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Homosexuelle auf dem WJT
Verfasst: Montag 25. Juli 2005, 23:25
von Knecht Ruprecht
* Moderatorenhinweis: 01.08.2005
* Aus diesem Strang wurden eine Reihe von Beiträgen abgesplittet,
* um so eine halbwegs sachliche Diskussion zu ermöglichen.
* Die abgetrennten Beiträge findet man hier.
* (Jürgen)
1 Offenes Bekenntnis zu einem Leben in Sünde
Unter den Teilnehmern des Weltjugendtages (16. bis 21. August) in Köln werden auch zehntausende Lesben und Schwule sein. Die Organisatoren des katholischen Massenevents betrachten deren geplante Aktionen mit Argwohn
25.7.2005 taz NRW NRW aktuell 119 Zeilen, THOMAS SPOLERT S. 1
Das Thema wurde vom WJT abgetrennt. Knecht hat es nicht eröffnet. Petra
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 09:52
von Ecce Homo
Knecht Ruprecht hat geschrieben:1 Offenes Bekenntnis zu einem Leben in Sünde
c. 915.
Wer hartnäckig in einer offenkundig schweren Sünde verharrt, darf zum Empfang der Eucharistie nicht zugelassen werden.

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 11:10
von stern
Stefan hat geschrieben:Aber konsequent bist auch Du nicht.
soll ich eine neue Inquisition gründen, um die Homos zu jagen?

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 13:16
von Ecce Homo
Stefan hat geschrieben:Die Kirche verurteilt keine Homosexuellen, im Gegenteil. Sie verurteilt die Praktizierung der Sünde.
Hey, keine Frage! Mich stört nur das demonstrative daran... warum müssen Homosexuelle auf dem WJT dann DEMONSTRATIV auftreten? Ich habe einige Freunde, die homosexuell sind - und katholisch - die kämen nicht auf den Gedanken, sich so öffentlich darzustellen. Soll jeder doch mit seinen Sünden leben - davon habe ich auch selbst schon genug (das weiß Gott und mein BV)! - aber warum muss man das so an die Öffentlichkeit tragen?
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 13:23
von Stefan
Beichtkind hat geschrieben:Stefan hat geschrieben:Die Kirche verurteilt keine Homosexuellen, im Gegenteil. Sie verurteilt die Praktizierung der Sünde.
Hey, keine Frage! Mich stört nur das demonstrative daran... warum müssen Homosexuelle auf dem WJT dann DEMONSTRATIV auftreten? Ich habe einige Freunde, die homosexuell sind - und katholisch - die kämen nicht auf den Gedanken, sich so öffentlich darzustellen. Soll jeder doch mit seinen Sünden leben - davon habe ich auch selbst schon genug (das weiß Gott und mein BV)! - aber warum muss man das so an die Öffentlichkeit tragen?
Vielleicht treten sie nur deshalb auf, weil es in bestimmten katholischen Milieus zu viele gibt, die die kirchlich bestimmten Umgangsformen mit Homosexuellen nicht einhalten.
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 13:35
von Ecce Homo
Stefan hat geschrieben:
Vielleicht treten sie nur deshalb auf, weil es in bestimmten katholischen Milieus zu viele gibt, die die kirchlich bestimmten Umgangsformen mit Homosexuellen nicht einhalten.
Das versteh´ ich jetzt nicht... was???

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 13:54
von Stefan
Beichtkind hat geschrieben:Stefan hat geschrieben:
Vielleicht treten sie nur deshalb auf, weil es in bestimmten katholischen Milieus zu viele gibt, die die kirchlich bestimmten Umgangsformen mit Homosexuellen nicht einhalten.
Das versteh´ ich jetzt nicht... was???

Katechismus hat geschrieben:Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 14:03
von stern
Tja, eine typisch weltliche Denkweise.
Man beruft sich auf die Lehre der Kirche um den Menschen/Sünder zu schützen. Da jedoch eine Trennung zwischen Mensch und Sünde bei denen, die sündigen wollen, nicht präsent ist, wird die Sünde (die Sklaverei der Sünde) in die Kirche hineingebracht. Dort wird sie zum Götzen erhoben und gefeiert.
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 14:06
von Stefan
stern hat geschrieben:Tja, eine typisch weltliche Denkweise.
Man beruft sich auf die Lehre der Kirche um den Menschen/Sünder zu schützen. Da jedoch eine Trennung zwischen Mensch und Sünde bei denen, die sündigen wollen, nicht präsent ist, wird die Sünde (die Sklaverei der Sünde) in die Kirche hineingebracht.
Du verwechselst immer noch Sünde und Sünder.
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 18:17
von Robert Ketelhohn
Stefan hat geschrieben:Katechismus hat geschrieben:Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt.
Das Zitat ist falsch (abgesehen davon, daß es »
ist … veranlagt« heißen müßte – bloß »veranlagt« ist eben falsch).
Das Thema ist allerdings der Weltjugendtag.
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 20:01
von Stefan
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Stefan hat geschrieben:Katechismus hat geschrieben:Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt.
Das Zitat ist falsch (abgesehen davon, daß es »
ist … veranlagt« heißen müßte – bloß »veranlagt« ist eben falsch).
Ich bin nur einem Deiner Links gefolgt...
Verfasst: Dienstag 26. Juli 2005, 22:11
von hcr
Kathechismus ein Satz weiter.
2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen.
Sie sind zur Keuschheit gerufen, weil Homosexualität Sünde ist, sonst gäbe es keinen Grund sie zur Keuschheit zu rufen.
Verfasst: Mittwoch 27. Juli 2005, 18:23
von Benedictus
Hallo,
wie ich es mitbekommen habe, ging es ja primär in diesem Thread erst mal um die Aktionen, die speziell von homosexuellen Gruppierungen zum Weltjugendtag geplant sind.
Ich persönlich halte derartige Aktionen nicht für angemessen, da mir der Sinn und Zweck nicht so ganz einleuchten will. Die Kirche vertritt eine eindeutige Position gegenüber homosexuell veranlagten Menschen, nämlich, dass wir ihnen mit Achtung, Respekt und Mitgefühl begegnen sollen. Gleichzeitig betont sie aber auch, dass Menschen mit einer derartigen Veranlagung zur Keuschheit aufgerufen sind, da sie homosexuelle Handlungen an sich als nicht von Gott gewollt einstuft.
Der homosexuell veranlagte Mensch darf also homosexuell veranlagt sein (was sich ja ohnihin nicht ändern läßt), er darf diese Veranlagung aber nicht ausleben, sondern soll sich der Sexualität enthalten. Bei den Homosexuellen, die danach leben, wird dies sicherlich zum überwiegenden Teil zu einem erheblichen Leidensdruck führen, für das sie dann unseren Respekt und Mitgefühl erwarten dürfen. Sündhaft nach kirchlicher Lehre ist also nicht die Homosexuelität als solche, sondern das Ausleben selbiger, weshalb von kirchlicher Seite der Ruf zur Keuschheit erfolgt. Persönlich kann ich durchaus nachvollziehen, wenn Menschen mit homosexueller Veranlagung danach verlangen, dass ihre Homosexualität von ihren Mitmenschen und der Kirche akzeptiert und toleriert wird - auch, wenn ich es selbst vielleicht nicht unbedingt gutheiße.
Die Frage ist nun, was bezwecken derartige Aktionen und Veranstaltungen zum Weltjugendtag? Offensichtlich sollen sie die Akzeptanz und Toleranz für Homosexuelle fördern, wozu sicherlich auch die Akzeptanz und Toleranz gegenüber homosexuellen Praktiken gilt - da ja der keusch lebende homosexuelle aufgrund seiner Lebensweise dieser Toleranz nicht bedarf.
So weit, so gut. Was mich bei solchen Veranstaltungen wirklich stört, ist die Tatsache, wie hier die Homosexualität betont wird, ja sogar ein wenig damit kokettiert wird - vielleicht auch mit der Absicht, zu provozieren? Man muss sich allerdings fragen was derartige Veranstaltungen auf einer Veranstaltung wie dem Weltjugendtag verloren haben, der ja von der Kirche ausgerichtet wird und sich in seinen Inhalten an den Lehren der Kirche orientieren sollte.
Gruss, Benedictus
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2005, 07:21
von FioreGraz
Wenn eine Veranlagung an sich nicht Sündhaft ist, kann die Folge wohl kaum eine Sünde sein. Das wäre so als wenn ich sagen würde Blindsein ist keine Sünde, das er nichts sieht aber schon.
LG
Ganymed (Alias Fiore der in Homosträngen nur mehr mit einer Gestalt aus der Mythologie unterschreibt)
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2005, 08:05
von stern
FioreGraz hat geschrieben:Wenn eine Veranlagung an sich nicht Sündhaft ist, kann die Folge wohl kaum eine Sünde sein.
und was ist die Folge?
Keusches Leben = keine Sünde
Unkeusches Leben = Sünde (das gilt für alle, auch für die Homos) – oder will jemand sagen, dass Gott ein extra Tarif für die Homos reserviert hat?
Leute fangt endlich an zu denken!
Nach den Worten Jesu sündhaft ist das, was sich schon im Herzen (im Kopf) abspielt (vgl. Mt 5:28 ). Daraus resultiert in der Lehre der Kirche, dass alle außerehelichen/vorehelichen, sexuellen Beziehungen sündhaft sind.
Was gibt's denn hier also noch zu überlegen?
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2005, 19:38
von FioreGraz
und was ist die Folge?
Keusches Leben = keine Sünde
Unkeusches Leben = Sünde (das gilt für alle, auch für die Homos) – oder will jemand sagen, dass Gott ein extra Tarif für die Homos reserviert hat?
Gilt dfas für heteros auch ist dann der eheliche Verkehr (da unkeusch) nicht auch sünde? Gibts da ne Extrawurst für Heten mit dem Trauschein? Mehr ist die ehe nicht? Nur ne Vögelerlaubnis? jede Naturehe hat mehr Tiefgang.
LG
Fiore
Verfasst: Montag 1. August 2005, 11:35
von Gabriel
Meines Wissens nach ist auch bei Heteros der vor- bzw. außereheliche G-verkehr Sünde (das sagt im Übrigen auch mein BV).
Diese Diskussion dreht sich um einen Nullpunkt, solange ihr hier über die Homos herfallt (damit will ich nicht sagen, dass ich "Öffentlichkeitsarbeit" auf dem WJT gut heiße - ich denke nicht, dass dies sinnvol ist).
Sie haben ihre Veranlagung und damit ihr Kreuz zu tragen.
Auch sind mir Homos bekannt die sich dem Zölibat verpflichtet haben und ihn genauso ernst nehmen und leben

wie Heteros ("Schwarze Schafe" gibt es überall! Auch unter zölibatär lebenden Heteros).
Nur wegen ihrer Homosexualität sind deshalb nicht unglaubwürdiger in ihrem Zeugnis für Christus und sie vertreten die Lehren der Kirche mit demselben Feuereifer zu dem sie sich bereit erklärt haben. Ich denke nicht, dass sich Homos weniger über die Konsequenzen und eingegangenen Verpflichtungen einer Priesterweihe oder dem Ordensstand bewusst sind als Heteros - denkt das ja nicht (was die "Jugend anbelangt" und wie schon gesagt "Starrsinnige", das sind kompliziertere und noch mal andere Problemstellungen).
Mir scheint, dass das eigentliche Problem in Bezug auf die Homos durch hochtrabende Diskussionen - vor allem - in der Gesellschaft - dann - in der Kirche (aus oben genanntem Grund), entsteht und gefördert wird.
Warum bekomme ich selbst hier den Eindruck, dass die Diskussionen um Homos sofort den Charakter einer Hatz bekommen? (So mein Eindruck der Entwicklung der Diskussion in diesem Thread. Auf den ersten drei Seiten nur Hatz und lauter Vorurteile! Ich bin echt entsetzt

)
Diskutiert doch mal bitte rational, die Grundlage des Katechismus wurde bereits genannt.
Verfasst: Montag 1. August 2005, 11:59
von Juergen
Ich habe aus diesem Thread einige Beiträge abgesplittet, um eine sachliche Diskussion zu ermögliche.
Die abgetrennten Beiträge findet man hier.
Verfasst: Montag 1. August 2005, 13:17
von Robert Ketelhohn
Gabriel hat geschrieben:Meines Wissens nach ist auch bei Heteros der vor- bzw. außereheliche G-verkehr Sünde (das sagt im Übrigen auch mein BV).
Also, bei den Sitten und Gebräuchen der Hereros kenn’ ich mich nicht aus. Wär’ das nicht eher ein Thema für sich?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2005, 06:03
von Bernd
Falls mal jemand auf eine Religion stößt, die sich aus dem Sexbereich eisern raushält - bitte Bescheid sagen!
Verfasst: Donnerstag 4. August 2005, 06:27
von asderrix
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Gabriel hat geschrieben:Meines Wissens nach ist auch bei Heteros der vor- bzw. außereheliche G-verkehr Sünde (das sagt im Übrigen auch mein BV).
Also, bei den Sitten und Gebräuchen der Hereros kenn’ ich mich nicht aus. Wär’ das nicht eher ein Thema für sich?
Hallo Robert, wie kommst du jetzt auf die Hereros??
Im Land der Volksgruppe der Hereros befinden wir uns hier; einem Volk, das noch von der Kolonialzeit her in Deutschland bekannt ist. Denn Namibia war das ehemalige Deutsch Süd-West, ein Kolonialgebiet des Kaiserreiches. Und mit dem Stamm der Hereros wurden erbitterte Kämpfe ausgetragen. Einige Denkmäler und noch erhaltene Forts erinnern an diese Zeit. Für die heutigen Touristen sind aber vor allem die schön bunt gekleideten und wie aus dem 19. Jahrhundert entsprungenen Frauen der Hereros von Interesse, da sie wunderbare Photomotive abgeben. Die Kleidung ist nämlich wirklich einmalig und diese altertümliche Mode stammt noch aus der viktorianischen Zeit. Für dieses heiße Gebiet eigentlich völlig unverständlich, dass eine solche Masse an Stoff herumgeschleppt wird. Aber Afrikanerinnen lieben nun mal besonders bunte Stoffe und die Hereros zudem wohl auch das Füllige
lg
asder
Verfasst: Donnerstag 4. August 2005, 10:19
von Robert Ketelhohn
Asderix hat geschrieben:Hallo Robert, wie kommst du jetzt auf die Hereros??
Frag doch Gabriel. Ich hab’ ja nicht damit angefangen! 
Verfasst: Freitag 26. August 2005, 18:03
von Janet1983
FioreGraz hat geschrieben:und was ist die Folge?
Keusches Leben = keine Sünde
Unkeusches Leben = Sünde (das gilt für alle, auch für die Homos) – oder will jemand sagen, dass Gott ein extra Tarif für die Homos reserviert hat?
Gilt dfas für heteros auch ist dann der eheliche Verkehr (da unkeusch) nicht auch sünde? Gibts da ne Extrawurst für Heten mit dem Trauschein? Mehr ist die ehe nicht? Nur ne Vögelerlaubnis? jede Naturehe hat mehr Tiefgang.
LG
Fiore
Theoretisch ist das so... Keuschheit heißt nach manchen Definitionen keinen Sex außerhalb der Ehe zu haben.
Und da haben wir wieder die Grauzone... 90% sind nicht keusch, aber dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften nach kirchlichem Verständnis auch nicht zu den Ehen zählen ist ein Grund auf Homosexuelle mit dem Finger zu zeigen. Es interessiert ja keinen wie das bei heterosexuellen Paaren ist... das ist das Problem, sonst würde sich nämlich die Diskussion nicht ständig neu entfachen...