Glutenarme /-freie Hostien

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Melody
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Melody »

Ich krame mal diesen Thread wieder hervor.

Die ältere Tochter meiner besten Freundin steht nächstes Jahr vor diesem Problem, und meine Freundin macht sich jetzt schon Gedanken, ob das überhaupt geht und wie das alles werden soll.

In einigen Wortmeldungen hier las ich immer wieder "haut schon nicht um", aber da machen es sich einige deutlich zu einfach.

Klar, wenn die Tochter mal volljährig ist, würde ich an ihrer Stelle wohl auch ganz einfach mal austesten, was mich nun umhaut oder nicht, aber solange meine Freundin zuständig ist, gibt es keine Experimente. Und daher gilt wohl, dass die glutenarme Hostie in keinster Weise mit Gluten in Berührung kommen darf... null... meine Freundin sagt, der Darm könne geschädigt werden, selbst wenn sie nicht direkt Bauchweh oder Durchfall hätte.

Auf meine Aussage, dass es entsprechende Hostien gibt, kam also z. B. die Frage zurück (die mich überraschte, da ich mich mit Zöliakie nicht auskenne), dass aber derjenige, der die Hostie spendet, vorher keine glutenhaltige Hostie berührt haben dürfe (und der Priester muss ja zwangsläufig glutenhaltige Hostien vorher berühren).
Ich meinte, ich hätte schon mal gelesen, dass man auch stattdessen das Blut Christi kommunizieren könnte, aber ich lese z. B. hier, dass "ein zöliakiekranker Mensch nicht aus dem Kelch des Zelebranten kommunizieren kann, da hierin ein Fragment der konsekrierten Weizenhostie enthalten ist."

Kennt einer von Euch Fälle aus der Praxis??? Gibt es gangbare praxiserprobte Wege?!
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ChrisCross
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von ChrisCross »

Wäre es nicht möglich, wenn auch aufwendiger für den Priester, in einem eigene Zibroium separat während der Messe zu konsekrieren und dann nach der Messe die heilige Komunion zu spenden?
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Protasius
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Protasius »

ChrisCross hat geschrieben:Wäre es nicht möglich, wenn auch aufwendiger für den Priester, in einem eigene Zibroium separat während der Messe zu konsekrieren und dann nach der Messe die heilige Komunion zu spenden?
Das wird bei der Erstkommunion etwas schwierig, oder?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Melody hat geschrieben:…dass aber derjenige, der die Hostie spendet, vorher keine glutenhaltige Hostie berührt haben dürfe…
:vogel: Die Freundin scheint wohl etwas ein leicht erregbares milchspendendes aus der Familie der Hornträger stammendes Nutztier (=hysterische Kuh) zu sein.


Wenn ich dort Priester wäre und mir käme jemand so um die Ecke, würde ich sagen, daß ich entsprechende Hostie einzeln auf einer Patene liegend konsekrieren werde, und sie der Kommunikantin dann mit einer langen Zange (wie zu Zeiten der Pest) auf die Zunge legen werde.
Man weiß ja nie, wie ansteckend so eine Krankheit ist.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Melody
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Melody »

Nein, keineswegs, Jürgen.

Hier gab es ja oben auch eine Wortmeldung von einer, deren Tochter mal betroffen war.
Es darf wirklich in keinster Art und Weise zu Berührungen kommen, daher führt man quasi zwei getrennte Haushalte (mich hätte sowas wohl gänzlich überfordert).

Du hast m. W. genausowenig Kinder wie ich. Man kann bei sich selbst Risiken eingehen, aber nicht bei seinem Kind.
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Salmantizenser
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Salmantizenser »

Protasius hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Wäre es nicht möglich, wenn auch aufwendiger für den Priester, in einem eigene Zibroium separat während der Messe zu konsekrieren und dann nach der Messe die heilige Komunion zu spenden?
Das wird bei der Erstkommunion etwas schwierig, oder?

Eventuell wäre eine Purifizierung/Lavabo der Finger möglich, oder gar ein eigens konsekrierter Kelch? In letzterem Falle würden die anderen Erstkommunikanten sie doch sicher sogar beneiden. :)

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Du hast aber schon den Text auf Seite 1 gelesen - ja? — Ne, offenbar nicht…
Kommunionempfang für Zöliakie-Kranke
(DiözBl. der Diözese Innsbruck, 77. Jg., Mai/Juni 2002, Nr. 3, 37.) [/center]
Zöliakie-Kranke müssen sich nicht auf die (gesundheitlich unbedenkliche) Kelchkommunion beschränken, was grundsätzlich möglich wäre. Sie können und sollen die Heilige Kommunion in Brotgestalt empfangen. Dafür gibt es spezielle Hostien, welche jenes Minimum an Gluten enthalten, das zur Brotherstellung notwendig und ausreichend ist. Diese speziellen, gesundheitlich unbedenklichen Hostien sind getrennt aufzubewahren. Solche Hostien, die den liturgischen Vorschriften entsprechen, werden von der Hostien- und Oblatenfabrik Franz Hoch GmbH in Deutschland, 63884 Miltenberg am Main, Postfach 1465 hergestellt. Sie können auch über die Apotheke St. Anna in I-39100 Bozen bezogen werden.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die üblichen in Apotheken angebotenen Oblaten aus Maismehl (und anderen Grundstoffen) nicht verwendet werden dürfen. Sie entsprechen nicht der liturgischen Vorschrift, derzufolge das eucharistische Brot ausschließlich aus reinem Weizenmehl zubereitet werden muss.
Ergo, in den "glutenfreien" Hostien ist auch Gluten drin. :koch:

Da wäre wohl das Hinausschieben der Erstkommunion bis zu einem späteren Alter (Volljährigkeit) sinnvoll. Da kann die Betroffene dann selbst entscheiden. Der Kommunionempfang ist ja nur in einem bedingten Sinne heilsnotwendig.

Wikipedia
Die Verordnung (EG) Nummer 41/2009 befasst sich mit der Zusammensetzung und Kennzeichnung von Lebensmitteln (Ausnahme: Säuglingsanfangs- und folgenahrung), die für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet sind. Die EU-Verordnung lässt bestimmte Glutenhöchstgehalte in den betreffenden Lebensmitteln zu, da es technisch sehr schwierig ist, vollständig glutenfreie Lebensmittel zu produzieren. Mögliche Deklarationsstufen bei Lebensmitteln, die für Menschen mit Glutenunverträglichkeit angeboten werden:
„sehr geringer Glutengehalt“: Es dürfen höchstens 100 mg Gluten pro Kilogramm Lebensmittel enthalten sein
„glutenfrei“: Der Höchstgehalt an Gluten beträgt 20 mg/kg
„Lebensmittel mit Hafer“: maximal 20 mg/kg Gluten. Der Hafer muss so hergestellt sein, dass Verunreinigungen mit Gerste, Roggen, Weizen und deren Kreuzungen ausgeschlossen sind.
Die Verordnung gilt seit 10. Februar 2009 und trat zum 1. Januar 2012 in Kraf
Gruß Jürgen

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Seraph
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Seraph »

Melody hat geschrieben:Ich krame mal diesen Thread wieder hervor.Kennt einer von Euch Fälle aus der Praxis??? Gibt es gangbare praxiserprobte Wege?!
Daß der Priester vorher keine andere Hostie berührt haben soll, hab ich noch nie gehört, es wäre praktisch auch nicht durchführbar, da er ja selbst zuerst kommuniziert bzw. zum Agnus Dei die Zelebrationshostie gebrochen hat. Hier kommt das öfter vor und wir halten glutenfreie Hostien bereit. Kommunikanten sollten sich unbedingt vorher in der Sakristei melden, die glutenfreie Hostie wird dann auf einer Patene mitkonsekriert und von dort zur Kommunion gereicht - daher ist es hilfreich, wenn der Zelebrant weiß, wie der Kommunikant etwa aussieht. (Die Sache mit dem Kelch hat eine Kommunikantin mal vorgeschlagen, kam aber beim Zelebranten nicht gut an. Prinziell ist es aber auch möglich).
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
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Seraph
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Seraph »

Juergen hat geschrieben: Wenn ich dort Priester wäre und mir käme jemand so um die Ecke, würde ich sagen, daß ich entsprechende Hostie einzeln auf einer Patene liegend konsekrieren werde, und sie der Kommunikantin dann mit einer langen Zange (wie zu Zeiten der Pest) auf die Zunge legen werde.
Man weiß ja nie, wie ansteckend so eine Krankheit ist.
Warum so harsch? Die Betroffenen können ja nichts dafür.
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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Seraph hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Wenn ich dort Priester wäre und mir käme jemand so um die Ecke, würde ich sagen, daß ich entsprechende Hostie einzeln auf einer Patene liegend konsekrieren werde, und sie der Kommunikantin dann mit einer langen Zange (wie zu Zeiten der Pest) auf die Zunge legen werde.
Man weiß ja nie, wie ansteckend so eine Krankheit ist.
Warum so harsch? Die Betroffenen können ja nichts dafür.
Wenn sich denn die Betroffenen vernünftig verhalten würden…
Hier geht es aber um eine wohl hysterische oder zumindest wichtigtuerische Frau, die abseits bewährter Praxis für sich (bzw. ihr Kind) etwas besonderes einfordert, das jeglicher Grundlage entbehrt. Solche Schicksen sind normalerweise sowieso total merkbefreit und durch keinerlei Argumente zugänglich.



Es wäre einen eigenen Thread wert, aber egal…
Heutzutage versucht jeder irgendwie aus der Masse herauszustechen. Denn nur wer wahrgenommen wird, existiert auch (so die Meinung mancher). Nun kann man sich einerseits durch eigene Leistungen von anderen abheben. Das ist aber schwierig. Viel einfacher ist es, sich eine (seltene) Krankheit zuzulegen. Da müssen die anderen dann Rücksicht (auch in Bezug auf: Lichtverhältnisse, Essen, Zugluft, Platzbedarf, Fußwegstrecke bei Parkplätzen,…) drauf nehmen und Respekt zeigen (ganz wichtig!), wie toll man sein Schicksal meistert. Am besten nimmt man eine seltene oder noch besser: eine einzigartige Krankheit. Da sitzen die behandelnden Ärzte in den USA und der Hausarzt muß jede Blutprobe dorthin schicken, weil nur dort die Kenner sitzen etc… Legenden in der Hinsicht gibt es genug. Man muß halt darauf achten, überall den gleichen Unsinn zu erzählen, um sich nicht in Widersprüche zu verstricken. Mit der passenden Krankheit bekommt man fast alles.
In Bezug auf's Essen sind beliebig viele und kombinierbare Allergien auch gerne genommen…
Früher gab man sich vielleicht noch damit zufrieden Vegetarier zu sein, aber das ist heute ja sowas von laaaaaangweilig. Unter Veganer braucht man gar nicht anzufangen. Besser noch, man ist gleich ein Frutarier.
Gruß Jürgen

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Lucia
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Lucia »

Wir hatten letztes Jahr ein Kommunionkind in der Gemeinde, das auch dieses Problem hatte. Für dieses Kind gab es dann auch eigene, glutenfreie Hostien, die natürlich getrennt aufbewahrt wurden. In der Messe wurde dann dafür auch eine eigene Patene benutzt und bevor dem Kind die Eucharistie gespendet wurde, hat sich der Pfarrer nochmal extra in der Sakristei die Hände gewaschen.
Sicherlich ist das ein bisschen mehr Aufwand, aber sowas sollte eine Gemeinde schon mittragen können. Bei uns war das zumindest kein Problem.
Viele Grüße
Lucia

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Dakamara hat geschrieben:…und bevor dem Kind die Eucharistie gespendet wurde, hat sich der Pfarrer nochmal extra in der Sakristei die Hände gewaschen.
:vogel:
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Wenn ich dort Priester wäre und mir käme jemand so um die Ecke, würde ich sagen, daß ich entsprechende Hostie einzeln auf einer Patene liegend konsekrieren werde, und sie der Kommunikantin dann mit einer langen Zange (wie zu Zeiten der Pest) auf die Zunge legen werde.
Man weiß ja nie, wie ansteckend so eine Krankheit ist.
Warum so harsch? Die Betroffenen können ja nichts dafür.
Wenn sich denn die Betroffenen vernünftig verhalten würden…
Hier geht es aber um eine wohl hysterische oder zumindest wichtigtuerische Frau, die abseits bewährter Praxis für sich (bzw. ihr Kind) etwas besonderes einfordert, das jeglicher Grundlage entbehrt. Solche Schicksen sind normalerweise sowieso total merkbefreit und durch keinerlei Argumente zugänglich.



Es wäre einen eigenen Thread wert, aber egal…
Heutzutage versucht jeder irgendwie aus der Masse herauszustechen. Denn nur wer wahrgenommen wird, existiert auch (so die Meinung mancher). Nun kann man sich einerseits durch eigene Leistungen von anderen abheben. Das ist aber schwierig. Viel einfacher ist es, sich eine (seltene) Krankheit zuzulegen. Da müssen die anderen dann Rücksicht (auch in Bezug auf: Lichtverhältnisse, Essen, Zugluft, Platzbedarf, Fußwegstrecke bei Parkplätzen,…) drauf nehmen und Respekt zeigen (ganz wichtig!), wie toll man sein Schicksal meistert. Am besten nimmt man eine seltene oder noch besser: eine einzigartige Krankheit. Da sitzen die behandelnden Ärzte in den USA und der Hausarzt muß jede Blutprobe dorthin schicken, weil nur dort die Kenner sitzen etc… Legenden in der Hinsicht gibt es genug. Man muß halt darauf achten, überall den gleichen Unsinn zu erzählen, um sich nicht in Widersprüche zu verstricken. Mit der passenden Krankheit bekommt man fast alles.
In Bezug auf's Essen sind beliebig viele und kombinierbare Allergien auch gerne genommen…
Früher gab man sich vielleicht noch damit zufrieden Vegetarier zu sein, aber das ist heute ja sowas von laaaaaangweilig. Unter Veganer braucht man gar nicht anzufangen. Besser noch, man ist gleich ein Frutarier.
Das ist wunderbar beschrieben. Man kann nur froh sein, solchen Müttern nicht ausgeliefert zu sein.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:
Dakamara hat geschrieben:…und bevor dem Kind die Eucharistie gespendet wurde, hat sich der Pfarrer nochmal extra in der Sakristei die Hände gewaschen.
:vogel:
Noch eine Erklärung zu dem Vogel:

Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. an den Fingen kleben keine Partikel – dann ist das Händewaschen überflüssig
2. an den Fingen kleben Partikel – dann wird der Leib des Herrn in der Sakristei durch den Abfluß gespült.
:motz:

Dakamara hat geschrieben:Sicherlich ist das ein bisschen mehr Aufwand, aber sowas sollte eine Gemeinde schon mittragen können. Bei uns war das zumindest kein Problem.
Ich weiß nicht, was ich von einer Gemeinde halten soll, bei der derlei Verunehrung der Eucharistie kein Problem ist und mitgetragen wird.

:heul:
Gruß Jürgen

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iustus
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von iustus »

Juergen hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Dakamara hat geschrieben:…und bevor dem Kind die Eucharistie gespendet wurde, hat sich der Pfarrer nochmal extra in der Sakristei die Hände gewaschen.
:vogel:
Noch eine Erklärung zu dem Vogel:

Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. an den Fingen kleben keine Partikel – dann ist das Händewaschen überflüssig
2. an den Fingen kleben Partikel – dann wird der Leib des Herrn in der Sakristei durch den Abfluß gespült.
:motz:
In der Tat: Das geht GAR nicht! :dudu:

Aber das Problem scheint mir auch nicht so unlösbar zu sein. Dann werden eben die Finger vor der Kommunionspendung an die Betroffene noch einmal kurz über dem Kelch purifiziert oder in einem kleinen Glas mit Wasser, das anschließend getrunken oder ins Sacrarium geschüttet wird.

Und wenn die glutenarme Hostie schon zu Schmerzen führen würde, dann wird das Blut Christi kommuniziert. In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob in wirklich alle Kelche kleine Stückchen der Hostie versenkt werden? Bei Konzelebrationen sieht man ja mitunter mehrere Kelche. Da werden doch nicht in jeden Kelch Partikel versenkt, oder?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

Ich halte die ganzen Waschlösungen (also Lösungen, die auf dem Waschen der Finger beruhen – nicht zu verwechseln mit Waschlösungen, die eine Lösung aus Wasser und Waschmittel darstellen) für verfehlt.

Praktikabel wäre vielleicht folgendes, das ich hier mal zur Diskussion stellen will (unter der Voraussetzung, daß man sich überhaupt auf dieses »ihh, da hängen Glutenpartikel am Finger«-Theater einlassen will und eine Lösung finden will):

Man nimmt eine kleine Pyxis, in die man die glutenfreie Hostie legt. Eine eigene Patene wäre sicher denkbar, aber ist hier m.E. unpraktisch bzw. zu auffällig.
Diese Pyxis kann dann in geöffnetem Zustand auf das Korporale gelegt werden und die Hostie darin mitkonsekriert werden.
Vor dem Kommunionausteilen, legt der Priester diese Pyxis auf die anderen Hostien in der Hostienschale. Damit fällt das ganze auch den übrigen Gläubigen nicht auf und kommt nicht zu irgendwelchen Irritationen.
Bei der Kommunionspendung kann der Kommunionspender dann den Leib des Herrn aus der Pyxis auf die Handfläche schütten. Mundkommunion ist damit natürlich nicht möglich. — Hat man sich statt der Pyxis doch für eine Patene entschieden kann man den Herrenleib leicht von dieser auf die Handfläche gleiten lassen.

Das ist zwar vielleicht nicht die optimale Lösung, aber immerhin eine Lösung, bei der man ohne zusätzliche "Riten" auskommt; und eine Lösung die das Problem für die übrigen Gläubigen unauffällig löst.
Gruß Jürgen

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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von iustus »

Juergen hat geschrieben: Man nimmt eine kleine Pyxis, in die man die glutenfreie Hostie legt. Eine eigene Patene wäre sicher denkbar, aber ist hier m.E. unpraktisch bzw. zu auffällig.
Diese Pyxis kann dann in geöffnetem Zustand auf das Korporale gelegt werden und die Hostie darin mitkonsekriert werden.
Vor dem Kommunionausteilen, legt der Priester diese Pyxis auf die anderen Hostien in der Hostienschale. Damit fällt das ganze auch den übrigen Gläubigen nicht auf und kommt nicht zu irgendwelchen Irritationen.
Bei der Kommunionspendung kann der Kommunionspender dann den Leib des Herrn aus der Pyxis auf die Handfläche schütten. Mundkommunion ist damit natürlich nicht möglich. — Hat man sich statt der Pyxis doch für eine Patene entschieden kann man den Herrenleib leicht von dieser auf die Handfläche gleiten lassen.
Das halte ich für eine gescheite Lösung.

Weiß jemand, ob bei der Verwendung von mehreren Kelchen in jeden Kelch Partikel der Hostie gesenkt werden müssen?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Pilgerer
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Pilgerer »

Nach Markus 16 können Christen selbst Gift schlucken ohne dass es schadet, von daher könnte mit dem richtigen Gottvertrauen die Schädlichkeit den Gluten im Moment der Kommunion genommen werden.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Juergen
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Re: Glutenarme /-freie Hostien

Beitrag von Juergen »

iustus hat geschrieben:Weiß jemand, ob bei der Verwendung von mehreren Kelchen in jeden Kelch Partikel der Hostie gesenkt werden müssen?
Ja, soweit ich (auswendig) weiß, muß in jeden Kelch ein Partikel rein.

Ansonsten bin ich allerdings für die Wiedereinführung der Skyphi… :pfeif:
Pilgerer hat geschrieben:Nach Markus 16 können Christen selbst Gift schlucken ohne dass es schadet, von daher könnte mit dem richtigen Gottvertrauen die Schädlichkeit den Gluten im Moment der Kommunion genommen werden.
»Du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.«


Ich denke, wir sollten uns hier nicht auf das Glatteis begeben, welchen gerne von gewissen Sedisvakantisten bereitet wird, die behaupten, daß nach der Wandlung nichts schädliches mehr an den Gestalten sein kann und dann weiter argumentieren, daß die Zulassung von glutenfreien Hostien als gültige Materie zeige, daß die Kirche wisse, daß es bei ihr keine Wandlung mehr gebe und entsprechend reagiert habe. Dabei übersehen sie, daß Gluten eben keine Sache der Substanz ist, sondern der Akzidenz zuzuordenen ist, welche sich freilich nicht wandelt.
Gruß Jürgen

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