Symbolik der lit. Kleidung

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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cathol01
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Symbolik der lit. Kleidung

Beitrag von cathol01 »

Das Thema wurde aus der "modernen Kirchenarchitektur" abgesplittet (Jürgen)

Nichts gegen Symbole, aber was mich stört, sind Symbole auf Symbolen. Z.B. ist die Stola an sich ein Symbol. Wieso muss man da noch ein zusätzliches Symbol, etwa ein Kreuz, oder gar eine kitschige Stickerei mit Maria oder irgendeiner biblischen Szene draufmachen?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Lucia

Beitrag von Lucia »

Wofür ist die Stola ein Symbol?

Edith
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Beitrag von Edith »

Lucia Hünermann hat geschrieben:Wofür ist die Stola ein Symbol?
Fürs Priestertum?

Kommend vom Gebets-Schal des Judentums?

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Was ich für die Stola (die eine Art Amtsinsignie ist - auf die Entstehung möchte ich hier nicht länger eingehen) geschrieben habe, gilt für liturgische Kleidung allgemein. Nach dem II. Vat. Konzil wurde liturgische Kleidung grundsätzlich in Frage gestellt, aber ich denke, liturgische Kleider, die in den Farben des Kirchenjahres sind und insofern schon etwas symbolisieren, sind liturgische Zeichen mit einer hohen Ausdruckskraft.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ok, dann trotzdem nochmal genauer zur Stola:
Es ist eine Amtsinsignie, die schon früh begegnet (ab 4. Jh., im Westen ab 6. Jh.). In Rom war sie zunächst nur als Pallium für den Papst gedacht und wird ab dem 9. Jh. zur Insignie für den höheren Klerus, "Festkleid" genannt (siehe Sir 6,31).
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Kunzler in 'Liturgie der Kirche' (S. 208) hat geschrieben:Die Amtsinsignien haben ihren Ursprung in Rangabzeichen römischer Beamter und Richter; die Frage, wie sie dem Klerus zugewachsen sind, ist nicht endgültig geklärt. Neben den bischöflichen Amtsinsignien (Pontifikalien) ist die Stola heute die auffallendste Amtsinsignie ... "Ohne auf die komplizierte und vielfach noch undurchsichtige Entwicklung" einzugehen, hält Berger fest "Bei Pallium, Orarium, Stola und deren byzantinischen Gegenstücken ... handelt es sich um ein Ende des 4. Jahrhunderts mit kaiserlicher Genehmigung oder zumindest Duldung in den kirchlichen Brauch übernommenes Würdezeichen analog dem pallium discolorum der thodosianischen Kleiderordnung."
Gruß Jürgen

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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

cathol01 hat geschrieben: Nach dem II. Vat. Konzil wurde liturgische Kleidung grundsätzlich in Frage gestellt
????
Wie in frage gestellt? Und von wem? Und last but not least - warum? Oder habe ich da Entscheidendes nicht mitbekommen?

Geronimo

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Merke: die Betonung liegt hier auf "nach". Und was wurde "nach" nicht in Frage gestellt? Dies aufzuzählen ist sicherlich leichter als der umgekehrt Fall, die Aufzählung all dessen, was in Frage gestellt wurde und wird.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Lucia

Beitrag von Lucia »

Bevor ich Messdiener wurde, war eine Stola für mich ein Omi-Kleidungsstück, sowas:

Bild

und die Priester-Stola eben eine "stilisierte richtige" Stola. Habe ich das richtig verstanden?: Die Symbol-Bedeutung ist also die eines Ettiketts, wo draufsteht: "Hier steckt ein Priester (bzw. Diakon) drin."

Wenn das die ganze Symbolik sein soll, dann finde ich es gut und richtig, wenn noch andere Symbole, die dieses "simple" Etikett ausdeuten, dazu kommen.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Das Bild finde ich gut. Wer ist das?

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Lucia Hünermann hat geschrieben:Bevor ich Messdiener wurde, war eine Stola für mich ein Omi-Kleidungsstück, sowas:

Bild
Hm. Verflixt junge Omi. Mit der würde ich glatt ausgehen (wenn ich nicht schon zu alt für die Omi wäre).
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Lucia

Beitrag von Lucia »

Typisch Männer ....

Das Mädel kenn' ich nicht persönlich - vermutlich ein Model.

Und Stolen kannte ich als Kind eben nur von meiner Omi - hauptsächlich selbstgehäkelte dunkelblaue oder schwarze. Aber sowas habe ich nicht auf die Schnelle im Netz gefunden.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stefan hat geschrieben:»Das Bild finde ich gut. Wer ist das?«
Liest deine Frau hier in der Regel auch nicht mit? :lol:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Stefan hat geschrieben:Das Bild finde ich gut. Wer ist das?
Ja ja, die Fastenzeit hat begonnen! :mrgreen: :mrgreen:

Heinrich

Bernd Heinrich Stein

Re: Symbolik der lit. Kleidung

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

cathol01 hat geschrieben:Das Thema wurde aus der "modernen Kirchenarchitektur" abgesplittet (Jürgen)

Nichts gegen Symbole, aber was mich stört, sind Symbole auf Symbolen. Z.B. ist die Stola an sich ein Symbol. Wieso muss man da noch ein zusätzliches Symbol, etwa ein Kreuz, oder gar eine kitschige Stickerei mit Maria oder irgendeiner biblischen Szene draufmachen?
Als Symbol ist nur dann etwas wirksam (und erkennbar), wenn es allgemein oder innerhalb eines bestimmten Kreises (z.B. bei Geheimbünden) als Symbolisierung von etwas geeignet ist. ie Stola als solche ist also (für die Allgemeinheit) eher ungeeignet. Da sich ein Priester kaum mit einem Kreuz bekleiden kann, ist die Abbildung für mich kein Symbol auf einem Symbol.

Heinrich

Stefan

Beitrag von Stefan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:»Das Bild finde ich gut. Wer ist das?«
Liest deine Frau hier in der Regel auch nicht mit? :lol:
Es ist wohl mal wieder an der Zeit, über Schöpfungstheologie zu reden :mrgreen:

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