Gottgegebene Regierungsform?

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Peregrin
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Re: Ökumenischen Konzile

Beitrag von Peregrin »

holzi hat geschrieben:Wer könnte ein Konzil einberufen?
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Konstantinopel mag gefallen sein, aber das Erzhaus lebt - auch wenn es hier aussieht wie eine oberpfälzische Komikertruppe.
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Robert Ketelhohn
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Re: Ökumenischen Konzile

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:Konstantinopel mag gefallen sein, aber das Erzhaus lebt - auch wenn es hier aussieht wie eine oberpfälzische Komikertruppe …
… während es sich in Wahrheit doch um die Großfürsten der Paneuropa-Sekte handelt.
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Linus
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Beitrag von Linus »

@Peregrin

Leider, dein Vorschlag geht nicht. Denn beide (bei dem einen Gott sei dank, beim anderen leider) sind keine gekrönten Häupter.


@Robert
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Stephen Dedalus
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Re: Ökumenischen Konzile

Beitrag von Stephen Dedalus »

Peregrin hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Wer könnte ein Konzil einberufen?
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Konstantinopel mag gefallen sein, aber das Erzhaus lebt -
Auch hier hat eine deutsche Revolution wieder mal nur halbe Arbeit geleistet ...
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holzi
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Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:Denn beide (bei dem einen Gott sei dank, beim anderen leider) sind keine gekrönten Häupter.
Den Otto v. Habsburg kenn ich, aber wer ist der andere da links?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Das Kaiser oder Königtum als die gottgegebene und gewünschte Regierungsform hinzustellen halte ich schlichtweg häretisch und wenn auch der Trdition entsprechend, der Bibel widersprechend. Wenn schon muß man jede Regierungsform als gottgegebene Regierungsform ansehen, wobei jedoch die Demokratie den brüderlichen Regierungs-Vorstellungen der Schrift am nähesten kommt.
Für alle Königs und Kaiseranhänger empfehle ich die Königsfabel (Ri 9,7-21), ansonsten halte ich mich an Samuel und sehe in der Königsherschaft eine Gotteslästerung.
Und schon gar nicht hat irgendein König oder Kaiser Gewalt über die Kirche.
Wenn schon ist dieses Problem dplomatisch zu lösen sprich Konstantinopel und Rom beschließen ein Konzil und der Patriarch von Moskau darf es verkünden.

LG
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Linus
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Beitrag von Linus »

holzi hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Denn beide (bei dem einen Gott sei dank, beim anderen leider) sind keine gekrönten Häupter.
Den Otto v. Habsburg kenn ich, aber wer ist der andere da links?
Ottos Erstgeburt Karl. Leider nicht so schlau wie sein Bruder Georg aus Budapest oder sein Cousin Joszi aus Berlin :(
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:häretisch und wenn auch der Trdition entsprechend, der Bibel widersprechend.
1.) Wie kann eine kirchliche Tradition über Jahrhunderte gelebt werden, wenn sie häretisch ist?
2.) Du protestantisierst. Du siehst zwei Paar Schuhe, wo nur eines gegeben ist. Die Bibel ist der hervorragende Teil der tradition der Kirche; nicht hier Bibel dort Tradition.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben:Das Kaiser oder Königtum als die gottgegebene und gewünschte Regierungsform hinzustellen halte ich schlichtweg häretisch und wenn auch der Trdition entsprechend, der Bibel widersprechend. Wenn schon muß man jede Regierungsform als gottgegebene Regierungsform ansehen, wobei jedoch die Demokratie den brüderlichen Regierungs-Vorstellungen der Schrift am nähesten kommt.
Stimmt schon, wenn man nach dem AT geht, ist eigentlich die Individualanarchie à la Richterzeit die "gottgegebene" Staatsform. Das sakrale Königtum erscheint dort eher als Weg in den Abgrund. Aber das mußte nach der Ankunft des Heilands ja nicht so bleiben.

Wieso aber die Pöbelherrschaft einer roten Räuberbande "den brüderlichen Regierungs-Vorstellungen der Schrift" (wo immer die genau herausgelesen werden) nahe kommen soll, bleibt mir unklar.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

1.) Wie kann eine kirchliche Tradition über Jahrhunderte gelebt werden, wenn sie häretisch ist?
Die Betonung in meinem Satz liegt auf "die" im Sinne von die einzige, das gottgewollte. Und dem widersetze ich mich, ja und da sie komplett der Gesamtintention der Schrift (nicht nur des AT, das Thema wir ja teilweise auch im NT aufgegriffen) widerspricht halte ich die Monarchie für eine rein "menschliche" Tradition und keine göttlich Sanktionierte.
2.) Du protestantisierst. Du siehst zwei Paar Schuhe, wo nur eines gegeben ist. Die Bibel ist der hervorragende Teil der tradition der Kirche; nicht hier Bibel dort Tradition.
Im Gegenteil, Schrift und Tradition dürfen sich nicht widersprechen, tun sie es doch liegt hier kein depositum fidei vor oder ein Ideale Vorstellung. Und die SChrift spricht sie definitiv gegen die Monarchie aus, auch wenn Gott deren Existenz billigt. Also kann die Monarchie keine göttlich legitimierte Idealregierungsform sein.
Stimmt schon, wenn man nach dem AT geht, ist eigentlich die Individualanarchie à la Richterzeit die "gottgegebene" Staatsform. Das sakrale Königtum erscheint dort eher als Weg in den Abgrund.
Also Individualanarchie ist eher ein Ausdruck westlicher Arroganz, das war ein Gesellschaft mit Regeln im Famielienverband, man kann sagen eine "einfache" Form der Demokratie. Oder meinst due die Überlieferung kam erst mit salomons ersten Schreibstuben. Im AT stecken Überlieferungen due um einiges älter sind und eher das Bild eienr Gut funktionierenden Gesellschaft denn einer Anarchie zeichnen.
Aber das mußte nach der Ankunft des Heilands ja nicht so bleiben.


Da machst dus dir aber einfach, die Geschichte des Volkes Gottes und ihre Offenbarrungen sind ebenso eine GEschichte der Kirche und Offenbarungen der Kirche. Sie einfach abzuschnippeln weils "vor" Christus war, weil es Israel betrift ist nichts anderes als Gnosis von nem anderen Blickwinkel aus. Besonders da dieses Theam sehr wohl auch im NT aufgegriffen wird.
Wieso aber die Pöbelherrschaft einer roten Räuberbande "den brüderlichen Regierungs-Vorstellungen der Schrift" (wo immer die genau herausgelesen werden) nahe kommen soll, bleibt mir unklar.
Wo sie herausgelesen werden kann? Der gesamte Exodus, das deuterokanonische Geschichtswerk die Propheten sind ein einziger Schrei nach einem Brüderlichen zusammenleben. Gott hat sein Volk nicht aus der Sklaverei befreit damit es wieder in Sklaverei fällt. Und die Jotamfabel drückt das wohl am besten aus. Nich umsonst heißt es Christus ist unser König, und das ist es auch er ist unser Herrscher. Und der Rest spielt sich im Pöbel ab. Selbst die Kirche ist von ihrer Grundintention nach der Schrift aufgebaut, demokratisch (Synoden, Konzilien, Papstwahl, ...) ohne jedoch natürlich auf einen Richter (Papst) zu verzichten, der jedoch entsteht aus dem Volk oder Pöbel wie du es nennst unabhängig von irgendeinem Geburtsrecht.

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Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben: Also Individualanarchie ist eher ein Ausdruck westlicher Arroganz, das war ein Gesellschaft mit Regeln im Famielienverband, man kann sagen eine "einfache" Form der Demokratie.
Ich fürchte, wir haben hier ein Kommunikationsproblem, da Du den Demokratenjargon verinnerlichst hast, den ich aber ablehne.

Bei mir ist "Anarchie" nicht negativ besetzt, sondern als Abwesenheit von Gewaltherrschaft definiert. Es gibt allerdings eine Schattenseite, nämlich daß die, die nicht auf einen großen Familienverband zählen können, leicht zum Opfer irgendwelcher Gewaltmenschen werden.

"Demokratie" hingegen ist ein negativer Begriff - und da weiß ich mich in guter Gesellschaft der größten abendländischen Denker. Das Wesen der Demokratie besteht darin, daß Zwei darüber abstimmen, ob sie sich das Eigentum eines Dritten aneignen wollen, zu dem sie keine weitere Beziehung haben. Darum nenne ich sie die institutionalisierte Räuberherrschaft.

Der demokratische "Rechtsstaat" verfolgt folgerichtig auch Verbrecher nicht mehr, um den Bürger zu schützen, sondern nur mehr, um unliebsame Konkurrenz auszuschalten. Daher rührt ja die Aufwertung der "Finanzstrafvergehen" zum Schwerverbrechen neben Raub und Mord.
Da machst dus dir aber einfach, die Geschichte des Volkes Gottes und ihre Offenbarrungen sind ebenso eine GEschichte der Kirche und Offenbarungen der Kirche. Sie einfach abzuschnippeln weils "vor" Christus war, weil es Israel betrift ist nichts anderes als Gnosis von nem anderen Blickwinkel aus. Besonders da dieses Theam sehr wohl auch im NT aufgegriffen wird.
Daß die Kirche sich aber mit der Reichsidee gut arrangiert hat, kann man auch nicht einfach abschnippeln. Von "Häresie" war da 2000 Jahre lang keine Rede. Die Beurteilung der aufkommenden modernen Demokraten war dagegen weniger freundlich.
Gott hat sein Volk nicht aus der Sklaverei befreit damit es wieder in Sklaverei fällt.
Ja eben. Staatsquote 60-70%, hallo? Dagegen waren ja die mittelalterlichen Leibeigenen der Inbegriff des Freien Menschen.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Auch die Demokratie ist nicht die Ideale Regierungsform sie aber als Verbrecherregierung zu bezeichnen ist dekadent. Im Gegensatz zur Monarchie kommt sie immer noch an den idealen Familienverband am nähesten ran. Auch im Gesselschaftsverband der Stämme geschah nicht alles einstimmig, auch hier entschieden die MEhrheiten der Ältesten im Endefeckt ob sie jetzt einem Richter folgen oder nicht. Wobei bei uns die Verschlechterung nicht in der Regierungsform liegt sondern im Verfall allgemein, und diesen Verfall hängt mit der Feudalherrschaft zusammen. Wegen dieser Feudalherrschaft kam es dazu das die Überlieferung als schlecht angesehen wurde, sie ist einer der großen Gründe für den Verfall heute. Uns geht es wie Israel die Monarchie und der ehemals teilweise machtgeile und jetzt kraftlose synkretische modernistische Klerus (die falschen Propheten) hat uns in den Abgrund gestürzt.
Daß die Kirche sich aber mit der Reichsidee gut arrangiert hat, kann man auch nicht einfach abschnippeln. Von "Häresie" war da 2000 Jahre lang keine Rede.
Häresie wie gesagt ist nur die Vorstellung das Königtum sei DIE gottgewollte Herschaftsform wie sie einige Romatiker hier vertreten. Das Königtum ist nichts anderes wie eine menschliche REgierungsform, gebilligt von Gott jedoch nicht bevorzugt. Und es passte dem Klerus oft ganz gut ins Konzept.
Die Beurteilung der aufkommenden modernen Demokraten war dagegen weniger freundlich.
Man hatte erstens vor Veräderung Angst, und zweitens liegt darin eine kräftige Portion Machtdenken, weniger irgenwelche heiligen Motive.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben:Auch die Demokratie ist nicht die Ideale Regierungsform sie aber als Verbrecherregierung zu bezeichnen ist dekadent. ... Wobei bei uns die Verschlechterung nicht in der Regierungsform liegt sondern im Verfall allgemein, und diesen Verfall hängt mit der Feudalherrschaft zusammen. Wegen dieser Feudalherrschaft kam es dazu das die Überlieferung als schlecht angesehen wurde, sie ist einer der großen Gründe für den Verfall heute.
Wie sich heutzutage die Parasiten am Volk bereichern und es einer totalitären Kontrolle unterwerfen, ist einmalig in der Geschichte. Zumindest im Vergleich mit monarchischen Systemen; die national- und internationalsozialistischen Spielarten der Demokratie haben natürlich schon Vergleichbares produziert.

Im Gegensatz zu Dir bin ich der Meinung, daß der "Verfall" keiner ist, sondern eine völlig normale Entwicklung in einem System, in dem man sich Wählerstimmen kaufen kann mit Geld, daß man nach der Wahl eintreibt. Ganz natürlich werden dadurch die skrupellosesten Demagogen selektiert, die den Pöbel am besten zu blenden und zu manipulieren verstehen. Wo soll da die Moral herkommen?

Das war ja schon seit den griechischen Experimenten in der Antike bekannt und für die nächsten Jahrtausende haben sich die Menschen mit Schaudern daran erinnert. Endlich haben die Freimaurer in der Demokratie ein geeignetes Vehikel zur Zerstörung der Menschheit erkannt und ihre Wühlarbeit in diese Richtung aufgenommen - die Einführung der Demokratie, die ja eigentlich eine Zivilreligion ist, der Götzenkult eines imaginierten "Demos", hat eine Blutspur durch die Geschichte hinterlassen , die ihresgleichen sucht.

Und um es klar zu sagen: Vor einem Kaiser Otto oder einem Kaiser Foffi bräuchte sich niemand zu fürchten. Vor den rot-, grün-, gelb-, blau-, braun- und schwarzsozialistischen Horden dagegen ... :(
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Fingalo
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Beitrag von Fingalo »

Uiiiij, wird hier geknüppelt!
Da wären 3 Wochen Abenteuerurlaub in Somalia, Afghanistan (Süden!) oder Südsudan durchaus empfehlenswert. Hier wird auf höchstem Niveau gejammert.
Es gibt wenige Länder, wo's im Augenblick etwas besser ausschaut - und die werden lutherisch regiert. Norwegen, Island. Und beide - igitt - demokratisch (in Norwegen regiert kein König!)!

Meine Schwiegergroßmutter hatte da einen guten Spruch auf Lager: "Was besser werden soll als gut, wird oft schlechter als schlecht."

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Fingalo hat geschrieben:Uiiiij, wird hier geknüppelt!
Da wären 3 Wochen Abenteuerurlaub in Somalia, Afghanistan (Süden!) oder Südsudan durchaus empfehlenswert. Hier wird auf höchstem Niveau gejammert.
Es gibt wenige Länder, wo's im Augenblick etwas besser ausschaut -
Das beweist zwar unsere zivilisatorische Überlegenheit, aber nicht die Qualität unserer Regierungen. Wir leben immer noch vom Kapital, daß hier über Jahrhunderte angehäuft wurde.

Übrigens sind Somalia und Afghanistan tatsächliche gute Anschauungsobjekte, nämlich für die Unfähigkeit unserer Demokratenregimes. Die mittelalterlichen Schariatruppen haben dort jeweils innerhalb von Wochen die Ordnung hergestellt. Aber die haben auch trotz ihren häretischen Anschauungen mehr Moral im kleinen Finger als so ein typischer kinderpuffbesuchender UNO-Gesandter sich überhaupt vorstellen kann.

Als weitere Beispiele können zahlreiche "demokratische Regierungen" dienen, die seit dem Ende des Kalten Kriegs auf der ganzern Welt installiert und von UNO und Weltbank gestützt wurden, nur um ein paar Jahre drauf in Korruption, Chaos und Bürgerkrieg zu versinken - und die "demokratischen Hoffnungsträger" waren dabei durch die Bank die größten Gauner.

Das zeigt schon, daß unser Wohlstand nicht durch, sondern trotz der Demokratie anhält. Noch. Denn bald haben die Demoskultisten uns auch erledigt.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Fingalo hat geschrieben: Meine Schwiegergroßmutter hatte da einen guten Spruch auf Lager: "Was besser werden soll als gut, wird oft schlechter als schlecht."
Begleichen wir einmal "unsere" Staatsschulden (wo gemäß dem demokratischen Raubgrundsatz einer den Schuldschein unterschrieben und das Geld eingestreift hat, aber alle anderen zahlen müssen), dann kann sie nochmal Sprüche klopfen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:@Robert
Was du gegen die PE hast, musst du mir bitte nochmal rüberreiben.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Hallo Pit & Co.! Ich weiß nicht, ob mir Erfolg beschieden sein wird, aber ich möchte einmal beginnen, euch das eine oder andere Maurerlichtlein aufgehen zu lassen. Es kann dabei bloß um das Zusammentragen von Mosaiksteinchen gehen, aber dies wenigstens will ich versuchen.

Ich beginne mit der wunderbar christlich-konservativen, ach! erzkatholischen Paneuropa-Union und ihrem Großfürsten blauesten Blutes Otto von Habsburg. Was sind die Grundlagen dieser für den Außenstehenden eher undurchsichtigen Gesellschaft?

Neben dem erzkatholischen Gehabe fällt in öffentlichen Stellungnahmen Habsburgs und Seiner Adepten vor allem der unversöhnliche Antirussismus auf. Auf Belege kann ich verzichten, man findet sie beispielshalber im Archiv der Tagespost in zahlreichen Artikel des „Paneuropäers“ Stephan Baier und in Habsburgs Gast-Leitartikeln. Dieser Antirussismus (in gleicher Weise auch gegen Serbien gerichtet) kommt nicht von ungefähr.
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (Pan-Europa, Wien & Leipzig ²1924) hat geschrieben:Die ganze europäische Frage gipfelt in dem russischen Problem. Hauptziel der europäischen Politik muß die Verhinderung einer russischen Invasion sein … Seit Peter dem Großen befindet sich Rußland im Anmarsch gegen den Westen.
So beschwor Richard Graf Coudenhove-Kalergi in den 20er Jahren in seinem Pamphlet »Pan-Europa«, gewissermaßen der Gründungsurkunde der Paneuropa-Union, die „russische Gefahr“. Genaugenommen steht dahinter die alte Mongolenangst, denn Russe oder Mongole, das ist für Coudenhove eins. Um den russischen Schrecken zu illustrieren, evoziert er die Erinnerung an Attila, Dschingis Chan und Tamerlan (ebd., S. 57 f.). Keineswegs denkt Coudenhove dabei – wie man wohl vermuten möchte – an das rote Rußland, nein: Der Tamerlan-Vergleich geht auf die Weißen. Für den freimaurerischen Aristokraten Coudenhove liegt die Bedrohung im russischen Volkscharakter.
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (ebd. S. 57) hat geschrieben:Gelingt es Rußland, durch einige gute Ernten sich wirtschaftlich zu erholen, bevor Europa sich zusammenschließt - so ist Europas Schicksal besiegelt. Die künftige Staatsform Rußlands ist dabei irrelevant.
Coudenhove, selber von seiner Mutter her zur Hälfte japanischen Blutes, begründet seinen Antirussismus bemerkenswert rassistisch:
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (ebd. S. 35) hat geschrieben:Rußland ist, der Rasse nach, aus europäischen und mongolischen (tatarischen und finnischen) Elementen gemischt.
Diesem vermeintlichen Hunnentum zu begegnen scheint zunächst Hauptzweck seines Paneuropäertums zu sein:
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (ebd. S. 54) hat geschrieben:Die ganze europäische Frage gipfelt in dem russischen Problem. Hauptziel der europäischen Politik muß die Verhinderung einer russischen Invasion sein.
Otto von Habsburg hat die Ideologie des legendären Gründervaters verinnerlicht, wie seine öffentlichen Äußerungen vielfach zeigen. Eines ihrer Elemente, den Antirussismus Coudenhoves und seiner Jünger als irrationales und ideologisches Grundprinzip des Paneuropäismus haben wir eben gesehen. Dagegen gilt es ganz entschieden daran festzuhalten, daß Rußland – wie auch Weißrußland, die Ukraine und Serbien – wichtiger und wesentlicher Teil Europas ist. Die Taufe der Kiewer Rus gehört zu den Fundamenten der christlich-europäischen Kultur wie die Taufe Chlodwigs, Benedikts Cassineser Klostergründung, Pippins Schirmvogtei über die römische Kirche und Karls Kaiserkrönung.

Coudenhove freilich interessierte sich nicht für christlich-europäische Kultur: Der Meister, dem er als Hochgrad-Freimaurer folgte, hieß nicht Jesus von Nazareth, sondern Giuseppe Mazzini. Ihn beschwört er immer wieder, und dessen „Giovine Europa“ ist das Urbild des Coudenhoveschen Paneuropa. Dankbar konstatiert er darum:
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (ebd. S. 108) hat geschrieben:Der Weltkrieg brachte die Entscheidung: Mazzini siegte über Metternich, der Westen über den Osten, das liberale Prinzip über das konservative, der demokratische Gedanke über den autokratischen.
Und weiter, damit kein Zweifel bleibe, welcher Art der europäische Geist ist, den Graf Coudenhove meint:
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (ebd.) hat geschrieben:Im Herzen der Europäer soll das nationale Pantheon erweitert werden zu einem europäischen Pantheon, in dem neben Goethe Shakespeare, neben Dante Cervantes, neben Voltaire Nietzsche, neben Spinoza Hus seinen Platz findet. Wenn erst die Deutschen beginnen würden …, die Gedanken der großen Enzyklopädisten in sich aufzunehmen, würden sie bald erkennen, wieviel Fäden von diesen zu den Weimarer Klassikern führen.
Shakespeare, Dante und Cervantes drehten sich wohl im Grabe, wenn sie wüßten, in welch obskure Gesellschaft diese Reihung sie placiert. Wir sehen nun aber klarer. Der Paneuropa-Geist ist der revolutionäre Geist Mazzinis. Es ist der Geist der Feinde, der Zerstörer der Kirche. Der Geist derer, die wütend gegen das alte Europa anstürmten, bis sie es zerstört hatten.

Habsburg mag sich tarnen, wie er will: Er bleibt dem Geiste treu, dem er sich verschrieben. Wie Mazzini von London aus seine europaweiten Fäden spann und dabei das Geschäft derer betrieb, deren Maxime im »Teile und herrsche!« besteht, so diente Coudenhove und dient noch heute Habsburg demselben Zweck, die Kontinentalmächte aufeinanderzuhetzen, während parallel das Werk der Schaffung eines europäischen oder am Ende weltweiten Einheitsregiments betrieben wird.

Denn dies wird ja von Habsburg, ganz im Sinne Coudenhoves, sehr intensiv betrieben, ohne daß da Widerspruch geduldet würde. Gerade die bei habituell Konservativen verbreiteten, oft nicht intellektuell durchdachten, sondern eher instinktiv gespürten Vorbehalte gegen „Brüsseler Behörden“ zu überwinden ist der eigentliche Existenzzweck der Paneuropa-Union. Sie ist das Werkzeug zur Einbindung, zur Einlullung der konservativen Gläubigen. Sie sollen auf die Linie des Einheitsstaats gebracht werden. Und sie müssen aufgebracht werden insbesondere gegen jene Macht, die auf absehbare Zeit das größte Hindernis auf dem Weg zum Weltstaat ist: Rußland.

Langfristig ist das entscheidende Machtmittel dahin übrigens nach Coudenhove ebenso wie laut Habsburg die NATO. Kein Wunder also, daß Herr Otto stets auch jegliche amerikanische Kriegspolitik unterstützt.

Die Paneuropa-Union verfolgt also weiterhin uneingeschränkt die Ziele ihres Gründers. Sie bekennt sich dazu ebenso offen wie unermüdlich. Sie versucht zugleich Gläubige mit zur Schau getragenem Konservatismus zu ködern. Maurerische U-Boote im Zeichen gnostischer Pseudohumanität.

Bild
Richard Graf Coudenhove-Kalergi (Europäisches Manifest, 1924, S. 80) hat geschrieben:Im Zeichen des Sonnenkreuzes, das die Sonne der Aufklärung verbindet mit dem Roten Kreuze internationaler Menschlichkeit – wird der paneuropäische Gedanke siegen über alle Beschränktheit und Unmenschlichkeit chauvinistischer Zerstörungspolitik. In diesem Zeichen wird das Neue Europa wachsen, zu dem sich heute schon die besten Europäer bekennen.
Nachdem der Europarat sich 1955 auf Vorschlag von Paul Levi auf zwölf im Kreise angeordnete, goldene Drudenfüße auf blauem Grund als Symbol geeinigt hatte –
Der Europarat hat geschrieben:Gegen den blauen Himmel der westlichen Welt stellen die Sterne die Völker Europas in einem Kreis, dem Zeichen der Einheit, dar. Die Zahl der Sterne ist unveränderlich auf zwölf festgesetzt, diese Zahl versinnbildlicht die Vollkommenheit und die Vollständigkeit … Wie die zwölf Zeichen des Tierkreises das gesamte Universum verkörpern, so stellen die zwölf goldenen Sterne alle Völker Europas dar, auch diejenigen, welche heute an dem Aufbau Europas in Einheit und Frieden noch nicht teilnehmen können.
–, bauten auch die Paneuros das in ihre Flagge mit der Rot-Kreuz-Sonnenscheibe ein.

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Beitrag von Fingalo »

Ich sehe nur, dass bei der Frage der Regierungsform Geld und Lebensstandard die entscheidende Rolle spielen.
Nicht Jesus Christus, der zu Lebzeiten sich sehr zum Ärger seiner Mitbürger nicht mit den Regierungsformen des römischen Reiches oder von Judäa auseinandergesetzt hat, ist hier der Gott, sondern der Mammon.
Hier muss niemand verhungern. Hier muss niemand unter der Brücke schlafen. Hier muss niemand in Lumpen herumlaufen. Das muss für einen Christen genügen.
Und was ist mit dem sogenannten "Räuberstaat"? "Wenn Dir einer den Mantel nimmt, dann gieb ihm auch den Rock. Sagt Er nicht, dass der Jüngling seinen Besitz verkaufen und den Armen geben solle? Was nützt es, Arbeitslosenhilfe zu erhalten, aber Schaden zu nehmen an seiner Seele?
"Recht prophezeite Isaias über Euch: 'Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber hält sich weit fern von mir. Vergeblich ehren sie mich, Menschengebote als göttliche Gebote lehrend. '"
Glaubt hier wirklich jemand, dass Jesus, dem man doch wenigstens in Geist und Gesinnung nachfolgen soll, dieser verunglimpfenden Jammerei beipflichten würde?

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Fingalo hat geschrieben: Und was ist mit dem sogenannten "Räuberstaat"? "Wenn Dir einer den Mantel nimmt, dann gieb ihm auch den Rock.
Das tun wir eh, und die Unterhose auch noch. Aber soll man die Räuber dafür auch noch "rechtschaffene Demokraten" nennen?
Glaubt hier wirklich jemand, dass Jesus, dem man doch wenigstens in Geist und Gesinnung nachfolgen soll, dieser verunglimpfenden Jammerei beipflichten würde?
Der würde sich wohl raushalten, wie schon seinerzeit, da das ja nicht direkt heilsrelevant ist. Daraus folgt aber nicht, daß sich der Christ mit allen Mißständen klaglos abfinden muß. Ich weise auch darauf hin, daß "Zöllner" - also das antike Äquivalent des Finanzbeamten - bei Ihm nicht gerade ein Kosewort war.
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Beitrag von FioreGraz »

Und um es klar zu sagen: Vor einem Kaiser Otto oder einem Kaiser Foffi bräuchte sich niemand zu fürchten. Vor den rot-, grün-, gelb-, blau-, braun- und schwarzsozialistischen Horden dagegen ...
Das ist gelinde Gesagt nur Geschichtsromantik, es mag ja sein das alle 2000 Jahre ein einigermasen gerechter HErrscher ala David aufsteht, die sind aber eher die Ausnahme denn die Regel.
Aber natürlich ist es "einfacher" man hat einen Mann an der Spitze, der ist für alles Verantwortlich, man braucht sich um nichts sorgen. Demokratie bedeutet mehr Verantwortung ich muß mit meine Mitteln mitmachen, sei es zum guten oder zum schlechten ich bin direkt Verantwortlich.
Ein Königtum ist einfach nur ein aus der Verantwortung stehlen.
Und es ist immer wieder erstaunlich zu was alles die Freimaurer herhalten müssen, ein personifiziertes Feindbild zu haben und ne Menge Verschwörungstheorien sind schon praktisch. Jede Gruppe hat so ein Feindbild, für die Evangelikalen ist es die römisch katholische Kirche, für uns die Freimaurer, für die Kommunisten die Kapitalisten und umgekehrt, für die Linken die Rechten ..... Meist jedoch ist das einfach nur Sündenbock suchen mehr nicht.
Und selbst wenn die Freimaurer so eine Bedrohung darstellen, worauf waren sie im Endefeckt in dieser Ausprägung die Reaktion? Auf die Feudalen Strukturen. Die Freimaurer sind ein Kind des Königs und Kaisertums und des machtgeilen Klerus, das sollte man nicht außen vor lassen.

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Beitrag von FioreGraz »

Ich weise auch darauf hin, daß "Zöllner" - also das antike Äquivalent des Finanzbeamten - bei Ihm nicht gerade ein Kosewort war.
Auch die Könige und Herrscher kamen bei ihm nicht gut weg.

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Beitrag von Fingalo »

Peregrin hat geschrieben:
Fingalo hat geschrieben: Und was ist mit dem sogenannten "Räuberstaat"? "Wenn Dir einer den Mantel nimmt, dann gieb ihm auch den Rock.
Das tun wir eh, und die Unterhose auch noch. Aber soll man die Räuber dafür auch noch "rechtschaffene Demokraten" nennen?
Es ist keineswegs erforderlich, sie pauschal zu verunglimpfen.
Peregrin hat geschrieben:
Glaubt hier wirklich jemand, dass Jesus, dem man doch wenigstens in Geist und Gesinnung nachfolgen soll, dieser verunglimpfenden Jammerei beipflichten würde?
Der würde sich wohl raushalten, wie schon seinerzeit, da das ja nicht direkt heilsrelevant ist. Daraus folgt aber nicht, daß sich der Christ mit allen Mißständen klaglos abfinden muß. Ich weise auch darauf hin, daß "Zöllner" - also das antike Äquivalent des Finanzbeamten - bei Ihm nicht gerade ein Kosewort war.
1. Klaglos abfinden braucht sich niemand. Jeder darf in seiner Umgebung selbst konkret anpacken, das, was er als Missstand ansieht, zu lindern. Dazu braucht es keine Beschimpfungen. und fundamentalistischer Hasstiraden. Jedenfalls war das wohl die Meinung Jesu - dem wir doch nachfolgen sollten, oder?
2. Mit den Zöllnern saß er zumindest zu Tische, und bei Zachäus kehrte er ein. Bei denen, die sich Gedanken darüber machten, ob man vor dem Essen sich rituell die Hände waschen müsse, nicht. Und er würde es auch heute nicht bei denen tun, die sich über Handkommunion usw. aufregen.

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Fingalo
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Beitrag von Fingalo »

FioreGraz hat geschrieben:
Ich weise auch darauf hin, daß "Zöllner" - also das antike Äquivalent des Finanzbeamten - bei Ihm nicht gerade ein Kosewort war.
Auch die Könige und Herrscher kamen bei ihm nicht gut weg.
Welche Stelle meinst du konkret?

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben: Das ist gelinde Gesagt nur Geschichtsromantik, es mag ja sein das alle 2000 Jahre ein einigermasen gerechter HErrscher ala David aufsteht, die sind aber eher die Ausnahme denn die Regel.
Darum geht es gar nicht. Der Punkt ist, daß auch unfähige Monarchen viel harmloser sind als Demokraten. Sogar die, unter denen "das Volk ächzt und stöhnt", haben diesem in Wirklichkeit eine Belastung auferlegt, die um ein Vielfaches geringer war als die heutige Norm. Da muß man schon auf die Plünderung von Städten in Kriegszeiten zurückgreifen, um Vergleichbares zu finden; und die haben auch nur punktuell stattgefunden und man konnte sie hintennach wenigstens als Rechtsbruch beklagen.

Demokratie bedeutet mehr Verantwortung ich muß mit meine Mitteln mitmachen, sei es zum guten oder zum schlechten ich bin direkt Verantwortlich.
Ja, Deine Mittel müssen freilich mitmachen, und willst Du sie nicht rausrücken, so kommen die Sturmtruppen. Worin besteht aber die "direkte Verantwortung"? Fühlst Du Dich für die rotschwarze Geldverschwendung wirklich direkt verantwortlich? Kann ich "mitentscheiden", wenn ich alle paar Jahre ein Kreuzerl zwischen "Pest" und "Cholera" machen darf? Und wenn ich keines mache, gilt der alte Demokratengrundsatz "wer nicht zustimmt, ist auch einverstanden". Die Machthaberer würden sich auch noch für legitimert halten, wenn sie von absolut 5% der Wahlberechtigten gewählt wären.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ihr wißt, daß die Herrscher ihre Völker mit Gewalt regieren und daß die Großen sie unterdrücken. Bei euch soll es nicht so sein!.....
(Mt 20,25.26)

LG
Fiore
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Der Punkt ist, daß auch unfähige Monarchen viel harmloser sind als Demokraten.
Also da bin ich anderer Meinung. Ein absoluter Monarch kann alles in Brand stecken und haben sie auch oft genug.
Und zu meinen die Belastungen wären weniger gewesen ist doch Blödsinn. Der Adle und der Klerus haben das Volk teilweise ausgequetscht, den Städten gings zwar besser aber die Stadtbevölkerung war ja auch die Minderheit.
Ja, Deine Mittel müssen freilich mitmachen, und willst Du sie nicht rausrücken, so kommen die Sturmtruppen.
Tja und wo ist hier der Unterschied zur Monarchie? Achja in der Demokratie kann ich wenn der Staat etwas ungerechtfertig verlangt mich wehren. In der Monarchie, springe ich weinfach über die Klinge ob jetzt gerechtfertigt oder nicht.
Worin besteht aber die "direkte Verantwortung"? Fühlst Du Dich für die rotschwarze Geldverschwendung wirklich direkt verantwortlich? Kann ich "mitentscheiden", wenn ich alle paar Jahre ein Kreuzerl zwischen "Pest" und "Cholera" machen darf?
Ich kann wenigstens etwas tun und das nicht nur beim Kreuzerl machen. Ich kann mich zu Wort melden, kann mich gegen Ungerechtigkeiten wehren. Wie soll man das bei einem Herscher der Richter, Kläger und Henker in einem ist?
Ich habe wenigstens Möglichkeiten, die ich ungestraft nutzen darf ohne wegen Hochverrats am nächsten Galgen zu baumeln.

LG
Fiore
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Fingalo
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Beitrag von Fingalo »

FioreGraz hat geschrieben:
Ihr wißt, daß die Herrscher ihre Völker mit Gewalt regieren und daß die Großen sie unterdrücken. Bei euch soll es nicht so sein!.....
(Mt 20,25.26)
Das war die Beschreibung seiner Gegenwart ("Ihr wisst"). Da gab es gegen Maßnahmen eines Herrschers keine, gegen die eines Großen so gut wie keine Gegenwehr. Seit der Gewaltenteilung ist das nun doch etwas anders. In Europa war der letzte Herrscher dieser Art wohl Ceausecu.

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