schen Ostseebad ein beeindruckendes Erlebnis: einen sogenannten
Strandgottesdienst. Veranstaltungsort war eine kleine Freilichtbühne
neben dem Kurhaus.
Es begann damit, daß ich mit dem Jüngsten bereits eine halbe Bank mit
Beschlag belegte, während Mamma mit den beiden Größeren noch ein-
mal schnell pullern ging. Als sie wiederkamen und Victor neben mir
Platz nahm, fragte er laut: »Papa, ist das Zirkus?« – »Nee, das soll die hl.
Messe werden.« – (Noch lauter:) »Aber Mamma hat gesagt, das ist ein
Zirkus!«
Nut gut. Der zelebrierende Kaplan – den ich im übrigen schon aus der
Zeit kenne, als er noch um seine Berufung kämpfte – hielt sich im we-
sentlichen treu an die Rubriken. Weshalb ihn zwei weitere Priester flan-
kierten, wurde mir nicht recht einsichtig. Aber seine Predigt war recht
gut und jedenfalls ganz orthodox.
Aber die Lieder! Die Lieder! Es sang eine hübsche, junge Schlagersänge-
rin (oder so was in der Art) mit kleiner Band. Weiter sag’ ich erst mal
nichts, bloß die Texte bring’ ich. Lest.
1. Eines Tages kam einer, der hatte einen Zauber in seiner Stimme,
eine Wärme in seinen Worten, einen Charme in seiner Botschaft.
2. Eines Tages kam einer, der hatte eine Freude in seinen Augen,
eine Freiheit in seinem Handeln, eine Zukunft in seinem Zeichen.
3. Eines Tages kam einer, der hatte eine Hoffnung in seinen Wundern,
eine Kraft in seinem Wesen, eine Offenheit in seinem Herzen.
4. Eines Tages kam einer, der hatte eine Liebe in seinen Gesten,
eine Güte in seinen Küssen, eine Brüderlichkeit in seinen Umarmungen.
5. Eines Tages kam einer, der hatte einen Vater in seinen Gebeten,
einen Helfer in seinen Ängsten, einen Gott in seinen Schreien.
6. Eines Tages kam einer, der hatte einen Geist in seinen Taten,
eine Treue in seinen Leiden, einen Sinn in seinem Sterben.
7. Eines Tages kam einer, der hatte einen Schatz in seinem Himmel,
ein Leben in seinem Tode, eine Auferstehung in seinem Glauben.
1. In Ängsten die einen und die andern leben,
und die andern leben, und sie leben nicht schlecht.
In Hunger die einen und wir andern leben,
und wir andern leben, die im Hunger leben schlecht.
Kyrie, Kyrie eleison. Herr, guter Gott, erbarme dich.
2. Gefangen die einen und die andern leben,
und die andern leben, und sie leben nicht schlecht.
Geschunden die einen und wir andern leben,
und wir andern leben, die Geschund’nen leben schlecht.
Kyrie, Kyrie eleison. Herr, guter Gott, erbarme dich.
Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade.
Gloria, Ehre sei Gott, er ist der Friede unter uns.
Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an.
Wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit.
Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade.
Gloria, Ehre sei Gott, er ist der Friede unter uns.
Du bist der Herr, der Heilige, der Höchste allein.
Du nimmst hinweg die Schuld der Welt, erbarm dich unser, Gotteslamm.
Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade.
Gloria, Ehre sei Gott, er ist der Friede unter uns.
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir.
Du schenkst uns deine Gegenwart im österlichen Mahl.
1. Groß ist der Herr, wir wollen ihn preisen.
Sein ist die Erde und was auf ihr lebt.
Seine Geschenke sind unsere Gaben.
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir.
Du schenkst uns deine Gegenwart im österlichen Mahl.
2. Unsere Hände und Becher sind leer.
Mit Brot und Wein füllt sie der Herr.
Denn er ist Gabe und Geber zugleich.
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir.
Du schenkst uns deine Gegenwart im österlichen Mahl.
3. Was er uns gibt, das gibt er für alle,
damit wir es teilen mit allen Menschen.
So sind wir Freunde an seinem Tisch.
Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir.
Du schenkst uns deine Gegenwart im österlichen Mahl.
Du bist heilig du bringst Heil, bist die Fülle,
wir ein Teil der Geschichte, die du webst.
Gott wir danken dir,
du lebst mitten unter uns im Geist,
der Lebendigkeit verheißt,
kommst zu uns in Brot und Wein,
schenkst uns deine Liebe ein.
Du bist heilig. Du bist hei - lig. Du bist heilig.
Alle Welt schaue auf dich.
Halleluja, halleluja, halleluja, halleluja für dich!
1. Wo Menschen sich vergessen,
die Wege verlassen,
und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns.
2. Wo Menschen sich verbünden,
den Haß überwinden,
und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns.
3. Wo Menschen sich verschenken,
die Liebe bedenken,
und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns,
da berühren sich Himmel und Erde,
daß Frieden werde unter uns.