Woher haben wir die Evanglien und die Bergpredigt? Wer hat uns die Schriften überlieft und sie ausgesucht? Die Kirche und darum ist es zuerst die Kirche die glaubt und bewahrt.Dieter hat geschrieben: Wichtiger als ewige Spekulationen über Gott und Jesus ist die Nachfolge! Die Evangelien, vor allem die Bergpredigt, zeigen uns den We zu Gott.
Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
- Christoph95
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
„Herr, erneuere deine Kirche und fang bei mir an!“ Sl. John Henry Newman
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Es gibt Leute (und Dieter scheint zu ihnen zu gehören), die einen Glauben haben wollen nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!", d.h. sie wollen Jesus als großartigen Menschen, Weisheitslehrer, Sozialrevolutionär o.ä. akzeptieren, aber nicht seinen Anspruch, der Sohn Gottes zu sein. Denn die Anerkennung dieses Anspruchs hätte ja zwingend unangenehme Forderungen zur Folge... Dann also lieber einen "Jesus light" erfinden, indem man aus den Evangelien alle Aussagen Jesu über seine Gottessohnschaft ignoriert oder tilgt und Jesus irgendwo zwischen Konfuzius und Sokrates unter die "großen Lehrer der Menschheit" einreiht.
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Paulus Minor hat geschrieben:Es gibt Leute (und Dieter scheint zu ihnen zu gehören), die einen Glauben haben wollen nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!", d.h. sie wollen Jesus als großartigen Menschen, Weisheitslehrer, Sozialrevolutionär o.ä. akzeptieren, aber nicht seinen Anspruch, der Sohn Gottes zu sein. Denn die Anerkennung dieses Anspruchs hätte ja zwingend unangenehme Forderungen zur Folge... Dann also lieber einen "Jesus light" erfinden, indem man aus den Evangelien alle Aussagen Jesu über seine Gottessohnschaft ignoriert oder tilgt und Jesus irgendwo zwischen Konfuzius und Sokrates unter die "großen Lehrer der Menschheit" einreiht.
Wie kommst du darauf, dass ich eine "Religion light" will? Meinst du, du bist ein besserer Mensch, nur weil du die traditionellen Dogmen über Jesus unkritisch übernommen hast?
Lass dir gesagt sein: Selbst Menschen, die sich Atheist nennen (was ich selbst nicht tue) leisten Hervorragendes für ihre Mitmenschen!
Und auch unter denen, die Jesus als einen Propheten Gottes, aber nicht unbedingt als "Gott" sehen, gibt es Persönlichkeiten (wie etwa Albert Schweitzer), vor dem mancher Christ den Hut ziehen sollte.
Nein, nein, so einfach ist das nicht: Hier die Christen, die guten Menschen, und dort die Agnostiker, Atheisten und Zweifler, die bösen, verdorbenen Menschen.
Da stimmt schon das Bild in der Bibel nicht. Die Lebenserfahrung zeigt, dass "Gottlose" keineswegs die "Verdorbenen, abgrundtief Schlechten und Sünder" sind.
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Da kommt man deswegen d'rauf, weil Du das Selbstverständnis Jesu so dermaßen kritisch beäugst.Dieter hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass ich eine "Religion light" will?
Meinst Du etwa, man könnte nur glauben, wenn man kritisch (gegen was auch immer) ist?

Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Raphael hat geschrieben:Da kommt man deswegen d'rauf, weil Du das Selbstverständnis Jesu so dermaßen kritisch beäugst.Dieter hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass ich eine "Religion light" will?
Meinst Du etwa, man könnte nur glauben, wenn man kritisch (gegen was auch immer) ist?
Ja, man sollte zunächst einmal alles hinterfragen. Wenn man dann von sich aus zu der Überzeugung kommt, dass der traditionelle Glaube der richtige ist, dann hat man ihn auch tatsächlich erworben und er bleibt einem.
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Das mag ja Deine Richtschnur sein, sinnvoll ist diese Vorgabe allerdings nicht, sondern lediglich dem zeitgeistlichen Mainstream folgend.Dieter hat geschrieben:Ja, man sollte zunächst einmal alles hinterfragen.
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Raphael hat geschrieben:Das mag ja Deine Richtschnur sein, sinnvoll ist diese Vorgabe allerdings nicht, sondern lediglich dem zeitgeistlichen Mainstream folgend.Dieter hat geschrieben:Ja, man sollte zunächst einmal alles hinterfragen.
Dann freue dich, dass du dir deinen Kinderglauben erhalten hast!
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Dies abwertende Antwort ist völlig deplaziert und darüber hinaus inhaltlich unrichtig!Dieter hat geschrieben:Dann freue dich, dass du dir deinen Kinderglauben erhalten hast!Raphael hat geschrieben:Das mag ja Deine Richtschnur sein, sinnvoll ist diese Vorgabe allerdings nicht, sondern lediglich dem zeitgeistlichen Mainstream folgend.Dieter hat geschrieben:Ja, man sollte zunächst einmal alles hinterfragen.

Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Wieso unrichtig? Schon der Bibel ist zu entnehmen, dass der kindliche Glaube in den Himmel führt. Der angeblich erwachsene Glaube eines Dieters, der alles hinterfragt, führt nur in die Hölle.
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
HeGe hat geschrieben:Wieso unrichtig? Schon der Bibel ist zu entnehmen, dass der kindliche Glaube in den Himmel führt. Der angeblich erwachsene Glaube eines Dieters, der alles hinterfragt, führt nur in die Hölle.
So wird es sein: Ihr beiden im Himmel und ich in der Hölle-----

Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Das weiß ich nicht und darüber habe ich nicht zu entscheiden. Ob es so kommt, hängt von deinem Handeln und Wirken gemäß der Nachfolge Christi und der Gnade Gottes ab.Dieter hat geschrieben:So wird es sein: Ihr beiden im Himmel und ich in der Hölle-----
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
HeGe hat geschrieben:Das weiß ich nicht und darüber habe ich nicht zu entscheiden. Ob es so kommt, hängt von deinem Handeln und Wirken gemäß der Nachfolge Christi und der Gnade Gottes ab.Dieter hat geschrieben:So wird es sein: Ihr beiden im Himmel und ich in der Hölle-----
dann sind wir einer Meinung!
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
wiewohl hier Dieter in einem Recht hat: man darf sich als Christ nicht als etwas besseres fühlen. Das Christsein bürdet ja noch mehr Verantwortung auf. Man trage sein Kreuz.
Unreflektiert ist das gefährlich. Ich hadere sehr wohl mit meinem Glauben, die Auferstehung ist eine sehr hatte Nuss, eben weil das nicht nur in meiner Phantasie existieren soll (als Märchen), sondern als Fakt.
Sehr schwer.
Daher kann ich den Kindergarten nicht so akzeptieren, lieber Dieter. Seit ich mich dem Glauben wieder “gewidmet“ habe, ist mein Leben eher schwerer als leichter geworden. Es ist manchmal ein sehr unangenehmer Weg.
Freilich steht jedem zu, seinen Weg selber in Freiheit zu bestimmen - und das ist auch gut so. Ich für meinen Fall möchte sicherlich deswegen nicht meinen Verstand aufgeben, aber ich möchte auch das Wagnis eingehen, nicht alleine darauf aufzubauen, sondern auch Vertrauen in Gott zu haben. Das heißt für mich auch Vertrauen in die theophoren Väter, in die Konzilen (die ganz genau wie du sagst keine Selbstverständlichkeiten entschieden haben), der Schrift und der Tradition der Kirche.
Das magst Du heftig kritisieren, und das ist ok, aber einen Kindergarten voller mitlaufender Zombies daraus zu machen ist falsch.
Lieben Gruß,
Nassos
Unreflektiert ist das gefährlich. Ich hadere sehr wohl mit meinem Glauben, die Auferstehung ist eine sehr hatte Nuss, eben weil das nicht nur in meiner Phantasie existieren soll (als Märchen), sondern als Fakt.
Sehr schwer.
Daher kann ich den Kindergarten nicht so akzeptieren, lieber Dieter. Seit ich mich dem Glauben wieder “gewidmet“ habe, ist mein Leben eher schwerer als leichter geworden. Es ist manchmal ein sehr unangenehmer Weg.
Freilich steht jedem zu, seinen Weg selber in Freiheit zu bestimmen - und das ist auch gut so. Ich für meinen Fall möchte sicherlich deswegen nicht meinen Verstand aufgeben, aber ich möchte auch das Wagnis eingehen, nicht alleine darauf aufzubauen, sondern auch Vertrauen in Gott zu haben. Das heißt für mich auch Vertrauen in die theophoren Väter, in die Konzilen (die ganz genau wie du sagst keine Selbstverständlichkeiten entschieden haben), der Schrift und der Tradition der Kirche.
Das magst Du heftig kritisieren, und das ist ok, aber einen Kindergarten voller mitlaufender Zombies daraus zu machen ist falsch.
Lieben Gruß,
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
@ Dieter. Wieso nimmst Du nicht die Lehre der Kirche an, beschäftigtst Dich mit ihr und versuchst sie zu verstehen? Statt dessen "hinterfrägst" Du.
Zuletzt geändert von Fridericus am Freitag 20. Juli 2012, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Unrichtig deswegen, weil Dieter mit dem Begriff Kinderglauben einen unreflektierten Glauben unterstellt. Dieser unreflektierte Glauben ist jedoch - zumindest wenn ich von mir spreche - nicht vorhanden.HeGe hat geschrieben:Wieso unrichtig? Schon der Bibel ist zu entnehmen, dass der kindliche Glaube in den Himmel führt. Der angeblich erwachsene Glaube eines Dieters, der alles hinterfragt, führt nur in die Hölle.
Daß nachwievor Ähnlichkeiten zwischen dem heutigen Glauben und dem Glauben von vor sagen wir 'mal 40 Jahren bestehen, soll damit nicht bestritten werden, aber man kann auch im Glaubensleben wachsen.
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Ich hab den Eindruck wir sind etwas vom Thema abgekommen.
Meiner Ansicht nach sind immer noch folgende Fragen offen:
1. Wie weit kommt man heutzutage im Rahmen "rein" historisch-kritischer Untersuchungen (also ohne die Annahme von Jesu Gottmenschlichkeit; klar ein Theologe wird das nicht ausklammern) an das Selbstverständnis Jesu heran? Gibt es Historiker die vertreten, dass Jesus sich als Gottes Sohn, Messias, Gottmensch verstanden hat, oder ist Dieters (Halbfas´ etc) Position da sozusagen das äußerste was geht?
2. Wie weit ist in der Theologie die These "Jesus hat sich selbst nicht als Sohn Gottes verstanden." vorgedrungen? Wer sind da die prominenten Vertreter und was sind die Argumente?
3. @Peti: Sagt Menke etwas zu der Problematik?
Meiner Ansicht nach sind immer noch folgende Fragen offen:
1. Wie weit kommt man heutzutage im Rahmen "rein" historisch-kritischer Untersuchungen (also ohne die Annahme von Jesu Gottmenschlichkeit; klar ein Theologe wird das nicht ausklammern) an das Selbstverständnis Jesu heran? Gibt es Historiker die vertreten, dass Jesus sich als Gottes Sohn, Messias, Gottmensch verstanden hat, oder ist Dieters (Halbfas´ etc) Position da sozusagen das äußerste was geht?
2. Wie weit ist in der Theologie die These "Jesus hat sich selbst nicht als Sohn Gottes verstanden." vorgedrungen? Wer sind da die prominenten Vertreter und was sind die Argumente?
3. @Peti: Sagt Menke etwas zu der Problematik?
- lifestylekatholik
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Für eine umfassende historisch-kritische Würdigung muss aber auch das Umfeld Jesu herangezogen werden, also die, die ihm nahestanden und von ihm und über ihn berichten. Das sind allen voran die Apostel, deren Positionen die apostolische Kirche bewahrt. Danach war Jesus ganz klar Gottes Sohn, Messias, Gottmensch.christian12 hat geschrieben:1. Wie weit kommt man heutzutage im Rahmen "rein" historisch-kritischer Untersuchungen (also ohne die Annahme von Jesu Gottmenschlichkeit; klar ein Theologe wird das nicht ausklammern) an das Selbstverständnis Jesu heran? Gibt es Historiker die vertreten, dass Jesus sich als Gottes Sohn, Messias, Gottmensch verstanden hat, oder ist Dieters (Halbfas´ etc) Position da sozusagen das äußerste was geht?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Kennst Du denn einen Historiker, also einen Nicht-Theologen, der so argumentiert wie Du? Ich würde vermuten, dass das keine historisch-kritische Argumentation mehr ist. Dass das Zeugnis der Jesus direkt Nahestehenden, also von denen, die Jesus von Nazareth persönlich kannten, vorrangig wäre, würde man Dir wohl zugestehen (man hätte ja auch nichts, was näher an Jesus dran wäre, keine eigenen Briefe etc). Aber dann würde man fragen, wo denn deren Zeugnis zu finden ist. Also, was ist unmittelbar von diesen Personen verfasst worden? Was würdest Du annehmen?lifestylekatholik hat geschrieben:Für eine umfassende historisch-kritische Würdigung muss aber auch das Umfeld Jesu herangezogen werden, also die, die ihm nahestanden und von ihm und über ihn berichten. Das sind allen voran die Apostel, deren Positionen die apostolische Kirche bewahrt. Danach war Jesus ganz klar Gottes Sohn, Messias, Gottmensch.christian12 hat geschrieben:1. Wie weit kommt man heutzutage im Rahmen "rein" historisch-kritischer Untersuchungen (also ohne die Annahme von Jesu Gottmenschlichkeit; klar ein Theologe wird das nicht ausklammern) an das Selbstverständnis Jesu heran? Gibt es Historiker die vertreten, dass Jesus sich als Gottes Sohn, Messias, Gottmensch verstanden hat, oder ist Dieters (Halbfas´ etc) Position da sozusagen das äußerste was geht?
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Johannes vielleicht?
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Ja, halte ich für möglich. Allerdings steht man mit der Annahme wohl ziemlich alleine da. Klaus Berger ist einer der ganz wenigen, auf die man sich da berufen kann. Wobei er natürlich ein Theologe ist und mit der historisch-kritischen Exegese gelinde gesagt auf Kriegsfuß steht. Aber mit Johannes hätten wir dann auch ganz zentrale Aussagen, die dafür sprechen, dass Jesus sich selbst als Gottmensch verstanden hat.Nassos hat geschrieben:Johannes vielleicht?
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Der Bonner Dogmatiker wendet sich in seiner Christologie gegen den Versuch,christian12 hat geschrieben: @Peti: Sagt Menke etwas zu der Problematik?
den Jesus der Geschichte vom Jesus des Glaubens zu abstrahieren. Mit Klaus Berger geht er davon aus,
daß Jesus schon vor Ostern und gerade auch am Kreuz als der Christus erkennbar ist.
Die Unterscheidung zwischen dem Jesus vor Ostern von dem Jesus nach Ostern wird ja nach Berger meist von dem Motiv bestimmt,
"was man sich wünscht, für vorösterlich und also für echt zu halten; und das was man aus irgendwelchen Gründen nicht wünscht,
als Ideologie einer nachösterlichen Gemeinde abzuqulifizieren."
http://www.amazon.de/Jesus-ist-Gott-Soh ... 3791721151
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Erstmal natürlich die Briefe der Apostel (zwischen den Evangelien und der Apokalypse) und die Werke der apostolischen Väter (BKV).christian12 hat geschrieben:Aber dann würde man fragen, wo denn deren Zeugnis zu finden ist. Also, was ist unmittelbar von diesen Personen verfasst worden? Was würdest Du annehmen?
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Steile These!lifestylekatholik hat geschrieben:Erstmal natürlich die Briefe der Apostel (zwischen den Evangelien und der Apokalypse) und die Werke der apostolischen Väter (BKV).christian12 hat geschrieben:Aber dann würde man fragen, wo denn deren Zeugnis zu finden ist. Also, was ist unmittelbar von diesen Personen verfasst worden? Was würdest Du annehmen?
Was veranlasst Dich, die Evangelien und die Apk nicht diesem Verfasserkreis zuzurechnen? Joh könnte doch von Johannes geschrieben sein.
Dass alle Briefe von den Aposteln selbst verfasst sind, wird kaum/nicht mehr vertreten.
Die apostolischen Väter beanspruchen von sich selbst gar nicht, von Verfassern geschrieben zu sein, die Jesus persönlich begegnet sind. Warum schreibst Du denen dann sowas zu?
Kennst Du Historiker, die Deine These stützen würden?
- christian12
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
@Peti
Ok, Danke.
Ok, Danke.
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Nichts. Diese These vertrete ich ja auch gar nicht.christian12 hat geschrieben:Was veranlasst Dich, die Evangelien und die Apk nicht diesem Verfasserkreis zuzurechnen?
Dafür kann ich nichts. Erneut stellt sich die Frage: Mit welchen Argumenten?christian12 hat geschrieben:Dass alle Briefe von den Aposteln selbst verfasst sind, wird kaum/nicht mehr vertreten.
Von welchen Briefen wird denn vertreten, dass sie von den Aposteln selber verfasst worden seien?
Das stimmt. Aber sie sind nach denen, die Jesus persönlich kennengelernt haben, diejenigen, deren Zeugnisse am nächsten heranreichen. Die Apostel haben Jesus ja intensiv erlebt und seine Lehre aufgenommen. Die apostolischen Väter sind deren direkte Schüler.christian12 hat geschrieben:Die apostolischen Väter beanspruchen von sich selbst gar nicht, von Verfassern geschrieben zu sein, die Jesus persönlich begegnet sind.
Wieviel näher ran willst du noch?

Nein. Das liegt daran, dass ich überhaupt keine »Historiker« in diesem Thema kenne. (Mein Thema setzt erst 900 Jahre später ein.)christian12 hat geschrieben:Kennst Du Historiker, die Deine These stützen würden?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Der Haken an der "historisch-kritischen" Exegese ist, dass sie weder historisch noch theologisch vorgeht. Sie schließt von vornherein bestimmte theologisch-"fundamentalistische" Ergebnisse aus. Ein Historiker sucht, wenn er Informationen braucht, nach Quellen. Wenn er keine findet, kann er keine Aussagen treffen. Wenn er welche findet, kann er sie interpretieren. Zu dieser Interpretation gehört die Deutung der Entstehungsgeschichte, die zeitlichen Umstände etc. und natürlich auch der Inhalt.christian12 hat geschrieben:1. Wie weit kommt man heutzutage im Rahmen "rein" historisch-kritischer Untersuchungen (also ohne die Annahme von Jesu Gottmenschlichkeit; klar ein Theologe wird das nicht ausklammern) an das Selbstverständnis Jesu heran? Gibt es Historiker die vertreten, dass Jesus sich als Gottes Sohn, Messias, Gottmensch verstanden hat, oder ist Dieters (Halbfas´ etc) Position da sozusagen das äußerste was geht?
Welche Quellen gibt es nun zu Jesus? Es gibt die biblischen Evangelien, diverse apokryphe Evangelien und Schriften sowie die Zeugnisse der Kirche. Daneben gibt es noch einige wenige außerchristliche schriftliche Quellen von seiten der Römer und Juden. Dass Jesus über das Wasser lief, ist in mehreren Evangelien belegt. Es gibt keine Quelle, die das negiert. Wir müssten es - rein historisch betrachtet - für möglich halten, dass es tatsächlich geschah. Definitiv lässt es sich aber nicht belegen. Der Tempel des Herodes lässt sich archäologisch nachweisen, ähnliche der Teich Siloah etc. Hier haben wir Beweise, aber bei vielen anderen Dingen bleibt Ungewissheit zurück.
Die Theologie kann sich anderer Methoden bedienen als der Historiker. Sie kann auf die kirchliche Katechese o.ä. zurück greifen und aus diesem Schatz bestimmte Vorannahmen treffen, z.B. dass Gott existiert, in die Welt eingreift und die Evangelien wahr sind. Hiervon ausgehend ist es folgerichtig, dass Jesus tatsächlich über das Wasser lief, 1. weil Gott das vermag und 2. es in den Evangelien so steht. Da, wo der Historiker nur noch "ich weiß nicht" sagen kann, kann die Theologie sagen "ich weiß es".
Die historisch-kritische Methode geht weiter als der Historiker. Wo der Historiker sagt "ich weiß nicht", sagt die historisch-kritische Exegese "es ist nicht passiert". D.h. sie bezweifelt den Inhalt der Bibel außer wenn sie einen Gegenbeweis findet. Ihre Anhänger würden sagen, dass Jesus nicht über das Wasser lief, weil sowas unmöglich sei und nur den Glauben der naiven Fundis bestärken würde.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Hier ganz gute Zusammenfassungen in Wikipedia:
Einmal von dem Menschen Jesus von Nazareth:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazareth
und dann
von dem auferstandenen Christus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus
Über keinen Menschen sind so viele Bücher geschrieben worden wie über Jesus von Nazareth. Meistens geht es um das Motto "Wer war Jesus wirklich?".....
Einmal von dem Menschen Jesus von Nazareth:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazareth
und dann
von dem auferstandenen Christus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus
Über keinen Menschen sind so viele Bücher geschrieben worden wie über Jesus von Nazareth. Meistens geht es um das Motto "Wer war Jesus wirklich?".....
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
lifestylekatholik hat geschrieben:Nichts. Diese These vertrete ich ja auch gar nicht.christian12 hat geschrieben:Was veranlasst Dich, die Evangelien und die Apk nicht diesem Verfasserkreis zuzurechnen?

... wohl falsch verstanden. Ich dachte, du schließt die Evv. und Apk als beste Zeugen aus.lifestylekatholik hat geschrieben: Erstmal natürlich die Briefe der Apostel (zwischen den Evangelien und der Apokalypse) und die Werke der apostolischen Väter (BKV).
Mit vielen, komplizierten und lange diskutierten Argumenten. Die kann ich hier nicht darstellen; würde auch zuweit vom Thema wegführen. Sorry.lifestylekatholik hat geschrieben:Dafür kann ich nichts. Erneut stellt sich die Frage: Mit welchen Argumenten?christian12 hat geschrieben:Dass alle Briefe von den Aposteln selbst verfasst sind, wird kaum/nicht mehr vertreten.
Soviel ich weiss nur von Röm, 1+2 Kor, Gal, 1 Thess, Phil und Philemon. Verfasst von Paulus. Und Paulus selbst war ja nun wohl auch nicht so nah an Jesus dran wie die anderen Apostel.lifestylekatholik hat geschrieben: Von welchen Briefen wird denn vertreten, dass sie von den Aposteln selber verfasst worden seien?
Es geht mir drum mit historisch-kritischem Werkzeug möglichst nah an das Selbstverständnis Jesu zu kommen. Da würde man wohl Quellen, die aus ERSTER Hand (=Leute, die direkt mit Jesus zu tun hatten, ihn kannten und mit ihm gesprochen haben) von seinem Selbstverständnis sprechen, als beste uns zur Verfügung stehende Zeugen bewerten. Frage: Wer sind die gewesen (Paulus ist schon fraglich, weil er ja wohl nur in einer Vision mit Jesus tun hatte.)? Wo sind deren schriftliche Hinterlassenschaften? Bis jetzt finde ich Nassos Hinweis auf Johannes die beste Fährte.lifestylekatholik hat geschrieben:Das stimmt. Aber sie sind nach denen, die Jesus persönlich kennengelernt haben, diejenigen, deren Zeugnisse am nächsten heranreichen. Die Apostel haben Jesus ja intensiv erlebt und seine Lehre aufgenommen. Die apostolischen Väter sind deren direkte Schüler.christian12 hat geschrieben:Die apostolischen Väter beanspruchen von sich selbst gar nicht, von Verfassern geschrieben zu sein, die Jesus persönlich begegnet sind.
Wieviel näher ran willst du noch?![]()
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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
@Pilgerer
Im großen und ganzen stimme ich Dir zu.
Allerdings arbeitet jeder Historiker historisch-kritisch. Wie auch sonst? Du siehst diese Methode auch etwas zu kritisch
. Wo logische Widersprüche sind, muss sie sagen: Hier kann was nicht stimmen, oder?
Im großen und ganzen stimme ich Dir zu.
Allerdings arbeitet jeder Historiker historisch-kritisch. Wie auch sonst? Du siehst diese Methode auch etwas zu kritisch

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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Ich verstehe dich nicht. Wo ist das Problem? Die einzigen Quellen dieser Art sind die Berichte der Apostel. Die findest du im NT. Du scheinst gut darüber unterrichtet zu sein, was daraus als von den Aposteln verfasst gilt und was nicht. Was also willst du hier noch zusätzlich erfahren?christian12 hat geschrieben:Es geht mir drum mit historisch-kritischem Werkzeug möglichst nah an das Selbstverständnis Jesu zu kommen. Da würde man wohl Quellen, die aus ERSTER Hand (=Leute, die direkt mit Jesus zu tun hatten, ihn kannten und mit ihm gesprochen haben) von seinem Selbstverständnis sprechen, als beste uns zur Verfügung stehende Zeugen bewerten. Frage: Wer sind die gewesen (Paulus ist schon fraglich, weil er ja wohl nur in einer Vision mit Jesus tun hatte.)? Wo sind deren schriftliche Hinterlassenschaften? Bis jetzt finde ich Nassos Hinweis auf Johannes die beste Fährte.

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Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Meine Grundfrage: Hat Jesus sich als Sohn Gottes, als Messias, als Gottmensch verstanden? Als Theologen werden wir festhalten: Ja, das hat er. Ansonsten wäre es nämlich sehr sehr problematisch, dass wir ihn heute so verstehen. Ist doch klar, oder? Daher brauchen wir möglichst viel, was unsere Antwort stützt.lifestylekatholik hat geschrieben:Ich verstehe dich nicht. Wo ist das Problem? Die einzigen Quellen dieser Art sind die Berichte der Apostel. Die findest du im NT. Du scheinst gut darüber unterrichtet zu sein, was daraus als von den Aposteln verfasst gilt und was nicht. Was also willst du hier noch zusätzlich erfahren?christian12 hat geschrieben:Es geht mir drum mit historisch-kritischem Werkzeug möglichst nah an das Selbstverständnis Jesu zu kommen. Da würde man wohl Quellen, die aus ERSTER Hand (=Leute, die direkt mit Jesus zu tun hatten, ihn kannten und mit ihm gesprochen haben) von seinem Selbstverständnis sprechen, als beste uns zur Verfügung stehende Zeugen bewerten. Frage: Wer sind die gewesen (Paulus ist schon fraglich, weil er ja wohl nur in einer Vision mit Jesus tun hatte.)? Wo sind deren schriftliche Hinterlassenschaften? Bis jetzt finde ich Nassos Hinweis auf Johannes die beste Fährte.
Zweite Fragestellung: Können wir im Rahmen historisch-kritischer Untersuchungen meine Grundfrage schon positiv beantworten oder MÜSSEN wir uns ZUSÄTZLICH noch auf die Inspiration der Schrift, die Unfehlbarkeit der Kirche, die vertrauenswürdige kirchliche Überlieferung etc berufen?Schon klar...darauf könnten wir uns natürlich berufen. Plausibler würde unser Verweis darauf aber, wenn man das im Rahmen einer historisch-kritischen Untersuchung unterfüttern könnte, wenn man historisch-kritisch arbeitende Profanhistoriker wüsste, die vertreten, dass Jesus sich als Gottmensch verstanden hat. Dann hätte man gezeigt, dass der Glaube die Vernunft nicht aufheben muss.
Der Zwischenstand zur zweiten Frage ist: Eventuell kann im Rahmen der historisch-kritischen Methode das Johannes-Evangelium bezeugen, dass Jesus sich als Gottmensch verstanden hat.
Also die Fragen für den weiteren Diskussionsverlauf wären:
Wie sicher ist diese Zwischenantwort auf die zweite Frage?
Können wir außer Johannes noch Berichte über Jesu Selbstverständnis aus erster Hand vorweisen?
Re: Hat Jesus sich selbst als Sohn Gottes verstanden?
Eine Zusatzfrage wäre: Ab wann hat sich Jesus als Sohn Gottes, als Messias, als Gottmensch verstanden. Als wahrer Mensch mußte er ja auch lernen, wie jeder Mensch:„So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt“.christian12 hat geschrieben:
Meine Grundfrage: Hat Jesus sich als Sohn Gottes, als Messias, als Gottmensch verstanden? Als Theologen werden wir festhalten: Ja, das hat er. Ansonsten wäre es nämlich sehr sehr problematisch, dass wir ihn heute so verstehen. Ist doch klar, oder?
Als kleines Baby wird er wohl noch nicht um seine einmalige Heilstat gewußt haben. Spätestens im Abendmahlsaal schon (nach Heinz Schürmann:
Jesu ureigener Tod). Ziemlich sicher auch schon früher.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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