Klagen über liturgische Mißbräuche

Allgemein Katholisches.
Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Pit hat geschrieben: Leider wird heutzutage in manches Gleichnis z.B. mehr "hineininterpretiert", als es de facto aussagt - und dann sind wir bei der Allegorie. Die allegorische Sicht ist sicher absolut in Ordnung fpr die persönliche Frömmigkeit, hatr aber wenig Sinn, wenn man sie als Mittel für die Kernaussage eines Predigttextes anwendet.
Ich bin eigentlich ein Freund der allegorischen Schriftauslegung (solange man es nicht übertreibt ...). Wichtig ist allerdings, daß man sich nicht in die Allegorie flüchtet und dabei den sensus historicus ignoriert oder komplett wegredet. Die reformatorische Kritik am vierfachen Schriftsinn hat sich ja vor allem daran entzündet, daß man den sensus literalis überhaupt nicht mehr beachtet hat. Aber dafür hat natürlich der Pasti heute ein gutes Beispiel geliefert ...

Gruß
Stephen

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Kai
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Beitrag von Kai »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:... in Bezug auf die Predigt - war offensichtlich ein klares Beispiel, wie man nicht predigen sollte...
Zudem verboten!
In diesem Fall ja. Der Priester saß ja daneben. Und vor allem: den habe ich schon predigen gehört und der ist gut. Da war es eine doppelte Enttäuschung, mir das Geseiere des PR anhören zu müssen. :cry:
Vielleicht ist es gerade dann (wenn der Mann gut ist) effektiver, ihn persönlich anzusprechen als eine E-Mail zu schicken. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass solche persönlichen Gespräche durchaus vom Pfarrer geschätzt werden; auch und gerade kritisches Feedback, das aus solchen Beweggründen heraus kommt:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das Schlimme an der Predigt war aber ja gerade, daß der Aspekt der Göttlichkeit völlig ausgeblendet wurde. Die Predigt war auf erschütternde Weise anthropozentrisch. Es ging nur noch um den Wert des Menschen, politisches Fehlverhalten, Wahrnehmen der inneren Stimme usw. Daß Sohn ist und darin die Botschaft an die Welt liegt (das sollte ja Thema sein zu Epiphanias) wurde unterschlagen. In dieser Konsequenz war die Predigt nicht nur schlecht, sondern eindeutig häretisch. Und zwar an der Wurzel, nämlich der Christologie.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Kai hat geschrieben: Vielleicht ist es gerade dann (wenn der Mann gut ist) effektiver, ihn persönlich anzusprechen als eine E-Mail zu schicken. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass solche persönlichen Gespräche durchaus vom Pfarrer geschätzt werden; auch und gerade kritisches Feedback, das aus solchen Beweggründen heraus kommt
Ich hätte das auch gerne getan. Der Frust ist weniger schlimm, wenn man ihn sich gleich von der Seele reden kann. Aber weder Priester noch Prediger ließen sich an der Kirchentür blicken, sondern waren verschwunden. Und vorerst werde ich nicht wieder dorthin kommen, von England aus ein bißchen weit ...

Gruß
Stephen D.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Juergen hat geschrieben:Vielleicht war der Pfarrer gar selbst überrascht, was er da zu hören bekam, konnte (wollte) aber nicht einschreiten, um den Pasti nicht bloszustellen....

Möglich ist ja vieles :hmm:
Dem Kommentar eines Gemeindeglieds zufolge ist der Priester von dem Treiben der PR in der Gemeinde (es gibt wohl zwei) auch nicht sehr begeistert, muß sie aber "von Zeit zu Zeit mal ranlassen". Wie stark der Druck in katholischen Gemeinden vonseiten der Basis in dieser Richtung ist, weiß ich nicht. Vielleicht gäbe es einen Aufstand in der Gemeinde, wenn der Priester das offizielle Predigtverbot durchsetzen würde. Auch wenn es - wie in diesem Falle - seiner Verantwortung gerecht würde.

Gruß
Stephen

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Exzellent legt nach:

Aufregung bei Sozialistischer Jugend wegen Aussagen von Andreas Laun zu Abtreibung und NS-Zeit.
http://kath.net/detail.php?id=12524
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Conny
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Beitrag von Conny »

Also bei uns ließ der Pfarrer die Predigt zu Epiphanie gleich ganz weg, weil wohl durch die Lieder der Sternsinger die Messe sonst zu lang gewesen wäre und Weihrauch gab es auch nicht. Den mag der Pfarrer nämlich nicht und so gibt es ihn nur in der Christnacht und Osternacht und da läßt er dann auch öfter mal das Einlegen von Weihrauch, die Altarinszens usw. weg.
Conny

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Conny hat geschrieben:Also bei uns ließ der Pfarrer die Predigt zu Epiphanie gleich ganz weg, weil wohl durch die Lieder der Sternsinger die Messe sonst zu lang gewesen wäre und Weihrauch gab es auch nicht. Den mag der Pfarrer nämlich nicht und so gibt es ihn nur in der Christnacht und Osternacht und da läßt er dann auch öfter mal das Einlegen von Weihrauch, die Altarinszens usw. weg.
Was der Pfarrer nicht mag wird einfach weggelassen. In vieler Pfarrer Augen ist die Hl. Messfeier eben keine Feier mehr sondern nichts weiter als Arbeit. Die Messe darf ja nicht länger wie 45 Minuten dauern sonst stirbt womoeglich noch wer an Weihrauch. :roll:

Es ist zum verzweifeln... :(

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

Bernd hat geschrieben:Mich wundert eher, warum so viele Texte von Bischöfen so klingen, als litten die Verfasser an einer (den psychiatrischen Fachausdruck kenne ich leider nicht) Engagierte-Laien-Phobie. Vor den passiven Laien und den Konsumchristen haben sie längst nicht so viel Angst. Obwohl die ja im Grunde eher die Bedrohung darstellen!

Sehr schön ausgedrückt, ich bezeichne das dann eher als Ölgötzenkatholizismus,als denn als Engagierte-Katholische-Laien-Phobie.

Ansonsten kann ich nur bemerken, dass der Hl. Geist mir immer die richtige kath. Gemeinde zugeführt hat seit nun mehr 45 Jahren.

Was den Weihbischof Laun angeht, nu der ist auch beim K-TV des öfteren zu besichtigen, wenn meine Optik nicht gerade schmählich versagte, beim Klick auf den Salzburger Link!

Was den besagten berühmten unserigen Bischof angeht, residiere immerhin auch im Bistum Regensburg, der überholt noch irgendwann den 16.Big-Ben.
Wunder mich das noch kein Weblog entstanden, wo die tägliche Heiligenarie des berühmten Bischofs nachzulesen ist, gerade von in Regensburg ansässigen Kath. Mitmenschen.

Was den Weihrauchverbrauch und die Kommunion angeht, kenn ich den Weihrauchverbrauch als ganz ordentlich, wir durften auch schon mal selber Weihrauchkörnchen auflegen direkt vor dem Altar.
Kommunion in zweierlei Gestalten funktioniert so:" Erst geht man zur (Leib)Kommunion, und erhält dann die (Blut) Kommunion, indem man den Kelch mit dem Wein entgegennimmt und auch Amen sagt, nach dem der Kommunionhelfer sagte:" Das Blut Christi". Ist natürlich wesentlich Personalaufwändiger, jedoch sind somit irgendwelche Unglücke, kostbare Jesus-Blut-Weintropfen auf dem Boden eigentlich ziemlich ausgeschlossen.


Was die angemerkte Sexologie des genannten österr. Weihbischofs angeht, kann ich so nix zu sagen, als das es gibt halt auch die verbale Form, für das zölibatere klerikale Volk der römischen Katholikenheit.

So hab nun alle bisherigen Einträge gelesen.
Bei uns also he in Bayern, gibts es das Sortiment an Pastor-Predigt, Kaplan-Predigt, Diakon-Predigt und Monsignore-Predigt.
Hat jeder seinen eigenen Stil, jedoch alles sehr hörbar und brauchbar, der eine braucht dazu ca. 7Min, der andere das doppelte bis dreifache an Zeit.

Monsignore, bereits emeretiert, Studienkollege von JR/ B16 nennt das ganze immer Festpredigt was er so unters kath. Volk bringt, brüllte nur leider immer, seit dem ich mehrfach öffentlich das verlauten lies, ist er einige Dezibel leiser, wenn er meine Anwesenheit bemerkt.

Monsignore Schäffler, Beno gibt oft genug auch einen historischen Abriss/ Hintergrund, was mir schon arg gefällt.

Auch bei den anderen Predigern (bei Allen) gibts was g'scheites, nicht nur der Mensch kommt zu Worte, sondern auch Jesus oder de Bibel. Also ne kath. Selbstbeweihräucherung kann ich net erkennen.

Das oft genug nur der Mensch, die Kirche im Vordergrund steht, und man die Bibel, den Jesus, oder die Menschen aus der Bibel net so erkennen kann, hören-sehen-lesen kann, liegt meiner Meinung nach daran, das vor lauter Beschäftigung mit den kath. Äußerlichkeiten, wie Liturgie, Gebete, andere spez. Kath. Arten und Bestandteile des Kath. Glaubensleben im Vordergrund der Beschäftigung mit kath. Religion steht. Das betrifft auch schon die Bischöfe, die natürlich viele wunderbare Texte, Bücher verfassen. Doch das befassen mit Bibelauslegung, Exegese kommt oft genug nicht vor. Kath.Binelkreise kann man mit der Lupe suchen, entweder gibts die nur auf Evangelisch, oder nur in ökumenischer Form. Das man auch dann und wann unter sich sein möchte als Katholiken, fällt so manchem Ökumene-Spezialisten einfach net ein. Und jedwede vorsichter Hinweis, wird recht brachial plattgefegt. Andererseits muss man generationsbedingt immer noch viel Ölgötzenkatholizismus vergegenwärtig, der wohl auch je nach Bistum, Bundesland, Mentaliät sehr unterschiedlich hoch in der kath. Kirche zu erleben ist.

Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Elisabethgzb am Freitag 13. Januar 2006, 13:19, insgesamt 3-mal geändert.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Was der Pfarrer nicht mag wird einfach weggelassen. In vieler Pfarrer Augen ist die Hl. Messfeier eben keine Feier mehr sondern nichts weiter als Arbeit. Die Messe darf ja nicht länger wie 45 Minuten dauern sonst stirbt womoeglich noch wer an Weihrauch.


Nicht an Weihrauch aber an Langeweile, so lieblos wie einige Messen gestaltet sind und so euphorisch, do is a jede Leich lebendiger.
Die Predigten der Priester haben meist sociel Biß und Inhalt, das man meine er referiert über das Liebesleben der Pflastersteine.

Jo, durch so manchen Mißbrauch wird die Messe erst anähenrd wieder zur Messe und nicht zur Pflichtveranstaltung.

LG
Firoe
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

FioreGraz hat geschrieben:
Was der Pfarrer nicht mag wird einfach weggelassen. In vieler Pfarrer Augen ist die Hl. Messfeier eben keine Feier mehr sondern nichts weiter als Arbeit. Die Messe darf ja nicht länger wie 45 Minuten dauern sonst stirbt womoeglich noch wer an Weihrauch.


Nicht an Weihrauch aber an Langeweile, so lieblos wie einige Messen gestaltet sind und so euphorisch, do is a jede Leich lebendiger.
Die Predigten der Priester haben meist sociel Biß und Inhalt, das man meine er referiert über das Liebesleben der Pflastersteine.

Jo, durch so manchen Mißbrauch wird die Messe erst anähenrd wieder zur Messe und nicht zur Pflichtveranstaltung.

LG
Firoe
Wow so kann mans natürlich auch sehen. Am besten wir führen Shakespear auf. Da steht der Missbrauch 1. ganz weit oben und 2. ists ja dadurch wohl dann ne richtige Messe. :roll: .

Ecce Homo
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Versuch der Durchsetzung von längst Gültigem:

Beitrag von Ecce Homo »

Siehe hier:

Bericht der Arbeitsgruppe „Laienpredigt“

1. Zur Rechtslage

Die für die Gesamtkirche geltenden Bestimmungen lassen keine Ausnahme vom Verbot der Predigt von Laien in der Eucharistiefeier zu. Nach can. 767 § 1 CIC ist die Homilie in der Eucharistiefeier als Teil der Liturgie dem Priester oder Diakon vorbehalten. Die „Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit von Laien am Dienst der Priester“ vom 15. August 1997 hält zum wiederholten Mal fest, dass der Diözesanbischof von dieser Norm nicht dispensieren kann. Würde der Bischof die Predigt von Laien in der Eucharistiefeier für bestimmte Fälle gestatten, so würde er sich über geltendes Kirchenrecht hinwegsetzen.

Die „Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit von Laien am Dienst der Priester“ vom 15. August 1997 gestattet allerdings ausdrücklich, dass Laien im Eröffnungsteil der Messfeier aus besonderem Anlass eine kurze Einführung in die Liturgie geben. Auch können sie als zusätzliche Veranschaulichung der vom geweihten Amtsträger gehaltenen Homilie ein persönliches Zeugnis geben. Das persönliche Zeugnis kann aber nicht an die Stelle der Homilie treten. In der Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ vom 25. März 2004 wird der Ort für dieses persönliche Zeugnis auf den Entlassteil der Messfeier beschränkt.

Ebenso gestattet die Instruktion von 1997 in besonderen Fällen einen Dialog in der Homilie unter Wahrung der Predigtpflicht des geweihten Amtsträgers.

2. Perspektiven für den Einzelfall

a) Ein Priester kann zwar noch zelebrieren, aber wegen seines Alters oder seiner Gesundheit keine Predigt vorbereiten.

Der Priester oder ein Lektor trägt eine Lesepredigt eines anderen Priesters oder Diakons vor. Wenn ihm auch dies nicht möglich ist, muss die Predigt entfallen. Eine kurze Einführung in die Liturgie im Eröffnungsteil der Messfeier durch einen Laien empfiehlt sich. Möglich wäre auch ein Glaubenszeugnis oder auch eine Meditation durch einen Laien. Diese dürfen aber nicht den Charakter einer Homilie haben. Sie sollen deshalb nicht nach dem Evangelium, sondern an anderer passender Stelle in der Liturgie vorgetragen werden, zum Beispiel im Einführungsteil der Messfeier oder zur Gabenbereitung (im Zusammenhang mit einer Gabenprozession) oder nach dem Kommunionempfang.

b) Ein ausländischer Priester kann zwar zelebrieren, aber in Deutsch keine Predigt vorbereiten.

Es gilt das gleiche wie unter a).

Insgesamt sollen die ausländischen Priester besser auf die Situation in Deutschland vorbereitet werden. Dazu gehört auch das hinreichende Erlernen der deutschen Sprache.

c) Ein Priester war kurzfristig krank und konnte keine Predigt vorbereiten.

Der Priester oder ein Lektor trägt eine Lesepredigt eines anderen Priesters oder Diakons vor.

d) Ein Priester muss am gleichen Wochenende mit Blick auf verschiedene Anlässe in seinen Gemeinden (am gleichen Wochenende) mehrere verschiedene Predigten vorbereiten.

Der Priester oder Diakon hält eine kurze Homilie zu den Texten des Tages. Sie wird durch eine Einführung in die Liturgie oder ein Glaubenszeugnis oder eine Meditation passend zum jeweiligen Anlass an den bereits angezeigten Orten der Messe ergänzt. Auch eine Dialogpredigt unter Leitung des Priesters oder Diakons ist möglich.

e) Die Eucharistie wird mit einer besonderen Zielgruppe gefeiert.

Es gilt das gleiche wie unter d). An Sonntagen muss die Eucharistiefeier ohnehin so gestaltet sein, dass sie für die ganze Gemeinde offen ist.

Das unter d) gesagte gilt auch für Kindermessen: Katechesen sind in Kindermessen am Werktag eine mögliche Form der Homilie. An Sonntagen können Katechesen die Homilie des Priesters oder Diakons ergänzen.

f) Zu einem Motiv-Sonntag (Weltmission etc.) ist ein Gast da, der Laie ist.

Solche Gäste sollen an den dafür vorgesehenen Orten ein Zeugnis aus ihrer Lebenswelt geben. Ein Priester oder Diakon muss trotzdem nach dem Evangelium wenigstens kurz predigen und dabei auch auf die Texte des Sonntags eingehen.

g) Im Rahmen einer Pfarreiengemeinschaft ist ein hauptberuflich in der Seelsorge tätiger Laie in besonderer Weise für eine Einzelpfarrei zuständig und möchte deshalb dort auch predigen.

In der Eucharistiefeier ist die Predigt nicht möglich. Nur eine Beteiligung in den unter a) genannten Formen ist möglich. Hauptberuflich in der Seelsorge tätige Laien können aber in anderen gottesdienstlichen Feiern predigen und sollen dies ganz bewusst tun. Solche anderen Gottesdienste sollen häufiger stattfinden als bisher, dürfen allerdings am Sonntag nicht in Konkurrenz zur Eucharistiefeier treten.

(0706/0261)


Veröffentlicht: 14.02.2006
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Eine Würzburger Diözesankommission hat geschrieben:c) Ein Priester war kurzfristig krank und konnte keine Predigt vorbereiten.

Der Priester oder ein Lektor trägt eine Lesepredigt eines anderen Priesters oder Diakons vor.
Ich lese hier immer »Predigt vorbereiten«. Wieso denn dieses? Mag ja mal
ganz sinnvoll und nützlich sein, aber kann denn ein Priester nicht auch
frei predigen? – Ich meine, das sollte sogar der Normalfall sein. Dazu muß
er zuerst fest im Glauben stehen, zweitens seine Leute kennen und drit-
tens ein paar biblische und theologische Kenntnisse haben. Er soll doch
keine Vorlesung halten.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eine Würzburger Diözesankommission hat geschrieben:c) Ein Priester war kurzfristig krank und konnte keine Predigt vorbereiten.

Der Priester oder ein Lektor trägt eine Lesepredigt eines anderen Priesters oder Diakons vor.
Ich lese hier immer »Predigt vorbereiten«. Wieso denn dieses? Mag ja mal
ganz sinnvoll und nützlich sein, aber kann denn ein Priester nicht auch
frei predigen? – Ich meine, das sollte sogar der Normalfall sein. Dazu muß
er zuerst fest im Glauben stehen, zweitens seine Leute kennen und drit-
tens ein paar biblische und theologische Kenntnisse haben. Er soll doch
keine Vorlesung halten.
Vor allem es reicht eigentlich sich für die auszulegende Perikope einen passenden Kirchenvätertext zu (wiederzu-)geben - eventuell noch mit ein paar historischen Flankierungen, mehr als die Kirchenväter vor allem mit tieferer Einsicht ist eh nichts zu "produzieren".

Linus, der eh meint, dass die meisten Priestreer unvorbereitet auf die kanzel spazieren.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

So, mal eine interessante Ankündigung...
Ich bin echt gespannt wie ein Flitzebogen, was dabei rauskommt - bzw. was sich dann tut...
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Mag ja mal ganz sinnvoll und nützlich sein, aber kann denn ein Priester nicht auch frei predigen?
Hilfe ja nicht sind schon die vorbereiteten, nicht zu ertragen und immer schön Knapp am Sinnleeren oder am häretischen. Wenn die meisten frei predigen anfangen, ist die Geminde bald alles mögliche nur nimmer katholisch.

LG
Fiore
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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holzi
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Beitrag von holzi »

FioreGraz hat geschrieben:Hilfe ja nicht. sind schon die vorbereiteten, nicht zu ertragen und immer schön Knapp am Sinnleeren oder am häretischen. Wenn die meisten frei predigen anfangen, ist die Geminde bald alles mögliche nur nimmer katholisch.
Wieso? Wir hatten da früher gelegentlich mal einen älteren (=steinalten) Aushilfsgeistlichen, der hat immer frei gepredigt. Und immer war's ein erhebendes Gefühl mit einem Anflug unfreiwilliger Komik: "Das Gottesreich ist wie eine Zwiiieeefl, man kann versuchen, Schicht um Schicht davon abzuschälen, aber man kommt doch an keinen festen Kern nicht heran." Und immer wieder "Zwiiieeefl" - da musst du als Ministrant schon sittlich sehr gefestigt sein, dass du das ohne Unfall überstehst. ;)

Und unser Kolpingdiözesanpräses predigt auch frei - und gut, nicht amal häretisch - im Gegenteil, gelegentlich den Abraham-a-Santa-Clara-Ton anschlagend! Leider kaum unter einer halben Stunde. :(

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ja, das ist natürlich so eine Sache - freie Predigt kann echt lebendig sein, aber dann können auch schon, weil man nicht eben die Zeit hat, sich wirklich jedes Wort zu Überlegen, solche "Zwieeefln" reinkommen. Wie bei unserem Dekan, der mal nach der Osternacht (vor der er nur 2 Stunden Schlaf hatte) der versammelten Gemeinde in der vollen Kirche im Rahmen der Verabschiedung den Gottesdienstbesuchern "viele dicke Eier" zu Ostern gewünscht hat...

Schlimmer sind dann die Fälle - um zum Thema zurückzukommen - wo jemand predigt (ich sage bewusst "jemand" - wer immer das auch ist / sein mag) und im Laufe der freien Predigt sich dann zu Aussagen, die gegen die Kirche gehen, hinreißen lässt - ich möchte bitte in einer Predigt das Wort Gottes ausgelegt bekommen und keine kirchenkritische Vorlesung für das Frauenpriestertum oder gegen den Zölibat (alles schon [Punkt] :cry: :nein: ) hören... :shock:
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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

FioreGraz hat geschrieben:
Mag ja mal ganz sinnvoll und nützlich sein, aber kann denn ein Priester nicht auch frei predigen?
Hilfe ja nicht sind schon die vorbereiteten, nicht zu ertragen und immer schön Knapp am Sinnleeren oder am häretischen. Wenn die meisten frei predigen anfangen, ist die Geminde bald alles mögliche nur nimmer katholisch.

LG
Fiore
Wäre es unter diesen Umständen nicht eh besser, das predigen ganz zu verbieten und zur Ketzerei zu erklären? Mann könnte ja stattdessen den neuesten Kommentar von Guido Horst aus der tagespost vorlesen, der ist wenigstens stramm rechtsgläubig (pun intended)

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Mariamante
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ad kluge Predigten

Beitrag von Mariamante »

Der Diskussionsverlauf erinnert mich an folgende Anekdote:

"Es ist sicher eine große Gnade für Sie" sagte ein berühmter Kanzelredner zum Mesner der Universitätskirche" so viele bedeutende Theologen predigen zu hören." " Eine größere Gnade hat mit der Herr erwiesen" meinte dieser treuherzig , "daß ich trotzdem noch an ihn glauben kann."

Ein Priester, der Gott und seiner Kirche treu ist wird - ob der frei predigt oder nicht - den Glauben bei den Zuhörern stärken. Es ist allerdings schwierig, in den Menschen die Begeisterung für Gott und Kirche azuregen, wenn man sie selbst nicht hat.
Gelobt sei Jesus Christus

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ecce Homo hat geschrieben:So, mal eine interessante Ankündigung...
Ich bin echt gespannt wie ein Flitzebogen, was dabei rauskommt - bzw. was sich dann tut...
Nix wird sich tun. Es wird vielleicht ein erhobener Zeigefinger aus Rom kommen, sei es in Form eines Dokumentes oder einer Predigt, alle werden es hören und mit den Schultern zucken und weitermachen, wie bisher. Gelesen, gelacht, gelocht.

Und Rom und auch die Bischöfe, sofern sie an den liturgischen Missbräuchen nicht ohnehin beteiligt sind, werden sich dann aus Angst vor den Medien scheuen, wirklich endlich mal disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen, weil das ja angeblich dem Liebesgebot widersprechen soll.
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Ecce Homo
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Re: ad kluge Predigten

Beitrag von Ecce Homo »

Mariamante hat geschrieben:Ein Priester, der Gott und seiner Kirche treu ist wird - ob der frei predigt oder nicht - den Glauben bei den Zuhörern stärken. Es ist allerdings schwierig, in den Menschen die Begeisterung für Gott und Kirche azuregen, wenn man sie selbst nicht hat.
Ja, wenn er die Begeisterung - aus welchen Gründen auch immer - nicht hat, dann wäre es Heuchelei, was bei den Leuten ankommt. Weil sie merken würden, was los ist. Irgendwie gibt es so einen Sensus im Menschen, der merken lässt, ob eine Sache "stimmig" ist oder nicht...
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

HeGe hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:So, mal eine interessante Ankündigung...
Ich bin echt gespannt wie ein Flitzebogen, was dabei rauskommt - bzw. was sich dann tut...
Nix wird sich tun. Es wird vielleicht ein erhobener Zeigefinger aus Rom kommen, sei es in Form eines Dokumentes oder einer Predigt, alle werden es hören und mit den Schultern zucken und weitermachen, wie bisher. Gelesen, gelacht, gelocht.
Bin ich nicht unbedingt überzeugt von - wenn "man" merkt, das man Rückendeckung bekommt von Rom, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass einige Bischöfe was machen...
HeGe hat geschrieben:Und Rom und auch die Bischöfe, sofern sie an den liturgischen Missbräuchen nicht ohnehin beteiligt sind, werden sich dann aus Angst vor den Medien scheuen, wirklich endlich mal disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen, weil das ja angeblich dem Liebesgebot widersprechen soll.
Ich glaube es ist weniger das Liebesgebot, sondern eher so die Betonungen der freien Meinungsäußerung (siehe Fall G. in Linz) und der persönlichen Freiheit oder der aaaaach so nötigen Anpassung an die Zeit von heute... :roll:
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Mariamante
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Re: ad kluge Predigten

Beitrag von Mariamante »

Ecce Homo hat geschrieben:
Mariamante hat geschrieben:Ein Priester, der Gott und seiner Kirche treu ist wird - ob der frei predigt oder nicht - den Glauben bei den Zuhörern stärken. Es ist allerdings schwierig, in den Menschen die Begeisterung für Gott und Kirche azuregen, wenn man sie selbst nicht hat.
Ja, wenn er die Begeisterung - aus welchen Gründen auch immer - nicht hat, dann wäre es Heuchelei, was bei den Leuten ankommt. Weil sie merken würden, was los ist. Irgendwie gibt es so einen Sensus im Menschen, der merken lässt, ob eine Sache "stimmig" ist oder nicht...
Der hl. Pfarrer von Ars soll bei seinen Predigten gestottert und gestockt haben- aber das was er sagte drang tief in die Seelen ein, weil Johannes Vianney aus einer tiefen Gottesliebe lebte. Auch wenn es etwas OT ist: Ich denke, dass die Bußfertigkeit des hl. Pfarrers von Ars den Menschen mehr Umkehrimpulse gab als es schön geschliffene Predigtworte zustande bringen.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ecce Homo hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:So, mal eine interessante Ankündigung...
Ich bin echt gespannt wie ein Flitzebogen, was dabei rauskommt - bzw. was sich dann tut...
Nix wird sich tun. Es wird vielleicht ein erhobener Zeigefinger aus Rom kommen, sei es in Form eines Dokumentes oder einer Predigt, alle werden es hören und mit den Schultern zucken und weitermachen, wie bisher. Gelesen, gelacht, gelocht.
Bin ich nicht unbedingt überzeugt von - wenn "man" merkt, das man Rückendeckung bekommt von Rom, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass einige Bischöfe was machen...
Wenn man sich den Fall Hasenhüttl ansieht, kann man sich über eine mangelnde Unterstützung aus Rom doch kaum beklagen. Aber es sind eben leider nur solche krassen Einzelfälle, wo sich ein Bischof mal in die Schusslinie traut. Solange die liturgischen Missbräuche nicht selbst in der Presse auftauchen, wird das einfach totgeschwiegen. Und Disziplinarmaßnahmen: da heißt es dann wieder: ach, wir können doch nicht den Priester verschrecken, von wegen Priestermangel und so. Es herrscht einfach ein Klima, wo diese Leute wissen, dass sie nichts zu befürchten haben, solange sie damit nicht groß vor die Presse treten und so werden genauso wie bei der Einführung der Volkssprache und der Änderung der Zelebrationsrichtung einfach Fakten geschaffen, die sich irgendwann einbürgern.

Wenn man sich die Diskussion über die neue IGMR ansieht, dann gibt es sicher viele Priester, die das vielleicht sogar übernehmen würden wollen, aber sich vor der Reaktion ihrer Gemeinde scheuen, wenn sie jetzt bspw. plötzlich die Kommunionhelfer verbieten. Und dann sagt sich jeder, der über 60 ist: da kann sich mein Nachfolger drum kümmern, den Stress tue ich mir nicht mehr an.

Es sind einfach diese Bequemlichkeit und Angst vor Widerspruch die mich ärgern. Und ich weiß, dass ich wohl genauso fühlen würde.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

HeGe hat geschrieben:Wenn man sich den Fall Hasenhüttl ansieht, kann man sich über eine mangelnde Unterstützung aus Rom doch kaum beklagen. Aber es sind eben leider nur solche krassen Einzelfälle, wo sich ein Bischof mal in die Schusslinie traut. Solange die liturgischen Missbräuche nicht selbst in der Presse auftauchen, wird das einfach totgeschwiegen.
Wobei, ich denke jetzt mal positiv für den "Standard-Laien" einer stinknormalen Gemeinde.
Wer liest denn "freiwillig" Dokumente aus Rom? Und beschäftigt sich mit dem Hintergrund der Sache? Lieschen Müller aus Hinterdupfing bestimmt nicht. Die ist froh, wenn sie die heilige Kommunion empfangen darf und der Herr Pfarrer "so schee" die Messe feiert. Und die engagierten Laien - wer von denen liest so was? Viel zu mühsam! Und altmodisch! Wer lässt sich generell noch was sagen - schon gar von dem alten Papst????[Punkt] Wer also soll was in die Presse bringen? Der Pfarrer ist schon froh, wenn er seinen Frieden hat - gerade die Priester, die heutzutage geweiht werden, kommen in eine Pfarrei, in der sie neu anfangen - was wäre das für ein Pfarreileben, wenn der neue Herr Kaplan sich alle zum Feind macht? Der würde seines Lebens nicht mehr froh - da braucht es Geduld und Spucke und langen Atem...
HeGe hat geschrieben:Und Disziplinarmaßnahmen: da heißt es dann wieder: ach, wir können doch nicht den Priester verschrecken, von wegen Priestermangel und so. Es herrscht einfach ein Klima, wo diese Leute wissen, dass sie nichts zu befürchten haben, solange sie damit nicht groß vor die Presse treten und so werden genauso wie bei der Einführung der Volkssprache und der Änderung der Zelebrationsrichtung einfach Fakten geschaffen, die sich irgendwann einbürgern.
Ich glaube, dass sich die Leute gar keine Gedanken über das machen, was sie tun - und das ist für mich eigentlich noch schlimmer. Sie machen einfach, haben keine Ahnung warum, aber finden sich super engagiert und modern in dieser alten Kirche. Warum sollten die, die es ahnen oder auch wissen, an die Öffentlichkeit gehen? Die würden sich doch selbst schaden!
HeGe hat geschrieben:Wenn man sich die Diskussion über die neue IGMR ansieht, dann gibt es sicher viele Priester, die das vielleicht sogar übernehmen würden wollen, aber sich vor der Reaktion ihrer Gemeinde scheuen, wenn sie jetzt bspw. plötzlich die Kommunionhelfer verbieten. Und dann sagt sich jeder, der über 60 ist: da kann sich mein Nachfolger drum kümmern, den Stress tue ich mir nicht mehr an.
Wobei der Nachfolger neu ist und sich nicht direkt mit allen verstreiten will... :shock: und darum erst mal alles lässt...
HeGe hat geschrieben:Es sind einfach diese Bequemlichkeit und Angst vor Widerspruch die mich ärgern. Und ich weiß, dass ich wohl genauso fühlen würde.
Gleichfalls. :nein: :roll:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

P.S. Was mich allerdings am meisten ärgert, das sind die Leute, die es "anders" wissen müssten, weil sie z.B. "Laientheologen" (sprich: Dipl. Theol.) sind und es trotzdem machen. Oder auch zumindest die "Fernkursler" (je nach dem, bei wem sie "gelernt" haben) - die "könnten" es eigentlich wissen... :sauer:
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ecce Homo hat geschrieben:P.S. Was mich allerdings am meisten ärgert, das sind die Leute, die es "anders" wissen müssten, weil sie z.B. "Laientheologen" (sprich: Dipl. Theol.) sind und es trotzdem machen. Oder auch zumindest die "Fernkursler" (je nach dem, bei wem sie "gelernt" haben) - die "könnten" es eigentlich wissen... :sauer:
Was erwartest Du? Das sind doch Überzeugungstäter ;D

Ich glaube jedenfalls, daß sich im Bezug auf die Liturgie in der RKK nicht wirklich etwas ändert. Das Niveau ist flächendeckend mittlerweile so unterirdisch, daß man nicht weiß, wo man anfangen soll. Wenn sich etwas ändert, wird es imho durch eine neue Generation von Priestern und Laien sein, die den Veränderungsprozeß von unten her anfängt.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:P.S. Was mich allerdings am meisten ärgert, das sind die Leute, die es "anders" wissen müssten, weil sie z.B. "Laientheologen" (sprich: Dipl. Theol.) sind und es trotzdem machen. Oder auch zumindest die "Fernkursler" (je nach dem, bei wem sie "gelernt" haben) - die "könnten" es eigentlich wissen... :sauer:
Was erwartest Du? Das sind doch Überzeugungstäter ;D
Ich gestehe, dass ich mich manchmal schäme, dass ich Religion unterrichte. Ich möchte mich zu manchen Leuten nicht zählen. [/size]
Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich glaube jedenfalls, daß sich im Bezug auf die Liturgie in der RKK nicht wirklich etwas ändert. Das Niveau ist flächendeckend mittlerweile so unterirdisch, daß man nicht weiß, wo man anfangen soll. Wenn sich etwas ändert, wird es imho durch eine neue Generation von Priestern und Laien sein, die den Veränderungsprozeß von unten her anfängt.
Die Frage ist nur: Wann? Und: Wo?
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Petra
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Beitrag von Petra »

Überall, wo im Internet „katholisch“ drüber steht, scheint ein Magnet für alle zu sein, die an der rk Kirche etwas zu kritisieren haben. Und das wird dann ausgiebigst getan.
Offensichtlich wollt ihr die Kirche so mies wie möglich darstellen, um eure eigenen „Glaubensgemeinschaften“ im besseren Licht darstellen zu können.
Sei euch ja unbenommen. Macht nur weiter so. Wem etwas an der rk Kirche liegt, ist ja nicht gezwungen, hier zu lesen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:Überall, wo im Internet „katholisch“ drüber steht, scheint ein Magnet für alle zu sein, die an der rk Kirche etwas zu kritisieren haben. Und das wird dann ausgiebigst getan.
Offensichtlich wollt ihr die Kirche so mies wie möglich darstellen, um eure eigenen „Glaubensgemeinschaften“ im besseren Licht darstellen zu können.
Sei euch ja unbenommen. Macht nur weiter so. Wem etwas an der rk Kirche liegt, ist ja nicht gezwungen, hier zu lesen.
Blöde Frage:
An wen wendest du dich? *grad nix versteh* :hmm:
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holzi
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Re: ad kluge Predigten

Beitrag von holzi »

Mariamante hat geschrieben:Der hl. Pfarrer von Ars soll bei seinen Predigten gestottert und gestockt haben- aber das was er sagte drang tief in die Seelen ein, weil Johannes Vianney aus einer tiefen Gottesliebe lebte. Auch wenn es etwas OT ist: Ich denke, dass die Bußfertigkeit des hl. Pfarrers von Ars den Menschen mehr Umkehrimpulse gab als es schön geschliffene Predigtworte zustande bringen.
Und auch in "Salz der Erde" bringt der - damalige - Kardinal Ratzinger das Beispiel eines Münchner Stadtpfarrers, aus dessen Pfarrei viele Priesterberufungen kamen, obwohl er ein schlechter Prediger und ein grauslicher Sänger war.

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