Kirchweihe

Allgemein Katholisches.
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Amideus
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Beitrag von Amideus »

Romanik, Gotik, Barock, Neo-Klassizismus, Betbunker-Stil...
Klar, jeder hat seinen eigenen Geschmack und somit ist unser aller Schönheitsempfinden subjektiv, wie es Ecce schon vorher gepostet hat.
Viel wichtiger ist es doch, die Anwesenheit des Herrn zu spüren. Auch in einem sogenannten Betbunker ist dieses möglich. ;)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Also, auf dem Laverna/Alverna kann einem schon das Herz aufgehen. Hier ein Blick auf die Bonaventura-Glocke:

Bild

Sehr schön auch St. Bonaventura-Kathedrale in Banja Luka, Kroatien:

Bild

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Hier geht es eher um erschreckende Altarbereiche.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Was ist daran erschreckend!?
Das ist, meiner Meinung nach, ein schöner sakraler, aber modern gestalteter Altarraum.
Ich finde die Einrichtung durchaus würdevoll und angemessen.
So lange kein einfacher Tisch genommen wird, so lange es einen Tabernakel und ein Ewiglicht gibt, find ich die Umgebung völlig würdig.
Außerdem empfinde ich das, was du hier sagst, als eine Respektlosigkeit gegenüber den Bischöfen, dem Vatikan und Jesus Christus selbst. Schließlich wurde von denen ausdrücklich gesagt, dass ein Altar seine Heiligkeit und seine Ehrwürdigkeit aus der Feier der Eucharistie auf ihm bezieht. Daher ist ein alter Hochaltar, wie der dir vorkommt genauso heilig, wie ein moderner gehaltener Volksaltar.
Der Altar ist immer ein Zeichen für Christus selbst und auch Christi Tisch. Daher kann man nicht sagen, diese Altäre sind weniger heilig oder wertvoll, als andere.
Wenn du diesen Altar nicht ehren kannst, oder willst, dann frage ich mich, ob du auch Jesus Christus so ehren kannst, wie er unter die Menschen gekommen ist, - unscheinbar, als ein Kind armer Eltern, in einer Futterkrippe liegend.
Natürlich hat jeder einen anderen Geschmack, was ästhetisch ist, und was nicht, so finde ich persönlich, den modern("unkatholischen") Altar, schöner, als den alten. Dennoch habe ich vor beiden Altären "Respekt" und würde sie jederzeit verehren.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Beleidigend finde ich das nicht vorhanden sein von Jesus- und Jungfrau Maria Bildern und das nicht vorhanden sein eines festen Kreuzes. Stattdessen legt man großen Wert auf das vorhanden sein bunter Glaskleckse die leuchten sollen wenn die Sonne drauf scheint.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Also, wenn ich das richtig verstanden hab, soll aus den bunten Flecken, wenn Licht drauf scheint, doch ein Jesus-Bild oder ähnliches werden.
Wenn dem so ist, dann find ich das nicht beleidigend. Natürlich hat man auch die Anwesenheit im Tabernakel, jedoch ist diese nicht deutlich genug, für einige Menschen. Aber dennoch muss diese Kirche doch wenigstens ein kleines Kreuzchen auf dem Altar haben?
Jedenfalls, finde ich gerade diese Sache mit den Glasflecken eine schöne Sache, denn wenn das Bild vielleicht nicht sofort zu erkennen ist, dann unterstreicht das auch einen geheimnisvollen Charakterzug des Glaubens.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ecce Homo hat geschrieben: Und das Schönheitsempfinden ist eben subjektiv - von jedem anders... :/
Deins vielleicht, meines nicht. :D
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

monsieur moi hat geschrieben:Also, wenn ich das richtig verstanden hab, soll aus den bunten Flecken, wenn Licht drauf scheint, doch ein Jesus-Bild oder ähnliches werden.
Wenn dem so ist, dann find ich das nicht beleidigend. Natürlich hat man auch die Anwesenheit im Tabernakel, jedoch ist diese nicht deutlich genug, für einige Menschen. Aber dennoch muss diese Kirche doch wenigstens ein kleines Kreuzchen auf dem Altar haben?
Jedenfalls, finde ich gerade diese Sache mit den Glasflecken eine schöne Sache, denn wenn das Bild vielleicht nicht sofort zu erkennen ist, dann unterstreicht das auch einen geheimnisvollen Charakterzug des Glaubens.
Also bei den bunten Glasklecksen kommt wohl alles als Lichtmotiv raus, ausser eines Jesus-, Jungfrau Maria oder eines Kreuzbildes raus. Eine sehr antireligiöse Angelegenheit.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Wenn ich zum beispiel an unsere Pfarrkirche denke (falls es jemandem was sagt: St.Marien - Oldenburg), die hat zwar ein großes Altarbild aus Emaille, aber sie hat eben auch viele Fenster, die, wenn die Sonne drauf scheint, Bilder zeigt, wie die Muttergottes, lammgottes, Kreuzigung, Pfingstwunder etc.
Die sind von einem Möchen gemacht worden, wenn ich mich recht entsinne. Anti-religiös ist das sicherlich nicht. Klar, man kann es jetzt als bloße Lichtflecken abtun, aber ich finde die schön, weil das mich an meine ersten Erfahrungen mit der katholischen Kirche erinnert. Daher werd ich mich in einer modernen katholischen Kirche immer wohler fühlen, als in irgendwelchen gotisch-barocken Kirchen. Weil das mich eben an "meine Kirche" erinnert, ich solche Kirchen ästhetisch und schön finde, und für mich eine Heimat des Glaubens symbolisieren (die einzige Ausnahme wäre vielleicht der Kölner Dom und die Peterkirche im Vatikan).
Und Anti-religiös ist sicher auch deine Kirche nicht! Dort wird schließlich heilige Messe gefeiert. Das sollte doch schon klar machen, dass das ein heiliger Ort ist, oder?

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Am Fluss Jorden ist Christus den Menschen auch begegnet, dennoch wird der Fluss Jordan nicht Kirche genannt, weil eine Kirche nun mal Christus- und Jungfrau Maria Bilder und ein festes Kreuz im Alterraum hat.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Am Fluss Jorden ist Christus den Menschen auch begegnet, dennoch wird der Fluss Jordan nicht Kirche genannt, weil eine Kirche nun mal Christus- und Jungfrau Maria Bilder und ein festes Kreuz im Alterraum hat.
Dem Fluß Jordan fehlen zur Kirche also Christus- und Marienbilder und ein festes Kreuz?
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Knecht

Wenn man es schon so sieht, Gott begegnet uns in der schrift und im Leben öfters im profanen als in würdiger sakraler Umgebung. Glaubst du der Stall von Bethlehem war würdig genug um einen Gott zu beheimaten? Oder gar sein Heim in Nazareth?
Kein Wort ist würdig genug für den Herrn, eine Kirche wird nicht erst würdig durch ein paar Holzpupperl, sie ist absolut gewürdigt durch die präsenz Gottes selbst insbesondere der Realpräsenz im Tabernakel. ODer meinst du du könntest mit irgend einem eitlen Tand Gottes Würde etwas hinzu oder wegnehmen?

LG
Fiore
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Wahr gesprochen, Fiore! :jump:
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Hier geht es nicht um einen schlichten Altarbereich, sondern um Verballhornung der Religion. Anstelle schlichter Christus- und Jungfrau Maria Bilder und eines schlichten festen Kreuzes werden bunte Glaskleckse demonstriert.

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Amideus
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Beitrag von Amideus »

Sorry, aber wo findet in einer solchen modernen Kirche eine Verballhornung der Religion statt???*grübel

Ich selbst bin in einer Pfarrei aufgewachsen, deren Kirche im Jahre 1903 im Neo-Gotischen Stil errichtet wurde und deren Einrichtung trotz der Verwüstungsphase, die in vielen Gotteshäusern nach dem II.Vaticanum stattgefunden hat, erhalten geblieben ist. Diese ersten Sinneserfahrungen (bunte Glasfenster, Hochaltar, Seitenaltäre, usw.) lassen mich jede Kirche, die ich betrete, an jene meiner Heimatpfarrei messen.

Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn anstelle eines Kruzifixes meinetwegen ein Stein an der Wand befestigt ist. Sowas hat doch auch Symbolkraft. Natürlich sollte man sich an die Richtlinien halten und zumindest ein Kreuz auf den Altar stellen.

Alles in allem finde ich diese Diskussion etwas müßig. Wie ich schon einmal erwähnt habe, sollte das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn in sakramentaler Gestalt sein.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Amideus hat geschrieben: Alles in allem finde ich diese Diskussion etwas müßig. Wie ich schon einmal erwähnt habe, sollte das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn in sakramentaler Gestalt sein.
Zum wiederholten Male: Eben! Das ist das Wichtigste! Und das muss irgendwann mal jeder erkennen. Aber lassen wir dem Knecht seines - wenn er seine Bilder will, dann soll er sie enbtweder mitbringen und aufstellen - oder in eine andere Kirche gehen. Ist seine Sache. 8)
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ecce Homo hat geschrieben:
Amideus hat geschrieben: Alles in allem finde ich diese Diskussion etwas müßig. Wie ich schon einmal erwähnt habe, sollte das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn in sakramentaler Gestalt sein.
Zum wiederholten Male: Eben! Das ist das Wichtigste! Und das muss irgendwann mal jeder erkennen. Aber lassen wir dem Knecht seines - wenn er seine Bilder will, dann soll er sie enbtweder mitbringen und aufstellen - oder in eine andere Kirche gehen. Ist seine Sache. 8)
Ich werde in aller Bewusstheit eine andere Kirche besuchen, die Christus- und Jungfrau Maria Bilder und ein festes Kreuz zu Ehre der Religion, anstatt bunter Glassteine demonstriert. Es wird mich auch nicht wundern, wenn diese Kirche in Zukunft auf der Strichliste des Bistums wegen mangelnder Besucher auftauchen wird.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Horrido,

ich fürchte, wir reden hier aneinander vorbei. Natürlich ist richtig, daß man die Liturgie auch in einem Stall oder auf eine Wiese feiern kann. Die Betonung liegt hier auf "kann" - denn auch wenn das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn selbst ist, heißt das noch längst nicht, daß daneben alles andere unwichtig wäre. Würde man Eure Argumentation konsequent zuende denken, könnte man ganz auf den Bau von Kirchen verzichten. Umgekehrt wird aber ein Schuh daraus: Gerade weil die Anwesenheit des Herrn das Wichtigste ist, ist auf alle anderen Aspekte (die der Architektur, der Kunst, der Ausgestaltung, auch der Musik etc.) allergrößte Sorgfalt zu verwenden.
If only closed minds came with closed mouths.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Horrido,

ich fürchte, wir reden hier aneinander vorbei. Natürlich ist richtig, daß man die Liturgie auch in einem Stall oder auf eine Wiese feiern kann. Die Betonung liegt hier auf "kann" - denn auch wenn das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn selbst ist, heißt das noch längst nicht, daß daneben alles andere unwichtig wäre. Würde man Eure Argumentation konsequent zuende denken, könnte man ganz auf den Bau von Kirchen verzichten. Umgekehrt wird aber ein Schuh daraus: Gerade weil die Anwesenheit des Herrn das Wichtigste ist, ist auf alle anderen Aspekte (die der Architektur, der Kunst, der Ausgestaltung, auch der Musik etc.) allergrößte Sorgfalt zu verwenden.
Wir reden nicht aneinander vorbei. Ich denke nur, dass sich die äußere Gestaltung (in aller Sorgfalt -> selbstverständlich!) mit den Zeiten und den Menschen ändern kann. Und dass darum Kirchen, die vielleicht in der heutigen Zeit gebaut werden, logischerweise anders aussehen werden als Kirchen, die seit dem 15. oder18. oder 19. Jahrhundert stehen.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Horrido,

ich fürchte, wir reden hier aneinander vorbei. Natürlich ist richtig, daß man die Liturgie auch in einem Stall oder auf eine Wiese feiern kann. Die Betonung liegt hier auf "kann" - denn auch wenn das Wichtigste die Anwesenheit des Herrn selbst ist, heißt das noch längst nicht, daß daneben alles andere unwichtig wäre. Würde man Eure Argumentation konsequent zuende denken, könnte man ganz auf den Bau von Kirchen verzichten. Umgekehrt wird aber ein Schuh daraus: Gerade weil die Anwesenheit des Herrn das Wichtigste ist, ist auf alle anderen Aspekte (die der Architektur, der Kunst, der Ausgestaltung, auch der Musik etc.) allergrößte Sorgfalt zu verwenden.
Was aber nicht automatisch bedeutet, nur "alte" Kunst sei würdig und schön, auch moderne Künstler mit "Farbklecksen" denken sich was bei der Gestaltung. Bevor man also den Architekten oder Künstler eine SChelte erteilt, erstmal fragen und denken. Und man sollte bedenken, das was ein Knecht heute schön empfindet wurde von den Leuten annodazumal besonders bei den Eppochenübergängen genauso empfunden wurde wie die Knechtschen "Farbklekskirchen". Es ist also weniger ein Kunstproblem sondern eher ein kulturelkünstlerischer Generationskonflikt.

LG
Fiore
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

FioreGraz hat geschrieben: Es ist also weniger ein Kunstproblem sondern eher ein kulturelkünstlerischer Generationskonflikt.

LG
Fiore
Du denkst also an eine kleine Gruppe von 40-60 Jährigen, die durch ihre politische und soziale Stellung mehr Macht haben und somit der Mehrheit ihre bunten Glassteine am Altarraum demonstrieren anstatt Christus- und Jungfrau Maria Bilder und eines festinstallierten Kreuzes?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Du denkst also an eine kleine Gruppe von 40-60 Jährigen, die durch ihre politische und soziale Stellung mehr Macht haben und somit der Mehrheit ihre bunten Glassteine am Altarraum demonstrieren anstatt Christus- und Jungfrau Maria Bilder und eines festinstallierten Kreuzes?
Nein ich denke an den künstlerischen Ausdruck und an dessen Generationskonflikt. Ein Künstler annodazumal wurde auch geschasst von Leuten und erst im Nachinein (Generationen später) laufen die kleinen Knechts herum und bejubeln diese. Ginge es nach deiner Denkart hättest du heute keine Kirchen mit Statuten und Kreuzen etc.. Deine Kinder werden wahrscheinlich über eine andere Kirche meckern und Kirchen mit Farbkleksen verlangen.

LG
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich werde doch in die neu geweihte Kirche gehen, immerhin hängen große Vatikanfahnen vor der Kirche und die Kollekte ist für den Marien-Blumenschmuck bestimmt. Ich habe bei der Kirchweihe keine Maria gesehen aber mich spricht das an 8) und mit dem Fahrrad brauche ich bestimmt keine 10 Sekunden und kann so schneller an den Badesee radeln. 8)

OK, wie zu erwarten war, gab es Licht und Schatten beim Gottesdienst in der neugeweihten Kirche. Während der Predigt war ich noch begeistert, es ging um Jesu Aussage "Liebet einander" und der Priester (ich nehme einfach mal an, dass der Priester und nicht der Diakon gepredigt hat) den Islam als erschreckendes Beispiel nannte, der für Krieg und Terror steht, wenn Jesu Aussage nicht befolgt wird.
Doch später folgte die Kommunion und in erschreckender deutscher Tradition musste ich einen Umweg durch die halbe Kirche machen, um vom Priester und nicht von einer Kommunionshelferin die Kommunion zu empfangen.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Hier geht es nicht um einen schlichten Altarbereich, sondern um Verballhornung der Religion. Anstelle schlichter Christus- und Jungfrau Maria Bilder und eines schlichten festen Kreuzes werden bunte Glaskleckse demonstriert.

Ach weißt du, Deutsche finden Jesus- und Marienbilder halt einfach kitschig. Das kann man ihnen nicht zumuten.

Raimund J.
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Re: Kirchweihe

Beitrag von Raimund J. »

Kann mir mal bitte jemand die Begriffe "Kirchweihe", "Altarweihe", "Benedizierung" und "Konsekration" differenzieren und auslegen?

Was bedeutet es genau, wenn es heißt eine Kapelle wurde am ... durch ... benediziert? War das dann die Weihe des Gotteshauses? Ist zentraler Bestandteil einer Kirchenweihe auch immer die Altarweihe oder kann auch beides unabhängig von einander zu unterschiedlichen Zeiten vorgenommen werden?

Vielen Dank im Voraus für die sachkundigen Erläuterungen!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

michaelis
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Re: Kirchweihe

Beitrag von michaelis »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Kann mir mal bitte jemand die Begriffe "Kirchweihe", "Altarweihe", "Benedizierung" und "Konsekration" differenzieren und auslegen?
Für "neue" Kirchen siehe hier.

Demzufolge ist eine "benedizierung" die ausnahmsweise erfolgte Segnung (anstatt einer Weihe) einer Kirche.

Die Weihe der Kirche schließt immer die des Altars mit ein. Umgekehrt kann aber in einer geweihten Kirche auch ein neuer Altar "alleine" geweiht werden.

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Galilei
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Re: Kirchweihe

Beitrag von Galilei »

»Benedictio« ist die bloße Segnung einer Kirche, »dedicatio« die Kirchweihe. »Consecratio« kenne ich in diesem Zusammenhang nicht.

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ad-fontes
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Re: Kirchweihe

Beitrag von ad-fontes »

Und ich habe immer noch keine Antwort darauf bekommen, warum der Hochaltar im Bistum Speyer, an dem zukünftig die hl. Messe in der ao. Form gefeiert wird, neu geweiht werden muß. :(
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Lupus
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Re: Kirchweihe

Beitrag von Lupus »

Was soll das heißen: "Hochaltar im Bistum Speyer"?
Ein genereller Hochaltar im Dom, in einer Pfarrkirche evtl. erneuert, oder was sonst?

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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ad-fontes
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Re: Kirchweihe

Beitrag von ad-fontes »

St. Ägidius in Neustadt an der Weinstraße:
viewtopic.php?p=441283#p441283

Macht ein Rückbau (was immer das heißen mag) eine Neuweihe erforderlich?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Berolinensis
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Re: Kirchweihe

Beitrag von Berolinensis »

ad-fontes hat geschrieben:St. Ägidius in Neustadt an der Weinstraße:
viewtopic.php?p=441283#p441283

Macht ein Rückbau (was immer das heißen mag) eine Neuweihe erforderlich?
Ein Altar kann auf vielfältige Weise seine Konsekration verlieren (etwa sobald das Sepulchrum nicht mehr versiegelt ist, wenn die Altarplatte gespalten ist etc...). Dann ist eine neue Konsekration erforderlich.

michaelis
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Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Kirchweihe

Beitrag von michaelis »

"Rückbau" wird i.A. als Umschreibung für "Abbruch" verwendet.
In diesem Fall wurde aber wohl ein früherer Zustand wiederhergestellt.

Allgemein gilt in diesem Zusammenhang, daß ein Altar seine Weihe verliert, wenn er so weit zerstört wurde, daß er nicht mehr als solcher zu verwenden ist. Also z. B. auch durch die Trennung von Mensa und Stipes.

Meine Vermutung:
Der "alte" Hochaltar war in früheren Jahren entfernt worden, und an seiner Stelle ein neuer "Volks-"Altar errichtet worden. Auch wenn man hierzu z.B. die Mensa des alten Altares verwendet hätte, wäre dieser neue Altar neu zu weihen gewesen.
Nun hat man wahrscheinlich wiederum den "Volks-"Altar abgebrochen und an der Stelle des alten Hochaltares einen neuen errichtet.
Auch dieser ist nun wieder neu zu weihen. Und zwar selbst dann, wenn man den "alten" Hochaltar in Teilen eingelagert und nun wieder zusammengesetzt hätte.

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