Gerhard hat geschrieben:
Was machen wir, wenn ein Vater seine Kinder anbrüllt, weil diese mal wieder nicht hören wollen? Schreiten wir ein, wenn eine Mutter ihrem Sohn an der Supermarktkasse einen Klaps auf den Po gibt? Ich meine, hier ist noch viel im Argen und unklar, was dann in Konsquenz dazu führt, dass nichts unternommen wird.
lg
Gerhard
Lieber Gerhard,
hier zum Thema eine kleine Geschichte aus meinem Leben:
Die Geschichte mit dem Lächeln.
Vor vielen Jahre führte mich mein Beruf einmal in der Woche nach Paris.
An einem wunderschönen Sommerabend spazierte ich die Champs Elysées hinauf, auf der rechten Seite Richtung Arc de Triomphe, also auf der Sonnenseite, da wo immer richtige Menschenmassen auf und ab flanieren, manchmal auch eilig rennen.
Ich hatte an diesem Abend eine wunderschöne Stimmung in mir, meine Besprechungen waren gut gelaufen, alles war schön in mir.
Auf einmal merkte ich, dass die Menschen, die mir entgegen kamen, mich fast umrannten. Ich hatte richtig Mühe vorwärts zu kommen, manche stießen mich sogar an, wie es in einem Gedränge nun mal vorkommt.
Da stellte ich mir die Frage, ob meine innere, heitere Stimmung damit zu tun haben kann. Keine einfache Frage!!
Da fiel mir ein, dass ich mich am Vortage über einen Mitarbeiter geärgert hatte. Ich ließ diese Wut wieder in mir hochkommen und siehe da, die Menschen um mich herum kamen deutlich weniger nah an mich heran. Dabei bemühte ich mich, diese Wut nach außen nicht zu zeigen. Aber ob ich nach rechts oder links ging, immer hatte ich mehr als einen Meter Platz vor mir.
Dann ließ ich die Wut fallen, kam wieder zurück zu diesem herrlichen Sommerabend, freute mich auf ein gutes Essen mit lieben Freunden.... und schon waren die Passanten wieder dicht um mich herum. Meine Stimmung war ausgeglichen, ja glücklich, das mussten die Menschen gespürt haben. Denn mein Lächeln war für viele (bei dem Bart) kaum erkennbar, sie schauten mich auch nicht an, es muss an der Ausstrahlung gelegen haben.
Seit dieser Zeit nutze ich das Lächeln als Geschenk an die Menschen um mich herum.
Lieber Gerhard,
damit will ich darauf hinweisen, dass wir meist aus Schwäche heraus tätlich werden, aus der Stärke aber Liebe entstehen kann. Und Menschen werden von der auch nur unterschwellig gefühlten Liebe angezogen.
Liebe Gedanken an Dich
von Pierre, der sich auf das Treffen heute Abend mit Kreuzgänglern in Colmar freut.