Geplauder bei der Firmspendung

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Wise Guy
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Geplauder bei der Firmspendung

Beitrag von Wise Guy »

Gesplittet aus "Eucharistie". Cicero

Eine Interessante Variante bei der Firmung habe ich die Tage von meiner Schwester gehört, die Gemeindreferentin in PB ist

- führt jetzt etwas vom Thema weg zugegebenermassen -

der firmende Bischof Consbruch führt nach der Salbung noch ein kurzes Gespräch (2 Sätze) mit dem Firmanden, das dann in etwas so verläuft:

Bischof: ... und des Heiligen Geistes. Du bist aber groß, welche Schuhgröße hast du denn?
Antwort: 46
Bischof: ich habe 45, der Friede sei mit dir

oder

Bischof: ... Geistes. Was ist dein Lieblingsfach in der Schule?
Antwort: Mathe.
Bischof: Meins nicht. Der Friede sei mit dir.

Bischof: ... Geistes: Warum läßt du dich firmen?
Anwort: Weiss nicht.
Bischof: Du bist wenigstens ehrlich. Der Friede sei mit dir


und so weiter und so fort
So kann ich auch die Spendung eines Sakramentes banlisieren, wobei die letzte Frage ja nicht dumm ist, aber an einem anderen Ort gestellt werden sollte.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ich habe auch schon eine Firmung mit WB Consbruch miterlebt.
Dabei hatte ich keinesfalls den Eindruck, daß die Sakramentenspendung banalisiert wird.
Es ist vielmehr der berechtigte Wunsch mit den Jugendlichen wenigstens ein kurzes Gespräch zu führen, da die meisten Gemeinden eine Begegnung mit dem firmenden Bischof im Vorfeld nicht mehr ermöglichen.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Bei meiner Firmung durch Weihbischof Wolfgang Große Donnerstag den 24.Mai.1973 bekam ich ein Lob ,vom Weihbischof ,für die rege Teilnahme an der "Mitmachpredigt".Meine Schwester bekam keine Belobigung.

Gibt es das heut eigentlich noch diese Mitmachpredigten,wo Fragen gestellt werden, oder sind die auch schon wegen der Förderung der Schwachen,( wie im Lehrerthread von einer Lehrerin endlich mal eingestanden) nicht mehr möglich ?

Gruß,
Elisabeth

Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

Ein Wort der Ermutigung finde ich durchaus gut, aber die Frage nach der Schuhgröße und dem Lieblingsfach (aus einem Repertoire von sage und schreibe sieben Fragen, die nach einander abgehakt werden), ist doch Kokolores.

Vielleicht hat der Mann mit dem Alter einfach etwas abgebaut?

Auf einer Pastoralkonferenz mit ihm ist das Thema auch schon angesprochen worden und er hat daraufhing sinngemäß gesagt: Ich bin der Bischof und mache das wie ich will. Das ist nicht ganz falsch, aber auch keine besonders überzeugende Aussage.
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Cicero
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Beitrag von Cicero »

Wise Guy hat geschrieben:
Vielleicht hat der Mann mit dem Alter einfach etwas abgebaut?
Ich hätte es ganz sicher nicht so formuliert. :motz:

Dennoch, der Altersunterschied zu den Firmlingen ist gewaltig.
Die Belastung, die eine Firmreise mit sich bringt auch.

Die Frage läßt sich auch anders stellen, warum werden die Domkapitulare
nicht mehr in die Firmreisen eingebunden, wie es in anderen Bistümern auch der Fall ist oder wieso werden die fälligen Weihbischöfe ( 2 im EB Paderborn ) nicht endlich ernannt?

Im Prinzip ist es egal, was inhaltlich gesprochen wird, die Jugendlichen geben zurück, er hat noch einen Satz mit uns gewechselt und fühlen sich angesprochen. Und wenn es die Schuhgröße ist. Na und?
Was soll er denn fragen, ohne Gefahr zu laufen die Jugendlichen zu kompromittieren?

Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

Cicero hat geschrieben:
Wise Guy hat geschrieben:
Vielleicht hat der Mann mit dem Alter einfach etwas abgebaut?
Ich hätte es ganz sicher nicht so formuliert. :motz:
Wie hättest du es denn formuliert? :)
Cicero hat geschrieben:Dennoch, der Altersunterschied zu den Firmlingen ist gewaltig.
Die Belastung, die eine Firmreise mit sich bringt auch.

Die Frage läßt sich auch anders stellen, warum werden die Domkapitulare
nicht mehr in die Firmreisen eingebunden, wie es in anderen Bistümern auch der Fall ist oder wieso werden die fälligen Weihbischöfe ( 2 im EB Paderborn ) nicht endlich ernannt?
Stimmt! Ich habe auch nie ganz verstanden, warum im Rahnem des Vat. II aus dem Priester als außerordentlichen Spender nicht ein ordentlicher Spender des Firmsakramentes werden konnte.
Cicero hat geschrieben:Im Prinzip ist es egal, was inhaltlich gesprochen wird, die Jugendlichen geben zurück, er hat noch einen Satz mit uns gewechselt und fühlen sich angesprochen. Und wenn es die Schuhgröße ist. Na und?
Was soll er denn fragen, ohne Gefahr zu laufen die Jugendlichen zu kompromittieren?
Das sehe ich nun nicht so. Er muß ja keine Frage-Antwort-Spielchen mit ihnen machen. Bischof Hofmann hatte die Gabe (ein echtes Gottesgeschenk) den Firmanden ein Wort der Ermutigung mitzugeben, dass oft erstaunlich genau die Situation der Jugendlichen traf. Aber diese Gabe hat nun einmal nicht jeder.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

@ Cicero

Doch, die Paderborner Domherren fahren durchaus firmen (z.B. letzten Herbst Pr. Schmitz und Pr. Horstkemper), seitdem wir 2001/2002 innerhalb von zwölf Monaten drei Bischöfe verloren und nur einen neuen bekommen haben.

@ Wise Guy

Ich kann deine Frage nach dem priesterlichen Spender der Firmung durchaus verstehen, aber erstens steht da eine wirklich altkirchliche Tradition dahinter und zweitens: wo würde dann Otto Normalkatholik zeit seines Lebens noch (s)einem Bischof begegnen? (Ich meine bei den wesentlichen Dingen, wie z.B. den Sakramenten...) Und was wäre ein Bischof dann noch außer Diözesanmanager? Denn was an anderen Sakramenten spendet ein Bischof denn noch? Okay, die Weihen natürlich, aber die fallen in vielen Diözesen recht selten... :cry:
Taufen oder trauen kommt wohl nur noch im Freundes- und Familienkreis des Bischofs vor, Krankensalbung nur bei besonderen Anlässen, Beichte...? Okay, bei uns hört vor den großen Feiertagen gelegentlich mal ein Weihbischof Beichte im Dom. Selbst die (gewöhnliche) Messfeier: unser letztverbliebener aktiver Weihbischof übernimmt oft eine der Frühmessen im Dom, aber der Erzbischof zelebriert in der Hauskapelle, wenn nicht zu irgendeinem Termin auch die Messfeier dazugehört (und irgendwie gönne ich ihm diese halbe Stunde Ruhe am Morgen).

Hey, ich kann dich wirklich verstehen; ich bin auch von WB Consbruch gefirmt. Er hatte damals gefragt, wer mir das Kreuz geschenkt hat, das ich um den Hals getragen habe, und mich damit so aus dem Konzept gebracht, dass ich etwas völlig Unzutreffendes gesagt habe. Aber er hat es nicht innerhalb des Ritus gefragt, sondern nach dem Friedensgruß den Firmling noch einen Moment bei sich behalten.
Sei's drum. Er hat seine ganz eigene Art (seine Liboripredigten sind legendär...), und die ist weder nur auf das fortgeschrittene Alter zu schieben noch nur noch kritikwürdig. Nach den zahlreichen Messfeiern (nicht nur zur Firmung) unter seinem Vorsitz, die ich miterlebt oder mitministriert habe, möchte ich zu seiner Verteidigung sagen, dass er gerade bei jungen Leuten sehr klare und ermutigende Worte gefunden hatte, dass er wirklich über den Glauben gepredigt hatte.
Übrigens hat unser junger WB Wiesemann dieses wunderbare Charisma der Rede auch. Er nimmt sich jeden Firmling direkt nach dessen Firmung vor und sagt ihm paar Worte zum Thema "Verpflichtung aus diesem Sakrament"!
"Scio cui credidi"

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Alex hat geschrieben:Übrigens hat unser junger WB Wiesemann dieses wunderbare Charisma der Rede auch. Er nimmt sich jeden Firmling direkt nach dessen Firmung vor und sagt ihm paar Worte zum Thema "Verpflichtung aus diesem Sakrament"!
Und was ist diese Verpflichtung?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

cathol01 hat geschrieben:
Alex hat geschrieben:Übrigens hat unser junger WB Wiesemann dieses wunderbare Charisma der Rede auch. Er nimmt sich jeden Firmling direkt nach dessen Firmung vor und sagt ihm paar Worte zum Thema "Verpflichtung aus diesem Sakrament"!
Und was ist diese Verpflichtung?
Zeugnis geben durch überzeugtes Leben als getaufter und gefirmter Christ.
Oder als Schlagwort: Die Firmung ist nicht der Schlusspunkt; danach geht's erst richtig los!

Natürlich ist das eine Kollision mit der Einstellung vieler Firmlinge, aber ich glaube, wenn jemand sie wirklich drauf anspricht, ihnen ins Gewissen redet: "Mach etwas aus deinem Leben als Christ, aus dem, was dir Gott eben geschenkt hat!", dann werden sie zumindest da einmal aufgerüttelt, und vielleicht bleibt auch etwas mehr hängen.
Bei den zwei Firmfeiern mit dem Weihbischof, bei denen ich assistiert habe, habe ich es so erlebt. Man hat in den Gesichtern der jungen Leute gesehen, dass sie sich wirklich im Innersten angesprochen fühlten, und das halte ich schon für ein kleines Fenster für den Hl. Geist...
"Scio cui credidi"

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Alex hat geschrieben: Übrigens hat unser junger WB Wiesemann dieses wunderbare Charisma der Rede auch.
:)
Das kann ich nach der letzten Firmung hier bei uns und mehreren Messen unter seinem Vorsitz sowohl bei uns am Ort (er war hier als Vikar), al sauch im Dom nur bestätigen.
Sowohl die Predigt, frei gehalten und so, daß die Jugendlichen ihm auch zuhören, im wahrsten Sinne des Wortes ergreifend, als auch die persönliche Ansprache an die Jugendlichen haben einen guten Eindruck hinterlassen.
Alex hat geschrieben:Er nimmt sich jeden Firmling direkt nach dessen Firmung vor und sagt ihm paar Worte zum Thema "Verpflichtung aus diesem Sakrament"!
Mehr noch, er spendet die Firmung so strahlend, mit so viel Freude (und Charme :) ), daß die Jugendlichen wirklich be-geistert waren.
Was den Anspruch aus der Firmung angeht, ....
... es ist herrlich provokativ.
Die Jugendlichen: Wir nehmen das mal en passant eben mit - muß ja sein.
Dagegen: Der WB bietet ihnen eine Wette an - die pascalsche Wette.

Einige waren echt platt. :)


@WiseGuy
Ich habe Jugendliche des vorletzten Firmjahrganges gefragt. Er fragt erst nach dem Fruedensgruß, alles andere hätte ich mir auch nicht wirklich vorstellen können.

Was das Alter von WB Consbruch angeht, den ich übrigens persönlich sehr schätze, wollte ich es ihm nicht zum Nachteil auslegen, sondern nur darauf hinweisen, daß man darauf etwas Rücksicht nehmen sollte.
Wenn ich seinem Alter bin, möchte ich gerne auch noch so fit sein und so ein gutes Einfühlungsvermögen für Jugendliche haben.
Aber aus der Sicht der Jugendlichen ist erst einmal - so habe ich es erlebt - die Scheu etwas größer, als bei einem jüngeren Bischof. Im Nachhinein haben beide Bischöfe auf ihre je eigene Art die jungen Firmlinge sehr beeindruckt.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Cicero hat geschrieben: Der WB bietet ihnen eine Wette an - die pascalsche Wette.
Was'n das???? :kratz:
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Biggi hat geschrieben:
Cicero hat geschrieben: Der WB bietet ihnen eine Wette an - die pascalsche Wette.
Was'n das???? :kratz:
Aus der Hüfte gegoogelt:
Geist oder Materie hat geschrieben:Wie Pascal Rationalität im Dienste von Innerlichkeit einsetzt, um mathematisch-wissenschaftliches Denken für den Glauben in die Pflicht zu nehmen, oder umgekehrt, um die Vernünftigkeit des Gottvertrauens zu beweisen, zeigt die berühmte »Pascalsche Wette«, deren Frage lautet: »Kann man sich aus der Frage nach der Existenz Gottes heraushalten?« Man kann es nach seiner Auffassung deshalb nicht, weil es unlogisch wäre, den. Christen vorzuwerfen, gegen die Vernunft an Gott zu glauben, sich aber selbst der Frage zu enthalten. Mit Vernunft kann man aber weder die Existenz noch die Nichtexistenz Gottes beweisen. »Man muss also wetten.« Worauf soll man wetten - dass Gott existiert oder dass er nicht existiert? Entscheidend sind nach Pascal Einsatz und Risiko: Vernunft steht gegen die Seligkeit. »Wägen wir also Gewinn und Verlust ab, und setzen wir auf Kreuz, dass Gott existiert. Schätzen wir beide Fälle ein: wenn Sie gewinnen, gewinnen Sie alles [die ewige Seligkeit]; wenn Sie verlieren, verlieren Sie nichts [denn die Vernunft bleibt im Recht]. Setzen Sie also ohne Zögern darauf, dass er existiert.«

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