Worüber hier größtenteils diskutiert und sich "aufgeregt" wird, hat mit "christlicher Nächstenliebe" nichts mehr zu tun. Hier denkt fast niemand daran, anderen "Religionszugehörigen" Respekt entgegenzubringen. Man denkt, "man selber" ist auf der "richtigen (Gottes)Seite" und alles andere ist "unwürdig". Man vergisst, dass wir alle Menschen sind und wir selber nicht als "Richter" auftreten können und dürfen.
In der Tat hat das nichts mit Nächstenliebe zu tun; es ist eher respektvolle Kritik. Nur kommt die heutzutage nicht gut an, vor allem wenn man die Dinge beim Namen nennt.
Die wird dann immer gleich als überheblich und intolerant abgekanzelt.
Weder bin ich auf der "richtigen Seite Gottes", noch sind für mich Andersgläubige "unwürdig"; aber ich muss gerade als Christin in unserer heutigen Zeit eine klare Position bekunden, so wie es gerade eben auch Moslems tun.
Nur so erwirbt man sich Respekt und kann den Dialog auf der richtigen Ebene führen.
Dieses Foto hat übrigens in der islamischen Welt, wenn nicht Belustigung über die "Schwäche" des Papstes seiner eigenen Religion gegenüber dann doch die Überzeugung geschürt, der Islam sei eben die überlegene Religion, wenn selbst der Papst den Koran küsst.
Muslime achten die Bibel als heilige Vorläuferschrift zum Koran, aber sie würden nie auf die Idee kommen diesselbe zu küssen.
Viele schaffen Grenzen. Grenzen deswegen weil sie sich im eigenen Territorium "sicher fühlen". Unsicherheit führt dazu, andere die "anders sind als man selbst" auszuschließen, in Frage zu stellen und letztendlich auch zu verfolgen. Viele mussten dafür bereits ihr Leben lassen.
Die Intelligenten schaffen einen gegenseitigen Dialog, einen Austausch, suchen das gemeinsame und werden Brüder und Schwestern- egal welcher Nationalität, welchen Geschlechts, welchen Alters, welcher Religionszugehörigkeit. (Ja, der "Rest" ist m.E. dumm!)
Gerade in einer "Familie" mit Brüdern und Schwestern muss man ab und an Grenzen ziehen wenn einer derjenenigen sie überschreitet.
Gerade in den Religionen gibt es natürlich vieles gemeinsam und das sollte Basis für Respekt und Umgang sein aber nicht Mittel dazu sein die Unterschiede zu verschleiern.
Es ist nichts verwerfliches daran, es zu zeigen und wenn man dafür ein "Buch" küsst. Schlimmer ist es einen anderen Menschen auf die Wange zu schlagen, wie es hier virtuell zu oft geschieht.
Soll vorkommen in gut geführten Diskussionen.
Ansonsten find ich aber nett wie du dich für den letzten Papst so einsetzt.
Christen sind nichts "besonderes", die Katholiken sind es nicht, die Protestanten sind es nicht, die Orthodoxen sind es nicht, die Alt- Katholiken sind es nicht...
Der Mensch der in allen Menschen "Gott sieht" schafft inneren Frieden in sich und äußeren Frieden für die Welt.
Vollkommen richtig: Christen sind nichts "besonderes" aber Christus und seine Botschaft sind es mich auf jedem Fall. (Für dich nicht?)
Und ich werde mich einfach nicht dem heutigen Mainstream anschliessen, der von mir verlangt meinen Glauben zu Gunsten von Synkretismus, Gleichmacherei und der Ignoranz so zu tun, als ob andere Glaubenssysteme der Botschaft Jesu und seiner Gottessohnesschaft gleich kämen.
Wäre es nämlich so, reicht es völlig sich irgendeiner Esoterik anzuschliessen oder einfach nur ein "guter Mensch" zu sein.
LG Songul