Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Clemens
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Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Clemens »

Was meint/wisst ihr?
Gibt es wissenschaftlich brauchbare und trotzdem zuverlässig katholische Kommentare zum Alten Testament von Autoren, die sich zur Autorität des Lehramts bekennen?
Welche könnt ihr mir empfehlen?

Liebe Grüße,
Clemens

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FranzSales
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von FranzSales »

Auf Englisch und Spanisch wäre die "Navarre Bible" vielleicht das was Du suchst. Die Ausgaben enthalten den englischen/spanischen Bibeltext, den Text der Vulgata und Auslegungen, die sich am Lehramt der Kirche orientieren. Das AT wird als Reihe gerade begonnen. Wieweit das "wissenschaftlichen" Ansprüchen genügt, kann ich nicht sagen.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Ralf

Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Ralf »

Ist zwar NT, aber das Regensburger Neues Testament ist (auch wegen des Erscheinungsjahres) sehr zu empfehlen. Nach meiner Meinung liest man am besten was prä- und was postkonziliares parallel, um sich selbst eine Meinung bilden zu können. Mich hat zumeist bislang die präkonziliare Literatur zu exegetischen Fragen mehr überzeugt.

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Jacinta
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Jacinta »

Ralf hat geschrieben:Ist zwar NT, aber das Regensburger Neues Testament ist (auch wegen des Erscheinungsjahres) sehr zu empfehlen. Nach meiner Meinung liest man am besten was prä- und was postkonziliares parallel, um sich selbst eine Meinung bilden zu können. Mich hat zumeist bislang die präkonziliare Literatur zu exegetischen Fragen mehr überzeugt.
Da gibts eine Ausgabe aus den 50/60ern und ein ab den 80ern. Du meinst sicher die ältere?
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Ralf

Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Ralf »

Jep. Ich kenne nur die älteren.

maliems
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von maliems »

Nimm doch aus den 30ern die "Bonner Bibel"

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Clemens
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Clemens »

Ich benutze gerne für einen Grobüberblick den Kommentar der Jerusalemer Bibel (mit EÜ).
Aber der ist ja nun auch nicht mehr ganz taufrisch.

Und bzgl. seiner historisch-kritischen Grundlinie wollte ich einfach mal eure Einschätzung wissen:
Ist das alles lehramtskonform?
Wenn ja, wie wird das aktuell mit dem katholischen Bekenntnis zur Verbalinspiration zusammengebracht?

Herzlich grüßt
Clemens

maliems
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von maliems »

Clemens hat geschrieben:katholischen Bekenntnis zur Verbalinspiration
Das Ding mit der Verbalinspiration ist nicht so ganz einfach. Wenn ich konkrete Fragen habe schaue ich im DThC (Dictionnaire de Theologie Catholique).

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overkott
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von overkott »

Gibt es da auch was online?

Agnosti
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Agnosti »

Was ist echt katholisch?

Ich habe mir sagen lassen, dass die Theologie immer mehr von der Verbalinspiration abrückt? Auch in den entsprechenden Kapiteln von Dei Verbum lese ich nichts von Verbalinspiration?

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incarnata
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von incarnata »

Frage einer Laiin: Was vesteht man unter Verbalinspiration:Das Wort der Bibel erst mal so auf sich wirken lassen,wie es dasteht ?Ganz so unaktuell scheint die Methode ja nicht mehr zu sein,da in Bibelabenden der Gemeinden und bei etlichen Ordensgemeinschaften die Methode des Bibel-teilens ja durchaus propagiert wird,soviel ich weiss sogar von der Bischofskonferenz.Nur auf den Unis wird offenbar immer noch fast ausschliesslich historisch-kritisch Bibel gelesen.
Warum kann man nicht beide Methoden: die naive Sicht und die historisch-kritische einfach zusammen sehen: also: die Speisung der 5000 ist konkret passiert:dh.Jesus kümmert sich auch um die leiblichen Bedürfnisse der Menschen,weist seine Jünger an auf ihn zu vertrauen und mitzuarbeiten:"teilt ihr aus...!",
verweist indirekt aber auch darauf,dass ER der Sohn Gottes und nur bei Gott und durch IHN(Jesus) das Leben in Fülle zu finden ist.Dass die 7 Gaben dann auch noch was mit der jüdischen Zahlenmystik zu tun haben und das Brot schon auf die Eucharistie hinweist sind weitere Aspekte und dass die verschiedenen Synoptiker die Geschichte mit verschiedenen Details berichten(welche Rolle spielt das Vertrauen des Jungen,der den Korb mit den Broten und Fischen bringt-im Vergleich zum der Realitätssinn der Jünger) ergänzt das Ganze.Nur : zu sagen: das sind alles nur im übertragenen Sinn gemeinte Geschichten-das halte ich für falsch;da wird der ganze Glaube saft-und kraftlos.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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overkott
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von overkott »

Oberflächlich betrachtet ist gegen Verbalinspiration nichts einzuwenden: Das Wort Gottes entfaltet sich durch Inspiration in den vielen Worten der Bibel. Auch wenn Erwähnungen banal erscheinen, bei Paulus etwa, stellen sie keine Inspirationslücke dar. Zum Problem wird Verbalinspiration, wenn damit der Literalsinn überbetont wird entgegen der triplex intelligentia spiritualis, also der geistlich-symbolischen Lesart.

Siard
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Re: Gibt es wissenschaftliche echt katholische Kommentare?

Beitrag von Siard »

inspiration: ja - verbalinspiration: nein
...
verbalinspiration und wissenschaftliche kommentare passen nicht zusammen.
...
Clemens hat geschrieben: Wenn ja, wie wird das aktuell mit dem katholischen Bekenntnis zur Verbalinspiration zusammengebracht?
wo finde ich ein bekenntnis der römischen kirche und des lehramtes zur verbalinspiration?
da scheint mir im studium und der literatur etwas wichtiges entgangen zu sein.
(könnte allerdings ein begriffsproblem sein - ich bitte um information)

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