sofaklecks hat geschrieben:..., ob der Priester selbst demütig sein soll.
Ein bisschen scheint mir da etwas von Johannes XXIII zu fehlen, der auf die Frage nach der Bürde seines Amtes lächelnd erzählte, als er im Traum Christus gefragt habe, wie er denn Papst sein könne, habe der geantwortet: "Ach Johannes, nimm dich doch nicht so wichtig!"
Goethes Lieblingsheiliger war Philipp Neri. Von ihm berichtet er, dass der Heilige im Auftrag des Papstes die Vorgänge um eine angeblich heilige Nonne klären sollte, der sogar regelmässig die Gottesmutter erscheine. Der Heilige brauchte nicht lange, er kam einen Tag später von seiner Mission zurück. Wie er die Wahrheit so schnell herausgefunden habe? Er habe gleich nach seiner Ankunft im Kloster die Nonne kommen lassen und sie gebeten, ihm beim Ausziehen der Stiefel behilflich zu sein, was sie empört abgelehnt habe. "Keine Spur von Heiligkeit, es fehlt dazu die Grundvoraussetzung, die Demut", meinte Philipp Neri.
Natürlich nicht die des Franziskaners, der feststellte, die Jesuiten seien gewiss klüger, aber in der Demut, ja in der Demut übertreffe die Franziskaner keiner.
sofaklecks, dessen zwei weitere Vornamen Demut und Bescheidenheit sind
Anrede
Liebes Demut und Bescheidenheit!
Die Namen der uns bekanten Engel zeigen uns die von ihnen
gewirkte Aufgabe an, aber ob das so auf die Menschen übertragbar ist. In einigen Fällen wäre das ja sehr schön und bestimmt gibt es gar nicht so wenige.
Schön, wenn du auf diesem Weg schon weit fortgeschritten sein solltest!
Papst Johannes Paul II sagte:
"Auch wir - Kirchenhierarchen - stehen in der Versuchung der Macht" und es wird Situationen geben, wo man dieser Versuchung unterliegt, zuversichtlich bin ich, dass es nicht gar zu viele sind, die dieser Versuchung dauerhaft unterliegen.
Die Botschaft von Fatima besagt u.a., dass die köstlichste Zier vor Gott die Demut ist und es gibt den geflügelten Satz
"in der Hölle sind alle Tugenden vertreten, nur die Demut nicht und im Himmel alle Laster, nur der Hochmut nicht".
Dennoch bleibt keiner frei vom Hochmut, jede mit Überlegung begangene Sünde ist davon Ausdruck, denn ich sage damit "eS GIBT DAS Gebot Gottes, ich aber lasse das mir von Gott jetzt nicht vorschreiben" und stelle mich in dem Moment auf eine von Gott autharke Ebene, in diesem Sinne also auf die Gleiche mit IHM.
Das ist das, was der Widersacher dem Menschen von Beginn an einredet und somit zur Sünde verführt: "Sein wie Gott".
Dass die Hochschätzung und erwiesene Ehrfurcht vor dessen priesterlicher Würde eine Versuchung an den Hochmut darstellen kann, ist so, aber eben kein Automatismus.
Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt ist geradezu das Gegenteil zu beobachten.
Die Priester, die sich dieser höheren Würde bewusst sind, sind sich auch der höheren Bürde bewusst und zeigen nach außen häufig mehr Demut.
In das Herz schauen können wir nicht, nicht mal in unser eigenes so sicher, es kann also sein, dass man äusserlich demütig auftritt, im Herzen aber ganz anderes hegt. Allerdings ist es viel schwerer, innnerlich demütig zu sein und es nach aussen nicht zu zeigen.
Heiligstes Herz Jesu, demütig und sanftmütig von Herzen - bilde unser Herz, nach DEINEM Herzen!
Und obwohl es nur mittelbar hierher passt, aber so schön ist:
In der Hl Kapelle von Altötting predigte ein Priester über seinen eigenenh Berufungsweg und den Rat, den er von einem einfachen Mütterlein bekam, der ihm nach 50 Jahren Priestertum noch so lebendig ist, wie damals:
"Willst du ein Leben voll Angst und Alp?
Dann werde Priester und werde es halb.
Willst du aber ein Leben voll Freude und Glanz?
Dann werde Priester und werde es ganz."
P.S.:
prüfe jeder seine eigene Demut, und wenn er sicher ist, es in ausreichendem Maße zu sein, dann fordere er von dem anderen mehr Demut ein.