Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Allgemein Katholisches.
Raphael

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Raphael »

Bernado hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: Bischof Mixa wehrt sich:

http://www.welt.de/vermischtes/article6 ... batte.html

Lutherbeck
Dafür kriegt er denn auch gleich Zunder von Bischof Bode. http://www.liborius.de/nachrichten/ansi ... uch-6.html
Und Unterstützung von Senta Berger: :hae?:
Es ist Senta Berger, die so spricht, und sie kann noch ganz anders: "Viele Dinge, die damals in den siebziger Jahren angelegt worden sind, sind ausgeartet", sagte sie am Mittwoch spätabends in einer ZDF-Sendung, in der es um Sexualität im Alter, um Impotenz, um die Viagra-Männer und die Emanzipations-Frauen und selbstredend darum ging, dass darüber viel geredet werden müsse. Als "Unarten der Gesellschaft", als eine "missverstandene Liberalität" bezeichnete Frau Berger die Spätfolgen einer Bewegung, die es derzeit sehr schwer hat: die sogenannte sexuelle Revolution.
(Quelle: FAZ vom 19.2.21, Artikel auf Seite 4, "Sex im Alter")

Verkehrte Welt!

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Wim1964
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Wim1964 »

Lutheraner hat geschrieben:In den meisten Medien wurde Mixa so zitiert, dass er die 68-er für die Mißbrauchsfälle in der Kirche verantwortlich machen wollte. Das wäre in der Tat absurd. So wie er aber in dem verlinkten Artikel auf "evangelisch.de" zitiert wird, klingt seine Aussage schon wieder vernünftig.
Stimme ich grundsätzlich zu, aber es gab durchaus extreme Positionen. Und die Forderung zur Ermöglichen der freien Entfaltung der kindlichen Sexualität wurde bei den 68-ern und deren parlamentarischen Fortsetzung ja immer wieder deutlich gefordert.

Zur Erinnerung (auch wenn es an der einen oder anderen Stelle hier schon gepostet wurde):
Aus dem Buch "Der große Basar" von Daniel Cohn-Bendit von 1975. Durchaus ja eine richtungsweisende Persönlichkeit der 68-er.
Daniel Cohn-Bendit hat geschrieben:«Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen. Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet. (...)

Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: "Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?" Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestrei- chelt.»
...widerlich...

Wim

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

mtoto hat geschrieben:Und @Robert, dass es solche Lobbies gibt, wußte ich nicht. Das ist echt zum Kotzen. :kotz: mtoto
Sie reich(t)en mit ihren Ausläufern bis in die Priesterseminare hinein. Nicht nur in den USA wurden "Psychologen" zum sceening von Kandidaten eingesetzt, die eine "vorurteilsfreie Einstellung" zur Sexualität erkunden sollten. Wer deutlich an der Lehre der Kirche festhielt, wurde als ungeeignet ausgesiebt. Schwerpunkt dieses Befragungen waren die Einstellung zur Homosexualität und zum Zölibat, aber auch die Frauenordination und die "Jugendsexualität" spielten eine Rolle.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Raphael hat geschrieben:Verkehrte Welt!
Wir eleben im Moment die hoch interessante Erscheinung, daß immer mehr Menschen, die einst die 68er Bewegung trugen, ganz wie es sich gehört auf ihre alten Tage nachdenklich geworden sind. Das frappierendste Beispiel dazu habe ich jetzt erst durch eine Besprechung in "first things" (founder: Richard John Neuhaus) kennengelernt: Robert Crumb, der Zeichner der Sex 'n drugs and rock 'n roll-Periode, hat jetzt die Genesis illustriert. Gut, Sex and rock 'n roll gibts da auch genug, er muß sein Genre nicht wirklich wechseln - aber der Rezensent bescheinigt ihm, daß er sich ernsthaft mit dem Text auseinandergesetzt hat und dafür öfters auch mal die gelegenheit zur Darstellung drastischer Szenen ausläßt, um dahinterliegende Inhalte ins Bild zu rücken.

Es wäre fast einen eigenen Strang wert, die Beispiele dafür zu sammeln.
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ifugao
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Wim1964 hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:In den meisten Medien wurde Mixa so zitiert, dass er die 68-er für die Mißbrauchsfälle in der Kirche verantwortlich machen wollte. Das wäre in der Tat absurd. So wie er aber in dem verlinkten Artikel auf "evangelisch.de" zitiert wird, klingt seine Aussage schon wieder vernünftig.
Stimme ich grundsätzlich zu, aber es gab durchaus extreme Positionen. Und die Forderung zur Ermöglichen der freien Entfaltung der kindlichen Sexualität wurde bei den 68-ern und deren parlamentarischen Fortsetzung ja immer wieder deutlich gefordert.

Zur Erinnerung (auch wenn es an der einen oder anderen Stelle hier schon gepostet wurde):
Aus dem Buch "Der große Basar" von Daniel Cohn-Bendit von 1975. Durchaus ja eine richtungsweisende Persönlichkeit der 68-er.
Daniel Cohn-Bendit hat geschrieben:«Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen. Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet. (...)

Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: "Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?" Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestrei- chelt.»
...widerlich...

Wim

Wenn ich als alter Frankfurter den Namen Cohn-Bendit nur höre, wird mir schlecht. Sein Wirken als Kulturdezernent greift bis in unsere Tage. Um den 11. September 2001 gab man dort die Zauberflöte und zeigte einen Inzest auf der Bühne. In der Theaterpause mit Sekt und Brezel auf dem Balkon des Theaters stehend und den Überwachungshubschraubern die über die Bankentürme kreisten zuzusehen, war schon ein Erleben der besonderen Art.
Wenn ich an diese ganzen Stammheim-Prozesse damals denke, wird mir immer noch schlecht. Vor kurzem erst habe ich mit einem damals sehr jungen Staatsanwalt über unsere damaligen Erinnerungen gesprochen.

P.S. Nur zur Info, die Zauberflöte habe ich bestimmt 4 Mal in unterschiedlichen Inzenierungen an verschiedenen Häusern gesehen. So etwas noch nicht.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

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Jacinta
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Jacinta »

FioreGraz hat geschrieben:
Beides funktioniert beileibe nicht so gut, wie man es gerne hätte - aber eines davon oder sogar beides abzuschaffen kann eigentlich nur dem einfallen, der in dem, was schlecht ist, ein erstrebenswertes Gut sieht.
Ne es geht darum ob man die Unmoral noch mit Schein und heuchelei zudeckt oder ob man sie offenlegt. Wenn dann soll man dazu stehen.
Auserdem besteht im Moralismus wie er gerne von gewisser Seite vertreten wird, der Knechtschaft, der Sklaverei des Gesetzes und damit der Sünde.

Ne man muss das Ideal lehren doch jeder muss selbst für sich entscheiden und nicht die Gesellschaft für einen.

LG
Fiore
Ich sehe darin keinen Widerspruch. Leider versuchen gerade die Wortführer derjenigen, die sich gegen christliche Moral entschieden haben, denen, die sich daran halten wollen ihrerseits Vorschriften zu machen. Paradebeispiel ist hie die Zölibatsdebatte: Es wird ja nun mal zum Glück niemand gezwungen, Priester zu [Punkt] Mir kommt es schon so vor, als würde man in naher Zugang noch gesetzlich zum Geschlechtsverkehr mir wechselnden Personen einschließlich des eigenen Geschlechts verpflichtet, nur um den prapagierten (Un-)Moralvorstellungen zu entsprechen.

Mit dem Argument, dass mit den 68er endlich die Vorgaben beseitigt worden wären, an die sich sowieso niemand (wirklich niemand?) gehalten habe, könnte man genausogut die Strafbarkeit von Mord und Totschlag, zumindest aber Diebststahl und Unterschlagung (ich glaube, da hat zu zielmlich jeder schon mal was zu Beichten gehabt ;) ) aufheben.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Aus der gestrigen Tageszeitung. Es geht um einen Priester der 198 im kath. Aloysianum-Internat (Werl) einen Jungen mißbraucht haben soll. Der Priester (81 Jahre alt) wurde interviewt. Hier ein paar Auszüge:
Was war denn 198 passiert?
Der Geistliche: Viel weniger als sich die Öffentlichkeit wahrscheinlich vorstellt. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob man es überhaupt eine sexuelle Verfehlung nennen kann. Es ging um einen schwer erziehbaren Schüler, der zwei Jahre in unserm Internat lebte und sehr viel Betreuung brauchte. Bei einer einzigen Gelegenheit ist es dann zum Streicheln gekommen. Ich habe ihn berührt, er micht nicht.

War das ein Streicheln im Intimbereich?
Der Geistliche: Dazu möchte ich nichts sagen.
Ein klares Nein ist das jedenfalls nicht.
Sie haben damals das Gespräch mit dem Generalvikariat gesucht?
Der Geistliche: Das stimmt ... Meine gesundheitliche Situation und der Vorwurf des früheren Schülers veranlassten mich, um meine Versetzung zu bitten. Ich hatte natürlich auch Angst, daß die Sache öffentlich bekannt wird ... Es ging um Schadensbegrenzung. Um den guten Ruf der Schule, die ja viele Auszeichnungen bekommen hatte.
Ja ne... is klar... Schadensbegrenzung und der gute Ruf.
Haben sie auch mit Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt gesprochen?
Der Geistliche: Ja. Er hat mir damals gesagt: Das hast Du nicht verdient, daß Dein Namen beschmutzt wird. Wir werden Dich gut schützen.
unter dem Teppich war wohl noch Platz.
Sehen Sie sich etwa als Opfer?
Der Geistliche: Lassen sie es mich so sagen: Es scheint im Moment in Mode zu sein, auf die kath. Kirche einzuschlagen, ihren Ruf zu beschädigen. Und da kramen viele hervor, was sie nur finden können, und bauschen es auf...
Ja, ja, der gute Ruf... Schuld sind sowieso die Anderen...
Mit welchem Gefühl begehen sie Ihren 81. Geburtstag?
Der Geistliche: Ich blicke auf ein Leben zurück, das immer bestrebt war, der Kirche zu dienen. Wußten Sie, daß ich 2 Wochen lang im WDR die Morgenandachten gehalten habe?... Es gab keinen Grund, meine Verfehlung nach 3 Jahren ans Licht zu zerren. Denn ich stelle ja kein Gefährdungspotential dar. Vor mir muß niemand warnen.
Immerhin spricht er von seiner Verfehlung. Und wer so toll für die Kirche arbeitet und im WDR plaudert, dem darf man doch nicht vorwerfen, wenn er mal einen Schüler an den Schniedelwutz pack - oder wie?

:kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:



NACHTRAG:
Ich sehe gerade, daß es den Text (im moment noch) online gibt: http://www.westfalen-blatt.de/nachricht ... &artikel=1


Und dadurch wurde der Name des Geistlichen in der Öffentlichkeit bekannt
http://www.soester-anzeiger.de/werlstar ... geben.html
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Und noch so eine Geschichte: http://westfalenblatt.de/nachrichten/re ... &artikel=1
Freundin eines Pfarrers zeigt Geistlichen an

Bielefeld (WB). Was erleben Menschen, die Verfehlungen eines Priesters melden? Eine Bielefelderin, die zwei Jahre lang die Geliebte eines katholischen Pfarrers war, erzählt von ihren Erfahrungen.

...Ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht sehen, denn sie hat Anfeindungen erlebt. Nicht, weil sie einen Pfarrer geliebt hat, sondern weil sie ihn angezeigt hat. »Denn irgendwann hatte er mir anvertraut, dass er Kinderpornos konsumiert. Da habe ich die Notbremse gezogen.«

...Die Frau informierte das Generalvikariat in Paderborn und die Kripo. »Ich wusste, dass es das Ende unserer Beziehung sein würde. Aber hinter jedem Kinderpornofoto steht ein Opfer.«

Zu ihrer Überraschung habe die Kirche sofort reagiert: »Der Generalvikar besuchte mich zwei Tage nach der Anzeige in meiner Wohnung. Unser Liebesverhältnis interessierte ihn nicht, aber die Kinderpornos schreckten ihn auf.« Noch am selben Nachmittag sei der Pfarrer vorübergehend suspendiert worden. »Ich habe damals geglaubt, die Kirche griffe konsequent durch, aber das tat sie letztendlich doch nicht. Denn der pädokriminelle Pfarrer wurde einfach nach Norddeutschland versetzt.« Sie habe mehrmals beim Generalvikariat nachgefragt, warum sich die Kirche nicht von dem Priester getrennt habe. Zumal allein der Verstoß gegen das Zölibat schon eine Entfernung aus dem Klerikerstand möglich gemacht hätte. »Aber mir hat nie jemand geantwortet. Da ist nur noch Schweigen.«

...Die Ermittlungen gegen den Geistlichen waren 28 gegen Zahlung einer Geldbuße von 2 Euro eingestellt worden.
Gruß Jürgen

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Kilianus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Kilianus »

Jetzt hat man sich auch beim Spiegel an alte grüne Thesen erinnert:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61,00.html

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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

Wim1964 hat geschrieben:Und die Forderung zur Ermöglichen der freien Entfaltung der kindlichen Sexualität wurde bei den 68-ern und deren parlamentarischen Fortsetzung ja immer wieder deutlich gefordert.
Was heißt "wurde"? H e u t e haben wir noch die Situation, daß zB kleine Kinder in der Schule zu schwulen Rollenspielen gezwungen werden sollen und bestraft werden, wenn sie sich weinend weigern. Aber das heißt dann nicht "Mißbrauch", sondern "Aufklärungsunterricht" oder "Toleranzübung" oder so, und erfolgt unter Verantwortung des Ministeriums.
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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

Kilianus hat geschrieben:Jetzt hat man sich auch beim Spiegel an alte grüne Thesen erinnert:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61,00.html
Es ist wirklich lange her ...
Das alles ist Schnee von gestern, sicher. ...
Auch soll man Leuten nicht endlos ihre Sünden vorhalten -
Was für ein Witzbold. :roll:
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Peregrin hat geschrieben:Was heißt "wurde"? H e u t e haben wir noch die Situation, daß zB kleine Kinder in der Schule zu schwulen Rollenspielen gezwungen werden sollen und bestraft werden, wenn sie sich weinend weigern.
Ja. Und gerade heute, den 19.2., haben wir in der FAZ (S. 35) einen Artikel über einen Universitätsneubau in Lausanne, der den Rezensenten zu der begeisterten Feststellung veranlaßt, dieser Bau knüpfe an die von Jaques Derrida propagierte Idee einer "unbedingten Universität" an, die einen Raum des "Widerstandes gegen jede Form von ökonomischer, politischer, rechtlicher oder ethischer Beschränkung" biete und somit den Weg zu einer anderen, offeneren Gesellschaft weise.
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FioreGraz
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von FioreGraz »

Mit dem Argument, dass mit den 68er endlich die Vorgaben beseitigt worden wären, an die sich sowieso niemand (wirklich niemand?) gehalten habe, könnte man genausogut die Strafbarkeit von Mord und Totschlag, zumindest aber Diebststahl und Unterschlagung (ich glaube, da hat zu zielmlich jeder schon mal was zu Beichten gehabt ) aufheben.
Das Argument ist hinkend.
Moralische Gebote:
Wenn ich mein Seelenheil aufs Spiel setze und pope wie ein Karnikel und dabei willfährige andere finde dann ist das meine Entscheidung und die freiwillige des anderen, kein Zwang kein gar nichts. Freiwillig, es gibt keine ZWangserlösung, keine Zwangstaufe, kein Zwangszölibat .......

Gebote bez. des Ges. Zusammenlebens
Mord, Totschlag, Diebstahl, Unterschlagung etc. ist aber etwas wo ich einen andere schädige der da nicht freiwillig zustimmt. Hier endet meine Freiheit objektiv und mit Vernunft erkennbar. Moralische Gebote lassen sich zwar ggf. mit Vernunft begründen überwiegend jedoch nur vom Kulturkreis oder der Religion her.

LG
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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Peregrin »

FioreGraz hat geschrieben: Wenn ich mein Seelenheil aufs Spiel setze und pope wie ein Karnikel und dabei willfährige andere finde dann ist das meine Entscheidung und die freiwillige des anderen, kein Zwang kein gar nichts.
Und trotzdem beeinflußt Du dabei mindestens den anderen, der wieder andere, sowie auch alle Dritten, die davon was mitbekommen, und die wiederum andere Menschen usw. Der Mensch handelt nicht im Vakuum, sondern (so gut wie) immer in der Gesellschaft. Wie es im alten Kirchenlied[1] heißt, "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise, und ist er auch so klein, er zieht doch weite Kreise ...". Gilt auch für die Sünde.




[1] :pfeif:
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FioreGraz
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von FioreGraz »

Peregrin hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben: Wenn ich mein Seelenheil aufs Spiel setze und pope wie ein Karnikel und dabei willfährige andere finde dann ist das meine Entscheidung und die freiwillige des anderen, kein Zwang kein gar nichts.
Und trotzdem beeinflußt Du dabei mindestens den anderen, der wieder andere, sowie auch alle Dritten, die davon was mitbekommen, und die wiederum andere Menschen usw. Der Mensch handelt nicht im Vakuum, sondern (so gut wie) immer in der Gesellschaft. Wie es im alten Kirchenlied[1] heißt, "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise, und ist er auch so klein, er zieht doch weite Kreise ...". Gilt auch für die Sünde.




[1] :pfeif:
der ZWeite will ja auch, also beeinflussen wir uns gegenseitig, sonst täte er es ja nicht, und wir beide lassen uns beeinflussen.Was die dritten betrifft das heißt dann aber prinzipiell daheim einschließen, oder einschließen lassen, denn die Sünde lauert überall. Aber die Sünde, bzw. die Neigung dazu und deren ÜBerwindung gehört zum Menschen und damit auch die Auseinandersetzung mit ihr.
Wir sind in keiner perfekten behüteten Welt, sondern in einer gefallenen, sonst wäre das Erlösungsopfer nicht notwendig gewesen. Und jeder Mensch hat in dieser Welt die von Gott verbürgte freie Entscheidung, für oder gegen ihn, wer also will es wagen diese von Gott geschenkte Freiheit zu beschneiden, sofern sie direkt nur jene Personen betrifft die sie auch gegen Gott in Anspruch nehmen ohne Unschuldige aktiv reinzuziehen?

LG
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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden ... -Werl.html
...Der uns im Jahre 22 erstmals bekannt gewordene Tathergang datiert nach unserer Kenntnis auf Spätherbst 198 und stellt sich uns bis heute als Einzelfall dar. Die betroffene Person, mit der in den Jahren 22 und 23 Gespräche geführt wurden, hatte den Gang in die Öffentlichkeit bzw. eine Anzeige nicht gewünscht...
Wie großherzig doch das Opfer ist. So wird der Kirche kein Schaden zugefügt und der Ruf von Kirche und Schule nicht geschädigt.
Bleibt zu hoffen, daß in dem Fall die Kirche nicht finanziell großherzig war, um das herbeizuführen.
...Beauftragter für Fälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen ist im Erzbistum Paderborn Manfred Frigger, der Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Er ist Ansprechpartner und Kontaktperson für Personen, die solche Fälle anzeigen möchten...
Falsch!

Ansprechpartner ist die Polizei und Staatsanwaltschaft!
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mtoto hat geschrieben:Fernab von jedem "Hetzen" beachtet bitte auch einmal, dass die Kirche aus Menschen besteht.
Ich weiß selber aus meiner näheren Umgebung von Fällen, wo Kindern schweres Unrecht angetan wurde.
Erst einmal dies: Ich kenne auch Mißbrauchs„fälle“, und zwar sehr persönlich. Ich nenne zwei Beispiele unterschiedlicher Art: einmal fortgesetzter Mißbrauch eines pubertierenden Mädchens durch den eigenen Vater, der andere Fall ein unverheiratet schwanger gewordenes junges Mädchen, das von der Mutter zur Abtreibung gezwungen wird. Beides „Fälle“ mit schlimmen Auswirkungen fürs ganze Leben der Opfer und schwerer Belastung der ganzen Familien. Kirchliche Implikationen bestehen auch nicht entfernt, die Taten liegen Jahrzehnte zurück, die Täter sind verstorben.

Mehr sage ich dazu nicht, aber du kannst mir glauben, daß ich keineswegs nicht an die Opfer dächte, ganz im Gegenteil. Es gibt aber auch Opfer auf der andern Seite: solche nämlich, die unschuldig verdächtigt und geächtet werden. Und immer, wenn echte oder vermeintliche Täter kirchliche Personen sind, ist ein Opfer auch die Kirche, auf die die kirchenhassende Journaille dann blind eindrischt.

Dies erst mal zum Hintergrund. Wenn du in den Tiefen des Kreuzgangs suchst, wirst du Fälle finden, wo ich sehr konsequent scharfes Vorgehen gegen klar überführte Täter verlange und unmißverständlich die Versäumnisse kirchlicher Oberer anprangere, ja teils deren Mittäterschaft. Du wirst aber auch andere finden, in denen ich mich sehr zurückhaltend äußere und vor voreiligen Urteilen warne.

Es kommt immer auf den Einzelfall an, auf die Wahrheit, auf die Fakten. – Oben habe ich den „Fall“ des Berliner Pfarrers Peter Wistuba angesprochen. Er hatte vor einer guten Woche in einer öffentlichen Stellungnahme zu den Beschuldigungen erklärt, ihm seien seitens des bischöflichen Ordinariats bisher keine Fakten genannt worden, außer daß sich im Jahr 2001 eine anonym bleibende Person belästigt gefühlt habe von einem »sexuellen Klima«, das er verbreitet habe.

Inzwischen hat – letzten Sonntag – der Pressesprecher des Ordinariats darauf geantwortet. Klopft man die wortreiche Erwiderung auf Substanz ab, so ergibt sich:
  1. Es wird nicht Wistubas Einlassung widersprochen, daß die vorgeworfene „Verfehlung“ in der Verbreitung eines „sexuellen Klimas“ bestanden habe. Insbesondere wird nicht eingewandt, daß womöglich schwererwiegende Vorwürfe im Raum stehen könnten.
  2. Gegen Wistubas Erklärung, die ihn beschuldigende Person sei anonym, wird eingewandt, die Personen (also anscheinend mehrere), die die Vorwürfe erhoben hätten, seien keine anonymen Personen, hätten aber Diskretion erbeten. Also keine anonyme Anzeige, aber für Pfr. Wistuba bleiben sie vorerst anonym, bis man ihm die Namen im bevorstehenden Hauptverfahren aus prozeßrechtlichen Gründen nicht mehr verschweigen darf.
  3. Seitens des Ordinariats wird festgestellt, Pfr. Wistuba werde von mehreren Personen beschuldigt, während dieser nur von einer (ihm nicht benannten) Person sprach. Auch redet die Erwiderung des Ordinariats in der Mehrzahl von „vorgeworfenen Verfehlungen“ Wistubas. Hier wird der Eindruck zu erwecken versucht, es handle sich um eine Mehrzahl dem Wistuba vorgeworfener Taten. Das bleibt jedoch so schwammig, daß Zweifel angebracht sind. „Mehrere Personen“ können auch zum Beispiel ein Jugendlicher und seine Eltern oder ein Zeuge sein. Ebenso sind „Verfehlungen“ so unbestimmt, daß sie sich ohne weiteres auf einen einzigen Fall beziehen können. Handelte es sich dagegen wirklich von Anfang an um mehrere voneinander unabhängige Taten Wistubas, hätte man diesem klar widersprechen können, anstatt bloß en passant aus einer beschuldigenden Person mehrere zu machen. Mit andern Worten, es drängt sich der Verdacht auf, man wolle Wistuba durch geschickte Formulierungen möglichst schlecht dastehen lassen.
  4. Die Erwiderung des Ordinariats behauptet ferner, Wistuba habe über die „vorgeworfenen Verfehlungen“ hinaus „dem Bistum unbekannte Tatbestände und Namen“ benannt. – Waren das auch „Verfehlungen“? – Das wird suggeriert durch die Parallelisierung mit den „vorgeworfenen Verfehlungen“ sowie durch einen etwas merkwürdigen Hinweis, Wistuba habe „in diesem Zusammenhang … in der Vernehmung diejenigen“, die es betreffe, „um Entschuldigung“ gebeten. Diese „Betroffenen“ können nun freilich gar nicht anwesend gewesen sein, und daß die „unbekannten Tatbestände“ „Verfehlungen“ seien, wird tatsächlich nicht ausgesprochen. – Man ist hier leider aufs Spekulieren angewiesen. Versuche ich mich in die Vernehmungssituation zu versetzen, dann erscheint mir folgendes plausibel: Man wird Wistuba etwas nebulös mit den ihm anonym bleibenden Beschuldigungen konfrontiert und gefragt haben, was er dazu sage. Er wird überlegt haben, welche – ihm vermutlich harmlos erscheinende – Situation von einem Beteiligten im Sinn der Beschuldigung interpretiert worden sein könnte, und wird dann das eine oder andere Beispiel genannt und gefragt haben, ob das gemeint sei. Das hat man dann schnell aufgeschrieben und als weiteres „Geständnis“ gewertet. – Wie gesagt, ich spekuliere, aber anders kann ich mir die unterschiedlichen Erklärungen nicht sinnvoll zusammenreimen.
Ob Pfr. Wistubas Verhalten seine Entfernung aus der Pfarrei rechtfertigt, weiß ich nicht. Ausschließen kann ich das aufgrund der vorliegenden Informationen und dessen, was ich mir zusammenreimen muß, auch nicht. Man hat seitens des Ordinariats im Sog der Canisius-Affaire aber geradezu den Eindruck erweckt, es handle sich bei Pfr. Wistuba um einen Kinderschänder. In Wahrheit liegt aber nichts vor, was auch nur entfernt nach weltlichem Strafrecht relevant sein könnte. Das Agieren des Ordinariats ist darum völlig unverantwortlich. Statt die Dinge aber nun wenigstens klarzustellen, versucht man sich irgendwie aus der Affaire zu ziehen, indem man Wistuba wenigstens noch in möglichst schlechtem Licht präsentiert. So wenigstens stellt sich mir die Sachlage dar. (Sollte es doch gravierender sein, als ich vermute, dann wäre es noch schlimmer. Dann wäre das Herumeiern der Offiziellen eine reine Katastrophe. Dafür sehe ich aber keine Anzeichen.)

So viel zu diesem „Fall“. – In Sachen Canisius-Kolleg hat Bernado oben schon genug gesagt, was die Fakten angeht. Die Vorfälle sind gravierender, aber auch weit entfernt von Kinderschändung. Wären sie aktuell, wären die beschuldigten Patres selbstverständlich sofort und dauerhaft aus dem Schuldienst zu entfernen. Dies ist in der Vergangenheit, als die Vorgänge sich ereigeneten, zwar geschehen, aber augenscheinlich viel zu spät, zögerlich und allzu lange inkonsequent. Das ist durchaus zu kritisieren.

Ich gebe zu, daß es mir schwerfällt, bei den betroffenen Schülern von damals von „Opfern“ zu reden. Aber ich will einräumen, daß labile Personen auch von einem Grapscher oder Fummler oder einem, der ihnen den Hintern versohlt, gewisse Schädigungen davontragen mögen, bleibende neurotische Störungen oder was weiß ich. Das laut tönende Rundschreiben des heutigen Schulleiters P. Mertes SJ, das einen Abgrund an Kinderschändung an die Wand malte und vom furchtbarsten Leiden der armen Opfer schwafelte, hat doch aber jedenfalls maßlos überzogen.

Dies wäre schon zu kritisieren, wenn es P. Mertes tatsächlich um die betroffenen Schüler gegangen wäre. Ihm geht es aber offenbar um anderes. Seit dem ersten Paukenschlag legt er nämlich immer wieder verbal nach, und zwar um die Kirche als solche zu beschuldigen und anzugreifen. Nicht etwa bloß, weil man damals nicht konsequent genug gegen die beiden der Übergriffe schuldigen Patres vorgegangen war, sondern weil er absurderweise die Morallehre der Kirche und den priesterlichen Zölibat als Schuldige bezichtigt. Das ist nicht nur absurd, das ist schändlich. Aber nichts anderes kann von Anfang an sein Plan und seine Absicht bei der ganzen Aktion gewesen sein. Und alle Unberufenen springen auf den Zug auf und hetzen fleißig mit gegen die Kirche – wie weiland Joseph Goebbels mit den nazistischen Sittlichkeitsprozessen gegen Ordensleute.

Nicht wenige Ordinariate in Deutschland (und was unter denen so Bischof ist) gehen dieser Masche auf den Leim – oder sind selber aktiv dabei. Dagegen müssen wir angehen – und zugleich verlangen, daß sie endlich gegen die wirklichen Sittenstrolche im Priesterrock vorgehen und die Nester ausräuchern, die es in einigen Diözesen noch gibt.[/color]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Wim1964 »

Peregrin hat geschrieben:
Wim1964 hat geschrieben:Und die Forderung zur Ermöglichen der freien Entfaltung der kindlichen Sexualität wurde bei den 68-ern und deren parlamentarischen Fortsetzung ja immer wieder deutlich gefordert.
Was heißt "wurde"? H e u t e haben wir noch die Situation, daß zB kleine Kinder in der Schule zu schwulen Rollenspielen gezwungen werden sollen und bestraft werden, wenn sie sich weinend weigern. Aber das heißt dann nicht "Mißbrauch", sondern "Aufklärungsunterricht" oder "Toleranzübung" oder so, und erfolgt unter Verantwortung des Ministeriums.
Im Ernst? - wäre ja unglaublich! - bin nicht mehr so nahe an den Geschehnissen. Gibt es da persönliche Erfahrungen? Habe von derartigen Extremen noch nie konkret gehört. -- Und vom letzten Aufklärungsunterricht, den meine Tochter (im Alter von ca. 15 Jahren) besuchen sollte, habe ich sie befreit.

Gruß
Wim

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Ewald Mrnka
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Wim1964 hat geschrieben:Und die Forderung zur Ermöglichen der freien Entfaltung der kindlichen Sexualität wurde bei den 68-ern und deren parlamentarischen Fortsetzung ja immer wieder deutlich gefordert.
Was heißt "wurde"? H e u t e haben wir noch die Situation, daß zB kleine Kinder in der Schule zu schwulen Rollenspielen gezwungen werden sollen und bestraft werden, wenn sie sich weinend weigern. Aber das heißt dann nicht "Mißbrauch", sondern "Aufklärungsunterricht" oder "Toleranzübung" oder so, und erfolgt unter Verantwortung des Ministeriums.
....und das ist die Lage in dieser Pornokratie - im Vergleich dazu erscheinen die "Mißbrauchsvorwürfe" vergleichsweise harmlos.

Ein Jammer, wie sich die Oberhirten der RKK von Perversen, Heuchlern und deren "Medien" am Nasenring führen lassen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sieh da: http://www.kath.net/detail.php?id=25686

Da werden die Kinder in der Schule nach Lehrplan mißbraucht – und
Eltern, die sich wehren und ihre Kinder fernhalten, sperrt man ins Ge-
fängnis.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:
...Beauftragter für Fälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen ist im Erzbistum Paderborn Manfred Frigger, der Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Er ist Ansprechpartner und Kontaktperson für Personen, die solche Fälle anzeigen möchten...
Falsch!
Ansprechpartner ist die Polizei und Staatsanwaltschaft!
Übrigens. der dort genannte Ansprechpartner ist m.W. auch jener, der die Täter in bezug auf Therapie etc. betreut...
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dagegen müssen wir angehen – und zugleich verlangen, daß sie endlich gegen die wirklichen Sittenstrolche im Priesterrock vorgehen und die Nester ausräuchern, die es in einigen Diözesen noch gibt.
Wie "gegen" diese Priester vorgegangen wird, ist bekannt.
Sie werden entweder direkt versetzt (teils in andere Diözesen) oder aber sie gehen für einige Zeit in Therapie (z.B. nach Münsterschwarzach) und werden dann als "geheilt" wieder in Dienst gesetzt.

Einzig richtig wäre aber m.E. die endgültige und unwiderrufliche Entfernung aus dem Dienst.
Gruß Jürgen

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Ewald Mrnka
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Ewald Mrnka »

Juergen hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dagegen müssen wir angehen – und zugleich verlangen, daß sie endlich gegen die wirklichen Sittenstrolche im Priesterrock vorgehen und die Nester ausräuchern, die es in einigen Diözesen noch gibt.
Wie "gegen" diese Priester vorgegangen wird, ist bekannt.
Sie werden entweder direkt versetzt (teils in andere Diözesen) oder aber sie gehen für einige Zeit in Therapie (z.B. nach Münsterschwarzach) und werden dann als "geheilt" wieder in Dienst gesetzt.

Einzig richtig wäre aber m.E. die endgültige und unwiderrufliche Entfernung aus dem Dienst.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Dies wäre schon zu kritisieren, wenn es P. Mertes tatsächlich um die betroffenen Schüler gegangen wäre. Ihm geht es aber offenbar um anderes. Seit dem ersten Paukenschlag legt er nämlich immer wieder verbal nach, und zwar um die Kirche als solche zu beschuldigen und anzugreifen.
Gestern sind in der FAZ drei Leserbriefe unterschiedlicher Herkunft und Diktion erschienen, die aber alle drei in die gleiche Kerbe hauen: Das System ist schuld, das System muß geändert werden. Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester und ein Ende der dauernden Vorschriftenmacherei aus Rom allgemein und durch den Papst insbesondere.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Habe ich was falsches geschrieben? Ewald klatsch Beifall. :achselzuck:
Bernado hat geschrieben:...Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester...
Zölibat hat mit Pädophilie gar nichts zu tun.

Hier wird wohl wieder irgendwas (was ist bei dem Thema egal - hauptsache dagegen) genommen, um die alt-68er Forderung nach der Abschaffung des Zölibats Nachdruck zu verleihen.

:kotz:
Gruß Jürgen

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Marion
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Marion »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sieh da: http://www.kath.net/detail.php?id=25686

Da werden die Kinder in der Schule nach Lehrplan mißbraucht – und
Eltern, die sich wehren und ihre Kinder fernhalten, sperrt man ins Ge-
fängnis.
Bernado hat geschrieben:Gestern sind in der FAZ drei Leserbriefe unterschiedlicher Herkunft und Diktion erschienen, die aber alle drei in die gleiche Kerbe hauen: Das System ist schuld, das System muß geändert werden. Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester ...
Das zusammen hört sich an als ob das Volk mit der Regierung zusammen nach einem Sexpflichtgesetz strebt.
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sieh da: http://www.kath.net/detail.php?id=25686

Da werden die Kinder in der Schule nach Lehrplan mißbraucht – und
Eltern, die sich wehren und ihre Kinder fernhalten, sperrt man ins Ge-
fängnis.
Bernado hat geschrieben:Gestern sind in der FAZ drei Leserbriefe unterschiedlicher Herkunft und Diktion erschienen, die aber alle drei in die gleiche Kerbe hauen: Das System ist schuld, das System muß geändert werden. Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester ...
Das zusammen hört sich an als ob das Volk mit der Regierung zusammen nach einem Sexpflichtgesetz strebt.
Gibt es ja teilweise schon - oder glaubst Du, eine Gemeinschaft frommer Schwestern oder frommer Brüder, die zwar gemeinsam miteinander beten und gute Werke tun, aber davon absehen "ES" miteinander zu treiben, bekäme die steuerlichen Vergünstigungen und rechtlichen Priviligien, die sich die Praktikanten der widernatürlichen Unzucht erobert haben?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Marion
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Marion »

Bernado hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sieh da: http://www.kath.net/detail.php?id=25686

Da werden die Kinder in der Schule nach Lehrplan mißbraucht – und
Eltern, die sich wehren und ihre Kinder fernhalten, sperrt man ins Ge-
fängnis.
Bernado hat geschrieben:Gestern sind in der FAZ drei Leserbriefe unterschiedlicher Herkunft und Diktion erschienen, die aber alle drei in die gleiche Kerbe hauen: Das System ist schuld, das System muß geändert werden. Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester ...
Das zusammen hört sich an als ob das Volk mit der Regierung zusammen nach einem Sexpflichtgesetz strebt.
Gibt es ja teilweise schon - oder glaubst Du, eine Gemeinschaft frommer Schwestern oder frommer Brüder, die zwar gemeinsam miteinander beten und gute Werke tun, aber davon absehen "ES" miteinander zu treiben, bekäme die steuerlichen Vergünstigungen und rechtlichen Priviligien, die sich die Praktikanten der widernatürlichen Unzucht erobert haben?
Daß Unzucht von der Welt mit Mammon "belohnt" wird ist was anderes, als wenn Keuschheit als Gefahr angesehen wird und somit bestraft gehört.

Das ist um einige Nummern härter
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Juergen hat geschrieben:Habe ich was falsches geschrieben? Ewald klatsch Beifall. :achselzuck:
Bernado hat geschrieben:...Eingeklagt wird die Aufhebung des Zölibars und des Keuschheitsversprechens (nicht so ausgedrückt) für Priester...
Zölibat hat mit Pädophilie gar nichts zu tun.

Hier wird wohl wieder irgendwas (was ist bei dem Thema egal - hauptsache dagegen) genommen, um die alt-68er Forderung nach der Abschaffung des Zölibats Nachdruck zu verleihen.

:kotz:
Ja klar. Die Argumentationslinie - und die ist von Mertes so für die aktuelle Affäre vorgegeben worden - geht ungefähr so: die KK ist sexuell verklemmt - das sieht man daran, daß ihre Priester nicht heiraten dürfen und die Lehre die Homosexualität verteufelt. Und diese verklemmte und unmoderne Haltung zur Sexualität führt dazu, daß die Priester Triebstörungen entwickeln und sich an Kindern und Jugendlichen vergreifen - denn die bieten sich als Opfer - so Mertes und Co - am ehesten an, weil das dem perversen Machtgesetz entspricht, dem sie sich in ihrer autoritären Kirche unterworfen haben. (Und das sich nebenbei bemerkt auch im Ausschluß von Frauen vom priesterlichen Leitungsamt zeigt).

Also müssen die Machtstrukturen abgebaut (sprich: der Papst und die Dogmen abgeschafft und die Frauenordination und die bürgerl. Demokratie eingeführt) werden und eine moderne, aufgeklärte Theorie und Praxis der Sexualität auch für die Kirche durchgeführt werden, so wie es uns die sexuelle Befreiungsbewegung der 60er und 70er Jahre gelehrt hat. (Und deshalb hat Mixa recht, wenn er diesen Faktor mit benennt.)

Nun weiß ich immer noch nicht, was Mertes mit diesem Vorstoß bezweckt. Kein Papst wird den Zölibat aufheben und die FO einführen, und in ihrer verständnisvollen Haltung gegenüber den Problemen von Menschen, die eine SSA (same sex attraction) entwickelt haben, kann und wird die Kirche auch nicht weiter gehen, als sie gegangen ist. Vor allem an Priesterkandidaten wird sie wieder strengere Maßstäbe anlegen. Das mochte vor 20 Jahren noch anders eingeschätzt werden können, aber die wildesten Zeiten sind vorbei.

Also, was will Mertes - und was wollen die Bischöfe, die sich in der Sache so auffallend bedeckt halten, wenn sie sich nicht sogar als Resonanzverstärker gerieren? Und warum machen sie keinen Gebrauch von der anscheinend jetzt mit offenbar werdenden Tatsache, daß katholische Lehrer und Geistliche an den zahlreichen Mißbrauchsfällen der letzten Jahre und Jahrzehnte offenbar einen unterproportionalen Anteil haben?

Eine der möglichen Antworten darauf wäre: das allgemeine Los-von-Rom-Klima stärken. Was heute mit Rom nicht zu machen ist, könnte übermorgen ohne Rom in den Bereich des Möglichen rücken. Mehr Impuls für die Bewegung zur modernen, zeitzugewandten deutschen Nationalkirche EKDU (evangelisch-katholische Kirche der Union).

Eine andere wäre, sie sehen, daß der Staat seinen Zugriff auf das Bildungswesen (auch das sog. "freie") verstärken wird, und wollen rechtzeitig signalisieren, daß sie jederzeit die Gewähr bieten, für die freiheitlich-demokratische Sittenlosigkeit einzutreten. Für sie zählen die katholischen Schulen in erster Linie als gesellschaftliche Position des Apparats - ihr katholischer Charakter ist demegegenüber irrelevant.

Wir stehen vor interessanten Entwicklungen.
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Juergen
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Juergen »

Was die Bischöfe machen ist klar: Sie setzen sich zusammen und verabschieden ein weiteres (nichtssagendes) Papier. Das stellen sie in einer Pressekonferenz vor und sagen dann: "Schaut her! Wir tun was!"

:roll:
Gruß Jürgen

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Daß Roman Polanski in den späten 70er Jahren eine Minderjährige unter Drogen gesetzt und die ganze Skala rauf und runter mißbraucht hat, kann als Faktum gelten. Die in der Jury der Berlinale versammmelte Elite der deutschen und internationalen Filmkunst-Intelligenz hat dem im Schweizer Hausarrest festgehaltenen Vergewaltiger gestern einen "Silbernen Bären" zugesprochen - als Ausdruck ihrer Solidarität, wie die FAZ am Sonntag mutmaßt.

Irgendwelche Anzeichen von Empörung oder auch nur Beunruhigung in der Öffentlichkeit wurden nicht bemerkt.
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lutherbeck
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Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von lutherbeck »

Bernado hat geschrieben: Eine der möglichen Antworten darauf wäre: das allgemeine Los-von-Rom-Klima stärken. Was heute mit Rom nicht zu machen ist, könnte übermorgen ohne Rom in den Bereich des Möglichen rücken.
Dieser Satz hat mich getroffen - denn er drückt die allgemeine Stimmung vieler Gläubiger aus - so sind zum Beispiel viele Gläubige richtige "Papstfans", tragen aber dennoch stets ein Kondom bei sich und geben diese Haltung auch an den Nachwuchs weiter; sie sehen darin keinen Widerspruch zur christlichen Botschaft. Diese Haltung ließe sich ohne weiteres auch auf alle anderen Lebensbereiche übertragen!

Was haltet ihr davon?

Lutherbeck
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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