Liturgische Neufassungen von Meßbuch und Bibel
Verfasst: Mittwoch 19. November 2003, 08:54
Im St.-Josefs-Newsletterwird gemeldet:
Warum werden für das AT nur katholische Fachleute bestellt? Ist die Einheitsübersetzung dann noch für evangelische Christen relevant?
Wie in einer Mitteilung des Deutschen Liturgischen Instituts zu lesen ist, die Auszüge aus dem Pressebericht des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, im Anschluss an die Herbst-Vollversammlung in Fulda vom 22. bis 25. September 2003, wiedergibt, wird es in den nächsten Jahren zu einer Neufassung der deutschen Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift sowie des Messbuches kommen. Wörtlich erklären die Bischöfe: "Seit rund 25 Jahren gibt es die deutsche Einheitsübersetzung der Bibel. Wir haben jetzt eine Überarbeitung beschlossen, bei der Fehler korrigiert und einige sprachliche Formulierungen überdacht werden sollen. Die Revision übernehmen ausgewiesene Bibelwissenschaftler.
Die Psalmen und das Neue Testament werden in bewährter ökumenischer Zusammenarbeit von evangelischen und katholischen Experten überarbeitet. Für den Bereich des Alten Testaments (abgesehen von den Psalmen) werden katholische Fachleute benannt. Bei der Überarbeitung gelten die 'Normen für die Übersetzung der Heiligen Schrift und für die Erstellung der Lektionare' (Liturgiam authenticam 34-45). Herausgeber sind die Deutsche, die Österreichische und die Schweizer Bischofskonferenz sowie die (Erz-)Bischöfe von Bozen-Brixen, Luxemburg, Lüttich, Straßburg und Vaduz. Für die Psalmen und das Neue Testament ist auch der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland Auftraggeber. Die revidierte Einheitsübersetzung wird von der Katholischen Bibelanstalt (Stuttgart) herausgegeben, die Verträge mit weiteren Verlegern abschließt." Dann wird im Hinblick auf das Meßbuch festgestellt: "Am 18. März 2002 wurde in Rom die 3. Auflage des Missale Romanum (Römisches Messbuch) als
editio typica (Original-Vorlage) veröffentlicht. Auf dieser Grundlage und nach den Maßgaben der Instruktion Liturgiam authenticam soll nun auch unser Deutsches Messbuch überarbeitet werden. Wir hoffen, dass die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung bald eine Gemischte Kommission für die Übersetzung der liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet einrichtet und wir mit der Übersetzungsarbeit beginnen können. Die bislang gültige 2. Auflage wurde von der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizer Bischofskonferenz sowie den (Erz-) Bischöfen von Bozen/Brixen, Luxemburg und Straßburg erarbeitet und herausgegeben. In Zukunft sollen auch die (Erz-)Bischöfe von Lüttich und Vaduz zur Herausgebergruppe gehören." Ebenfalls bevor steht eine
Neuerarbeitung des Gebets- und Gesangbuches "Gotteslob". - Es ist zu hoffen, daß mit diesen Arbeiten manche Unklarheiten beseitigt werden bzw. Mißverständnisse aufgrund gewisser Übersetzungen ausgeräumt werden können. Das Ziel sollte es sein, die Einheit mit der Gesamtkirche verstärkt zu fördern und lokale Eigenmächtigkeiten zu verhindern. Bleibt dies ein frommer Wunsch oder gibt es Hoffnung auf echten Fortschritt?
Warum werden für das AT nur katholische Fachleute bestellt? Ist die Einheitsübersetzung dann noch für evangelische Christen relevant?