Pauli Bekehrung
Pauli Bekehrung
Ich hab vor wenigen Jahren mal einen ganz amüsanten Besinnungstag mitgemacht. Da interessierte sich ein Neurologe für Pauli Bekehrung. Er deutete die Geschichte als epileptischen Anfall. Durch Elektroschocks ließen sich ähnliche mystische Erfahrungen generieren, meinte er. Mir schien dieser Ansatz vielleicht berufsbedingt betriebsblind zu sehr auf psychische Ausnahmezustände fixiert zu sein. Wie versteht ihr die Geschichte von Pauli Bekehrung?
Aus der Apostelgeschichte:
9,1 Saulus wütete immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester
9,2 und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des (neuen) Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.
9,3 Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.
9,4 Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
9,5 Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
9,6 Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.
9,7 Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.
9,8 Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.
9,9 Und er war drei Tage blind und er aß nicht und trank nicht.
9,10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr.
9,11 Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade
9,12 und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.
9,13 Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.
9,14 Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.
9,15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.
9,16 Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.
9,17 Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
9,18 Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.
9,1 Saulus wütete immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester
9,2 und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des (neuen) Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.
9,3 Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.
9,4 Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
9,5 Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
9,6 Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.
9,7 Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.
9,8 Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.
9,9 Und er war drei Tage blind und er aß nicht und trank nicht.
9,10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr.
9,11 Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade
9,12 und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.
9,13 Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.
9,14 Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.
9,15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.
9,16 Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.
9,17 Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
9,18 Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.
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Paul Heliosch
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Re: Pauli Bekehrung
Da es keine Geschichte von Pauli Bekehrung gibt, hat es die Bekehrung Pauli nie gegeben (...es sei denn, es war die Pauli gemeint, aber selbst bei ihr steht Bekehrung m.W. noch aus - übrigens genauso, wie bei mir, jedenfalls noch bis diesen Samstag...)overkott hat geschrieben:Wie versteht ihr die Geschichte von Pauli Bekehrung?
Wie der Saulus wurd zum Paulus, kann das Wetter drehn,overkott hat geschrieben:Bauernregeln:
"Ist Pauli Bekehrung hell und klar, / so hofft man auf ein gutes Jahr."
"St. Paulus kalt mit Sonnenschein, / wird das Jahr wohl fruchtbar sein."
"Ist es an Paulus klar, / kommt ein gutes Jahr. / Hat er Wind, / regnet's geschwind."
drum gib acht, sonst ists um die Ernt' geschehn"
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Raphael
Re: Pauli Bekehrung
Per aspera ad astra!overkott hat geschrieben:Wie versteht ihr die Geschichte von Pauli Bekehrung?
Weiter so, Paulus.
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Raimund J.
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sofaklecks
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Blitz
Vom Blitz Getroffene verkündigen nix mehr. Sie sind tot.
Dazu die alte Wetteregel der CSU:
Liegt die Pauli tot im Zimmer,
lebt 'se nimmer.
sofaklecks
Dazu die alte Wetteregel der CSU:
Liegt die Pauli tot im Zimmer,
lebt 'se nimmer.
sofaklecks
Du meinst, die Stelle, wenn man die Bibel in der Mitte aufschlägt? Warte mal, ich probiere es mal aus:Raimund Josef H. hat geschrieben:Übrigens ist der Psalm 117 der heute vorgesehen ist der kürzeste Psalm und damit angeblich das kürzeste Kapitel der Bibel. Manche sagen auch, es wäre genau die Mitte alles Kapitel der Bibel.
Biblia Tysiaclecia: Öffnet sich im Buch der Sprichwörter
Pattloch-Bibel: Öffnet sich im Buch der Weisheit
Gute Nachricht: Öffnet sich im Buch Jeremia.
Aber trotzdem sind die Psalmen immer ziemlich in der Mitte.
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Raphaela
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Re: Pauli Bekehrung
Während meines (theologischen) Studiums habe ich diese These auch gehört. - Man nimmt an, dass Paulus Epileptiker war. Damit ist wahrscheinlich auch der Stachel gemeint, von dem er in seinen Briefen spricht und der nicht von ihm genommen wurde.overkott hat geschrieben:Ich hab vor wenigen Jahren mal einen ganz amüsanten Besinnungstag mitgemacht. Da interessierte sich ein Neurologe für Pauli Bekehrung. Er deutete die Geschichte als epileptischen Anfall.
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Raphael
Re: Pauli Bekehrung
Ich nehme das nicht an, aber ich bin ja auch nicht "man"!Raphaela hat geschrieben:Man nimmt an, dass Paulus Epileptiker war. Damit ist wahrscheinlich auch der Stachel gemeint, von dem er in seinen Briefen spricht und der nicht von ihm genommen wurde.
IMHO ist das eine üble Nachrede, die den Völkerapostel herabsetzen soll.
Re: Pauli Bekehrung
Die Gefahr auch bei einer neurologischen Projektion auf den Text liegt darin, dass man ihm erst etwas unterstellt und die Unterstellung anschließend als Blödsinn widerlegt.Raphael hat geschrieben:Ich nehme das nicht an, aber ich bin ja auch nicht "man"!Raphaela hat geschrieben:Man nimmt an, dass Paulus Epileptiker war. Damit ist wahrscheinlich auch der Stachel gemeint, von dem er in seinen Briefen spricht und der nicht von ihm genommen wurde.![]()
IMHO ist das eine üble Nachrede, die den Völkerapostel herabsetzen soll.
Aber mal angenommen, der heilige Paulus hatte einen epileptischen Anfall mit außergewöhnlichen Wahrnehmungen. Was sah er? Gott? Auf keinen Fall Gott?
Ich denke, dass ein Neurologe seine naturwissenschaftliche Kompetenz überschreitet, das zu beurteilen. Natürlich darf er seine persönliche theologische Meinung dazu haben. Aber er muss sie auch als solche kennzeichnen.
Wie kann man den Fall nun theologisch bewerten? Wenn wir Gott in der Schöpfung und in jedem Geschöpf begegnen, vor allem aber in Jesus Christus, in der Eucharistie, im Nächsten, in uns selbst, in Freud und Leid, warum sollte dann eine außergewöhnliche Gotteserfahrung überhaupt keine Gotteserfahrung sein?
Der hl. Bonaventura öffnet uns im Itinerarium dafür die Augen oder - um es ganz aktuell mit dem Papst zu sagen - sensiblisiert uns für die Wahrheit.
Wir müssen aber nicht unbedingt den Bericht der Apostelgeschichte als historische Reportage verstehen, sondern dürfen ihn auch als kunstvollen Ausdruck des Glaubens in Form einer Geschichte auffassen.
Vor allem sollten wir uns nicht auf diese Geschichte alleine stützen, sondern Pauli Theologie aus seinen Briefen in das Verständnis des Apostels miteinbeziehen.
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Paul Heliosch
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Das finde ich bemerkenswert. Die eigentliche Bekehrung des hl. Paulus ist eine Hinkehr zur Liebe. Natürlich denken wir sofort an seinen ersten Brief an die Korinther. Aber das bleibt für ihn nicht theoretisch.
Sicher: Eiferer wie war, bleibt er als Weltmissionar immer noch Eiferer. Aber der bekehrte Apostel hat nicht nur den Glauben gewechselt, sondern er tauscht auch die Waffen. Nehmt das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes, schreibt der einstige Christenverfolger an die Epheser. So wird der Christusglaube für ihn zur Religionsfreiheit.
Ja, zur Freiheit hat uns Christus befreit, schreibt der heilige Paulus an die Galater; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit, in seinem zweiten Brief an die Korinther. Gemeint ist die Freiheit vom Buchstaben des Gesetzes. Die Gottes- und Nächstenliebe wird für ihn zur Richtschnur seines Handelns.
Sicher: Eiferer wie war, bleibt er als Weltmissionar immer noch Eiferer. Aber der bekehrte Apostel hat nicht nur den Glauben gewechselt, sondern er tauscht auch die Waffen. Nehmt das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes, schreibt der einstige Christenverfolger an die Epheser. So wird der Christusglaube für ihn zur Religionsfreiheit.
Ja, zur Freiheit hat uns Christus befreit, schreibt der heilige Paulus an die Galater; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit, in seinem zweiten Brief an die Korinther. Gemeint ist die Freiheit vom Buchstaben des Gesetzes. Die Gottes- und Nächstenliebe wird für ihn zur Richtschnur seines Handelns.
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Raphaela
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Re: Pauli Bekehrung
Okay, ich drücke es anders aus: Die Theologie/die Theologen nehmen an.....Raphael hat geschrieben:Ich nehme das nicht an, aber ich bin ja auch nicht "man"!Raphaela hat geschrieben:Man nimmt an, dass Paulus Epileptiker war. Damit ist wahrscheinlich auch der Stachel gemeint, von dem er in seinen Briefen spricht und der nicht von ihm genommen wurde.![]()
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Raphael
Re: Pauli Bekehrung
Zu diesem Thema möchte folgendes Buch des Fundamentaltheologen Eugen Biser SJ empfehlen: Paulusoverkott hat geschrieben:Vor allem sollten wir uns nicht auf diese Geschichte alleine stützen, sondern Pauli Theologie aus seinen Briefen in das Verständnis des Apostels miteinbeziehen.
Der Text auf dem Buchrücken lautet:
Eugen Biser stellt Paulus hier als einen genuin dialogischen Denker dar: Seine Botschaft hat er im Dialog mit „seinen" Gemeinden entwickelt, und erst im Dialog mit seinen großen Interpreten wird das Bild dieser faszinierenden Persönlichkeit des jungen Christentums vollständig. Dies zeigt Biser an Gestalten wie etwa dem jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber oder auch dem gewaltigen Gegner des Christentums, Friedrich Nietzsche, auf.
Eine Begegnung ist es vor allem, ohne die Wirken und Theologie des Paulus nicht verständlich wären: die mystische Begegnung mit dem Auferstandenen. Biser erweist sich hier als profunder Kenner der Paulus-Forschung, der es gleichzeitig versteht, uns die spirituelle Tiefendimension dieser zentralen Gestalt des Neuen Testamentes zu erschließen.
Ich möchte heute einfach mal die Apostelgeschichte empfehlen. Das ist eine lebendig erzählte Abenteuergeschichte über die junge Kirche und vor allem über den hl. Paulus:
http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg1.html
Denn mal ehrlich: Wann haben wir die schon mal an einem Stück gelesen? In der Liturgie bleibt dafür zu wenig Zeit. Dabei ist die zum Selberlesen gar nicht so lang.
Seine Briefe sind schon schwerer zu verstehen. Zum einen muss man sich ein bisschen mit alttestamentlichen Begriffen auskennen. Und dann schreibt der heilige Paulus ziemlich lange Sätze. Wer aber schnell weiterliest, wird darin ein paar ganz tolle Stellen finden.
http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg1.html
Denn mal ehrlich: Wann haben wir die schon mal an einem Stück gelesen? In der Liturgie bleibt dafür zu wenig Zeit. Dabei ist die zum Selberlesen gar nicht so lang.
Seine Briefe sind schon schwerer zu verstehen. Zum einen muss man sich ein bisschen mit alttestamentlichen Begriffen auskennen. Und dann schreibt der heilige Paulus ziemlich lange Sätze. Wer aber schnell weiterliest, wird darin ein paar ganz tolle Stellen finden.
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Raphael
Eugen Biser weist dem o.a. Paulus Buch auf den Philliper-Brief des Völkerapostels hin. Im 3. Kapitel beschreibt der Völkerapostel das, was das Damaskus-Erlebnis bei ihm bewirkt hat:
7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt.
8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.
15 Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren.
16 Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben.
17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.
18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.
20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Ein wahres Wort:
Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt.
8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.
15 Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren.
16 Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben.
17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.
18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.
20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Ein wahres Wort:
Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
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Raimund J.
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
Selbst wenn Paulus epilepsie-erkrankt gewesen wäre, würde das doch überhaupt nichts an seinem Bekehrungserlebnis und seinen Leistungen ändern. Ganz im Gegenteil. Epilepsie, also die Neigung zu Krampfanfällen, ist ja schliesslich keine Geistesschwäche.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Sonntäglicher Friede, allerseits.
Wenn man die Apostelgeschichte und die Briefe des Paulus nicht als Gläubiger liest, dann finde ich es erstaunlich,
dass ein Aussenstehender, der die Lehre und die Jünger Jesu mit Hass verfolgt hat, den Aposteln,
die Jesus erlebt haben und die vor ihm den Geist empfangen haben, erklärt, was Jesus gemeint hat!
Er erkennt auch das Primat des Petrus eigentlich nicht an!
Viele Grüße
Peter
Wenn man die Apostelgeschichte und die Briefe des Paulus nicht als Gläubiger liest, dann finde ich es erstaunlich,
dass ein Aussenstehender, der die Lehre und die Jünger Jesu mit Hass verfolgt hat, den Aposteln,
die Jesus erlebt haben und die vor ihm den Geist empfangen haben, erklärt, was Jesus gemeint hat!
Er erkennt auch das Primat des Petrus eigentlich nicht an!
Viele Grüße
Peter
Richtig. Selbst Geistesschwache sind Kinder Gottes. Ich denke, das hat auch Kardinal von Galen sehr deutlich gemacht.Raimund Josef H. hat geschrieben:Selbst wenn Paulus epilepsie-erkrankt gewesen wäre, würde das doch überhaupt nichts an seinem Bekehrungserlebnis und seinen Leistungen ändern. Ganz im Gegenteil. Epilepsie, also die Neigung zu Krampfanfällen, ist ja schliesslich keine Geistesschwäche.
Re: Pauli Bekehrung
Der Matthias wurde "gewählt", weil er von Anfang an mit Jesus gezogen war! Der konnte von Jesus erzählen!overkott hat geschrieben:... betriebsblind .... Wie versteht ihr die Geschichte von Pauli Bekehrung?
Und dann kommt da einer aus der Türkei ( nichts gegen Türken, wenn sie unsere Leitkultur respektieren) und behauptet,
ich habe die richtige Offenbarung, ihr habt fast alles falsch verstanden!
An statt, dass er einen eigenen Verein aufzieht, unterwandert er die Gesellschaft Jesu, feindliche Übernahme!
Der griechisch-gebildete zieht die Fischer und Handwerker aus Galiläa über den Tisch.
So kann man es auch verstehen!
Peter
-
Raphaela
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- Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
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Re: Pauli Bekehrung
Vor etlichen Jahren hat Pinchas Lapide so ungefähr dies den Christen zum "Vorwurf" gemacht. Er meinte, die Christen seien zu 80% paulinisch und nur zu 20% jesuanisch ausgerichtet.Peter47 hat geschrieben:Der Matthias wurde "gewählt", weil er von Anfang an mit Jesus gezogen war! Der konnte von Jesus erzählen!
Und dann kommt da einer aus der Türkei ( nichts gegen Türken, wenn sie unsere Leitkultur respektieren) und behauptet,
ich habe die richtige Offenbarung, ihr habt fast alles falsch verstanden!
An statt, dass er einen eigenen Verein aufzieht, unterwandert er die Gesellschaft Jesu, feindliche Übernahme!
Der griechisch-gebildete zieht die Fischer und Handwerker aus Galiläa über den Tisch.
So kann man es auch verstehen!
Peter
Es ist trotzdem erschreckend, was für eine Ansicht manche Leute von Epilepsie haben. Ich habe u.a. den polnischen Wikipedia-Artikel für Anneliese Michel komplett neu überarbeitet. Da stand: "Epilepsie (Gehirnschaden)". Gehirnschaden eindeutig kein medizinischer Begriff, es klingt mehr nach "ein Rad ab haben".overkott hat geschrieben:Richtig. Selbst Geistesschwache sind Kinder Gottes. Ich denke, das hat auch Kardinal von Galen sehr deutlich gemacht.Raimund Josef H. hat geschrieben:Selbst wenn Paulus epilepsie-erkrankt gewesen wäre, würde das doch überhaupt nichts an seinem Bekehrungserlebnis und seinen Leistungen ändern. Ganz im Gegenteil. Epilepsie, also die Neigung zu Krampfanfällen, ist ja schliesslich keine Geistesschwäche.
Der stilistische Unterschied zur Apostelgeschichte zeigt sich hier deutlich. Während die Apostelgeschichte tatsächlich eine Handlung enthält, reiht Paulus hier viele Gedanken aneinander:Raphael hat geschrieben:Eugen Biser weist dem o.a. Paulus Buch auf den Philliper-Brief des Völkerapostels hin. Im 3. Kapitel beschreibt der Völkerapostel das, was das Damaskus-Erlebnis bei ihm bewirkt hat:
7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt.
8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.
15 Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren.
16 Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben.
17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.
18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.
20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Ein wahres Wort:
Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
Verlust, Gerechtigkeit, Auferstehung, Ergriffenheit, Aufforderung zur Nachahmung. Die assoziative Form und der appellative Charakter des Schreibens wirken sehr persönlich und sehr emotional.
Der Vergleich Paulus und Bonaventura zeigt sicher Parallelen und Anknüpfungen, aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Paulus steht eher für Glaube (Frömmigkeit), Bonaventura eher für Vernunft (Theologie).
Das erinnert an die Enzyklika Fides et Ratio von Johannes Paul II., die sehr nach Benedikt XVI. klingt:
Glaube und Vernunft (Fides et ratio) sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt. Das Streben, die Wahrheit zu erkennen und letztlich ihn selbst zu erkennen, hat Gott dem Menschen ins Herz gesenkt, damit er dadurch, daß er Ihn erkennt und liebt, auch zur vollen Wahrheit über sich selbst gelangen könne.


