Jehovas Zeugen missionieren?

Allgemein Katholisches.
Staumelder
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Jehovas Zeugen missionieren?

Beitrag von Staumelder »

Jeder von uns hat bestimmt schon einmal Besuch von den Zeugen Jehovas bekommen. Ich sage denen dann immer freundlich, dass ich katholisch bin und keine weiteren Besuche wünsche.
Nun frage ich mich allerdings, ob ich als guter Katholik nicht die Pflicht habe, denen von meinem Glauben zu erzählen. Müssten wir bei der Gelegenheit nicht die Zeugen Jehovas zu bekehren versuchen, weil sie in einer Sekte sind? Allerdings, wenn wir diese Frage mit "Ja" beantworten, wie sieht es dann mit allen anderen Nicht-Katholiken aus? Hat grundsätzlich jeder Laie eine Art Missionarspflicht?

Justus

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Sarrha
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Re: Jehovas Zeugen missionieren?

Beitrag von Sarrha »

Staumelder hat geschrieben:Nun frage ich mich allerdings, ob ich als guter Katholik nicht die Pflicht habe, denen von meinem Glauben zu erzählen.
Justus

Nun, viel Spaß.
Ich habe das zwar noch nicht ernsthaft versucht, weil ich was meine Bibelkenntnisse angeht, mit wehenden Fahnen untergehen würde. Aber ich kann dir berichten, von einem Freund, der neben Neuapostolen gewohnt hat. Als er die Wohnung verlies um zur Schule zu gehen standen sie mit den Zeugen an der Tür und als er wieder nach Hause kam, standen sie immer noch da und diskutierten.
Ein anderer Bekannter hat als überzeugter Atheist sozusagen aus Mitleid sie über die Evolution, Urknall usw aufklären wollen und hat auch einige Zeit in der Tür gestanden - die junge Frau, die dabei kam das nächste Mal nicht mit, sie mußte nach diesem Gespräch erstmal "geläutert" werden. Die ältere kam alleine.

Ich denke mal, du solltest sehr viel Zeit haben, wenn du so etwas versuchst - und ich denke auch nicht, dass es viel Erfolg haben wird, weil die ZJ ja ständig der Kontrolle und der Schulung unterliegen.
Aber man könnte ja ein offenes Haus und ein offenes Ohr anbieten, falls sie mal ihre Gemeinschaft verlassen wollen. Aussteiger haben es meist schwer...

Sarrha

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Cosimo,

im Prinzip stimme ich Dir sofort zu.

Bei den "Zeugen Jehovas" ist das Problem, daß die durch die internen Schulungen entsprechend "getrimmt" werden, auf Fragen von Otto-Normal-Verbraucher mit mehr oder weniger festen Antwortschemata zu reagieren.
Aber:

Welcher normale Christ (auch römisch-katholische) hat hierzulande schon so gute Bibelkenntnisse, daß er auf die "Argumente" der "Zeugen" angemessen reagieren kann?
Ein Kollege von mir ist bei der Wachturmgesellschaft. Als ich in einem Gespräch über die Trinität mal gezielt Bibelstellen verwendete, sagte er mir, daß er erstaunt wäre, wieviel Bibelkenntnis ich als Katholik hätte.
Bei evangelischen Christen hat die Bibel einen höreren Stellenwert, was - nicht immer, aber häufiger - die "Anfälligkeit für Sektenideologien verringert.


Die Mormonen sind nochr wieder ein anderer Fall, da die sich zwar christlich nennen, aber auf Grund der Überzeugung (Buch Mormon) etc. die biblisch-christlichen Begriffe (Erlösung, Taufe, Christ etc.) in einem komplett anderen Bedeutungszusammenhang benutzen - was viele nicht so Bibelfeste Bürger wiederum nicht durchschauen! Leider !!

Gruß, Pit

Cosimo hat geschrieben:Wo haben Zeugen Jehovas oder Mormonen Bibelkenntnissse?
Ihre verfälschten "Bibeln" sind lediglich gut für den Feuerofen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich habe mal einen Beitrag herausgekramt, den ich vor Jahren in einem andern Forum schrieb, und zitiere daraus die relevanten Abschnitte:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mit Zeugen Jehovas etwa ist nach meiner Erfahrung kein Gespräch möglich, allenfalls wechselseitiges Vorhalten von Positionen.

Bei unsern hiesigen Protestanten sind diejenigen, mit denen man echte Glaubensgespräche führen kann, eher eine kleine Minderheit. Die große Mehrheit ist desinteressiert. Dann gibt es eine Minderheit von Aktiven mit Funktionärsmentalität. Sie stoßen sich am Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche. Über anderes kann man mit ihnen kaum reden. Unter den wirklich gläubigen Protestanten endlich gibt es eine militant antikatholische Richtung und eine gesprächsoffene, ich nenne sie mal: kirchlich gesinnte.

Die tiefsten und offensten Glaubensgespräche mit Sektenangehörigen habe ich bisher allerdings mit Mormonen geführt. Aber auch dort kam es auf Situation und Person an: Als ein mormonischer Missionsoberer die Idee hatte, mir einen zum Mormonentum abgefallenen Katholiken vorzustellen, gingen die Kontakte schnell zu Ende. Ich mußte dem Mann natürlich die Wahrheit sagen – daß er Apostat war –; er fühlte sich angegriffen, reagierte heftig und am Ende geradezu unflätig.

Jedenfalls haben solche Gespräche überhaupt keinen Sinn, wenn man sich vorher eine Maske oder Tarnkappe überzieht und über eventuell entstehende Differenzen sogleich Kleister, Vanillesoße oder Zuckerguß gießt. Hosen runter und Karten auf den Tisch. Dann kann man vernünftig miteinander reden.
Ich ergänze dazu noch, daß die längeren Gespräche mit den „Zeugen“ – erst mit einem jüngeren Ehepaar, dann mit einer einzelnen jungen Frau – endeten, nachdem diese Frau zu einem Gespräch – sie hatte mich zuvor um Erlaubnis gebeten – ihren Oberen mitbrachte. Waren die Gespräche zuvor schon reichlich fruchtlos, so verschärfte sich in diesem Gespräch mit dem Oberen auch der Ton. Man bat um keinen neuen Termin und meldete sich nicht wieder. Ich war dessen froh.

Zum oben geschilderten Vorfall mit den Mormonen muß ich nachtragen, daß ihm über mehrere Monate hin viele Gespräche mit zwei netten, jungen Mormoninnen :) vorausgegangen waren, einer Kalifornierin und einer Emsländerin. Ich habe die beiden sogar mit in eine katholische Messe geschleift, ihre Gegeneinladung allerdings ausgeschlagen. Der Kontakt ging so lang – mit Treffen im Ein-bis-zwei-Wochen-Abstand –, bis ihre Missionszeit zu Ende ging und sie abberufen wurden.

Die Nachfolger waren dann zwei junge Männer. Das erste Gespräch fand, weil ohne Termin, nur zwischen Tür und Angel statt; aber in freundlicher Atmosphäre. Beim zweiten Mal, mit Termin, brachten sie dann einen Oberen und jenen apostaten Katholiken mit. Und das war’s.

Deiner Einschätzung, Pit, die Mormonen benutzten »die biblisch-christlichen Begriffe (Erlösung, Taufe, Christ etc.) in einem komplett anderen Bedeutungszusammenhang«, muß ich aus meinen Erfahrungen heraus widersprechen. Während ich bei einem (späteren) Besuch im Heiligtum der Mormonen in der Salzseestadt einen überaus negativen Eindruck gewann, ohne freilich dort nennenswerte Gespräche führen zu können, waren die persönlichen Gespräche über Christologie und Erlösungslehre – ich bezeichne das jetzt nur so theologisch, die Gespräche waren nicht bloß theoretisch, sondern ziemlich konkret – sehr positiv.

An den toten Punkt kamen wir immer dort, wo Joseph Smith und die Neuoffenbarung des Buchs Mormon ins Spiel kamen. Hinsichtlich der Ekklesiologie und Sakramentenlehre war der Graben natürlich auch tief, aber nicht wesentlich anders als der Graben zwischen uns und den Protestanten.

Ich will also die Mormonen nicht schönreden, aber vor einer Gleichsetzung mit den Bibelforschern möchte ich sie doch in Schutz nehmen.
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Schade nun wollte ich wieder mal was schreiben, hab aber gerade noch gemerkt das ich das nich darf, da es ja im Katholikengespräch geschrieben ist, obwohl, ich bin ein guter Katholik, nur eben kein römischer. :ja: :ja:
Ich schreib doch nichts, da ich ja weis das meine Interpretation nicht im Sinne des oberen Olymp des Kreuzganges ist.

Ich schreibe nichtmahl, :nein: :nein: das ich bei den ZJ immer sagte, wenn sie Fragen zum christlichen Glauben haben, dürften sie gerne wiederkommen, ich benötige aber keine weitere Erläuterung ihres Standpunktes :D :D
;D ;D
lg
asder
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Petra
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Beitrag von Petra »

Du wolltest dagegen verstoßen:
Das bedeutet auch nicht, daß sich hier niemand beteiligen dürfte, der nicht zu einer mit dem Papst von Rom in Gemeinschaft stehenden Ortskirche gehört. Voraussetzung, auch ohne Gemeinschaft mit dem Papst in den »Katholikengesprächen« schreiben zu dürfen, ist aber, daß die gebührende Achtung vor der katholischen Kirche, ihrem Klerus und ihrem gläubigen Volk, vor ihrer religiösen Praxis und ihrer Glaubenslehre gewahrt wird.

Die »Katholikengespräche« bleiben so ein Raum des Austauschs, in welchem die Katholiken sich nicht für jede Selbstverständlichkeit rechtfertigen müssen und in dem sie vor Angriffen und Polemik geschützt sind.
böser asder :D

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Edi
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Beitrag von Edi »

Die ZJ sind, wenn sie bei den Leuten an der Türe klingeln, über bestimmte Bibelstellen gut unterrichtet (natürlich in ihrem Sinne) und tragen meist solche vor. Damit wollen sie dann die Meinungen ihres Vereins untermauern. Wenn man aber das Gespräch auf andere geistliche Themen bringt, sind sie uniformiert. Daher sollte man sich gar nicht auf ihre herausgepickten Stellen einlassen.

Ich war mal, wenn auch schon sehr lange her, bei deren Versammlung. Da geht es zu wie in der Schule. In ihrem Wachtturm oder wie die Zeitschrift heisst, werden Fragen zu biblischen Themen gestellt und auch gleich die Antworten gegeben. Diese Fragen trägt in dewr Versammlung ein Leiter vor und die Leute sollen sie möglichst richtig beantworten. Oft lesen sie dann auch in den Antworten, die in der Zeitschrift stehen nach. Der Verein ist fast militärisch organisiert und setzt Menschen voraus, die selber wenig denken.

Staumelder
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Beitrag von Staumelder »

Hallo Edi,

findest du denn, dass wir Katholiken den an der Haustür stehenden Zeugen, unseren Glauben näher bringen müssen? Haben nicht auch wir irgendwo eine Missionspflicht? Doch wenn ja, wie sollten wir uns dann gegenüber anderen Nicht-Katholiken verhalten?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Staumelder,

wenn ich da mal ungefragt antworten darf:
Ich halte es gegenüber Christen anderer Traditionen (evang.-luth., reformiert, diverse Freikirchen usw.) so, daß ich nicht "missioniere" im Sinne von "deine Meinung taugt nichts, meine ist alles", denn das wäre intolerant. Allerdings stelle ich in Gesprächen schon klar, was ich glaube und - warum !
Gegenüber Sektenanhängern ist es etwas anderes, da ich dann - soweit möglich - versuche, die Leute darüber aufzuklären, was sie eigentlich glauben. Ich möchte die Irrlehre ablehnen, aber den Irrenden lieben.
Im Gespräch mit Muslimen nehme ich - wenns um den Glauben geht - deren Überzeugung selbstverständlich ernst, sage aber auch, daß ich Christ bin, und für mich als Christ nicht jede muslimische Lehre und Auffassung per se akzeptabel ist. Damit habe ich nie Probleme gehabt, ausser im Gespräch mit den Ahmadiya-Anhängern.

Gruß, Pit

(frei nach Augustinus)
Staumelder hat geschrieben:Hallo Edi,

findest du denn, dass wir Katholiken den an der Haustür stehenden Zeugen, unseren Glauben näher bringen müssen? Haben nicht auch wir irgendwo eine Missionspflicht? Doch wenn ja, wie sollten wir uns dann gegenüber anderen Nicht-Katholiken verhalten?
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Edi
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Beitrag von Edi »

Staumelder hat geschrieben:Hallo Edi,

findest du denn, dass wir Katholiken den an der Haustür stehenden Zeugen, unseren Glauben näher bringen müssen? Haben nicht auch wir irgendwo eine Missionspflicht? Doch wenn ja, wie sollten wir uns dann gegenüber anderen Nicht-Katholiken verhalten?
Das kann man nicht pauschal sagen. Es gibt u.U. ZJ, die man auf den eigenen Glauben deutlich hinweisen kann und andere, die so verbohrt sind, dass sie nichts annehmen. Wer zu den ZJ gefunden hat, der wird dort doch lange bearbeitet, dass er meint, nur die ZJ säßen im richtigen Boot.

Ich habe jedenfalls einige ZJ, die damals zu uns ins Haus kamen, etwas nachdenklich machen können. Ich lasse sie aber heute kaum mehr ins Haus, da sie meist zu ungünstigen Zeiten kommen, gerade dann, wenn man genug anderes zu tun hat. Es wird ohnehin schwer sein, sie zu überzeugen, denn deren Gehirnwäsche hinterlässt schon starke Spuren.

Staumelder
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Beitrag von Staumelder »

@Pit: Du hältst es, wenn ich dich jetzt richtig verstehe, allerdings so, dass du dich mit Zeugen Jehovas durchaus über deinen Glauben unterhältst? Du schickst sie nicht sofort weg, wenn sie bei dir anschellen?
Hälst du als Christ es für deine Pflicht, denen von deinem Glauben zu erzählen oder tust du das aus anderen Gründen?

Staumelder
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Beitrag von Staumelder »

@Eddi: Du hast sie sogar in deine Wohnung gebeten?
Ich würde befürchten, dass ich sie dann erst recht nicht mehr los kriege! Die sind doch sehr hartnäckig.
Ist es deiner Meinung nach, unsere Pflicht, Zeugen Jehovas von unserem Glauben zu erzählen?
Ist es prinzipiell die Pflicht eines jeden Christen über seinen Glauben zu sprechen oder gar zu missionieren?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Staumelder hat geschrieben:@Eddi: Du hast sie sogar in deine Wohnung gebeten?
Ich würde befürchten, dass ich sie dann erst recht nicht mehr los kriege! Die sind doch sehr hartnäckig.
Ist es deiner Meinung nach, unsere Pflicht, Zeugen Jehovas von unserem Glauben zu erzählen?
Ist es prinzipiell die Pflicht eines jeden Christen über seinen Glauben zu sprechen oder gar zu missionieren?
Warum nicht in der Wohnung? Man kann doch ein längeres Gespräch nicht zwischen Tür und Angel führen. Damals war ich aber noch kein bewusster Christ und wir hatten genug Zeit und sie sind von selber wieder gegangen, weil sie in ihre Versammlung gehen mussten.
Heute würde ich sie schon unterhalten, wenn sie kämen, ich kann ja auch hartnäckig sein, wo nötig.

Wenn sich die Gelegenheit ergibt soll man schon vom Glauben sprechen. Aber ZJ zu missionieren ist bestimmt nicht jedermanns Aufgabe.
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 29. Dezember 2005, 23:26, insgesamt 2-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Wir haben uns mit einem Ehepaar von den ZJ sogar einige Male untereinander besucht, als sie merkten das sie keine Punkte machen konnten bei uns, brach der Kontakt ab, seit dem, ist unser Name auf einer schwarzen Liste, so dass, wenn sie unsere Straße abklappern, bei uns schon seit einigen Jahren kein ZJ mehr klingelt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Staumelder hat geschrieben:Hallo Edi, findest du denn, dass wir Katholiken den an der Haustür stehenden Zeugen, unseren Glauben näher bringen müssen? Haben nicht auch wir irgendwo eine Missionspflicht?
Bin zwar nicht Edi, aber ich sage: Ja, Du schuldest auch den Zeugen
Jehovas die Wahrheit. Doch zugleich nein, laß Dich nie auf deren
Bibeldiskussionen ein. Das ist absolut fruchtlos. Wenn einer bereit
ist zu hören, statt dir maschinenhaft Auswendiggelerntes vorzutragen
oder zu entgegnen, dann merkst du das schnell. Biete ihm an, ihm zu
zeigen, wo er Erlösung findet, spricht von der Gnade der Sakramente
und von Jesus Christus als unserm Herrn und Gott. Wenn dann einer
hören will, dann rede. Wenn er nur dawider schwätzt, schüttle dir den
Staub von den Füßen (und schließ deine Haustür und laß ihn draußen
stehen.)

Aber noch mal:
Staumelder hat geschrieben:Haben nicht auch wir irgendwo eine Missionspflicht?
Klar, das auf alle Fälle. Auch auf der Straße, oder von Haustür zu Haus-
tür. Ist eine Gnade auch und besonders für den „Klinkenputzer“! ;D
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Staumelder hat geschrieben:Eddi: Du hast sie sogar in deine Wohnung gebeten?
Du, Staumelder, ich auch. Sogar recht häufig. (Siehe oben.) Darum sag ich dir:
Laß es bleiben. Und überhaupt: Missioniere nie – höre: niemals! – aus „Pflicht-
gefühl“. Das geht nur in die Hose.

Wenn dich »die Liebe drängt« (siehe Paulus), dann tu’s. Aber bitte, bei den Zeu-
gen Jehovas mach den Lackmus-Test an der Haustür, wie ich’s oben beschrieben
habe. Wenn einer bereits ist, über die Sakramente und über Jesus Christus als
Herrn und Gott zu hören, dann sucht er vielleicht, dann wird er vielleicht das Wort
annehmen können.
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Staumelder
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Beitrag von Staumelder »

Hallo Robert,

die ZJ werden vermutlich aber nur die von Tür zu Tür ziehen lassen, die schon recht lang dabei sind und deren Glauben an die ZJ-Lehren ohnehin schon unerschütterlich ist.
In meine Wohnung würde ich die, wenn überhaupt nur hinein lassen, wenn ich schon vor der Türe merke, sie sind dazu bereit auch über meinen Glauben zu sprechen.
Aber müsste ich denen dann nicht gleichzeitig gewähren, ihren Glauben zu verkünden. Sonst wäre es wieder eine einseitige Sache.
Puh, das ist echt keine leichte Problematik!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Zu mir kamen mal an die Haustüre ZJ. Da ich keine Zeit hatte für ein Gespräch, wollten sie mir wenigstens einen "Wachtturm" (deren Zeitschrift oder heisst sie heute "Erwachet"?) für 1 Mark verkaufen. Ich sagte kurz: Moment bitte und ging in ein Zimmer und holte da eine christliche Schrift, gab die ihnen und sagte: Die kostet auch 1 Mark, dann sind wir quitt. So nahm ich den Wachtturm und sie die christliche Zeitung. Seither sind sie kaum mehr gekommen.
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Ralf

Beitrag von Ralf »

Ich empfehle bei den ZJ, wenn überhauapt Diskussionen, Theologisches.

Wie ich schon ZJ extrem verwirrt und geradezu sprachlos gemacht habe:

1. Warum glauben Sie nicht an die Trinität?
2. Wußten Sie schon, daß Leute aus meiner Kirche das NT geschrieben haben?
3. Wo war der Hl. Geist vor der Gründung der ZJ?

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Linus
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Beitrag von Linus »

@Verkehrsfunk äh Staumelder ;)

Nö die lassen auch relativ "frischgefangte" Mission machen, lediglich getauft (ZJ Taufe) muiss man haben.

und das mit dem Tauschen (sag mir du, woran du glaubst dann sag ich dir woran ich glaube") vergiss es- entweder abweisen oder selbst missionieren.


Linus, der weiß dass selbst bei den ZJ "Liberale" oder "Nichtbekennende" herumlaufen.
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Hättest du bei mir keine Chance, Ralf ;)
Ralf hat geschrieben: 2. Wußten Sie schon, daß Leute aus meiner Kirche das NT geschrieben haben?
Ne bis auf Lukas warn das Juden :mrgreen:

Aber ich bin ja auch kein ZJ

lg
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Asderix hat geschrieben:bis auf Lukas warn das Juden
Klar, so wie wir Sachsen oder Berliner. Und aus den Juden und den
Heiden hat der Herr ja die Seinen herausgerufen, um sich sein Volk
zu bilden, die Kirche.

Folglich waren die Evangelisten ganz und gar katholisch. ;D
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Asderix hat geschrieben:bis auf Lukas warn das Juden
Klar, so wie wir Sachsen oder Berliner. Und aus den Juden und den
Heiden hat der Herr ja die Seinen herausgerufen, um sich sein Volk
zu bilden, die Kirche.

Folglich waren die Evangelisten ganz und gar katholisch. ;D
Also warns welche von uns, schließlich bin ich auch katholischnur net römisch, warn die a net.

8)

lg
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Staumelder,

Du verstehst mich - grundsätzlich - schon richtig. Ich interhalte mich schon mit "Zeugen Jehovas". Ein Kollege von mir ist bei den "Zeugen", da bleibt es nicht aus, daß wir uns beizeiten unterhalten. Allerdings selten über Religion und Politik.
Und wenn, dann weiss er, daß ich römisch-katholischer Christ bin.
Anders sieht es aus, wenn jemand von der "Wachturm-Fraktion" an der Tür klingelt. Gewöhnlich lehne ich dann ein Gespräch freundlich ab ("Danke, aber ich habe keine Zeit/ kein Interesse.") Bisher war es nie gelogen, da ich wirklich kein Interesse hatte, und auch keine Zeit, da die nämlich Samstags Morgens gegen 10.30 Uhr vor der Tür standen, ich einige Minuten vorher noch unter der Dusche. ;-)
Aber einmal stand eine ältere "Zeugin" vor der Haustür und draussen war ein heftiger Schneeregen zu Gange. Da habe ich sie tatsächlich `reingebeten (christliche Nächstenliebe) und ihr eine Tasse Kaffee angeboten - und keine Bücher der WTG gekauft.


Gruß, Pit
Staumelder hat geschrieben:@Pit: Du hältst es, wenn ich dich jetzt richtig verstehe, allerdings so, dass du dich mit Zeugen Jehovas durchaus über deinen Glauben unterhältst? Du schickst sie nicht sofort weg, wenn sie bei dir anschellen?
Hälst du als Christ es für deine Pflicht, denen von deinem Glauben zu erzählen oder tust du das aus anderen Gründen?
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Natbar
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Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

re

Beitrag von Natbar »

Ich denke manchmal macht ihr euch alle viel zu viele Gedanken,

tut doch das, was ihr denkt, was von Eurem Herzen und Eurem Gewissen her richtig ist, und lasst euch von Gott leiten - ich frage mich ob Jesus auch überlegt hätte, ob er jemand rein lässt,
ob Jesus nicht zugehört hätte und sich erst mal der menschlichen Prolbeme angenommen hätte, dann hätte man nämlich eine Chance zum missionen.....

Wer gleich missioniert und kein Interesse für seine Mitmesnchen zeigt, hat glaube ich schlechte Karten

Natbar

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