Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

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Robert Ketelhohn
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Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Schwäbische Zeitung hat geschrieben:[right]http://domus-ecclesiae.de/temp/balogh.01.gebauer.jpg[/right]
Katholiken streiten um Pfarrer Balogh

LINDAU - Der christliche Frieden in der katholischen Pfarreiengemeinschaft Insel, Reutin und Zech ist dahin. Pfarrer Thomas Balogh spaltet die Gläubigen in Anhänger und Gegner. Ursachen sind fundamentalistische Ansichten des 48-Jährigen, der aber vor allem bei Kindern gut ankommt. Der Bischof wird ihn deshalb für fünf Jahre beurlauben.

Thomas Balogh spaltet die Gläubigen in zwei Lager. Die einen werfen ihm vor, er lehre längst überholte Ansichten und stehe der Ökumene im Weg. So hat sich Balogh mehrfach geweigert, mit seinen evangelischen Kollegen gemeinsam den Segen zu geben, wie der Zecher Pfarrer Gerd Gruber bestätigt. Das habe das eigentlich gute Verhältnis der Kirchen in Lindau zunehmend belastet. Beschwerden gab es auch von Eltern, deren Kinder Balogh unter anderem an der Grundschule Reutin unterrichtet hat. So seien Kinder verstört gewesen, nachdem Balogh erklärt hatte, Menschen, die verbrannt wurden, kämen nicht in den Himmel.

Weitere Vorwürfe betreffen die Leitung von Gottesdiensten. Seine Predigten hätten sich dadurch ausgezeichnet, dass Balogh die Bibel stets wortwörtlich verstanden wissen wollte. Er habe Kommunionhelfern und Lektoren den Messwein verweigert und eigenmächtig die Texte von Hochgebeten und Hirtenbriefen verändert. Mitglieder der Kirchengemeinden berichten außerdem, dass Firmlinge sich über das altertümliche Gottesbild Baloghs beschwert hätten. Klar ist wohl auch, dass Balogh an früheren Wirkungsstätten ähnliche Probleme hatte.

Kinder hängen an Balogh

Doch der Priester, der sogar von einigen seiner Gegner als charismatisch beschrieben wird, hat auch viele Anhänger in Lindau. Dabei handelt es sich vor allem um Mütter von Kommunion- und Schulkindern, die an Pfarrer Balogh hängen. Zum Teil sind es sogar Mütter, die sich früher mal über den Unterricht des Pfarrers beschwert hatten, die nach Gesprächen und gemeinsamen Gebeten inzwischen aber die Seiten gewechselt haben. Sie werfen nun Dekan Ortwin Gebauer vor, er wolle Balogh wegmobben, weil er eifersüchtig auf dessen Erfolge bei den Kindern sei.

Der schwelende Streit in den Gemeinden ist am Rande einer Sitzung des Pfarrgemeinderats in St. Josef vor einer Woche offen ausgebrochen. Zeugen berichten von einer turbulenten Sitzung, bei der einige Mütter Gebauer heftige Vorwürfe gemacht hätten. Der Dekan seinerseits wollte zu dem Streit vorerst gar nichts sagen. Er verwies gestern Vormittag auf eine Pfarrversammlung, die gestern Abend im Reutiner Pfarrzentrum stattfand und die bei Redaktionsschluss noch nicht beendet war. Auch Pfarrer Balogh wollte vor dem gestrigen Termin nicht mit der LZ reden.

Fünf Jahre beurlaubt

Christoph Goldt, Pressesprecher des bischöflichen Ordinariates in Augsburg, bestätigt, dass Generalvikar Josef Heigl Pfarrer Balogh ab Montag von seinen Aufgaben in Lindau entbunden habe. Der 48-Jährige werde nicht versetzt, sondern für fünf Jahre beurlaubt, "damit er sich neu orientieren kann". Ob Balogh danach wieder als Pfarrer arbeiten kann, dazu wollte Goldt nichts sagen. "Es gibt Gründe, die uns veranlassen, Pfarrer Balogh zu beurlauben." Der Pressesprecher warf "Balogh und seinen Anhängern" vor, Stimmung zu machen und die Gläubigen aufzuwiegeln: "Da werden Spaltungen inszeniert."

Dies und andere Gründe in der Persönlichkeit Baloghs seien Ursache für die Beurlaubung, versichert Goldt. Es sei zwar richtig, dass Balogh Probleme hatte, sich seinem Chef, Dekan Gebauer, unterzuordnen. Dennoch sei dies nicht der eigentliche Anlass für Baloghs Aus. Goldt: "Fest steht, dass diese Probleme nicht von Pfarrer Gebauer ausgehen. Das ist ein wirklich hervorragender [weiter]
kreuz.net (20. Oktober 2007) hat geschrieben: Der nächste Pfarrer wurde fertiggemacht

Unbescholten, seeleneifrig und fromm: In der nach dem Konzil gegründeten Liebeskirche hat ein Priester mit solchen Eigenschaften kein Lebensrecht. Ein jüngstes Beispiel aus dem Bistum Augsburg.

(kreuz.net, Lindau) Erneut hat ein deutscher Priester – dieses Mal in der Diözese Augsburg – über die Klinge springen müssen. Es handelt sich um Hw. Thomas Balogh (48), den Pfarrer der Lindauer Stadtteile Insel, Reutin und Zech. Lindau liegt am Bodensee und gehört zum Bistum Augsburg.

Pfarrer Balogh wurde Opfer einer pfarreiinternen Hetzkampagne, die von kirchenfeindlichen Kräften gesteuert wurde. Der Priester, der auch von seinen Feinden als charismatisch bezeichnet wird, wurde in der Vergangenheit über die Grenzen seines Bistums als Moderator beim privaten katholischen Radio Horeb bekannt.

Gegen ihn wurde der schlimmste aller Vorwürfe erhoben: Er „spalte“ angeblich die Gläubigen. Außerdem lehre er „längst überholte Ansichten“ und stehe der Ökumene im Weg. So habe sich Pfarrer Balogh mehrfach geweigert, mit den örtlichen evangelischen Predigern gemeinsam den Segen – den es bei den Protestanten gar nicht gibt – zu geben.

Nach Angaben der ‘Schwäbischen Zeitung’ wurden gegen Pfarrer Balogh zudem Vorwürfe wie die folgenden erhoben: Er habe die Bibel in seinen Predigten „wortwörtlich“ verstanden, den Kommunionhelfern und Lektoren den „Meßwein verweigert“ oder angeblich die Texte von Hochgebeten und Hirtenbriefen „eigenmächtig verändert“. Vereinzelte Firmlinge, die dem Glauben fernstehen, hätten sich über ein „altertümliches Gottesbild“ des Priesters beschwert – so die ‘Schwäbische Zeitung’.

Das Blatt muß immerhin zugeben, daß die „fundamentalistischen Ansichten“ des Geistlichen bei Kindern gut angekommen sind. Das Niveau der Verleumdungen gegen den Priester kommt auch durch den folgenden, von der ‘Schwäbischen Zeitung’ abgedruckten Vorwurf zum Ausdruck: Kinder, die Hw. Balogh an der Grundschule Reutin unterrichtet habe, seien angeblich „verstört“ gewesen, weil der Priester ihnen angeblich erklärt habe, daß Tote, die verbrannt würden, „nicht in den Himmel“ kämen.

Daß der Priester die Mütter von Kommunion- und Schulkindern – und somit die Zukunft der Pfarrei – auf seiner Seite hatte, half ihm nichts: „Zum Teil sind es sogar Mütter, die sich früher mal über den Unterricht des Pfarrers beschwert hatten, die nach Gesprächen und gemeinsamen Gebeten inzwischen aber die Seiten gewechselt haben“ – so die ‘Schwäbische Zeitung’. Diese Mütter werfen jetzt dem zuständigen Dekan, Hw. Ortwin Gebauer vor, er wolle seinen geistlichen Mitbruder wegmobben, weil er eifersüchtig auf dessen Erfolge bei den Kindern sei. Während einer Sitzung des Pfarrgemeinderats machten einige Mütter dem Dekan heftige Vorwürfe.

In der Auseinandersetzung schlug sich der Bischof von Augsburg, Mons. Walter Mixa, auf die Seite der Feinde des Pfarrers. Ein Sprecher der Diözese bestätigte, daß der Bischof seinen unbescholtenen Priester de facto fristlos entlassen hat. In der Ausdrucksweise des Bistums: Pfarrer Balogh wurde „für fünf Jahre“ beurlaubt. Schon ab kommendem Montag ist er von seiner Aufgabe entbunden. Der Bistumssprecher warf dem Priester vor, „Spaltungen zu inszenieren“. Dies und andere „Gründe in der Persönlichkeit Baloghs“ seien Ursache für die Beurlaubung.

Für Insider ist klar, daß sich der Pfarrer nichts hat zuschulden kommen lassen. Das werde sogar von seinen intimsten Feinden zugegeben. Außer substanzlosen Vorwürfen gebe es keine Delikte. Das Problem sei vielmehr ein „feiger und schwacher Bischof“, der den Priester jetzt fallen lasse und sich hinter seinem Pressesprecher verschanze [weiter]
Wenn die Sache sich so verhält, wie hier beschrieben, handelt es sich um einen ungeheuerlichen Skandal, der den zuständigen Bischof disqualifiziert. – Weiß jemand Näheres über den Fall, was obige Berichte bestätigen, widerlegen oder ergänzen könnte?
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ne, ich weiß auch nicht mehr darüber. Aber es ist sehr aufschlußreich, was sich kreuz.net da zusammenquirlt....
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ich habe mal in der Diözese Augsburg gearbeitet, habe dort noch Kollegen und hör mich mal um
Aber ich habe auch folgendes mitbekommen: Dass es die Diözese sich nicht leicht macht, wenn jemand beurlaubt wird und vorher eine ganze Reihe von Gesprächen vorausgehen.
Die Presse bekommt normalerweise nicht viel mit, was wirklich los ist, sondern nur das, was dann von manchen Seiten nach außen dringt.
Im Bistum Augsburg hatte ich es bei zwei Priestern mitbekommen, dass sie von der Stelle gehen mussten. Einer wurde versetzt, ein anderen suspendiert. - Und die Gründe waren wirklich schwerwiegend.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

der hw. herr ist wirklich gut und das ganze ist ein unglaublicher skandal

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

SpaceRat hat geschrieben:Ne, ich weiß auch nicht mehr darüber. Aber es ist sehr aufschlußreich, was sich kreuz.net da zusammenquirlt....
(Na ja, kreuz.net berichtet im Grunde nichts anderes als die Schwäbische Zeitung. Es ist absolut nichts erkennbar, was aus kirchlicher Sicht dem Mann vorzuwerfen wäre, eben auch nicht aus dem Bericht der profanen Presse. Das ist es ja, was mich völlig konsterniert dastehen läßt. Das kann doch gar nicht war sein.)
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ich glaube das sofort, denn ich habe einen ganz ähnlichen Fall in unserer Pfarre erlebt, owohl das schon eine Weile her ist (Mitte 80er).
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Peregrin hat geschrieben:Ich glaube das sofort, denn ich habe einen ganz ähnlichen Fall in unserer Pfarre erlebt, owohl das schon eine Weile her ist (Mitte 80er).

Ja, ich traue das Mixa auch sofort zu. Weitaus die Mehrheit der Gläubigen sind nicht so konservativ-reaktionär wie Pfarrer Balogh. Und auf diese Klientel muss Mixa eben Rücksicht nehmen, sonst bleiben die Kirchensteuern aus. So einfach ist das.

sofaklecks
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Parallelen

Beitrag von sofaklecks »

Peregrin hat gemeint:

"Ich glaube das sofort, denn ich habe einen ganz ähnlichen Fall in unserer Pfarre erlebt, owohl das schon eine Weile her ist (Mitte 80er)."

Gut, dann glaube ich ab sofort auch, dass der Pfarrer in der Diözese Regensburg sexuelle Handlungen an dem Ministranten vorgenommenen hat, denn einen ganz ähnlichen Fall gab es vor Jahren in Wien und da war sogar der Kardinalerzbischof beteiligt.

sofaklecks

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Space Rat hat geschrieben:
Ne, ich weiß auch nicht mehr darüber. Aber es ist sehr aufschlußreich, was sich kreuz.net da zusammenquirlt....
Ich kann mich kurz fassen, da Robert Ketelhohn schon Stellung bezogen hat.
Meine Frage an Space Rat ist ganz einfach:
Woher kommt die Annahme, Kreuz.net hätte sich da was zusammengquirlt, wenn die Angaben über den fraglichen Pfarrer einer Zeitung entnommen sind?
Ich behaupte, Space Rat hat sich seine Antwort mangels ausreichender Objektivität und mangelhaften Nachdenkens selbst zusammengequirlt, mit welchem Hintersinn?

Übrigens: Wenn dieser Bericht stimmt, wie das was ich ansonsten gerade darüber erfahren habe, dann hat sich Bischof Mixa aber selbst als solcher disqualifiziert und man kann nur hoffen, dass endlich mit den Amtsenthebungen solcher Leute begonnen wird, denen sich Bischof Mixa anscheinend endgültig zugesellt hat. Als Geschäftsführer eines Unternehmens wäre er fristlos entlassen.

Übrigens: Klasse Rückschluß, sofaklecks.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

ad_hoc hat geschrieben:Space Rat hat geschrieben:
Aber es ist sehr aufschlußreich, was sich kreuz.net da zusammenquirlt....
Meine Frage an Space Rat ist ganz einfach:
Woher kommt die Annahme, Kreuz.net hätte sich da was zusammengquirlt,
s/Annahme/Feststellung
Antwort: Ich kann lesen. Die Unterschiede zwischen den beiden Fassungen fallen ja nun ins Auge:
Nur noch dämlich sind vorgespeicherte Textbausteine a la "– den es bei den Protestanten gar nicht gibt – " und das Suchen&Ersetzen von z.B. "ev. Pfarrer" -> "ev. Prediger".
Solche Modifikationen vom Bericht zur Hetzpropaganda sind einfach nur gequirlte Kacke und disqualifizieren den Umschreiber, was menschlich Eigenschaften und soziale Reife angeht.
ad_hoc hat geschrieben:Übrigens: Wenn dieser Bericht stimmt, wie das was ich ansonsten gerade darüber erfahren habe, dann hat sich Bischof Mixa aber selbst als solcher disqualifiziert und man kann nur hoffen, dass endlich mit den Amtsenthebungen solcher Leute begonnen wird, denen sich Bischof Mixa anscheinend endgültig zugesellt hat. Als Geschäftsführer eines Unternehmens wäre er fristlos entlassen.
Wenn dieser Bericht (Ich meine den Bericht, nicht das Pamphlet) stimmt und davon gehe ich aus, sind die Informationen für objektive Rückschlüsse dennoch einfach ungenügend, deshalb habe ich auch keine gezogen.

Aber ich kann ja mal mitspinnen, wobei ich ausdrücklich darauf verweise, daß ich mit "wenn" eine reine Hypothese einleite:

WENN sich der Herr Pfarrer z.B. bei "ökumenischen" Trauungen weigert, seine Aufgaben zu erfüllen (Worum ihn dann ja auch mindestens ein Gläubiger gebeten hätte), dann ist die Suspendierung durchaus gerechtfertigt.

Vor mir aus hätte man ihn aber nicht suspendieren müssen. Solche rk. Pfarrer sind das Beste, was der ev. Kirche und den Alt-Katholiken passieren kann.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

ad_hoc hat geschrieben: Übrigens: Wenn dieser Bericht stimmt, wie das was ich ansonsten gerade darüber erfahren habe,...
Dann bitte: Was hast du erfahren? Teil es uns mit!
Bitte nicht auf Sachen berufen, die wir nicht wissen...

...was die Wortwahl in dem +.net-Artikel angeht, stimme ich nämlich Space rat zu. Die Wortwahl entspricht standardmäßig den üblichen kreuz.net-Parolen...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:brigens: Wenn dieser Bericht stimmt, wie das was ich ansonsten gerade darüber erfahren habe,...
Dann bitte: Was hast du erfahren? Teil es uns mit!
Bitte nicht auf Sachen berufen, die wir nicht wissen...
Ich tippe darauf, daß es genau dabei bleiben wird.
Der Allgemeinheit in diesem Forum unbekannte Personen bestätigen die Skandalösität dieser Entscheidung, legitimiert durch Insiderinformationen, welche sie aber nicht näher wiedergeben - geschweige denn belegen - können.

Auf die Widerlegung meiner Annahme lobe ich eine Spende außer der Reihe in Höhe von 50 EUR für mild-/wohltätige Zwecke, belegt durch Scan der Spendenquittung, aus.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

SpaceRat hat geschrieben:WENN sich der Herr Pfarrer z.B. bei "ökumenischen" Trauungen weigert, seine Aufgaben zu erfüllen (Worum ihn dann ja auch mindestens ein Gläubiger gebeten hätte), dann ist die Suspendierung durchaus gerechtfertigt.
Abgesehen davon, daß das hier rein hypothetisch ist: „Ökumenische Trauungen“ gibt es nicht. Wenn es um die Schließung einer katholisch-protestantischen Mischehe geht, so ist daran zu erinnern, daß diese prinzipiell verboten ist. Es bedarf einer Dispens. Ob dafür die Voraussetzungen gegeben sind, das zu entscheiden obliegt dem Pfarrer. Kommt der zu dem Schluß, die Voraussetzungen seien gegeben, dann wird er sich schwerlich „weigern“, der Trauung zu assistieren. Kommt er zum gegenteiligen Schluß, dann »weigert« er sich nicht, »seine Aufgaben zu erfüllen«, sondern er erfüllt sie genau darin treu und brav.

Der Fall – um wieder zur Sache zu kommen – läuft eigentlich auf die Frage hinaus: Hat Balogh sich geweigert, normalen und berechtigten Anordnungen Gebauers Folge zu leisten, etwa wer wann wo welche Messe feiert (normal ist das eigentlich auch nicht, aber die Problematik solcher „Seelsorgeteams“ müssen wir anderswo erörtern), oder hat Gebauer Dinge angeordnet, die nach Kirchenrecht und liturgischen Bücher verboten (aber gang und gäbe) sind – und lediglich dem zu folgen hat Balogh sich geweigert?

Wenn das so wäre – und tatsächlich gibt es bislang keine Hinweise auf andere Gründe –, dann wären ernsthafte Fragen an Bischof Walther zu richten. Einschließlich derjenigen, ob ihn eine kirchenfremde Vereinszugehörigkeit oder was sonst auch immer mit Dekan Gebauer verbinde.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Schwäbische Zeitung (22.10.2007) hat geschrieben:<img class="rechts" src="http://domus-ecclesiae.de/temp/balogh.02.jpg" height=200>Fall Balogh: Es bleibt Mißtrauen

LINDAU (dik) Mißtrauen, Vorwürfe und viele offene Fragen - in den katholischen Gemeinden der Insel, Reutin und Zech gibt es viele enttäuschte Gläubige. Die Pfarrversammlung am Freitag in St. Josef brachte die Lager einander kaum näher. Viele Gläubige reagierten entsetzt, daß Pfarrer Thomas Balogh für fünf Jahre beurlaubt ist und niemand sagte, warum.

"Wie kommt es dazu, daß ein Pfarrer fünf Jahre beurlaubt wird?" Diese Frage war der Kernpunkt der Versammlung. Weil kein Vertreter der Bistumsleitung aus Augsburg in Lindau war, mußten die rund 200 Gläubigen der Pfarrversammlung ohne eine Antwort nach Hause gehen. Denn auch Dekan Ortwin Gebauer blieb die Antwort schuldig: "ich habe nicht die Aufgabe, hier zu begründen, warum der Bischof die Entscheidung so getroffen hat." Stattdessen erlebten die Gläubigen , wie Balogh und Gebauer sich auf offener Bühne stritten, so daß die Veranstaltung kurz vor dem Abbruch stand. Die Meinungen im Publikum waren dabei durchaus geteilt. Ein großer Teil gehörte zum Lager der "Baloghjünger", wie sich einige selbst bezeichnen. In der Minderzahl vertreten waren am Freitag die, die Gebauer den Rücken stärken.

Für Balogh und seine Anhänger ist die Sache offenbar klar: Gebauer habe beim Bischof intrigiert, um die Ablösung des bei vielen Lindauern beliebten Pfarrers zu erreichen. Mehrfach habe er Gebauer um klärende Gespräche gebeten, dies habe der Dekan stets abgelehnt. Im bischöflichen Ordinariat habe man ihm erklärt, daß mehr als 60 Unterstützungsbriefe aus Lindau unnütz seien. Der Generalvikar habe ihm gesagt: "Das können Sie vergessen, Monsignore will nicht."

In diesem Sinne warfen auch viele empörte Gläubige – zum Teil unter Tränen – Gebauer vor, er stecke hinter der Entscheidung des Bischofs, nachdem bestimmte Teile der Gemeinde ihn gegen den Pfarrer aufgehetzt hätten. Zudem sei das Thema in der Gemeinde über Wochen totgeschwiegen worden, klagten verschiedene Redner, obwohl alle möglichen Gerüchte die Runde machten. Sauer sind die Menschen, daß die Kirchenleitung immer noch kein klärendes Wort gesprochen hat. Die Folgen brachte eine Frau am Freitag so zum Ausdruck: "Für mich ist ein Stück Glaubwürdigkeit in der Kirche verloren gegangen."

Balogh, der zwischenzeitlich sogar einen Anwalt eingeschaltet hatte, räumte ein, daß er bereits früher Probleme hatte wegen seines Religionsunterrichtes. In seinen Gemeinden Finning und Bühl am Alpsee hätten es die Gläubigen aber immer sehr bedauert, als er gehen mußte. Als er seine Vorwürfe gegen Gebauer zuspitzte, drohte die Versammlung zu platzen: "Der Monsignore hat durch sein Verhalten meinen Ruf zerstört. Monsignore hat übelsten Rufmord begangen."

Balogh hatte schon früher Ärger

"Ich muß mich nicht öffentlich verleumden lassen", rief der entsetzte Gebauer. "Es entspricht nicht der Wahrheit. Ich habe mir nichts vorzuwerfen." Er wolle mit Balogh nicht öffentlich streiten, aber die Gläubigen müßten wissen, daß der "großartige Selbstdarsteller" eine Vorgeschichte voller Ärger habe. Nur deshalb sei der 48-Jährige, der schon bei Gebauer Abitur gemacht hat, unter seine Fittiche gekommen. Doch aus vielen Gründen sei eine Zusammenarbeit nicht möglich, sagte der sichtlich mitgenommene Gebauer. Der Dekan rief die Gemeinden auf, sich an Gott auszurichten: "Es geht weder um Ortwin Gebauer, noch um Dr. Balogh, sondern um Jesus Christus."

Gebauer versprach, daß es einen Nachfolger für Balogh geben wird, der sich besonders um die Kinder- und Jugendarbeit [weiter]
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sofaklecks
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Was bleibt

Beitrag von sofaklecks »

Eine seltsame Geschichte.

Der Pfarrer wird nicht einfach versetzt, sondern für fünf Jahre suspendiert. Das muss doch wohl einen sehr deftigen Grund haben.

Der eine, der ihn kennt, Monsignore, darf oder will ihn nicht sagen.

Der zweite, der ihn auch kennt, nämlich der Betroffene, nennt die Gründe auch nicht. Gut, er hat die Entscheidung nicht getroffen, sie trifft ihn. Aber, wenn er in die Öffentlichkeit geht und die ihm bekannten Gründe nicht nennt und widerlegt, was ist das? Doch wieder nur Show? Oder fürchtet er weitere Benachteiligungen?

Mit Verlaub, hier kann man erst urteilen, wenn man die Gründe des Bischofs genau kennt. Hat man darauf Anspruch? Wohl nicht. Deshalb wohl auch die strikte Weigerung, sie mitzuteilen nach der methode, wenn wir hier was öffentlich begründen, müssen wir das künftig immer tun, obwohl wir es nicht müssen.

Die begründungslose Mitteilung der Suspendierung war ein Fehler. Die öffentliche Rechtfertigung ohne Mitteilung der Begründung ein wohl noch grösserer. De la Rochefoucauld fällt mir dazu ein: Der törichte Versuch, unsere Fehler ungeschehen zu machen, stiftet gemeinhin mehr Schaden als die Fehler selber.

sofaklecks

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nicht supendiert beurlaubt das ist ein wesentlicher unterschied

sofaklecks
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Pardon

Beitrag von sofaklecks »

Pardon,

Nicht suspendiert, sondern beurlaubt.

Für ein halbes Jahrzehnt.

sofaklecks

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

hm das ganze klingt sehr nach einer modernisten intrique es gab in den 80 jahren priester die mit unter 30 pensioniert wurden weil sie keine handekomunion geben wollten soetwas ist nicht neu
aber augenscheilich kann man dem hw. herrn nix vorwerfen sonst währe er supentiert und nicht mit vollem einkommen beurlaubt

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Jeder Pfarrer, der diesen Konflikt zwischen Modernisten und Konservativen in seiner Gemeinde aushalten kann, verdient eigentlich schon deswegen eine Auszeichnung. Ich stelle es mir ganz schlimm vor, wenn ich als neuer Pfarrer in eine Gemeinde käme, wo vorher ein modernistischer Pfarrer saß und wo ich jetzt den Gläubigen klar machen müsste, dass es bestimmte Missbräuche, die wahrscheinlich als normal empfunden werden, nicht mehr geben wird. Wer das übersteht, muss entweder mit dem Bischof persönlich befreundet sein oder das Zeug zum Martyrer haben.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Habe ja versprochen mich zu erkundigen und eine sehr lange Antwort von einem Pfarrer bekommen, der den aus Lindau schon aus Seminarzeiten kennt. - Da ich nicht weiß, wie ich dies per Zitat hier wiedergeben kann, habe ich es an Robert Ketlhohn weitergeleitet, der den Text hier hoffentlich bald veröffentlichen werden wird.
Was ich jedenfalls jetzt schon dazu schreibe: In der Mail an mich hieß es, dass dieser Pfarrer schon im Seminar so "super" war, das man ihn hätte gar nicht weihen sollen.
Erich und Ulrich Fink hatten sich damals für ihn eingesetzt. - Und die beiden Brüder sind/waren ja auch schon ziemlich extrem.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Dieser Erich Fink?
Na, wenn das extrem ist, muß das aber ein sehr positives Attribut sein.

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:WENN sich der Herr Pfarrer z.B. bei "ökumenischen" Trauungen weigert, seine Aufgaben zu erfüllen (Worum ihn dann ja auch mindestens ein Gläubiger gebeten hätte), dann ist die Suspendierung durchaus gerechtfertigt.
Abgesehen davon, daß das hier rein hypothetisch ist:
Wie alle anderen Antworten mit Wertung auch...
Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Ökumenische Trauungen“ gibt es nicht.
Aber "ökumenische". Das Wort "ökumenisch" steht in Gänsepaddels, um der Tatsache Ausdruck zu verleihen, daß es im strengen Sinne nicht stimmt, aber jeder weiß, was gemeint ist.
Bei normal denkenden Mitmenschen kann man damit vermeiden, schreiben zu müssen:
"ev. Trauung unter Beteiligung eines römischen Pfarrers oder römische Trauung unter Beteiligung eines ev. Pfarrers, oder Formular C im Bereich der Landeskirche Badens".
Für Dich habe ich es hiermit nachgereicht.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Fall – um wieder zur Sache zu kommen – läuft eigentlich auf die Frage hinaus: Hat Balogh sich geweigert, normalen und berechtigten Anordnungen Gebauers Folge zu leisten, etwa wer wann wo welche Messe feiert (normal ist das eigentlich auch nicht, aber die Problematik solcher „Seelsorgeteams“ müssen wir anderswo erörtern), oder hat Gebauer Dinge angeordnet, die nach Kirchenrecht und liturgischen Bücher verboten (aber gang und gäbe) sind – und lediglich dem zu folgen hat Balogh sich geweigert?

Wenn das so wäre – und tatsächlich gibt es bislang keine Hinweise auf andere Gründe
Bislang gibt es auch keine Hinweise auf diesen Grund.

PS: Das Bild habe ich im Cache nicht mehr finden können. Wieso spielt das eine Rolle?
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Leguan hat geschrieben:Dieser Erich Fink?
Na, wenn das extrem ist, muß das aber ein sehr positives Attribut sein.
Ja, dieser Erich Fink.
Was er in Russland macht finde ich auch toll, anscheinend hat er hier seine Berufung gefunden.

Ich habe in der Pfarrei gearbeitet, in der bevor ich kam sein Bruder war, und der war der gemäßigtere von beiden. Weiß nicht, ob ich viel schreiben soll, da er schon tot ist. Aber es ist so, dass er die ganze Gemeinde gespalten hat.
Und es ist wirklich einiges gelaufen, was ich absolut daneben empfinde.

Aber zu dem Thema, dass man sich ändern kann, wenn man seine wahre Berufung findet: Lorettoschwestern aus Indien erzählten vor etlichen Jahren, dass sie eine Mitschwester hatten, die Lehrerin war und die Kinder der reichen Kinder unterrichten musste/sollte. - Diese Schwester war unausstehlich und diie Lorettoschwestern waren froh, als sie ging. Diese Schwester ist inzwischen tot, ja auch schon - wenn ich es richtig mitbekommen habe- seliggesprochen worden. Sie hat später ihre wahre Berufung bei den Armen gefunden und wurde auf der ganzen Welt bekannt unter Mutter Teresa!

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Raphaela hat geschrieben:Habe ja versprochen mich zu erkundigen und eine sehr lange Antwort von einem Pfarrer bekommen, der den aus Lindau schon aus Seminarzeiten kennt. - Da ich nicht weiß, wie ich dies per Zitat hier wiedergeben kann, habe ich es an Robert Ketlhohn weitergeleitet, der den Text hier hoffentlich bald veröffentlichen werden wird.
Was ich jedenfalls jetzt schon dazu schreibe: In der Mail an mich hieß es, dass dieser Pfarrer schon im Seminar so "super" war, das man ihn hätte gar nicht weihen sollen.
Erich und Ulrich Fink hatten sich damals für ihn eingesetzt. - Und die beiden Brüder sind/waren ja auch schon ziemlich extrem.

Ich habe ihn früher immer bei Radio Horeb gehört. Der ist in Ordnung.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ecce Homo hat geschrieben:
Dann bitte: Was hast du erfahren? Teil es uns mit!
Bitte nicht auf Sachen berufen, die wir nicht wissen...
Hallo Ecce Homo

Aus gutem Grund habe ich das, was ich gehört habe, nicht genannt, da ich zuvor prüfen wollte, ob es sich hierbei um Tatsachen handelt. Ich konnte dies letztlich nicht feststellen, und so habe ich keine weiteren Informationen hierzu gegeben. Mir war es aber wichtig, eventuelle zusätzliche Informationen zumindest mal anzukündigen, die nun zumindest vorerst unterbleiben müssen.


Ich glaube zu wissen, dass Bischof Mixa Dir sehr am Herzen liegt.
Wie auch immer, diese Art von Problembewältigung läßt darauf schließen, dass Bischof Mixa, wie viele andere Bischöfe übrigens auch, bereits die Stufe seiner Unfähigkeit unmittelbar nach seiner Ernennung erreicht hatte, wenn nicht schon zuvor.

Es genügt nicht, die richtige Gesinnung zu haben, es ist weiterhin erforderlich, sich gegen falsche Ideen, Vorhaben, Maßnahmen, Auslegungen etc. auch auf die richtige Art und Weise durchzusetzen, und dazu gehört Autorität und die Fähigkeit zur Menschenführung.

Wenn, wie in diesem Falle, eine Konfliktsituation zwischen zwei Priestern an die Öffentlichkeit gerät, dann kann der Bischof keine Entscheidung treffen, die in der Öffentlichkeit sichtbar wird, ohne hierfür eine korrekte Begründung seiner Maßnahme zu liefern.

Das geht einfach nicht!

Was bleibt zurück?
Zwei irritierte Priester, wobei der eine, nein, nicht Pfarrer Balogh, noch ein gehöriges Schuldbewußtsein empfinden sollte, irritierte Kinder und irritierte Eltern, womöglich eine geteilte Pfarrgemeinde und schließlich die Einsicht, dass der zuständige Bischof die Situation nicht beherrschte und darüber hinaus eine falsche Entscheidung getroffen hat.

Zusatz für Space Rat:
Dass der Priester sich weigerte, einer okumenischen Hochzeit mit vorstehen zu wollen, ist korrekt. Er kann dazu nicht gezwungen werden.
Auch ansonsten finde ich die Vorstellungen des suspendierten oder beurlaubten Priesters absolut korrekt; und nicht nur deshalb, weil sie zugleich den meinigen entsprechen, sondern weil es die richtige katholische Glaubensauffassung ist.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

sofaklecks
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Tja

Beitrag von sofaklecks »

Tja,

einmal mehr stelle ich fest, dass ich einfach nicht die richtige Glaubensauffassung habe.

Aber klar gefragt:

Ist es richtig, dass die Seele die ewige Seligkeit nicht erlangt, wenn der Leib verbrannt wurde?

sofaklecks

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Linus
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Re: Tja

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Tja,

einmal mehr stelle ich fest, dass ich einfach nicht die richtige Glaubensauffassung habe.

Aber klar gefragt:

Ist es richtig, dass die Seele die ewige Seligkeit nicht erlangt, wenn der Leib verbrannt wurde?

sofaklecks
Die Kirch erlaubt inzwischen die Einäscherung, wenn damit nicht Zeugnis gegeben werden soll gegen das Ewige Leben.
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sofaklecks
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Und wenn

Beitrag von sofaklecks »

Gut, Linus.

Und wenn nun ein Religionslehrer in Kenntnis dieser Tatsache im Religionsunterricht den Kindern beibringt, dass niemand, dessen Körper verbrannt wurde, in den Himmel kommt und unter den Kinder ist eines, dessen Opa oder Oma verbrannt wurde und das sich das zu Herzen nimmt und es nicht verstehen kann, ist das richtig oder falsch?

sofaklecks

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Linus
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Re: Und wenn

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Gut, Linus.

Und wenn nun ein Religionslehrer in Kenntnis dieser Tatsache im Religionsunterricht den Kindern beibringt, dass niemand, dessen Körper verbrannt wurde, in den Himmel kommt und unter den Kinder ist eines, dessen Opa oder Oma verbrannt wurde und das sich das zu Herzen nimmt und es nicht verstehen kann, ist das richtig oder falsch?

sofaklecks
Wenn der Opa Sozi war und dem Feuerbestattungsverein abgehörte, ist es menschlich unmöglich zu sagen, er sei im Himmel. Aber Gott ist gnädig.


Man muß die Kirchliche Lehre halt auch vollständig lehren. Zu sagen "Feuerbestattung ist das Ticket in die Hölle" ist zu Kurz gegriffen

Linus
PS. Mein Ersatzopa (die echten hab ich nicht kennengelernt, der eine starb vor Stalingrad (1941 vor der eigentlichen Schlacht) der andere 1964) wurde eingeäschert. Ich hab danach etwas zu laut gefragt, ob er jetzt in den Himnmel komme.... (und böse Blicke erhalten)
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Raphaela hat geschrieben:Habe ja versprochen mich zu erkundigen und eine sehr lange Antwort von einem Pfarrer bekommen, der den aus Lindau schon aus Seminarzeiten kennt. - Da ich nicht weiß, wie ich dies per Zitat hier wiedergeben kann, habe ich es an Robert Ketlhohn weitergeleitet, der den Text hier hoffentlich bald veröffentlichen werden wird.
Was ich jedenfalls jetzt schon dazu schreibe: In der Mail an mich hieß es, dass dieser Pfarrer schon im Seminar so "super" war, das man ihn hätte gar nicht weihen sollen.
Erich und Ulrich Fink hatten sich damals für ihn eingesetzt. - Und die beiden Brüder sind/waren ja auch schon ziemlich extrem.
Und, wo bleibt?
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Robert Ketelhohn
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Re: Tja

Beitrag von Robert Ketelhohn »

sofaklecks hat geschrieben:Tja, einmal mehr stelle ich fest, daß ich einfach nicht die richtige Glaubensauffassung habe. Aber klar gefragt: Ist es richtig, dass die Seele die ewige Seligkeit nicht erlangt, wenn der Leib verbrannt wurde?
Das ist fraglos nicht richtig, o Sophaklex. Wenn sich die ganze Sache auf diesen Punkt konzentrieren würde, dann wär’s ein tragikomisches Possenspiel.

Daß ein Doktor der Theologie aber derartiges ernsthaft behaupte – und auch noch hartnäckig daran festhalte, so daß am Ende nichts bliebe, als ihn zu feuern –, ist kaum vorstellbar.

Es geht wohl eher darum, daß er in der Kinderkatechese die Feuerbestattung überhaupt als verboten beschrieben hat (ganz zu Recht! denn die erlaubten Ausnahmen heben nicht die Regel auf, und daß einige deutsche Bischöfe entweihte Kirchen zu humanistischen Urnenhallen umfunktioniert haben, ist ein grauenhafter Mißbrauch und Frevel). Ich vermute, aus dem mehr oder weniger geglückten Versuch einer kindgerechten Begründung (wie er durch Kindesohr und Kindesmund nach dem Stille-Post-Prinzip forschenden Eltern übermittelt wurde), ist der von dir angesprochene Vorwurf entstanden. Vielleicht hat er gesagt: »Wir Christen verbrennen unsere Toten nicht, weil wir an die Auferstehung glauben. Unsere Leiber sollen ja, wenn Jesus wiederkommt, aus den Gräbern auferstehen.«

Bei Leuten, die „massiven Osterglauben“ (wie Kaschperl das schimpft) ablehnen und nicht an die Auferstehung des Fleisches glauben, ja die sogar sehen, wie ihre Bischöfe Kirchen entweihen lassen und in Urnenhallen für Brandbestattung nach heidnischer Weise umbauen, kommt das natürlich schlecht an, und dann wird’s schnell umgedreht: »Der Kerl behauptet, wer verbrannt wird, könne nicht auferstehen (sottinteso: so ein Unsinn! als sei „Auferstehung“ so konkret fleischlich gemeint!)«


Ich gebe zu, ich spekuliere auch nur. Aber vielleicht nicht ganz unplausibel. Denn daß es um Aussagen aus seiner Kinderkatechese ging – die wiederum nur durch Kindermund weitergetragen worden sein können –, ging ja aus den in der Schwäbischen Zeitung wiedergegebenen Vorwürfen selbst hervor.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Habe ja versprochen …
Und, wo bleibt?
(Warte auf Erlaubnis.)[/size]
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