Blasiussegen

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ich habe vor einem Jahr zu einer Fotodokumentation des Blasius-Segens (ich dokumentiere "Kirche" in unserer Gemeinde im Auftrag des Pfarrers) einen Text entworfen (aber noch nicht veröffentlicht), den möchte ich hier mal reinstellen.

Der Blasiussegen soll nach altem Volksglauben vor Krankheiten des Halses schützen. Die offizielle Kirche ist in solchen Fällen heute sehr mißtrauisch und wittert schnell Aberglauben. Daher werden Priester auch angewiesen immer wieder zu betonen,dass nicht der hl. Blasius selbst diesen Schutz bewirkt, sondern er nur bei Gott Fürsprache für uns einlegt, dass aber eigentlich Gott es ist, der uns hilft.

Ich kann ganz ehrlich gesagt mit dieser Formulierung nicht viel anfangen. Erstens ist es ja letzten Endes in allem und jedem Gott selbst, der wirkt, auch wenn uns z.B. heute ein ganz normaler Doktor hilft. Zweitens, wie habe ich mir das vorzustellen? Sitzt da der Heilige neben Gott Vater mit Rauschebart und flüstert ihm Ratschläge ins Ohr? Das ist mir doch zu banal. Wenn ich so denken muß, bekomme ich außerdem einen "Knoten im Kopf", denn warum soll ich denn dann nciht gleich Gott selbst bitten, warum einen Umweg über den Heiligen machen?
Leichter tue ich mich mit der Vorstellung, dass die Heiligen mit ihrem heiligen Leben und mit ihrer gelebten Liebe Anteil haben am Göttlichen, und dass ich sie in diesem ihrem sichtbar gewordenen Anteil des göttlichen Wirkens verehre und um Hilfe bitte. Heilige sind für mich anschauliche und begreifbare Bilder und Ausdruck göttlicher Liebe. Natürlich ist Jesus Christus für einen Christen die reinste und vollkommenste Verkörperung dieser Liebe. Aber indem die Heiligen ihm nachfolgen, ist ihr Leben auch ein Ausdruck dieser Liebe und ihre Verehrung eine Verehrung auch eben dieser gleichen Liebe, die von Christus ausgeht. Diese Liebe ist nicht zerlegbar, sondern bildet eine lebendige und noch heute anwesende Einheit....

Ob der Blasiussegen im abergläubischen Geist empfangen wird, oder im gläubigen, das hängt meiner Ansicht nach nicht davon ab, ob ich mir jetzt den hl. Blasius als Helfer oder als Fürsprecher vorstelle.
Der entscheidende Punkt ist meiner Ansicht nach die Frage, ob ich mit einem solchen Segen glaube etwas erzwingen zu können, quasi eine Sicherheitsgarantie erwerbe. Dann erscheint mir das Empfangen dieses Segens abergläubisch. Denn ich muss immer Gott die letzte Entscheidung überlassen und darf nur demütig Hilfe erbitten.
Eine zwingende Einstellung hängt aber nicht an der Gestalt des Heiligen. Ich kann genauso gut Gott durch das Gebet von 100 Vater-unser zwingen wollen, oder durch täglichen Gottesdienstbesuch, durch große Spenden, oder was immer. Es ist die innere Einstellung, dass ich meine, Gottes Willen quasi in einen Vertrag zwingen zu können. Wenn ich dagegen in demütig bittender Einstellung komme, dann sehe ich auch kein Problem darin, den hl. Blasius um Hilfe anzurufen und mir seinen Segen zu wünschen.
Heißt es nicht auch von den Aposteln, dass sie heilten, böse Geister und Dämonen austrieben? Ja es heißt z.B. sogar z.B. bei Markus von Jesus: "Er gab ihnen (= den Jüngern) die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben" (Mk 6,7). Da heißt es nicht umständlich, Gott hat dies auf die Fürsprache der Apostel bzw. Jünger gewirkt. Es geht nicht um Fürsprache, aber die Vollmacht kommt von Gott. Es war für die Menschen klar, dass letzten Endes Gott hinter diesem Wirken stand. Aber sie vertrauten sich den konkreten Menschen an, damit sich mit ihrer HIlfe das göttliche Wirken vollziehen konnte. Komplizierte Gedankengebilde waren da nicht nötig. Gott wirkte eben in und durch diese besonderen Menschen....

(zu Fotos):
Es scheint mir, dass viele Menschen beim Segen die Augen geschlossen oder gesenkt halten. Das zeigt, wie sehr hier eine Konzentration auf das innere Geschehen, auf die innere Wahrnehmung, erfolgt....
P. Augustinus legt zum Segen die Hand auf. Berührung und sich Berühren-lasssen beim Segen ist eine besondere Erfahrung, es ist eine Berührung auch im geistigen Sinn.
Einer nach dem anderen kommt an die Reihe.
Auch das Warten-können hat in dieser weihevollen Handlung eine besondere Bedeutung. Es ist angefüllt mit der Zuversicht, auch an die Reihe zu kommen. Kein Drängeln, kein sich Wichtig-machen oder in- den-Vordergrund-stellen ist nötig. Allein sich als gläubiger Mensch in die Gruppe der Wartenden sich einzureihen genügt. Der Segen wird zugesprochen, ohne Vorbedinung.
Hände haben eine besonders segenende Kraft. Sie spielen in vielen Religionen eine große Rolle. Es ist schwer zu erklären, warum das so ist. Aber ich glaube, jeder kann es nachempfinden. Aber auch schon von den Aposteln wird berichtet, dass sie Hände auflegten und heilten. Und am nächsten Sonntag wird es im Evangeium von der kranken Schwiegermutter des Petrus heißen: "er (=Jesus) ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie." (Mk 1,31)
Vielleicht sind Hände das Verbindende zwischen Menschen, Hände können helfen, Hände können Gemeinschaft stiften....
Hände, die segnen, sie stiften ein Band der leibevollen Gemeinschaft, ein Band, in dem der Segnende mit Gottes Hilfe dem anderen Menschen gut will, ihn heilen will, ihn in das Heilsgeschehen mit hineinnehmen will. Und der Gesegnete vertraut sich in diesem Moment dem Segnenden an.
Der Segen stellt den gesegneten Menschen in einen vor Gott sinnvollen Lebenszusammenhang. Er würdigt ihn, als von Gott angenommen und geliebt. Er nimmt ihn, zusammen mit dem Segnenden, mit hinein in den göttlichen Sinnzusammenhang. Und so entfaltet der Segen seine stille Kraft.

Mit herzlichen Grüßen
Julia
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Na, ich glaube, daß ich mich hier jetzt mal outen muß.

Als unverbesserlicher Nordseeurlauber und notorischer Fischesser bin ich in der Regel wild versessen auf den Blasiussegen. Durch eine unglückliche Kombination von vor- und nachfeiern in unterscheidlichen Gemeinden und keiner Werktagsmesse am 3.2., habe ich ihn in diesem Jahr nicht erhalten.

Wer nun meint, ich würde ein ganzes Jahr darauf verzichten, Fisch zu essen, ist eindeutig mit dem Klammerbeutel gepudert.

Was bedeutet der Blasiussegen für mich? Ein Segen heißt für mich über (im Sinne von auf ... herab) einen Menschen etwas gutes sagen. Der Priester, der mir den Blasiussegen spendet sagt etwas gutes "auf mich drauf". Er sagt mir die Fürsprache eines Heiligen zu und auf dessen Fürsprache den Segen Gottes.
Hier verbunden mit der Bitte um Bewahrung vor (insbesondere) alskrankheiten. (Damit natürlich mit Rückgriff auf die Legende auch die Zusage, daß mir keine Fischgräte im Halse stecken bleibt.)

Eines ist sicher, in Jahren, in denen ich den Blasiussegen erhalten habe, esse ich meinen Fisch nicht weniger vorsichtig, als in diesem Jahr. Mißtrauen gegenüber Blasius? Mitnichten. Genau da liegt der berühmte Hase (Hier darf es auch mal eine Seezunge sein) im Pfeffer. Der Segen ist eben kein magisches Ritual, daß mich nach Erhalt für eine begrenzte Zeit vor diesem oder jenem schützt.

Meine Verantwortung für mein Handeln wird mir nicht genommen.

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Cicero hat geschrieben:Der Segen ist eben kein magisches Ritual, daß mich nach Erhalt für eine begrenzte Zeit vor diesem oder jenem schützt.
Meine Verantwortung für mein Handeln wird mir nicht genommen.
Natürlich nicht.
Ich habe nur meine Zweifel, ob nicht bei vielen Christen immer noch ein tief verwurzeltes Denken in Richtung "magisches Ritual" mitschwingt.
Das war meine These ........

Cicero
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Beitrag von Cicero »

umusungu hat geschrieben:... tief verwurzeltes Denken in Richtung "magisches Ritual"...
Ein "quasimagisches" Verständnis von Sakramenten und Sakramentalien wird sich wohl nie ganz ausrotten lassen.
Im großen und ganzen empfinde ich das nicht als soooo besonders schlimm, solange es nicht wirklich in Magie abdriftet.
Es ist eben schwer zu kommunizieren, daß da einerseits schon mit Auftrag und wirkmacht gesprochen wird, andererseits dem Menschen, der gläubig empfängt dennoch nichts an Freiheit beschnitten wird.

Raimund J.
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Raimund J. »

Hilfe, ich habe starke Halsschmerzen. Trotz Blasiussegen! (Allerdings war das kein Einzel-, sondern nur ein allgemeiner Segen und ich sass auf der Orgelbank). Irgendwelche Hausrezepte? Ich gurgel jetzt mal mit heissem Salzwasser. :panisch:
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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Hilfe, ich habe starke Halsschmerzen. Trotz Blasiussegen! (Allerdings war das kein Einzel-, sondern nur ein allgemeiner Segen und ich sass auf der Orgelbank). Irgendwelche Hausrezepte? Ich gurgel jetzt mal mit heissem Salzwasser. :panisch:
Ein "allgemeiner Segen" wirkt auch nicht. Wenn es wirken soll, muß man schon in Paderborn zum Blasius-Triduum in die Busdorfkirche gehen. Dort wird jedem einzeln zum Segen ein Reliquiar auf den Kopf gestellt.


Ansonsten helfen alle möglichen Helferlein aus der Apotheke.
Wenn es eher ein "Hammer" sein soll, der sofort wirkt, dann empfehle ich Dolodobendan-Gurgellösung. Das ist die einzige Gurgellösung, die auch ein Anästhetikum enthält (Benzocain).
Wenn es eher die sanfte Art sein soll, und man z.b. viel Reden muß und das kratzen im Hals stört, nehme ich immer Emser-(Salz)Pastillen (ohne Menthol).

Gute Besserung!
Gruß Jürgen

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Raimund J.
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Raimund J. »

Danke! Wenns bis morgen nicht besser ist, werde ich mal in die Apotheke gehen. Ich hatte schon am Freitag gemerkt, daß sich da was anbahnt und konnte Gott sei Dank noch am Samstag den Halleluja-Vers ganz passabel singen.
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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Wenn man einen "Frosch im Hals" hat und man viel reden/singen muß, sollte man auf keinen Fall Dinge mit ätherischen Ölen nehmen. Für den ersten Moment hat man zwar den Eindruck, daß Pfefferminzbonbons, Mentholdinger etc helfen, aber kurz drauf merkt man, daß es schlimmer wird.
Besser sind da Salbeibonbons, eben die genannten Emser-Pastillen (meine erste Wahl) oder sonstige.
Gruß Jürgen

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anneke6
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Re: Blasiussegen

Beitrag von anneke6 »

Meine Mutter hat auch immer gemeint, daß diese Mentholinhalationen nichts bringen…mit Emser Salz habe ich einmal 48 Stunden in Folge gegurgelt. Da war ich wirklich ziemlich übel dran.
Und Salbei ist wirklich ein interessantes Kraut. Der Tee schmeckt extrem mild (will nicht sagen: lasch) aber er hilft auch bei Verletzungen im Mund. Soll auch den Ra…trieb runtersetzen. :)
???

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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Ich meine die:
Bild


Mit Salz gurgeln ist *pfui*


Salbeitee sollte man eher zum Gurgeln benutzen, aber nicht trinken!!
Gruß Jürgen

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Raimund J.
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Raimund J. »

Nachdem der Halsschmerz über Nacht reinste Tantalos-Qualen verursacht hat war ich vorhin beim Doc. Penicillin und etwas gegen die Entzündung hat er aufgeschrieben. Es wirkt schon! :daumen-rauf:
Zuletzt geändert von Raimund J. am Dienstag 17. Februar 2009, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
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lifestylekatholik
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Re: Blasiussegen

Beitrag von lifestylekatholik »

anneke6 hat geschrieben:Und Salbei ist wirklich ein interessantes Kraut. Der Tee schmeckt extrem mild (will nicht sagen: lasch) aber er hilft auch bei Verletzungen im Mund. Soll auch den Ra…trieb runtersetzen. :)
Er schmeckt furchtbar! Ich wurde als Kind immer damit traktieret. Seitdem kommt mir das auch nicht mehr ans Fleisch!

Was ist der Ra...trieb? Rasurtrieb? Rasentrieb? :irritiert:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peregrin
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Peregrin »

lifestylekatholik hat geschrieben: Was ist der Ra...trieb? Rasurtrieb? Rasentrieb? :irritiert:
Bitte diese Frage im Senfthread weiter zu erörtern. :dudu:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Sursum Corda
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Sursum Corda »

Ich habe mir bislang jedes Jahr den Blasiussegen erteilen lassen und bin bislang von Halskrankheiten jeder Art verschont geblieben. Halsschmerzen sind mir ebenfalls unbekannt. Ich führe das natürlich auf die Fürsprache des Hl. Blasius zurück, auch wenn es natürlich stimmt, daß man himmlischen Segen nicht erzwingen kann. Vielleicht wird es verständlicher, wenn man sich einmal die Segensformel ansieht:
"Per intercessionem sancti Blasii episcopi et martyris liberet te Deus a malo gutturis et a quolibet alio malo, in nomine patris, et filii, + et spiritus sancti. R. Amen"

"Aufdie Fürsprache des heiligen Märtyrerbischofs Blasius bewahre dich vor allem Übel des Halses und vor jedem anderen Übel der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn + und der Heilige Geist. R. Amen."
Für die Blasiuskerzen verfügt zumindest das alte Rituale Romanum noch über ein eigenes Weihegebet.
Der Segen wird mit zwei Kerzen erteilt, die in Form des Andreaskreuzes vor den Hals des zu segnenden gehalten werden, der an der Kommunionbank kniet.
Eine Besonderheit, die auch im Paderborner Land oft besteht, sind die in Form eines Zwiangels unten ineinander gedrehten Blasiuskerzen. Die alte Osternachtsliturgie kannte eine ähnliche Kerze, aber als Triangel, mit der das Osterlicht in die Kirche getragen und dann erst damit die Osterkerze entzündet wurde.
http://www.cerion.de/html/body_blasiuskerzen.html
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Sursum Corda hat geschrieben:"Per intercessionem sancti Blasii episcopi et martyris liberet te Deus a malo gutturis et a quolibet alio malo, in nomine patris, et filii, + et spiritus sancti. R. Amen"

"Aufdie Fürsprache des heiligen Märtyrerbischofs Blasius bewahre dich vor allem Übel des Halses und vor jedem anderen Übel der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn + und der Heilige Geist. R. Amen."
Für den Segen gibt es verschiedene Segensformeln:

Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist.
Amen.
----
Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne + dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.
Amen.
----
Der Herr behüte dein Leben. Auf die Fürsprache des heiligen Blasius segne dich der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist.
Amen.



Die alte lateinische Formel aus dem Rituale Romanum entsprach im wesentlichen der heutigen ersten Form. Verdeutscht lautete sie:

Auf die Fürsprache des heilige Bischofs und Märtyrers Blasius, bewahre dich Gott vor Halskrankheiten und allem anderen Übel. Im Namen des Vaters, und des Sohnes, + und des Heiligen Geistes.
Amen.



Sursum Corda hat geschrieben:Für die Blasiuskerzen verfügt zumindest das alte Rituale Romanum noch über ein eigenes Weihegebet.
Da neue Benediktionale kennt dafür folgendes Gebet:

Wir preisen dich, Gott unser Vater, Herr unseres Lebens,
und bitten dich:
Segne + diese Kerzen und schenke allen, die sich am Gedenktag des heiligen Blasius versammelt haben, deine Hilfe. Behüte sie vor Krankheit und Schaden und führe sie heil durch alle Gefahren des Lebens.
Darum bitten wir duch Christus, unsern Herrn.
Amen.




Das Tagesgebet lautet übrigens:
Herr unser Gott, erhöre dein Volk, das am Tag des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius zu dir ruft.
Bewahre uns vor Krankheit und Schaden in diesem zeitlichen Leben und hilf uns in aller Not, damit wir das eweige Heil erlangen.
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
Amen.

(Quelle: Messbuch)


Exaudi, Domine, populum tuum, cum beati Blasii martyris patrocinio supplicantem,
ut et temporalis vitae nos tribuas pace gaudere, et aeternae repirire subsidum.
Per Dominum nostrum Jesum Christum.
Amen.

(Quelle: Liturgia Horarum)
Zuletzt geändert von Juergen am Freitag 20. Februar 2009, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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anneke6
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Re: Blasiussegen

Beitrag von anneke6 »

Sursum Corda hat geschrieben:Ich habe mir bislang jedes Jahr den Blasiussegen erteilen lassen und bin bislang von Halskrankheiten jeder Art verschont geblieben. Halsschmerzen sind mir ebenfalls unbekannt. …
Genauso siehts bei mir aus…
???

Raimund J.
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Raimund J. »

Na ja, wenn einem so eine Infektion trifft, kann man nichts machen. Ich war glaube ich (ausser einem harmlosen Schnupfen, etc.) die letzten zwanzig Jahren nicht ernsthaft erkrankt. Aber diesmal hat es mich gewaltig erwischt. Die Halsschmerzen bzw. als Ursache die Entzündung im Hals-, Kehlkopf und Rachenraum hat sich als sehr hartnäckig erwiesen und erst jetzt nach der halben Ration Penicillin bessert es sich langsam. Meine Stimme war zeitweise völlig hinüber, heute war ich nochmal beim Arzt. Das schlimmste waren die Schmerzen, gegen die zwar Schmerz- u. Entzündungslindernde Tabletten wirken, aber mehr als 150mg Diclofenac darf man am Tag nicht nehmen. Es ist höllisch, wenn man nachts aufwacht und nicht mehr schlucken kann. :würg: Aufstehen, Tee kochen, Tablette einwerfen u. versuchen zu schlucken, und dann Schluck für Schluck mit dem Tee wieder langsam den Hals wieder "gangbar" machen. Anschliessend die Zeit geniessen wie der Schmerz nachlässt. Das Schlimmste scheint überstanden zu sein. Gott sei Dank!
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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

anneke6 hat geschrieben:
Sursum Corda hat geschrieben:Ich habe mir bislang jedes Jahr den Blasiussegen erteilen lassen und bin bislang von Halskrankheiten jeder Art verschont geblieben. Halsschmerzen sind mir ebenfalls unbekannt. …
Genauso siehts bei mir aus…
Ich würde aber davor warnen, die Sakramentalien zu einer Art magischem Ritual zu erklären, ebenso die Bitte um Fürbitte der Heiligen: (Ein Gebet zum hl. Antonius und *bumms* liegen die Autoschlüssel auf dem Küchentisch.)

Aber klar: der Katholik an sich und im Volksglauben besonders, hat 2 Sakramente mehr, als es eigentlich gibt:
- den Blasiussegen
- das Aschenkreuz

:pfeif:
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Blasiussegen

Beitrag von cantus planus »

Lourdeswasser! Du hast das Lourdeswasser vergessen! Dreikönigswasser geht zur Not aber auch. :breitgrins:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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anneke6
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Re: Blasiussegen

Beitrag von anneke6 »

Lourdeswasser…habe ich auch, in einer Flasche, auf der "Wódka Wyborowa" draufsteht ;) — hilft das auch bei Halssschmerzen?
???

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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Ich hab da noch was zum Thema Brauchtum etc....


Blasiussegen
Der Blasiussegen wird mittels zweier gesegneter, in Form des Andreaskreuzes vor Gesicht und Hals gehaltener, Kerzen durchgeführt. Er hat seine Wurzeln in den Legenden von der Heilung des Knaben, der wegen einer Fischgräte dem Ersticken nahe war, und von der Frau, die dem Heiligen als Dank dafür, daß er ihr ein von einem Wolf geraubten Schweines zurückgab, Kerzen in den Kerker brachte.
Der Blasiussegen ist im 16. Jh. entstanden und bis heute im deutschen Sprachgebiet verbreitet. Erst im 17. Jh. findet sich ein Segensgebet auch im Rituale Romanum. In der Ausgabe von 1984 ist es aber nicht mehr enthalten ist. Das deutschsprachige Benediktionale (1978) sieht vor, daß der Blasiussegen in der Messe oder in einem Wortgottesdienst eingebunden ist.


Blasiuswasser
Bis in das 16. Jh. hinein weihte man am Festtage des Heiligen Blasius Wasser, mit welchem man das Vieh segnete oder ihm zu trinken gab.


Blasiusbrot
Am Blasiustag wurde Brot gesegnet. Das Blasiusbrot sollte die Äcker vor Ungeziefer und die Menschen vor Krankheiten schützen.


Glaube und Aberglaube
Der Name des Heiligen ließ volksetymologisch eine Verbindung zum blasen und zum Wind her.
Er ist der Patron der Windmüller, Blasinstrumentenspieler und auch Bäcker.
Am Blasiustag soll nicht gesponnen werden, sonst zerreißt der Wind das Dach. In der Steiermark werden an dem Tag des Heiligen Blasius viele Karpfen gegessen, damit der Wind nicht das Dach herunterreißt. In Neuern betet man ein Vaterunser für den Heiligen Blasius, damit der Wind nicht den Flachs hebe. In Estland hält man den Tag zum Fischen und Seefahren für unglücklich.
Der Hl. Blasius wird auch als Patron der Haustiere verehrt. Zum Schutz der Schweine schnitt man den Namen des Blasius in den Hirtenstab oder schrieb in auf einen Zettel, den man in den Stab einarbeitete. Im 14.-15. Jh. gab man jungen Hühnern und auch Gänsen Blasiuswasser zu trinken, damit sie nicht vom Fuchs geholt werden. In Villars führte man Pferde, die von einer Kolik befallen waren, auf einem nach dem Heiligen Blasius benannten Gelände um einen Stein.
Nach dem Einblasigen werden auf dem Blasienberge bei Innsbruck Brötchen mit 5-6 Einkerbungen verteilt. Wer an Halsweh leidet, beißt ein Stück von dem Brötchen ab und verzehrt es.
In England heilt man Zahnweh durch Berührung des Zahnes mit der Kerze, die auf dem Altar, der in einer dem Hl. Blasius geweihten Kirche steht, gestanden hat. Dieselben Kerzen sind gut für Halsschmerzen und Viehkrankheiten. Dies wird vielleicht durch den Anklang seines Namens an das englische Wort blaze = Flamme, Lichtschein unterstützt.
In Luxemburg betteln am Vorabend des Blasiustages die Kinder um ein Wachslicht (sie nehmen aber alles andere, was man ihnen gibt auch mit). Ebenso finden auch in Siebenbürgen solche Heischegänge statt. Die Erträge werden dann am Blasiustag gegessen.
Einige Bauernregeln um den Blasiustag haben sich herausgebildet:
- Der Heilige Blasius macht den Winter us.
- Stankt Blas' und Urban ohne Regen folgt ein guter Weinsegen.
- Weht es Stankt Blasius, so gibt es im Jahr viel Wind.
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

Zeitungsmeldung:
Bei Grätensuche Löffel verschluckt

Boston (dpa). Auf der Suche nach einer Frischgräte in seinem Hals hat ein 50-jähriger in Ägypten einen Esslöffel verschluckt. Mit Schluckbeschwerden, Atemnot und Hustenkrämpfen meldete er sich beim Arzt. Die Mediziner konnten den 19 Zentimeter langen und vier Zentimeter breiten Löffel erst unter Vollnarkose aus der Speiseröhre ziehen.
:auweia: :D
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: Blasiussegen

Beitrag von civilisation »

anneke6 hat geschrieben:Lourdeswasser…habe ich auch, in einer Flasche, auf der "Wódka Wyborowa" draufsteht ;) — hilft das auch bei Halssschmerzen?

Mal gespannt, wann es einen Wodka Wojtyla geben wird.

Den von Gorbatschow gibt es schon. Den von Jelzin auch.

Dann kann sich Karol Wojtyla endlich auch in die "ebenbürtige" Reihe der Fusel-Staatsoberhäupter gesellen. :auweia:

Wobei es dann aber um polnischen Wodka gehen muß. :vogel:

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Juergen
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Juergen »

In der Paderborner Busdorfkirche findet wieder das Blasius-Triduum statt (3. Febr. bis 5. Febr.)

Wie immer gibt es verschiedene Betstunden. Unter anderem liest man dort für den 5. Febr.
15:15 - Betstunde für die Verstorbenen - und Kommunionkinder
:auweia: :auweia: :auweia:

---> http://www.liborius-paderborn.de/libori ... h_id=2929
Siehe auch: http://www.liborius-paderborn.de/libori ... h_id=2933


Hier hab ich noch was....für Musikfreunde
http://www.fontes-ecclesiae.de/forum/Blasius1.pdf
weitere Strophen
  • Armer und Kranker Leid / heiltest du weit und breit, / rettend aus Leibesnot / und Leelentod. / Lob, Ehr und Herrlichkeit / seit Gott in Ewigkeit, / der dich als Glaubensheld / uns vorgestellt
  • In harter Prüfungszeit / siegtest du in dem Streit, / lacht' der Tyrannen Wut / dein Heldenmut. / Nichts schreckte dich, Held! / Warst schon entrückt der Welt, / Banden und Folter-Schmerz / beugt' nicht dein Herz.
  • Viel Leid, o Gottesmann, / hat man dir angetan, / mit Streichen ohne Zahl / und Folterqual. / Tobende Heidenwut / fordert' dein reines Blut, / dein Haupt fiel vor dem Beil / zum ew'gen Heil.
  • Dein Kampf war ritterlich, / drum schmückte Christus dich / mit unverwelkter Kron', / des Sieges Lohn. / Fleh auch auf uns die Gab' / der Gotteslieb' herab, / daß wir von Süden rein / in Gott uns freu'n.
  • So wie dein Herz entbrannt', / zu Gott ganz hingewandt, / so steige himmelwärts / auch unser Herz. / Christus allein ich dien' / Sterben ist dann Gewinn. / Jesum lieb' ich allein, / ganz bin ich sein.
Gruß Jürgen

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Raimund J.
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Raimund J. »

Ich habe heute abend schon den Blasius Segen empfangen dürfen. Unser (eigentlich Ruhestands-)Pfarrer hat überraschernderweise für den Einzelsegen
die lateinische Formel verwendet. :daumen-rauf:
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Berolinensis
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Berolinensis »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich habe heute abend schon den Blasius Segen empfangen dürfen. Unser (eigentlich Ruhestands-)Pfarrer hat überraschernderweise für den Einzelsegen
die lateinische Formel verwendet. :daumen-rauf:
Ich kniete schon vor unserem Weihbischof em., da schlich sich von rechts der Diakon an. Ich finde, Segnungen als priesterliche Handlungen sollten auch wieder auf Priester beschränkt werden.

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ad-fontes
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Re: Blasiussegen

Beitrag von ad-fontes »

Berolinensis hat geschrieben: Ich kniete schon vor unserem Weihbischof em., da schlich sich von rechts der Diakon an. Ich finde, Segnungen als priesterliche Handlungen sollten auch wieder auf Priester beschränkt werden.
:klatsch:

(Die Tendenz, aus dem Diakonat eine Art Mini-Priestertum zu machen, ist einfach :patsch: .)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Niels
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Niels »

ad-fontes hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben: Ich kniete schon vor unserem Weihbischof em., da schlich sich von rechts der Diakon an. Ich finde, Segnungen als priesterliche Handlungen sollten auch wieder auf Priester beschränkt werden.
:klatsch:

(Die Tendenz, aus dem Diakonat eine Art Mini-Priestertum zu machen, ist einfach :patsch: .)
:ja:
Das war bei uns genauso...bei mir war allerdings der Generalvikar em. ein wenig schneller schneller als der Diakon...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Ecce Homo
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Ecce Homo »

Mei, ich hatte gestern das Glück, 40km weiter zu meinem Beichtvater fahren zu können - zur Messe und hl. Beichte.
Und auf diese Weise entging ich auch den ganzen Laien, die hier bei mir am Ort den Blasiussegen spenden (die aktue4lle Quote liegt hier ca. bei 50: Sind 50 Leute da, braucht es für Blasiussegen und Kommunion nebst Pfarrer noch zwei HelferInnen)... mein BV spendet nämlich selbstverständlich alleine! Und teilt auch alleine Kommunion aus...

Und er gestern dann hat auch die lateinische Formel verwendet... :) :) :)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Bernado
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Bernado »

ad-fontes hat geschrieben:(Die Tendenz, aus dem Diakonat eine Art Mini-Priestertum zu machen, ist einfach :patsch: .)
Diese Tendenz ist nicht bescheuert, sondern logisch: Auf diese Weise nimmt man all die Sozialarbeiter und "Viri probati" in teilweise kostengünstigen Dienst, die man als Priester nicht kriegt, nicht bezahlen kann, ohnehin nicht braucht, weil Priester elitären Klerikalismus verkörpern.

In der Großpfarreiverbünde-Zukunft werden Priester etwa die Rolle spieln, die Weihbischöfe im Bistum haben.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Linus
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Linus »

Berolinensis hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich habe heute abend schon den Blasius Segen empfangen dürfen. Unser (eigentlich Ruhestands-)Pfarrer hat überraschernderweise für den Einzelsegen
die lateinische Formel verwendet. :daumen-rauf:
Ich kniete schon vor unserem Weihbischof em., da schlich sich von rechts der Diakon an. Ich finde, Segnungen als priesterliche Handlungen sollten auch wieder auf Priester beschränkt werden.
Warum sollte der Diakon nicht segnen dürfen. Es handelt sich dabei "nur" um eine Sakramentalie. Da hätt ich fast nix dagegen wenns auch ein richtig adjustierter Laie macht....
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Berolinensis
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Re: Blasiussegen

Beitrag von Berolinensis »

Linus hat geschrieben:Warum sollte der Diakon nicht segnen dürfen. Es handelt sich dabei "nur" um eine Sakramentalie. Da hätt ich fast nix dagegen wenns auch ein richtig adjustierter Laie macht....
Sicher könnte die Kirche das so ordnen, das habe ich ja nicht bestritten (ich kenne übrigens nur das Sakramentale, ist die Sakramentalie ein Austriazismus?). So wie die Kirche auch Handkommunion und Meßdienerinnen einführen konnte. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Segnen ist nach meinem Begriff eine der priesterlichen Funktionen par excellence - nicht umsosnt sagt ja auch das alte Pontifikale Priester würden geweiht "ut quæcumque benedixerint benedicantur, et quacumque consecraverint consecrentur" -, und ich sehe keinen Sinn darin, hier andere Minister einzusetzen. Das liegt für mich in der Schlagrichtung der postkonziliaren Entwicklung, den Priester auf einen Sakramentenautomaten zu reduzieren, und alles, was nicht durch göttliche Einsetzung ihm vorbehalten ist (was man ihm also nolens volens, aber eher nolens zugestehen muß), anderen zu übertragen.

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