Am 15.Oktober feiert die Kirche den Gedenktag der hl. Teresa von Avila.
Schon die Feier dieses Tages ist etwas Besonderes, da Teresa von Avila vom "4.Oktober auf den 15.Oktober" starb. (Gregorianische Kalenderreform).
Sowohl durch ihre lebendige, klare Sprache wie vor allem durch ihren tiefen Geist ist die hl. Teresa von Avila für viele eine geistliche Begleiterin geworden. Ihrer Nüchternheit in der Einschätzung von Gnadengaben sind ein Aspekt, der vor allem am Weg mystischer Erfahrungen nicht unerschätzt werden kann.
Ihr wohl bekanntestes Wort:
Nichts soll dich verwirren nichts dich beirren- alles vergeht Gott allein besteht. Der Geduldige erreicht alles. Gott allein genügt.
Teresa von Avila, Kirchenlehrerin
- Mariamante
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Teresa von Avila, Kirchenlehrerin
Gelobt sei Jesus Christus
Edith ist Spezialistin ... spätestens, wenn sie zurückkommt, findest du hier eine AntwortAngelika hat geschrieben:Hat jemand von euch etwas von Theresia von Avila gelesen ?
Welches Werk wäre als Einstieg zu empfehlen ?
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In meines Herzens Tiefe trage ich dein Porträt so echt gemalt;
sähst du, wie es vor Leben strahlt, verstummte jede bange Frage.
Und wenn dein Sehnen mich nicht findet,
dann such nicht dort und such nicht hier;
gedenk, was dich im tiefsten bindet,
und, Seele, suche Mich in dir.
(Teresa von Avila)
- Paterjuerch
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- Wohnort: Rom
@Angelika:
"Die innere Burg" habe ich gelesen und halte es zweifellos für lesenswert, auch wenn ich den Eindruck nicht loswerde, dass man als Normalsterblicher mit den späteren Kapiteln des Buches herzlich wenig zu tun hat.
Das stört trotzdem nicht. Es gibt genug, was sich einem auf dem Weg durch die verschiedenen beschriebenen Wohnungen erschließt, dass Frustration da eigentlich gar nicht aufkommen kann.
"Die innere Burg" habe ich gelesen und halte es zweifellos für lesenswert, auch wenn ich den Eindruck nicht loswerde, dass man als Normalsterblicher mit den späteren Kapiteln des Buches herzlich wenig zu tun hat.
Das stört trotzdem nicht. Es gibt genug, was sich einem auf dem Weg durch die verschiedenen beschriebenen Wohnungen erschließt, dass Frustration da eigentlich gar nicht aufkommen kann.
Ad infinitam dei gloriam.
Wahrscheinlich deshalb bin ich beim Lesen nie über die 4. Wohnung hinausgekommen...Paterjuerch hat geschrieben: "Die innere Burg" habe ich gelesen und halte es zweifellos für lesenswert, auch wenn ich den Eindruck nicht loswerde, dass man als Normalsterblicher mit den späteren Kapiteln des Buches herzlich wenig zu tun hat.
Zu Theresia von Avila auch ein paar Auszüge aus einem Referat (incl. Quellenangaben) des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun zum Thema „Katholische Kirche und Feminismus“:
„Im Spanien des 16. Jahrhunderts begannen Frauen Briefe an ihren Mann mit "Mein Herr und Gut meines Lebens" und schlossen mit "Deine Frau und Sklavin..." (Dobhan, U., Gott — Welt — Mensch in der Sicht Teresas von Avila. Frankfurt 1978). ...
Auf diesem Hintergrund versteht man, wenn Teresa von Avila die Eheschließung für ein Übel hält und zudem bemerkt: "Ein weit größeres Übel wäre es, wenn der Gemahl noch sehr jung wäre. Die Frauen werden nämlich immer besser von jenen behandelt, die schon ein gewisses Alter erreicht haben" (Burggraf J., Teresa von Avila. Humanität und Glaubensleben. Paderborn 1996). Welch tragische Erfahrung, die hinter einem solchen Wort stehen muß! ...
Teresa von Avila sieht in ihrer Ordensberufung und derjenigen jeder anderen Ordensfrau unter anderem deswegen eine "große Gnade" Gottes, weil er die Frauen auf diese Weise "von der Unterwürfigkeit unter einen Mann befreit..., der ihnen vielfach das Leben verkürzt; und Gott möge verhüten, daß er ihnen nicht auch noch die Seele raubt" (Burggraf a.a.O.). An anderer Stelle erzählt sie offenherzig von der Motivation einer Ordensfrau: "Sie hatte keine Neigung zur Ehe, weil es ihr erniedrigend vorkam, jemandem unterworfen zu sein". Auch von ihr haben manche Biographen angenommen, ihre Ordensberufung sei von dieser Furcht mitbestimmt worden (Burggraf a.a.O.). In einem Text, der vom damaligen Zensor gelöscht und erst jetzt wieder entdeckt wurde, schreibt sie noch deutlicher: "Die Welt irrt, wenn sie von uns verlangt, daß wir nicht öffentlich für dich (= Christus) wirken dürfen, noch Wahrheit aussprechen, um derentwillen wir im Geheimen weinen, und daß Du Herr, unsere gerechte Bitten nicht erhören würdest. Ich glaube das nicht, Herr, denn ich kenne deine Güte und Gerechtigkeit, der du kein Richter bist wie die Richter dieser Welt, die Söhne Adams; kurz, nichts als Männer, die meinen, die gute Fähigkeit bei einer Frau verdächtigen zu müssen. Aber es wird der Tag kommen, mein König, wo dieses alles bekannt wird... Ich werfe unserer Zeit vor, daß sie starke und zu allem Guten begabte Geister zurückstößt, nur, weil es sich um Frauen handelt"(Wege der Frauen. Orginalzitate vom Alten Testament bis zu kirchlichen Dokumenten der Gegenwart, gesammelt und kommentiert von H. Ströher. 3.Aufl. Wien 1998).“
Andererseits: „Das neue, von Erasmus von Rotterdam angeregte Frauenbild setzte sich nicht durch. In der Folge des Konzils von Trient meinte man, diese Entwicklungen aufhalten zu müssen, und so blieb es dabei: Frauen sollten sich um den Haushalt kümmern, andere Bildung für Frauen erachtete man für unnötig (Burggraf a.a.O.). Nicht einmal eine Frau vom Format Teresas von Avila dachte in diesem Punkt wirklich anders (Burggraf a.a.O.).“
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
„Im Spanien des 16. Jahrhunderts begannen Frauen Briefe an ihren Mann mit "Mein Herr und Gut meines Lebens" und schlossen mit "Deine Frau und Sklavin..." (Dobhan, U., Gott — Welt — Mensch in der Sicht Teresas von Avila. Frankfurt 1978). ...
Auf diesem Hintergrund versteht man, wenn Teresa von Avila die Eheschließung für ein Übel hält und zudem bemerkt: "Ein weit größeres Übel wäre es, wenn der Gemahl noch sehr jung wäre. Die Frauen werden nämlich immer besser von jenen behandelt, die schon ein gewisses Alter erreicht haben" (Burggraf J., Teresa von Avila. Humanität und Glaubensleben. Paderborn 1996). Welch tragische Erfahrung, die hinter einem solchen Wort stehen muß! ...
Teresa von Avila sieht in ihrer Ordensberufung und derjenigen jeder anderen Ordensfrau unter anderem deswegen eine "große Gnade" Gottes, weil er die Frauen auf diese Weise "von der Unterwürfigkeit unter einen Mann befreit..., der ihnen vielfach das Leben verkürzt; und Gott möge verhüten, daß er ihnen nicht auch noch die Seele raubt" (Burggraf a.a.O.). An anderer Stelle erzählt sie offenherzig von der Motivation einer Ordensfrau: "Sie hatte keine Neigung zur Ehe, weil es ihr erniedrigend vorkam, jemandem unterworfen zu sein". Auch von ihr haben manche Biographen angenommen, ihre Ordensberufung sei von dieser Furcht mitbestimmt worden (Burggraf a.a.O.). In einem Text, der vom damaligen Zensor gelöscht und erst jetzt wieder entdeckt wurde, schreibt sie noch deutlicher: "Die Welt irrt, wenn sie von uns verlangt, daß wir nicht öffentlich für dich (= Christus) wirken dürfen, noch Wahrheit aussprechen, um derentwillen wir im Geheimen weinen, und daß Du Herr, unsere gerechte Bitten nicht erhören würdest. Ich glaube das nicht, Herr, denn ich kenne deine Güte und Gerechtigkeit, der du kein Richter bist wie die Richter dieser Welt, die Söhne Adams; kurz, nichts als Männer, die meinen, die gute Fähigkeit bei einer Frau verdächtigen zu müssen. Aber es wird der Tag kommen, mein König, wo dieses alles bekannt wird... Ich werfe unserer Zeit vor, daß sie starke und zu allem Guten begabte Geister zurückstößt, nur, weil es sich um Frauen handelt"(Wege der Frauen. Orginalzitate vom Alten Testament bis zu kirchlichen Dokumenten der Gegenwart, gesammelt und kommentiert von H. Ströher. 3.Aufl. Wien 1998).“
Andererseits: „Das neue, von Erasmus von Rotterdam angeregte Frauenbild setzte sich nicht durch. In der Folge des Konzils von Trient meinte man, diese Entwicklungen aufhalten zu müssen, und so blieb es dabei: Frauen sollten sich um den Haushalt kümmern, andere Bildung für Frauen erachtete man für unnötig (Burggraf a.a.O.). Nicht einmal eine Frau vom Format Teresas von Avila dachte in diesem Punkt wirklich anders (Burggraf a.a.O.).“
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
Danke, Uli, dass du das Buch von Jutta Burggraf zitierst. Ich war schon drauf und dran, es als Literaturempfehlung zu posten, fand mich aber "befangen" (weil befreundet) und hab's deswegen gelassen...
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
"Die innere Burg" kann ich auch empfehlen.Paterjuerch hat geschrieben:@Angelika:
"Die innere Burg" habe ich gelesen und halte es zweifellos für lesenswert, auch wenn ich den Eindruck nicht loswerde, dass man als Normalsterblicher mit den späteren Kapiteln des Buches herzlich wenig zu tun hat.
Das stört trotzdem nicht. Es gibt genug, was sich einem auf dem Weg durch die verschiedenen beschriebenen Wohnungen erschließt, dass Frustration da eigentlich gar nicht aufkommen kann.
Insbesondere deswegen, weil immerhin eine Geistesgröße wie Edith Stein aufgrund der Lektüre dieses Buches zum katholischen Glauben übertrat.
GsJC
Raphael
Titel
Ich habe wie auch Edith sämtliche Werke der Heiligen Theresia von Jesu gelesen. Mein Empfählung wäre demnach, zuerst das Leben der Heiligen Theresia von Jesus zu lesen, weil man da einen guten geschichtlichen Hintergrund bekommt und somit auch ihre Spiritialität besser verstehen kann.Angelika hat geschrieben:"Stört dich der Fehler eines anderen, so übe an dir selbst das entgegengesetzte Gute.
Dein Beispiel wirkt mehr als Worte."
(Theresia von Avila)
Hat jemand von euch etwas von Theresia von Avila gelesen ?
Welches Werk wäre als Einstieg zu empfehlen ?
Gruß
Angelika
Gott ist mittendrin!
Nur, daß das Buch, das Edith Stein sich aus Langeweile griff, in einer Nacht las und das sie zur Erkenntnis "Das ist die Wahrheit!" brachte, gar nicht die "Innere Burg" war, sondern das "Leben der hl. Teresa von Avila", ihre Selbstbiographie.Raphael hat geschrieben: "Die innere Burg" kann ich auch empfehlen.
Insbesondere deswegen, weil immerhin eine Geistesgröße wie Edith Stein aufgrund der Lektüre dieses Buches zum katholischen Glauben übertrat.