Laudes, Terz, Choralhochamt...
Laudes, Terz, Choralhochamt...
Da ich noch "absolute" Anfängerin bin, habe ich folgende Fragen.
Wenn ich auf diversen Internetseiten von Ordensgemeinschaften was von
Laudes, Terz
Hl. Messe- kenne ich- klar
Sext/Non
Vesper
Komplet
Matutin
und noch
Choralhochamt
Hochamt
frage ich mich immer, was IST das genau? Gebetszeiten- aber inwiefern mit welchen Inhalten wird dieser, z.B. die Vesper ausgefüllt? Von Orden zu Orden unterschiedlich?
Wenn ich auf diversen Internetseiten von Ordensgemeinschaften was von
Laudes, Terz
Hl. Messe- kenne ich- klar
Sext/Non
Vesper
Komplet
Matutin
und noch
Choralhochamt
Hochamt
frage ich mich immer, was IST das genau? Gebetszeiten- aber inwiefern mit welchen Inhalten wird dieser, z.B. die Vesper ausgefüllt? Von Orden zu Orden unterschiedlich?
Das Tagzeitengebet ist das offizielle Gebet der Kirche. Es ist enthalten in den Büchern "Die Feier des Stundengebets", auch Stundenbuch oder Brevier genannt.
Alle Tagzeiten ("Horen") beginnen mit einem Einleitungsvers "Invitatorium" und einem Hymnus.
Laudes: Morgengebet der Kirche. 2 Psalmen und ein Canticum aus dem Alten Testament. Eine kurze Lesung, Responsorium, Lobgesang des Zacharias ("Benedictus"), Bitten (vor allem um die Heiligung des Tages), Vaterunser, Schlußgebet, Segensbitte.
Terz-Sext- und Non sind kleinere Horen im Laufe des Tages, die in vielen tätigen Orden gar nicht gebetet werden. Im gegenwärtigen Stundenbuch sind die Psalmen für diese drei Tagzeiten gleich, da wenn schon, meist nur eine gebetet wird. Eine "Ergänzungspsalmodie" wird angeboten.
Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche. Sie enthält zwei Psalmen und ein Canticum aus dem Neuen Testament, eine kurze Lesung mit Responsorium, den Lobgesang Mariens ("Magnificat"), Bitten, Vaterunser, Schlußgebet, Segensbitte.
Die Komplet ist das Nachtgebet der Kirche. Es gibt eine Gewissenserforschung mit Confiteor (ähnlich wie in der Messe), 1 oder 2 Psalmen, Lesung, Responsorium, Lobgesang des Simeon ("Nunc Dimittis"), Schlußgebet und Segensbitte.
Die Matutin wird heute meistens Lesehore genannt. Der neue Name rührt daher, daß sie zu jeder Tageszeit gebetet werden kann, und nicht, wie die traditionelle Matutin, als erste Hore des Tages (noch halb in der Nacht) Sie enthält Psalmen, zwei längere Lesungen, davon eine aus der Bibel und eine von einem Kirchenschriftsteller, ein Responsorium und ein Schlußgebet. In manchen Orden wird die frühmorgendliche Leshore zu einer "Vigil" ausgebaut.
In den meisten tätigen Orden wird nicht das volle Offizium, sondern nur ein Teil täglich gebetet. Laudes, Vesper und Komplet sind die wichtigsten Horen.
In manchen Orden wird auch eine gekürzte Form des Stundengebets, ein sogenanntes "Offizium Parvum" gebetet.
Benediktiner und verwandte Orden haben ein "Monastisches Stundenbuch". Das ist etwas anders aufgebaut.
Soviel zum Stundengebet.
"Hochamt" ist ein dehnbarer Begriff. Wie "hoch"(feierlich) es wirklich ist, ist von Ort zu Ort anders.
Alle Tagzeiten ("Horen") beginnen mit einem Einleitungsvers "Invitatorium" und einem Hymnus.
Laudes: Morgengebet der Kirche. 2 Psalmen und ein Canticum aus dem Alten Testament. Eine kurze Lesung, Responsorium, Lobgesang des Zacharias ("Benedictus"), Bitten (vor allem um die Heiligung des Tages), Vaterunser, Schlußgebet, Segensbitte.
Terz-Sext- und Non sind kleinere Horen im Laufe des Tages, die in vielen tätigen Orden gar nicht gebetet werden. Im gegenwärtigen Stundenbuch sind die Psalmen für diese drei Tagzeiten gleich, da wenn schon, meist nur eine gebetet wird. Eine "Ergänzungspsalmodie" wird angeboten.
Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche. Sie enthält zwei Psalmen und ein Canticum aus dem Neuen Testament, eine kurze Lesung mit Responsorium, den Lobgesang Mariens ("Magnificat"), Bitten, Vaterunser, Schlußgebet, Segensbitte.
Die Komplet ist das Nachtgebet der Kirche. Es gibt eine Gewissenserforschung mit Confiteor (ähnlich wie in der Messe), 1 oder 2 Psalmen, Lesung, Responsorium, Lobgesang des Simeon ("Nunc Dimittis"), Schlußgebet und Segensbitte.
Die Matutin wird heute meistens Lesehore genannt. Der neue Name rührt daher, daß sie zu jeder Tageszeit gebetet werden kann, und nicht, wie die traditionelle Matutin, als erste Hore des Tages (noch halb in der Nacht) Sie enthält Psalmen, zwei längere Lesungen, davon eine aus der Bibel und eine von einem Kirchenschriftsteller, ein Responsorium und ein Schlußgebet. In manchen Orden wird die frühmorgendliche Leshore zu einer "Vigil" ausgebaut.
In den meisten tätigen Orden wird nicht das volle Offizium, sondern nur ein Teil täglich gebetet. Laudes, Vesper und Komplet sind die wichtigsten Horen.
In manchen Orden wird auch eine gekürzte Form des Stundengebets, ein sogenanntes "Offizium Parvum" gebetet.
Benediktiner und verwandte Orden haben ein "Monastisches Stundenbuch". Das ist etwas anders aufgebaut.
Soviel zum Stundengebet.
"Hochamt" ist ein dehnbarer Begriff. Wie "hoch"(feierlich) es wirklich ist, ist von Ort zu Ort anders.
???
Nein, "Hochamt" ist kein dehnbarer Begriff.anneke6 hat geschrieben:"Hochamt" ist ein dehnbarer Begriff.
"Hochamt" ist eindeutig die deutsche bezeichnung für die "missa sollemnis" nach einem Messbuch von vor 1969.
Insofern betreiben viele Gemeinden durch die Verwendung dieses Begriffes einen Etikettenschwindel.
Besser und richtiger wäre z.B. "feierliche Messe".
@ Michaelis: Mir ist aufgefallen, daß (zumindest in D) solche Kirchen, die die eine ihrer Sonntagsmessen als "Hochamt" anpreisen, häufig etwas weniger Feierliches präsentieren als diejenigen, die diesen Begriff nicht verwenden.
Ich habe meinen Kulturschock vielleicht schon mal erwähnt — und dementsprechend war ich von dem Wort "Hochamt" auch enttäuscht. Da hatte ich mir mehr drunter vorgestellt.
Wenn man Hochamt nun tatsächlich mit "missa solemnis" gleichsetzen will, müßte es eigentlich gesungen sein, und zwar nicht vom Volk mit seinen "Meßliedern", sondern vom Zelebranten.
Aber das war bei manchen "Hochämtern" nicht der Fall.
Insofern ist der Begriff für mich dehnbar.
Ich habe meinen Kulturschock vielleicht schon mal erwähnt — und dementsprechend war ich von dem Wort "Hochamt" auch enttäuscht. Da hatte ich mir mehr drunter vorgestellt.
Wenn man Hochamt nun tatsächlich mit "missa solemnis" gleichsetzen will, müßte es eigentlich gesungen sein, und zwar nicht vom Volk mit seinen "Meßliedern", sondern vom Zelebranten.
Aber das war bei manchen "Hochämtern" nicht der Fall.
Insofern ist der Begriff für mich dehnbar.
???
Ja. Es soll die auch geben. Eine Messe ohne Gesang ist ohne Zweifel weniger feierlich als mit Gesang.Kilianus hat geschrieben:Ich hatte nach dem Sollen gefragt, nicht nach dem Sein.
Natürlich kann man der meinung sein, es soll nur gesungene Messen geben, aber die Praxis der Kirche ist eine andere, das heißt, die Kirche sagt: es soll sie auch geben.
@ annke6:
Mit der landläufigen Realität in D hast du leider Recht.
Die fälschliche Bezeichnung "Hochamt" verwenden eben oft Gemeinden, die sich über ihre liturgischen Feiern (einschließlich deren Bezeichnung) wenig Gedanken machen und das spürt man dann auch.
Ansonsten bedeutete "missa sollemnis" nicht nur, das die Messe gesungen wurde (missa cantata = "Amt"), sondern auch das sie mit Leviten, also Diakon und Subdiakon gefeiert werden mußte.
Außerdem sang beim Hochamt i.d.R. ein Chor. Insofern ist die Bezeichnung "Choral-Hochamt" schon sinnvoll, denn im "normalen" Hochamt wurden eben keine Choräle, sondern ein polyphone s Messordinarium verwandt.
@ maliems:
Die Verwendung von Weihrauch war sowohl für das Amt, als auch für das Hochamt vorgeschrieben.
@ Staubkorn:
Wie schon beschrieben, ist ein feierliches Hochamt eine Doppelung. Denn Hochamt = missa sollemmnis und sollemnis = feierlich.
Mit der landläufigen Realität in D hast du leider Recht.
Die fälschliche Bezeichnung "Hochamt" verwenden eben oft Gemeinden, die sich über ihre liturgischen Feiern (einschließlich deren Bezeichnung) wenig Gedanken machen und das spürt man dann auch.
Ansonsten bedeutete "missa sollemnis" nicht nur, das die Messe gesungen wurde (missa cantata = "Amt"), sondern auch das sie mit Leviten, also Diakon und Subdiakon gefeiert werden mußte.
Außerdem sang beim Hochamt i.d.R. ein Chor. Insofern ist die Bezeichnung "Choral-Hochamt" schon sinnvoll, denn im "normalen" Hochamt wurden eben keine Choräle, sondern ein polyphone s Messordinarium verwandt.
@ maliems:
Die Verwendung von Weihrauch war sowohl für das Amt, als auch für das Hochamt vorgeschrieben.
@ Staubkorn:
Wie schon beschrieben, ist ein feierliches Hochamt eine Doppelung. Denn Hochamt = missa sollemmnis und sollemnis = feierlich.
Du machst einen graduellen Unterschied auf. So gesehen müßtest Du von "Besonders feierlichen" Messen reden.maliems hat geschrieben:Ja. Es soll die auch geben. Eine Messe ohne Gesang ist ohne Zweifel weniger feierlich als mit Gesang.Kilianus hat geschrieben:Ich hatte nach dem Sollen gefragt, nicht nach dem Sein.
Natürlich kann man der meinung sein, es soll nur gesungene Messen geben, aber die Praxis der Kirche ist eine andere, das heißt, die Kirche sagt: es soll sie auch geben.
Wenn Du mit "Feierliche Messe" arbeitest, dann gibt es daneben eben nicht weniger feierliche, sondern unfeierliche Messen. Das ist nicht graduell, das ist prinzipiell.
Aber vielleicht könnten wir den Begriff "Unfeierliche Messen" für Messen im unordentlichen Ritus einführen?