Ist das „ZdK“ ein häretischer Verein?

[overkott]

Das ZdK ist eine Laienorganisation in der katholischen Kirche. Die Mitglieder sind zum Teil durch Wahl bestellt. Eine direkte Wahl findet jedoch nicht statt. Darüber hinaus werden Mitglieder aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben kooptiert. Die meisten Mitglieder des ZdK stehen der CDU/CSU nahe. Es gibt auch Mitglieder anderer Parteien. Diese Struktur findet ihren Ausdruck in Positionen zu kirchlichen Themen. Das ZdK befindet sich damit nicht an der Schnittstelle von Papst und Bischöfen, sondern von Bischöfen und Gesellschaft.

[Nikodemus]

Das ZdK befindet sich an überhaupt keiner Schnittstelle mehr, wenn es denn mal anders gewesen sein sollte. Mir ist auch unklar, wozu ein nationales Laienkomitee gut sein soll, wenn nicht, um die Aktivitäten der Laien gemäß bischöflicher Vorgaben zu koordinieren, soweit das nötig ist. Dies tut das ZdK jedoch eindeutig nicht. Biblisch ist es in etwa so deutlich legitimiert wie evangelische "Landeskirchenämter".

[overkott]

Dieses Statement zu Karfreitag bewegte sich auf dem Niveau des Kommentars in der Einheitsübersetzung: Jesus hat da was falsch verstanden.

Sicher ist die extreme Gegenposition: Das sind alles ganz böse Ketzer.

Ich glaube, Christus hat mit dem Vaterunser die versöhnlich-ökumenisch-katholische Linie vorgegeben.

[Edi]

Jetzt liest man, dass Alois Glück evtl. der neue Präsident des Zdk werden soll. Der wäre gerade der Richtige. Er ist nämlich auch für Donum mortis. Meiner Meinung gehört das ganze Politpack nicht in das ZdK. Noch besser man macht den Laden ganz zu.

[Granuaile]

... Mir ist auch unklar, wozu ein nationales Laienkomitee gut sein soll, wenn nicht, um die Aktivitäten der Laien gemäß bischöflicher Vorgaben zu koordinieren, soweit das nötig ist. ....

Ich glaube, das war nie die Aufgabe des ZdK. Vielmehr sollte es eine Stimme der katholischen Bevölkerung (also der Laien) gegenüber der Amtskirche sein. Dies war die Idee bei der Gründung des ZdK (oder einer Vorgängerorganisation) im Geist der Demokratisierungsbewegung von 1848 ("Paulskirchen-Verfassung" usw.). Diese an sich weltliche Bewegung griff eben auch auf die Mitglieder der grossen Kirchen jener Zeit über - nicht nur bei den Katholiken, sondern auch bei den Evangelischen -, welche von der kirchlichen Obrigkeit zumindest angehört werden wollte.
Selbstverständlich können Nikodemus und andere die Frage aufwerfen, ob es das ZdK heute noch brauche. Doch einem Umwandlung des ZdK in eine Laienorganisation als Befehlsempfänger und -vermittler im Dienste der Bischöfe liegt wohl nicht drin. Wenn solches erwünscht wäre, müsste eine andere (bestehende oder neue) Laienorgansation diese Aufgabe übernehmen.

[cantus planus]

... Mir ist auch unklar, wozu ein nationales Laienkomitee gut sein soll, wenn nicht, um die Aktivitäten der Laien gemäß bischöflicher Vorgaben zu koordinieren, soweit das nötig ist. ....

Ich glaube, das war nie die Aufgabe des ZdK. Vielmehr sollte es eine Stimme der katholischen Bevölkerung (also der Laien) gegenüber der Amtskirche sein.

Nein, nein und nochmals nein!

Eben das war die Aufgabe des ZdK nicht. Und wenn man sich anschaut, wie die Bischöfe und das ZdK die ersten Katholikentage ausgerichtet haben, und wie sich die Laien gegen staatliche Unterdrückung hinter ihre Bischöfe gestellt haben, dann kann man sich nur noch wundern. Eine Stimme der Laien gegen die Amtskirche wäre absolut - ich betone: ABSOLUT - undenkbar gewesen. Es ist ein Unding, was heute im ZdK passiert, es ist abscheulich, was für Leute da das Sagen haben. Man kann als Katholik nur eine reinigende Sintflut erflehen, die diesen verkorksten, vernagelten und vollkommen demodierten Kirchensowjet hinfortspülen möge.

[Granuaile]

... Eine Stimme der Laien gegen die Amtskirche ....

Ich lege Wert darauf, in meinem Beitrag von einer Stimme der Laien gegenüber der Amtskirche und nicht gegen die Amtskirche gesprochen zu haben. Dies sind zwei verschiedene Dinge. Dialog ist nicht einfach mit Konfrontation gleichzusetzen!

(Bischofskonferenz und ZdK können durchaus gleiche Interessen vertreten, auch gegenüber dem Staat und Dritten.)

[Robert Ketelhohn]

Es bleibt gleichwohl gröblich falsch.
Schau mal hier: http://books.google.de/books?q=%22+catt ... 1&as_brr=3

[Ralf]

Das ZdK braucht wirklich kein Mensch (außer den dort Angestellten). Gut als Kirchentagsorganisatoren. Aber als Vertretung der Laien? Wozu?

Wenn ein Laie getauft und gefirmt ist, wozu dann der ZdK?

[cantus planus]

Zum möglichen neuen Präsidenten des ZdK: Damit wir nicht in zwei Strängen gleichzeitig über das gleiche Thema diskutieren, bitte die aktuelle Diskussion hier weiterführen. Ich sperre diesen Strang daher vorübergehend. Vielen Dank!

cantus planus, Mod.