Neues aus der Diözese Linz

Allgemein Katholisches.
Ecce Homo
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Re: Linzer Torte

Beitrag von Ecce Homo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Linzer Torte mag ich ja. –


Allerdings nicht die Torten, die man unter www.dioezese-linz.at findet.
Diese Torte mögen anscheinend andere auch nicht (mehr):

'Diese Illoyalität ist ungeheuerlich' - Linzer Priesterkreis fordert Konsequenzen in der Causa „Andreas Golatz“ - Aktion „Kirchentreu“ kündigt Stellungnahme an, kath.net am 15. Januar 2007, 21:12:
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par_ad
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Beitrag von par_ad »

Wie heißt es in einem Kommentar zu den Schriften der Hl. Hildegard von Bingen:

"Der Gegenspieler Gottes, der Diabolus, der Durcheinanderwerfer, wird in Hildegards Weltbild sehr ernst genommen. Der Widersacher kommt aus dem dunklen Norden. Er ist der pechschwarze, finstere Vogel oder der Bär, der die erlesene Gemme rauben will. Der Betrüger und Räuber aus dem Hinterhalt stiftet Zwietracht, schafft Verwirrung, Wankelmut, Wechselhaftigkeit, erzeugt Neid, Ausschweifung und das ganze Natterngezücht von Lastern.

Gott, der herrliche Streiter, der den Menschen mit Seinen Gnadenkräften, den virtutes, beisteht, ist stärker als der Teufel mit all seinen Scheußlichkeiten. Der Papst ist der große, nach Christus benannte Hirte, der Vater der Pilger, der leuchtende Harnisch. Die Bischöfe sind die von Gott gepflanzten Bäume, sie sind die Berge, denen sich die Täler, die Gläubigen, anpassen, unterwerfen sollen. Die Klöster sind Pflanzungen Gottes, die ständig aus ihrer Wurzeikraft heraus leben müssen, um nicht dürr zu werden. Sie sind auch der Berg Sinai, die Stadt Gottes. Die Mönche sollen tapfere Kämpfer sein und in Glaube, Demut und Liebe die Bindung des Gehorsams (ligatura oboedientiae) tragen."

Viele werden sagen, diese Aussagen sind nicht zeitgemäß. Aber was dort in Linz geschieht mit all den Vorgeschichten und den aktuellen Vorgängen - ist das nicht auch ein Wirken des Diabolus, der die Kirche Gottes, die hl. r.-k. Kirche, zerstören will?

Und wenn der Bischof dort, der "gepflanzte Baum, der Berg", es nicht schafft, die Gläubigen zu unterwerfen [nämlich unter die katholische Lehre], was soll dann diese Figur noch an dieser Stelle?

Gehört sie nicht ersetzt?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Die Wogen scheinen sich in manchen Kreisen echt zu überschlagen...

"Golatz soll vom Priesteramt suspendiert werden", Artikel von kath.net am 16. Januar 2007, 13:02
Die Gebetsinitiative „Kirchentreu“ der Diözese Linz, die sich nach dem Skandal um die Linzer Jugend-CD gebildet hat und einen diözesanweiten Kirchenbeitragsboykott durchführt, bittet Bischof Ludwig Schwarz, dass Diözesanpriester Andreas Golatz nach seinen Äußerungen in einer Zeitung und dem erneuten Aufruf zur Rebellion gegen Rom mit sofortiger Wirkung vom Priesteramt suspendiert wird.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

par_ad hat geschrieben: Viele werden sagen, diese Aussagen sind nicht zeitgemäß. Aber was dort in Linz geschieht mit all den Vorgeschichten und den aktuellen Vorgängen - ist das nicht auch ein Wirken des Diabolus, der die Kirche Gottes, die hl. r.-k. Kirche, zerstören will?

Und wenn der Bischof dort, der "gepflanzte Baum, der Berg", es nicht schafft, die Gläubigen zu unterwerfen [nämlich unter die katholische Lehre], was soll dann diese Figur noch an dieser Stelle?
Mein Gott, diese Rhetorik ist wirklich unerträglich.

Die Kirche ist kein Kasernenhof, wo man die Leute "unterwirft".

Auch ist nicht jeder, der eine andere Meinung hat, gleich vom Teufel. Der Golatz redet gern und macht das öffentlichkeitswirksam, aber um die Kirche in ihren Grundfesten zu erschüttern, braucht es schon andere Kaliber. Also haltet mal die Bälle ein bißchen flach.
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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

ö
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par_ad
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Beitrag von par_ad »

@ stephen dedalus

Vermutlich haben Sie den Sinn meines Postings nicht erkannt und brandmarken mich gleich mit Ihrem erhobenen Zeigefinger.

Golatz ist ein Beispiel für einen diabolisch verstandenes und falsches Bild von Kirche.

Wann raffen es auch die Letzten, daß es bei diesen Herrschaften auf die Zerstörung der von Gott gewollten, einzigen Kirche hinausläuft?

Wenn Sie schon nicht meiner Meinung sind, dann sollten Sie, lieber Moderator, Ihre Bissigkeit unterlassen.

P.S.: Nein, die Kirche ist kein Kasernenhof. - Aber auch keine Demokratie. - Kirche ist "von oben her" verfasst.

Oder sind Sie auch einer der "Kirche von Unten"????

8)

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Nein, die Kirche ist kein Kasernenhof. - Aber auch keine Demokratie. - Kirche ist "von oben her" verfasst.
Von Gott her verfasst, jedoch sehr wohl von unten da sie aus dem gesamten Volk Gottes besteht, nicht aus Rom oder dem Episkopat.
Auch die Schirft lehrt in diesem einseitigen Schema eher eine "demokratische" Kirche des Volk Gottes, als eine Tyrannis.

Und auch wenn ein Golatz unbequem ist Meinungsfreiheit ist vorerst nichts neues, Thomas v. Aquin war zu Lebzeiten auch ein Golatz. Was aber auch nicht bedeutet das die Kirche Irrtümer einfach so im Raum stehen lassen muß.

Was ich heut vermisse sind eher gute Theologen die einem Golatz in seinen Irrtümer entgegentreten, anstattdessen fordern alle "Bestrafung", Knebelung oder dergleichen. Wenn der Priesterkreis und Konsorten keine andere Antwort haben als die suspendierung, ist es besser er löst sich gleich von selber auf. Gerade von einem Priesterkreis und somit einer Theologenrunde erwarte ich mir mehr als nur Empörung, da erwarte ich mir Argumente.

Irrtümer bekämpft man nicht durch Unterdrückung sondern mit der Wahrheit.

LG
Fiore
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:Von Gott her verfasst, jedoch sehr wohl von unten da sie aus dem gesamten Volk Gottes besteht, nicht aus Rom oder dem Episkopat
Bloß unten ist nicht das Volk Gottes, das ist eher der Mittelbau. Unten da sind die Bischöfe Priester und Diakone. Eph 2,20 Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Bloß unten ist nicht das Volk Gottes, das ist eher der Mittelbau. Unten da sind die Bischöfe Priester und Diakone. Eph 2,20 Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.
Wenn man es so sieht dann halt auch von der Mitte her, den das Fundament alleine ist noch nicht der Tempel.

"...und laßt euch selbst als lebendige Steine zu einem geistigen Tempel aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um geistige Opfer darzubringen, die durch Jesus Christus Gott wohlgefällig sind...." (1.Petr 2,5)

Der Mittelteil ist demnach für Größe, Aussehen und Co zuständig. Das Fundament soll tragen nicht jedoch über die Anzahl der Fenster mäkeln.

LG
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

par_ad hat geschrieben: Vermutlich haben Sie den Sinn meines Postings nicht erkannt und brandmarken mich gleich mit Ihrem erhobenen Zeigefinger.
Ich fürchte, ich habe den Sinn Ihres Postings nur allzu gut verstanden. Allein mir fehlt der Wille und die Einsicht, Ihnen zuzustimmen. ;)
Golatz ist ein Beispiel für einen diabolisch verstandenes und falsches Bild von Kirche.
Unsinn. Der Golatz ist einer, der gerne quatscht und dabei den Mund ein bißchen zu weit aufreißt. Dem fehlen die Grenzen. Diabolisch ist der aber nun wirklich nicht. Mit aller Vorsicht gesprochen liegt die Verwirrung ganz auf Ihrer Seite und der Seite derer, die hier gleich teuflische Verschwörungen wittern. Die Angst vor dem "anderen", das Zum-Schweigen-bringen-Wollen der abweichenden Meinung, der Ausschluß und die Bestrafung des Abweichlers, das ist ein Zeichen des unerlösten Menschen und der Kirche, die die Nachfolge Christi verfehlt.

Ich stimme Fiore darin zu: Die Kirche, die sich ihrer Sache sicher ist, spricht mit solchen Leuten. Sie macht sie nicht mundtot. Was für Strukturen sich darin offenbaren, daß man ausgerechnet einen wie den Golatz schon nicht erträgt, sondern als Bedrohung für den eigenen Glauben ansieht, möchte ich in der Tiefe gar nicht ansehen.
Wann raffen es auch die Letzten, daß es bei diesen Herrschaften auf die Zerstörung der von Gott gewollten, einzigen Kirche hinausläuft?
Hier irren sie leider gewaltig. Die von Gott gewollte Kirche hat mit Ihrem Kasernenhof herzlich wenig zu tun. Und wenn Sie ihr Bild eines kirchlichen Kadavergehorsams mit dem Leib Christi verwechseln, wird es höchste Zeit, daß da etwas "zerstört" wird. ;)
P.S.: Nein, die Kirche ist kein Kasernenhof. - Aber auch keine Demokratie. - Kirche ist "von oben her" verfasst.
Die Kirche ist von oben her gestiftet, aber nicht von oben "verfaßt". Das ist ein Unterschied. Wer alles, aber auch alles an der Kirche als "eikon" Christi versteht, auch ihre menschlichen (manchmal allzu menschlichen!) Ordnungen, der landet leider bei der Idolatrie der Institution, nicht aber bei dem, was Christus für uns und von uns will.

Noch einmal: Der Golatz redet dummes Zeug, aber er leugnet weder die Auferstehung Christi noch die Jungfrauengeburt. Er will, daß in der Kirche ein paar Sachen anders laufen, und das äußert er platt und populistisch. Aber ein wirklicher "Glaubenszerstörer" sieht anders aus.

Mit bestem Gruß
SD
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par_ad
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Beitrag von par_ad »

@ SD

Von der r.-k. Kirche haben Sie offenbar wenig verstanden.

Und damit Schluß der Diskussion von meiner Seite aus.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

par_ad hat geschrieben: Von der r.-k. Kirche haben Sie offenbar wenig verstanden.
Vielleicht. Ich arbeite noch daran, die Kirche zu verstehen. Das dauert lange genug. Die r.-k. Kirche kommt später.
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Raphael

Beitrag von Raphael »

FioreGraz hat geschrieben:..............., Thomas v. Aquin war zu Lebzeiten auch ein Golatz.
Ich habe selten so einen Blödsinn gelesen .....

Das toppt tatsächlich Deine Einlassungen zu kulturellen Fragen, Fiore! :roll:

par_ad
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Beitrag von par_ad »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
par_ad hat geschrieben: Von der r.-k. Kirche haben Sie offenbar wenig verstanden.
Vielleicht. Ich arbeite noch daran, die Kirche zu verstehen. Das dauert lange genug. Die r.-k. Kirche kommt später.


Sie :ikb_censored: zeigen natürlich auch, daß Sie NICHTS verstanden haben.

Schon mal was von "Dominus Jesus" gehört? - Wenn nicht, dann :ikb_censored:.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

par_ad hat geschrieben:Sie :ikb_censored: zeigen natürlich auch, daß Sie NICHTS verstanden haben.
Vielleicht habe ich auch nur besser verstanden, als Ihnen lieb ist?
Schon mal was von "Dominus Jesus" gehört? - Wenn nicht, dann :ikb_censored:
Dominus Iesus ist ein wichtiges und wertvolles Dokument, das ich natürlich kenne. Es werden darin sehr wichtige und grundsätzliche Aussagen zur Natur der Kirche Christi gemacht. Allerdings finde ich darin nichts, was Ihre Aussagen hier rechtfertigt. Schon gar nicht diesen Ton. Was ist nur in Sie gefahren? :roll:
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Mittwoch 17. Januar 2007, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Raphael hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:..............., Thomas v. Aquin war zu Lebzeiten auch ein Golatz.
Ich habe selten so einen Blödsinn gelesen .....

Das toppt tatsächlich Deine Einlassungen zu kulturellen Fragen, Fiore! :roll:
Ach tatsächlich? Meinst du seine Diputationen, polemischen Schriften sind als erbauliche Literatur zum Einschlafen gedacht oder meinst du seine relativ späte Aufnahme ins "consortium magistrorum" erfolgt weil er ein unscheibares unbekanntes Bürscherl war?

LG
Fiore
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Linus
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Beitrag von Linus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:[Schon gar nicht diesen Ton. Was ist nur in Sie gefahren? :roll:
Nicht was, sondern wer ist in Sie gefahren, musst du Fragen ;)
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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

FioreGraz hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:..............., Thomas v. Aquin war zu Lebzeiten auch ein Golatz.
Ich habe selten so einen Blödsinn gelesen .....

Das toppt tatsächlich Deine Einlassungen zu kulturellen Fragen, Fiore! :roll:
Ach tatsächlich? Meinst du seine Diputationen, polemischen Schriften sind als erbauliche Literatur zum Einschlafen gedacht oder meinst du seine relativ späte Aufnahme ins "consortium magistrorum" erfolgt weil er ein unscheibares unbekanntes Bürscherl war?

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Was das kirchenpolitische Hickhack angeht ist das gar nicht so verkehrt. In dem Bereich hat Stephen_D auch schon ganz recht, wenn er zur Unaufgeregtheit rät.

Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Im Gegensatz zu Thomas vertritt Golatz einen lehramtlich unfehlbar verurteilten theologischen Irrtum: Die Frauenweihe. Dieser Punkt betrifft den Glauben und duldet keine Milde.
Zuletzt geändert von Pelikan am Mittwoch 17. Januar 2007, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Es geht weiter:
"Bischof Schwarz: Enttäuscht von jüngsten Ereignissen", kath.net am 17. Januar 2007, 09:37:
Der Linzer Bischof ging auch auf die Forderung nach einer sofortigen Suspendierung ein, die einige Katholiken als Konsequenz forderten. Sie verlange „eine genaue kirchenrechtliche Prüfung unter Einbeziehung aller Fakten rund um seine Person und seine Tätigkeiten. Das umfasst mehr als die zum Teil widersprüchlichen Aussagen in diesem Zeitungsinterview.“
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Im Gegensatz zu Thomas vertritt Golatz einen lehramtlich unfehlbar verurteilten theologischen Irrtum: Die Frauenweihe. Dieser Punkt betrifft den Glauben und duldet keine Milde.
Über das Thema haben wir schon nen eigenen Thread, zur Unfehlbarkeit des Dokuments an sich, diese ist diesbezüglich so schwamig geschrieben das es einer "Zusatzfeststellung" der GK bedurfte. Die Unfehlbarkeit hängt aber sehr wohl an der "Eindeutigkeit", die GK ist hierzu zu einer "nachträglichen" Feststellung ungeeignet und unbefugt, auch wenns gerade politisch genehm war.

Weiters fehlt für die Aussage als depoitum fidei, trotz allem eine Rezeption durch den "sensus fidei", wenn auch nicht formal und die wird dem Dokument meiner Meinung nach versagt bleiben.
Und zu guter letzt ist hier die TRadition selbst an sich nicht vollständig geklärt.

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thaddaeus06
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Beitrag von thaddaeus06 »

..............., Thomas v. Aquin war zu Lebzeiten auch ein Golatz.
Darf ich mich hier einmal einschalten? Als jemand, der den heiligen Thomas und dessen Werk über viele Jahre mit wachsender Liebe studiert hat, kann ich nicht anders als diesen Einwand für sehr unzutreffend halten.

Thomas hat zwar immer seine eigene Vernunft als erste Autorität postuliert und durchaus gesagt, man müsse dem Gewissen auf auf die Gefahr hin folgen, dass es irrt.
Das alles hinderte ihn jedoch nicht, all sein Schreiben und Tun der Autorität der Kirche zu unterwerfen. Das hat er ausdrücklich gesagt und auf sein gesamtes Werk bezogen.
Diese Haltung des Thomas, die der moderne Vestand mit oft weniger Licht zuweilen nicht leicht versteht und als Kadavergehorsam abtut, kommt bei Thomas aus einer großen inneren Souveränität und klug-demütiger Abwägung.

Klugheit und Demut, das sind eben zusammengehörige und miteinander erst funktionierende Geschwister, die für Vorreiter der Haltung des Herrn Golatz offensichtlich für unvereinbare Feinde gehalten werden.

Es stimmt zwar sehr wohl, dass die Kirche häufig iher Quertreiber heiligspricht, es dürften allerdings nicht solche sein, die das moderne Revolutions-Schema als Kampfmittel in die Kirche tragen. So geht das einfach nicht.

Gruß Johannes

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Darf ich mich hier einmal einschalten? Als jemand, der den heiligen Thomas und dessen Werk über viele Jahre mit wachsender Liebe studiert hat, kann ich nicht anders als diesen Einwand für sehr unzutreffend halten.
Und trotzdem bist du der Meinung Thomas war ein Leisetreter und Nicht-Anecker?
Dann hast du aber min 50% seiner Schriften als nicht Thomaswürdig entsorgt.

Ich spreche hier nicht das er Dogemen verletzt etc.
Aber in seiner Zeit war er ein doch sowas wie Revoluzer und hat sich mit den theologischen Größen seiner Zeit sehr wohl auf heftigste geistig duelliert.

LG
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Beitrag von thaddaeus06 »

FioreGraz hat geschrieben: Und trotzdem bist du der Meinung Thomas war ein Leisetreter und Nicht-Anecker?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ist man ein Leisetreter und nicht-Anecker, wenn man wie Thomas handelt?

Albertus nannte den Thomas, als man ihn den stummen Ochsen schimpfte, jemanden, dessen Brüllen man bis an die Enden der Erde hören werde. Das ist ja dann auch der Fall, zumal Thomas der wohl zur Chefetage des Katholischen gehört.

Wieso Leisetreter?

Gruß, Johannes

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@thaddaeus06

Die Intention meiner Aussage war igentlich eine andere. Ich wollte damit sagen das öffetnliche Kritik, Meinungsäuserung, etc - ohne mich jetzt auf gerechtfertigt oder ungerechtfertig, Wahrheit oder Irtuum zu beziehen - sehr wohl in der Kriche möglich ist und war. Früher ein T.v.A. der halt eine polemische Schrift aufsetze, heute mit den Medien ala Golatz. Wobei mir sehr wohl bewußt ist das man einen Golatz nicht mit T.v.A vergleichen kann, es geht mir nur um die "Wirksamkeit" und "Methodik", die zeitbedingt verschieden in ihrer Intention aber gleich ist.
Strafsanktionen diesbezüglich sind Kontraproduktiv, Irtümern muß man mit der Wahrheit entgegetreten und nicht mit ängstlichen Strafaktionen.

Im weitern gilt für mich persönlich zu Golatz, wenn ich jeden Rülpser auf die musikalische Qualität abklopfen würde, hätte ich keine Zeit mehr für essen, schlafen und sterben. Und Golatz Auswürfe sind nicht mehr als Rülpser, die von jedem Volkschulkind wahrscheinlich besser vorgetragen werden.

LG
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linzer Bischof kritisiert manche Pfarren wegen „relativ unbekümmerten Anspruchsdenken“ – Fastenhirtenbrief im Wortlaut, kath.net am 18. Januar 2007, 10:46.
„Die katholische Kirche in der lateinischen Tradition hält entschieden an der Ehelosigkeit des Priesters fest.“ Dies betont der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz in seinem jetzt veröffentlichten Fastenhirtenbrief, der am 1. Fastensonntag in allen Gottesdiensten in der Diözese Linz verlesen wird. Schwarz betonte, dass ein Priester letztlich nur durch einen Priester ersetzt werden könne und meinte, dass es weh tue, dass das Zeichen eines um Jesu Christi Willen ehelosen Lebens in unserer säkularisierten Gesellschaft kaum mehr verstanden werde.
:jump: :jump: :jump:
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Beitrag von ottaviani »

ich bezweifle das den worten taten folgen das kenn man ja seit 40 jahren von den bischöfen

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

ottaviani hat geschrieben:ich bezweifle das den worten taten folgen das kenn man ja seit 40 jahren von den bischöfen
Wenn Taten folgen würden, hieße das doch, dass man Priester heiraten lassen würde - ich wünsche mir also eher, dass es so bleibt und dass eben keine Taten (sprich: Abschaffung des Zölibats) folgen... :mrgreen: ;)

natürlich bleibt die Kirche bei ihrer Ansicht, da können die PGR von sonstwo unvernünftig fordern, was sie wollen... :ja:
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Freitag 19. Januar 2007, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Linus »

Ottaviani meint wohl eher Taten der Suspension für links vom Pferd gefallene., beste EcHo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:Ottaviani meint wohl eher Taten der Suspension für links vom Pferd gefallene., beste EcHo
Oh mei, das ist die Mühe doch nicht mal wert - in dem Augenblick haben die mehr Aufmerksamkei und Pressemeinung etc...
und das muss nicht sein...
8)
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Beitrag von ottaviani »

Also sollen sie mit ihren thesen weiter die ihnen anbertrauten gläubigen vergiften?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

ottaviani hat geschrieben:Also sollen sie mit ihren thesen weiter die ihnen anbertrauten gläubigen vergiften?
Die Gläubigen sind nicht die Schäfchen, die jedes Wort ungefragt übernehmen... Gott sei Dank nicht... zum vergiften gehören zwei: Einer der es versucht und einer der sich vergiften lässt!
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ecce Homo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Also sollen sie mit ihren thesen weiter die ihnen anbertrauten gläubigen vergiften?
Die Gläubigen sind nicht die Schäfchen, die jedes Wort ungefragt übernehmen... Gott sei Dank nicht... zum vergiften gehören zwei: Einer der es versucht und einer der sich vergiften lässt!
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Ich glaube, Du hast keine Vorstellung davon, welch großen Einfluß auf die Leute ein Pfarrer hat. Das hat sich immer wieder bestätigt, und es ist völlig egal was er dabei vertritt.
In der Schweiz folgt eine ganze Pfarre dem hyperliberalen Franz Sabo gegen den Bischof, auf der anderen Seite ist z.B. in Hattersheim der größte Teil der Gemeinde dem Pfarrer Milch gegen den Bischof gefolgt, als er wegen seiner Unterstützung von Lefebvre suspendiert wurde.

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