Medjugorje (neue Beiträge)

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Wieso Mgr gibt doch nur seine privatmeinung wieder ebenso wie don amorth das tut

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:Wieso Mgr gibt doch nur seine privatmeinung wieder ebenso wie don amorth das tut
Naja kath.net behauptet ja eine Neutrale Stellung Roms zu dem Medugorje-Phänomen - allein das ist eine journalistenlüge.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Ich hoffe die römer tun in der geschichte wirklich bald was

Nueva
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Beitrag von Nueva »

..ja, sonst spinnen sie wirklich , die Römer )Weshalb gibt es hier keinen tocktocktocksmiley???)
Jetzt hat sich endlich mal jemand ein bisserl kritisch in Sachen Medju geäusert und schon läuft die kath.net-Maschinerie auf Hochtouren...
es wäre interessant zu wissen, was wirklich dahintersteckt, die letzte Marienbotschaft war ja fahlr und oberflächlich ..wie immer

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

*klick*
Der weltbekannte Mariologe René Laurentin antwortet dem italienischen Bischof Andrea Gemma, der meinte, dass in Medjugorje alles ein satanischer Betrug sei: "Ich bin überzeugt, dass Medjugorje eine Frucht des Guten und nicht des Bösen ist."

[...]
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

angeblich Johannes Paul II hat geschrieben:Ich bedaure es, die Kirche vom Vatikan aus leiten zu müssen und nicht von Medjugorje aus'
Wann und wo genau hat er das gesagt?
Ich gebe zu, die zwei Briefe, die letztes Jahr aufgetaucht sind, sehen echt aus (ich kenne die Handschrift von JPII) aber dieses Zitat geht viel weiter als der Inhalt der (wohlwollenden, nicht bestätigenden) Briefe.
Der Papst will die Kirche lieber von Medjugorje aus leiten als vom Vatikan aus?
Soll die Kirche künftig "Medjugorisch-katholische Kirche" heißen?!
???

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Nach seiner persönlichen Meinung gefragt, zitiert der Mariologe Papst Johannes Paul II.: "Ich möchte betonen, dass der polnische Papst gesagt hat:
,Ich bedaure es, die Kirche vom Vatikan aus leiten zu müssen und nicht von Medjugorje aus.' Das scheint mir sehr viel sagend zu sein."
So ein Quatsch!


Gruß, ad_hoc
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ad_hoc
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Die neuesten Zuckungen und Lügen der Medjugorje-Sektierer?

Beitrag von ad_hoc »

Nun hat der Bischof von Mostar, Ratko Peric, zuständig für den Ort des Trauerspiels um Medjugorje, die Berichte als falsch erklärt, wonach der Vatikan die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der angeblichen Erscheinungen in Medjugorje geplant haben soll.
Der Kardinal und Vorsitzender der Bischofskonferenz von Bosnien-Herzegowina, Vinko Puljic, unterstützte den Ortsbischof mit der Zurückweisung der Aussage in „Radio Medjugorje“, wonach er die Einsetzung einer vatikanischen Untersuchungskommission angekündigt habe, Wörtlich sagte er, dass es sich bei dieser Nachricht um eine Fälschung der Medjugorje-Verantwortlichen handele.

Die kroatische Tageszeitung „Vecernji list“ veröffentlichte am 27. Juni 2008 die nachfolgende sensationelle Schlagzeile auf der Titelseite: Der Vatikan, die höchste Autorität der katholischen Kirche, hat beschlossen, sich mit dem Phänomen von Medjugorje zu beschäftigen – eine neue Kommission für Medjugorje“, während sich auf Seite fünf der gleichen Ausgabe eine noch sensationellere Schlagzeile findet: „Es wird eine Kommission des Heiligen Stuhls eingerichtet“, begleitet von dem Utertitel: „Medjugorje – Kardinal Puljic zum Jahrestag des Phänomens der Erscheinungen der Madonna.“

In der die Presseerklärung des Bischofs von Mostar v. 27. Juni 2008, sagte dieser aus, dass
der Text die Falschmeldung enthielte, die Kommission der Bischofskonferenz des ehemaligen Jugoslawien hätte zu den Vorgängen von Medjugorje eine Entscheidung getroffen und erklärt, es gäbe dort keine übernatürlichen Erscheinungen, und sie hätte in diesem Zusammenhang weitere Nachforschungen angeordnet.

Hingegen sei es Tatsache, dass keine Kommission der Bischofskonferenz irgendeine Entscheidung getroffen hat, und ebenso wenig wurden von der Kommission weitere Nachforschungen angeordnet. Tatsächlich wurde die Entscheidung direkt und unmittelbar von der zuständigen Bischofskonferenz getroffen, die am 10. April 1991 in Zadar erklärte:
„Auf der Grundlage der bisher durchgeführten Überprüfungen kann nicht bestätigt werden, dass diese Ereignisse in einem Zusammenhang mit übernatürlichen Erscheinungen und Offenbarungen stehen.“
(Die Erklärung der Bischofskonferenz erfolgte auf der Grundlage der Ermittlungen und Schlussfolgerungen der Kommission, die im Jahre 1987 von der damaligen Bischofskonferenz eingerichtet worden war)

Angeblich, so wird weiterhin von den Medjugorje-Machern behauptet, würde die neue Kommission sehr wahrscheinlich der Jurisdiktion des Heiligen Stuhls unterstellt werden.
Und sehr wahrscheinlich solle es sich um eine internationale Kommission handeln, die der Jurisdiktion des Ortsbischofs übergeordnet sein wird.

Das lässt vermuten, dass in Wirklichkeit nichts geklärt, sondern lediglich vermutet und spekuliert wird.
Wer weiß nun, ob die Einrichtung einer solchen Kommission nur theoretisch erwogen oder tatsächlich eingerichtet werden wird?
Welchem Zweck dienen die Verbreitungen von nicht fundierten und widersprüchlichen Erklärungen über das Phänomen Medjugorje seitens der Medjugorje-Macher, wenn doch schon 1991 die zuständige Bischofskonferenz zur Schlussfolgerung gelangte:
„Auf der Grundlage der umfangreichen Ermittlungen bezüglich des Phänomens von Medjugorje gibt es – bis heute – keinerlei gültige Beweise für übernatürliche Erscheinungen oder Offenbarungen.“

Nicht nur Bischof Ratko ist davon überzeugt, dass es sich bei dieser Affäre um ein gezieltes Betrugsmanöver der sektiererischen Medjugorje-Macher handelt, die mit Falsch-Informationen auf den Jahrestag der dubiosen Medjugoje-Ereignisse aufmerksam machen möchten.

Jahrelang versuchte der gleiche Bischof, in Rom vom damaligen Kardinal Ratzinger empfangen zu werden, um zu verlangen, dass dieser den Aufmarsch der Bischöfe und Priester in Medjugorje unterbinden möge, die sich, ohne sich zuvor mit dem Ortsbischof in Verbindung zu setzen, dorthin begeben.
Bischof Ratko, ebenso sein Vorgänger Bischof Zanic, müssen sich wie Trottel vorgekommen sein und sie dürften sich von Rom im Stich gelassen gefühlt haben.

Es gab drei kirchliche Kommissionen:
Die erste tagte von 1982 bis 1984 und kam nach langen Gesprächen mit den Sehern zur Auffassung, dass diese zwar mehrfach gelogen und mit Tricks gearbeitet hatten, aber keine übernatürlichen Botschaften empfingen.
Die zweite und erweiterte Kommission arbeitete von 1984 bis 1986. Sie bestand aus zwölf Priestern und drei Fachärzten. Wieder erklärte die Mehrheit, dass es sich nicht um übernatürliche Erscheinungen handele. Die Kommission führte ihrem Ergebnis eine Deklaration hinzu, in welcher die „unakzeptablen Behauptungen“ und „bizarren Erklärungen“ aufgelistet wurden, welche dem seltsamen Phänomen (Erscheinung) zugeschrieben wurden.

Die dritte Kommission arbeitete in den Jahren 1987 bis 1990. Sie bestand aus elf Priestern (sechs Ordenspriester und fünf Diözesanpriester, vier Ärzten und Psychologen und einer Ordensschwester als Sekretärin.
Nach vierjähriger Arbeit legte diese Kommission ihr Ergebnis der Bischofskonferenz vor. Diese gab daraufhin im April 1991 folgende Erklärung ab:
„Von Anfang an haben die Bischöfe die Ereignisse von Medjugorje verfolgt, durch den Ortsbischof, durch die Bischofskonferenz und durch die Kommission der Bischofskonferenz von Jugoslawien. Auf der Grundlage der bisherigen Studien kann nicht behauptet werden, dass diese Dinge übernatürliche Erscheinungen oder Offenbarungen betreffen.“

Bischof Ratko fasste alle Ergebnisse nochmals in einem umfangreichen Bericht zusammen und schloß:
„Obwohl zahllose seltsame Besucher nach Medjugorje kommen und obwohl eine massive ‚Publicity’ begleitet von ‚charismatischen Eingebungen’ besteht, hat die Bischofskonferenz den Mut, auf der Basis ernsthafter und fachgerechter Untersuchungen zu erklären, dass kein Beweis für irgendwelche übernatürlichen Erscheinungen in Medjugorje besteht.“

Der gleiche Bischof weiter:
„Die Kongregation für die Glaubenslehre hat viermal eingegriffen durch zwei ihrer Sekretäre, wobei der damaligePräfekt, Kardinal Ratzinger, ebenfalls eingriff.
1985 machte Msgr. Alberto Bovone, Sekretär der Bischofskonferenz Italiens, darauf aufmerksam, dass man keine Wallfahrten nach Medjugorje organisieren darf.
Im Jahr 1995 schrieb Msgr. Tarcisio Bertone (heute Kardinalstaatssekretär) an den Bischof von Langres, Lucien Daloz, und 1998 an den Bischof von Reunion, Gilbert Anbry, dass Wallfahrten, sowohl privat als auch öffentlich, verboten sind, wenn sie die Echtheit der Erscheinungen voraussetzen, weil das im Gegensatz zur Erklärung der jugoslawischen Bischofskonferenz steht.“

Aufgrund eines Anschreibens im Jahr 1998 bzgl. mehrerer angeblicher Aussagen, welche vom damaligen Papst Joh. Paul II. und vom Katdinal-Präfekten Ratzinger in Bezug auf Medjugorje getroffen worden waren, antwortete Kardinal Ratzinger am 22. Juli 1998:
„Das einzige, was ich zu den Aussagen über Medjugorje, die man dem Heiligen Vater und mir zuschreibt, sagen kann, ist dies, dass sie völlig frei erfunden sind.“

Die Annahme dass Papst Benedikt XVI. nun eine international besetzte Kommission einsetzen würde, ist absurd. Das Urteil der Kirche über Medjugorje steht schon lange fest.
Was Rom bislang versäumt hat ist, mit aller Härte gegen jene Bischöfe und Priester vorzugehen, die dem Papst und dem Bischof von Mostar den Gehorsam verweigern.
Dazu gehören auch einige Personen des deutschen katholischen Adels, die gewissermaßen als die deutschen Repräsentanten des Medjugorje-Unwesens fungieren und somit in vielen unbedarften Katholiken die scheinbare Bestätigung der Medjugorje-Ereignisse erwecken..
Aber sie alle befinden sich im ständigen Zustand des Ungehorsams gegenüber dem Papst. Und damit unterscheiden sie sich in keiner Weise von der linken modernen Mehrheit der deutschen Katholiken, die sich ebenfalls schon lange durch Ignorierung von Rom getrennt hat.

Wir wissen doch alle, dass Heilungen, Wunder und unerklärliche Ereignisse auch durch Dämonen hervorgerufen werden können.
Wenn dies so ist, welche Auswirkungen haben dann die angeblichen Heilungen (angeblich gibt es bislang dort keine Heilungen auf Dauer), die angeblichen Bekehrungen, die angeblichen intensiveren Glaubenserkenntnisse, die zahlreichen Beichten etc. in Medjugorje?
Wir werden es sehen und erkennen.
Ich sehe bislang schon mal Ungehorsam, Falschheit(!), Aufdringlichkeit, Penetranz, Unruhe, Intoleranz ect. sehr vieler an und für sich ganz normaler Medjugorje-Anhänger.

Gruß, ad_hoc
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

gibts dazu einen Link

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Genau das habe ich mich eben auch gefragt, aber nichts gefunden, was da irgendwie passt... :/
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

nikon
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Beitrag von nikon »

Haltung der Diözese

Der Ortsbischof Ratko Perić, Bischof der Diözese Mostar-Duvno, steht wie sein Vorgänger Pavao Žanić den behaupteten Erscheinungen sehr skeptisch gegenüber. Er hat in Vorträgen und Veröffentlichungen wiederholt erklärt, dass die Angaben der Seher auf sehr dünnem Boden stünden, und erhob den Vorwurf von Tricks und Lügen im Kontext ihrer Prophezeiungen.[4] In einer Predigt am 15. Juni 2006 in der Pfarrei von Međugorje äußerte er, dass mittlerweile „etwas einem Schisma Vergleichbares“ existiere.[6]

Diese negativen Äußerungen der bisherigen Ortsbischöfe können auch vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen, 1995 bis zur Entführung des Bischofs eskalierten lokalen Konflikte zwischen den Franziskanern in der Herzegowina und der Ortsdiözese sowie deren jeweiligen Anhängern verstanden werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Me%C4%91ugorje

aber auch andere kroatische bischöfe stehen skeptisch dieser "sache" gegenüber.. tatsache ist das die dort lebenden franziskaner sich dumm und dämlich verdienen und alles verkaufen was zum verkaufen geht.. ob es rosenkränze sind oder steine....

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Letzteres wird immer wieder abgestritten, genauso wie der Vorwurf, daß die Seher durch die Erscheinungen (ich spare mir erst einmal die Gänsefüßchen) reich geworden sind.
Manche behaupten, der Pilgerbetrieb — Herbergen, Verkauf von Devotionalien — sei eine Einnahmequelle für ein vollständig verarmtes Dorf.
???

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Eine Quelle kann ich nicht angeben, aber mir ist dies von glaubwürdiger Seite berichtet worden.

Eine sehr gute Quelle ist übrigens das Schreiben von Pater Hönisch vor einigen Jahren, als er sich von Medjugorje abgewandt hatte und dies in seiner Monatsschrift "Christkönig" (?) begründete. Ein erschütternder Bericht über seine Erfahrungen mit Medjugorje und seinen Anhängern, besonders über die schlimmen Reaktionen vieler ihm bislang verbundenen Menschen, die weiterhin in der Medjugorje-Sekte verblieben.
Diese Zeitschrift bzw. den Bericht sollte ich noch irgendwo haben. Ich muß mal nachsehen.

Gruß, ad_hoc
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Dieser Bericht würde mich auch sehr interessieren.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Manche Leute sagen, sich für Medjugorje begeistern, das ist wie sich verlieben. Genauso, wie die Verliebtheit der Startzünder für eine Beziehung in tiefer Liebe sein kann, so kann auch ein religiöses Erlebnis in Medjugorje zu wahrer Frömmigkeit führen.
Aber in vielen Fällen endet die Verliebtheit mit Enttäuschung — das hat wohl jeder schon mal erfahren. Und es gibt tatsächlich Leute, die von Medjugorje enttäuscht wurden. Wieviele es tatsächlich sind, wissen wir nicht, denn wir kennen vor allem diejenigen, die nachher zu ausgesprochenen Medjugorje-Gegnern wurden wie Mark Waterinxx (Rechtschreibung?) und Phil Kronzer.
???

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ent-täuscht, das Wort sagt ja schon alles. Jemand erkennt, dass er auf eine Täuschung reingefallen ist. Ein langer und schmerzlicher Prozeß,
sich das ehrlich einzugestehen. Gerade im Erkennen so einer Enttäuschung besteht die chance, im Glauben und VErtrauen auf Gott hin zu wachsen. Aber diese Enttäuschung mit einem frommen Mäntelchen oder sektiererischen Denkverbote zuzudecken, ist fatal.

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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

Hallo erst mal,

heute habe ich meinen Zugang zu diesem Forum erhalten. Eine Vorstellecke habe ich hier nicht gefunden, daher hier in aller Kürze: Im echten Leben heiße ich Albert. Der Name Trinitus fiel mir ein, weil ich seit etwa 20 Jahren einen Pfeifton in beiden Ohren habe. Ich gehe aber davon aus, sollte ich dereinst am trinitarischen Geheimnis teilhaben dürfen, dass ich dann auch wieder die vollkommenen Stille werde lauschen dürfen. ;)

Zum Thema: Ich habe in den letzten Tagen diesen Thread von vorne bis hinten durchgeackert und zum Teil auch den Vorläufer. Der Grund: Ein Gast in meinem Lokal ist Medju-Fan und fordert mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf: "Du musst unbedingt mal dort hin fahren." Da ich aber diesbezüglich ziemlich skptisch bin, wollte ich mich zunächst genauer informieren.

Mein (vorläufiges) Fazit zum Thema: "Hat in Medju. Gott höchstselbst die Hände im Spiel oder erlaubt sich da der Teufel einen Streich?" Ich glaube, die Antwort lautet ähnlich wie auf die Frage der Archäologen: "War T-Rex ein Aasfresser oder ein Raubtier?" Nach jahrelangem Streit kamen die Wissenschaftler zu dem Schluß, dass T-Rex vermutlich ein Jäger war, der sich aber nicht zu schade war, seinen hungrigen Magen auch mal an einem bereits gedeckten Tisch zu füllen.

Ich bin mir aber noch nicht so ganz im Klaren darüber, worin der Anfangsimpuls von Medju. bestand. War zuerst Gott am Werk und dann versuchte der Teufel ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen, oder initierte Satan selbst diese Show und Gott betreibt jetzt Schadensbegrenzung? Ich befürchte letzteres, denn Gott bereitet (insofern ich sein Handeln beurteilen kann) seine Eingriffe sorgfältiger vor und sorgt dafür, dass sein Samen, so gut es eben in einer sündigen Welt geht, auf halbwegs fruchtbaren Boden fällt.

Wie auch immer. Papst Paul VI sagte sinngemäß: "Der Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen." und ich würde mich anstelle der Medju-Fans davor hüten, davon auszugehen, dass Medjugorje eine rauchfreie Zone ist. Gerade wer sich sicher wähnt, ist ein gefundenes Fressen für den Widersacher.

Die Kirchenväter und -mütter haben immer wieder davor gewarnt, sich an (übernatürliche) Phänomene zu klammern. Nicht die Liebe zu den Phänomenen ist es, die uns rettet, sondern die Liebe zu Gott und den Nächsten. Darin bestehen die vielbeschworenen Früchte. Nicht in der Quantität von Beichten und ausgeteilten Hostien.

Eine Beichte, die mich nicht in der Liebe wachsen läßt, ist ein vergrabenes Talent. Eine Kommunion, die nicht das Feuer der Liebe in meinem Herzen entfacht, ist ein weiterer Nagel im Leib unseres Herrn.

Ich kenne nicht viele Medju-Anhänger, aber mein Bekannter (der Gast) ist jedenfalls ein ziemlich verwirrter Mensch. Ob diese Verwirrungen mit der Verehrung der "Gospa" in einem Zusammenhang stehen, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich vermute, dass er dort nicht wirklich Heilung erfahren wird.

Liebe Grüße
Trinitus

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Willkommen hier im Kreuzgang! :huhu:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Der Vorstell-Thread ist hier gewesen... Aber da hat schon einige Zeit niemand mehr geschrieben... :huhu:
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Trinitus

Herzlich willkommen.
Das ist schlimm, mit Deinem Ohrenleiden. Ich wünsche Dir, das dieses wirklich wieder verschwindet.

Was Medjugorje anbelangt, so gibt es leider auch hier im Forum einige Anhänger der dortigen obskuren Ereignisse.

Grundsätzlich aber muß man wissen, dass drei vom Vatikan initiierte Kommissionen zu dem Schluß gekommen sind, dass in Medjugorje keine übernatürliche Ereignisse himmlischen Ursprungs (womöglich aber andere -meine Anmerkung-) stattfinden.
Organisierte Wallfahrten nach Medjugorje sind untersagt!
Die Anzahl der bewußten Gehorsamsverweigerungen der dort ansässigen Kleriker, teilweise auch von Bischöfen und Priestern, die sich nach Medjugorje begeben, ist erstaunlich.
Die angeblichen Heilungen, sofern welche stattgefunden haben, sollen nicht von Dauer gewesen sein und die angeblichen 'Bekehrungen' der Bekehrten müssen sich erst noch erweisen, ob sie auf Dauer angelegt sind.
Bemerkenswert ist auch der in aller Regel stattfindende und negativ verlaufende Sinnes- und scheinbare Charakterwandel der von Medjugorje Überzeugten, sofern sie ein- oder mehrmals dort gewesen waren.

Wenn Dir Erscheinungsorte wichtig sind (mir sind sie jedenfalls wichtig), dann halte Dich vorzugsweise an die bereits von der Kirche anerkannten Orte.

Gruß, ad_hoc
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Trotzdem willkommen, Trinitus!
Im Gegensatz zu anderen Foren darf man hier seine Meinung kundtun, wenn man Kritik oder Zweifel an Medjugorje hat. :ja:
Im Übrigen hatte ich diese Nacht einen Traum, den ich mit euch allen teilen möchte:
Ich war in Medjugorje. Ich war auch anwesend während einer Erscheinung, fiel auf die Knie und an zu schluchzen und war sehr ergriffen. Danach fing aber ein Typ neben mir an, über die lichtreichen Gemeimnisse des Rosenkranzes zu lästern. Und ich habe ihm gesagt: "Weißt Du denn nicht, woher der Rosenkranz seinen Ursprung hat? Da gab es diese Clausulae, die Adolf von Essen Dominkus von Preußen lehrte. Und einige der Clausulae betrafen bereits die lichtreichen Gemeimnisse. Der andere wollte mich dafür aber lynchen, denn er meinte, die Muttergottes habe Dominkus Guzman den fertigen Rosenkranz gleich so übergeben. Ich mußte mich mit körperlicher Gewalt wären.
Dann gab es eine Messe, und ich erhielt die Kommunion von einem Bischof (in Medjugorje?!)
Plötzlich fiel mir ein, daß ich meiner Oma nicht abgesagt hatte. Ich wollte sie doch am Samstag besuchen kommen, und jetzt ist schon Sonntag. Sie wird nicht nur ärgerlich sein, sondern auch besorgt, daß ich nicht mehr zuhause bin. Andere versuchten, mich zu beruhigen. Wenn die Oma nachfragt, werden ihr sicher Nachbarn sagen, daß Du mit einem Koffer weggegangen bist. Ich schaffte es aber schließlich, daß A., eine Frau, die ich auch im richtigen Leben kenne, mir ihr Handy überlief, und ich rief Oma an. "Es tut mir leid, Oma", habe ich gesagt, "ich habe Dich komplett vergessen. Ich bin hier in Kroatien (sic!) auf einer Exkursion. Hat sich so ergeben"
Und dann wachte ich auf.
Was sagt ihr zu dem Traum?
???

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

anneke6 hat geschrieben: Was sagt ihr zu dem Traum?
Na ja, im Traum beschäftigt sich das Gehirn sozusagen abstrakt und "unkontrolliert", aber auf faszinierender Weise mit allerlei Dingen die auch eine Rolle im realen Wach-Leben spielen. Hast Du Dich evtl. am Vorabend des Gedenktages des Heiligen Dominikus mit dessen Bezug zum Rosenkranz beschäftigt?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Die Sache mit dem Ursprung des Rosenkranzes und den lichtreichen Geheimnissen hat mich immer wieder beschäftigt, wenn John Vennari oder Christopher Ferrera damit anfangen, den "neuen Rosenkranz" zu verreißen . (Wie sehr diese Leute historisch informiert sind, sieht man schon daran, daß die die Anfüngen "Jesus, den Du, O Jungfrau" und "Jesus, der" als Neuerung auffassen…:hmm:)
Ich werde morgen tatsächlich zu Oma fahren — und es ist mir sehr peinlich, daß ich sie einmal habe warten lassen, weil ich Bożena Porzyńska getroffen hatte. Ihr Vorwurfsvolles "Wer war denn wichtiger als ich?" klingt mir immernoch in den Ohren.
Wieso Medjugorje? Keine Ahnung.
???

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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

ad_hoc hat geschrieben:Hallo Trinitus

Herzlich willkommen.
Das ist schlimm, mit Deinem Ohrenleiden. Ich wünsche Dir, das dieses wirklich wieder verschwindet.
Danke für die Willkommensgrüße, (auch an die anderen). Das mit dem Ohrenpfeifen ist halb so schlimm. Ich kann es ganz gut überhören, nur halt nicht wenn ich auf die Stille hören will. Jetzt wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass ich beim Gebet oder bei der Andacht dieses Pfeifen nie bewußt wahrnehme. Ist doch ein netter Hinweis darauf, dass es bei Gott keinen Tinitus gibt, nur Trinitus.
ad_hoc hat geschrieben:Wenn Dir Erscheinungsorte wichtig sind (mir sind sie jedenfalls wichtig), dann halte Dich vorzugsweise an die bereits von der Kirche anerkannten Orte.
Keine Bange. Medjugorje ist für mich no-go-area. Allerdings pilgere ich jeden Tag an einen Marienerscheinungsort, der ebenfalls keine kirchliche Anerkennung hat. In meinem Café erscheint mir Maria täglich in Form einer schlichten Gipsstatue. Sie ist unbeschreiblich schön (insbesondere, wenn ich nach Feierabend einen Rosenkranz vor ihr bete.) Ihre Botschaften sind noch bescheidener, als die der "Gospa" - sie schweigt. :)
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

Ach ja, ich mach mich jetzt auf den Weg ins Vorstellthread (danke für den Link "Ecce Homo"). Dort verrate ich dann, wo mein bevorzugter Pilgerort ist. Bis gleich - CU. :huhu:

:schreiben:
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

Noch eine Anmerkung:

Mein Bekannter (der Medju-Anhänger-Gast) war es übrigens, der mir die Gipsstatue, gegeben hat (eine Lourdes-Madonna). Er meinte, dass die Lourdes-Madonna für Armut stehe und daher schlecht für's Geschäft sei (er ist selbständig!). In seinem Zimmer steht jetzt eine Plastik-Statue aus Medjugorje (sein Geschäft läuft deswegen allerdings auch nicht besser). Diese Haltung ist für mich Esoterik-pur, wenngleich im Gewand der Katholizität.

Nebenbei bemerkt, sind meine Umsatzzahlen nicht rückläufig, seit ich die Statue im Café aufgestellt habe. (Manche Gäste halten das für trendy und sind dann ganz erstaunt, wenn ich ihnen erkläre, dass ich gerne und aus Überzeugung katholischer Christ bin. )
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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holzi
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Beitrag von holzi »

Trinitus hat geschrieben:Diese Haltung ist für mich Esoterik-pur, wenngleich im Gewand der Katholizität.
Herrje! Ich lese gerade "Orthodoxy and the Religion of the Future" vom Ieromönch Serafim Rose - dort klagt er genau diesen Einbruch okkulter und asiatischer Religiosität besonders in den Protestantismus und den Katholizismus an. Das Buch gibt's leider noch nicht auf Deutsch, ist aber absolut lesenswert.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich hatte angedeutet, dass ich mich um den Bericht des Pater Hoenisch kümmern werde. Freundlicherweise wurde mir dieser kopiert und zugesandt.

Er besteht aus zwei Teilen:
a) der von Pater Hoenisch in der Zeitschrift „Pfadfinder Mariens“ verfasste Artikel
b) der dort eingestellte erschütternde Bericht des damaligen Bischofs von Mostar zu den Vorgängen in Medjugorje.


„Böse Geister empfehlen oftmals das Gute, um das Bessere zu verhindern und Menschen zu bestimmten Handlungen zu ermutigen, die angeblich einen besonderen Akt der Tugend darstellen, nur um die Unvorsichtigen später um so leichter täuschen zu können und sie schrittweise dazu zu bringen, die schrecklichsten Sünden zu begehen.“
(Prospero Lambertini, der spätere Papst Benedikt XIV. in seinem Buch „De Servorum Dei beatificatione et Beatorum canonizatione, welches zugleich als wichtiges Werk über den Umgang mit Privatoffenbarungen gilt)

Pater Hoenisch schrieb in „Pfadfinder Mariens – Katholische Pfadfinderschaft Europas“, 19. Jahrgang, Nr. 75, 2. Quartal 2001:

MEIN EIGENER WEG NACH UND VON MEDJUGORJE

Vielen ist wohl noch bekannt, dass ich am Anfang selbst ein Anhänger von Medjugorje war. Zweimal bin ich nach Medjugorje gefahren, nur um dort zu beten. Später bin ich noch zweimal in Medjugorje gewesen, um während des Krieges Hilfstransporte nach Mostar zu begleiten.
Ganz am Anfang, als von den Erscheinungen die Rede war, war ich sehr angetan, von dem, was ich hörte. Man kann dies auch in einer der ganz frühen Nummern von „Pfadfinder Mariens“ nachlesen. Allerdings hatte mich damals schon ein Ausspruch der „Gospa“ irritiert, der auf eine ziemliche Gleichstellung der Religionen hinauszulaufen schien. Ich hatte mir aber damals damit geholfen, indem ich eventuelle Übersetzungsfehler einräumte.
Es war in dieser Anfangszeit von Medjugorje, dass ich auch begann, zweimal in der Woche bei Wasser und Brot, zu fasten. Ich mußte diese Praxis nach einiger Zeit aufgeben, weil ich es gesundheitlich nicht mehr schaffte.

Der eigentliche Grund, weshalb ich begann, an der Echtheit von Medjugorje zu zweifeln, …. war die sehr ausführliche Stellungnahme des Bischofs von Mostar zu Medjugorje. Dieses Schreiben konnte ich nicht einfach abtun mit dem Hinweis, dass zwischen den Franziskanern in der Herzegowina und dem Bischof von Mostar Auseinandersetzungen sozusagen historisch an der Tagesordnung waren. Dafür war das lange Dekret des Bischofs zu ernst. Außerdem erkennt man normalerweise an einem Schriftstück auch die innere Einstellung und sogar den Charakter des Schreibers. Das ganze Dokument atmet Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Sorge um die Diözese. Auch kann man beim besten Willen aus dem Dokument nicht herauslesen, dass der Bischof etwa ein Modernist wäre. Im Gegenteil: Er ist voll katholisch und verehrt die Gottesmutter.
Es kamen dann noch ein paar andere Erfahrungen hinzu. Kurzum: Ich hörte auf, nach Medjugorje zu fahren, obwohl ich noch kurz zuvor die ersten Novizen des vor 13 Jahren entstandenen Ordens der SJM zu einer offiziellen Wallfahrt nach Medjugorje ermuntert hatte, an der ich leider aus Zeitgründen nicht teilnehmen konnte.
Als ich mich dann innerlich von Medjugorje abwandte, machte ich es mir dennoch zur Auflage, nicht öffentlich gegen Medjugorje zu schreiben. Und dies habe ich bis zu diesem Artikel auch so gehalten. Ich wollte und will keinen verletzen. Auch jetzt nicht! Aber ich komme als Priester und Ordensoberer nicht daran vorbei, die Dokumente der Kirche sprechen zu lassen.

KIRCHLICHE STELLUNGNAHME ZU MEDJUGORJE

Es ist eine alte Tradition der Kirche, das Urteil über die Echtheit von Privatoffenbarungen dem zuständigen Ortsbischof zu überlassen. So wurde es zunächst auch in Medjugorje gehandhabt. Wenn ich sage „zunächst“, will ich darauf hinweisen, dass sich später auch die jugoslawische Bischofskonferenz einschaltete, und dass es sogar amtliche Äußerungen vatikanischer Stellen zu Medjugorje gibt. Ich will in diesem Abschnitt nichts anderes tun, als diese Dokumente für euch, liebe Leser und Leserinnen, sprechen zu lassen. Das lange Dokument des Ortsbischofs von Mostar findet ihr in dieser Ausgabe von „Pfadfinder Mariens“ eigens abgedruckt. Es ist sehr lang. Deshalb in diesem Artikel nur die kurzen verbindlichen Aussagen höherer kirchlicher Stellen zu Medjugorje:

Auszüge:

„Es ist nicht gestattet, Pilgerfahrten und andere Manifestationen zu organisieren, die durch den übernatürlichen Charakter, der den Ereignissen von Medjugorje eingeräumt wird, motiviert sind.“
Franjo Kardinal Kuharic, Präsident der Jugoslawischen Bischofskonferenz, 29. Januar 1987.

Der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph kardinal Ratzinger, hat mit obigem Datum daran erinnert, das „….die Organisation von offiziellen Pilgerfahrten nach Medjugorje verboten und darüber hinaus…..das Organisieren von Pilgerzügen und anderen religiös motivierten Manifestationen für nicht erlaubt erklärt wurde.“
Rom, 23. Mai 1990, Piazza del S. Uffizio 11, Vatikan.

Die in Zagreb auf einer Sondersitzung der Jugoslawischen Bischofskonferenz versammelten Bischöfe haben die folgende Erklärung gefasst und beschlossen:
„Die Bischöfe haben die Ereignisse von Medjugorje von Anfang an aufmerksam verfolgt und durch den Ortsbischof, die örtliche Diözesankommission und die – speziell für Medjugorje eingesetzte – Kommission der Jugoslawischen Bischofskonferenz prüfen lassen. Auf der Grundlage der bisher durchgeführten Ermittlungen kann nicht bestätigt werden (es kann weder gesagt noch aufrechterhalten werden), dass es sich bei den Ereignissen um übernatürliche Erscheinungen oder Offenbarungen handelt…..
Aus diesem Grund hat die Bischofskonferenz… zur Unterstützung des Ortsbischofs pastorale Hilfen für Medjugorje ausgearbeitet, die dem orthodoxen sakramentalen und liturgischen Leben entsprechen, um die Phänomene und Aussagen zu beenden, die dem Geist der Kirche nicht entsprechen.“
Jugoslawische Bischofskonferenz, 11. Januar 1991.

„Meine Überzeugung und Ansicht ist es nicht nur, dass das Übernatürliche nicht bewiesen ist, sondern, dass das Nicht-Übernatürliche bezüglich der Erscheinungen oder Offenbarungen von Medjugorje nachgewiesen wurde.“
Ratko Peric, Bischof von Mostar, 2. Oktober 1997.

„Ich kann dazu nur sagen, dass die dem Heiligen Vater und mir zugeschriebenen Äußerungen über Medjugorje frei erfunden sind.“
Joseph Kardinal Ratzinger, 22. Juli 1998

Zu dem Zitat Kardinal Ratzingers ist zu sagen, dass dem Kardinal eine Dokumentation zugeschickt wurde, in welcher eine Reihe von Zitaten niedergeschrieben waren, die der Papst bzw. der Kardinal bezüglich Medjugorje geäußert haben sollen. Um nur einige Beispiele zu nennen:
Bischof Hnilica habe den Papst zitiert: „Unsere Liebe Frau von Medjugorje wird Amerika retten.“
In einer Broschüre von Sr. Emmanuel heißt es: Erzbischof Angelo Kim, Präsident der koreanischen Bischofskonferenz, habe dem Papst gesagt, dass durch ihn Polen vom Kommunismus befreit worden sei. Darauf habe der Papst geantwortet: „Nein, dieses Verdienst kommt mir nicht zu. Das ist das Werk der Gottesmutter, wie sie es in Fatima und Medjugorje versichert.“
Weitere, dem Papst unterstellte Zitate:
„Erlauben Sie alles, was Medjugorje anbelangt“ (zum Erzbischof von Assuncion).
„Wenn ich nicht Papst wäre, wäre ich schon in Medjugorje.“
„Medjugorje ist das geistige Zentrum der Welt.“
Dem Kardinal Ratzinger unterstellte Zitate:
„Wir sind offen. Die Kommission setzt ihre Arbeit fort.“
In der österreichischen Zeitung „Echo aus Medjugorje“, Februar 1997, Nr. 138, heißt es auf Seite 3: „Schönborn hat mir von Kardinal Ratzinger gesprochen, der die Wichtigkeit der Früchte von Medjugorje anerkennt. Ich habe ihn eingeladen, nach Medjugorje zu kommen und er antwortete, das könne sehr gut sein“ (Pater Jozo).

Vor diesem Hintergrund ist die Antwort des Kardinal Ratzinger zu verstehen:
„Ich kann dazu nur sagen, dass die dem Heiligen Vater und mir zugeschriebenen Äußerungen über Medjugorje frei erfunden sind.“
Ich habe die Kopie des Briefes – er wurde am 22. Juli 1998 geschrieben – selbst gelesen. Ich kenne die handgeschriebene Unterschrift des Kardinals. Der Brief ist keine Fälschung.

NOCH EIN PAAR PERSÖNLICHE ERFAHRUNGEN AUS DER SEELSORGE

Es haben mir öfter Leute geklagt, dass sie sich versündigt haben, in dem sie das Fasten nicht eingehalten haben. Wenn ich sie fragte, ob sie das Fasten am Aschermittwoch oder am Karfreitag meinen, sagten sie nein. Sie meinten das Medjugorje-Fasten. Ich mußte ihnen immer darauf antworten, dass keiner verpflichtet ist, an zwei oder gar drei Tagen in der Woche das Medjugorje-Fasten bei Wasser und Brot einzuhalten. Im Verlauf weiterer Gespräche mußte ich darauf hinweisen, dass das Medjugorje-Fasten auf Dauer von jemandem, der seine täglichen Arbeiten und Verpflichtungen einzuhalten hat, gar nicht geleistet werden kann!
….Einmal am Tag sich satt essen dürfen, und zweimal eine kleine Stärkung einnehmen, das ist menschenmöglich.
Aber ich betone noch einmal: Bei Wasser und Brot fasten, dies bringt den Menschen auf eine falsche spirituelle Fährte….als Regelmaß gilt dies (ein solches Fasten) nicht. Also kann dies eigentlich nicht von der Gottesmutter kommen. Denn diese wird ihren Kindern keine Lasten auferlegen, die sie nicht einhalten können!

Etwas anderes mußte ich in der Seelsorge feststellen, und dies ist eine sehr traurige und ernste Sache: In dem Moment, als Freunde und Familien, mit denen ich bislang gut zusammenarbeiten durfte, merkten, dass ich bzgl. Medjugorje auf Distanz ging, war es restlos aus mit der Freundschaft. Ja, man sprach nicht mehr mit mir. Dies ist eigentlich unbegreiflich für Menschen, die die Mutter Gottes sehr lieben. Ich möchte diese Haltung an einem Gegenbeispiel erläutern: Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Fatima und Lourdes für echt halte und das ich viele Hilfen an diesen beiden Wallfahrtsorten erhalten habe. Auch die KPE und die SJM sind mit diesen beiden Wallfahrtsorten sehr verbunden. Wenn nun jemand, mit dem ich befreundet bin, zu mir sagt, er glaube nicht an die Echtheit von Fatima, dann finde ich dies zwar schade – denn schließlich hat die Kirche die Echtheit festgestellt, ohne allerdings die Gläubigen zu bedrängen, an die Echtheit als ein Dogma zu glauben. Also, ich finde es zwar schade, aber ich käme doch nicht auf den Gedanken, meine Freundschaft zu beenden nur deshalb, weil der andere an die Echtheit von Fatima nicht glaubt. Täte ich dies, würde ich die Weite der katholischen Kirche preisgeben.
…..Wer an Botschaften fest glaubt, von denen die Kirche gesagt hat, dass nichts Übernatürliches sich ereignet hat, der läuft Gefahr, dass er sein eigenes Urteil über das der katholischen Kirche stellt; d. h. er läuft nicht nur Gefahr, sondern er stellt es über das Urteil der Kirche. Und indem er dies tut, sind Tür und Tor für Spaltung und sogar Sekten geöffnet.

Ich muß allerdings auch zugeben, dass ich in der Seelsorge viele angetroffen habe, die in Medjugorje eine Anfangsbekehrung erfahren haben. Wenn die Bekehrung echt ist, wird der Bekehrte auf lange Sicht einen verbindlichen Zugang zum Gehorsam gegenüber der katholischen Kirche, zum Lehramt und zu den Sakramenten finden. Andernfalls wäre die Bekehrung nicht echt.
….Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel keinen verletzt habe. Und ganz im Stillen hoffe ich, dass alte zerbrochene Freundschaften wieder neu erstehen können.

Andreas Hoenisch, SJM



Im Anschluss folgt das Dekret des damaligen Bischofs von Mostar, welches an Deutlichkeit und Eindringlichkeit in Bezug auf Medjugorje keine Zweifel mehr offenlassen dürfte und auch heute seine Gültigkeit hat.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
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Teil I

DIE WAHRHEIT ÜBER MEDJUGORJE
29 PUNKTE, DIE GEGEN ECHTE MARIENERSCHEINUNGEN SPRECHEN

Dekret des Bischofs von Mostar,
Msgr. Pavao Zanic
(gekürzt)

1.
Eine Kommission der Jugoslawischen Bischofskonferenz ist dabei, die Wahrheit über Medjugorje zu untersuchen. Hiermit möchte ich dieser Kommission helfen, möglichst bald zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen. Die Propaganda für Medjugorje ist in Eile, die Kirche und die Welt vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Deswegen habe ich mich, ermutigt durch viele Zuschriften aus aller Welt, in denen die Rede davon ist, daß die Wahrheit missachtet wird, meiner Verpflichtung und meinem Gewissen gemäß entschlossen, darüber zu schreiben, um der Kommission zu helfen. Schon nur für eine kurze Beschreibung der Irrtümer über Medjugorje müsste man wenigstens dreihundert Seiten aufschreiben. Für mich aber ist dies nicht zu bewältigen.

2.
Charakteristischer Anhaltspunkt. Eine Touristenführerin brachte mir im August 1989 einen Priester und eine Journalistin aus Panama. Die Touristenführerin stellte sich als Konvertitin von Medjugorje vor. Der Priester aus Panama wollte wissen, warum ich nicht an die Muttergottes-Erscheinungen in Medjugorje glaube.

Ich habe ihm geantwortet, daß es wenigstens zwanzig Gründe gebe, von denen schon einer genügen würde, warum jeder ehrliche und gut informierte Mensch zum Ergebnis kommen müsste, daß die Erscheinungen nicht übernatürlich seien. Er bat mich, ihm nur einen Grund ausführlich zu erläutern.

Ganz kurz erzählte ich ihm den Fall des ehemaligen Franziskaners in Medjugorje, Ivisa Vego. Aufgrund des Ungehorsams wurde er – durch eine Entscheidung des Heiligen Vaters – von der Generalordensverwaltung in Rom aus dem Orden entlassen und von den Gelübden dispensiert (a divinis suspensus). Er wollte aber nicht gehorchen, sondern blieb im Kloster und zelebrierte weiter, teilte die Kommunion aus und hatte ein festes Liebesverhältnis. Nach dem Bericht aus dem Tagebuch von Vicka, wie auch nach der Aussage von allen „Sehern“, hatte die Madonna dreizehnmal von ihm gesagt, er sei unschuldig und der Bischof sei schuldig. Als seine Geliebte, die Ordensschwester Leopolda, schwanger wurde, haben beide Medjugorje und den Orden endlich verlassen. Jetzt leben sie zusammen in der Nähe von Medjugorje und haben zwei Kinder. Das von Ivisa Vego redigierte Gebetbuch wird in Medjugorje immer noch zu tausenden von Exemplaren verkauft.

Als ich die Dolmetscherin Marina bat, dies ins Englische zu übersetzen, empörte sie sich und sagte: „Ach, sollen wir auch diese schmutzigen Sachen enthüllen?!“ Ich erwiderte: „Wären diese schmutzigen Sachen nicht verdeckt worden, hätten diese Gäste aus Panama über Medjugorje richtige Informationen und wären nicht umsonst hierher gekommen. Es ist nicht recht, es ist sogar eine Sünde, diese Wahrheit zu verdecken, auch wenn sie unangenehm ist. Man muß sie offen sagen!“ Frau Marina ist nicht schuld, da sie in der Umgebung lebt, in der die Wahrheit notorisch verdeckt wird.

3.
So ähnlich benimmt sich auch Abbé Laurentin. Er kam zu mir in den Weihnachtstagen 1983. Als ich ihm zum Abendessen eingeladen hatte, fragte er mich, warum ich nicht an die Erscheinungen glaube. Ich antwortete ihm, daß die sogenannte Madonna in Medjugorje – dem Tagebuch von Vicka und der Aussage anderer „Seher“, gemäß – gegen den Bischof spreche. Er aber unterbrach mich ganz schnell: „Publizieren Sie das nicht, weil dorthin viele Pilger und Konvertiten kommen!“ – Diese Meinung des berühmten Mariologen war für mich ein Ärgernis. Leider ist das bis heute Laurentins Grundeinstellung: Wahrheit verdecken, Unwahrheit verteidigen. Er hat etwa zehn Bücher, kleinere und größere, über Medjugorje geschrieben. In allen nahm er immer den Bischof Zanic aufs Korn und verteidigte Unwahrheiten. (Averitate quidem auditum avertent, ad fabulas autem convertentur 2 Tim 4,4. – Man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.)

4.
Danach schlossen sich dem Abbé Laurentin Frater Rupcic OFM, Frater Franic, Pater Amorth sowie einige Franziskaner und Charismatiker aus der ganzen Welt an. In kurzer Zeit wurden viele Bücher, Artikel und Broschüren über Medjugorje gedruckt; dazu mehrere Filme gedreht und eine Menge Souvenirs hergestellt. Bald tauchten Touristenagenturen und Pilger auf, dann Gebetbücher, die von zwei aus dem Orden entlassenen Franziskanern, Frater Vego und Frater Prusina, herausgegeben wurden, und zwar in der Auflage von sechshunderttausend Exemplaren in mehreren Sprachen. Dann entstanden viele Gebetsgruppen, die durch angebliche Mitteilungen der Madonna in Begeisterung versetzt wurden. Dahinter steckt der große Faktor Geld – und nochmals Geld. Bischöfliche Mahnungen waren umsonst, weil die „Maschinerie“ läuft und alles blockieren würde. Es wurde von über fünfzig wunderbaren Heilungen erzählt, dann begann die Zahl zu steigen: hundertfünfzig, zweihundert, dreihundert usw. Abbé Laurentin hat sechsundfünfzig Dossiers ausgewählt und in das „Bureau medisal“ in Lourdes gesandt. Dr. Mangiapan antwortete ihm im April 1984, daß diese Dossiers praktisch wertlos seinen und man sie weder brauchen noch als echten Beweis für die Erscheinungen von Medjugorje nehmen könne.

5.
Glaubwürdigkeit der „Seher“ – Mirjana Dragicevic. Einen Monat nach den ersten Erscheinungen ging ich nach Medjugorje, um die „Seher“ zu verhören. Ich habe sie alle vor dem Kreuz einen Eid ablegen lassen, damit sie mir die Wahrheit sagen müssen. Die erste war Mirjana. Sie sagte: „Wir gingen die Schafe suchen … und auf einmal …“ (Der Kaplan der Pfarrei machte mich darauf aufmerksam, dass sie hinausgegangen waren, um zu rauchen, weil sie es vor den Eltern verstecken wollten!) „Warte mal, Mirjana“, sagte ich, „du bist ja unter Eid! Seid ihr wirklich hinausgegangen, um die Schafe zu suchen?“ Sie legte ihre Hand auf den Mund und sagte: „Entschuldigen Sie, wir sind hinausgegangen, um zu rauchen.“ Sie zeigte mir die Uhr, an der ein „Wunder“ vollbracht worden sein soll. Die Zeiger sind nämlich durcheinandergebracht worden. Ich habe diese Uhr mitgenommen und bin zum Uhrmacher gegangen. Er sagte, daß sie heruntergefallen und dadurch beschädigt worden sei. Als ich die Uhr Mirjana zurückgab, ermahnte ich sie, dass sie niemandem erzählen dürfe, es sei ein Wunder geschehen.
Aus den Kassetten, die sie danach aufgenommen hat, konnte ich erfahren, dass sie trotzdem erzählte, es sei ein Wunder gewesen. Genauso hat sie weiterhin erzählt, daß sie hinausgegangen waren, um die Schafe zu suchen. Später erwähnte sie, daß die Madonna gesagt hätte, alle Religionen seien gleich. – Wie viel darf man Mirjana noch glauben?

6.
Vicka Ivankovic. Sie ist die „Hauptseherin“ aus den ersten Jahren, und über sie hat Frater Tomislav Vlasic, der „Schöpfer von Medjugorje“, den größten Teil an Unwahrheiten in Medjugorje lanciert. Er hat sich im Brief vom 13.4.1984 dem Papst vorgestellt: „Io sono Padre Tomislav, il quale secondo la divina providenza guida i veggenti di Medjugorje.“
Vicka hat viel geschrieben und gesprochen und dadurch viele widersprüchliche Aussagen gemacht. Ein Mitglied der ersten Kommission für Medjugorje, Prof. Nikola Bulat, hat sie speziell verhört und darüber eine Studie von sechzig Seiten geschrieben. Er hat alle unglogischen Angaben und Unwahrheiten des Tagebuches aufgezählt. Hier erwähne ich nur das blutige Tuch. Es wurde damals erzählt, dass ein Taxifahrer einem völlig mit Blut befleckten Mann begegnet sei. Dieser gab ihm ein blutiges Taschentuch und sagte: „Wirf dies in den Fluß!“ Er ging hin und begegnete danach einer Frau in Trauerkleidung. Sie hielt ihn auf und sagte, dass er ihr das Taschentuch übergeben solle. Er gab ihr das seine, aber sie erwiderte: „Nicht dieses, sondern jenes blutig!“ Er gab es ihr und sie sprach: „Hättest du es in den Fluß hineingeworfen, so wäre das sofort das Ende der Welt gewesen.“ – „Sie haben“, so schrieb Vicka, „die Madonna gefragt, ob das wahr sei, und sie hat geantwortet, daß das wahr sei, und gesagt: ‚Jener mit Blut befleckte Mann war mein Sohn Jesus, und die Frau in Trauerkleidung war ich, die Muttergottes.’“
Was für eine Theologie soll das sein? Jesus will die Welt vernichten, wenn ein blutiges Taschentuch ins Wasser hineingeworfen wird, und die Muttergottes rettet die Welt vor ihm!

7:
Am 14.1.1982 kamen Vicka, Maria und der kleine Jakov zu mir. Vicka war ganz aufgeregt, weil sie eine Unwahrheit gesagt hatte. Sie sagte: „Die Madonna hat uns beauftragt, Ihnen zu sagen, daß Sie den Franziskanern gegenüber unüberlegt gehandelt haben …“ – „Wie denn?“ – „Das wissen wir nicht!“
Die Kapläne von Mostar, Frater Vego und Frater Prusina, für die der Bischof eine Versetzung aus Mostar angeordnet hatte wegen Ungehorsam und Unruhe, die sie unter den Gläubigen der neugeschaffenen Dompfarrgemeinde verursachten, haben vor ihren Obern abgelehnt, Mostar zu verlassen, weil sie von der Madonna über Vicka Bescheid bekommen hätten, in Mostar bleiben zu dürfen. Dies hat mir ein Mitglied des Definitoriums gesagt. Deswegen habe ich Vicka gefragt: „Hat die Madonna euch auch etwas über die Kapläne gesagt, nämlich über Frater Vego und Frater Prusina?“ – Nein, wir kennen sie nicht“, bestätigen alle drei. Das Gespräch dauerte eine halbe Stunde, und ich habe alles auf Tonband aufnehmen lassen. Zu wiederholten Malen fragte ich sie über Frater Vego und Frater Prusina, aber ich bekam immer die Antwort, daß sie diese nicht kennen. Später konnte ich aus Vickas Tagebuch erfahren, dass sie sie ganz gut gekannt hatten. Schon damals wurde mir deutlich, daß sie logen, aber ich wollte es nicht sagen, um ihr Vertrauen für weitere Gespräche nicht zu verlieren.

8:
Am 3.4.1982 kamen Vicka und Jakov zu mir, angeblich von der Madonna gesandt. Die Kapläne Vego und Prusina wurden von dem Generalobern OFM in Rom Ende Januar aus dem Orden entlassen. Für sie haben Verteidiger von Medjugorje und die „Madonna“ gerungen. Vicka war sehr aufgeregt und sagte: „Als wir voriges Mal bei Ihnen waren, haben wir Ihnen nicht gesagt, was uns die Madonna aufgetragen hat, Ihnen zu sagen. Deswegen hat sie uns ermahnt. Wir haben Ihnen zwar einiges erzählt und doch etwas vergessen.“ – „Was habt ihr vergessen?“ „Die Madonna hat uns aufgetragen, Ihnen zu sagen, dass die Kapläne Vega und Prusina Priester sind und zelebrieren dürfen wie andere Priester auch.“ – „Wartet, wartet mal! Hat euch die Madonna das gesagt vor unserem letzten Treffen?“ – „Ja, deswegen hat sie uns zu Ihnen geschickt, aber ich habe zuviel anderes erzählt und das vergessen.“ – „Ach so!“ Und ich habe sie dann mehrmals direkt gefragt, ob die Madonna ihnen etwas über die Kapläne gesagt hätte… Es wurde mir klar, dass sie log, und das war ein deutlicher Beweis dafür, dass ich ihr überhaupt nichts glauben dürfe. An dieser Lüge waren auch Maria und der kleine Jakov beteiligt.



9.
Ende Januar 1983 kam Pater Grafenauer SJ zu mir in der Absicht, das Phänomen von Medjugorje zu untersuchen. Er hat ungefähr zwanzig Kassetten angehört und hernach gesagt, daß er nicht nach Medjugorje gehen wolle, wie es dort keine Madonna gebe. Auf meine Anregung ging er aber doch hin, und nach einigen Tagen kam er als „Konvertit“ des Frater Vlasic zurück. Er brachte einige Seiten eines Textes mit, warf sie auf den Tisch und sagte: „Da hast Du, was Dir die Madonna sagen läßt.“ Sofort habe ich verstanden, dass es um eine geplante Aktion geht: Mit Hilfe der Madonna will man den Bischof zu Fall bringen. Die Texte sind eine Mischung aus Vickas Tagebuch, der Pfarreichronik und aus anderen Texten. Deswegen ist es sehr schwer festzustellen, woher die einzelnen Abschnitte des Textes ursprünglich kommen. Vicka und die Verteidiger von Medjugorje haben das über ein Jahr lang vor dem Bischof geheim gehalten. Hier einige Ausschnitte:

19.12.1981: …Die Madonna sagte, dass an diesen Verwirrungen in der Herzegowina Bischof Zanic der Hauptschuldige sei. Von Frater I. Vego sagte sie, er sei unschuldig, aber der Bischof habe eben alle Macht. Sie sagte auch, daß er unbedingt in Mostar bleiben und nicht weggehen solle.
3.1.1982: Alle „Seher“ haben zusammen nach Ivisa Vego gefragt. Die Madonna erwiderte: „Ivisa ist unschuldig. Wenn er aus der Franziskanergemeinde entlassen wird, soll er tapfer sein …. Ivisa ist nicht schuldig.“ Das wiederholte sie dreimal.
11.1.1982: Wir haben wieder einmal nach den zwei Kaplänen von Mostar gefragt, und die Madonna hat zweimal wiederholt, was sie schon früher gesagt hatte. (14.1.1982: Vicka war beim Bischof und bestätigte, daß sie Vego nicht kennt!)
20.1.1982: Die Kinder fragten: „Was werden Frater Vego und Frater Prusina jetzt tun, nachdem sie aus dem Orden entlassen wurden?“ Die Madonna antwortete: „Sie sind nicht schuldig. Der Bischof hat bei seiner Entscheidung unüberlegt gehandelt. Sie sollen dableiben.“
15.4.1982: Vicka hat die Madonna gefragt: „Sag mir alles über Ivisa Vego und Ivan Prusina!“ Zuerst lachte die Madonna, dann begann sie zu sprechen: „Sie sind nicht schuldig.“ Das wiederholte sie zweimal. „Der Bischof hat sich in dieser Sache geirrt. Sie sollen nicht von Mostar weggehen. Die Messen dürfen sie ab und zu zelebrieren, aber sie sollen nicht von sich reden machen, bis diese Situation bereinigt ist. Bei ihnen gibt es keine Fehler.“
16.4.1982: Als wir gestern bei der Madonna waren, fragten wir sie, ob wir einmal das Vater Unser für die zwei Kapläne beten dürfen. Gleich erwiderte sie: „Jawohl!“ und begann zu beten. Als wir es beendet hatten, lachte sie und sagte zu mir: „Du hast nichts anderes im Kopf als diese beiden.“ Ich erwiderte: „Ja, nichts anderes!“
26.4.1982: Die Madonna: „Der Bischof hat gar keine echte Gottesliebe in sich. Ivisa und Ivan sollen wegen des Bischofs ruhig bleiben. Was der Bischof tut, steht nicht mit Gottes Willen im Einklang. Deswegen mag er machen, was er will. Aber eines Tages wird die Gerechtigkeit sichtbar werden, die sie seit langem nicht gesehen haben.“

10.
Vicka hat nie verneint, dass die Madonna ihr das alles gesagt oder sie das so aufgeschrieben habe. Sicherheit und Authentizität der oben zitierten Texte bestätigen am besten Kassetten, die P. Grafenauer mit Vicka und Maria aufgenommen hat. Je eine Kopie hat er der Pfarrei von Medjugorje, dem Bischof und der Bischofskonferenz in Zagreb zur Verfügung gestellt. Man muß sie nur anhören!

P. Grafenauer: Der Bischof ist zuständig, ein Urteil zu fällen, ob die Madonna da ist oder nicht.
Vicka: Er kann urteilen, aber ich weiß, daß die Madonna da ist.
P. Grafenauer: Die Kirche sagt, dass diejenigen, die ihrer selbst sicher sind, eben damit bestätigen, daß die Madonna nicht da ist.
Vicka: Wenn das jemandem etwas verdächtig ist, mag es ihm so sein, mir ist es nicht verdächtig.

Fortsetzung folgt
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
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Teil II
P. Grafenauer: Das ist kein gutes Zeichen …. Du hast einmal zum Bischof gesagt, daß er der Madonna mehr als dem Papst gehorchen sollte.
Vicka: Genau, genau.
P. Grafenauer: Das bedeutet, daß der Bischof dir mehr als dem Papst gehorchen sollte.
Vicka: Nicht mir.
P. Grafenauer: Aber der Bischof weiß nicht, um was es geht, und vielleicht ist da doch keine Madonna.
Vicka: Madonna, Madonna.
P. Grafenauer: Du hast dem Bischof gesagt, daß er schuldig sei und daß diese beiden (Vego und Prusina) unschuldig seien und priesterliche Dienste leisten dürften.
Vicka: Jawohl.
P. Grafenauer: Dürfen sie auch Beichte hören, hat das die Madonna gesagt?
Vicka: Jawohl.
P. Grafenauer: Wenn das die Madonna gesagt hat und der Papst sagt, daß sie das nicht dürfen….
Vicka: Lassen wir den Papst sprechen, aber ich sage alles, so wie es ist.
P. Grafenauer: Eben deshalb muß man zum Ergebnis kommen: Es handelt sich nicht um die Madonna… Wenn der Papst sagt, daß sie nicht zelebrieren dürfen, daß sie nicht Beichte hören dürfen und die Madonna sagt, daß sie Beichte hören dürfen und zelebrieren sollen, ist das doch ein Widerspruch.
Vicka: Ich weiß, was recht ist (wie die Madonna gesagt hat).
P. Grafenauer: Sieh, wenn die Madonna so spricht, dann wäre ich bereit, meine Hand ins Feuer zu legen, daß die Madonna nicht da ist… Je mehr Gaben ein Mensch erhält, um so mehr läuft er Gefahr, daß Satan im Spiel ist.

11.
Erscheinung in Cerno. Cerno ist ein Dorf in der Nähe von Medjugorje. Am achten Tag seit Beginn der Erscheinungen kam es zu einer Erscheinung in der Nähe von Cerno. Was geschehen ist, erzählten die „Seher“ am Abend dem Pfarrer Frater Jozo Zovko. Sie sagten, dass die Madonna vier- bis fünfmal wiederholte, dass sie noch drei Tage, und zwar am 1., 2. und 3. Juli erscheinen werde. Das wurde auf eine Kassette aufgenommen und von Frater Ivo Sivric publiziert. Die Kassette wurde auch vervielfältigt. Einige Jahre nachher hat Frater Janko Bubalo das Buch „Tausend Begegnungen mit der Madonna“ drucken lassen.
Das Buch bringt Gespräche mit Vicka. Sie erwähnt dieses Versprechen nicht. Deswegen hat Frater Janko sie gefragt, ob die Madonna „noch drei Tage“ gesagt hat? Sie erwiderte, daß sie sich nicht erinnere!
Da die Erscheinungen weiter dauerten, suchten die Verteidiger von Medjugorje verschiedene Ausreden, warum die „Seher“ gesagt hätten: „Noch drei Tage.“ Das Ordinariat besitzt das Protokoll der Zeugen der Erscheinung vom 3. Juli. An diesem Tag sagte ein Franziskaner zu den Gläubigen: „Ihr werdet große Schuldner vor Gott sein, wenn diese Erscheinungen unterbrochen werden.“
Es ist klar, dass Vicka die Unwahrheit sagte und die Madonna nicht sagen konnte, was Vicka erzählt. Vicka erfindet. Darf das der Öffentlichkeit verdeckt bleiben? Man darf nichts Böses tun (z.B. die Unwahrheit über die Madonna erzählen), um das Gute zu erreichen (Pilgerfahrten, Gebete, etc.).

12.
Die „Seherin“ Maria Parlovic. Hier bringen wird die Übertragung der Tonbandaufnahme des Gesprächs, das P. Grafenauer mit ihr geführt hat.
P. Grafenauer: Hat die Madonna gesagt, daß der Bischof schuldig ist?
Maria: Jawohl.
P. Grafenauer: Hat sie gesagt, das Vego und Prusina unschuldig sind?
Maria: Jawohl.
P. Grafenauer: Sobald die Madonna sagt, dass der Bischof schuldig ist, zweifelt man sofort, dass die Madonna wirklich gesagt haben kann, was die „Seher“ herumreden, dass wahrlich der Bischof schuldig sei….
Maria: Das aber hat die Madonna zu uns gesagt.
P. Grafenauer: Das stiftet Unruhe in der Herzegowina, und das sind keine guten Früchte. Die Leute werden sich über den Bischof ärgern und ihn verleumden. Wie kann sich die Madonna so etwas leisten? … Die Kirche weiß, daß die Madonna edel ist. Sie würde so etwas nicht tun.
Maria: Die Madonna hat es uns aber so gesagt.

All das wissen Erzbischof Dr. F. Franic wie auch Abbé Laurentin und viele andere, und trotzdem schweigen sie darüber. Was ist das für eine Theologie, wenn sie duldet, dass die Madonna den Kindern und durch sie der ganzen Welt verkündet, dass der Bischof keine Gottesliebe in sich habe, ihn also zum öffentlichen Sünder erklärt, ihn zur Bekehrung ruft und in diesem Sinne in Medjugorje beten läßt. Es wurden auch Behauptungen vorgebracht, dass sogar Jesus für ihn beten wolle, damit er endlich Vertrauen fasse und sich entschiedener für die Ereignisse in Medjugorje einsetze. Zu sagen, dass der Bischof auf Madonnas Gericht warte, ist doch ein Unsinn, eine Beleidigung für die Madonna, Mutter der Kirche. Ich bin nicht ohne Schuld, und die Madonna kann mich mit Recht tadeln. Gott ist der einzige Richter. Aber wegen meines bischöflichen Amtes wurde ich bisher nie vom Hl. Stuhl getadelt.

13.
Der „Schöpfer von Medjugorje“ – Frater Tomislav Vlasic. Er hat u. a. „Ein Ruf im Marianischen Jahr“ drucken und verbreiten lassen (Milano 25.3.1988). Das war die Gründung und Einladung zur Gebetsgemeinschaft der Männer und Frauen (aus Medjugorje) im gemeinsamen Leben (Parma, Italien). Das ist in der Kirchengeschichte einzigartig. Sie sollte die Welt retten. Die Eingebung dazu und die Begeisterung dafür hat ihm und Agnes Heupel (eine Deutsche, die angeblich in Medjugorje gesund geworden ist) die Madonna selbst gegeben. Frau Heupel und Frater Tomislav Vlasic leiten die Gemeinde zusammen, wie der hl. Franziskus und die hl. Klara, meint Frater Vlasic. Um dem Unternehmen Erfolg zu versichern, hat die „Seherin“ Maria im Auftrag von Frater Vlasic dem Text noch drei Seiten zugefügt. Sie ist auch Mitglied der Gemeinschaft. Am 21.4.1988 schreibt sie: „Wie Sie ersehen, gab die Madonna der Gemeinschaft Königin des Friedens das Programm, und sie führt durch Frater Vlasic und Agnes Heupel diese Gemeinschaft. Sie vermitteln auch Anweisungen für die Gemeinschaft. In der Gemeinschaft bin ich anderhalb Monate. Ich allein habe Erscheinungen, und die Madonna führt mich in das Mysterium des Leidens ein. Das ist die Grundlage dieser Gemeinschaft. Ich muß alles aufschreiben und veröffentlichen, wenn es mir von der Madonna gesagt wird. Ich verstand Gottes Plan, der durch Maria in der Pfarrei von Medjugorje begonnen hat.“
Die Verteidiger von Medjugorje haben schnell begriffen, dass die Gemeinschaft der Männer und Frauen in demselben Haus – Leben, Gebet, Arbeit, Schlafen – sich selbst und Medjugorje zerstören werde. Um eine Lösung zu finden, haben sie ihren Provinzial Frater Jozo Vasilj nach Parma (Italien) geschickt. Zusammen mit dem Bischof von Parma, Msgr. B. Cochi, und Frater Vlasic ging er zur Kongregation nach Rom. Dort wurde ihnen gesagt, daß die Kirche ihr Unternhemen nicht bestätigen könne, und Frater Vlasic mußte die Gemeinschaft auflösen und nach der Herzegowina zurück. – So hat mir Frater J. Vasilj diese Sache geschildert.

14.
Die obengenannte Maria Pavlovic machte am 11.7.1988 die zweite Äußerung für die Öffentlichkeit. Diese füllte eine Seite aus und wurde vervielfältigt wie die erste. Sie schreibt:
„Ich fühle mich vor Gott moralisch verpflichtet, Maria und der Kirche Jesu Christi zu sagen: Aus dem Text ‚Ein Ruf’ geht hervor, daß ich auf die Frage von Frater Vlasic die Antwort der Madonna gegeben habe. Jetzt erkläre ich, dass ich von der Madonna eine Bestätigung für das Werk des Frater Vlasic und der Frau Agens Heupel nie gesucht habe…. Mein erstes Zeugnis…. entspricht nicht der Wahrheit. Frater Vlasic hat mir einige Male geraten (sic!), dass ich als Seherin ein Zeugnis aufschreibe, das die Welt erwartet…. Alles, was ich gesagt habe, entspricht nicht der Wahrheit. Dies unterschreibe ich vor dem allerheiligsten Sakrament. – Maria Pavlovic.

15.
Maria Pavlovic sagt nicht, dass sie die erste Äußerung nicht abgegeben hat. Frater Vlasic hat von ihr mehrmals eine Äußerung verlangt. Es ist klar, dass sie ein Spielzeug in den Händen von Frater Vlasic ist. Nicht nur jetzt, sondern von Anfang an war mir das klar, aber bis zu diesem Vorfall hatte ich keinen solch klaren Beweis. Auf diese Weise hat Frater Vlasic alle manipuliert. So hat Maria Pavlovic die Madonna weinen sehen, als jemand in der Gebetsgruppe den Bischof erwähnte. „Aus Madonnas Augen floß eine große Träne. Sie floß über ihr Gesicht und verschwand unter ihren Füßen …. Die Madonna begann zu weinen und stieg weinend in den Himmel empor.“ (22.8.1984)
Warum erwähnen die Verteidiger von Medjugorje diese zwei Äußerungen von Maria Pavlovic nicht? Ist es nötig, solche Sachen vor den Leuten zu verdecken, weil in Medjugorje viele „Konversionen“ geschehen? Abbé Laurentin schreibt in einem seiner Bücher „Dernieres Nouvelles“ (3, S. 27), daß ein Monsignore Maria Pavlovic bat, sie möge die Madonna um eine Botschaft für seine Priester bitten. Maria Pavlovic antwortete: „Die Madonna sagte, dass sie Laurentins Buch über Medjugorje lesen und verbreiten sollen“ (sic!).

16.
Der „Seher“ Ivan Dragicevic. Von einem großen Zeichen schreibt Vicka in den Tagebüchern dreizehnmal, in der Pfarrchronik vierzehnmal, auf Kassetten ist davon zweiundfünfzigmal die Rede und in Gesprächen mit dem Bischof wurde das unzählige Male erwähnt. Im Frühling 1982 verlangte ich, dass die „Seher“ mir alles über das große Zeichen notieren sollen, und zwar so, dass „das Geheimnis“ nicht angegeben wird. Sie sollten das in zwei Exemplaren aufschreiben, in einen Briefumschlag stecken und zukleben, dann den einen für sich behalten und den anderen zugeklebten dem Bischof übergeben. Wenn das Zeichen geschehen wäre, würden wir die Umschläge öffnen und erfahren, ob es das angekündigte sei. Der damalige Pfarrer, Frater Vlasic, sagte zu den „Sehern“, sie sollten sagen, die Madonna habe ihnen gesagt, daß sie nichts für niemanden etwas aufschreiben dürften. Und sie haben es nicht aufgeschrieben. Ivan Dragicevic war im Priesterseminar OFM in Visoko (Bosnien) und wurde darüber informiert. Zwei Mitglieder der Kommission gingen zu ihm, Dr. M. Zovkic und Dr. Z. Puljic (der jetzige Bischof von Dubrovnik). Sie gaben ihm ein hellgrünes Papier mit Fragen, die mit Schreibmaschine geschrieben waren. Ivan notierte, ohne ein Wort zu sagen und ohne Angst, den Inhalt des Zeichens mit Datum und Unterschrift. Einige Jahre später schreibt Abbé Laurentin, dass Ivan ihm gesagt habe, er hätte nichts notiert und habe die Mitglieder der Kommission hintergangen.
Am 7.3.1985 gingen dann drei Mitglieder der Kommission zu ihm, um ihn zu fragen, ob es wahr sei, was Laurentin behauptet. Er versicherte, dass es wahr sei und daß sie ohne weiteres den Umschlag, der im Ordinariat aufbewahrt wird, öffnen könnten, darin sei nur ein weißes Papier. Sie gingen zurück und vor der Kommission, die zur Beratung in Mostar zusammengekommen war, machten sie den Brief auf. In ihm war auf einem hellgrünen Papier geschrieben:
„Die Madonna sagte, dass sie ein Zeichen hinterlassen werde; dieses Zeichen teile ich Ihnen mit und vertraue es Ihnen an. Das Zeichen ist: Ein großes Heiligtum wird in Medjugorje zur Ehre meiner Erscheinung sein, und zwar das Heiligtum meiner Gestalt. Wann? Das Zeichen wird im 6. Monat geschehen. Datum der Aussage: 9.5.1982 Seher: Ivan Dragicevic.
„Die Mitglieder der Kommission waren angesichts solcher Lügen bereit, jede weitere Untersuchung einzustellen. Trotzdem aber haben sie ihre Arbeit weitergeführt. Frater Slavko Barbaric hat einige Tage später die „Seher“ irgendwo untergebracht und sie angewiesen, daß sie alle, auch Ivan, eine Erklärung unterschreiben sollten, daß Ivan das Zeichen nicht bekanntgemacht habe. Ivan hat Botschaften, die die Madonna brachte, dem Bischof weitergegeben. So sagte die Madonna am 24.4.1984 über den Bischof: „Mein Sohn betet für ihn, damit er Vertrauen faßt und sich entschiedener für die Ereignisse in Medjugorje verwendet.“ Sie sagte weiter. „Wie hätte er reagiert, wäre mein Sohn auf die Erde herabgekommen? Würde er dann glauben?“ Die Madonna sagte über die Kommission nur soviel: „Beten Sie, beten Sie, beten Sie! Überlegen Sie und erleben Sie meine Botschaften, die ich mitgeteilt habe, und Sie werden sehen, warum ich gekommen bin.“

17.
„Sag dem Vater Bischof, daß ich von ihm sofort eine Bekehrung zu den Ereignissen in Medjugorje verlange, sonst ist es einmal zu spät. Er möge sich diesen Ereignissen mit viel Verständnis, Liebe und großer Verantwortung nähern. Ich möchte, dass er keine Spannungen zwischen Priestern schafft und dass er ihre Schwächen nicht hervorhebt. Der Heilige Vater hat allen Bischöfen für ihre Diözesen Aufgaben anvertraut, z.B. auch, Probleme und Streitigkeiten zu schlichten. Der Vater Bischof ist der Hauptvater für alle Pfarreien in der Herzegowina. Deswegen verlange ich von ihm die Bekehrung zu diesen Ereignissen. Ich sende ihm damit die vorletzte Ermahnung. Wenn er nicht das ausführt, was ich ihm mitteile, wartet auf ihn mein Gericht und das Gericht meines Sohnes. Das bedeutet, dass er den Weg meines Sohnes Jesus nicht gefunden hat. Die Madonna befahl mir, diese Botschaften Ihnen auszurichten. Ich grüße Sie sehr. Bijakovisi, 21.6.1983

Das hat mir Frater Vlasic gebracht. Höchstwahrscheinlich hat er das im Zustand der Exaltation verfaßt.

18.
Ivan hat ein paar Jahre lang sein Tagebuch der Erscheinungen geschrieben. Es wurde nicht veröffentlicht, wie auch Vickas Tagebücher und die aller anderen. Sie sind Originalquellen: voller Naivität mit klaren Unwahrheiten und Unsinn, ein untrüglicher Beweis, daß die „Seher“ weder die Madonna sehen noch von ihr Mitteilungen bekommen. Die Mitteilungen hat jemand anderer verfaßt und Ivan gegeben, damit er sie unterschreibe. Als mir P. Grafenauer Ausschnitte aus Vickas Tagebuch mitgebracht hatte, verlangte ich von ihr, dass sie mir das Tagebuch zur Verfügung stelle. Sie antwortete mir am 7.5.1983: „Ich habe erfahren, dass Ausschnitte aus meinem Tagebuch verbreitet werden….“ Diese Erkenntnis, dass Vicka ein Tagebuch geschrieben hat oder es als das ihre betrachtete, war sehr wichtig. Das wurde zu einem Argument in den Händen der Kommission: Frater Vlasic wurde das klar, und im Laufe des Jahres 1984 bestätigte er vor mir und der Kommission, dass Vicka diesen Brief nicht geschrieben habe, sondern ein Franziskaner (wahrscheinlich er selbst), der ihn ihr zur Unterschrift vorgelegt habe (sic!). Es gibt noch viele ähnliche Manipulationen, nur gibt es für sie keine solch klaren Beweise.

19.
Geheimnis und Geheimniskrämerei. Seit den ersten Tagen der „Erscheinungen“ sprachen die „Seher“ (gut unterrichtet, um eine Kontrolle unmöglich zu machen), dass zu jedem einzelnen von ihnen die Madonna anders spricht. Wenn die Geheimnisse erdacht sind (jeder hat eigene – es gab sechzig Geheimnisse), darf man sie niemandem offenbaren. Mirjana und Ivanka erhielten von der Madonna einen speziellen Brief, den niemand lesen darf.
Am Anfang gab es weder Ekstasen noch Trennung von der Umgebung. Man konnte zu ihnen sprechen und sie haben auch öffentlich gesprochen. Sie flohen vor der Kommission, weil sie, wie sie selbst gesagt haben, so unterrichtet worden seien. Die Madonna fragten sie, ob das große Zeichen notiert werden dürfte. Sie erlaubte es ihnen nicht. Ivan hat es dennoch aufgeschrieben und später bestätigt (das wurde aufgenommen), dass die Madonna ihn deswegen nicht ermahnt habe. Die Geheimnisse wurden einem Priester (Franziskaner) anvertraut. Warum nicht der Kommission, dem Bischof oder dem Heiligen Vater? In den ersten Monaten haben sie mehrere Male gesagt: „Bis zum großen Zeichen dauert es noch ein wenig, bald, schnell…“ Als ein Jahr vorbei war, haben sie ihre Art zu reden verändert. – Vicka schreibt seit anderthalb Jahren über ‚Madonnas Leben’. Der Inhalt bleibt ein großes Geheimnis und wird veröffentlicht, wenn es die Madonna erlaubt. Auf die Frage, ob es möglich sei, dass die Kommission dieses Tagebuch sehen könne, ohne es aufzumachen, kam die Antwort: „Es ist unmöglich.“ Es ist ein gut geplantes Unternehmen, naive Leute aus der ganzen Welt an der Nase herumzuführen. Sie werden auf Geheimnisse und große Zeichen bis zum Ende der Welt warten. Ich habe schon früher gesagt und wiederhole es jetzt: „Wenn die Madonna das Zeichen, von dem die „Seher“ sprechen, hinterläßt, will ich von Mostar aus auf den Knien bis nach Medjugorje (30 km) gehen und die „Seher“ und Franziskaner um Verzeihung bitten.“

Fortsetzung folgt
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Teil III
20.
Verleumdungen gegen den Bischof. Es wird gesagt: „Am Anfang hat der Bischof geglaubt.“ Das stimmt nicht! Als die Kommunisten die Franziskaner, die „Seher“ und die Pilger verfolgten, verteidigte ich sie alle. Meine Meinung darüber habe ich nicht geändert, „nur weil mir von der Landeskommission für religiöse Fragen gedroht wurde und weil es die Weltgeistlichen von mir verlangten.“ Das sind erdachte Verleumdungen – einige von vielen. Bis ich die verhafteten Franziskaner öffentlich verteidigte, sagte Frater Jozo Zovko im Laufe der Untersuchung, dass der Bischof ein Wolf und Heuchler sei. Das steht in seiner Anklageschrift. Sein Rechtsanwalt, Herr Vukovic, fragte mich durch einen Kollegen, war für einen Konflikt ich mit Frater Zovko gehabt hätte, da er mich so schwer beschuldigt. Frater Vlasic ließ die „Seher“ oft sagen, dass der Satan (d.h. der Bischof) ihren Plan zerstören wolle. Er hat darüber noch deutlicher an seine Freunde im Vatikan geschrieben. Ich habe ihm vor dem P. Provinzial vorgeworfen, dass er den Bischof Satan nenne. Er bestritt dies nicht, sondern rechtfertigte sich, daß er das im Affekt geschrieben habe (sic!). Es ist möglich, dass im Affekt etwas gesagt wird, nicht aber, dass im Affekt etwas geschrieben und in fremde Sprachen übersetzt wird.

21.
An den Früchten…. Das häufigste Argument der Verteidigung von Medjugorje ist: „An den Früchten wird deutlich, daß die Madonna erscheint.“ Wer aber mehr weiß, als die Pilger sehen, wenn sie nach Medjugorje kommen, sagt: „An den Früchten der am meisten verantwortlichen Verteidiger von Medjugorje wird ersichtlich, dass sie selber nicht an die Erscheinungen glauben.“ Wenn es möglich wäre, all jene „schmutzigen Sachen“ an den Tag zu bringen, würde allen alles klar werden – aber es wäre ein negatives Argument. Doch Abbé Laurentin, Frater Rupcic, Frater Barbaric u.a. verdecken die Wahrheit sorgfältig. Der Großteil des frommen Volkes scheitert naiv an der starken Propaganda. Es fällt ihnen nicht ein, dass die Wahrheit verborgen und die Unwahrheit grob aufgezwungen wird. Sie wissen nicht, dass kein Heilungswunder geschehen ist, das von den zuständigen Fachleuten und Institutionen, wie dem „Bureau medical de Lourdes“, untersucht und anerkannt wurde. Wieder gesund gewordene in Herzegowina sind völlig unbekannt. Der kleine Daniel, der alte Jozo Vasilj, Venka Brajcic u.a., die in den ersten Büchern erwähnt wurden, sind nicht gesund geworden. Das wissen hier alle.

22.
Die Verheißungen der Heilungen sind besonders charakteristisch. Wenn sie nicht realisiert werden, werden sie verneint, weil sie nicht auf Tonband beweiskräftig aufgenommen oder schriftlich abgegeben wurden. Es gibt aber viele Verheißungen, die ein tragisches Ende nahmen.
Der tragische Ausgang von Markus Blazevic, wie ihn Msgr. Turk, Erzbischof von Belgrad (jetzt im Ruhestand), beschrieben hat, spricht Bände. Er schreibt, daß er am 22.5.1984 in der kardiologischen Abteilung der Klinik in Belgrad als Patient eingeliefert wurde. Er bekam das Bett, das M. Blazevic eben verließ, weil er auf die Operation wartete. Dem Erzbischof wiederholte er, was er früher vielen Patienten, dem Personal und den Ärzten erzählt hatte, dass nämlich die Madonna durch die „Seher“ ihm versprochen hatte, er werde die Operation mit Erfolg überstehen. Die Ordensschwester, die bei der Operation assistierte, schrieb mir, dass ihr dies die Frau und Tochter von Markus mit fanatischem Glauben an „Madonnas Verheißungen“ erzählt haben. Ein Arzt hat sich aufgrund dieser Verheißungen überreden lassen. Der Patient erwachte nach der Operation nicht mehr. Während der Operation betete eine Gruppe von Patienten vor der Tür inständig, alle redeten viel darüber, und am Ende kam die schwere Enttäuschung und dazu die Schande vor Andersgläubigen und Atheisten. Frater Vlasic verdeckt auf seine Art die Wahrheit. Es ist ihm gelungen, die Tochter des verstorbenen Markus Blazevic zu überreden, zum Bischof zu gehen, um ihm zu sagen, dass die Madonna ihnen nur gesagt hätte, sie sollten beten, nicht aber, daß die Operation gelingen werde! Ich habe erwidert, dass sie weder ihren verstorbenen Vater noch jene, denen er selbst das erzählt hat, der Lüge beschuldigen dürfe.

23.
Franziskaner und Diözesanpriester „Petrossi“ (Weltgeistlicher). Das Verhältnis zwischen den Franziskanern und dem Diözesanklerus wurde gemäß dem Vorschlag der Franziskaner wie auch des Bischofs, des Franziskaners Frater Pascal Buconjic, durch einen Entscheid des Hl. Stuhls aus dem Jahre 1899 geregelt. Die Gläubigen sollten zu 50 % den Franziskaner- und zu 50 % den Diözesan-Pfarreien angehören. Diözesanpriester aber gab es nicht genug. Deshalb wurden ihre Pfarreien im Jahre 1923 an Franziskaner ad nutum S. Sedis übergeben. Im Jahre 1948 wurde Bischof Cule zu elf Jahren Haft verurteilt und blieb acht Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung bekam der Diözesanklerus mehr Nachwuchs. Im Jahre 1968 gab der Hl. Stuhl den Franziskanern den Auftrag, fünf Pfarreien dem Diösesan-Klerus zu übergeben. Sie haben nur zwei übergeben. Nach Verhandlungen, die über ein Jahr dauerten, wurde 1975 das Dekret des Hl. Stuhls über die Verteilung der Pfarreien endlich herausgegeben. Die Franziskaner haben aber dieses Dekret öffentlich und kollektiv abgelehnt, obwohl sie in der Diözese Mostar über 80 % der Gläubigen in den Pfarreien hatten, die sie betreuen. Im Jahre 1976 wurde die ganze Verwaltung der Provinz, zusammen mit dem Provinzial R.P. Silic, wegen Ungehorsams abgesetzt. So hat die Provinz ihre Selbständigkeit verloren. Seitdem wird sie vom General durch ein Gremium ad instar verwaltet. Im Jahre 1979 wurde der Provinz die Strafe auferlegt, nicht zum Generalkapitel nach Rom, da den neuen General wählen sollte, zu gehen: Gehorsam und Mitarbeit in Verbundenheit mit dem Bischof der Herzegowina herstellen!
Der Ungehorsam aber dauert immer noch an, und die Madonna verteidigte die ungehorsamen Franziskaner von Anfang an. So schreibt Vicka in ihrem Tagebuch, daß die Madonna gesagt habe, daß der Bischof an aller Unordnung schuldig sei. Das wurde mehrmals wiederholt.
Die Franziskaner sind sich uneinig. Der Opposition, die Medjugorje verteidigt, ist es gelungen, die Verwaltung ad instar der Provinz, die sich dem Bischof genähert hatte, zu stürzen und eine Gruppe, die Medjugorje verteidigt, der Provinz aufzudrängen. Dem neuen Provinzial ad instar, Frater Jozo Vasilic, gelang es nicht, Ordnung und Frieden in der Provinz herzustellen. Das konnte er nicht verkraften und floh in die Mission nach Zaire. (Das sind die Früchte!) Seine Stelle vertritt jetzt ein Vikar. Der General ermahnte daraufhin nochmals zum Gehorsam und drohte sogar mit der Abschaffung der Provinz: „Es ist Zeit, dass jeder seine eigene Verantwortung wahrnimmt, bevor juristische Sanktionen oder sogar die Abschaffung der Provinz verhängt werden.“ Der Provinz wird keine eigene Verwaltung gegeben, solange sie das Dekret nicht realisiert hat.

24.
Das ist ein kleiner Teil der „guten Früchte“. Die Pilger hören nur eins: Der Bischof hasst die Franziskaner. Es gibt aber Franziskaner, die mit dem Bischof gut zusammenarbeiten und nicht an die Erscheinungen glauben. Einige sind bewußt noch nie nach Medjugorje gekommen.
Einige Franziskaner baten und beschworen mich, ich solle schreiben, dass sie gegen die Lügen von Medjugorje sich aussprechen. Von hundert Diözesanpriestern der Herzegowina glaubt kein einziger an die Erscheinungen; von zweiundvierzig Bischöfen in Jugoslawien (Ordinarien, Weihbischöfe, Bischöfe i.R.) erklärt nur einer öffentlich, dass er an diese Erscheinungen glaubt und dafür kämpft; von fünfzehn Mitgliedern der ersten Kommission, die vom Bischof aus Mostar mit Hilfe anderer Bischöfe und Provinzialen aus Jugoslawien zusammengesucht wurden, waren elf der Meinung, dass es nichts Übernatürliches in Medjugorje gebe; zwei Franziskaner sagten, daß sie echt seien; einer sagte, dass etwas in nusleo (am Anfang) gewesen sei, und einer hat sich von der Abstimmung distanziert. Der Hl. Stuhl hat ihre Dokumentation, an der sie drei Jahre lang gearbeitet haben, nie von mir verlangt oder sie gesehen (also das pure Gegenteil von dem, was die Verteidiger verbreiten!). Er hat weder eine Entscheidung getroffen, noch wurde die Meinung des Bischofs verworfen.

25.
Seit Anfang dieser Ereignisse ermahnte ich die Franziskaner, dass sie der Entscheidung der Kirche nicht vorgreifen, sondern dass wir zusammen die Wahrheit suchen wollen. Aber die Anführer wollten möglichst bald Volksmassen nach Medjugorje bringen, viel Geld für die Propaganda sammeln und die Madonna im Kampf gegen den Bischof benützen. Sie haben sich Sonnenwunder ausgedacht. Viele Pilger erlitten Schäden an den Augen, weil sie in die Sonne geschaut hatten. Sie haben von fünfzig, hundertfünfzig, zweihundert und sogar dreihundert Heilungen gesprochen, als sie merkten, daß die Leute alles glauben, was ihnen gesagt wird. Ganz besonders ist es so, seit Bischof F. Franic und der Theologe Laurentin dahinter stehen…

26.
Die Italiener kennen die Geschichte gut von Gigliole Ebe Giorgini, Gründerin des falschen Ordens „Pia Opera di Gesu Misericordioso“.
Diese Frau ist geschieden und hat wieder zivil geheiratet. Sie betrieb Pseudomedizin, sammelte Mädchen für ihren Orden, erhielt viel Geld und hatte mehrere Häuser. In ihrem Dienst waren auch zwei Priester. Sie selbst führte ein Doppelleben und trug falsche Stigmen, die sie sich selbst angebracht hatte. Ihre „Schwestern“ folgten ihr fanatisch und nannten sie „Mamma Ebe“. In ihrem Orden befanden sich auch männliche geistliche Berufe. Aber einige „Schwestern“, die sie verlassen hatten, erzählten, dass sie ein unmoralisches Leben führe. Als „Ordensgründerin“ hatte sie viel Schmuck, Geld, zwei Jachten, mehrere Pelzmäntel usw. In der Kirche klagten viele sie an; andere verteidigten sie fanatisch und beriefen sich auf gute Früchte. So erhielt sie Lob und Anerkennung von zwei Bischöfen. Zweimal war die Polizei nachts in ihr Zimmer im Mutterhaus eingedrungen und hatte sie mit einem ihrer Studenten der Theologie „in flagranti“ ertappt. Es kam zum Skandal. Zweimal wurde sie zu mehreren Jahren Haft verurteilt, zusammen mit einem Franziskaner, der ihr Beichtvater war. Die Zeitungen belustigten sich jahrelang über ihre Skandale. Es wurde darüber ein schmutziger Film produziert. Trotzdem verteidigten sie ihre „Schwestern“ fanatisch und blindlings. Das taten sie auch noch, nachdem der Orden zerstört war. Für sie war diese Frau eine Heilige, die Berufungen sammelte, und das war ein Argument für viele: An ihren Früchten wird es offenbar, daß sie Gott dient?

27.
Diese Blindheit in Medjugorje schlägt sogar Priester und Bischöfe. Viele Priester aus Italien (Pater Amorth, Pater Restrelli u.a.) haben erfahren, warum der Bischof, die Kommission, die Bischöfe in Jugoslawien, einige Franziskaner und die Diözesanpriester nicht glauben. Aber viele wollten die Wahrheit nicht wissen, obwohl ich jedem ein Gespräch gewähre. Speziell die mangelnde Kollegialität einiger Bischöfe wundert mich. Niemand muß mein Urteil anerkennen, aber jeder sollte Medjugorje gut prüfen, bevor er Stellung dazu nimmt, besonders, wenn er einen hohen Posten wie das Bischofsamt in der Kirche einnimmt.

28.
In Medjugorje gibt es viel Gebet und Frömmigkeit. Man spricht davon, dass auch Bekehrungen vorkommen. Ich bedaure aber alle diese, die früher oder später Enttäuschungen erleben werden. Es gibt nämlich auf viel Fanatismus, Aberglauben und Unwissenheit über die Ereignisse dort. Ich selbst habe Briefe mit groben Beleidigungen erhalten. Das alles wird „im Namen der Königin des Friedens“ getan. Ein positiver Befund über Medjugorje kann nicht Unwahrheit und Lüge rechtfertigen, um die Welt für Gott zu gewinnen.
Die Kirche könnte heute vielleicht große Volksmassen an sich ziehen, hätte sie das sechste Gebot annulliert, die Ehescheidung anerkannt, jedem die Freiheit eingeräumt, das zu glauben und zu tun, was er will. Doch Jesus ist um der Wahrheit willen ans Kreuz gegangen und die Märtyrer haben für die Wahrheit ihr Leben geopfert. Der hl. Paulus schreibt seinen Gläubigen: „Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündet, als wir euch verkündet haben, der sei verflucht“ (Gal 1,9). Heute werden in vielen Gebetsgruppen Gebete aus dem Gebetbuch von Frater Ivica Vego gebetet und über angebliche Madonnen-Botschaften meditiert, als wenn das wichtiger wäre als die Hl. Schrift und das kirchliche Lehramt.

29.
Wer Bücher über Medjugorje schrieb, hat sie gut verkauft und ist vielleicht reich geworden. Jenen aber, die sich damit kritisch auseinandergesetzt haben, ist es schlecht ergangen. Sie sind auf den organisierten Boykott gestoßen. Im Sinne dieser „anderen Seite der Medaille“ sollte man die nachstehenden Bücher lesen:
- Gramaglia, L’equisoco sulfenomeno di Medjugorje
- Dr. Frater Ivo Sivric (Franziskaner, lebt in St.-Louis, USA): La fase cachee de Medjugorje (französische und englische Ausgaben), Tome I. S.400, bei Editions Psilog…..
- Michael E. Jones: The Untold Story II, S. 144, Fidelity Press….


Ende des Dekrets


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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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(Aber gut, wenn’s hier im neuen Strang auch noch mal steht.)

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