Enzyklika »Lumen Fidei«

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Gamaliel
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Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Gamaliel »

Erste Papstenzyklika wird am Freitag vorgestellt

Daraus:
Die erste Enzyklika von Papst Franziskus wird am kommenden Freitag veröffentlicht. Sie trägt nach ihren lateinischen Anfangsworten den Titel „Lumen fidei“.

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Soulfly
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Soulfly »

Das ging aber fix.
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Peregrin
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Peregrin »

Da wird man sich dann auch eine Meinung über die Bescheidenheit seines Lateins bilden können.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Pit
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Pit »

Ich werde es mangels Lateinkenntnissen nicht können,aber sobald sie auf Deutsch vorliegt, werde ich sie mir besorgen.
carpe diem - Nutze den Tag !

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Melody
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Melody »

Soulfly hat geschrieben:Das ging aber fix.
Wieso fix? Soooo viel war ja wahrscheinlich nicht mehr daran zu tun... :achselzuck:

Die Medien (z. B. "Stern") titeln, "Novum im Vatikan: Der neue und der alte Papst legen eine gemeinsame Enzyklika vor."


http://www.katholisches.info/213/7/1 ... edikt-xvi/
Die Enzyklika war faktisch bereits fertiggestellt, als Papst Benedikt XVI. am 28. Februar auf sein Amt verzichtete. Nach Spekulationen sagte Papst Franziskus im Mai zu italienischen Bischöfen und am vergangenen 13. Juni zu den Mitgliedern des Sekretariats der Bischofssynode: „Jetzt muß die vierhändig verfaßte Enzyklika, wie es heißt, erscheinen. Papst Benedikt hat sie mir übergeben. Es ist ein starkes Dokument. Ich werde offen sagen, daß ich diese große Arbeit erhalten habe: er hat sie gemacht und ich trage sie weiter.“
Ich glaube nicht, dass man aus dieser Enzyklika schon viel über Papst Franziskus herauslesen kann?! :hmm:
Aber ich freu mich drauf...
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Athanasius0570
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Athanasius0570 »

Peregrin hat geschrieben:Da wird man sich dann auch eine Meinung über die Bescheidenheit seines Lateins bilden können.
Ich hoffe, dass die meisten Leser der Enzyklika "Lumen Fidei" so wie ich mehr Interesse an ihrem Inhalt haben als an der Beherrschung einer toten Sprache durch den Papst.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Protasius
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Protasius »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Da wird man sich dann auch eine Meinung über die Bescheidenheit seines Lateins bilden können.
Ich hoffe, dass die meisten Leser der Enzyklika "Lumen Fidei" so wie ich mehr Interesse an ihrem Inhalt haben als an der Beherrschung einer toten Sprache durch den Papst.
Das Staatsoberhaupt sollte die Amtssprache eines Staates schon beherrschen, nicht wahr? Abgesehen davon, Benedikt kann Latein sehr gut und die Enzyklika ist ja überwiegend von ihm, also können wir daraus sowieso nichts schließen; von den Latinisten des Vatikans, die dergleichen überprüfen ganz zu schweigen (ganz unwichtig ist das nämlich nicht, aufgrund irgendwelcher Erlässe der letzten zweitausend Jahre ist zum Beispiel ein Rücktritt des Papstes ungültig, wenn er in grauenhaftem Latein abgefaßt ist, wenn ich mich recht erinnere).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Soulfly
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Soulfly »

Melody hat geschrieben:
Soulfly hat geschrieben:Das ging aber fix.
Wieso fix? Soooo viel war ja wahrscheinlich nicht mehr daran zu tun... :achselzuck:

Die Medien (z. B. "Stern") titeln, "Novum im Vatikan: Der neue und der alte Papst legen eine gemeinsame Enzyklika vor."
Das wusste ich nicht. :anton:
Bin jedenfalls gespannt wie ein Flitzebogen.
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Gamaliel
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Gamaliel »


Stefan

Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Stefan »

Glaube und Vernunft - Fides et Ratio. Das ist das alte Thema des ehemaligen Kardinals Ratzinger gewesen.
Was für eine kraftvolle Enzyklika!

"ICH ÜBERLIEFERE EUCH, WAS ICH EMPFANGEN HABE
(vgl. 1 Kor 15,3)

...

Die Weitergabe des Glaubens, der für alle Menschen an allen Orten strahlt, verläuft auch über die Linie der Zeit, von Generation zu Generation. Da der Glaube aus einer Begegnung innerhalb der Geschichte hervorgeht und unseren Weg in der Zeit erleuchtet, muss er durch die Zeiten hindurch weitergegeben werden. Mittels einer ununterbrochenen Kette von Zeugnissen kommt die Gestalt Jesu zu uns. Wie ist das möglich? Wie können wir sicher sein, über die Jahrhunderte hinweg auf den „wahren Jesus" zurückzugehen? Wenn der Mensch ein vereinzeltes Wesen wäre, wenn wir allein vom individuellen „Ich", das die Sicherheit seiner Erkenntnis in sich suchen möchte, ausgehen wollten, wäre diese Gewissheit unmöglich. Von mir selbst aus kann ich nicht sehen, was in einer von mir so weit entfernten Epoche geschehen ist. Doch ist dies nicht die einzige Art und Weise, wie der Mensch Kenntnis erwirbt. Der Mensch lebt stets in Beziehung. Er kommt von anderen, gehört anderen, und sein Leben wird größer durch die Begegnung mit anderen. Und auch die eigene Kenntnis, das Selbstbewusstsein ist von relationaler Art und ist an andere gebunden, die uns vorangegangen sind — an erster Stelle unsere Eltern, die uns das Leben und den Namen gegeben haben. Die Sprache selbst, die Worte, mit denen wir unser Leben und unsere Wirklichkeit deuten, kommt durch andere auf uns; sie ist im lebendigen Gedächtnis der anderen bewahrt. Die Kenntnis unserer selbst ist nur möglich, wenn wir an einem größeren Gedächtnis teilhaben. So geschieht es auch im Glauben, der die menschliche Weise des Verstehens zur Fülle bringt. Die Vergangenheit des Glaubens, jener Akt der Liebe Jesu, der in der Welt ein neues Leben hervorgebracht hat, kommt auf uns durch das Gedächtnis der anderen, der Zeugen, und ist lebendig in dem einzigartigen Subjekt des Gedächtnisses, der Kirche. Die Kirche ist eine Mutter, die uns lehrt, die Sprache des Glaubens zu sprechen."

typisch Benedikt :klatsch: :klatsch: :klatsch:

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Peti
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Peti »

Der Regensburger Bischof und Ratzinger-Experte Rudolf Voderholzer hält die erste Enzyklika
von Papst Franziskus für einen "bemerkenswerten Ausdruck der inneren Einheit des Petrusamtes".

http://www.domradio.de/themen/bischofsk ... -von-papst
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Granuaile
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Granuaile »

Nur schon ein Blick auf die Fussnoten zeigt, dass Lumen Fidei eine "deutsche" Enzyklika ist. Benedikt hat noch und noch deutschsprachige Literatur eingearbeitet, wie dies ein südamerikanischer Papst wohl kaum je tun würde (und nur mit grosser Hilfe deutschsprachiger Theologen tun könnte).

Stefan

Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Stefan »

.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?

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Protasius
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Protasius »

Stefan hat geschrieben:.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Ich habe angefangen, bin aber noch nicht sehr weit gekommen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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umusungu
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von umusungu »

Stefan hat geschrieben:.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Du musst ja schon viel freie Zeit gehabt haben!

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Protasius
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Protasius »

umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Du musst ja schon viel freie Zeit gehabt haben!
Heute ist Sonntag und gestern war Samstag. Wann sollte man sonst freie Zeit haben um sie dafür einzusetzen, wenn nicht am Sonntag? Als Priester in einer großen Pfarrei oder als Kirchenmusiker, der am Sonntagmorgen drei Messen feiern bzw. spielen muß, ist der Sonntag zwar nicht gerade ein Tag, an dem man viel Gelegenheit dazu hätte, aber für die meisten Gläubigen dürfte das Wochenende und besonders der Sonntag der Tag sein, an dem sie dafür am ehesten Zeit haben.
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umusungu
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von umusungu »

ist ja schön für dich. Ich hatte sie nciht....

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Selina
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Selina »

Und welchen Grund genau gibt es nun, Leute anzufauchen, die heute gelesen haben???
"Erlösung ist nicht Wellness, ein Baden im Selbstgenuss, sondern gerade Befreiung von der Verzwängung ins Ich hinein." (Papst Benedikt XVI.)

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Melody
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Melody »

umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Du musst ja schon viel freie Zeit gehabt haben!
Du hattest sie auch, aber hast sie im Kreuzgang verbracht... in der Zeit hättest Du schon ein ganzes Stück daraus gelesen haben können.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Lupus
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Lupus »

Ist es denn eigentlich zielführend, sich um das Lesen, wann, ob und wie auszulassen; anstatt einfach mit dem Studium, nicht nur der einfachen Lektüre zu beginnen?
Ich bin in der glücklichen Lage, jetzt als Pensionär Lumen Fidei zu studieren. Meine Vorgehensweise: Zuerst den ganzen Text einmal durchzulesen, dann weiß ich nämlich ungefähr, wo die besonderen Aussagen stehen und dann gehe ich Kapitel für Kapitel durch.
Auf keinen Fall sollte man den enormen Fehler machen, wie das z.B. mit den Konzilsdokumenten zumeist geschehen ist, sich auf Überschriften und Kapitels-Inhaltsangaben zu beschränken und dann so zu tun, als ob man das Ganze verstanden habe.
Es darf in Zukunft keinen "Geist der Enzyklika" geben wie jenen unseligen "Geist des Konzils", der zumeist im Vogel des Zitierenden erkennbar zu sein schien.

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Tritonus
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Tritonus »

Ich bin letzte Nacht beim ersten sehr groben Überfliegen ("Daumenkino") zufällig bei folgendem Satz hängengeblieben, der sich unter der Überschrift "Ein Licht für das Leben in der Gesellschaft" findet:
Der Glaube lehrt uns zu sehen, dass in jedem Menschen
ein Segen für mich gegeben ist, dass das Licht
des Antlitzes Gottes mich durch das Gesicht des
Bruders erleuchtet.
Wenn ich einige meiner eigenen Beiträge hier im Forum daran messe, dann kann mich das schon ein wenig erschrecken.
Sollte ich mir an den Monitor kleben, den Satz ...

Stefan

Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Stefan »

umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:.... und statt dieser beeindruckenden letzten Enzyklika Benedikts diskutiert man hier über Brautschleier, kleines Schwarzes und Kreuzgang-Snowdens
Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Du musst ja schon viel freie Zeit gehabt haben!
Man muss nur die Prioritäten richtig setzen.

KlausLange
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von KlausLange »

Habe die Enzyklika durchgelesen.

Zunächst einmal braucht man gar nicht rätseln, ob sie in erster Linie von Benedikt stammt, in Ziffer 7 bemerkt Franiskus, dass er den Text, dessen erste Fassung von Benedikt fertiggestellt wurde, von ihm übernommen und nur um einige Bemerkungen ergänzt wurde.

Wenn man sich den gesamten Text durchliest, dann merkt man auch - sofern man die DCE und Spe Salvi gelesen hat -, dass es sich hier wirklich um eine Fortsetzung handelt.

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Gamaliel
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Gamaliel »

Granuaile hat geschrieben:Nur schon ein Blick auf die Fussnoten zeigt, dass Lumen Fidei eine "deutsche" Enzyklika ist. Benedikt hat noch und noch deutschsprachige Literatur eingearbeitet,...
Na ja, "noch und noch" ist etwas übertrieben. Es handelt sich um 5 Zitate.

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Maurus
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Maurus »

Französische Quellen sind auch einige dabei. Das sind eben Sprachen, in denen viel theologische Literatur erscheint. Guardini, Rahner, Balthasar, Congar, de Lubac - ihre Werke werden auch außerhalb ihres Sprachraums breit rezipiert, nicht immer gibt es Übersetzungen. Wer sich in der theologischen Wissenschaft einen Namen machen will, muss sich wohl oder übel mit diesen Sprachen auseinandersetzen - und natürlich mit dem Lateinischen, denn da ist ja im Prinzip auch nur ein Bruchteil übersetzt, vieles ist nichtmal ediert.

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Gamaliel
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Gamaliel »

Stefan hat geschrieben:Hat jemand die Enzyklika gelesen?
Ja. Werde gelegentlich etwas dazu schreiben. (Meine Begeisterung hält sich in überschaubaren Grenzen.)

Ein Blick in Ratzinger's "Einführung in das Christentum" zeigt übrigens manche Parallelen auf.

Um eine schöne Stelle zu zitieren, die die Einheit des Glaubens in Erinnerung ruft bzw. die traditionelle Lehre, daß durch die Leugnung auch nur eines Glaubenssatzes (Dogmas) der ganze Glaube verloren geht, sei Nr. 48 herausgehoben:
Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, kommt die Leugnung eines von ihnen, selbst von denen, die weniger wichtig erscheinen, der Beschädigung aller gleich.

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umusungu
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von umusungu »

Maurus hat geschrieben:Guardini, Rahner, Balthasar, Congar, de Lubac - ihre Werke werden auch außerhalb ihres Sprachraums breit rezipiert, nicht immer gibt es Übersetzungen.
Es ist ja schön, dass diese Theologen in der Enzyklika zitiert werden. Das wird nicht bei allen Lesern Begeisterung hervorrufen ... für viele traditionelle Kreise wird sie schon deshalb abzulehen sein.

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umusungu
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von umusungu »

Gamaliel hat geschrieben:Um eine schöne Stelle zu zitieren, die die Einheit des Glaubens in Erinnerung ruft bzw. die traditionelle Lehre, daß durch die Leugnung auch nur eines Glaubenssatzes (Dogmas) der ganze Glaube verloren geht,
Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, kommt die Leugnung eines von ihnen, selbst von denen, die weniger wichtig erscheinen, der Beschädigung aller gleich.
ich habe etwas hervorgehoben..... dabei wird der Glaube nicht [Punkt]

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Maurus
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Guardini, Rahner, Balthasar, Congar, de Lubac - ihre Werke werden auch außerhalb ihres Sprachraums breit rezipiert, nicht immer gibt es Übersetzungen.
Es ist ja schön, dass diese Theologen in der Enzyklika zitiert werden. Das wird nicht bei allen Lesern Begeisterung hervorrufen ... für viele traditionelle Kreise wird sie schon deshalb abzulehen sein.
Tut mir Leid, wenn ich den Eindruck erweckt haben sollte, aber das habe ich damit nicht sagen wollen. Es ging mir ganz allgemein darum, dass ein Werk nicht unbedingt ein "deutsches" ist, nur weil (teilweise oder hauptsächlich) deutsche Literatur darin zitiert wird. Das ergibt sich schlicht aus der Bedeutung deutschsprachiger Theologen, etwa der genannten.

Gefühlt dürfte der meist-zitierte Autor der Hl. Augustinus sein. Das ist bei Ratzingertexten ja keine Seltenheit.

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taddeo
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von taddeo »

Gamaliel hat geschrieben:Um eine schöne Stelle zu zitieren, die die Einheit des Glaubens in Erinnerung ruft bzw. die traditionelle Lehre, daß durch die Leugnung auch nur eines Glaubenssatzes (Dogmas) der ganze Glaube verloren geht, sei Nr. 48 herausgehoben:
Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, kommt die Leugnung eines von ihnen, selbst von denen, die weniger wichtig erscheinen, der Beschädigung aller gleich.
Es ist aber schon ein gravierender Unterschied, ob man vom Verlorengehen des ganzen Glaubens spricht oder von der Beschädigung desselben. Finde ich.
Im ersten Falle wäre man ein Ungläubiger, im zweiten ein Gläubiger mit Defiziten. Ich halte das nicht für dasselbe.

Fridericus
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Fridericus »

taddeo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Um eine schöne Stelle zu zitieren, die die Einheit des Glaubens in Erinnerung ruft bzw. die traditionelle Lehre, daß durch die Leugnung auch nur eines Glaubenssatzes (Dogmas) der ganze Glaube verloren geht, sei Nr. 48 herausgehoben:
Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, kommt die Leugnung eines von ihnen, selbst von denen, die weniger wichtig erscheinen, der Beschädigung aller gleich.
Es ist aber schon ein gravierender Unterschied, ob man vom Verlorengehen des ganzen Glaubens spricht oder von der Beschädigung desselben. Finde ich.
Im ersten Falle wäre man ein Ungläubiger, im zweiten ein Gläubiger mit Defiziten. Ich halte das nicht für dasselbe.
Lumen Fidei hat geschrieben:48. Cum fides una sit, profitenda est in omni puritate et integritate. Quandoquidem nempe omnes fidei articuli in unum coalescunt, si unus eorum negatur, etiamsi quidam ex iisdem minoris momenti videantur, idem est ac si eorum complexus deleatur.
Delere heißt aber nicht "beschädigen", sondern zerstören.
Georges 1913 hat geschrieben:dēleo, lēvī, lētum, ēre (de u. *leo [bessen Nbf. lino, lēvi], wovon auch letum, od. de u. oleo, vgl. aboleo), zugrunde richten, I) eine Sache = vertilgen, zerstören, vernichten, A) im allg.: urbes, Liv.: aedificia, Cic.: alcis epistulas, Cic.: Volscum nomen, Liv.: bellum, mit der Wurzel vernichten, gänzlich beendigen, Nep., bella, Cic.: memoriam alcis, Liv.: omnes leges unā rogatione, Cic.: omnes ex animo mulieres, Ter.: suspicionem ex animo, Cic.: maculam, Cic.: turpitudinem fugae virtute, Caes. – B) insbes., Eingegrabenes, Geschriebenes tilgen, auslöschen, Cic. u.a.: digito legata, Cic.: lacrimis prope delere epistulam, Cic.: Stigmata in facie, Plin. – II) eine Person vertilgen, vernichten, aufreiben, paene hostes, Caes.: exercitum, Cic.: senatum, Cic.: totum senatum de re publica, Cic.: homines iam morte deletos (hingeraffte) reponere in deos, Cic. – selten eine Pers., C. Curionem delere voluisti, Cic. Vat. 24.

Pilgerer
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Re: Enzyklika »Lumen Fidei«

Beitrag von Pilgerer »

Was ist für euch die Kernbotschaft der Enzyklika?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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