Heilige des Tages

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HeGe
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Heilige des Tages

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18. Juli: Hl. Arnulf von Metz, Bischof
Wikipedia hat geschrieben:Arnulf von Metz, frz. Arnoul de Metz, auch Saint Arnould, Arnoulf (* 13. August 582? in Lay-Saint-Christophe bei Nancy; † 18. Juli wohl 640 bei Remiremont) war Stammvater und Hausheiliger der Karolinger. Von 614 bis 629 war er Bischof von Metz.

Über Arnulfs Vorfahren einschließlich seiner Eltern ist nichts bekannt [...]. Er erreichte bei Theudebert II. von Austrasien eine hohe Stellung. 612 wurde Arnulf von Metz zum Priester geweiht, nachdem seine Frau in ein Kloster eingetreten war. 614 wurde er zum Bischof von Metz erhoben, behielt aber seine politischen Ämter bei.

Zusammen mit Pippin d. Ä. legte er 613 den Grundstein für den Aufstieg der späteren Karolinger, indem er den neustrischen König Chlothar II. gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe König Sigiberts I., Brunichild, zu Hilfe rief. Nach ihrem Sturz herrschte Chlothar fortan im ganzen Frankenreich, musste aber im Edictum Chlotharii die Machtpositionen des austrasischen Adels anerkennen.

Arnulf machte sich fortan als Berater am Hofe Chlothars unentbehrlich. Als im Jahr 623 Chlothars fünfzehnjähriger Sohn Dagobert I. zum Unterkönig in Austrasien ernannt wurde, übernahm Arnulf die einflussreiche Position seines Erziehers. Nachdem jedoch er und Pippin ihren Einfluss weitgehend einbüßten, als Dagobert 629 nach Neustrien zog, um die Herrschaft im gesamten Frankenreich anzutreten, zog er sich in die Abtei Remiremont in den Vogesen zurück, wo er vermutlich 640 auch gestorben ist. Er wurde erst an seinem Sterbeort begraben, später aber in die Kirche Abtei St. Arnulf in Metz umgebettet. [...]

Er ist Schutzpatron der Bierbrauer und Müller, um den sich viele Legenden ranken.

Arnulf fühlte sich nach dem Eintritt seiner Frau Doda ins Kloster wie auch bei seiner eigenen Priesterweihe bei weitem nicht würdig, das Bischofsamt in Metz anzunehmen, nachdem er gewählt worden war. Ein einfaches Leben als Mönch wäre ihm lieber gewesen, berichtet die Lebensbeschreibung. Um sich sicher zu sein, dass Gott es war, der ihn in dieses Amt berufen habe, warf er seinen Bischofsring in die Mosel und betete, Gott möge ihm den Ring wieder schenken, wenn er ihn annehmen solle. Am folgenden Tag beim Mittagessen wurde Fisch gereicht. Als Arnulf den Fisch zum Verzehr aufschnitt, kam der Bischofsring erneut zum Vorschein, den er tags zuvor in die Mosel geworfen hatte. Arnulf deutete dies als Zeichen Gottes. Er zögerte nicht und nahm das Bischofsamt in Metz an.

Der Überlieferung zufolge litt in der Zeit Arnulfs als Bischof die Region Metz unter den Folgen verschmutzten Wassers. Arnulf erkannte, dass abgekochtes Wasser, wie es beim Brauvorgang verwendet wird, dieses Risiko verringerte. So erzählt die Legende, er habe ein Kruzifix in einen Bierkessel geworfen und denselben gesegnet. Die Menschen tranken Bier nur noch aus diesem gesegneten Kessel und die Krankheitswelle ging zurück. Der Ausspruch beim Verteilen des so gesegneten Bieres soll gewesen sein: "Durch des Menschen Arbeit und die Liebe Gottes erblickt Bier das Angesicht der Welt."

Nach seinem Tod wollte sein Nachfolger im Bischofsamt Goericus die Gebeine aus dem Kloster Remiremont zurück nach Metz holen. Die Heiligenbeschreibung erzählt, dass es zu einem bedeutenden Wunder kam. Als nämlich die feierliche Prozession bei sommerlicher Hitze, dem 18. Juli, durch die Straßen zog, musste die Prozession im Dörfchen Champignuelles stoppen, da die Hitze und die Last der Gebeine nicht mehr erträglich waren. Als die Menschen in den einzigen Gasthof kamen, gab es dort nur noch einen Humpen Bier für alle, 5000 Männer, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. So teilten alle diesen Humpen, jeder trank und hoffte auf die Fürbitte des bereits als Heiligen verehrten Bischofs Arnulf. Das Wunder geschah: alle tranken und niemals wurde dieser Humpen Bier trocken.
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HeGe
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18. Juli: Hl. Bruno von Asti, Bischof von Segni, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bruno, (18. Juli), Bischof von Segni (Signia) in der Campagnadi Roma, stammte, wie man glaubt, aus der vornehmen Familie der Herren von Asti in Piemont, und wurde zu Soleria im Gebiete von Alessandria in Oberitalien geboren. Seine Ausbildung erhielt er im Kloster der hl. Perpetua, Bisthums Asti, und wurde später zum Domherrn von Siena (nicht Asti, wie Einige meinen) ernannt. Die Gründlichkeit, womit er auf dem Concil vom Jahre 1079 die kath. Lehre des Abendmahls gegen Berengar vertheidigte, erwarb ihm die Liebe und Hochachtung des Papstes Gregor VII., der ihn dann auch zwei Jahre später den Domherren von Segni als Bischof empfahl, die ihn sofort mit Freuden zu diesem Amte erwählten. Alle Päpste, die in jener Zeit aufeinander folgten, schätzten diesenwürdigen, apostolischen und einsichtsvollen Bischof. Im J. 1095 begleitete er den Papst Urban II. nach Frankreich und wohnte im Jahre darauf dem Concil von Tours bei. Aus Liebe zum beschaulichen Leben erbat sich Bruno vom Papste Paschal U. die Erlaubniß, zu Cassino das Ordens. kleid zu nehmen, welche Erlaubniß er nur mit vieler Mühe erhielt. Segni war darüber so betrübt, daß es, so lange er lebte, keinen andern Bischof wählen wollte. Es erhielt auch seinen Bischof wieder; denn als Papst Paschal II. im J. 1111 durch Kaiser Heinrich V. sich zu einer Nachgiebigkeit verstand, welche die Rechte der Kirche sehr zu beeinträchtigen schien, stellte sich Bruno, der inzwischen Abt auf Monte Cassino geworden war, auf die Seite der unzufriedenen Cardinäle und Bischöfe, fiel deßhalb beim Papste in Ungnade, und mußte wegen einiger Klagen unzufriedener Mönche, die diesen Augenblick benützten, abdanken. Bruno kehrte hierauf nach Segni zurück und regierte seine Heerde bis zum J. 1123, wo er im Rufe der Heiligkeit starb. Die Wunder, die an seinem Grabegeschahen, bewogen Papst Lucius III., ihn im J. 1183 heilig zu sprechen. Bruno hinterließ mehrere Schriften, besonders Auslegungen der heil. Schrift, Predigten, Briefe, dogmatische Abhandlungen, die Lebensbeschreibung des hl. Papstes Leo IX. und des hl. Petrus von Anagni. (Lech.)
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

18. Juli: Hl. Friedrich von Utrecht, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Fredericus, Ep. M. (18. Juli). Vom Altd. frede = Friede, Schutz etc. und rich = reich, mächtig etc., also =, Mächtiger Schützer; Friedreich (Hebr. Salomon; Griech. Irenaeus). – Der hl. Friedrich stammte aus einer hohen Familie unter den Friesen ab; nach einigen neueren friesischen Schriftstellern soll er sogar ein Enkel Radbods gewesen seyn, welcher Friesland vor der Eroberung durch die Franzosen als König regiert hatte. Der durch Frömmigkeit ebenso wie durch Schönheit sich auszeichnende Knabe wurde von seiner Mutter zuerst einigen Mönchen, und dann später dem Bischofe Richfried von Utrecht (Trajectum vetus, Ultrajectum) zu Unterricht und Erziehung übergeben, der in ihm prophetischen Geistes seinen Nachfolger im bischöflichen Amte erkannte und ihn deßhalb wie seinen Sohn und Erben seines heil. Amtes behandelte. Der junge Pflegesohn gedieh herrlich an Geist und Leib, an Tugend und Wissenschaft, und mußte nach erhaltenen heil. Weihen den Unterricht der Katechumenen übernehmen, den er mit unermüdlichem Eifer ertheilte. Nach dem im J. 820 erfolgten Tode des Bischofes Richfried wurde er zu dessen Nachfolger erwählt. Mit weinenden Augen stellte er seine Unfähigkeit und Unwürdigkeit vor, ein so hohes Amt, wie das bischöfliche, zu verwalten, mußte aber den vereinten Wünschen der Geistlichkeit und des Volkes, zu welchen auch die des Kaisers Ludwig des Frommen hinzukamen, endlich sich fügen. Friedrich begab sich nun zu seinem Metropoliten nach Mainz und von da nach Aachen, wo er die Weihe erhielt in Gegenwart des Kaisers, der ihm dringend anempfahl, die Ueberreste der Abgötterei in Friesland vollends zu vertilgen. Ludwig besaß wegen seiner Güte die ganze Liebe der von seinem Vater, Karl dem Großen, besiegten und mit Strenge behandelten Friesen und Sachsen, was die Fortschritte des Evangeliums ungemein förderte, und sich Friedrich auch wohl zu Nutzen zu machen wußte. Kaiser Ludwig hatte von seiner ersten Gemahlin Hermengardis, welche im J. 818 zu Angers starb, drei Söhne – Lothar, Pipin und Ludwig. Im J. 819 vermählte er sich zum Zweitenmale mit Judith, einer Tochter des Grafen Welf oder Welso von Weingarten, eines der ersten Großen von Bayern, von welcher Ehe im J. 823 der nachmalige Kaiser Karl der Kahle entsproß. Einige Geschichtschreiber schildern Judith als ein ehrsüchtiges lasterhaftes Weib, das, wie ein gleichzeitiger in die Geheimnisse des Hofes eingeweihter Schriftsteller (im Leben des Abtes Wala) sagt, sündhaften Umgang mit dem Grafen Bernard von Barcelona, ihrem Blutsverwandten, pflog. Daß die Ehe Ludwigs mit Judith wegen vorhandener Schwägerschaft blutschänderisch gewesen, hält der scharfsinnige Geschichtforscher Mabillon für eine Fabel und stützt sich mit seiner Behauptung hauptsächlich auf das Stillschweigen der Feinde der Kaiserin. Der hl. Bischof Friedrich beklagte tief das Aergerniß, das die Kaiserin durch ihren Wandel gab, und sah es für seine Pflicht an, ihr mit apostolischem Freimuthe darüber Vorhalt zu machen; allein sein Eifer blieb ohne Wirkung, ja zog ihm nur Verfolgungen und manigfache Leiden zu. – Da die Bewohner von Walacria oder Walcheren (eine 21/2), Meilen lange niederländische Insel vor den Scheldemündungen) sehr roher Gemüthsart waren und eine große Abneigung gegen die Lehren des Evangeliums hatten, zog der eifervolle Hirt selbst dahin, um ihnen Missionspredigten zu halten. Zuerst wandte er sein Augenmerk auf die Abstellung des Aergernisses, das durch die unter den dortigen Einwohnern sehr häufigen blutschänderischen Ehen gegeben wurde. Es kostete ihn viele Ermahnungen, heiße Thränen, inbrünstige Gebete und anhaltende Bußwerke, bis es ihm gelang, ein so tief eingewurzeltes Uebel auszurotten. Er versammelte die Häupter der Insel um sich, schrieb ihnen Verhaltungsregeln vor und trennte mehrere dieser unerlaubten Ehen; auch versöhnte er Viele, die ihr Leben durch Laster befleckt, mit Gott und der Kirche. – Nach Utrecht wieder zurückgekehrt, wo der hl. Odulph (früher Pfarrer von Orescoth in Brabant, dann Canoniker zu Utrecht) mit ihm gemeinschaftlich an der Sittenverbesserung der Friesen arbeitete, hatte er eines Tages eben die heil. Messe gelesen und wollte sich auf die Knie werfen, in der Capelle des hl. Johannes des Täufers, um seine Danksagung zu verrichten, als plötzlich zwei wahrscheinlich von Judith durch Geld gewonnene Mörder auf ihn losstürmten und ihm mehrere Dolchstiche versetzten, an welchen er bald seinen Geist aufgab im J. 838. – Er wurde in Utrecht in der Kirche zu unserm Erlöser (Oude-Münster) begraben. Nhabanus Maurus hat auf den Heiligen ein Lobgedicht verfaßt. [...]
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HeGe
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18. Juli: Hl. Rufillus, erster Bischof von Forlimpopoli
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Rophilus (18. Juli), Bischof von Popoli, befreite sein Volk von einem schrecklichen Drachen, der durch seinen Gifthauch Menschen und Thiere tödtete. Nachdem er ein dreitägiges Fasten ausgeschrieben hatte, begab er sich zu der Höhle des Unthieres, wand ihm seine Stola um den Hals, zog ihn heraus, und verschloß ihn in einen tiefen Brunnen. [...]
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18. Juli: Hl. Radegund von Wellenburg
Wikipedia hat geschrieben:Radegund von Wellenburg (* in Wulfertshausen bei Friedberg; † um 1290 oder 1340 in Wellenburg), auch: selige Radiana oder Radegundis war eine Viehmagd auf Schloss Wellenburg bei Augsburg.

Radegundis gilt - neben Simpert und Wolfgang von Regensburg - als eine der drei bayerischen „Wolfsheiligen“. [...]

Radegundis pflegte der Legende nach Arme und Kranke im nahen Siechenkobel; eines Tages soll sie auf dem Heimweg von Wölfen angefallen und schwer verletzt worden sein. Drei Tage später verstarb sie auf Schloss Wellenburg und wurde in der Nähe des Siechenhauses beigesetzt (Gespannwunder). [...]
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18. Juli: Hl. Simon von Lipnica, Ordensmann, Priester
Wikipedia hat geschrieben:Simon von Lipnica (* um 1438 in Lipnica, heute Lipnica Murowana, Polen; † 18. Juli 1482 in Krakau, Polen) war ein katholischer Mönch und Heiliger.

Simon trat 1457 den Minderbrüder des Franziskaner ein und wirkte als erfolgreicher Prediger. Er war ebenfalls Vorsteher mehrerer polnischer Franziskanerklöster. Nach dem Generalkapitel der Franziskaner in Padua in 1478, an der er selbst teilnahm, unternahm Simon eine Wallfahrt ins Heilige Land und nach Rom.

Seine Heiligsprechung erfolgte 2007 durch Papst Benedikt XVI., nach der Seligsprechung durch Innozenz XI. 1685.
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HeGe
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18. Juli: Hl. Symphorosa und ihre sieben Söhne, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Symphorosa et 7 filii ejus, M. M. (18. Juli). Der römische Kaiser Hadrian hatte sich zu Tibur (Tivoli) um das J. 120 einen Palast erbaut, der nach heidnischen Gebräuchen eingeweiht werden sollte. Bei den Opfern, die man den Götzen darbrachte, erwartete der Kaiser ihre Aussprüche; die in ihnen wohnenden Dämonen aber antworteten: Die Wittwe Symphorosa mit ihren sieben Söhnen peiniget uns jeden Tag, indem sie ihren Gott anruft; wenn also sie und ihre Söhne opfern, dann versprechen wir, alle eure Wünsche zu erfüllen. Da ließ der abergläubische Kaiser Symphorosa und ihre Söhne sich vorführen und redete ihnen mit sanften Worten zu, daß sie sich zur Darbringung von Opfern bereit zeigen möchten. Die heil. Symphorosa erwiederte: »Mein Gatte Getulius und sein Bruder Amantius, beide vormals deine Tribunen, haben für den Namen Christi lieber verschiedene Peinen erduldet, als daß sie deinen Götzen opferten, und durch ihren Tod haben sie als bewährte Kämpfer obgesiegt über deine Dämonen. Sie wollten lieber ihr Haupt unter das Schwert des Henkers beugen als sich überwinden lassen; sie haben um Christi willen den Tod gelitten, der zwar bei irdisch gesinnten Menschen ihnen zeitliche Schmach verursachte; nun aber befinden sie sich unter den Engeln, loben die Trophäen ihrer Leiden und genießen mit dem unsterblichen Könige ewige Glückseligkeit im Himmel.« Hierauf sprach der Kaiser: Entweder opfere mit deinen Söhnen den allmächtigen Göttern, oder ich werde dich selbst und deine Sühne opfern lassen. Die hl. Symphorosa entgegnete: »Woher soll ich eines so großen Glückes würdig sein, daß ich und meine Söhne ein Opfer für Gott werden sollen?« Der Kaiser sprach: Nein, meinen Göttern sollst du geopfert werden. Die Heilige antwortete: »Deine Götter können mich nicht als Opfer annehmen; wenn ich aber für den Namen Christi, meines Gottes, verbrannt werde, so wird mein Tod deine Dämonen desto heftiger brennen.« Der Kaiser erwiederte: Wähle Eines aus diesen Zweien, entweder opfere meinen Göttern, oder du wirst ein böses Ende nehmen. Darauf sagte die Heilige: »Du meinst wohl mich schrecken und auf andere Gesinnung bringen zu können? Aber ich sehne mich vielmehr bei meinem Manne Getulius, den du des Namens Christi wegen getödtet hast, zu ruhen.« Da ließ sie der Kaiser zum Tempel des Hercules, wahrscheinlich an dem Orte, wo jetzt die Villa des Mäcenas gezeigt wird, führen, und ihr daselbst zuerst Streiche ins Gesicht geben, dann aber sie an den Haaren aufhängen. Da sie aber ohne Furcht unerschütterlich auf ihrem guten Vorsatze verharrte, befahl der Kaiser, sie mit einem großen Steine am Halse in den Fluß zu versenken. Ihr Bruder Eugenius, einer der Ersten am Hofe zu Tibur, ließ ihren Leichnam herausnehmen und an der Straße vor der Stadt begraben. – An einem darauf folgenden Tage ließ sich Hadrian ihre sieben Söhne zugleich vorführen, und da er sah, daß alle seine Zusprüche und Drohungen, sie zu den Götzenopfern zu bewegen, vergebens waren, ließ er rings um den Tempel des Hercules sieden Pfähle aufpflanzen und die Martyrer daran ausstrecken. Crescens, dem Aeltesten ließ er den Hals durchbohren; der Zweite, Namens Julianus, empfing einen Dolchstich in die Brust; dem Dritten, Nemesius, wurde mit einem Degen das Herz durchbohrt; der Vierte, Primitivus, erhielt den Todesstoß in den Nabel; dem Fünften, Justinus, stieß man ein Schwert durch den Rücken; dem Sechsten, Stacteus öffnete man die Seiten; der Siebente, Eugenius, ward von oden herab entzwei gespalten. Des andern Tages kam der Kaiser in den Tempel des Hercules und ließ die Leichen der Martyrer mit einander wegnehmen und in eine tiefe Grube werfen. Die Götzenpriester gaben dem Orte den schimpflichen Namen: ad septem Biothanatos, d. h. bei den sieben Selbstmördern. Hierauf ruhte die Verfolgung anderthalb Jahre. Während dieser Zeit wurde den Ueberresten der Blutzeugen die geziemende Ehre zu Theil. Man erbaute ihnen Grabmäler an der Tiburtinischen Straße, auf dem halben Wege von Rom nach Tibur, beim achten Meilensteine vor der Stadt. Man sieht noch heute einige Trümmer einer Kirche, welche nächst dem Cömeterium des hl. Zoticus an dem Orte, der den Namen der 7 Brüder (a Sette-Fratte) führt, unter ihrer Anrufung erbaut worden. Die Leiber der heil. Matrone und ihrer Sühne ruhen zum größten Theile in der Kirche St. Angelo in Pescaria (Fischmarkt) unter dem Hochaltare. Auch der Leib ihres hl. Gemahls Getulius wird hier verehrt. Die Uebertragung nach Rom geschah wegen der häufigen Kriegsunruhen unter Papst Stephan III. Die hl. Symphorosa wird (Piazza, II. 57) als Schutzpatronin von Tivoli verehrt. Auch einige Reliquien befinden sich seit Gregor XIII. hier in der Kirche ihres Namens. [...]
Deus, qui nos concédis sanctórumMártyrum tuórum Symphorósæ et filiórum eius natalítia cólere: da nobis in ætérna beatitúdine de eórum societáte gaudére.
Per Dominum.
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Beitrag von HeGe »

18. Juli: Hl. Theodosia von Konstantinopel, Nonne, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theodosia, V. M. (29. Mai al. 18. Juli). Die Lebensbeschreibung dieser heil. Jungfrau von Constantin Acropolita stammt aus dem 14. Jahrhundert. Nach derselben wurde sie zu Constantinopel von frommen Eltern geboren, welche frühzeitig starben. Ihre Tochter widmete sich dem klösterlichen Leben. Zu jener Zeit erregte der rohe und und unwissende Kaiser Leo der Isaurier, der jeden Widerspruch gewaltsam niederzuschlagen gewohnt war, einen heftigen Sturm gegen die Verehrung der heil. Bilder. Weil die Heiden und Muselmänner nicht zwischen Bild und Urbild zu unterscheiden vermochten, meinte er, daß auch die Christen es nicht könnten, und nannte die Bilderverehrer geradezu Götzendiener. Auf kaiserlichen Befehl wurden daher die Bilder Christi und der Heiligen gewaltsam zerschlagen und verbrannt. Den Anfang machte die Zerstörung eines, der Ueberlieferung zufolge von Constantin dem Großen über dem Eingange des kaiserlichen Palastes hängenden Christusbildes. Bei dieser Gelegenheit wurde der Thäter von aufgeregten Frauen von der Leiter herabgeworfen; es entstand ein Straßenauflauf, und dem eingedrungenen kaiserlichen Patriarchen Anastasius wurden die Fenster eingeworfen. Dieß war das Signal zu blutigen Maßregeln. Unter den davon Betroffenen war auch die heilige Theodosia, welcher die gleiche That, jedoch innerhalb des Klosters, zugeschrieben wird. Sie wurde mit allen ihren Mitschwestern nach öfteren und grausamen Schlägen enthauptet. Ihre Reliquien wurden längere Zeit in einer »Dexiocrates« genannten Kirche zu Constantinopel verehrt. (VII. 66–87.)
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HeGe
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19. Juli: Hl. Ambrosius Autpertus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ambrosius Autpertus, Abb. (19. Juli). Der hl. Ambrosius, zubenannt Autpertus, Abt im Kloster des hl. Vincenz am Voltorno im Gebiete von Benevent, verließ den Hof der fränkischen Könige, an dem er sich aufhielt, und weihte sich dem Herrn im genannten Kloster. In weltlicher und geistlicher Wissenschaft tief begründet, zeichnete er sich noch mehr durch himmlische Salbung aus, mit der er die hl. Schrift auslegte. Er schrieb einen Commentar über das Hohelied und über die geheime Offenbarung des hl. Johannes, zwei unvergleichliche Homilien auf das Lob der seligsten Jungfrau Maria, auch eine sehr schöne Abhandlung über den Kampf der Laster (de conflictu vitiorum). Zum Abte erwählt, lebte er nur mehr wenig über ein Jahr und starb 778. Sein Leib wurde in der von ihm erbauten Kapelle begraben.
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Beitrag von HeGe »

19. Juli: Hl. Bernulf von Utrecht, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bernoldus (Bernulphus), (19. Juli), Bischof von Utrecht, war Pfarrer im Dorfe Oosterbeek bei Arnheim in der Provinz Geldern, als die Kaiserin und Gemahlin Konrad's II. daselbst sich aufhielt und eines schönen Knaben genas. Dieser Umstand war es, daß er mit dem Kaiser Konrad, an den er, diese Nachricht zu überbringen, geschickt ward, bekannt und von ihm auf den damals erledigten bischöflichen Stuhl von Utrecht erhoben wurde. Er regierte seine Kirche 27 (nach Andern 28) Jahre und starb am 19. Juli 1054. Sein Leib wurde in der Kathedralkirche des hl. Petrus beigesetzt.
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19. Juli: Hl. Makrina, "die Jüngere"
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Macrina V. (19. Juli), zugenannt die Jüngere, Schwester des hl. Basilius des Großen und Gregorius von Nyssa in Cappadocien, der ihr in seinen Schriften großes Lob spendet. Ihre Mutter Emelia legte durch eine gute Erziehung den Grund zu ihrer Frömmigkeit. Sie suchte namentlich in der hl. Schrift aus, was sie für das Kind geeignet fand, namentlich was im Buche der Weisheit sich auf Leben und Sitten bezieht. Deßgleichen ging sie in festgesetzten Zeiten einen Theil der Psalmen mit dem Mädchen durch. Da sie zwölf Jahre alt war, wurde sie einem an Geschlecht und Sitten adeligen Jünglinge verlobt, der sich als Anwalt einen berühmten Namen machte, aber plötzlich starb. Nun erklärte Macrina auf das Bestimmteste, sie werde keinem Andern die Hand geben; es gebe von Natur aus nur eine einmalige Ehe, wie man auch nur einmal geboren werde und nur einmal sterbe. Ihr Verlobter sei aber nicht todt, sondern lebe vor Gott gemäß der Hoffnung der Auferstehung; er sei daher nur anzusehen wie Einer, der verreist ist, so daß unrecht wäre, ihm die Treue nicht zu bewahren. Als der Vater gestorben war, wurde sie ein Muster der Tugend für die Mutter und Geschwisterte In ihrem Hause blühte nur das Streben nach göttlichen Dingen, das unaufhörliche Gebet, der unermüdete Psalmengesang. Als besondere Verehrerin des hl. Kreuzes (sie war durch das hl. Kreuzzeichen von einer schmerzhaften und unheilbaren Krankheit wunderbar befreit worden) trug sie ein Stückchen desselben in ihrem Fingerringe in Gold gefaßt. Nach den Boll. lebte sie in Pontus, nicht in Cappadocien. Ihr Tod fällt (Maji VII. 245) ins J. 372 oder spätestens 380. Sie schloß auf dem Boden liegend unter beständigen Gebeten, die bis zu ihrem Ende ihre Lippen bewegten, für dieses Leben ihre Augen. Den oben erwähnten Ring erhielt ihr Bruder, der hl. Gregor von Nyssa, der an ihrem Sterbelager stand, als Erbtheil. Dafür überließ er der Verstorbenen seinen Mantel als Sterbekleid, da sich sonst nichts hiefür Taugliches im Hause vorfand. Ihre Beerdigung in der Kirche der vierzig Martyrer war sehr feierlich. Außer vielen Priestern und Mönchen war eine große Anzahl Menschen aus allen Geschlechtern und Ständen gegenwärtig. (IV. 589–604).
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19. Juli: Hl. Symmachus, Papst
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Symmachus, Pp. Conf. (19. Juli). Dieser hl. Papst, mit dem Vornamen Celius, war aus Sardinien gebürtig. Sein Vater hieß Fortunatus. Vor seiner Erhebung nach dem Tode des Papstes Anastasius im J. 498 war er Erzdiacon der römischen Kirche. Sonst ist aus seinem Vorleben nichts bekannt. Als er den päpstlichen Stuhl destieg, fand er in dem Archipresbyter Laurentius von St. Prassede einen Gegenpapst. Sie wurden beide am nämlichen Tage, der heil. Symmachus im Lateran, der Gegenpapst in der Basilica St. Maria d. Gr. ordinirt. Letzterer, dem auch das Volk entweder schon Anfangs gewogener war, oder durch eingeleitete Agitationen bald zugeneigt wurde, soll sich verflichtet haben, das Henotikon (eine Art Glaubensbekenntniß oder vielmehr Glaubensedict) des Kaisers Anastasius anzuerkennen. Der einflußreiche Senator Festus stand auf seiner Seite. Bemerkenswerth ist. daß der arianische König Theodorich, der zu Ravenna residirte, sich nicht blos in die Wahlangelegenheit nicht einmischte, sondern auch auf Anrufen der Parteien durch seinen Ausspruch, jener solle als rechtmäßiger Papst angesehen werden, welcher die größere Zahl Wahlstimmen erhielt, den Grund zur friedlichen Beilegung des Streites legte und dem Rechte zum Siege verhalf. Schon im J. 499 berief der Papst eine Synode von 72 Bischöfen, um die Wiederkehr eines so ärgerlichen Zwiespalts, der selbst von Volksaufläufen und Unruhen begleitet gewesen war, zu verhindern. Es wurde beschlossen, daß bei Lebzeiten und ohne Vorwissen des jeweiligen Papstes Niemand weder mündlich noch schriftlich, am wenigsten unter Eidesleistung, eine Stimme für dessen Nachfolger abgeben, oder eine Versammlung zu diesem Zwecke abhalten dürfe; daß ferner bei einem plötzlichen Absterben des Papstes, wenn dieser über seinen Nachfolger nichts mehr bestimmen (decernere) konnte, derjenige Bischof als rechtmäßig gewählt angesehen werden solle, der alle oder die meisten Wahlstimmen erhielt; daß aber solche Theilnehmer an derlei Wahlumtrieben, welche dieselben zur Anzeige bringen und beweisen würden, nicht bloß frei von Strafe, sondern auch einer Belohnung theilhaftig werden sollen. Der Gegenpapst Laurentius wurde begnadigt, und erhielt in Folge der geschehenen Begnadigung (intuitu misericordiae) das Bisthum Nocera, und unterwarf sich. Dennoch hatte derselbe eine einflußreiche und große Partei auf seiner Seite, die er heimlich zu seinen Gunsten bearbeitete. Das in solchen Fällen gewöhnliche Mittel der falschen Anklage beim Könige wurde auch hier angewendet. Es kann nicht Wunder nehmen, daß dieser jetzt die Klage annahm und den Bischof Petrus von Altino als Visitator nach Rom abordnete. Dieser entpuppte sich alsbald nicht als unparteiischer Richter, sondern als offener Parteigänger. Die Sache wurde so arg, daß nun auch der Papst sich an den König wandte, daß er selbst nach Rom kommen, und mit den dort versammelten Bischöfen den Frieden herstellen möchte. Es geschah. Als aber der Papst sich zu diesem Behufe nach St. Croce von Jerusalem begeben wollte, wurde er mit Steinwürfen empfangen. Einige der ihn begleitenden Priester wurden verwundet, so daß der heilige Papst sich genöthiget sah, zur St. Peterskirche, von welcher er ausgegangen war, zurückzukehren. Die Unruhe wurde so groß, daß einige Priester, unter ihnen Dignissimus und Gordianus, auf der Straße ermordet, mehrere Klöster gestürmt und gottverlobte Jungfrauen mißhandelt wurden. Der König erließ an die in der sg. Palmarischen Synode versammelten Bischöfe ein ernstliches Schreiben, sie möchten durch irgend eine bestimmte Entscheidung, da ihm eine solche nicht zustehe, und er sich in diese geistliche Sache nicht mischen wolle, der Stadt den Frieden wieder geben. Sie erließen hierauf ein Decret, in welchem sie den Papst ohne weitere Untersuchung von allen Anschuldigungen einfach frei sprachen, und seine ganze Sache dem Urtheile Gottes anheimstellten Die abtrünnigen Geistlichen, welche sich bereit erklärten, zu ihrer Pflicht zurückzukehren, wurden in ihre Pfründen wieder eingewiesen. Auch damit waren die Unzufriedenen noch nicht befriediget; sie sagten, ein solches Verfahren berechtige den Papst zu jeder bösen Handlung. Die Rechtgläubigen leugneten natürlich diese Folgerung und Ennodius, Bischof von Pavia, verfaßte auf Veranlassung der Synode eine Schrift, worin er die Freisprechung des Papstes in dem besprochenen Falle vertheidigte, aber zugleich zwei, Fälle namhaft machte, in welchen auch der Papst seinen Richter finden müsse: wenn er nämlich sich (persönlich) in einem Irrthume gegen den Glauben befinde, oder wenn er irgend einer Privatperson Schaden zufüge. Daß aber in jener Zeit sogar die Meinung von der Sündelosigkeit des Papstes auftauchen und an Ennodius einen Verthei diger finden konnte, gibt uns den besten Beweis von der Heiligkeit des damaligen Inhabers des Papstthumes, des hl. Symmachus. Als ihn andererseits der Kaiser Anastasius beschuldigte, daß er Manichäer sei, antwortete er kurz und einschneidend: um Manichäer zu sein, müßte er wie der schützer der Eutychianer sein. War es doch gerade der hl. Symmachus, welcher die zu Rom vorfindlichen Bücher der Manichäer auf dem Platze vor der Constantinischen Basilica verbrennen, die Manichäer aber aus der Stadt schaffen ließ. Auch veranlaßte der hl. Papst einen Synodalbeschluß, welcher das Decret des Königs Odoaker, daß zu einer gültigen Papstwahl der Beirath und die Zustimmung des je weiligen Königs von Italien erforderlich sei, als den Canonen widersprechend, aufhob. Als der Vandalenkönig Trasimund in Africa die katholische Kirche daselbst verfolgte und verbot, an die Stelle verstorbener Bischöfe neue zu wählen, beschloß eine zu Byzacum versammelte Synode (im J. 507), auf der bisherigen Uebung zu beharren. Der heil. Papst Symmachus schickte den deßhalb verbannten und verarmten Bischöfen Geld und Kleidnngsstücke. Ueberhaupt zeigte er sich durch zärtliche Fürsorge für Arme und Nothleidende als wahrer Stellvertreter Dessen, der umherging und Gutes that. An die orientalischen Bischöfe erließ er ein Sendschreiben, in welchem er betonte, daß es zur Rechtgläubigkeit nicht genüge, die katholische Lehre mit Mund und Herz zu bekennen, sondern man müsse sich auch der kirchlichen Gemeinschaft mit allen Irrlehrern und Excommunicirten gänzlich enthalten. Eine seiner letzten Amtshandlungen war die Ernennung des hl. Cäsarius, Bischofes von Arles, zum päpstlichen Legaten für das südlich gelegene Gallien und den nördlichen Theil von Spanien. Die römischen Kirchen, z. B. St. Agnes außerhalb der Mauern erneuerte er und schmückte sie mit großem Aufwande, einige erbaute er neu. Seine Ehrfurcht und Liebe zum hl. Sacramente offenbarte sich besonders in der Herstellung silberner, mit Edelsteinen geschmückter Tabernakel (Ciborium). Ihm wird auch die Anordnung, in der hl. Messe an Sonntagen und den Festen der hl. Martyrer das Gloria zu singen, zugeschrieben. So starb er, nachdem er während seines Pontificates 92 Priester, 16 Diacone und 117 Bischöfe geweiht hatte, am 19. Juli d. J. 514 und wurde bei St. Peter auf dem Vatican begraben. Er war nahezu 15 Jahre Papst gewesen. [...]
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Protasius
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Protasius »

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bernoldus (Bernulphus), (19. Juli), Bischof von Utrecht, war Pfarrer im Dorfe Oosterbeek bei Arnheim in der Provinz Geldern, als die Kaiserin und Gemahlin Konrad's II. daselbst sich aufhielt und eines schönen Knaben genas.
Normalerweise verstehe ich ja hochgestochenes Deutsch, aber die Kaiserin ist da und tut was?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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lifestylekatholik
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

Protasius hat geschrieben:Normalerweise verstehe ich ja hochgestochenes Deutsch, aber die Kaiserin ist da und tut was?
Sie kriegt’n Kind.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Reinhard
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Reinhard »

Protasius hat geschrieben:Normalerweise verstehe ich ja hochgestochenes Deutsch, aber die Kaiserin ist da und tut was?
Meinst Du "eines Kindes genesen" ?
- das kenne ich alte Formulierung für ein erfolgreiches Bewältigen des Wochenbetts. Also einen prosaischen Ausdruck für ... wie Stylie so schön direkt gesagt hat.

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Margareta, Jungfrau, Märtyrerin in Antiochien
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Margarita, V. M. (20. al. 13. und 17. Juli). Diese hl. Jungfrau und Martyrin, die gewöhnlich Margaretha heißt, könnte nicht mit Unrecht der weibliche Georgius genannt werden. Wie sein Name, so ist auch ihr Name im Morgen- und Abendland überall verbreitet, geehrt und hochgerühmt. [...] Der Lindwurm, der bei St. Georgius an die Stelle des durch ihn überwundenen höllischen Drachen getreten ist, erscheint bei unserer Heiligen als der böse Geist selbst, dem sie nach Belieben gebietet und Fußtritte und Schläge ertheilt. In der morgenländischen Kirche, deren Martyrologien alle ohne Ausnahme ihres Lobes voll sind, heißt sie Marina, in den abendländischen Margaretha. In noch nähere Beziehung zum hl. Georgius tritt sie durch die bei Menzel (II. 79) eingeschaltete Sage, sie sei die Prinzessin gewesen, welche der hl. Georg vom Drachen befreite, sa sie theilt mit ihm merkwürdiger Weise wenigstens in einigen Martyrologien, welche von den Boll. angeführt werden, sogar den Titel Megalomartyr (große Martyrin). Die griechischen Menäen haben sie mit dem Spruche:

Henkershand dich tödtet mit dem Schwerte,

Gotteshand dich krönet mit der Gnade.

Ihre Geschichte ist kurz folgende: Die hl. Jungfrau Margaretha war die Tochter eines Heiden (Saracenen), Namens Adesius (Theodosius) und zu Antiochia in Pisidien geboren. Sie verlor früh ihre Eltern; ihre Amme, eine Christin, erzog sie im Christenthum. Als Jungfrau hütete sie bei derselben die Schafe, als der Stadtpräfect Olibarius (Olylcus) sie sah und in Liebe zu ihr entbrannte. Sie erklärte aber, keinen andern Bräutigam, als Christum zu lieben. Da wollte er sie zum Abfalle vom Glauben überreden. Als er dieß nicht vermochte, ließ er sie auf die Folter spannen und mit scharfen Klauen ihr das Fleisch zerreissen. Hernach ließ er sie in ein finsteres Gefängniß werfen, wo sie den Teufel, der ihr einmal in der Gestalt eines Mohren, dann in der eines Drachen erschien, muthvoll durch das heil. Kreuz besiegte. Sie wurde zuletzt enthauptet. Ganz dasselbe erzählt Rabanus am 18. Juni auch von der hl. Marina, so daß den Boll. ihre Identität feststeht. Da die hl. Margaretha eine Lieblingsheilige des deutschen Volkes, die Schutz- und Namens-Patronin vieler Tausende ist, so müssen wir aus dem reichen, von ihr vorhandenen Legendenschatze einige besonders schöne Züge herausgreifen. Wir bedienen uns dabei des Schriftchens von Holland: »Die Legende der hl. Margarete etc., Hannover 1863«, und zwar der darin enthaltenen aus einer Handschrift vom J. 1463 entnommenen Lebensgeschichte. Im Wesentlichen ist es dieselbe, welche auch im Proprium der Mainzer Diöcese Aufnahme gefunden hat. Als Margaretha die Botschaft vernahm, daß Olibrius sie zur Ehe haben wolle, erschrack die damals fünfzehnjährige Jungfrau gar sehr und rief Gott an und sprach: »Herr, hilf mir, und behüte mir meine Seele und meinen Leib und gib mir deinen heiligen Geist, daß er mein Gemüth kräftige und hilf mir, daß ich von dem Herrn erlöst werde«. Darauf sah sie auf zum Himmel und sprach zu den Boten: »Ich begehr' eures Herrn nicht, weil ich will unsern Herrn Jesum zu einem Gemahl haben; Ihm hab' ich mich versprochen und ergeben und will sein Gebot allzeit halten.« Da sagten die Boten dem Herrn, daß die Jungfrau eine Christin wäre und Gott angerufen hätte. Darüber ward der Herr zornig und hieß ihm die Jungfrau mit Gewalt bringen und sprach zu ihr: »Wie heißt du und wer bist du von Geschlecht geboren?« Sie antwortete: »Ich bete Jesum Christum an, den allmächtigen Gott, und bin seine Dienerin und bin getauft.« Darnach sah Olibrius die Jungfrau gütig an und sprach zu ihr: »Daß du edel bist und Margaretha heißt, das ziemt deiner Schöne gar wohl, aber daß du glaubst an den gekreuzigten Gott, ist eine große Thorheit und dir gar Schad.« Da sprach die hl. Jungfrau: »Es ist doch wundersam, daß mein Gott Jesus Christus gelitten hat und todt ist und du nicht glaubst, daß Er von dem Tod erstanden ist und zu Himmel gefahren ist, und da ist ewigliche Freude.« Hierauf folgte Einkerkerung, dann nochmaliges Verhör und Folter. Auf die Ansprache des Richters: »Margreta, erbarme dich über deine Schöne« gibt sie zur Antwort: »Ich erbarme mich über die Schöne meiner Seele, darum daß ich nicht verletze das Bild der Gottheit.« Wieder in den Kerker gelegt, sah sie den bösen Feind, den sie heftig schlug und mit Füßen trat, bis er ihr bekannte: »Wir haben einen großen Neid zu den Christen, weil sie die Stätte sollen besitzen, wovon wir verstoßen sind, und könnten wir das verhindern, so thäten wir's gern.« Da sprach die hl. Margaretha: »Du magst mir nicht schaden, wann mein Herr Jesus Christus ist mein Schirmer«, und sah mit Andacht zum Himmel und sprach: »Herr, allmächtiger Gott, ich bitte dich durch deine Güte, daß du mich beglückest, weil ich glaube festiglich an dich und folge deiner Lehre.« Da erschien bei ihr ein Licht in dem Kerker und in dem Lichte sah sie ein Kreuz, das ging auf in den Himmel und saß eine Taube oben auf dem Kreuze. Da dankte sie Gott und ließ den Feind ledig. Am andern Tage bekennt sie nochmal ihren Glauben. Man setzte sie in heißes Wasser; da kam ein großes Erdbeben, und die Bande, womit die hl. Margarita gebunden war, löseten sich auf, und sie ging gesund heraus und lobte Gott. Und da die Menschen das Zeichen sahen, ließen sich 5000 Mann taufen ohne Weib und Kind, die hieß der Richter alle tödten. Darauf wurde die hl. Jungfrau gleichfalls enthauptet. Ihr letztes Gebet war: »Herr Jesu Christe, ich empfehle dir meinen Geist und bitte dich auch, daß du Allen jenen zu Hilfe kommst, die mich und meine Marter ehren mit Kirchgang und mit Lichtern, mit Beten und Almosen. In welcher Noth sie sind, so sollst du sie durch meinen Willen gewähren und sollst ihnen ihre Sünden vergeben. Und wer eine Kirche zu meiner Ehre baut, dem gib das Himmelreich darum.« Die Legende selbst schließt mit den Worten: »Nu süllen wir die heiligen junckfrowen pitten, das sie uns umm gott erwerb, das wir behüt werden vor tötlichen sünden und vor weltlichen schanden, und uns geb ain gutz end und nach dissem leben daz öwig leben. Daz helff uns got und sin muter Maria und die lieb fungfrow sant Margretha.« [....]

Herr, unser Gott, du offenbarst uns in der Bedrängnis die Macht deines Erbarmens. Von dir empfing die heilige Margareta die Gnade, das Martyrium zu bestehen. Stärke auch uns mit deiner Kraft und lass uns in aller Not auf deine Hilfe vertrauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Indulgéntiam nobis, quaesumus, Dómine, beáta Margaríta Virgo et Martyr implóret: quæ tibi grata semper éxstitit et mérito castitátis, et tuæ professióne virtútis.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Apollinaris, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Dieser hl. Apollinaris war der erste Bischof von Ravenna und wurde vom hl. Apostel Petrus in diese Stadt geschickt, um dort das Evangelium zu predigen. Als nämlich der hl. Petrus zur Zeit des Kaisers Claudius von Antiochia nach Rom kam, begleiteten ihn viele Christen, und unter diesen war auch Apollinaris, weßhalb er für einen Antiochener gehalten wird, und wohl gar für einen aus der Zahl der 72 Jünger Jesu. Wann der hl. Apollinaris vom Apostelfürsten nach Ravenna geschickt worden, läßt sich nicht genau angeben, da es in der »Passio Apollinaris« (die von einem Unbekannten herrührt und sehr alt, aber nicht ganz ächt seyn dürfte) heißt, daß diese Sendung lange nach der ersten Ankunft des hl. Petrus in Rom (post multum vero temporis) geschehen sei. Die Bollandisten jedoch, welche den hl. Petrus im J. 40 das erstemal nach Rom kommen lassen, setzen genannte Sendung des hl. Apollinaris in das Jahr 46 n. Chr. Hier in Ravenna begann er seine apostolische Thätigkeit damit, daß er den blinden Sohn seines Gastfreundes sehend machte, und auf diese Weise allmählig eine kleine Heerde um sich versammelte. Als diese durch seinen apostolischen Eifer von Tag zu Tag wuchs, und sich viele Heiden taufen ließen, er auch nicht versäumte, Diakone und Priester zu weihen; so wurde er ergriffen, mit Ruthen geschlagen, auf glühende Kohlen gesetzt, und weil man ihn für todt hielt zur Stadt hinausgeworfen. Mehr als einmal mußte er Todesgefahr erleiden, wie dieß aus einer Rede des hl. Petrus Chrysologus hervorgeht, der da sagt (Sermo 128), Apollinaris habe zu verschiedenen Malen für den Glauben sein Blut vergossen und nichts sehnlicher gewünscht, als für Jesus Christus sterben zu dürfen; der Herr habe ihn jedoch lange seiner Kirche erhalten und nicht zugelassen, daß er von den Verfolgern zum Tode verurtheilt werde. Daraus schließen Manche, er sei kein vollendeter Martyrer gewesen, er habe zwar verschiedene Qualen zur Vertheidigung des Christenthums erlitten, habe sie aber allemal überlebt. Allein unsere Gewährsmänner stimmen dem Mart. Rom. bei, welches ihn am 23. Juli einen »Martyrer« nennt und seinen Tod in die Zeit des Kaisers Vespasian setzt, nämlich am 23. Juli, etwa im J. 75 (Vespasian starb als 70jähriger Greis am 24. Juni 79). Wenn in den Acten verschiedene Wanderungen unseres Heiligen vorkommen, nämlich in die Lombardei, nach Mösien, Thracien und an die Donau, um überall das Evangelium zu verkünden, so bekennen unsere Gewährsmänner, daß es ihnen am sichern Fundamente fehle, um sie für unächt zu erklären; dennoch bemerken sie, daß sie spätere Beisätze seyn dürften, zumal alte Ueberlieferungen davon schweigen. Ueber die Zeit seines Episcopats herrschen verschiedene Meinungen. Während Beda behauptet, er habe 20 Jahre seine Kirche regiert, nehmen die Bollandisten mit Baronius und Andern 29 Jahre an, wie aus dem Vergleich zwischen dem Jahre seiner Sendung und dem seines Todes hervorgeht. Sein Leib wurde zu Classica (Classis), einem alten Meerhafen, 3 Meilen von Ravenna, der jetzt eine Vorstadt von Ravenna ist, begraben, kam aber später nach Ravenna, wo er in der Kathedralkirche beigesetzt wurde. [...]

Deus, fidélium remunerátor animárum, qui hunc diem beáti Apollináris Sacerdótis tui martýrio consecrásti: tríbue nobis, quaesumus, fámulis tuis; ut, cuius venerándam celebrámus festivitátem, précibus eius indulgéntiam consequámur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Ansegisus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ansegisus (Ansigisus), Abb. (18. al. 20. Juli). Altd. = der tapfere Genosse. Der hl. Abt Ansegisus von Fontenelle (St-Vandrille) im Bisthume Rouen war der Sohn eines gewissen Anastasius und der Himilrada und wurde um das Jahr 770 geboren. Von dem Abte Geroald (Girowald) zu Fontenelle erhielt er um das Jahr 788 das Ordenskleid und wurde von ihm wegen seiner Kenntnisse dem Kaiser Karl dem Großen empfohlen, der ihm die Leitung mehrerer Klöster anvertraute, unter andern die des Klosters des hl. Sixtus zu Rheims, des hl. Menius zu Chalons-sur-Marne (Catalaunium) und des von Flavigny (Flaviniacum). Letzteres Kloster, zu dessen Leitung er im Jahre 807 kam, stellte der hl. Ansegisus wie neu her, sowohl im Geistlichen als im Zeitlichen. Gottes Segen war sichtbar über sein Thun ausgegossen. Aus dieser Ursache ernannte ihn Kaiser Ludwig der Fromme im Jahre 817 zum Abte in Luxeuil (Luxovium) und nach Eginhards Tode im Jahre 823 zum Abte von Fontenelle, welches er durch seine Weisheit und sein gutes Beispiel, hauptsächlich aber durch gute Pflänzlinge, die er von Lureuil nach Fontenelle brachte, zu herrlicher Blüthe erhob. Durch Schenkungen an diese verschiedenen Klöster trug er sehr viel zu ihrem zeitlichen Flore bei. Ihm wird auch, und zwar nicht mit Unrecht, die Sammlung der Capitularen Karls des Großen und Ludwigs des Frommen zugeschrieben. Nachdem er sich durch geistliche und leibliche Almosen Freunde im Himmel bereitet, ging er endlich in seine Ruhe ein im J. 833 (nach Migne 634). [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Elias, Prophet
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Elias, Proph. (20. Juli). Elias, von seinem Geburtsorte Thesbi (Thisbe) – einer im Stammgebiete Nephthali in Nordgaliläa gelegenen Stadt – der »Thesbite« genannt, ist einer der merkwürdigsten Propheten und außerordentlichen Charaktere, welche die Geschichte kennt. Ueber seine Familienverhältnisse gibt uns jedoch die heil. Schrift keinen nähern Aufschluß; nur jüdische und christliche Ueberlieferungen besagen, daß er aus priesterlichem Geschlechte gewesen und stets ehelos geblieben sei. Als zur Zeit Ahabs und Jezabel der greuelvolle Baal- und Astartedienst die Verehrung des allein wahren Gottes verdrängen sollte, trat der thatkräftige und für Gottes Ehre eifervolle Mann auf in einem Gewande von Kameelhaaren und mit ledernem Gürtel, und kündete im Auftrage Gottes als Strafe des Abfalls Unfruchtbarkeit und Dürre an (3. Kön. 17,1 ff.) Während die Drohung sich erfüllte, hielt er sich auf das Wort des Herrn am Bache Carith auf, wo ihn auf Gottes Geheiß Raben jeden Morgen und Abend mit Brod und Fleisch versahen. Als die Dürre auch den Bach ausgetrocknet hatte, erging die höhere Weisung an ihn, nach Sarepta im Lande der Sidonier zu ziehen, um sich dort von einer Wittwe ernähren zu lassen, welche er mit Vermehrung ihres Mehles und Oeles, und sogar mit Wiedererweckung ihres Sohnes belohnte. Im dritten Jahre seines Aufenthalts zu Sarepta, und im vierten der unfruchtbaren Dürre, mußte er sich auf Gottes Befehl vor Ahab wieder einfinden. Vor seinen und des Volkes Augen machte er 450 Baalspriester auf dem Carmel dadurch zu Schanden, daß auf sein Gebet Feuer vom Himmel fiel und sein Opfer verzehrte, während das der Andern unberührt blieb. Auch fiel auf sein demüthiges Rufen zum Herrn reichlicher Regen (3. Kön. 18,1 ff.) Indessen mußte der Prophet vor der allzuverderbten Jezabel wieder die Flucht ergreifen. Auf dem Wege erhielt er mehrere Offenbarungen vom Herrn, wurde 40 Tage und Nächte mit einem Aschenbrod übernatürlich gestärkt, und bis zum Berge Horeb geführt. Da erschien ihm der Herr beim Säuseln der Luft und gab ihm den Auftrag, Hazael zum Könige von Syrien zu salben und Jehu zum Könige von Israel, als künftige Werkzeuge der göttlichen Strafe, Eliseus aber an seiner Statt zum Propheten (3. Kön. 19,1 ff.) Von dieser Zeit an erscheint Elias nach Außen nicht mehr so wirksam. Merkwürdig ist noch hauptsächlich das Ende seines irdischen Lebens. Als er noch einmal seine Schüler in Gilgal, Bethel und Jericho besucht hatte, ging er mit Eliseus und 50 Männern von den Söhnen der Propheten an den Jordan. Da theilte er mit seinem Mantel das Wasser des Flusses und ging mit Eliseus allein hinüber. Sie waren noch nicht weit gegangen, so senkte sich ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden nieder, welche Beide trennten, und Elias fuhr im Sturme gen Himmel. Mit ihm schließt sich die Reihe der ältesten Propheten, die fast nur für die Gegenwart wirkten, während die folgenden neben der sittlichen Weckung und Leitung des Volkes auch den Beruf hatten, der Zukunft ihre Seherblicke zu weihen, und ihre Weissagungen aufzuzeichnen, wie sie denn überhaupt die vorzüglichsten Werkzeuge waren, durch welche Gott seinen Willen den Menschen verkündigte. Die Himmelfahrt des Propheten anlangend, ist sie von der Tradition immer dahin erklärt worden, daß er mit seinem Leibe von der Erde entrückt worden, und gleich Henoch nicht gestorben sei. Auf die Frage, wie denn sein leibliches Leben fortdauern könne, wo der Ort seines Aufenthaltes sei etc., hat Theodoret mit Recht geantwortet: man solle das in der Schrift Gegebene verehren und nach dem Verschwiegenen nicht so neugierig fragen. Daß Elias einst wieder auf Erden zu erscheinen habe, ehe der Tag des Herrn kommt – der große und furchtbare (Malach. 4,5), bestätigt der Heiland selbst (Matth. 17,11). Auch ist bemerkenswerth, daß die erste Frage der Juden an Johannes den Täufer lautet, ob er nicht Elias sei (Joh. 1,21), und daß Christus selbst von ihnen für Elias gehalten wird (Matth. 16,14). [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Joseph Barsabbas, "der Gerechte", Jünger Jesu
Wikipedia hat geschrieben:Joseph Barsabbas, genannt „Justus“ („der Gerechte“), war ein früher Christ, der im Neuen Testament genannt wird.

Nach dem Tod des Judas Ischariot war ein Nachfolgekandidat für diesen zu bestimmen, um die Zwölfzahl der Apostel aufzufüllen. Die Apostelgeschichte nennt als Voraussetzung für einen solchen Kandidaten: Das muss einer von den Männern sein, die mit uns (den übrigen Aposteln) gewesen sind in all der Zeit, in der der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, und zwar von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, an dem er aufgenommen wurde. Mit uns soll er zum Zeugen seiner Auferstehung werden. (Apg 1,21 EU) Zur Wahl standen Joseph Barsabbas und Matthias. Durch das Los wurde schließlich Matthias bestimmt.

Joseph Barsabbas wird traditionell zu den Siebzig Jüngern gerechnet. In der Legenda aurea aus dem 13. Jahrhundert erscheint Joseph Barsabbas als Vetter Jesu. Da Judas Barsabbas aus Apg 15,22 EU denselben Nachnamen wie Joseph trug, wird angenommen, dass es sich bei beiden um Brüder handelte. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Severa von Trier, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Severa, V. Abbat. (20. Juli). Diese hl. Severa, eine Auftrasische Herzogstochter, war eine Schwester des hl. Bischofs Modoaldus von Trier (s. d) und wurde von demselben zur ersten Abtissin des von ihm gestifteten Klosters St. Symphorian zu Trier aufgestellt. Sie verwaltete ihr Amt mit aller Weisheit und Heiligkeit, bis der Herr sie um das J. 660 zur ewigen Ruhe abrief. Zur Zeit des Erzbischofs Ludolphus wurden ihre Gebeine in die St. Mathiaskirche übertragen. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Wilgefortis, "Kümmerniß", Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Unter dem Namen »Heil. Kümmerniß« – oder hl. Wilgefortis wird in Deutschland, und desonders in Bayern, eine Jungfrau und Martyrin verehrt, von welcher der Bollandist Wilhelm Cuper unter dem Namen S. Liberata oder S. Wilgefortis am 20. Juli (V. 50–70) ausführlich handelt. [...] Die Grundgedanken jener Tafel sind folgende: »Die hl. Commeria« oder Wilgefortis war die Tochter eines heidnischen Königs von der Provence oder von Sicilien. Durch einen frommen Mann wurde sie zum christl. Glauben bekehrt und gelobte nun auch jungfräulich zu bleiben, wie die Mutter des Herrn. Als bald darauf ihr Vater sie zur Gemahlin des heidnischen Königs Amasius von Portugal bestimmte, erklärte sie standhaft, sie sei eine Christin und werde nie einen irdischen Mann zum Gemahl nehmen. Darüber erzürnt, ließ ihr Vater sie mit glühenden Zangen peinigen und in das Gefängniß werfen, bis sie seinen Willen thun und den Götzen opfern würde. Die Heilige aber bat im Kerker den Herrn, sie so zu entstellen, daß kein Mann ihrer mehr begehre. Darauf erhielt sie das Aussehen eines Mannes, und reicher Bart umgab ihr Antlitz. Als nun der Vater sie wieder erblickte, ward er von Entsetzen ergriffen. Er fragte die Jungfrau, wer sie in diesen Zustand versetzt. Darauf gestand sie ihm, sie habe ihren Bräutigam, der am Kreuze gestorben, darum gebeten, daß Er alle Schönheit von ihr nehme und sie Ihm ähnlich machen möchte. Da kam ihr Vater fast von Sinnen und ließ sie an das Kreuz schlagen, damit sie auch darin ihrem Bräutigam ähnlich wäre. Sie aber lobte Gott und predigte vom Kreuze herab die drei Tage, die ihr noch zu leben gegönnt waren, so eindringlich, daß viele Tausende und selbst ihr Vater zum christl. Glauben bekehrt wurden. Zur Sühnung seines Verbrechens erbaute ihr Vater eine Kirche zu Ehren der hl. Scholastica und stellte darin von Gold das Bild seiner Tochter auf. Da geschahen viele Wunder und unter Andern auch folgendes: »Ein armes Geigerlein betete einmal in großer Bekümmerniß vor dem Bilde der Heiligen. Da warf sie ihm einen ihrer goldenen Schuhe zu. Als man nun bei ihm diesen goldenen Schuh fand, wurde er für einen Dieb gehalten und zum Galgen verurtheilt. Da alle seine Betheuerungen nichts halfen, stellte er nur die Bitte, noch einmal in der Kirche vor dem Bilde der Heiligen spielen zu dürfen. Und siehe, in Gegenwart des Königs und des ganzen Volkes warf ihm die hl. Kümmerniß auch noch den andern Schuh hin. So war seine Unschuld erkannt und er vom Tode errettet. Der Leib der Heiligen ruht in Steinwart im Sand oder Pöringen in Holland. Dort war er im Jahre 1404 feierlich erhoben.« So lautet die Legende, wie sie in Altbayern im 17. Jahrhundert vorgetragen wurde. [...] Nach den Inschriften dieser Gemälde soll das Bild auf der Isar angeschwommen gekommen seyn. Ein Holzhacker, welcher mit Andern im Walde am Ufer arbeitete, schlug mit der Axt darauf, wonach Blutaus dem Bilde floß. Als der Bischof davon Kenntniß erhalten, sei er in Procession gekommen und habe das Bild erhoben. Dann ließ er es auf einen Wagen legen und zwei Ochsen anspannen, die es nach Neufahrn zogen. Wie das Bild dort war, fanden dabei sogleich eine blinde Frau und ein krummer Mann Heilung. Ein Maler, der statt des blauen Rockes ihn roth färben wollte, erblindete; wie er die blaue Farbe wieder hergestellt hatte, wurde er wieder sehend. Auf der letzten Tafel steht das Jahr 1527. [...] Den Namen hl. »Kümmerniß« erhielt sie wohl deßwegen, weil sie selber in großer Kümmerniß war und daraus erlöst wurde, hinwieder aber durch ihre Fürbitte auch Andere wieder errettete, wie sie ja auch Liberata d.i. die »Befreite« und dann wieder Liberatrix, d.i. die »Befreiende« heißt. [...] Auch die Bollandisten sprechen sich entschieden für die Existenz einer heil. Jungfrau aus, welche, wie so viele Andere, aus Liebe zur Jungfräulichkeit kein Bedenken trug, dem Tode, ja selbst dem Kreuzestode sich hinzugeben, und welcher man dann, weil man ihren wahren Namen nicht kannte, einen andern Namen beilegte oder auch den allgemeinen Namen »starke Jungfrau« (Virgo fortis) gab, woraus dann der Name Wigefortis entstand, auf welche sofort das übergetragen wurde, was wir auch von der hl. Paula (20. Febr.) und der hl. Galla lesen, daß ihnen auf ihre Bitte, von der zudringlichen Liebe eines Mannes frei zu werden, ein Bart gewachsen sei etc. Jedenfalls wurde der Name Wilgefortis nicht ohne gute Gründe in das Propr. Frising. und das Mart. Rom. aufgenommen, wo sie am 20. Juli als Jungfrau und Martyrin mit dem Beisatze steht, daß sie, für den christlichen Glauben und die Keuschheit kämpfend, am Kreuze einen glorreichen Triumph zu erhalten verdient habe. Vgl. übrigens S. Liberata. (V. 50–70).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Juli: Hl. Vulmarus, Einsiedler, Klostergründer, Abt in Samer und Wièrre-aux-Bois
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Vulmarus (20. Juli), ein Abt zu Samer (Silviacum) bei Boulogne (Bononia) in der Picardie (apud Morinos). Dieser Heilige war von ehrbaren Eltern in der Gegend von Boulogne geboren. Von Jugend an entsagte er der Welt und ließ sich im Kloster Hautmont (altus Mons) im Hennegau unter die Laienbrüder aufnehmen. Sein Geschäft daselbst war längere Zeit, die Heerden zu hüten und das Holz für die Klostergemeinde herzurichten. Aus Gehorsam empfing er später die geistlichen Weihen, und bezog sodann mit Erlaubniß des Abtes eine Einsiedelei auf dem Berge Cassel. In der Folge gründete er das Kloster Samer (Silviacum). das zuletzt zur Congregation des hl. Maurus gehörte. Der Heilige lebte in beständiger Geistessammlung und lag beinahe ohne Unterlaß den Uebungen der Beschaulichkeit ob. Diese Lebensweise setzte er fort bis zu seinem glückseligen Ende, das am 20. Juli d. J. 697 erfolgte. (V. 81. u. Ghesq. V. 371–384.)
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Juergen
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Juergen »

21. Juli: Maria Magdalena (PB) :P
Aus dem kirchl. Amtblatt für die Erzdiözese Paderborn (2011/6)

Änderung des Paderborner Eigenkalenders
Gedenktag der heiligen Maria Magdalena
Aufgrund des Festes der Weihe des Hohen Domes am 22. Juli entfiel in unserem Erzbistum Jahr für Jahr der gebotene Gedenktag der hl. Maria Magdalena. Wegen der großen Bedeutung dieser biblischen Heiligen als erster Zeugin der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus hat Erzbischof Hans-Josef Becker um die Verlegung des gebotenen Gedenktages der Heiligen auf den 21. Juli gebeten. Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat dieser Bitte zugestimmt (Dekret vom 9. Mai 2011; Prot. N. 369/11/L). Die Änderung gilt ab sofort.
Gruß Jürgen

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Juli: Hl. Laurentius von Bríndisi, Ordenspriester, Kirchenlehrer
Wikipedia hat geschrieben:Laurentius von Brindisi, auch Lorenzo von Brindisi; eigentlich Giulio Cesare Russo (* 22. Juli 1559 in Brindisi; † 22. Juli 1619 in Lissabon) war ein italienischer Theologe. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger und Kirchenlehrer verehrt.

Nach dem frühen Tod seiner Eltern schloss sich Giulio Cesare zunächst als Oblate an die Franziskaner-Konventualen, dann aber als Fra Lorenzo („Bruder Laurentius“) dem Kapuzinerorden in Verona an. Bis etwa 1583 studierte er Theologie und Philosophie an der Universität Padua und anschließend am Studio Teologico Laurentianum in Venedig. Er sprach sechs Sprachen fließend und war nach eigener Aussage in der Lage, „die gesamte Bibel aus dem Gedächtnis niederzuschreiben“.

1583 nahm er seine Tätigkeit als Lehrer und Prediger in der venezianischen Ordensprovinz der Kapuziner auf. Schon bald machte er sich einen Namen als redegewandter Prediger, bei dem vor allem das „Gotteswort“ (in Form der Bibel) im Mittelpunkt steht. Viele seiner Predigten und Auslegungen sind in schriftlicher Form erhalten geblieben, unter anderem eine viel beachtete Auslegung der Genesis.

Ab 1590 leitet er als Provinzial verschiedene Ordensprovinzen. 1599 wurde er von Papst Clemens VIII. als Vertreter der Gegenreformation in den deutschsprachigen Norden geschickt. Unter anderem sollte er auf Vorschlag von Kaiser Rudolf II. in Prag ein Kloster gründen. Wegen der dort herrschenden Pestepidemie verzichtete er jedoch darauf und wandte sich stattdessen nach Wien, wo er freudig aufgenommen wurde und sechs Mönche als Anfangsbesetzung für ein Kloster zurückließ. 1601 war er beim Kampf der kaiserlichen Truppen gegen die Türken anwesend und soll mit seinem Zuspruch wesentlichen Anteil am Sieg bei Stuhlweißenburg (14. Oktober) gehabt haben.

Nach der Rückkehr nach Italien stand Lorenzo den Kapuzinern von 1602 bis 1605 als General vor. Später war er als Friedensvermittler in Süd- und Westeuropa unterwegs, z. B. 1616/17 zwischen Spanien und Savoyen. Auf einer dieser Reisen verstarb er an seinem 60. Geburtstag 1619 in Lissabon und wurde auf dem Armenfriedhof im nordspanischen Villafranca del Bierzo beigesetzt.

Lorenzo von Brindisi wurde 1881 heilig gesprochen und am 19. März 1959 zum Kirchenlehrer ernannt, wobei er den Beinamen Doctor apostolicus erhielt. Laurentius wird als der Schutzpatron der Bibliothekare verehrt.

Allmächtiger Gott, du hast dem heiligen Laurentius von Brindisi den Geist des Rates und der Stärke verliehen, damit er als Prediger und Seelsorger zu deiner Ehre und zum Heil der Menschen wirke. Erleuchte auch uns durch deinen Geist, damit wir unsere Aufgaben erkennen und sie in deiner Kraft erfüllen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui ad ardua quaeque pro nominis tui gloria et animarum salute beato Laurentio, Confessori tuo atque Doctori, spiritum sapientiae et fortitudinis contulisti: da nobis in eodem spiritu et agenda cognoscere; et cognita, eius intercessione, perficere.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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21. Juli: Hl. Arbogast von Straßburg, Einsiedler, Glaubensbote im Elsass, Bischof von Straßburg
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Arbogastus, Ep. (21. Juli). Altd. = nach Wachter: telipotens, mit Geschossen (arf) mächtig (gast). – Der hl. Arbogast – gewöhnlich Sanct Algast genannt – Bischof von Straßburg im Elsaß, wurde von vornehmen christlichen Eltern in Aquitanien (dem südlichen Theile von Frankreich) geboren. Einige Schriftsteller lassen ihn in Schottland, Andere in Irland geboren werden; allein die Geschichtschreiber vom Elsaß, denen auch der Bollandist Boschius folgt, behaupten, Aquitanien sei dessen Vaterland. Ueber die Geschichte seiner Jugend, dann warum er nach Elsaß gegangen, und endlich wie er vor seiner Erhebung zur bischöflichen Würde daselbst gelebt habe, hierüber enthält die Vita, die wahrscheinlich vom Bischof Utho von Straßburg herrührt und im 10ten Jahrhundert verfaßt zu seyn scheint, keine Aufschlüsse; allein aus andern Schriftstellern erfahren wir, daß unser Heiliger von frühester Jugend an den Uebungen der Gottseligkeit sich ergeben, daß er seine Eltern, weil sie ihm auf alle Weise den Geschmack am Irdischen einzuflößen suchten, um das Jahr 667 verlassen habe und nach dem Elsaß gegangen sei, wo er sich unweit Hagenau niedergelassen, um hier ein einsiedlerisches Leben zu führen etc. Der Ort, wo er hier in Abgeschiedenheit verweilte, war der »Heiligen-Forst«, ein Wald, so genannt wegen der vielen Wunder, die der hl. Arbogast daselbst wirkte, wie auch wegen der vielen hhl. Einsiedler, die ihn bewohnten, und der Klöster, die da erbaut wurden. Wie lange er da gelebt habe, ehe er auf den bischöflichen Stuhl von Straßburg erhoben wurde, läßt sich mit Gewißheit nicht angeben. Nach Butler fällt diese Erhebung zur bischöflichen Würde in die Zeit Dagoberts II. und wurde der hl. Arbogast im J. 673 Rothars Nachfolger. »Der Fürst«, sagt Butler, »traf diese Wahl, um seine Verehrung für die Tugenden Arbogasts, wie auch seine Erkenntlichkeit an den Tag zu legen, weil sein Sohn Siegbert, der auf der Jagd im Walde von Ebersheimmünster durch einen Sturz vom Pferde eine tödtliche Wunde erhielt, durch das Gebet des Dieners Gottes geheilt worden.« Damit nun, daß der hl. Arbogast von Dagobert II., König von Austrasien, zum Bischof von Straßburg erwählt worden, sind die Bollandisten ganz einverstanden; aber bezüglich der Zeit weisen sie nach, daß diese Wahl in's Jahr 670 falle. Ferner sei nicht ganz richtig, was Butler von der Errettung Siegberts sagt. Denn nach der Vita, von der oben die Rede gewesen, war Siegbert in Folge des Schreckens und der Wunden, die er erhalten hatte, wirklich gestorben und durch unsern Heiligen zum Leben erweckt worden, und das geschah zu einer Zeit, als Arbogast schon Bischof war. Seine bischöfliche Verwaltung war von kurzer Dauer; denn er starb schon am 21. Juli 678 und wurde nach seinem Wunsche außerhalb der Stadt auf einem Hügel, wo man die Verbrecher hinrichtete, begraben. Sein Nachfolger, der hl. Florentius, erhob seinen Leichnam und stellte ihn zur öffentlichen Verehrung aus, wie denn auch eine Kapelle unter Anrufung des hl. Michael auf seine Begräbnißstätte erbaut wurde. Vor dem zehnten Jahrhundert kamen seine Gebeine in das von Arbogast erbaute Kloster Surburg und wurden nach zwei Jahren in soweit getheilt, als ein Theil in diesem Kloster blieb, wo er bis zum Jahre 1632 aufbewahrt wurde, jedoch im schwedischen Kriege verloren ging; der andere aber ward dem Kloster des hl. Arbogast gegeben, das eben zu Straßburg für die regulirten Chorherren des hl. Augustin gestiftet worden war. Auch diese Ueberreste gingen verloren, als die Lutheraner von Straßburg dieses Kloster im Jahre 1530 niederrissen. Unser Heiliger ist Patron des Bisthums Straßburg und wird sein Fest daselbst, wie es in der deutschen Ausgabe von Butler heißt, am Sonntag vor dem 25. Juli begangen. – Am 21. Juli wird sein Name auch im Mart. Rom. aufgeführt.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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21. Juli: Hl. Daniel, Prophet
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Daniel, Propheta, (21. Juli). Der hl. Daniel, der vierte unter den größern Propheten, war aus dem Stamme Juda von vornehmer, vielleicht königlicher Abkunft (Jos. Antt. X. 10. 1), wiewohl Letzteres nicht ganz sicher aus Dan. 1, 3 f. gefolgert werden kann. Noch sehr jung kam er nach Jerusalem's Eroberung durch Nabuchodonosor (Nebukadnezzar) unter der Regierung Jojakims als Gefangener nach Babylon, wo er unter dem Namen Bettschazzar (s. S. Balthasar) mit noch drei andern Alters- und Volksgenossen für den chaldäischen Hofdienst erzogen und in allen Wissenschaften der Magier unterrichtet wurde. Er machte große Fortschritte in der Weisheit der Chaldäer, blieb aber zugleich ein treuer Verehrer und Befolger des göttlichen Gesetzes. Nach einer dreijährigen Vorbereitungszeit, welche er am königlichen Hofe zu machen hatte, wurde er mit seinen Gefährten geprüft, und einsichtsvoller und kenntnißreicher erfunden, als alle übrigen, die denselben Unterricht mit ihm genossen hatten; namentlich verstand Daniel Gesichte und Träume zu deuten, weßhalb er in der Gunst Nabuchodonosor's bald sehr hoch stieg. Schon in seiner Jugend erlangte er durch seine Weisheit in der Angelegenheit der tugendhaften Susanna (Dan. 13,2 ff.) großen Ruf bei seinen Glaubensgenossen (vgl. Ezech. 14,14. 20; 28,3), und wurde, als er dem Könige Nabuchodonosor im 2. Jahre seiner Regierung einen bedeutsamen Traum in's Gedächtniß zurückgerufen und gedeutet hatte, von diesem sogar zum Vorstand aller Magier und zum obersten Neichsbeamten erhoben (Dan. 2, 48). Später scheint er sich zurückgezogen oder seine einflußreiche Stellung verloren zu haben, da Nabuchodonosor's Enkel, König Balthasar (Belschazzar), erst auf ihn aufmerksam gemacht werden mußte, wo es sich um die Deutung der wunderbaren Schrift im königlichen Speisesaal handelte (Dan. 5, 10 ff.). Nach der Ecoberung Babylons durch die Meder wurde er von Darius (Kyarares II., Sohn des Astyages), wieder zu einem der drei obersten Staatsbeamten erhoben (Dan. 6, 2), und der König ging mit dem Gedanken um, Daniel über sein ganzes Reich zu setzen, als die auf ihn eifersüchtigen Großen des Reiches ihm eine Falle legten. Sie bewogen nämlich den König, einen Befehl zu geben, daß man im ganzen Reiche Niemanden außer dem König anrufen dürfe. Da nun Daniel doch seinen Gott anrief, verklagten sie ihn beim Könige, und obwohl dieser ihn auf alle Weise zu retten suchte, so mußte er doch endlich auf Andringen der Feinde sich dazu verstehen, den Daniel in die Löwengrube zu werfen, wo er jedoch ganz unversehrt erhalten wurde (Dan. 6,22). Als Darius nach zweijähriger Regierung starb, und sein Neffe Cyrus (Dan. 6,28) das medische, persische und babylonische Reich vereinigte, wurde Daniel sein Freund und Tischgenosse; doch dauerte dieß nicht lange, da bald darauf Cyrus (Dan. 13,65) durch einen Volksauflauf, den Daniet durch diel Entlarvung des babylonischen Götzendienstes und der Betrügereien der Priester des Bel veranlaßt hatte, gezwungen wurde, ihn in die Löwengrube werfen zu lassen, worin er sechs Tage lang auf wunderbare Weise erhalten, von Gott durch den Propheten Habakuk gespeist und am siebenten vom Könige in Freiheit gesetzt wurde (Dan. 14,1 ff.). Welche Schicksale er nach diesem gehabt, wie lange er noch gelebt, in welchem Jahre er gestorben, und wo er begraben worden, das hat die heil. Geschichte nicht aufbewahrt. Nach Einigen soll er zu Babylon od er zu Susa im 110. Jahre seines Lebens gestorben und im königlichen Begräbniß beigesetzt worden seyn. Das nach ihm benannte Buch Daniel zerfällt in einen vorherrschend historischen (Cap. 1–6) und in einen vorherrschend prophetischen Theil (Cap. 7–12); aber ersterer enthält ebensowenig eine zusammenhängende Geschichtserzählung, als letzterer zusammenhängende prophetische Reden; vielmehr werden in beiden Theilen nur einzelne wichtige Ereignisse oder dem Propheten gewordene Visionen beschrieben, deren Deutung dann in förmliche Weissagung übergeht, die sich bald auf die nähern, bald auf die entferntern Schicksale der Theokratie und ihre einstige Vollendung durch den Messias beziehen. Auch die Ereignisse, die in dem Buche vorkommen, sind regelmäßig solche, bei denen es sich nicht blos um die Person Daniels, sondern allgemein um das Verhältniß der Heidenwelt zur Theokratie handelt. Daher ist Daniel in seiner Stellung zum babylonischen Hofe und dem heidnischen Volke ein theokratischer Prophet mitten im Heidenthume, als ob seine Mission gerade diesem gelte, und hier fortwährend in hohem Ansehen, als ob bereits die baldige Unterordnung des Heidenthums unter die Theokratie und seine Aufnahme in diese factisch vorbedeutet werden sollte. Der erste Theil des Buches ist fast ganz (nämlich Cap. 2,4 bis Cap. 7,28) in chaldäischer, der zweite Theil (Cap. 8–12) mit Ausnahme eines einzigen Capitels in hebräischer Sprache geschrieben. Daß Daniel das Buch unter göttlicher Eingabe verfaßt habe, ist in Bezug auf die 12 ersten Capitel durch die jüdische und christliche Erblehre außer Zweifel gesetzt; die zwei letzten Capitel (Cap. 13 und 14) dagegen, welche (wie auch Cap. 3,24–90) nicht mehr wie die erstern in der chaldäischen und hebräischen Ursprache, sondern nur in einer griechischen Uebersetzung auf uns gekommen sind, werden von den Juden und Häretikern nicht als göttliche Schrift angenommen; aber die katholische Kirche hat sie auf das Zeugniß der hhl. Väter durch alle Jahrhunderte als solche anerkannt, und der Kirchenrath von Trient als Bestandtheil der heil. Schrift bestätiget. – Das Andenken des hl. Propheten Daniel ward in der Kirche immer hoch in Ehren gehalten, und feiert die lateinische Kirche dieselbe am 21. Juli. [...]
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Re: Heilige des Tages

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21. Juli: Hl. Julia von Troyes und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Julia et Soc. MM. (21. Juli). Diese hl. Julia, frz. St-Jule, wurde zu Troyes (Trecae, Trecasis, Augusta Trecorum) in Frankreich von christlichen Eltern geboren und hatte das Unglück, in heidnische Gefangenschaft zu gerathen. Ihr Gebieter, ein angesehener und tapferer Feldherr Namens Claudius, schenkte der frommen und züchtigen Jungfrau sein ganzes Vertrauen und wollte sie sogar zu seiner Gattin erheben, falls sie ihrem Glauben entsagen würde; aber Julia bat ihn auf ihren Knieen, ihr doch den einzigen Trost ihres Lebens, den Glauben an den wahren Gott, nicht zu entreißen; übrigens, setzte sie hinzu, wolle sie mit größter Treue ihm dienen und täglich zu Gott für sein Glück und seine Erhaltung flehen. Gerührt von der sanftmüthigen und liebevollen Bitte der christlichen Jungfrau, behandelte sie von nun an der Heide mit Ehrfurcht und wie seine Tochter; er räumte ihr ein eigenes Zimmer ein, wo sie ungehindert ihre Andacht pflegen konnte, und übergab ihr die Aufsicht über sein ganzes Haus. Noch höher schätzte er sie, da er durch ihre Fürbitte öfter im Kampfe über seine Feinde siegte. Achtundzwanzig Jahre lebte sie unter Beten, strengem Fasten und Ausübung christlicher Werke rein und unbefleckt in diesem Hause. Darauf erhielt sie im Schlafe die himmlische Mahnung, in ihre Vaterstadt zurückzukehren, und dort für ihren Glauben ein standhaftes Zeugniß abzulegen. Als die hl. Julia dem Claudius davon Kenntniß gab, entschloß er sich, dieselbe mit Hinterlassung seiner Familie und seiner Schätze zu begleiten, und begleitete sie auch wirklich dahin. Julia wurde bald bei dem damals in Troyes sich aufhaltenden Kaiser Aurelianus als Christin verklagt. Sie wurde zu dem Präfecten Elidius geführt, welcher bei ihrer ernsthaften Weigerung, den Göttern zu opfern, sie auf die Folter legen, ihren Körper grausam zerfleischen und die Wunden mit glühendem Eisen brennen ließ. Die heil. Dulderin jubelte froh auf; ihre Peiniger aber wurden mit plötzlicher Blindheit geschlagen, worüber der Kaiser in eine solche Wuth gerieth, daß er sie als eine Zauberin zu enthaupten befahl, am 21. Juli 260. Kaum hatte sie den Todesstreich erhalten, gab sich Claudius selbst als einen Christen an und wurde dann mit mehreren Andern gleichfalls enthauptet und mit der hl. Julia begraben. Die Gefährten sind nach einer Nachricht die hhl. Justus, Jucundinus (oder Justa und Jocunda) und 5 Andere; nach einer andern Nachricht aber die hhl. Ternus, Antonius, Herenus, Theodorus, Dionysius, Apollonius, Appamia, Pionicus, Cussio, Papyra, Saturius und 7 Andere. Die Namen Julia, Claudius, Justus und Jucundinus stehen am 21. Juli auch im Mart. Rom. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Juli: Hl. Praxedis, Jungfrau
Wikipedia hat geschrieben:Die heilige Praxedis (auch Praxedis von Rom) ist eine römische Jungfrau und Märtyrin aus dem 1./2. Jahrhundert. [...]

Nach einer Überlieferung aus dem 6. Jahrhundert zufolge war die Jungfrau Praxedis Tochter des römischen Senators Pudens und Schwester der heiligen Pudentiana. Sie wurde der Legende nach mit einer in den Priscillakatakomben beigesetzten gleichnamigen Christin identifiziert. Laut Legende soll sie sich mit ihrer Schwester um Arme gekümmert haben. Während der Christenverfolgungen sollen sie 3000 tote Märtyrer von den Richtstätten geholt, mit Schwämmen deren Blut gesammelt haben und in der Zisterne ihres Hauses bestattet haben. Nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Geschwister bat sie Papst Pius I. das Haus zur Kirche zu weihen, die dieser seinem Bruder, dem heiligen Pastor, unterstellte. Zudem soll Praxedis eine Kirche gestiftet haben. [...]

Exáudi nos, Deus, salutáris noster: ut, sicut de beatae Praxédis Vírginis tuæ festivitáte gaudémus; ita piæ devotiónis erudiámur afféctu.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Juli: Hl. Simeon, "Narr in Christus"
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Simeon (Symeon) Salus, Conf. (1. al. 21. Juli). Wenn man im Ernste sagen dürfte, dieser oder jener sei »ein besonderer Heiliger«, so müßte es von diesem hl. Simeon gesagt werden. Was von ihm erzählt wird, scheint nicht selten eine Ueberschreitung des Erlaubten zu sein, so auffallend ist es, wenn nicht sein heiliges Leben durch andere Thatsachen unzweifelhaft erwiesen wäre. Er hat wie andere Heilige die Strenge gegen sich selbst, die Liebe zur Weltverachtung und den Haß gegen sich selbst bis auf's Aeußerste getrieben. Da jedoch seine Lebensbeschreibung erst allmählich durch Sammlung der über ihn umlaufenden Erzählungen entstanden und durch den Cyprischen Bischof Leontius von Limasol (Neapolis) gesammelt ist, so darf man vielleicht manche der anstössigsten, z. B. die Badgeschichte, für unwahr ansehen. Aus dieser Ursache lassen wir uns hier auf Einzelnheiten nicht ein. Der Heilige ist entweder zu Edessa in Mesopotamien oder (nach Andern) in einem unbekannten Orte in Aegypten geboren und machte in seinen Jünglingsjahren eine Wallfahrt ins heil. Land. Die zahlreichen Zellen, noch mehr aber das andächtige und abgetödtete Leben der Einsiedler am Jordanflusse und in der Umgegend des rothen Meeres, erweckten in ihm und seinem Begleiter den Wunsch, gleichfalls Einsiedler zu werden. Nachdem er 29 Jahre lang mit seinem Genossen am rothen Meere in dieser Lebensweise zugebracht hatte, bezog er eine Zelle bei Emesa (jetzt Hems) in Syrien. Hier begann er das Eingangs erwähnte Leben, in welchem er sich wie ein Blödsinniger benahm, und von Vielen auch für blödsinnig gehalten wurde. Da es Gott gefallen hat, durch ihn augenscheinliche Wunder zu thun, auffallende Bekehrungen zu bewirken, Irrgläubige zur wahren Kirche zurückzuführen, zukünftige Ereignisse zu offenbaren, und ihn nach seinem Hinscheiden sogar durch Wunder zu verherrlichen, weßhalb auch seine Verehrung durch die katholische Kirche gut geheißen und sein Name ins Mart. Rom. als »Thor um Christi willen« aufgenommen ist, so besteht kein Zweifel, daß die Liebe Jesu Christi, des Verachteten, von seinem Volke Verstossenen und als Narren Verspotteten, ihn zu seiner äußerst sonderbaren Lebensweise angetrieben hat. Das Jahr seines Hinscheidens ist unbekannt, wird aber von den Boll. noch ins 6. Jahrh. gesetzt. Bildnisse zeigen ihn mit den Knaben spielend oder von denselben verspottet. (I. 129–169.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Juli: Hl. Victor von Marseille und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Victor et 3 Soc. M. M.. (21. al. 23. Juli). Die reiche und blühende Großstadt Marseille (Massilia) an den Rhonemündungen gehörte zu den Hauptsitzen römisch-heidnischer Macht und Herrlichkeit in Gallien. Götzendienst und Aberglaube jeder Art galt als Frömmigkeit; unbedingter Gehorsam gegen die Gesetze und Verordnungen der Kaiser als Reichstreue. Ebendeßhalb wurden die Christen als Gottlose und Verräther verfolgt. Sie standen außerhalb der Gesetze und wurden den unvernünftigen Thieren gleichgestellt, oft sogar noch schlechter behandelt, als diese. Als der Kaiser Maximian selbst dahin kam, schien für den christlichen Namen die letzte Stunde geschlagen zu haben. Damals benützte der christliche Hauptmann Victor die Stunden der Nacht, um die Wohnungen seiner Glaubensgenossen zu besuchen und ihre Herzen zur Standhaftigkeit in der Verfolgung durch den Hinweis auf die den vergänglichen Leiden nachfolgenden ewigen Freuden zu bestärken. Er übte dieses Liebeswerk nicht lange, als er schon ergriffen und vor Gericht gestellt wurde. Die Richter Asterius und Eutychius verfehlten nicht, ihm zu sagen, wie thöricht und vermessen es sei, für einen zum Tode verurtheilten Menschen den Gehorsam gegen den Kaiser außer Acht zu lassen und seine Gnade aufs Spiel zu setzen. Er entgegnete, er diene wie dem Kaiser so auch dem Könige der Ewigkeit, die angeblichen Götter seien nicht Götter, sondern böse Geister, er werde den Kampf für Christus eben so treu durchführen, als er bisher für den Kaiser gekämpft habe. Wahr sei, daß Christus als sterblicher Mensch freiwillig in den Tod gegangen sei, um das Menschengeschlecht durch diese Liebesthat wieder herzustellen, aber es sei nicht weniger wahr, daß Er am dritten Tage durch die Macht seiner göttlichen Natur wieder von den Todten auferstanden ist, und nach seiner Auffahrt in den Himmel von Gott, seinem Vater die beständig fortdauernde Herrschaft über Himmel und Erde empfangen hat. Der ganze Gerichtshof und der anwesende Volkshause schrie entsetzlich über die vermeintliche Keckheit dieser Rede, und fing an, ihn zu schelten und zu schmähen. Es sei unerhört, hieß es, daß ein Unterthan des Kaisers, den dieser geehrt und ausgezeichnet habe, noch dazu während seiner Anwesenheit in der Stadt, eine solche Sprache führe. Als man dem Kaiser hievon Kenntniß gab, gerieth er in die äußerste Wuth, und gab Befehl, den Widerspänstigen ihm sofort vorzuführen. Der Heilige aber erregte durch sein ruhiges festes Bekenntniß auch vor dem Richterstuhle des Kaisers allgemeine Verwunderung. Der Kaiser befahl, ihn mit gebundenen Händen und Füßen durch die Straßen der Stadt zu schleifen. Es geschah. Die Qual wurde vergrößert durch die Rohheit der Gottlosen, welche den heil. Martyrer dazu noch beschimpften und lästerten. So wurde er schrecklich zugerichtet wieder vor den Kaiser gebracht. Man machte ihm alle erdenklichen Vorstellungen, und vergaß nicht, besonders hervorzuheben, wie unvernünftig es sei, in der Hoffnung auf ungewisse Güter und zweifelhafte Versprechungen die sichere Gunst des Kaisers und ein ruhiges, freudenvolles Leben in so schmachvoller Weise hinzuopfern. Es wurde ihm gestattet, in längerer Rede seine Vertheidigung zu führen. »Wenn es sich,« sprach er, »um Beleidigungen wider den Kaiser und die Republik handelt, so habe ich niemals weder dem Kaiser noch der Republik zu Schaden gehandelt; niemals habe ich der Ehre des Reiches etwas entzogen oder für dessen Vertheidigung zu kämpfen unterlassen. Täglich opfere ich für das Wohl des Kaisers und des ganzen Reiches und ebenso schlachte ich täglich meinem Gott geistliche Opfer für den glücklichen Stand der Republik. Ich meine aber, daß es Allen durchaus widersinnig vorkommen wird, daß Jemand ein Ding so liebe, daß er hundert Mal Besseres demselben nachsetze. Und was erst dann, wenn man jenes Eine weder haben kann, wie man es wünscht, noch im Besitze sich seiner ohne Furcht erfreuen, und auch bei der grüßten Sorgfalt nicht für immer behalten kann? und wenn zugleich das hundertfache Bessere sogleich beim ersten Verlangen zur Hand ist, und es zu keiner Zeit, weder durch Abnahme, noch durch Gewaltthätigkeit zu verlieren? Also fordert die gesunde Vernunft und das Urtheil aller Verständigen, daß die Freundschaft der Großen, das weltliche Vergnügen, Ruhm, Ehren, Gesundheit, liebe Verwandte und alles Aehnliche, ja selbst das zeitliche Leben, was Alles weder nach Wunsch erworben, noch auf längere Zeit sicher in Besitz genommen werden kann, den unaussprechlichen und beständigen Freuden des ewigen Lebens und den Umarmungen des höchsten Urhebers aller Dinge nachzusetzen sind. Du brauchst Ihn nur zu lieben, um Ihn auch schon zu besitzen; wenn du Ihn aber besitzest, so hast du mit Ihm zugleich Alles.« Dagegen, fährt er fort, sei es offenbar sündhaft, die sogenannten Götter der Heiden zu ehren, da die Nachahmung ihrer Thaten todeswürdige Verbrechen wären, wie z.B. die Schlechtigkeiten Jupiters und seiner Schwester, der Götterkönigin Juno. Was sei es für eine Thorheit, zu glauben, daß sich göttliche Wesen Düngerhaufen und Mistgruben zu Tempeln erwählen, wie man glauben müßte, wenn die Sterculini und die Cloacinen wirkliche Gottheiten wären? daß Bilder aus Holz und Stein oder eine Darstellung aus Erz, so erhaben ihr Aussehen sein mag, wirkliche Götter darstellen, welche sich von den Mäusen und den Vögeln mit Koth beschmutzen lassen? Was seien es für Götter, welchen von ihren Verehrern keinerlei gute Thaten, sondern nur Schlechtigkeiten nachgesagt werden können und deren Dienst und Gnade wie das Alterthum so die Jetztzeit mit Uebelthaten und Unglück beflecken? Wie könnten angebliche Götter, welche wegen ihrer Lasterhaftigkeit unmöglich selig sein können, ihren Verehrern geben, was sie selbst nicht haben? Vielmehr folge aus der Verworfenheit der heidnischen Götter, daß sie Niemand verehren dürfe, wer nicht gleich ihnen ewig zu Grunde gehen wolle. Dann fährt er fort? »Wahrhaftig, überaus anbetungswürdig ist Christus, welcher uns, da wir seine Feinde waren, zuerst geliebt hat! Er hat die Betrügereien der schändlichen Götzen offenbar gemacht. Damit Er uns von denselben frei mache, ist Er Mensch geworden und als solcher erschienen, indem Er seiner Gottheit nichts entzog, wohl aber sie mit unserer Natur bekleidete. Damit Er auch uns ähnlich geworden, und obwohl der Reichste, als der Aermste zu uns gekommen. Sein Wandel als Mensch ist uns das Vorbild aller Tugend und Ehrbarkeit. Sein schuldloser Tod hat unsere Todesschuld für alle Ewigkeit vernichtet. Ihn, den mit unserer Schwachheit umhüllten Unschuldigen, hassen eure Götter oder vielmehr eure durchaus bösen Geister, welche diejenigen, welche sie getäuscht und für sich gefangen haben, zu Grunde richten. O wie reich ist die Armuth, welche ihr einwendet! Wann es ihr gefiel, hat sie bloß auf ihr Wort die Schiffe mit Fischen angefüllt und eine Schaar von 5000 Menschen mit fünf Broden gesättiget. Wie stark ist jene Schwachheit, welche unser Aller Schwachheiten geheilt hat! Wie lebensvoll die Sterblichkeit, welche so viele Todten erweckt hat! In Ihm ist nichts, was zu tadeln wäre, aber Alles in Ihm ist lobenswerth, dessen Liebe Alle aufnimmt, dessen Gericht Niemand entgeht. Was ist heiliger, als sein Leben? was gewisser, als seine Lehre? was ist nützlicher, als seine Versprechungen und was ist schrecklicher, als seine Drohungen? wo ist mehr Sicherheit, als unter seinem Schutze? mehr Lob, als bei seiner Freundschaft? was ist seliger, als seine Herrlichkeit? Wer unter euren Göttern läßt sich mit Ihm vergleichen, ist Ihm ähnlich?« Er schloß mit der Aufforderung an alle Verständigen, daß sie doch die falschen Götter, welche in Wirklichkeit Teufel seien und ihren Verehrern den Untergang bereiten, verlassen, und sich dem Einen wahren Gott, dem Schöpfer aller Dinge und dem Urheber aller Glückseligkeit zuwenden möchten. Die Richter erwiderten, daß hier nicht eine philosophische Disputation, wie er zu glauben scheine, stattfinde, sondern die Frage sei, ob er den Gesetzen des Kaisers sich unterwerfen und die beleidigten Götter versöhnen, oder ob er dieses verweigern und elend zu Grunde gehen wolle. Der Heilige antwortete: »Ihr wollet also, daß ich durch mein Beispiel beweise, was ich in Worten gesagt habe. Wohlan, ich verachte eure Götter, ich bekenne Christus! Foltert mich dafür und häufet eure Martern, so viel ihr könnet.« Es geschah. Während der Folter rief er zu Jesus um die Gabe der Geduld und Standhaftigkeit, und empfing den Trost, daß der Herr ihm erschien, das Kreuz in den Armen, sprechend: »Friede sei mit dir, lieber Victor! Handle männlich und sei stark! Ich bin im Kampfe dein kräftiger Helfer und nach dem Siege dein treuer Belohner im Himmel!« Als die Richter sahen, daß sie nichts ausrichteten, und die Henker ermüdet waren, befahl Asterius, welcher den Handel zum Austrage bringen mußte, den Heiligen unter Bewachung von drei Soldaten in Dunkelarrest zu bringen. Aber plötzlich wurde die Nacht zum hellem Tage, und es ertönten englische Gesänge. Die Wächter Alexander, Longinus und Felicianus bekehrten sich und empfingen die heil. Taufe. Auch ihnen drohte deßhalb der Tod. Aber der hl. Victor sprach ihnen so kräftig zu, daß sie mit Freuden ihre Häupter dem Richtschwerte darboten. Umsonst hatten die Heiden verlangt, daß der Heilige sie zum Dienste der Götter wieder zurückführe. Er antwortete: »Was ich selbst gebaut habe, darf ich nicht wieder niederreißen!« Es folgten neue, schreckliche Folterqualen und dreitägiges Gefängniß, was Alles der Heilige geduldig ertrug, indem er mit vielen Thränen dem Herrn sein Martyrium aufopferte. Hierauf ließ ihn der Kaiser selbst vorführen und nach vergeblichem Zureden einen Altar mit dem Bilde des Jupiter herbeischaffen. Lege Weihrauch ein, sprach er zu ihm, und versöhne den Gott, und du sollst mein Freund sein! Auf diese Rede erglühte der hl. Victor von heiligem Zorne; er stieß den Altar sammt dem Bilde um, und setzte seinen Fuß darauf, den ihm der Kaiser sofort abhauen ließ. Es war das Erstlingsopfer, das er dem Heilande von den Gliedern seines Leibes darbringen konnte. Bald hernach wurde er gewürdiget, auch das Opfer der übrigen zu bringen. Der Kaiser befahl, ihn unter die Mühlräder zu bringen und von denselben zerquetschen zu lassen. Als dieselben plötzlich stille standen, man wußte nicht wie, schien er noch etwas zu athmen, weßhalb man ihm den Kopf abschnitt. Die Körper der heil. Martyrer sollten ins Meer geworfen werden, um den Fischen als Speise zu dienen, die Schiffe erreichten aber durch göttliche Fügung das andere Ufer, so daß sie eine ehrenvolle Ruhestätte erhielten. So weit die Acten; rühren dieselben auch nicht von Augen-und Ohrenzeugen her, so sind sie doch nach dem Urtheile der Gelehrten schon im Anfange des 5. Jahrh. entstanden, und haben also hohes Alterthum anzusprechen. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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22. Juli: Hl. Maria Magdalena, Jüngerin Jesu
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. M. Magdalena (22. Juli al. 10. März). Die hl. Maria Magdalena ist aus der heiligen Geschichte hinreichend bekannt. [...] Unbestritten ist, daß diese hl. Magdalena es sei, von welcher das Evangelium (Luc. 8,2) erzählt, daß sie von dem Herrn von »sieben Teufeln« war befreit worden und ihn (zum Dank dafür) auf seiner Reise durch die galiläischen Städte begleitete. Jesus gestattete, daß sie, wie die andern Frauen, Ihm »mit ihrem Vermögen« diente. Alles, was sie hatte, gehörte von dem Tage ihrer Bekehrung an für Jesus. Diese Begleitung hatte bei den Juden in der Gewohnheit aller öffentlichen Lehrer ihre Rechtfertigung. Später bedienten sich auch die Apostel, mit Ausnahme des hl. Paulus, des Dienstes frommer Frauen. Unbestritten ist ferner, daß ihr eigentlicher Name Maria war, und Magdalena so viel heißt als die Magdalenerin, d.h. sie war aus dem Galiläischen Städtchen Magdalum oder Magdala, an der mittleren westlichen Bucht des See's Genesareth. Ebenso unbestritten, weil auf den klaren Text des hl. Marcus (16,1) sich gründend, ist ferner, daß unsere Heilige sich bei den frommen Frauen befand, die am Auferstehungsmorgen zum Grabe hinausgingen, um den Leichnam Jesu zu salben. Eben so, daß Jesus nach seiner Auferstehung ihr zuerst (Marc. 16,9) erschien, und zwar in der Weise, wie der hl. Johannes (20, 1–16) erzählt. Sie war auch in seinem schwersten Leiden nicht von seiner Seite gewichen (Matth. 27,56. Marc. 15,40. Joh. 19,25). Wie später in seiner Verherrlichung, nur in anderer Meinung, wird sie auch unter dem Kreuze unablässig geseufzt haben: »Rabboni«, d.i. mein lieber Meister. Ebenso ist sie (Matth. 27,61. 28, 1. Marc. 15,47. 16, 1. 9. Luc. 24,10. Joh. 20,1. 18) mit den Frauen aufgeführt, welche zusahen, wohin Jesu Leichnam gelegt wurde, mit Specereien zum Grabe kamen etc. Darüber aber kann man verschiedener Ansicht seyn, ob Maria Magdalena jene öffentliche Sünderin sei, von welcher der hl. Lucas (7, 36–50) erzählt, daß Jesus nach vollzogener Salbung, während welcher sie mit ihren Thränen seine Füße benetzte, von ihr sagte: »Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt.« Ferner, ob Maria Magdalena die Schwester des Lazarus und der Martha war, die in Bethanien bei Jerusalem ein Haus besaßen, wo Jesus öfter einzukehren und zu übernachten pflegte. Beide Fragen werden jedoch in Uebereinstimmung mit der Tradition der meisten abendländischen, insonderheit der römischen und gallischen Kirchen, und mit dem kirchlichen Officium am sichersten mit Ja beantwortet, obwohl es an bedeutenden Autoritäten, auch des Abendlandes, nicht fehlt, welche beide Fragen verneinen. [...] In den griechischen Menäen sind für die Sünderin, Magdalena und Maria drei verschiedene Festtage, für die erste der 21. März, für die zweite der 22. Juli, für die dritte der 18. März, bestimmt. Der hl. Ephrem der Syrer folgt hingegen noch der alten Tradition. Die abendländischen Väter und Kirchenschriftsteller aber sind derselben beinahe ohne Ausnahme treu geblieben. Dazu kam für das Mittelalter und die spätere Zeit die in der Provence sich allmählich festsetzende Meinung, die hl. Maria Magdalena habe hier ihre letzten Lebenstage zugebracht. Es wird nämlich erzählt, die hhl. Lazarus und Maximinus, die hl. Maria Magdalena und deren Schwester Martha, ferner Maria Jacobi und Salome seien beiläufig ums J. 62 unter himmlischem Schutze über's Meer an die Mündung der Rhone gekommen und hätten in der Provence sich niedergelassen; dort seien Lazarus zu Marseille und Maximinus zu Aix Bischöfe geworden, die hl. Maria Magdalena habe in einer Grotte bei Beaume (Palma, Balma) in beständiger Beschaulichkeit gelebt, während Maria Jacobi und Salome sich nach Arles begaben und dort wohnten. Das römische Brevier und Missale ist für diese Tradition. Im Brevier wird nämlich gleichfalls erzählt, die genannten Apostel der Provence seien gewaltthätiger Weise in eine Barke ohne Segel und Steuerruder gesetzt und auf diese Weise einem gewissen Tode auf dem Meere preisgegeben, wunderbarer Weise aber unverletzt an die gallische Küste geführt worden. Der Ursprung dieser Sage fällt jedoch in eine ziemlich späte Zeit, denn sie findet sich weder im Leben der hl. Magdalena von Rhabanus Maurus, welcher der ursprünglichen Tradition sicherlich genau nachgeforscht hat, noch auch in den alten, im fünften oder sechsten Jahrh. geschriebenen Acten des hl. Maximin. Nicht ohne Wahrscheinlichkeit ist die bei Carus (a.a.O. S. 207) ausgesprochene Vermuthung, daß ungenaue bildliche Darstellungen zu dieser Sage den Anlaß gegeben haben. Sie fügt noch bei, daß die hl. Maria Magdalena und die hl. Martha zu Zeiten das Evangelium verkündigten und der Herr ihr Wort mit Wundern verherrlichte. Dabei beobachtete Maria Magdalena nach dem Zeugnisse des Rhabanus ein so strenges Fasten, daß man glaubte, sie sei täglich von den Engeln emporgetragen und mit himmlischer Speise genährt worden. Als der Tod nahte und sie das Abendmahl zu empfangen wünschte, trugen sie die Engel nach Aix zum hl. Maximinus. Nachdem sie knieend den Leib des Herrn von ihm empfangen, starb sie. (Vgl. Menzel, Symb. II. 59.) [...] Dagegen liest man bei griechischen Schriftstellern, Maria Magdalena, welche sie Jungfrau nennen, sei zu Ephesus gemartert worden. Andere wieder behaupten, die Maria, die Schwester des Lazarus und der Martha, liege mit dieser ihrer Schwester zu Jerusalem begraben. [...]

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, die heilige Maria Magdalena durfte den Auferstandenen sehen und als Erste den Jüngern die österliche Freude verkünden. Gib auf ihre Fürsprache auch uns den Mut, zu bezeugen, dass Christus lebt, damit wir ihn einst schauen in seiner Herrlichkeit, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Beátæ Maríæ Magdalénæ, quaesumus, Dómine, suffrágiis adiuvémur: cuius précibus exorátus, quatriduánum fratrem Lázarum vivum ab ínferis resuscitásti:
Qui vivis et regnas cum Deo Patre, in unitate Spiritus Sancti, Deus, per omnia saecula saeculorum.
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