Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Werte Kreuzgänger,
anlässlich des Stephanstages, der heuer auf einen Freitag fällt, stellt sich mir gerade eine interessante Frage. Gilt eigentlich an diesem Freitag das Fastengebot? Laut Gesetz verdrängen ja nur Hochfeste das Fastengebot. Nun stellt sich mir zunächst die Frage was Hochfeste sind. Im Gesetz sind sie nicht legaldefiniert. Sicher ist jedoch, daß der 25. Dezember ein Hochfest ist. Ich habe weiter gelesen, daß die Oktaven von Weihnachten, Ostern und Pfingsten auch alle wie Hochfeste begangen werden. Daraus folgt doch, daß auf die Oktaven keine Fastentage fallen können? Oder etwa doch?
anlässlich des Stephanstages, der heuer auf einen Freitag fällt, stellt sich mir gerade eine interessante Frage. Gilt eigentlich an diesem Freitag das Fastengebot? Laut Gesetz verdrängen ja nur Hochfeste das Fastengebot. Nun stellt sich mir zunächst die Frage was Hochfeste sind. Im Gesetz sind sie nicht legaldefiniert. Sicher ist jedoch, daß der 25. Dezember ein Hochfest ist. Ich habe weiter gelesen, daß die Oktaven von Weihnachten, Ostern und Pfingsten auch alle wie Hochfeste begangen werden. Daraus folgt doch, daß auf die Oktaven keine Fastentage fallen können? Oder etwa doch?
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Nein, eine Oktav ist die Fortschreibung des (Hoch)Festes, das man begeht. Insofern delektier dich am Truthahn.
Linus, solche Probleme gottseidank nicht habend, da heute Patrozinium der Diözese ist. (Will heißen Hochfest)

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"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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- julius echter
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
eigentlich ist der christ - von der hl. schrift her - nicht zum fasten aufgerufen, jedenfalls steht ekin gebot des fastens im NT
und in einer oktav sollte man nicht fasten, ja man darf es nicht, denn das wäre ein zurückweisen des geschenkten feiertages
und alles andere wäre für mich reines skrupellantentum und verdunkelt eher den glauben
und in einer oktav sollte man nicht fasten, ja man darf es nicht, denn das wäre ein zurückweisen des geschenkten feiertages
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Honi soit qui mal y pense
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Da es in Deutschland eh wumpe ist, kommen da keine Skrupel auf. Aber Ihr könnt das mal den Angehörigen der Tschenstochauer Bischofskonferenz erzählen. Die haben nämlich (auch im Internet nachlesbar ) ihre Schäfchen heut vom Freitagsgebot dispensiert. Ich wollt halt als demütiger Tradi erstmal nachfragen, bevor ich wieder erzählen kann, ich weiß es besser als ganze Bischofskonferenzen.
Wobei die Gegenansicht sagt, die Oktavtage hätten selbst nur Festtags- aber nicht Hochfestcharakter mit Ausnahme des Festes der Hl. Familie, die ja sogar St. Stephan verdrängt, außer in Wien. Mir scheint aber der Ansatz des verlängerten Hochfestes richtig.
Wobei die Gegenansicht sagt, die Oktavtage hätten selbst nur Festtags- aber nicht Hochfestcharakter mit Ausnahme des Festes der Hl. Familie, die ja sogar St. Stephan verdrängt, außer in Wien. Mir scheint aber der Ansatz des verlängerten Hochfestes richtig.
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
nach der Ordnung von 1962 nicht es ist ein festtag 1 classear26 hat geschrieben:Werte Kreuzgänger,
anlässlich des Stephanstages, der heuer auf einen Freitag fällt, stellt sich mir gerade eine interessante Frage. Gilt eigentlich an diesem Freitag das Fastengebot? Laut Gesetz verdrängen ja nur Hochfeste das Fastengebot. Nun stellt sich mir zunächst die Frage was Hochfeste sind. Im Gesetz sind sie nicht legaldefiniert. Sicher ist jedoch, daß der 25. Dezember ein Hochfest ist. Ich habe weiter gelesen, daß die Oktaven von Weihnachten, Ostern und Pfingsten auch alle wie Hochfeste begangen werden. Daraus folgt doch, daß auf die Oktaven keine Fastentage fallen können? Oder etwa doch?
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
auch außerhalb von Wien?
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
klar wien ist nochmal ein sonderfall
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Das ist aber so auch nicht richtig, immerhin gibt der Herr selbst Anweisungen, wie man sich beim Fasten zu verhalten hat.julius echter hat geschrieben:eigentlich ist der christ - von der hl. schrift her - nicht zum fasten aufgerufen, jedenfalls steht ekin gebot des fastens im NT
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Früher waren auch die Oktaven in Klassen eingeteilt (in privilegiert, gewöhnnliche und einfach Oktaven, wobei die privilegierten Oktaven nochmal in drei Ordnungen unterteilt waren).
Das gibt es heute zwar offiziell nicht mehr, aber faktisch eben schon. Denn die Osteroktav geht weiterhin auch allen Hochfesten vor (deswegen werden St. Joseph und Maria Verkündigung im Fall des Falles auf den Tag nach dem Weißen Sonntag verlegt, deswegen gibt es auch keine Kirchweihfeste am Weißen Sonntag). Die Weihnachtsoktav war auch schon früher nur eine privilegierte Oktav dritter Ordnung, weil ansonsten die anderen Feste in der Woche verdrängt worden wären. So ist es immer noch, weswegen mE klar ist, dass eine Rangordnung der Oktaven vorherrscht un die Tage der Weihnachtsoktav keinen Hochfestcharakter haben. Ich gebe aber freimütig zu, mir über die Konsequenzen noch keine Gedanken gemacht zu haben. Die Weihnachtstage waren für mich immer Festtage, bei denen ich als Kind meistens vergessen habe, welcher Wochentag eigentlich nun gerade war.
Das gibt es heute zwar offiziell nicht mehr, aber faktisch eben schon. Denn die Osteroktav geht weiterhin auch allen Hochfesten vor (deswegen werden St. Joseph und Maria Verkündigung im Fall des Falles auf den Tag nach dem Weißen Sonntag verlegt, deswegen gibt es auch keine Kirchweihfeste am Weißen Sonntag). Die Weihnachtsoktav war auch schon früher nur eine privilegierte Oktav dritter Ordnung, weil ansonsten die anderen Feste in der Woche verdrängt worden wären. So ist es immer noch, weswegen mE klar ist, dass eine Rangordnung der Oktaven vorherrscht un die Tage der Weihnachtsoktav keinen Hochfestcharakter haben. Ich gebe aber freimütig zu, mir über die Konsequenzen noch keine Gedanken gemacht zu haben. Die Weihnachtstage waren für mich immer Festtage, bei denen ich als Kind meistens vergessen habe, welcher Wochentag eigentlich nun gerade war.
- julius echter
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
ich denk man sollte diese ineteilung in klassen endlich sein lassen - feiertag ist ein feiertag
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
die sicht ist zu einfach
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Äh? St. Johannes z.B. ist also dasselbe wie Ostern? Es gibt durchaus sinnvolle Abstufungen in der Feierlichkeit. Allerdings wurde es mal übertrieben, das ist wohl richtig. Aber jetzt gibt es ja nur noch vie Unterscheidungen: Hochfest, Fest, Gedenktag, nichtgebotener Gedenktag, wobei Feste des Herrn anders behandelt werden als Feste der Heiligen. Oktaven gibt es nur noch die von Ostern und Weihnachten.julius echter hat geschrieben:ich denk man sollte diese ineteilung in klassen endlich sein lassen - feiertag ist ein feiertag
- julius echter
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
ja stimmt ja alles - aber das mit den klassen finde ich übertrieben, wobei ich nicht die alte liturgie ablehne, dass möchte ich nur mal so nebenbei betonen
glaube und und die daraus je resultierende liturgie soll befreien und nicht versklaven
auch möchte ich niemanden die bedenken wg. dem freitagsgebot nehmen, aber in solch ein situation wie heuer sollte man den feiertag geniessen und sich nicht ein fasten auferlegen
glaube und und die daraus je resultierende liturgie soll befreien und nicht versklaven
auch möchte ich niemanden die bedenken wg. dem freitagsgebot nehmen, aber in solch ein situation wie heuer sollte man den feiertag geniessen und sich nicht ein fasten auferlegen
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Was hat das denn mit Versklavung zu tun? Die Klassen (ob man das nun 1., 2. 3. 4. Klasse oder Hochfest, Fest, Gedenktag, gebotener Gedenktag nennt ist ja im Prinzip wurst) sind das logische Ergebnis der Tatsache, dass Feste unterschiedliche Bedeutung im Kirchenjahr haben.julius echter hat geschrieben:ja stimmt ja alles - aber das mit den klassen finde ich übertrieben, wobei ich nicht die alte liturgie ablehne, dass möchte ich nur mal so nebenbei betonen
glaube und und die daraus je resultierende liturgie soll befreien und nicht versklaven
Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Ich möchte hier einmal eine systematische Einwand bringen. Wie es wirklich ist, wird wohl nicht mal die römische Gottesdienstkongregation genau wissen. Ich glaub, ich werd mal schreiben.
Der Begriff Hochfest (solemnitas) wird im CIC 1983 an genau zwei Stellen gebraucht. Bei Fronleichnahm und in Zusammenhang mit dem Abstinenzgebot (nicht Fasten) am Freitag. Eine kirchenrechtliche Kategorie stellt es nicht dar, sondern eine liturgische, im Gegensatz zum Begriff des gebotenen Feiertages, der ja durch das Kirchenrecht (auch Partikularnormen) definiert wird.
Paul VI. hat in seiner Fastenordnung Paenitemini (http://www.ewtn.com/library/PAPALDOC/P6PAEN.htm)) noch geschrieben, daß das Abstinenzgebot nicht auf gebotene (verpflichtentde) Feiertage (wie heute St. Stephan) anzuwenden ist. Das ist schlüssig. Allerdings dürfte dieser Rechtsakt Paul VI. heute keine Gültigkeit mehr haben, da ja der CIC 1983 diesen Gegenstand ebenso zur Regelung hat und dort steht eben Hochfest. Vielleicht wäre hier eine Anpassung notwendig.
Der Begriff Hochfest (solemnitas) wird im CIC 1983 an genau zwei Stellen gebraucht. Bei Fronleichnahm und in Zusammenhang mit dem Abstinenzgebot (nicht Fasten) am Freitag. Eine kirchenrechtliche Kategorie stellt es nicht dar, sondern eine liturgische, im Gegensatz zum Begriff des gebotenen Feiertages, der ja durch das Kirchenrecht (auch Partikularnormen) definiert wird.
Paul VI. hat in seiner Fastenordnung Paenitemini (http://www.ewtn.com/library/PAPALDOC/P6PAEN.htm)) noch geschrieben, daß das Abstinenzgebot nicht auf gebotene (verpflichtentde) Feiertage (wie heute St. Stephan) anzuwenden ist. Das ist schlüssig. Allerdings dürfte dieser Rechtsakt Paul VI. heute keine Gültigkeit mehr haben, da ja der CIC 1983 diesen Gegenstand ebenso zur Regelung hat und dort steht eben Hochfest. Vielleicht wäre hier eine Anpassung notwendig.
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Re: Weihnachtsoktav hat Hochfestcharakter?
Christen müssen nicht fasten, sondern wenn sie fasten, fasten sie freiwillig aus Gottes- und Nächstenliebe. Selbst freiwillig zu fasten, macht in der Weihnachtsoktav liturgisch keinen Sinn, wo doch Christus gerade erschienen ist. Vgl. Mt 9,15ar26 hat geschrieben:Werte Kreuzgänger,
anlässlich des Stephanstages, der heuer auf einen Freitag fällt, stellt sich mir gerade eine interessante Frage. Gilt eigentlich an diesem Freitag das Fastengebot? Laut Gesetz verdrängen ja nur Hochfeste das Fastengebot. Nun stellt sich mir zunächst die Frage was Hochfeste sind. Im Gesetz sind sie nicht legaldefiniert. Sicher ist jedoch, daß der 25. Dezember ein Hochfest ist. Ich habe weiter gelesen, daß die Oktaven von Weihnachten, Ostern und Pfingsten auch alle wie Hochfeste begangen werden. Daraus folgt doch, daß auf die Oktaven keine Fastentage fallen können? Oder etwa doch?