Sag ich ja. Sobald Jugend- Kinder- oder weiß-der-Henker-noch-wasKreuzweg/Rosenkranz ist, kommen zumindest noch einige Leute unter 70. Wird der Rosenkranz (der Kreuzweg, die Anbetung) jedoch in "traditionellem" Stil abgehalten, sind plötzlich nur noch ein paar betagte Herrschaften anwesend. Befragt man dann mal Leute ganz konkret, warum sie bei derartigen Veranstaltungen konsequent fehlen, bekommt man zu hören: "Das bringt mir nix. Viel zu steif....Das ist doch alles antiquiert.... das spricht mich nicht an" Ergebnis: Es muss was los sein, es muss Show sein in der Kirche, sonst geht (bis auf ein paar Hardliner) keiner mehr hin. Das kann es doch nicht sein.Angelika hat geschrieben: Ganz anders ist mein Eindruck aber bei den Kreuzweg- und Rosenkranzandachten, die von Laien vorbereitet und gestaltet werden, sowie bei den eucharistischen Anbetungen der Charismatischen Erneuerung.
Doch, ich denke schon, in dieser Form werden diese Veranstaltungen in vielen Gemeinden früher oder später verschwinden. Dann werden sich irgendwelche eilfertigen Pastoralreferentinnen, Diakone und sonstige "berufene" Laien aufschwingen um beispielsweise die Anbetung "ansprechender" zu machen und etwas zu fabrizieren, das dem entspricht, was sie sich unter Anbetung vorstellen. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte Dir Deine Form der Anbetung nicht madig machen, aber bedenke bitte, dass die charismatische Schiene nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Mir persönlich gibt das zum Beispiel garnichts, im Gegenteil, ich fühle mich eher unwohl, wenn es auch nur in die charismatische Richtung geht. Aber mir gefällt zum Beispiel Anbetung in der Form, dass einfach nur eine Stunde lang Stille in der abgedunkelten Kirche ist, man einfach still werden kann vor Gott und seine Gedanken an ihn herantragen kann. Da muss nix "gestaltet" sein.Der Altersdurchschnitt dabei ist um die 40, aber es gibt auch jüngere und ältere Gläubige und auch Jugendliche. Solche Andachten liegen mir selbst auch mehr als die traditionellen. Besonders die eucharistischen Anbetungen liebe ich.
Ich befürchte daher nicht, dass solche Veranstaltungen in 10 oder 20 Jahren verschwunden sein werden. Es kommt wohl doch auf die Gestaltung an und nicht nur auf das reine Durchführen solcher Andachten.
Da macht es mir dann natürlich schon Sorgen, wenn ich die aktuelle Entwicklung sehe, denn es steht ganz klar zu befürchten, dass diese traditionellen Formen zunehmend verdrängt werden durch das, was man für "zeitgemäßer" und "ansprechender" hält. Das Endergebnis wird dann möglicherweise sein, dass die, die an den überlieferten, althergebrachten Formen des Gebetes und der eucharistischen Anbetung hängen, sich ihre Reservate suchen und schaffen werden müssen.
Benedictus