"Und der Herr sprach zu Mose: Wenn du hinziehst, um nach Ägypten zurückzukehren, so sieh zu, dass du alle die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tuest. Und ich, ich will sein Herz verhärten, so dass er das Volk nicht ziehen lassen wird."
Frage: Weshalb ließ Gott das Herz des Pharaos verhärten ?
Gott im Lande der Ägypter
- Nietenolaf
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Verschiedene Menschen erfahren Gottes Nähe auf verschiedene Weise. Jeder Mensch empfängt die gleiche Liebe Gottes, aber sie wirkt verschieden. Wie verschieden? Gott sagte zu Moses: "Wem ich aber gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich erbarme, des erbarme ich mich." (Ex. 33, 19). Der Apostel Paulus zitiert das, und schließt: "So erbarmet er sich nun; welches er will, und verstocket, welchen er will." (Röm. 9, 18 ). Die Frage, die Eldar ja auch suggeriert, ist: hat Gott etwa Favoriten?
Entsprechend der Auslegung des seligen Theophilaktos von Bulgarien (12. Jh.) hängt das mit der Natur des Menschen zusammen und nicht mit Gottes Wirken. Er schreibt: "Genau wie die Sonne eine Wachskerze erweicht, aber Lehm erhärtet, nicht weil sie eine Auswahl trifft, sondern wegen des Unterschieds der Materialien der Kerze und des Lehms; genau so erhärtete Gott das Lehmherz des Pharao". Gottes Gnade wirkt entsprechend dem geistlichen Zustand des jeweiligen Menschen.
Der Hl. Basileos der Große sagt's ähnlich in seinen Homilien zu den Psalmen. In seiner Auslegung des Psalmwortes "Die Stimme des Herrn teilt die Flammen des Feuers" (Ps. 28, 7) sagt er, dieses Wunder passierte den drei Kindern in dem Feuerofen: das Feuer wurde geteilt, und während es die einen verbrannte, kühlte es die Kinder. Feuer hat zwei Qualitäten: es verbrennt und es spendet Licht. "Die Stimme des Herrn teilt die Flammen: und nach der Teilung ist das Feuer der Hölle ohne Licht, und das Licht des Friedens verbrennt nicht" (Hl. Basileos der Große, "Homilie zu Ps. 28"). Feuer verbrennt die einen und erleuchtet die anderen, und der Herr ist ein verzehrendes Feuer (Deut. 4:24).
Entsprechend der Auslegung des seligen Theophilaktos von Bulgarien (12. Jh.) hängt das mit der Natur des Menschen zusammen und nicht mit Gottes Wirken. Er schreibt: "Genau wie die Sonne eine Wachskerze erweicht, aber Lehm erhärtet, nicht weil sie eine Auswahl trifft, sondern wegen des Unterschieds der Materialien der Kerze und des Lehms; genau so erhärtete Gott das Lehmherz des Pharao". Gottes Gnade wirkt entsprechend dem geistlichen Zustand des jeweiligen Menschen.
Der Hl. Basileos der Große sagt's ähnlich in seinen Homilien zu den Psalmen. In seiner Auslegung des Psalmwortes "Die Stimme des Herrn teilt die Flammen des Feuers" (Ps. 28, 7) sagt er, dieses Wunder passierte den drei Kindern in dem Feuerofen: das Feuer wurde geteilt, und während es die einen verbrannte, kühlte es die Kinder. Feuer hat zwei Qualitäten: es verbrennt und es spendet Licht. "Die Stimme des Herrn teilt die Flammen: und nach der Teilung ist das Feuer der Hölle ohne Licht, und das Licht des Friedens verbrennt nicht" (Hl. Basileos der Große, "Homilie zu Ps. 28"). Feuer verbrennt die einen und erleuchtet die anderen, und der Herr ist ein verzehrendes Feuer (Deut. 4:24).
Doch hat nicht Gott die "Kerzen" und den "Lehm" geschaffen ?Entsprechend der Auslegung des seligen Theophilaktos von Bulgarien (12. Jh.) hängt das mit der Natur des Menschen zusammen und nicht mit Gottes Wirken. Er schreibt: "Genau wie die Sonne eine Wachskerze erweicht, aber Lehm erhärtet, nicht weil sie eine Auswahl trifft, sondern wegen des Unterschieds der Materialien der Kerze und des Lehms;
Hat nicht Gott Weise und Frevler geschaffen ?
Eldar, ehrlich gesagt, verstehe ich Deine Frage nicht. Meinst Du, dass Gott schon "absichtlich" einen weisen Mann und einen Frevler schafft; dass Er schon im Voraus weiß: dieser Mensch wird gut und jener böse sein?Eldar hat geschrieben: Doch hat nicht Gott die "Kerzen" und den "Lehm" geschaffen ?
Hat nicht Gott Weise und Frevler geschaffen ?
Genau das will ich damit sagen. irgendwo in der Bibel steht auch:Khatja hat geschrieben:Eldar, ehrlich gesagt, verstehe ich Deine Frage nicht. Meinst Du, dass Gott schon "absichtlich" einen weisen Mann und einen Frevler schafft; dass Er schon im Voraus weiß: dieser Mensch wird gut und jener böse sein?Eldar hat geschrieben: Doch hat nicht Gott die "Kerzen" und den "Lehm" geschaffen ?
Hat nicht Gott Weise und Frevler geschaffen ?
oder so ähnlich ... hab die Stelle gerade auf die schnelle nicht gefunden kann mir da wer behilflich sein ?"Denn so hat Gott auch den Frevler geschaffen für den jüngsten Tag"
Glaub unter Sprüche Salomons steht da was
Das ist für mich jetzt ein Widerspruch, und ich weiß nicht, wie ich ihn lösen soll. Denn dann hieße es, der Mensch kommt in die Welt meinetwegen mit der "Aufgabe", ein Frevler zu sein. Und er bleibt dann sein Leben lang ein Frevler und kann nichts dagegen tun, alle Bemühungen z. B. seitens seiner Verwandten, die als "gute Menschen" geschaffen wurden, sind vergeblich. Das ist doch Unsinn!
Oder gilt es nur fürs AT? Denn das Evangelium widerlegt es eigentlich - man denke z. B. an den Räuber, der an der rechten Seite von Christus gekreuzigt wurde: ein paar Worte, die er sagte, und sein Glauben und Reue brachten ihn in den Himmel!
Oder gilt es nur fürs AT? Denn das Evangelium widerlegt es eigentlich - man denke z. B. an den Räuber, der an der rechten Seite von Christus gekreuzigt wurde: ein paar Worte, die er sagte, und sein Glauben und Reue brachten ihn in den Himmel!
- Robert Ketelhohn
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Es gibt keine doppelte Prädestination.
[–> Concilium Carisiacum.]
[–> Concilium Carisiacum.]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es gibt keine doppelte Prädestination.
[–> Concilium Carisiacum.]
Und ohne die Gnade Gottes ist nichts gutes im Menschen. Das einzig gute ist die Gnade. Das einzig schlechte ist die Sünde.Gott der Allmächtige »will, daß alle Menschen« ohne Ausnahme »gerettet werden«3, wiewohl nicht alle gerettet werden. Daß aber manche gerettet werden, ist Geschenk dessen, der rettet; daß hingegen manche ins Verderben gehen, ist das Verdienst derer, die ins Verderben gehen.
Die Prädestinationslehre ist eine religiöse Glaubensvorstellung, die besagt, dass das Schicksal eines Menschen allein von der Willkür Gottes bestimmt wird.
@Robert: Also gibt es deiner Meinung nach nur den Weg zur Seligkeit für jeden von uns. Wenn wir nun von diesem Wege abkommen, ist es dann unsere eigene Schuld durch die Sünden die wir begehen oder aber "Gottes Schuld" der uns seine Gnaden verweigert ? Wie will ein Mensch beten glauben lieben wenn die Gnade Gottes dazu nicht gegeben ist ?Die erste strenge Prädestinationslehre entwickelte Augustinus. In der katholischen Kirche hat sich dagegen allgemein die Auffassung von einer bleibenden Entscheidungsfreiheit des Menschen gegenüber den Gnadengaben durchgesetzt. Die reformierte Theologie (Calvin, Zwingli) vertrat ursprünglich – in manchen Kreisen bis heute – die schärfste Prädestination, d.h. die grundsätzliche Vorherbestimmung jedes einzelnen Menschen entweder zur Seligkeit (ohne Verdienst) oder zur Verdammnis (ohne Schuld) als doppelte Prädestination.
Eldar nachdenklich...

Auch bei dem Räuber wirkte die Gnade. Die Frage ist doch viel mehr was Gnaden schenkt. ist es das gute Verhalten das wir durch unseren freien Willen an den Tag legen ? Doch ein Mensch der gut (christlich ) erzogen wird ist anders als ein Mensch der schlecht (satanistisch ) erzogen wird. Ich denke da wird mit zweierlei Maß gemessen. Denjenigen denen viel gegeben ist von diesen wird eben auch viel verlangt. Denjenigen denen weniger gegeben ist von diesen wird eben relativ weniger "verlangt."Khatja hat geschrieben:Das ist für mich jetzt ein Widerspruch, und ich weiß nicht, wie ich ihn lösen soll. Denn dann hieße es, der Mensch kommt in die Welt meinetwegen mit der "Aufgabe", ein Frevler zu sein. Und er bleibt dann sein Leben lang ein Frevler und kann nichts dagegen tun, alle Bemühungen z. B. seitens seiner Verwandten, die als "gute Menschen" geschaffen wurden, sind vergeblich. Das ist doch Unsinn!
Oder gilt es nur fürs AT? Denn das Evangelium widerlegt es eigentlich - man denke z. B. an den Räuber, der an der rechten Seite von Christus gekreuzigt wurde: ein paar Worte, die er sagte, und sein Glauben und Reue brachten ihn in den Himmel!
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Genau so ist es, Eldar. Früher waren die Juden halt noch nicht so weit, zu wissen, dass Gott nichts Böses tun kann. In der Tat tut Jahweh im Alten Testament denn auch unglaublich viel Böses und Grausames, das wurde ihm aber nur zugeschrieben. Deswegen haben wir ja das Neue Testament, in dem dieses Gottesbild geradegerückt wird.
Was ist böse, was gut ? Können wir das aus unserer Sicht immer mit absoluter Gewissheit sagen ?Uwe Schmidt hat geschrieben:Genau so ist es, Eldar. Früher waren die Juden halt noch nicht so weit, zu wissen, dass Gott nichts Böses tun kann. In der Tat tut Jahweh im Alten Testament denn auch unglaublich viel Böses und Grausames, das wurde ihm aber nur zugeschrieben. Deswegen haben wir ja das Neue Testament, in dem dieses Gottesbild geradegerückt wird.
