Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

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ifugao
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

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Bernado
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Re: Nicht schon wieder

Beitrag von Bernado »

ifugao hat geschrieben: Das Problem grassiert nicht nur in der Katholischen Kirche.
Nein, natürlich nicht. Zu den von den Moderatoren aus dem Verkehr gezuogenen Beiträgen gehört auch einer von mir, in dem ich kurz darauf eingehe, wie z.B. in den USA der Eindruck entstanden ist, daß es sich um ein katholisches oder zumindest ein "christliches" Problem handle: Während die "Verjährungsfrist" für derartige Übergriffe von Geistlichen praktisch aufgehoben wurde, hat man sie in Bezug auf Staatliche Schulen auf wenige Jahre verkürzt. Für die jüdische Gemeinde von New York gab es eine Sonderregelung, die die Ahndung entsprechender Vorfälle in ihrem Umfeld ausdrücklich von der Staatsanwaltschaft wegnahm und der Gemeinde selbst überließ. In Bezug auf Moslems auch nur anzudeuten, daß es dort ebenfalls zu solchen Vergehen kommen könnte, gilt als geschmacklos - obwohl jeder Kenner der Verhältnisse ganz anderes zu erzählen weiß.

Aber selbst die Vermutung, daß es hier keine statistischen Schwerpunkte gibt, kann ja kein Grund sein, das Problem auf die leichte Schulter zu nehmen. Und von daher scheint mir vor allem der von dir an zweiter Stelle angelinkte Beitrag des ev. Pfarrers wenig zur Klärung beizutragen: Der (in der Mehrzahl der Fälle) homosexuelle Missbrauch von Priestern/Lehrern gegen ihre Schutzbefohlenen ist etwas anderes als die landesübliche sexuelle Gewalt, die mir in Deinen überlegungen immer noch an erster Stelle zu stehen scheint. Das gleichzusetzen führt in die Irre.

Priester und Lehrer, die sich "an Jungen vergreifen", wie es heißt, wären meistens nicht dazu fähig, ihren Opfern physisch Gewalt anzutun. Sie betrügen sie, verführen sie, schüchtern sie ein - das ist natürlich auch eine Form von Gewalt, aber eine andere, und der Unterschied ist wichtig. Denn sie betrügen sich auch selbst, langfristig und mit Erfolg, und das umso mehr, je weniger auch nur der Schatten von Gewalt oder Drohung in den Mißbrauchsbeziehungen auftaucht, so daß sie vor sich selbst die schönsten Lügengebäude von "nicht so schlimm" und "hat noch keinem geschadet" bis zu "eigentlich hat ja der verflixte kleine Kerl mich verführt" aufbauen können.

Soviel in Richtung des Berliner Falles. In Richtung Essen muß man sich der unangenehmen Wahrheit stellen, daß der Priesterberuf - und da kommt schon der Zölibat ins Spiel - traditionell auch eine Ausweichmöglichkeit für Leute darstellt, die "mit Frauen nichts anfangen können", aber keine Lust haben, ständig gefragt zu werden, warum sie nicht verheiratet sind oder mit ins Bordell gehen. Wenn das von allen Beteiligten korrekt gehandhabt wird - also vor allem unter dem Aspekt, daß jeder zur Keuschheit aufgerufen und verpflichtet ist - kann man damit in gewissen engen Grenzen vielleicht sogar umgehen. Da hat es aber in den letzten Jahrzehnten (und das zielt jetzt mal ausnahmsweise nicht aufs Konzil) jede Menge Unklarheiten gegeben, das reichte vom "Hauptsache nichts mit Frauen" bis zur vollen Annahme eines homosexuellen Lebensstils wie in einigen amerikanischen Diözesen, in denen die sogenannte "pink mafia" die Ordinariate beherrschte. Ich habe keinen genauen Überblick, aber ich glaube nicht, daß man die Zahl der US-Bischöfe, die wegen Stricher-Affären gehen mußten, an einer Hand abzählen kann.

Beide Richtungen, die ich hier angeführt habe (es gibt wohl noch mehr) weisen auf den politsch unkorrekten Befund hin, daß wir es hier nicht mit der Sorter sexueller Gewalt zu tun haben, die man mit Polizei und Gesetz einigermaßen in den Griff kriegt (wenn auch nicht verhindern kann), sondern mit (teilweise unbewußten oder uneingestandenen) homosexuellen Tendenzen, bei denen es eher um Früherkennung und Vorbeugung geht.
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ifugao
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Natürlich gibt es immer verschiedene Facetten bezüglich Missbrauch.

Was mich in diesem Zusammenhang aber interessiert, ist die Studie die die Bischofskonferenz anlässlich der von dir angesprochenen Vorfälle in den USA in Auftrag gegeben hat. Was ist daraus geworden?
http://storico.radiovaticana.org/ted/st ... geben.html

Für Deutschland gelten so weit mir bekannt ist die Vorgaben der Deutschen Bischofskonferenz.
http://www.kna.de/doku_aktuell/dbk_paedophilie.html
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

ifugao hat geschrieben: Was mich in diesem Zusammenhang aber interessiert, ist die Studie die die Bischofskonferenz anlässlich der von dir angesprochenen Vorfälle in den USA in Auftrag gegeben hat. Was ist daraus geworden?
http://storico.radiovaticana.org/ted/st ... geben.html
Die Studie liegt noch nicht vor. Im vergangenen November wurde ein zwischenbericht vorgelegt, der einiges Stirnrunzeln auslöste, weil die Berichterstatterin verkündete, die Studie gehe als methodisches Leitprinzip davon aus, daß es keinen Zusammenhang zwischen der "sexuellen Identität" der Mißbraucher gebe und der Tatsache, daß über 8 Prozent der Mißbrauchten Jungen waren, der größere Teil (über zwei Drittel, wenn ich mich recht erinnere) zwischen 11 und 17 Jahren.
http://www.zenit.org/article-2758?l=english
http://www.catholicsinalliance.org/node/2139
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ifugao
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Bernado hat geschrieben:
ifugao hat geschrieben: Was mich in diesem Zusammenhang aber interessiert, ist die Studie die die Bischofskonferenz anlässlich der von dir angesprochenen Vorfälle in den USA in Auftrag gegeben hat. Was ist daraus geworden?
http://storico.radiovaticana.org/ted/st ... geben.html
Die Studie liegt noch nicht vor. Im vergangenen November wurde ein zwischenbericht vorgelegt, der einiges Stirnrunzeln auslöste, weil die Berichterstatterin verkündete, die Studie gehe als methodisches Leitprinzip davon aus, daß es keinen Zusammenhang zwischen der "sexuellen Identität" der Mißbraucher gebe und der Tatsache, daß über 8 Prozent der Mißbrauchten Jungen waren, der größere Teil (über zwei Drittel, wenn ich mich recht erinnere) zwischen 11 und 17 Jahren.
http://www.zenit.org/article-2758?l=english
http://www.catholicsinalliance.org/node/2139
Bei mir haben die beiden Artikel leichte bis mittelschwere Falten auf die Stirn gedrückt. :bedrippelt:
Nun gut, warten wir geduldig auf die vollständige Studie, die aber sicherlich nicht sehr objektiv ausfallen wird. So ist zumindest mein vorläufiger Eindruck.
Hier in Deutschland kenne ich nur ein Projekt der Berliner Charite die sich mit der Erforschung der Ursachen beschäftigt.

Gute N8
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civilisation
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

Nachdem in Bild.de nun auch Bilder der beiden Patres veröffentlicht worden sind, holt der Rektor des Kollegs zu einem Rundumschlag gegen die Kirche aus.
Klar ist für ihn, dass die Strukturen der katholischen Kirche sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche begünstigen. „Die Kirche hat ein Angstproblem“, sagt Mertes und nennt als Beispiel die Tabuisierung von Homosexualität. Hinzu komme das Problem der Sprachlosigkeit: „Wenn sich die Lehre der Kirche so weit von den realen Erfahrungen junger Menschen entfernt, führt das die junge Generation zu großen Teilen in eine Sprachlosigkeit.“
aus:
MISSBRAUCH: „Die Wahrheit macht frei“
Canisius-Rektor nennt die Namen der Täter
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... r-Die.html

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

ifugao hat geschrieben:Nun gut, warten wir geduldig auf die vollständige Studie, die aber sicherlich nicht sehr objektiv ausfallen wird. So ist zumindest mein vorläufiger Eindruck.
Ja, den muß man wohl haben.

Zivilisation zitierte Mertes:
Klar ist für ihn, dass die Strukturen der katholischen Kirche sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche begünstigen. „Die Kirche hat ein Angstproblem“, sagt Mertes und nennt als Beispiel die Tabuisierung von Homosexualität. Hinzu komme das Problem der Sprachlosigkeit: „Wenn sich die Lehre der Kirche so weit von den realen Erfahrungen junger Menschen entfernt, führt das die junge Generation zu großen Teilen in eine Sprachlosigkeit.“
Ich denke, Mertes hat nicht ganz unrecht - nur andersrum, als er das hier anklingen läßt. Man kann der Kirche zwar nicht vorwerfen, daß sie ihre Lehre in Bezug auf die menschliche Sexualität und ihren rechten Gebrauch direkt verändert habe - aber sie behandelt sie doch mit äußerster Diskretion. Offener Widerspruch gegen die Hypersexualisierung kommt in der Regel nur noch aus der Meißner-Ecke - und da weiß doch jeder, daß die nicht viel zu sagen haben. Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.

Wie ich gerade beim Blick auf bild.de sehe, wird Mertes da übrigens deutlicher wiedergegeben:
Die katholische Kirche habe ein Angstproblem, besonders mit der Schwulenfeindlichkeit.
Das ist natürlich besonders pikant. Bemerkenswert auch die in einem anderen BILD-Artikel untergebrachte Insinuation
Die Täter nämlich können für ihre widerlichen Taten wahrscheinlich nicht mehr bestraft werden! Laut § 78 des Strafgesetzbuches verjähren Vergewaltigungen nach 20 Jahren (gezählt ab der Volljährigkeit des Opfers), andere sexuelle Übergriffe noch früher.
Es bedeutet keinerlei Entschuldigung der Täter, wenn man vermutet, daß das, was da vorgefallen ist, mit "Vergewaltigung" nichts zu tun hat. Das läuft auf einer anderen Schiene - und hat gerade deshalb für die Opfer unter Umständen noch schwerwiegendere Folgen.

Wie verzwickt die Dinge wirklich sind, kann man daraus ersehen, daß der Tagesspiegel gestern zu melden wußte, mehrere der damaligen Mißbrauchsopfer hätten auch ihre Kinder wieder aufs Canisius geschickt. Dieser Absatz ist in der heutigen Fassung des Artikels im Internet nicht mehr enthalten.

Dafür gibt es 170 Leserbrief. Ich zitiere ein paar Stellen aus den letzten 10, die ich gelesen habe:
mit großem Interesse verfolge ich den Artikel. Als Absolvent des CK kann ich nur bestätigen, dass es damals allgemein bekannt war, wer sich besonders kleinen hübschen Jungs näherte und wie man Strafen und Elternbeachrichtigungen vermeiden konnte etc.
Zum Glück fiel ich wohl nicht ins Beuteschema derjenigen. Es ist bewundernswert, dass nun doch endlich mal jemand Schuld einräumt und das inakzeptabel fand. Damals hatte man das Gefühl, es solle alles nur vertuscht werden, denn -das nicht sein kann, was nicht sein darf. Gerade die Aktion jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen, zeigt für mich, dass die Schule gelernt hat. Ich würde gern meine Kinder auf eine Schule schicken, die nicht ( mehr) Unerträgliches vertuscht und Intolerables deckt. Dem Direktor ein großes Lob!
__________________________________________

wie man Strafen und Elternbenachrichtigungen vermeiden konnte..hört sich nicht gut an. Ihre Mitschüler, die auserwählten, waren froh über diese Möglichkeit? Und warum hat niemand den Eltern was erzählt? Wir Mädchen damals haben uns das Männergegrabsche von Lehrern nicht gefallen lassen.
---------------------------------------
Wenn ich Ihre Zeilen lese, empfinde ich das als reichlich erbärmlich! "Ich hab nicht ins Beuteschema gepasst" - Schwein gehabt, also nix gemacht. Sind das die Werte, die auf so einer Schule vermittelt wurden. Sind das die Werte der Elternhäuser, die ihre Kinder auf solch eine Schule schicken?

Als ich in den 80er Jahren auf ein Gymnasium ging, gab es auch einen Lehrer, der sich ständig Mädchen genähert hat. Körperkontakt gesucht, seinen fetten Bauch von hinten an den Rücken gedrückt, in Schulgängen so gelaufen, dass er auch mal "durch Zufall" einen Busen streifen konnte.

Es hat einige Monate gedauert, dann war der Lehrer weg. Weil sich die Mädchen das habe nicht gefallen lassen!
_____________________________
Wenn es wirklich allgemein bekannt war, was in besagtem Zeitraum geschehen ist, dann ist es umso schockierender dass Sie das jetzt hier in diesem Forum so nebenbei erwähnen.
Warum wird denn jetzt erst alles publik? Warum haben alle, die davon wußten, jahrzehntelang geschwiegen? Warum auch Sie? Wirklich nur weil sie nicht ins Beuteschema passten??
Oder vielleicht weil das ach so elitäre Image, die christlich-katholischen Grundwerte, oder sonstige "schützenswerte" Atribute dieser Schule nicht befleckt werden sollten?
Spätere Ergänzung:
Bezüglich des Tagesspiegels habe ich mich möglicherweise geirrt. Jedenfalls findet sich die Mitteilung über die ehemaligen Schüler und deren Kinder in Bild von Freitag:hier
Nach Angaben der Schule haben einige der Opfer trotz ihrer Leiden auch eigene Kinder auf das Gymnasium geschickt.
Einzelheiten über die Vorfälle berichtet Bild hier.
Inwieweit die Schwere der Vorfälle mit der Lautstärke der Empörung und dem Auftreten von P. Mertes zusammenpassen, wird man wohl erst später entscheiden können.
Zuletzt geändert von Bernado am Samstag 30. Januar 2010, 14:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Kilianus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Kilianus »

Bernado hat geschrieben:Ich denke, Mertes hat nicht ganz unrecht - nur andersrum, als er das hier anklingen läßt. Man kann der Kirche zwar nicht vorwerfen, daß sie ihre Lehre in Bezug auf die menschliche Sexualität und ihren rechten Gebrauch direkt verändert habe - aber sie behandelt sie doch mit äußerster Diskretion. Offener Widerspruch gegen die Hypersexualisierung kommt in der Regel nur noch aus der Meißner-Ecke - und da weiß doch jeder, daß die nicht viel zu sagen haben. Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.

Wie ich gerade beim Blick auf bild.de sehe, wird Mertes da übrigens deutlicher wiedergegeben:
Die katholische Kirche habe ein Angstproblem, besonders mit der Schwulenfeindlichkeit.
Das ist natürlich besonders pikant.
Jedenfalls scheint es bei einigen Punkten, die Bild auflistet - Gespräche über Masturbation, vorzeigen pornographischer Bilder - eben nicht um ein Problem verdrängter Sexualität zu gehen. Im Gegenteil: Das klingt so, als hätten die beiden Patres aus vermeintlich pädagogischen Motiven heraus dieses weite Feld immer und überall thematisieren, ihre Unverklemmt- und Aufgeklärtheit demonstrieren wollen - ein Ansatz, der innerkirchlich ja auch gut in diese Zeit und zu dieser Generation paßt -, und als sei genau das dann entglitten.

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ifugao
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Jedenfalls scheint es bei einigen Punkten, die Bild auflistet - Gespräche über Masturbation, vorzeigen pornographischer Bilder - eben nicht um ein Problem verdrängter Sexualität zu gehen. Im Gegenteil: Das klingt so, als hätten die beiden Patres aus vermeintlich pädagogischen Motiven heraus dieses weite Feld immer und überall thematisieren, ihre Unverklemmt- und Aufgeklärtheit demonstrieren wollen - ein Ansatz, der innerkirchlich ja auch gut in diese Zeit und zu dieser Generation paßt -, und als sei genau das dann entglitten.
Hmmmm, wie erklärst du dir unter diesem von dir genannten Aspekt die schon zu Jesu Zeiten stattfindenden Übergriffigkeiten, wenn du auf Zeitgeist und Generationsproblematik hinweist. Wie erklären sich dann Rückläufigkeiten der Fälle seit den 90ger Jahren?
Im übrigen fand ich den Hinweis Bernados bezüglich der Vorgehensweise in den USA. Die Problematik im Islam ist bekannt. Jeder Insider und Damenkaffeekränzchenbesucher der Damen weiß darüber gut Bescheid. ;)
Warum gelten für Juden dort andere Gesetze. Weiß das jemand?
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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

Kilianus hat geschrieben: Jedenfalls scheint es bei einigen Punkten, die Bild auflistet - Gespräche über Masturbation, vorzeigen pornographischer Bilder - eben nicht um ein Problem verdrängter Sexualität zu gehen. Im Gegenteil: Das klingt so, als hätten die beiden Patres aus vermeintlich pädagogischen Motiven heraus dieses weite Feld immer und überall thematisieren, ihre Unverklemmt- und Aufgeklärtheit demonstrieren wollen - ein Ansatz, der innerkirchlich ja auch gut in diese Zeit und zu dieser Generation paßt -, und als sei genau das dann entglitten.
Das ist kein Widerspruch. Für solche Päderasten ist der pädagogische Vorwand ja eine vorzügliche Gelegenheit, um mit den Kindern über das Thema ihres Interesses ins Gespräch zu kommen. Falls da doch einmal jemand aufmerksam wird, redet er sich mit dem Lehrplan heraus (diese Gedanken stammen ja ebenso wie diese "Patres" aus der Zeit, wo auch die grüne Ikone Cohn-Bendit sich im Kindergarten ungestraft den Schniedel befummeln lassen konnte). Das Kind kann die Grenzüberschreitung vom "normalen" Aufklärungsuntericht zur geistigen Onanie des Lehrers schon gar nicht erkennen.

Ich gehe davon aus, daß dieses "Entgleiten" ein grundsätzlichesProblem des "Aufklärungsunterrichtes" ist, weil dort die Grenze zwischen anständigem und unanständigem Benehmen systematisch verwischt wird. Das Kind soll ja - so die politische Vorgabe - verschweinigelt werden, nur halt nicht vom Klassenfeind.

Wir hatten in der Schule auch so einen Pater, der gerne unter diesem Vorwand übers Wixen und diverse sexuelle Perversionen geplaudert hat und sich die Kinder zur Beichte ins Privatzimmer eingeladen hat, wo sie dann vor ihm knien und den Kopf in seinen Schoß legen sollten und er sich vor allem für die erotischen Phantasien der kleinen Buben interessierte. Ich bin da nie hingegangen, denn mir kam das immer komisch vor. Heute hätte ich noch ganz andere Worte dafür. Habe übrigens gerade entdeckt, daß der Mann immer noch als Leiter des Halbinternats wie die Spinne im Netz sitzt, und frage mich angesichts solcher Vorwürfe
Wenn ich Ihre Zeilen lese, empfinde ich das als reichlich erbärmlich! "Ich hab nicht ins Beuteschema gepasst" - Schwein gehabt, also nix gemacht.
was man da eigentlich machen soll. Vielleicht dem Schuldirektor einmal eine Mail schreiben?
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Und zwar mit Durchschlag an den Bischof und die römischen Ordens- und Bildungs-
kongregationen. (Ich muß gerade an die „Ambrosius“-Seiten denken …)

Aus meiner Schulzeit kenne ich dergleichen nicht. Allerdings gab es irgendwann – ich
muß da wohl so ungefähr in der Unterprima gewesen sein – einen protestantischen Re-
ligionslehrer, der sich im Fernsehen damit brüstete, Sodomit zu sein. Ich beschwerte
mich bei einem Treffen in kleinem Kreise bei unserer damaligen Schulsenatorin – äh
nein, beim Schulsenator Frau Dr. Hanna-Renate Laurien (ja, sie bestand damals tatsäch-
lich noch darauf, als Frau Senator angeredet zu werden!) und verlangte, der Mann müs-
se aus dem Schuldienst entfernt werden. Sie heuchelte, sie könne mich verstehen und
finde so etwas auch schlimm, könne aber nach geltendem Recht gar nichts machen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von FioreGraz »

Ich hätte dich für so eine Forderung in ne Therapie geschickt. Der Mann kann in seiner Freizeit bespringen wen er will und das von mir aus vor laufender Kamera sofern er ein guter Lehrer ist.

LG
Fiore
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lutherbeck
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von lutherbeck »

FioreGraz hat geschrieben:Ich hätte dich für so eine Forderung in ne Therapie geschickt. Der Mann kann in seiner Freizeit bespringen wen er will und das von mir aus vor laufender Kamera sofern er ein guter Lehrer ist.

LG
Fiore
Die Frage ist: schließt das eine das andere aus?

Wohl eher nicht...

Lutherbeck :achselzuck:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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ar26
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ar26 »

FioreGraz hat geschrieben:Ich hätte dich für so eine Forderung in ne Therapie geschickt. Der Mann kann in seiner Freizeit bespringen wen er will und das von mir aus vor laufender Kamera sofern er ein guter Lehrer ist.
Unterstellt dem wäre so, könnte sich Robert darüber beschweren wie und bei wem er will. Freiheit ist schon Mist, wenn man sie auch anderen zugestehen muss :pfeif: .
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kilianus hat geschrieben:Jedenfalls scheint es bei einigen Punkten, die Bild auflistet - Gespräche über Masturbation, vorzeigen pornographischer Bilder - eben nicht um ein Problem verdrängter Sexualität zu gehen. Im Gegenteil: Das klingt so, als hätten die beiden Patres aus vermeintlich pädagogischen Motiven heraus dieses weite Feld immer und überall thematisieren, ihre Unverklemmt- und Aufgeklärtheit demonstrieren wollen - ein Ansatz, der innerkirchlich ja auch gut in diese Zeit und zu dieser Generation paßt -, und als sei genau das dann entglitten.
Was die beiden Patres da getrieben haben (von weitergehenden Mißbrächen,
über die noch nichts bekannt ist, mal abgesehen), das steht heute Pi mal Dau-
men so ungefähr in den Lehrplänen, und noch mehr.
Peregrin hat geschrieben:Ich gehe davon aus, daß dieses "Entgleiten" ein grundsätzlichesProblem des "Aufklärungsunterrichtes" ist, weil dort die Grenze zwischen anständigem und unanständigem Benehmen systematisch verwischt wird. Das Kind soll ja - so die politische Vorgabe - verschweinigelt werden, nur halt nicht vom Klassenfeind.
Genau. Das ganze ist durch und durch verlogen. Die öffentliche Aufregung dient
allein dazu, der Kirche am Zeug zu flicken. (Ungeachtet dessen haben kirchliche
Personen hier tatsächlich und buchstäblich Dreck am Stecken. Man wird aber,
fürchte ich, wieder nur an Symptomen herumdoktern, statt das Problem bei der
Wurzel zu packen.)
Bernado hat geschrieben:Ich denke, Mertes hat nicht ganz unrecht - nur andersrum, als er das hier anklingen läßt. Man kann der Kirche zwar nicht vorwerfen, daß sie ihre Lehre in Bezug auf die menschliche Sexualität und ihren rechten Gebrauch direkt verändert habe - aber sie behandelt sie doch mit äußerster Diskretion. Offener Widerspruch gegen die Hypersexualisierung kommt in der Regel nur noch aus der Meißner-Ecke - und da weiß doch jeder, daß die nicht viel zu sagen haben. Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.
So ist es.
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lutherbeck
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von lutherbeck »

Genau. Das ganze ist durch und durch verlogen. Die öffentliche Aufregung dient
allein dazu, der Kirche am Zeug zu flicken. (Ungeachtet dessen haben kirchliche
Personen hier tatsächlich und buchstäblich Dreck am Stecken. Man wird aber,
fürchte ich, wieder nur an Symptomen herumdoktern, statt das Problem bei der
Wurzel zu packen.)
Robert - wie packt man dieses Problem an "der Wurzel"?

Lutherbeck :hae?:
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bwv232
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von bwv232 »

Ich fürchte, das Problem mit hypersexualisierten Homosexuelle ist nicht nur auf Schulen beschränkt, sondern tief in kirchlichen Kreisen verwurzelt. Habe in letzter Zeit mal wieder Geschichten über Priesterseminare gehört, da stellt es mir die Haare auf. Kritik an der Kirche sollte man sorgfältig abwägen, bevor man es in die Öffentlichkeit trägt, aber immer alles Todschweigen hilft auch nicht weiter, ich sag nur 'Weingarten'.

Auf jeden Fall kann ich nicht mehr guten Gewissens für Berufungen zum priesterlichen Dienst beten, wenn die jungen Männer in den Seminaren quasi den Wölfen zum Frass vorgeworfen werden. Ich mag nichts verallgemeinern und sicherlich sind viele Seminare unter vorbildlicher Führung und so weiter, andere sind es aber wiederum nicht, im Gegenteil, dort stinkt der Fisch vom Kopf her. Um die Ställe des Augias mal wirklich von Grund auf zu reinigen, steht unsere geliebten Kirche wohl noch viel Schmerz in's Haus.

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lutherbeck hat geschrieben:Robert - wie packt man dieses Problem an "der Wurzel"?
Ich erinnere zuerst noch einmal an dies:
Bernado hat geschrieben:Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.
Und das ist noch sehr vornehm ausgedrückt, wie es Bernados Art ist. – Hier ist die Praxis der katholischen Lehre wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Das bedeutet – wie man beim Blick in den Spiegel unter Berücksichtigung der räumlichen Verteilung von Kopf und Füßen unschwer feststellen kann – eine Kehre um hundertundachtzig Grad. Klar, entschieden, offensiv und – anders geht es derzeit nicht – in offenem Gegensatz zum öffentlichen Zeitgeist und zur Staatsmacht. Das ist um „der Kleinen“ willen unbedingt geboten.

Würden die Bischöfe da furchtlos und einhellig voranmarschieren, unbeeindruckt vom Gezeter der Medien, würden sie und würdet ihr euch wundern, wieviel Volks da plötzlich mitmarschierte. Nicht bloß Katholiken, ja nicht einmal nur Christen. – Aber sie werden nicht voranmarschieren. Nein, wenn denn einer mal vorsichtig einen tastenden Schritt voran tut, dann fällt ihm die Hälfte seiner Amtsbrüder sogleich öffentlich in den Rücken, unter Schweigen des Rests.

Das ist die eine Seite. Die andere: zu traditionellen, erprobten Formen der Priesterausbildung und Kandidatenauswahl zurückkehren. Dafür gibt es ja immerhin an einigen Orten schon Ansätze.

Zu beiden Punkten gehört das lang überfällige Großreinemachen an den theologischen Fakultäten. Ferner muß mit dem Pseudolaien-Unwesen Schluß gemacht werden, mit jenen politisch korrumpierten und geistig infizierten Verbandsfunktionären und Politbonzen, die den Namen des gläubigen Laien nur beschmutzen.

Aber wie gesagt, das wird nicht geschehen.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Täusche ich mich oder werden hier Begrifflichkeiten verwechselt?
Homosexualität ist gleichzusetzen mit Pädophilie? :nein:
Nun, ich will ja nicht gleich mit der Ranke-Heinemann Keule (der alte Besen.... :D ) kommen die behaupete, die katholische Kirche sei ein Sammelpool für Homosexuelle. Ihr Buch Eunuchen des Himmelreiches (eine wahre Fleißarbeit übrigens) habe ich gelesen.
Es ziert als Paperback meinen Bücherschrank.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Hier die offizielle Erklärung des Bistums im Fall Casanius Kolleg

http://www.erzbistumberlin.de/medien/pr ... erne-unte/
Zitat hier:
Das Opfer wurde aufgefordert, die Vorfälle zur Anzeige zu bringen. Weitere Opfer wurden und werden gebeten, sich zu melden.


Hier N-tv:
http://www.n-tv.de/panorama/Canisius-Pr ... 446.html
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Jesuit Mertes greift Kirche scharf an:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... %e2%8%9c/ :aergerlich:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ifugao hat geschrieben:Hier die offizielle Erklärung des Bistums im Fall Casanius Kolleg

http://www.erzbistumberlin.de/medien/pr ... erne-unte/
Zitat hier:
Das Opfer wurde aufgefordert, die Vorfälle zur Anzeige zu bringen. Weitere Opfer wurden und werden gebeten, sich zu melden.


Hier N-tv:
http://www.n-tv.de/panorama/Canisius-Pr ... 446.html
Das betrifft einen anderen Fall – oder genauer, eine Beschuldigung.
Ich habe in diesem Fall erhebliche Zweifel an der Wahrheit der Aus-
sagen des Beschuldigers. Die Untersuchung läuft noch, der Beschul-
digte wurde provisorisch „aus dem Verkehr gezogen“. Wie auch im-
mer die Untersuchung ausgeht, sein Ruf ist vernichtet.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Jesuit Mertes greift Kirche scharf an:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... %e2%8%9c/ :aergerlich:
Was ich von Mertes halte, habe ich ja oben bereits gesagt. Solch ein Mann
ist weitaus schlimmer als irgendein Vergewaltiger.
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Lupus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Lupus »

Bernado hat geschrieben:
Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.
_______________________________________________________________________________

Ein Beispiel, das ich zur Zeit durchzustehen habe:

In unserem Bistum ist am 14.3.10 Pfarrgemeinderatswahl. Es wird öffentlich von uns dazu aufgerufen, mögliche Kandidaten dem Wahlausschuss zu melden .

Nun bewirbt sich ein Mann, der während zweier Perioden bereits im Gremium war und vor der Wahl des jetzt noch im Amt befindlichen Pfarrgemeinderats selber verkündet hat, er könne sich als Kandidat nicht mehr aufstellen lassen, da er in "wilder Ehe" lebe.
Nun hat er mit der damals getrennt lebenden Frau mit einem Kind, die inzwischen (bürgerlich)geschieden ist, drei Kinder in die Welt gesetzt. Mein Vorschlag, doch zu versuchen, die Ehe seiner "Lebensgefährtin" vor das bischöfliche Ehegericht zu bringen, da es mir möglich erscheint, dass die ehe annulliert wird, dann könne er regulär heiraten, diesen Vorschlag lehnt er ab, da er mit dem Exmann seiner "Gefährtin" und dessen Familie ein harmonisches Einvernehmen habe und dies nicht durch die Fragen, die wegen der evtl. Annullierung ins Haus stünden, zu stören.
Mein Argument, dass, wie von ihm selbst zugegeben, "wilde Ehe" nicht zu einem wie auch immer gearteten Amt in der Kirche befähige und seine Lebensart ja doch als beständiger Ehebruch gewertet werden müsste, solange er die Ehe nicht wenigstens vor das Ehegericht zu bringen bereit wäre, schlägt er in den Wind und betont, nun auf weniger sachlicher als vielmehr Gefühls-Ebene, dass er ja für die Kinder sorge und durchaus eine Familie sich wünsche.
Vor der beabsichtigten Kandidatur hat er sich kurzgeschlossen mit der zuständigen Referentin im bischöflichen Ordinariat. Die schreibt ihm, einer Kandidatur stehe nichts im Wege, die Gründe, die der Ortspfarrer anführe, berechtigten den nicht dazu, ein Hindernis zu erkennen.
Er solle offensiv auf den Wahlausschuss zugehen, der könne ihm kein Hindernis in den Weg legen. Und im Übrigen droht sie mir, dem zuständigen Ortspfarrer, den sie nicht kennt und ihn auch nicht konsultiert hat damit, dass sie mit dem zustandigen Dekan und der Dekanatsgeschäftsstelle telefoniert habe und diese hätten ihr versprochen auf die Wahl in meiner Gemeinde ein besonderes Augenmerk zu legen.
In einem entsprechend empörten Brief an unseren Generalvikar, der am 7.2. zur Firmung kommt, habe ich meinem Herzen Luft gemacht, bis heute jedoch keine Antwort erhalten.
Meine Reaktion im Übrigen: da ich alt genug bin (74), erwäge ich, bei der Zulassung zur Kandidatur sofort bei meinem Bischof um meine Pensionierung einzugeben.


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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

ifugao hat geschrieben:Hier die offizielle Erklärung des Bistums im Fall Casanius Kolleg

http://www.erzbistumberlin.de/medien/pr ... erne-unte/
Zitat hier:
Das Opfer wurde aufgefordert, die Vorfälle zur Anzeige zu bringen. Weitere Opfer wurden und werden gebeten, sich zu melden.
Nein, das ist ein anderer, aber ungefähr gleichzeitig laufender Fall - weiteres hier.Berlin kriegts derzeit knüppeldick.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Ecce Homo
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Ecce Homo »

Lupus hat geschrieben:Bernado hat geschrieben:
Die offizielle Kirche in Deutschland hat es zugelassen, daß die Lehre in Bezug auf Ehebruch, Empfängnisverhütung und praktizierte/propagierte Homosexualität undeutlich geworden ist - und damit enthält sie genau den Leuten die Orientierung vor, die sie am dringendsten benötigten.
_______________________________________________________________________________

Ein Beispiel, das ich zur Zeit durchzustehen habe:

In unserem Bistum ist am 14.3.10 Pfarrgemeinderatswahl. Es wird öffentlich von uns dazu aufgerufen, mögliche Kandidaten dem Wahlausschuss zu melden .

Nun bewirbt sich ein Mann, der während zweier Perioden bereits im Gremium war und vor der Wahl des jetzt noch im Amt befindlichen Pfarrgemeinderats selber verkündet hat, er könne sich als Kandidat nicht mehr aufstellen lassen, da er in "wilder Ehe" lebe.
Nun hat er mit der damals getrennt lebenden Frau mit einem Kind, die inzwischen (bürgerlich)geschieden ist, drei Kinder in die Welt gesetzt. Mein Vorschlag, doch zu versuchen, die Ehe seiner "Lebensgefährtin" vor das bischöfliche Ehegericht zu bringen, da es mir möglich erscheint, dass die ehe annulliert wird, dann könne er regulär heiraten, diesen Vorschlag lehnt er ab, da er mit dem Exmann seiner "Gefährtin" und dessen Familie ein harmonisches Einvernehmen habe und dies nicht durch die Fragen, die wegen der evtl. Annullierung ins Haus stünden, zu stören.
Mein Argument, dass, wie von ihm selbst zugegeben, "wilde Ehe" nicht zu einem wie auch immer gearteten Amt in der Kirche befähige und seine Lebensart ja doch als beständiger Ehebruch gewertet werden müsste, solange er die Ehe nicht wenigstens vor das Ehegericht zu bringen bereit wäre, schlägt er in den Wind und betont, nun auf weniger sachlicher als vielmehr Gefühls-Ebene, dass er ja für die Kinder sorge und durchaus eine Familie sich wünsche.
Vor der beabsichtigten Kandidatur hat er sich kurzgeschlossen mit der zuständigen Referentin im bischöflichen Ordinariat. Die schreibt ihm, einer Kandidatur stehe nichts im Wege, die Gründe, die der Ortspfarrer anführe, berechtigten den nicht dazu, ein Hindernis zu erkennen.
Er solle offensiv auf den Wahlausschuss zugehen, der könne ihm kein Hindernis in den Weg legen. Und im Übrigen droht sie mir, dem zuständigen Ortspfarrer, den sie nicht kennt und ihn auch nicht konsultiert hat damit, dass sie mit dem zustandigen Dekan und der Dekanatsgeschäftsstelle telefoniert habe und diese hätten ihr versprochen auf die Wahl in meiner Gemeinde ein besonderes Augenmerk zu legen.
In einem entsprechend empörten Brief an unseren Generalvikar, der am 7.2. zur Firmung kommt, habe ich meinem Herzen Luft gemacht, bis heute jedoch keine Antwort erhalten.
Meine Reaktion im Übrigen: da ich alt genug bin (74), erwäge ich, bei der Zulassung zur Kandidatur sofort bei meinem Bischof um meine Pensionierung einzugeben.


+L.
Au weia, das ist übel.
Hier ähnlich. Welche Gemeinde hat denn überhaupt noch PGR´s, wo so was nicht vorgekommen ist? Ich weiß zumindest irgendwie keine...
Es ist so traurig - ich kann Dich verstehen, dass Du als Priester dann echt sagst, jetzt reicht´s. Auch wenn es schade ist - für die Gemeinde und für Dich!
Aber OK, zelebrieren kannst und wirst Du auch ohne Pfarrer zu sein... und Seelsorger bist Du auch... ;)

Wie würde ich mir einen kirchlichen Raum wünschen, wo man sich nicht ständig wegen so was einen Kopf zerbrechen müsste, weil man den entsprechenden Rückhalt hätte!
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

ifugao hat geschrieben:Täusche ich mich oder werden hier Begrifflichkeiten verwechselt?
Homosexualität ist gleichzusetzen mit Pädophilie? :nein:
ES ist nicht gleichzusetzen - aber es hat etwas miteinander zu tun. Ich glaube es war Robert, der schon einmal darauf hingewisen hat, daß es hier auch nicht um Pädophilie geht - dabei geht es um vorpubertäre Kinder und Kleinkinder - sondern um "Ephebophilie" - da geht es um Jungen ab dem Beginn der Pubertät. Und darin eine besondere Form der Homosexualität zu sehen ist zweifellos berechtigt - einmal ganz abgesehen, daß auch unter Homosexuellen die Tendenz bekannt ist, sich immer jüngere Sexpartner auszusuchen.
Nun, ich will ja nicht gleich mit der Ranke-Heinemann Keule (der alte Besen.... :D ) kommen die behaupete, die katholische Kirche sei ein Sammelpool für Homosexuelle. Ihr Buch Eunuchen des Himmelreiches (eine wahre Fleißarbeit übrigens) habe ich gelesen.
Aber wo sie recht hat, hat sie Recht - nicht in ihren Schlußfolgerungen, aber in der Beschreibung des Sachverhalts.

Dabei muß man differenzieren. Es hat schon immer den Fall gegebene, daß Männer, die "sich nichts aus Frauen machen", die geistliche Laufbahn eingeschlagen haben, weil diese (Nicht-)Neigung dann gesellschaftlich nicht auffiel. Wenn diese Herren dann tatsächlich zölibatär lebten und eine Berufung nicht nur vortäuschten, sondern mit der Gnade Gottes auch erhielten, darf man das nicht verurteilen.

Es hat aber auch immer schon Homosexuelle mit einem besonderen Zug zu Kindern und Jugendlichen gegeben, die Priester, Lehrer, Krankenpfleger usw. geworden sind, weil sie sich davon einen leichteren Zugang zu ihren Opfern versprachen. Solange die entsprechenden "Apparate" (Kirche, Schulen, Krankenhäuser usw.) diese Gefahr nicht nur kannten, sondern auch als Gefahr einschätzten, als ein Übel, dem vorzubeugen war, konnte das einigermaßen in Zaum gehalten werden. Schon bei der Perswonalauswahl wurde entsprechend kritisch gesiebt, später den Leuten auch auf die Finger geschaut, und wenn etwas vorkam, meistens auch gehandelt. Aber stets diskret, und oft wenig zielführend: Die in der katholischen Kirche vielfach übliche stillschweigende Versetzung in eine andere Gemeinde war natürlich nicht geeignet, die Täter auf Dauer von neuen Verfehlungen abzuhalten.

Es hat auch schon immer Homosexuelle gegeben, die im Priesterseminar und dem späteren Leben in einer klerikalen Männerwelt ein ideales Umfeld für die "Partnersuche" sahen - wobei als Nebeneffekt durchaus eine Rolle gespielt haben mag, daß ein bestimmter Typ von Homosexuellen sich durch die Ästhetik der Kirche und insbesonderer ihrer Liturgie besonders angezogen gefühlt haben mag, auch von der klerikalen Sonderstellung, die für narzistische Gemüter sicher eine besondere Versuchung darstellt. Auch diese Gefahr war bekannt, und die Priesterseminare haben fast immer versucht, entsprechende "warme Brüder" rechtzeitig auszusieben. Gelungen ist das freilich nicht immer.

Irgendwann in den 50/60er Jahren hat sich dann als Bestandteil der allgemeinen Lockerungsübungen, die dann im Konzil kulminierten, auch in einigen Priesterseminaren die Ansicht durchgesetzt, ein wenig Männerliebe sei doch alles nicht so schlimm und jedenfalls besser als Alimente zahlen. Später kam dann noch dies sogenannte Emanzipation der Homosexuellen hinzu - und im Zuge dieser aufeinanderfolgenden Bewegungen ist es tatsächlich dahin gekommen, daß ganze Diözesen samt ihren Seminaren von der Schwulenbewegung regelrecht übernommen wurden. In Deutschland war das eher die Ausnahme, in den USA wenn nicht die Regel, so doch keinesfalls die Ausnahme. Einige Seminare, die voll von der homosexuellen Subkultur beherrscht waren, wurden in den letzten Jahren geschlossen, andere wohl noch nicht. Es gibt (von hier aus völlig unüberprüfbare) Schätzungen, nach denen 10% der US-Bischöfe und 30-40% der Priester aktive Homosexuelle sein sollen; es werden sogar noch höhere Zahlen genannt.

Diese Entwicklung hat natürlich auch dazu geführt, daß die früher völlig eindeutige Lehre der Kirche vielerorts durch Zweideutigkeiten aufgeweicht wurde. Der allgemeine Relativismus bot auch den U-Booten der Schwulenbewegung viel Manövrierraum zur Vertretung ihrer Interessen. Zu diesen Zweideutigkeiten zähle ich die auch in Deutschland an mehreren Orten vorkommenden Schwulen-Gottesdienste, die nicht nur eine Gruppe auf bemerkenswerte Weise ausgerechnet aufgrund ihres unsittlichen Lebenswandels herausheben, sondern gleichzeitig auch noch die Rolle von Kontaktbörsen spielen.

Warum habe ich diese langen Absätze geschrieben? Nur auf dem Hintergrund der hier skizzierten Entwicklung erscheint es mir nachvollziehbar, daß ein Jesuit - das ist quasi definitionsgemäß ein Mann, der zusätzlich zu einem anspruchsvollen Priesterstudium noch ein anderes akademisches Fach studiert hat - an einem Jungengymnasium als Sportlehrer in der Unterstufe eingesetzt wird. Entweder haben die es mit den Ressourcen mehr als dicke, daß sie einen Dr. Dr. da einsetzen, wo anderswo Hilfskräfte hereingeholt werden - oder das ist der Ausläufer einer funktionierenden homosexuellen Subkultur (einschließlich ihres päderastischen Zweiges), der es eben durchaus in Ordnung findet, einem Knabenliebhaber seinen Lebens- und Berufswunsch zu erfüllen und ihn vor Störungen abzuschirmen. Es wäre kein Einzelfall.

Das ist nebenbei bemerkt auch der Grund, warum ich mich im Dreinschlagen auf P. Mertes zurückhalte: Wenn es so wäre, wie skizziert, wäre nur der große Schritt an die Öffentlichkeit geeignet, die Strukturen zu zerschlagen. Freilich gibt es Gegenargumente: Die Vorgänge liegen lange zurück, sie wurden anscheinend von vielen auch nicht als sonderlich schwerwiegend empfunden - warum so laut und warum gerade jetzt ist schwer einzusehen.

Jedenfalls muß man sagen: Es gab (und gibt stellenweise immer noch) jahrzehntelang starke Bastionen der homosexuellen Subkultur im Klerus, und da war die ephebophile Variante besonders stark vertreten.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das betrifft einen anderen Fall – oder genauer, eine Beschuldigung. Ich habe in diesem Fall erhebliche Zweifel an der Wahrheit der Aus-
sagen des Beschuldigers. Die Untersuchung läuft noch, der Beschuldigte wurde provisorisch „aus dem Verkehr gezogen“. Wie auch immer die Untersuchung ausgeht, sein Ruf ist vernichtet.[/color]
In den USA hat es schon mehrere Fälle von Selbstmorden katholischer Priester gegeben, die solchen Anschuldigungen nicht gewachsen waren. In mindestens einem diser Fälle kann es wohl als sicher gelten, daß die Vorwürfe unberechtigt waren.

Der Herr sei ihrer armen Seele gnädig.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Lupus hat geschrieben:Meine Reaktion im Übrigen: da ich alt genug bin (74), erwäge ich, bei der Zulassung zur Kandidatur sofort bei meinem Bischof um meine Pensionierung einzugeben.
Die wird man unter Umständen mit Erleichterung gewähren: Wieder ein vorgestriger Querkopf weniger.

Herzliches Beileid. Es ist zum Verzweifeln.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Lupus hat geschrieben:Ein Beispiel, das ich zur Zeit durchzustehen habe [...]
@ Lupus

Ich würde das Netzwerk katholischer Priester über diesen Vorgang informieren. Die verstehen sich als eine Art Notwehrgemeinschaft und werden Dir sicher beratend zur Seite stehen:

http://priesternetzwerk.net/grossgaleri ... 12311.html

http://priesternetzwerk.net/impressum___.html

http://priesternetzwerk.net/kontakt___.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

Bernado hat geschrieben: Das ist nebenbei bemerkt auch der Grund, warum ich mich im Dreinschlagen auf P. Mertes zurückhalte: Wenn es so wäre, wie skizziert, wäre nur der große Schritt an die Öffentlichkeit geeignet, die Strukturen zu zerschlagen.
Dessen "Analyse" ist aber so ungefähr das Gegenteil der Deinigen. Sein "großer Schritt" prangert ja die kirchliche Lehre an. Was will er damit eigentlich sagen? Daß es keine Übergriffe gegeben hätte, wenn man den armen Mitbrüdern kein schlechtes Gewissen beim Kontakt mit Strichern gemacht hätte?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

ifugao hat geschrieben:Täusche ich mich oder werden hier Begrifflichkeiten verwechselt?
Ja, aber nicht von uns und auch nicht ohne Absicht.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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