Schöpfungsordnung wissenschaftlich richtig?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Marcus
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Schöpfungsordnung wissenschaftlich richtig?

Beitrag von Marcus »

Zum Threadthema habe ich folgendes gelesen:
4. Die Erschaffung der sichtbaren Welt.

Frage: Was bedeutet der Satz "Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen?"

Antwort: Im Originaltext, also im Hebräischen, bedeutet der Ausdruck für "Tag" auch "Zeitspanne", also kann er auch Jahrtausende und Jahrmillionen bedeuten. Die Ordnung, nach welcher die Erschaffung der Welt in der Bibel geschildert wird, ist wissenschaftlich richtig.
Quelle: ORTHODOXE KATHECHESE
Gen. 1 lässt, wie ich bereits mehrmals gelesen habe, wegen der Mehrdeutigkeit mancher Begriffe weite Auslegungsspielräume zu, so dass die Schöpfungsgeschichte nicht im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen muss. Das „Problem“, das viele mit Gen 1 haben, besteht u.a. darin, dass ja die Sonne erst am 4. Tag erschaffen worden ist. Das Licht war nach der Bibel aber von Anfang an dar (welches Licht ist gemeint?). Ferner impliziert Gen 1,16, dass auch der Mond ein selbstleuchtender Himmelskörper ist. Die Vögel sind nach Gen. 1,20 auch älter als die Landtiere. Die Wissenschaft sieht das nach meinem Wissen genau umgekehrt.

Mich würde es daher interessieren, ob der hebräische Urtext auch hier eine andere Auslegung erfahren kann, also dass z. B. die Sonne gleich zu Beginn geschaffen worden ist? Diese Möglichkeit müsste doch eigentlich bestehen, wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass die Ordnung, nach welcher die Erschaffung der Welt in der Bibel geschildert wird, wissenschaftlich richtig sei.

Nur um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin kein Freund der darwinistischen Evolutionstheorie, interessiere mich allerdings für Exegesen über die Schöpfungsgeschichte, welche zu Ergebnissen führen sollen, die auch ein Wissenschaftler nicht beanstanden kann. Ich möchte vor allem ein paar Argumente sammeln, um bei
denkbaren Disputationen mit naturwissenschaftlich gebildeten Atheisten etwas Munition zu haben.

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

@Marcus

Lassen wir vorab mal die xxx-tage außen vor, und lesen was in der Hl. Schrift steht:Gen 1.1 schreibt:

"Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde."

Punkt – Ende von Satz 1.

Dieser Satz hat es gewaltig in sich, warum (?), weil hier Himmel und Erde bereits hinsichtlich ihres Werdens von Gott geschaffen sind.

D. h., Gott hat "IM ANFANG", noch vor jedem (zählbaren-)Tag "Himmel und Erde erschaffen."Das wiederum erklärt auch der 2. Satz von Gen 1.f.

Erst im dritten Satz wird aus dem Werden die Schöpfung an sechs Tagen ins Sein gesetzt durch das Wort: Gen 1. 3 = Da sprach Gott: Es werde...

Vielen ist die Bedeutung und die Tragweite von Gen 1.1. nicht klar, und es wird mit den zählbaren sechs Tagen wüste abenteuerliche Spekulationen betrieben, die völlig daneben liegen.

Erst wird geschaffen, dann wird ausstaffiert (in Tagen) und zu guter Letzt kommt das Wirken da der Vater auch jetzt noch am Wirken ist wie unser Herr Jesus Christus auch wirkt und es uns gesagt hat. (Joh 5,17).

Die hl Schrift ist kein Lehrbuch der Naturwissenschaft, sie will es auch nicht sein. Sie ist ein religiöses Buch, und deshalb kann man aus ihr keine naturwissenschaftlichen Auskünfte erhalten, nicht erfahren, wie die Weltentstehung naturgeschichtlich verlaufen ist, sondern nur religiöse Erkenntnis aus ihr gewinnen.

Man müsse unterscheiden zwischen Darstellungsform und
dargestelltem Inhalt.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
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Linus
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Re: Schöpfungsordnung wissenschaftlich richtig?

Beitrag von Linus »

Marcus hat geschrieben:Das „Problem“, das viele mit Gen 1 haben, besteht u.a. darin, dass ja die Sonne erst am 4. Tag erschaffen worden ist. Das Licht war nach der Bibel aber von Anfang an dar (welches Licht ist gemeint?).
Ich glaube an Jesus Christus ... Gott von Gott... Licht vom Licht....
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

@ EinChrist und Linus

Vielen Dank für Eure Beiträge.

Im Grunde gebe ich Euch beiden recht. Einem Atheisten, der einem Christen anhand seines naturwissenschaftlichen Wissens beweisen will, dass das Christentum und Religion überhaupt „Schwachsinn“ seien, braucht man mit Gen 1,1 jedoch nicht zu kommen. Der würde das sofort als Ausrede ansehen und sich über seinen christlichen Gesprächpartner vielleicht noch lustig machen, dass er keine Argumente hat

Mich interessiert es daher, wie man in der Orthodoxie darauf kommt bzw. wie man es anhand des Urtextes rechtfertigt, dass die Erschaffungsordnung in Gen 1 richtig sei. Die Reihenfolge in Gen 1 stimmt ja weitgehendst mit den wissenschaftlichen Studien überein. Probleme: Erschaffung der Sonne und des Mondes am 4 Tag, Erschaffung der Vögel vor den Landtieren.
Wenn es heißt „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“, kann man natürlich das auch so interpretieren, als seien mit dem Himmel auch Sonne, Mond und Sterne geschaffen worden. Weshalb werden Sonne und Mond jedoch noch mal separat, und zwar später aufgeführt?

Wenn man mit einem Naturwissenschaftler darüber ein sachliches Gespräch führen will, wird man eine für ihn schlüssige Erklärung brauchen.

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

@Marcus

Mag sein, aber es gibt Schnittmengen mit Verknüpfungen die ein gegenseitiges Verständnis erwirken.

Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.

Diese Worte, mit denen die Heilige Schrift anhebt, wirken auf mich wie der festliche Klang einer großen alten Glocke, der von weit her mit seiner Schönheit und Würde das Herz anrührt und es etwas von dem Geheimnis des Ewigen ahnen lässt.

Der Schöpfungsbericht scheint einem geordneten Schema zu folgen. Wenn man ihn aufmerksam liest, wird man feststellen, dass der Schöpfer die Formlosigkeit der Erde in den ersten drei Tagen angeht und die Leere in den letzten drei Tagen.

Am ersten Tag rief Gott das Licht ins Dasein und schied das Licht von der Finsternis, um dadurch Tag und Nacht zu schaffen Gen 1,3-5. So entstand die irdische Zeit.

Am zweiten Tag machte Gott den Himmel und das Meer, indem er das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes schied. Gen 1,6-8.
So entstand der irdische Raum.

Am dritten Tag schuf Gott das Land und die Vegetation (Gen 1,9-13). So begann das irdische Leben. Damit waren die drei Grundbedingungen irdischen Daseins vorhanden:
Zeit – Raum – und Leben.
Ebenso waren damit die drei wesentlichen Voraussetzungen menschlicher Existenz gegeben: Licht, Wasser und Nahrung. Diese drei Bereiche verlangten nach Beherrschern.

Am vierten Tag schuf Gott die Sonne, den Mond und die Sterne, damit sie über Tag und Nacht herrschen (Gen 1,14-19), d.h. über den zeitlichen Bereich , der bereits am ersten Tag entstanden war.

Am fünften Tag erschuf er die Fische und die Vögel, damit sie den Himmel und das Meer füllten (Gen 1,20-23) und den räumlichen Bereich beherrschten, den Gott am zweiten Tag gemacht hatte.

Am sechsten Tag schuf Gott die Tiere und den Menschen, damit sie über das Land und die Vegetation herrschten, d.h. über den Lebensbereich, den Gott am dritten Tag gemacht hatte. Es besteht eine Übereinstimmung zwischen dem, was Gott an den ersten drei Tagen und was er an den letzten drei Tagen gemacht hat.

Zuerst schuf Gott die Struktur und dann die Beherrscher.
Ist dies bloßer Zufall? Ich glaube nicht.

Durch sorgfältige Lesen des Textes lässt sich ein einfacher, aber tief zusammenhängender Aufbau ausmachen, der wertvolle Hinweise darauf gibt, wie der Schöpfungsbericht der Genesis von seinen israelitischen Lesern damals wahrscheinlich verstanden wurde.
Außerdem wird für den siebten Tag kein Ende angegeben, eben weil er keine 24-Stunden-Zeitspanne bezeichnet, sondern die Ruhe Gottes, besser noch die Sabbat-Struktur der Schöpfung für den Menschen.

Noch mehr aber hilft er uns, den Sinn und die Bedeutung der Schöpfung selbst zu verstehen. Kurz: Er zeigt uns, was und warum Gott geschaffen hat.

Eine wunderbare Vertiefung über die Erschaffung der Welt kannst du im Breviloquium des hl. Bonaventura nachlesen. Ein Juwel.

Eine gesegnete Fastenzeit wünscht,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

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Linus
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Beitrag von Linus »

Marcus hat geschrieben:Einem Atheisten, der einem Christen anhand seines naturwissenschaftlichen Wissens beweisen will, dass das Christentum und Religion überhaupt „Schwachsinn“ seien, braucht man mit Gen 1,1 jedoch nicht zu kommen.
Einem Atheisten komme ich gewöhnlich garnicht mit der Bibel. ("Märchenbuch auf litterarisch hochstehendem Niveau")
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

@EinChrist

Ein wirklich schöner und lesenswerter Beitrag. Danke schön!
Linus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Einem Atheisten, der einem Christen anhand seines naturwissenschaftlichen Wissens beweisen will, dass das Christentum und Religion überhaupt „Schwachsinn“ seien, braucht man mit Gen 1,1 jedoch nicht zu kommen.
Einem Atheisten komme ich gewöhnlich garnicht mit der Bibel. ("Märchenbuch auf litterarisch hochstehendem Niveau")
Einem Atheisten würde ich auch nicht mit der Bibel kommen. Warum auch? Im Regelfall kommen die einem damit bereits zuvor, um ihren christlichen Menschen nicht zuletzt anhand der Schöpfungsgeschichte zu zeigen, dass die Bibel ein „Märchenbuch auf literarisch hochstehendem Niveau“ sei.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Im Grunde gebe ich Euch beiden recht. Einem Atheisten, der einem Christen anhand seines naturwissenschaftlichen Wissens beweisen will, dass das Christentum und Religion überhaupt „Schwachsinn“ seien, braucht man mit Gen 1,1 jedoch nicht zu kommen. Der würde das sofort als Ausrede ansehen und sich über seinen christlichen Gesprächpartner vielleicht noch lustig machen, dass er keine Argumente hat.
Ach so einem netten Menschen kann man schon mal sagen daß die Schrift kein Naturkundbuch oder wissenschftliche Abhandlung ist sondern das Verständnis der damlaigen Zeit der göttlichen Offenbarung.
In Fall der beiden Schöpfungsberichte der gebildeten Schicht und der mündlichen Tradierung (Volksfrömmigkeit) vor 3000 Jahren.
Und es war nicht Gottes Aussageabsicht wissenschaftliche Wahrheiten zu offenbaren, dazu hat er uns die Vernunft gegeben, sondern göttliche Wahrheiten, das diese natürlich die auch bis zu einem gewissen Grad in den Bildern auch naturwissenschaftlich widerspiegelt ist logisch. Aber wie gesagt die Schrift ist weder für die Wissenschaft damals noch heute geschrieben, noch für die in 1000 Jahren.

Was das Märchenbuch betrifft, auch wenn alles nicht unbedingt immer durch die graue Gelehrtenbrille stimmt so heißt das nicht das sie Lügt. Es gibt auch in der Wissenschaft solche Dinge, nehmen wir nurmal Schrödingers Katze, ohne seine Theorie anzuzweifeln, seine Theorie mag unbestreitbar stimmen, keiner wird jedoch ne Katze in einne Box stecken, vergiften und dann die verschiedenen Zustände beobachten können. Und gerade die Wissenschaft sollte bei sowas das "Maul" halten, gerade was sie heute sagt ist morgen überholt und ein Ammenmärchen, das sollten die selbsternannten Vernunftbringer mal sehen, während der Schriftsinn, die Aussageabsicht Gottes immerwährend richtigbleibt. Schrödingers Katze mag morgen nur für Lacher sorgen, "Du sollst nicht töten" wird bis zum Ende der Zeit stimmen.

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Peter47
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Beitrag von Peter47 »

hl. Tertullian hat geschrieben:credo, qia absurdum!
Als Naturwissenschaftler stimme ich dieser Analyse zu. Nur die Schlußfolgerung "credo" läßt sich mit den Gesetzen der Logik nicht nachvollziehen.
FioreGraz hat geschrieben:Und gerade die Wissenschaft sollte bei sowas das "Maul" halten, gerade was sie heute sagt ist morgen überholt und ein Ammenmärchen
Newton wurde durch Einstein weder widerlegt noch überholt. Naturwissenschaftler lernen Neues, ohne das bisherige Wissen zum Müll werfen zu müssen!

Ich wünsche auch den heutigen Theologen die Möglichkeit zu neuem Erkenntnisgewinn.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Newton wurde durch Einstein weder widerlegt noch überholt. Naturwissenschaftler lernen Neues, ohne das bisherige Wissen zum Müll werfen zu müssen!
Achja, stimmt die Anahme das Licht aus Partikeln besteht und der Äther existiert noch immer.... :hmm:

LG
Fiore
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Raphael

Beitrag von Raphael »

Peter47 hat geschrieben:
hl. Tertullian hat geschrieben:credo, qia absurdum!
Als Naturwissenschaftler stimme ich dieser Analyse zu. Nur die Schlußfolgerung "credo" läßt sich mit den Gesetzen der Logik nicht nachvollziehen.
Daß der Glaube für Außenstehende absurd erscheinen kann (aber nicht muß), weiß schon die Bibel:
Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.
Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.
Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit,
für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

(1 Korinther 1, 21 ff.)

Peter47
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Beitrag von Peter47 »

Hallo Raphael,
gehört Tertullian nicht mehr zum Chor der Heiligen?

LG
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(gottgläubig, nicht mehr kirchengläubig)

Raphael

Beitrag von Raphael »

Peter47 hat geschrieben:Hallo Raphael,
gehört Tertullian nicht mehr zum Chor der Heiligen?

LG
Peter
(gottgläubig, nicht mehr kirchengläubig)
Nach Bautz ist Tertullian Kirchenschriftsteller gewesen, jedoch kein Kirchenvater oder Kirchenlehrer: Tertullian

Er hatte Einfluß auf Kirchenväter und war stilbildend bei der Sprache der frühen Kirche.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peter47 hat geschrieben:gehört Tertullian nicht mehr zum Chor der Heiligen?
Noch nie.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Beitrag von Peter47 »

FioreGraz hat geschrieben:Achja, stimmt die Anahme das Licht aus Partikeln besteht und der Äther existiert noch immer.... :hmm:
Weder [Punkt] Das war für mich das "Aha-Erlebnis" in meinem Physikstudium! Was Licht "ist", kann kein Physiker "verstehen" und erst recht kein Nichtphysiker.
Ich verneige mich staunend vor dem Schöpfer!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Peter47 hat geschrieben:gehört Tertullian nicht mehr zum Chor der Heiligen?
Noch nie.
Danke für das Lernerlebnis.
Aber so richtig "Außenstehend" ist Tertullian doch auch nicht.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Weder [Punkt] Das war für mich das "Aha-Erlebnis" in meinem Physikstudium! Was Licht "ist", kann kein Physiker "verstehen" und erst recht kein Nichtphysiker.
Ich verneige mich staunend vor dem Schöpfer!
Dann wurde aber Newton genauso wie die Schrift widerlegt und seine Hilfskonstrukte sind das gleiche wie die Märchen der Genesis.

Genauso kann man sagen die SChrift ist nicht widerlegt, den kein Mensch kann die Schöpfung verstehen, kein Gläubiger und schon gar kein Ungläubiger. Auch die Gensis ist im Endefeckt ein theologisches (von Gott inspiriertes) Hiflskonstrukt.

LG
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Peter47
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Beitrag von Peter47 »

Ich versuche es mal für Nichtphysiker:
Die Existenz des Äthers war für die Physiker nur ein Glaubensfaktum! Als er sich nicht im Versuch nachweisen ließ, verzichtete man auf diese Vorstellung.
Die Newtonschen Gesetze sind in der neuen Theorie enthalten und sie werden auch heute noch verwendet,
wenn die zu beachtenden Geschwindigkeiten klein sind gegenüber der Lichtgeschwindigkeit.
Ein Physiker weiß, dass z.B. bei Licht, keine menschliche Vorstellung (Welle, Korpuskel) die Wirklichkeit des Lichts richtig beschreibt.
Physik erklärt nicht die Welt. Aber man kann voraus- oder zurück- berechnen, was passiert.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ja aber im Endefeckt ist es dann ein Märchen wie die Schrift.

Als man merkte (aufgrund der Wissenschaft) das die Schöpfung sich so nicht nachweisen lässt (auser bei verrückte Kreatonisten, aber es gibt ja auch wissenschaftler die verneinen die Existenz von Viren) verzichtete man auf diese bildliche Vorstellung. Die Aussageabsicht der Schriftsinn bleibt jedoch bis heute gültig Schöpfngsordnung, Schöpfungsauftrag, Gott der Schöpfer, Verantwortlichkeit des Menschen für die Schöpfung, ......

Ein und das selbe Schema, nur die Schrift darf man Märchen nenne, Newton aber nicht als Gschichteldrucker bezeichnen.

LG
Fiore
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Peter47
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Beitrag von Peter47 »

FioreGraz hat geschrieben:... Newton aber nicht als Gschichteldrucker bezeichnen.
Ich verstehe auch von Augustinus zu wenig. Aber nie würde ich mich zu seinen Gedanken abfällig äußern.
Vielleicht würde ich behaupten, dass es seine Ideen waren ...

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Ihr Lieben,

um aufs Thema zu kommen meine Frage:

Was ist denn wissenschaftlich richtig bei alles Wissenschaft?

+pth

Peter47
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Beitrag von Peter47 »

Wissenschaft ist Physik oder Briefmarkensammeln!
soll ein Kollege gesagt haben, der nicht für seine Bescheidenheit berühmt wurde.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Peter47 hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:... Newton aber nicht als Gschichteldrucker bezeichnen.
Ich verstehe auch von Augustinus zu wenig. Aber nie würde ich mich zu seinen Gedanken abfällig äußern.
Woher weißt Du, daß Du Dich zu seinen Gedanken nicht abfällig äußerst, wenn Du zu wenig von ihm verstanden hast? :hmm:
Peter47 hat geschrieben:Vielleicht würde ich behaupten, dass es seine Ideen waren ...
Welche denn?

Peter47
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Beitrag von Peter47 »

Hallo Raphael, alter Schwede!
Raphael hat geschrieben:
Peter47 hat geschrieben:Vielleicht würde ich behaupten, dass es seine Ideen waren ...
Welche denn?
Alle, die in seinen Büchern zu lesen sind.
Ich halte es für möglich, dass Augustinus auf alle seine Bücher das Urheberecht hat.
Er könnte das alles sebst erarbeitet haben und er wäre nicht der Ghostwriter von irgend jemand anderes!
Ich hoffe, das ist nicht abfällig über Augustinus geschrieben!
Es ist aber möglich, dass ich ohne Absicht mich falsch ausdrücke oder auch falsch verstanden werde....

LG
Peter

Raphael

Beitrag von Raphael »

Peter47 hat geschrieben:Hallo Raphael, alter Schwede!

Meinem Paß nach bin ich Deutscher! 8)
Peter47 hat geschrieben:Alle, die in seinen Büchern zu lesen sind.
Du darfst ruhig ein bißchen konkreter werden, schließlich geht es hier im Thread um »wissenschaftliche Richtigkeit der Schöpfungsordnung« ........
Peter47 hat geschrieben:Ich halte es für möglich, dass Augustinus auf alle seine Bücher das Urheberecht hat.

Was haben denn die "Urheberrechte an seinen Büchern" mit der wissenschaftlichen Richtigkeit seiner Ideen zu tun?
Peter47 hat geschrieben:Er könnte das alles sebst erarbeitet haben und er wäre nicht der Ghostwriter von irgend jemand anderes!
Was möchtest Du damit andeuten?
Peter47 hat geschrieben:Ich hoffe, das ist nicht abfällig über Augustinus geschrieben!
Es ist aber möglich, dass ich ohne Absicht mich falsch ausdrücke oder auch falsch verstanden werde....
Möglichkeiten gibt es viele, aber welche ist die richtige? :hmm:
Ist die Unordnung die richtige Ordnung?
Wo führt die Ordnung hin, wenn sie denn eingehalten wird?

Welche Antworten hat die Naturwissenschaft auf den Ursprung der Ordnung resp. Unordnung?

Peter47
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Beitrag von Peter47 »

Hallo Raphael, Alter Schwede!
Wie ich mir die Schöpfung vorstelle, kannst Du bei BR-Alpha nachschauen!
Raphael hat geschrieben: Welche Antworten hat die Naturwissenschaft auf den Ursprung der Ordnung resp. Unordnung?
Ordnung ist nur möglich, durch Einsatz von Energie. Der Rest ist Entropie! Demonstrationsbeispiel: mein Schreibtisch!
Nun gibt es seit 4,5 Milliarden Jahren in 150 Millionen km eine Energiequelle, die Sonne, mit einer Temperatur von etwa 5500 °C.
Um die Sonne herum ist außer uns hauptsächlich -270 °C kalter Weltraum.
Jede Ordnung bei uns, z.B. die Ordnung der DNA, kann nur in diesem Energiefluss bestehen.
Ich kann nur staunen, dass wir nur deshalb über die Welt nachdenken können,weil sie genau so ist, wie sie ist.
Praktisch jede Abweichung würde unsere Existens verbieten!

Ich konnte mir schon lange nicht mehr vorstellen, diesen Schöpfer um gutes Wetter fürs nächsten Wochenende zu bitten.
Aber Du glaubst an einen Schöpfer, der ständig sein Werk, spez. die Erde, im Auge behält
und der Leuten in der frühen Eisenzeit seine Nachrichten diktiert hat.
Bitte entschuldige, aber diese Vorstellung halte ich neuerdings für absurd.

Peter47
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Der ist gut!

Beitrag von Peter47 »

Noch ein Link zum Thema!

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Beitrag von FioreGraz »

Aber Du glaubst an einen Schöpfer, der ständig sein Werk, spez. die Erde, im Auge behält
Die Theorie das wir als auswurf der Gottheit zu betrachten sind (der große Uhrmacher) die sich nicht mehr um ihre Exremente kümmert, macht dich zum Freimaurer nicht zum Christen und ist als Annahme auch unlogisch.
und der Leuten in der frühen Eisenzeit seine Nachrichten diktiert hat.
Wer glaubt den das die Schrift diktiert wurde?????????? Mit Verlaub zwischen Inspiration und Diktion liegen 2000 Jahre und ein Unglaube du meinst also wohl eher Mohammed.

LG
Fiore
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Beitrag von Peter47 »

FioreGraz hat geschrieben:Die Theorie das wir als auswurf der Gottheit zu betrachten sind (der große Uhrmacher) die sich nicht mehr um ihre Exremente kümmert,
macht dich zum Freimaurer nicht zum Christen und ist als Annahme auch unlogisch.
Fiore, was unterstellst Du mir?
Ich stehe zu meiner höchsten Achtung vor dem Schöpfer und seinem Werk!
Den Glauben der Freimaurer halte ich ebenfalls für nicht mehr zeitgemäß!
Christ bin ich durch Erziehung und verinnerlichtes Wertesystem. Nicht mehr durch Glauben.
Zum eingreifenden Wirken Gottes in der Zeit gebe ich zu Bedenken, dass Gott zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden keine erkennbaren Unterschiede macht.
FioreGraz hat geschrieben:Wer glaubt den das die Schrift diktiert wurde?????????? Mit Verlaub zwischen Inspiration und Diktion liegen 2000 Jahre
und ein Unglaube du meinst also wohl eher Mohammed.
Unglaube hört sich moralisch abwertend an. Mir wär Nichtglaube lieber.
Zu den sogenannten "Heiligen Schriften" halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sie ohne die Mitwirkung von göttlicher Seite verfasst wurden.
Sie sind auch so hohe kulturelle Leistungen der Menschheit!

LG
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Den Glauben der Freimaurer halte ich ebenfalls für nicht mehr zeitgemäß!
:D

Peter, ich find Dich dufte ! :mrgreen:
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Peter47 hat geschrieben:Zum eingreifenden Wirken Gottes in der Zeit gebe ich zu Bedenken, dass Gott zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden keine erkennbaren Unterschiede macht
soso, und woher hast Du diese Erkenntnis ? :D
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Beitrag von Peter47 »

Sebastian hat geschrieben:
Peter47 hat geschrieben:Zum eingreifenden Wirken Gottes in der Zeit gebe ich zu Bedenken, dass Gott zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden
keine erkennbaren Unterschiede macht.
soso, und woher hast Du diese Erkenntnis ? :D
Warum hat "ER" das Erdöl in Arabien versteckt oder sogar im Iran! und nicht im Erzbistum Köln? :hmm:

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Christ bin ich durch Erziehung und verinnerlichtes Wertesystem. Nicht mehr durch Glauben.
Werteerziehungschristentum ist weit verbreitet (in der Regel hält man sich aber nicht mal an die anerzogenen Werte), aber nachdem Glaube eine Gnade ist würde es vielleicht nicht schaden um den selbigen zu bitten anstatt sich mit der Illusion einer religösen Vererbungslehre zu begnügen.
Zum eingreifenden Wirken Gottes in der Zeit gebe ich zu Bedenken, dass Gott zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden keine erkennbaren Unterschiede macht.
Teils hast du recht (vgl. MT 5,45), teils auch nicht (vgl. den Rest der Erfahrungs und Offenbarungsgeschichte Gottes (auch Heilige Schrift genannt).
Er greift sicher nicht ein wie wir uns das kindlich vorstellen und schon gar nicht auf eine Art die uns Entmündigen oder uns unserer Verantwortung berauben würde. NE die Nummer mit dem blöden Chef der nach dem Gebet plötzlich versetzt wurde funktioniert nicht.
Unglaube hört sich moralisch abwertend an. Mir wär Nichtglaube lieber.
Moralisch abwertend, eher politisch unkorreckt, aber ich bin prinzipiell nicht politisch korreckt.
Zu den sogenannten "Heiligen Schriften" halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sie ohne die Mitwirkung von göttlicher Seite verfasst wurden.
:hmm: Ja stimmt, zwar hat Gott selbst das Gegenteil bezeugt und mit ihm ein Völkermeer von Gläubigen über die Zeit, aber wozu streiten, nicht der Zeuge hat recht sondern klein Karl der zum Zeitpunkt der Tat 500 km weit entfernt tief und fest geschlafen hat.

LG
Fiore
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