Die Anstöße des Johannes Paul

Allgemein Katholisches.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Effata hat geschrieben:So wie der Heilige Papst Johannes XXIII. ein Segen für die Heilige Römisch-Katholische Kirche war, zu welcher Lebenszeit das Zweite Vatikanische Konzil, stattfand, das eine fortschrittliche Reformation der Kirche hervorbrachte, so ist auch der gegenwärtige Heilige Papst ein Segen für die gesamte Menschheit, nicht nur für die Katholiken allein. Er hat so viele Verdienste um den Frieden in der Welt erworben, die von der großen Mehrheit der Katholiken beachtet und gelobt, von einer unbedeutenden Minderheit aber verschmäht werden.
Lang lebe unser Papst! Und wenn er auch nur einen Tag länger leben würde, das ist auch ein Segen für die gesamte Menschheit.
So beten und fasten wir weiter, die wir diesen würdigen Stellvertreter Petri anerkennen und würdigen.

EFFATA
diese haltung kann ich absolut nicht teilen der papst dient der kirche mit seinem leiden mehr als in seinem wirken dessen bin ich mir sicher im überigen war das "II Vatikanum" eine katastrophe

beth
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Beitrag von beth »

Der Meinung ottavianis will ich deutlich widersprechen.

Johannes XXIII war ein großer Segen für die Kirche und die Welt, sowohl weil er sich trotz Widerstände durchrang das 2. Vatikanische Konzil einzuberufen, das u.a. aufgrund der vergangenen Geschichte höchst NOT-wendig war um ein agiornamente herbeizuführen und weil er u.a. auch die Tür mit einem kleinen Spalt auftat mit „Nostra aetate“ um zu einem längst notwendigen Gespräch mit unseren älteren Brüdern, den Juden, nach fast zweitausendjähriger Feindschaft mit katastrophalen Folgen, einen zaghaften Anfang zu machen.

Johannes Paul II ging diesen Weg mit seiner „Vergebungsbitte“ in der Fastenzeit 2000 und seine Reise nach Israel und Jerusalem und der denkwürdigen Begegnung in der Synagoge in Rom beherzt weiter. Sicher ist dieser Weg noch nicht am Ziel aber er muss konsequent weitergegangen werden. Alle diese einzelnen Schritte sind ein großer Segen für die Kirche und die Welt. Erst wenn Juden und Christen begreifen, dass es, wie sie beide glaubend bezeugen nur EINEN Gott gibt und dies aber GEMEINSAM, trotz bleibender Unterschiede bezeugen, denn Jesus hat keine neue Religion gestiftet, er war immer nur Jude und nie Christ, das bezeugen auch die Evangelien. Wir sind eingepfropfte unedle Zweige in den edlen Ölbaum Israels, wie Paulus es sagt. Die Verheißung an Abraham und seine Nachkommen, als auserwähltes Volk ist gültig bis ans Ende der Tage.

Petra
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Beitrag von Petra »

Eine der großen Fürbitten des Karfreitags:
Für die Juden

Laßt uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat: er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluß sie führen will.
Beuget die Knie.Erhebet euch.
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast Abraham und seinen Kindern deine Verheißung gegeben. Erhöre das Gebet deiner Kirche für das Volk, das du als erstes zu deinem Eigentum erwählt hast: gib, daß es zur Fülle der Erlösung gelangt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

beth hat geschrieben:Johannes XXIII war ein großer Segen für die Kirche und die Welt, sowohl weil er sich trotz Widerstände durchrang das 2. Vatikanische Konzil einzuberufen, ...
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=78557#78557
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Bist du auch ein Sympathisant der Piusbruderschaft, Jürgen? :shock:

beth
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Beitrag von beth »

Hallo Petra!

Zum Vergleich VOR dem 2. Vatikanischen Konzil:

Aus der Karfreitagsliturgie der Kirche – „den großen Fürbitten“ – bis zum 2. Vatikanisch Konzil vor noch nicht einmal vierzig Jahren wo es noch hieß:

– Jede Fürbitte begann mit einem OREMUS, FLECTAMUS GENUA – LEVATE (Lasset uns beten. Beugen wir die Knie. – Erhebet euch) und endete mit einem Amen.

Außer bei der Fürbitte für die Juden: „Lasset uns auch beten für die treulosen Juden: Gott unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen, auf dass auch sie unseren Herrn Jesus Christus erkennen.“

Anweisung im Meßbuch:
Kein Amen. Hier unterlässt der Diakon die Aufforderung zur Kniebeugung, um nicht das Andenken an die Schmach zu erneuern, mit der die Juden um diese Stunde den Heiland durch Kniebeugungen verhöhnten.

Allmächtiger ewiger Gott, Du schließest sogar die treulosen Juden von Deiner Erbarmung nicht aus: erhöre unsere Gebete, die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor Dich bringen: möchten sie das Licht Deiner Wahrheit, welches Christus ist, erkennen und ihrer Finsternis entrissen werden. Durch Ihn, unseren Herrn. Amen.
– aus dem: „Das Meßbuch der heiligen Kirche“ (Schott) S. 330 – Imprimi permittitur Beurone, die 24. Junii 1951, Benedictus, Archiabbas.

Was für ein langer Weg der Erkenntnis in der Kirche von den Judenverbrennungen Pogromen und sonstiger Verfolgungen in den Jahrhunderte bis zu den großen Fürbitten der heutigen Karfreitagsliturgie.
Dieser Weg ist noch nicht am Ziel.
ECCLESIA SEMPER REFORMANDA.

Petra
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Beitrag von Petra »

Beth, wir hatten das gerade erst hier.

ECCLESIA SEMPER REFORMANDA.
Halleluja!

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Petra hat geschrieben:Bist du auch ein Sympathisant der Piusbruderschaft, Jürgen? :shock:
:nono:

So lange nun bin ich schon bei Euch und Ihr habt mich immer noch nicht erkannt....
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Stefan

Beitrag von Stefan »

beth hat geschrieben:Was für ein langer Weg der Erkenntnis in der Kirche von den Judenverbrennungen Pogromen und sonstiger Verfolgungen in den Jahrhunderte bis zu den großen Fürbitten der heutigen Karfreitagsliturgie.
Jaja, es ist kirchliche Tradition, und dazu haben wir Katholiken zu stehen, falls wir Schuld auf uns geladen haben, so wie jeder andere Mensch auch zu seiner Schuld stehen sollte.
Falls man sich mal gedanklich auf ein Experiment einlassen wollte: ich würde mich sehr über eine mohammedanische große Fürbitte zur Bekehrung der "treulosen Katholiken" freuen, wenn sie dafür die Juden und den Rest der Menschheit in Ruhe ließen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zum Stichwort Assisi:

Das erste Treffen dort 1986 habe ich nur beiläufig mitbekommen; ich begann damals gerade erst, mich dem Glauben und der Kirche anzunähern. Die Wiederholung im Jahre 2002 allerdings hat auf mich einen starken Eindruck gemacht. Ein Schlüsselereignis gewissermaßen. Ich konnte zwar bloß kurz einige Bilder jener Lichterzeremonie im Fernsehen sehen, die man zwischen „Gebet“ und „Verpflichtungserklärungen“ abhielt.

Dies warf aber sofort die Frage auf: Im Namen welches Gottes hat man sich dort versammelt, wo Christen gemeinsam mit Zauberpriestern heidnischer Dämonenkulte, persischen Manichäern und Meistern philosophischer Kulte mit deistischem oder – im wörtlichen Sinne – gottlosem Lehrgebäude liturgische Zeremonien begehen, die wie eine Karikatur des Lichtritus der Osternacht erscheinen?

Und die nächste Frage: Wenn heidnische Zauberpriester ihre Dämonen anrufen, was bewirkt das? Was ist anders, wenn sie dasselbe auf Einladung des römischen Bischofs in einem Franziskanerkloster tun? – Vorausgesetzt sei, daß Gebet keine Psychotechnik ist, sondern echter Dialog mit einem Andern, einem Höheren.

Keine Frage. In Assisi hat man durch die kirchlicherseits ausgesprochene Einladung zum Götzengebet, ja durch den ausgeübten Götzendienst die Legion der bösen Geister zur trauten Versammlung gerufen und hierdurch sowie durch die Lichterfeier als Zerrbild einer Liturgie die Gläubigen verwirrt. Und das alles um eines hybriden Ziels willen, das da „Weltfrieden“ heißt.

Der Greuel im Tempel. Herr, steh deiner Kirche bei.
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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zum Stichwort »Vergebungsbitten« erlaube ich mir ein Selbstzitat (der Text ist ziemlich genau vier Jahre alt):
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Jubeljahr der Schuldbekenntnisse

„Meine Schuld, deine Schuld, Schuld ist für uns alle da ...“


Das Jubeljahr 2000 war ein Jahr der öffentlichen Schuldbekenntnisse. Begonnen hatte es mit der sogenannten „großen Vergebungsbitte“ Johannes Pauls II. im vergangenen März. Einzelne Bischöfe und ganze Bischofskonferenzen rund um den Erdkreis schlossen sich mit allerhand Bekenntnissen an. Und welche Freude jedesmal über den vermeintlichen Bußakt, besonders in Katholenkreisen: Schon wieder ein Schuldbekenntnis! Ach Gott, was sind wir doch moralisch! Wir bekennen im Chor die Sünden der Welt, wie es den Herren zu hören gefällt.

Vieles ließe sich zu jedem einzelnen dieser Bekenntnisse sagen, doch vor allem tun einige grundsätzliche Anmerkungen dringend not. – Daß ein Bischof von Rom Gott für die ihm anvertraute Herde um Vergebung bittet, auch oder gerade für Verstorbene, ist an sich völlig normal. Anders liegt die Sache jedoch, wenn dies als „Mea culpa“ oder Schuldbekenntnis „rüberkommt“, ja wenn eine solche Rezeption womöglich gar beabsichtigt ist, wie bei der „großen Vergebungsbitte“ des Papstes.

Zunächst sollte man die Begriffe klären. Um Vergebung zu bitten und Schuld zu bekennen sind zwei sehr verschiedene Dinge. Um Vergebung kann ich für mich selber bitten – und das setzt jedenfalls ausdrückliche oder implizite Anerkenntnis meiner Schuld voraus –, aber auch für andere. Bitte ich Gott, andern zu vergeben, dann handelt es sich um Fürbitten. Genau dies hat der Papst nach dem Wortlaut seiner Vergebungsbitte voriges Jahr getan.

Dagegen kann ich Schuld nur „bekennen“, wenn es sich um meine eigene Schuld handelt: „mea culpa“, nicht „tua, vestra, sua culpa“. Diese Unterscheidung haben aber nahezu alle Bischöfe, die sich seit einem Jahr mit „Bekenntnissen“ überbieten, außer Acht gelassen: Sie „bekennen“ im Habitus des Büßers solche Sünden, für die sie dank der Gnade der späten Geburt von vornherein keine persönliche Verantwortung tragen können, echte oder vermeinte Sünden unserer Vorväter im Glauben.

Derlei „Bekenntnisse“ können ihrer Natur nach gar keine sein: Es sind in Wahrheit Anklagen. Und zwar Anklagen, gegen die sich der Beschuldigte nicht mehr verteidigen kann; die die alten Feinde der Kirche in ihren Anwürfen bestätigen; die eine kirchenfremde Öffentlichkeit zum Richter über die Kirche machen, und zwar zu einem Richter, der genüßlich das Verdammungsurteil spricht; die sich des freundlichen Beifalls jener alten Feinde, jener Öffentlichkeit, jenes Richters sicher sein können; die im Innern der Kirche das verunsicherte Volk in den Bruch mit der Tradition treiben, mit allem, was uns die Väter überliefert haben.

Wer solcherart mit Büßermiene als Ankläger auftritt, worin unterscheidet er sich von jenem Pharisäer, der im Tempel betet, während der Zöllner draußen vorm Tor bleibt? Er kann sich in die Brust werfen, daß er nun endgültig zu jenem Tempel gehört, den die Aufklärer uns errichtet haben: zum Tempel des Moralismus und der Ethiktümelei, die heute ihren Pech- und Schwefeldunst so penetrant verbreitet wie nie zuvor.

Das ist vielleicht der schwerwiegendste Traditionsbruch, der im vorigen Jahrhundert stattgefunden hat: Unsere Väter im Glauben und alle Heiligen wußten, daß sie Sünder waren; daß sie ihr Leben, das neue Leben, ein neues Herz allein von Jesus Christus empfangen konnten, von seiner Gnade. Ja, sie waren schlechte Christen, schlechte Menschen. Die Kirche als durch das sæculum pilgernde Gemeinschaft war voller Unrat, Schmutz und Sünde ihrer Glieder. Darum konnte sie ihren Retter ersehnen, erflehen und alles von ihm erhoffen, von ihm erwählt als makellose Braut, sine macula et ruga.

Heute sollen wir Moralbolzen sein. Wir ertragen die Sünde nicht. Nicht die eigene, darum schauen wir auf die andern. Und nicht die Sünde der andern, darum treiben wir die Sünder durch mediale Fegefeuer und Spießrutengassen – man erinnere sich an Lustmolch Clinton, Geldwäscher Kohl und Zündeljoschka Fischer –, bis sie öffentlich bekennen. Und wenn sie schon gestorben sind, übergeben wir sie der damnatio memoriæ. Heißa, nun sind wir endlich wohlangesehen im Tempel des Weltethos!

Angesichts dieses Greuels tröstet mich, daß unter unsern derzeitigen Hirten vereinzelt immer noch Propheten Christi auftreten; so Erzbischof Georg Eder von Salzburg, der im November vergangenen Jahres ein wirkliches Schuldbekenntnis abgelegt hat:

Die Situation weise „auf ein langjähriges Versagen der Hirten hin. Wir, die vom Herrn bestellten Wächter, haben unsere Pflicht schlecht erfüllt, wir sind säumig geworden. Wir Bischöfe haben uns viel zu wenig um die Herde gekümmert, wir haben die reißenden Wölfe eindringen lassen … Ja, die Hirten sind schuldig geworden, das Salz ist schal geworden, es wird bald zertreten werden.“

Wollte Gott, daß uns die Herren Pelagius, Kant, Tolstoj, oder wie die Hohenpriester des Moraltempels heißen, aus ihren höllischen Quartieren warnen könnten, bevor wir uns unversehens als ihre Nachbarn wiederfinden. Und mache der Herr uns zu neuem Salz, der Erde wieder Geschmack zu geben.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:...
Dagegen kann ich Schuld nur „bekennen“, wenn es sich um meine eigene Schuld handelt: „mea culpa“, nicht „tua, vestra, sua culpa“. Diese Unterscheidung haben aber nahezu alle Bischöfe, die sich seit einem Jahr mit „Bekenntnissen“ überbieten, außer Acht gelassen: Sie „bekennen“ im Habitus des Büßers solche Sünden, für die sie dank der Gnade der späten Geburt von vornherein keine persönliche Verantwortung tragen können, echte oder vermeinte Sünden unserer Vorväter im Glauben.

Derlei „Bekenntnisse“ können ihrer Natur nach gar keine sein: Es sind in Wahrheit Anklagen. Und zwar Anklagen, gegen die sich der Beschuldigte nicht mehr verteidigen kann; die die alten Feinde der Kirche in ihren Anwürfen bestätigen; die eine kirchenfremde Öffentlichkeit zum Richter über die Kirche machen, und zwar zu einem Richter, der genüßlich das Verdammungsurteil spricht; die sich des freundlichen Beifalls jener alten Feinde, jener Öffentlichkeit, jenes Richters sicher sein können; die im Innern der Kirche das verunsicherte Volk in den Bruch mit der Tradition treiben, mit allem, was uns die Väter überliefert haben.
...
Mal was zum Lesen:
http://hrz.upb.de/~rhatt1/thgl/thgl2000/1totalitaet.htm

(Insbesondere ab Kapitel 2)
Gruß Jürgen

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Effata
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Beitrag von Effata »

beth hat geschrieben:Der Meinung ottavianis will ich deutlich widersprechen.

Johannes XXIII war ein großer Segen für die Kirche und die Welt, sowohl weil er sich trotz Widerstände durchrang das 2. Vatikanische Konzil einzuberufen, das u.a. aufgrund der vergangenen Geschichte höchst NOT-wendig war um ein agiornamente herbeizuführen und weil er u.a. auch die Tür mit einem kleinen Spalt auftat mit „Nostra aetate“ um zu einem längst notwendigen Gespräch mit unseren älteren Brüdern, den Juden, nach fast zweitausendjähriger Feindschaft mit katastrophalen Folgen, einen zaghaften Anfang zu machen.

Johannes Paul II ging diesen Weg mit seiner „Vergebungsbitte“ in der Fastenzeit 2000 und seine Reise nach Israel und Jerusalem und der denkwürdigen Begegnung in der Synagoge in Rom beherzt weiter. Sicher ist dieser Weg noch nicht am Ziel aber er muss konsequent weitergegangen werden. Alle diese einzelnen Schritte sind ein großer Segen für die Kirche und die Welt. Erst wenn Juden und Christen begreifen, dass es, wie sie beide glaubend bezeugen nur EINEN Gott gibt und dies aber GEMEINSAM, trotz bleibender Unterschiede bezeugen, denn Jesus hat keine neue Religion gestiftet, er war immer nur Jude und nie Christ, das bezeugen auch die Evangelien. Wir sind eingepfropfte unedle Zweige in den edlen Ölbaum Israels, wie Paulus es sagt. Die Verheißung an Abraham und seine Nachkommen, als auserwähltes Volk ist gültig bis ans Ende der Tage.
Das was Du gesagt hast, kann ich unterschreiben.
Der Weg, der mit dem II. Vatikanischen Konzil eingeschlagen wurde, durch Papst Johannes Paul II. fortgesetzt worden ist, soll auch weiterhin zielführend verfolgt werden, sonst kehren wir zu einer Denkweise zurück, welche die Menschheit noch mehr spaltet. Der Geist der Ökumene soll weiterhin wehen.
Gott wird ihn gewiss dafür belohnen, dass er sich für die Aussöhnung unter allen Menschen mit der ganzen Kraft eingesetzt hat; in Assisi hat er richtig gehandelt und keinen "Götzendienst" geleistet (das ist finsteres, mittelalterliches Denken), er hat immer den Dialog gesucht, und das macht ihn unstreitig zu einem der ganz großen Päpste.
Ich finde es gar nicht anstoßend, dass der Papst seine VIA CRUCIS uns zeigen will, damit wir lernen unser eigenes Kreuz tapfer und in Würde zu tragen. Denn keiner von uns, weiß genau, wie unerträglich und qualvoll einst sein Hinscheiden sein könnte. Es wäre sogar gut, dass wir Katholiken, und die Christen allgemein, sich über Leiden und Tod besinnen, denn es hat sich leider schon seit langer Zeit eine Mentalität eingebürgert (Frustration ausweichen), dass man Sterbende so schnell wie möglich los werden will. Vorallem in den Wohlstandsländern ist das eine ganz gewöhnliche Praxis geworden. Für Leiden und Tod sind die Herzen vieler Katholiken und Christen so verschlossen, weil man darüber nicht gerne redet was unangenehm ist. Aus Angst vor den eigenen Leiden und dem eigenen Tod? Vielleicht. Das Thema wurde tabuisiert. So wie unser lieber Papst Johannes Paul II. es sagte: dies ist eine Menschheit geworden, die sich der "Kultur des Todes" verschrieben hat, und zum WAHREN Leben (schlichter Lebensstil und Bescheidenheit) nein sagt.

In diesen Stunden des Sterbens unseres vielgeliebten und geachteten Papstes sollen wir für ihn beten. Letztlich beten wir damit auch für uns, denn er hat sich voll für mehr Gerechtigkeit und vorallem für mehr Wahrheit, im christlichen Sinne, eingesetzt.
Effata

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Effata
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Beitrag von Effata »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Zum Stichwort Assisi:

Das erste Treffen dort 1986 habe ich nur beiläufig mitbekommen; ich begann damals gerade erst, mich dem Glauben und der Kirche anzunähern. Die Wiederholung im Jahre 2002 allerdings hat auf mich einen starken Eindruck gemacht. Ein Schlüsselereignis gewissermaßen. Ich konnte zwar bloß kurz einige Bilder jener Lichterzeremonie im Fernsehen sehen, die man zwischen „Gebet“ und „Verpflichtungserklärungen“ abhielt.

Dies warf aber sofort die Frage auf: Im Namen welches Gottes hat man sich dort versammelt, wo Christen gemeinsam mit Zauberpriestern heidnischer Dämonenkulte, persischen Manichäern und Meistern philosophischer Kulte mit deistischem oder – im wörtlichen Sinne – gottlosem Lehrgebäude liturgische Zeremonien begehen, die wie eine Karikatur des Lichtritus der Osternacht erscheinen?

Und die nächste Frage: Wenn heidnische Zauberpriester ihre Dämonen anrufen, was bewirkt das? Was ist anders, wenn sie dasselbe auf Einladung des römischen Bischofs in einem Franziskanerkloster tun? – Vorausgesetzt sei, daß Gebet keine Psychotechnik ist, sondern echter Dialog mit einem Andern, einem Höheren.

Keine Frage. In Assisi hat man durch die kirchlicherseits ausgesprochene Einladung zum Götzengebet, ja durch den ausgeübten Götzendienst die Legion der bösen Geister zur trauten Versammlung gerufen und hierdurch sowie durch die Lichterfeier als Zerrbild einer Liturgie die Gläubigen verwirrt. Und das alles um eines hybriden Ziels willen, das da „Weltfrieden“ heißt.

Der Greuel im Tempel. Herr, steh deiner Kirche bei.
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Lieber Robert,
hat unser Herr etwa nicht gesagt: Liebe deine Feinde? Tue denen Gutes, die dich verfolgen?
Aber die Pharisäer seiner Zeit hatten auch den Anspruch gestellt, Gott JAHWE sei nur für sie da. Aber Jesus hat sie eines Besseren belehrt. Gewisse Ansätze gibt es sogar im AT.

Wir werden mit dieser Denkweise, die Du dargestellt hast, niemals zu einer Annäherung mit Andersgläubigen finden. Gott will von uns Taten der Nächstenliebe. Und das hat Papst Johannes Paul II zielführend durch den Dialog mit den Andersgläubigen doch getan. Wer ein Beispiel der Liebe Jesu gibt, kann den „Feind“ besiegen, nicht indem man ihm das Schwert vorhält und sagt, wie es im Mittelalter so die übliche Praxis war:
Und willst du nicht mein Bruder sein (im Glauben Gleichgesinnter), so schlag ich dir den Schädel ein (oder verbrenne dich auf den Scheiterhaufen).

Lieber Robert, bedenke einmal was die Heilige Theresa von Kalkutta uns noch lebensnah vorgeführt hat: sie hat niemals versucht, die Inder zum katholischen Glauben zu bekehren, nein, sie hat immer die Werke der Liebe getan. Sagt nicht der Herr: Lasst das Opfern (Schächten der armen Tiere, die auch von Gott erschaffen wurden und die er auch liebt), BARMHERZIGKEIT FORDERE ICH, denn das sind die Opfer die MIR gefallen. Deshalb wird die Heilige Theresa gerade von den Indern so verehrt. Und das ist ja der Knackpunkt: Wer Beisipiel gibt, der schafft da und dort Neugierde, die wiederum zum Nachdenken führt, und so geht der Samen auf, von dem Jesus so sagte: Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, dann bringt es reiche Frucht! Das sagt doch alles aus. Vergessen wir alles Andere. Wir werden sonst niemals zu einem EINS-SEIN unter uns Menschen gelangen. COR-UNUS werden heißt, sich für die Anderen aufopfern, und auch das hat dieser Papst in einem Gewissen Sinne getan (Nicht, wie jemand hier im Forum behauptet hat, er hätte „Fressgelagen“ beigewohnt und sei deshalb jetzt so schwer krank).

Und hören wir doch mit den üblen Nachreden über Götzendienst auf, denn da habe ich ganz andere Wahrheiten auf den Tisch zu legen: ist das nicht ein unermeßlicher Götzendienst, wenn die Menschen der sog. Wohlstandsländer (die meisten davon sind getaufte Christen) nicht mehr beten, und wenn überhaupt noch, ein paar Mal im Jahre die Kirche besuchen (Weihnachten, Neujahr, Ostern, Pfingsten; als U-Boot-Christentum könnte man das bezeichnen), wenn sich die Menschen einem unermesslichen Konsumrausch verschrieben haben, wenn sich ein noch nie dagewesener Atheismus breit gemacht hat, wenn man einer Kultur des Todes huldigt, wenn man Jahr für Jahr zig-Millionen Kinder im Mutterleib abtötet, wenn man alles in den Augen Gottes Verwerfliches tut nur um ein Kind zu bekommen, wenn man Unzucht legalisiert und gesetzlich fördert, wenn man Alte Menschen „euthanasiert“, wenn man Embrionen selektiert, züchtet, wieder „entsorgt“, wenn man Gen-manipuliert, als sei das Leben nur mehr eine Sache, ja, dann ist das Götzendienst im wahrsten Sinne des Wortes! Steht nicht in der Bibel geschrieben, dass man Gott mehr gehorchen muss, als den Menschen? Und was tun wir dagegen? Wir streiten uns um das II. Vatikanische Konzil, um den „Götzendienst“ in Assisi, und sonst noch was...
EFFATA

Herr, erbarme Dich unser

* 2x die Anrede korrigiert: es stand dort irrtümlich "Jürgen" statt "Robert" (Jürgen) *

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Dass etwa Hinduisten Götzendienst betreiben, ist keine üble Nachrede, sondern schlicht eine Tatsache. Und hinter diesen Götzen stehen Dämonen, die sogar "Gebete" und Gelübde erfüllen können, dies aber nicht etwa aus Menschenfreundlichkeit tun, sondern um Menschen an sich zu binden.
Auch spaltet Jesu Botschaft die Menschheit in Christen und Nichtchristen und vereint sie eben nicht, weil er ein radikales Bekenntnis zum Menschensohn fordert.

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Viele wichtige Informationen findet ihr auf:

http://www.laudeturjesuschristus.net/papst.htm
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Poliven
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Beitrag von Poliven »

ottaviani hat geschrieben:
Effata hat geschrieben:So wie der Heilige Papst Johannes XXIII. ein Segen für die Heilige Römisch-Katholische Kirche war, zu welcher Lebenszeit das Zweite Vatikanische Konzil, stattfand, das eine fortschrittliche Reformation der Kirche hervorbrachte, so ist auch der gegenwärtige Heilige Papst ein Segen für die gesamte Menschheit, nicht nur für die Katholiken allein. Er hat so viele Verdienste um den Frieden in der Welt erworben, die von der großen Mehrheit der Katholiken beachtet und gelobt, von einer unbedeutenden Minderheit aber verschmäht werden.
Lang lebe unser Papst! Und wenn er auch nur einen Tag länger leben würde, das ist auch ein Segen für die gesamte Menschheit.
So beten und fasten wir weiter, die wir diesen würdigen Stellvertreter Petri anerkennen und würdigen.

EFFATA
diese haltung kann ich absolut nicht teilen der papst dient der kirche mit seinem leiden mehr als in seinem wirken dessen bin ich mir sicher im überigen war das "II Vatikanum" eine katastrophe
dem schließ ich mir an

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