Alles zu Primat und Petrusdienst
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Ich würde das, was gestern geschah, nicht überbewerten. Franziskus wurde gerade gewählt, da ist alles noch neu und überwältigend. Diese menschliche Seite sei ihm zugestanden. Ich fand diesen Abend ergreifend und eines Dieners Des Herrn wirklich würdig. Vielleicht ist es Franziskus schon allein mit diesen Gesten gestern gelungen, das Petrusamt wieder etwas näher an die Gläubigen zu bringen. Ich bin mir sicher, weder die Gläubigen werden die Heiligkeit des Petrusamtes dadurch geringer schätzen, noch wird der Papst vergessen, dass er mehr ist als nur Bischof von Rom. Sehr schön fand ich sein spontanes Gebet für seinen Vorgänger. Das entkrampfte die Sache ein wenig in Bezug auf die Sorge der Existenz eines noch lebenden zurückgetretenen Vorgängers.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Ich verstehe die Aufregung nicht. Spätestens seit dem Konzil wird doch ständig vom "Petrusamt", "Petrusdienst" und eben vom Römischen Bischof gesprochen... Es ist sachlich doch nicht falsch. Dass manche damit eine Agenda verbinden, sollte den Papst nicht hindern, auf die theologische Basis seines Amtes zu verweisen.
Vaticanum II, Lumen Gentium, 18 hat geschrieben:Damit aber der Episkopat selbst einer und ungeteilt sei, hat er den heiligen Petrus an die Spitze der übrigen Apostel gestellt und in ihm ein immerwährendes und sichtbares Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft eingesetzt (37). Diese Lehre über Einrichtung, Dauer, Gewalt und Sinn des dem Bischof von Rom zukommenden heiligen Primates sowie über dessen unfehlbares Lehramt legt die Heilige Synode abermals allen Gläubigen fest zu glauben vor.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
@ Spock II.
Ich hoffe, du hast recht und vielleicht wollte er auch als Nichtitaliener den Römern gegenüber betonen, daß er jetzt wirklich voll und ganz ihr Bischof ist.
Dennoch, ein wenig Bauchschmerzen bleiben. Die fast schon beschwörend wirkende Fülle von Formulierungen, mit der er in fast jedem zweiten Satz seiner kurzen Ansprache das Bischofsamt von Rom betonte (Quasinix hat die ja zusammengestellt), erweckte den Eindruck, hier spräche er nur zu seinen Diözesanen, nur zur Stadt, nicht aber zum Weltkreis. Und vor dem Hintergrund, daß in Deutschland der Titel "Bischof von Rom" häufig dann überstrapaziert wird, wenn die Primatialgewalt heruntergespielt werden soll, sollte man Verständnis haben, wenn die gestrige Ansprache bei manchen Katholiken Sorgen hervorgerufen hat.
Es geht auch weniger um theologische Fragen zum Petrusamt, sondern darum, wie der neue Papst dieses praktisch auszuüben gedenkt. Und da werden wir vor allem seine Personalentscheidungen und seine Amtsführung in den nächsten Wochen abwarten müssen.
Ich hoffe, du hast recht und vielleicht wollte er auch als Nichtitaliener den Römern gegenüber betonen, daß er jetzt wirklich voll und ganz ihr Bischof ist.
Dennoch, ein wenig Bauchschmerzen bleiben. Die fast schon beschwörend wirkende Fülle von Formulierungen, mit der er in fast jedem zweiten Satz seiner kurzen Ansprache das Bischofsamt von Rom betonte (Quasinix hat die ja zusammengestellt), erweckte den Eindruck, hier spräche er nur zu seinen Diözesanen, nur zur Stadt, nicht aber zum Weltkreis. Und vor dem Hintergrund, daß in Deutschland der Titel "Bischof von Rom" häufig dann überstrapaziert wird, wenn die Primatialgewalt heruntergespielt werden soll, sollte man Verständnis haben, wenn die gestrige Ansprache bei manchen Katholiken Sorgen hervorgerufen hat.
Es geht auch weniger um theologische Fragen zum Petrusamt, sondern darum, wie der neue Papst dieses praktisch auszuüben gedenkt. Und da werden wir vor allem seine Personalentscheidungen und seine Amtsführung in den nächsten Wochen abwarten müssen.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Wie stellst Du Dir das mit der Primatialgewalt vor?Didymus hat geschrieben:Theologisch-theoretisch völlig korrekt. De facto hat aber in den Ortskirchen von Berlin und Eichstätt die Deutsche Bischofskonferenz viel, um nicht zu sagen, zu viel mitzureden.Die Ortskirchen von Berlin, Eichstätt, Piana deglia Albanesi, Melbourne etc. pp.
Und da stellt sich schon die Frage, was die auffallend starke Konzentration Franziskus' auf das Bischofsamt von Rom praktisch zu bedeuten hat. Wie wird er seine Primatialgewalt ausüben? Wird sich das Verhältnis Roms zu den nationalen Bischofskonferenzen ändern? Oder das Verhältnis Bischofskonferenz-Bistum? Was bedeutet das für die Bischofskongregation? Die Nuntiaturen? Die Ernennung von Diözesanbischöfen? Die Stellung exemter Orden in den Diözesen? usw.
Direkten, persönlichen Einfluß hat der Papst doch einzig bei der Benennung neuer Bischöfe. Ab diesem Zeitpunkt kann ein Bischof tun und lassen was er will — sofern er es nur irgendwie begründen kann. Erfahrungsgemäß gibt es da einen beträchtlichen Spielraum, und dieser Spielraum wird ja auch gebraucht, weil der Papst den Bischöfen sonst ja jedes Detail ihrer Amtsführung vorschreiben müßte. Wollte er das tun bräuche er einen ganzen Apparat zur Überwachung und Sanktionierung eigenmächtiger Bischöfe.
Was ich damit sagen will, ist, daß diese Primatsgewalt im Grunde kaum mehr als ein gedankliches Konstrukt ist.
Wäre es nicht möglich, daß Franziskus sehr gut um dieses Problem weiß und daher ganz bewußt den Weg einschlägt die Bischöfe durch sein Vorbild als Bischof von Rom zu führen? Ich meine, daß er damit mehr Einfluß hat, als mit kleinteiliger Überwachung und Sanktionierung.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Beim tridentinischen Confiteor ist es ja auch die gleiche Reihenfolge.Reinhard hat geschrieben:Nicht ganz.memento hat geschrieben:Er ließ sich zuerst vom Volk segnen. Erst dann erteilte er seinen päpstlichen Segen.
Das ist horizontale Theologie.
Das ist viel mehr ein wirkliches "primus inter pares", bezogen auf alle Gläubigen.
So wie der Priester seine Vollmacht auch nicht aus sich selbst hat, sondern nur kraft des Glaubens der ganzen Kirche, so hat auch der Papst seine Vollmacht nicht aus sich selbst, sondern gibt nur den Segen von Gott weiter.
Deshalb war es sehr sinnfällig, dass PP Franziskus sich gestern zuerst selber unter den Segen Gottes gestellt hat (vor IHm hat er sich demütig gebeugt, nicht vor dem Volk !), bevor er ihn "Urbi &Orbi" gespendet hat.
Das ist ein vertikales Segensverständnis, wie es sauberer nicht sein kann.
Dass die profanen Reporter davon nicht viel begriffen haben ist eine andere Sache, aber das ist im Grunde auch egal.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Niemand spricht von "kleinteiliger Überwachung und Sanktionierung". Es geht mir nicht darum, daß der Papst in jedes Detail jeder Diözese hineinregieren soll. Sondern um die Frage, wie der Papst den Dienst der Einheit praktisch angehen wird.
Und ja, die Besetzung von Bischofsstühlen ist eine ganz wichtige Sache. Nicht wenige hierzulande fordern ja in diesem Punkt weitgehende Freiheit der Diözesen und möglichst geringen Einfluß von Rom. Aber auch z.B. die Möglichkeit für Gläubige, sich direkt beim Heiligen Stuhl über Mißstände zu beschweren, wenn sie zuhause auf taube Ohren stoßen, gehört hierher. Oder die Durchsetzung von päpstlichen Anweisungen (z.B. in der "pro multis"-Frage).
Daß es einen Unterschied zwischen theoretischer und praktischer Gewalt des Papstes gibt, ist nicht erst seit heute so. Im Mittelalter haben Päpste teilweise Fürsten exkommuniziert, Bischöfe und Äbte abgesetzt und niemanden vor Ort hat es interessiert.
Und ja, die Besetzung von Bischofsstühlen ist eine ganz wichtige Sache. Nicht wenige hierzulande fordern ja in diesem Punkt weitgehende Freiheit der Diözesen und möglichst geringen Einfluß von Rom. Aber auch z.B. die Möglichkeit für Gläubige, sich direkt beim Heiligen Stuhl über Mißstände zu beschweren, wenn sie zuhause auf taube Ohren stoßen, gehört hierher. Oder die Durchsetzung von päpstlichen Anweisungen (z.B. in der "pro multis"-Frage).
Daß es einen Unterschied zwischen theoretischer und praktischer Gewalt des Papstes gibt, ist nicht erst seit heute so. Im Mittelalter haben Päpste teilweise Fürsten exkommuniziert, Bischöfe und Äbte abgesetzt und niemanden vor Ort hat es interessiert.
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Re: Gedanken zur Primatsausübung
Pilgerer hat geschrieben:Hauptsächlich in der Zeit der 30er/40er Jahren. Die Action francaise sollte nur ein Beispiel für vergleichbare rechtsradikale Bewegungen der 30er Jahre gelten. Mir ist das in den Sinn gekommen, als ich die Vorbehalte gegenüber einem "Neger" als Papst oben las.Salmantizenser hat geschrieben:In welchem Zeitraum? Bis zum Zweiten Weltkrieg hat Rassismus für die Action Française doch überhaupt keine Rolle gespielt, und dann auch nur in Form von Antisemitismus wegen der Kollaborationsgeschichten. Das einzige, was man da rassistisch auslegen könnte, wäre der Antijudaismus - aber damit waren sie in jener Zeit wohl nicht alleine.
Ferner war und ist die französische Rechte nie so "völkisch" oder rassisch orientiert, wie die deutschen Pendants.
Der "Neger" war, soweit ich verstehe, als nicht ganz exakte, aber dafür umso plakativere und kräftigere Charakterisierung eines Diözesanfremden gemeint. Es ging nicht um eine ethnische Säuberung, sondern um eine Re-Romanisierung der römischen Kirche, und ein etwaiger schwarzer, aber in Rom verankerter Kleriker ist damit nicht gemeint. Mit Rassismus hat dies nichts zu tun.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Er war eine Stunde zuvor wirklich zum "Bischof von Rom" gewählt [Punkt]Didymus hat geschrieben:Ich hoffe, du hast recht und vielleicht wollte er auch als Nichtitaliener den Römern gegenüber betonen, daß er jetzt wirklich voll und ganz ihr Bischof ist.
Diese Tatsache ist die allererste und allerwichtigste............... dieses Amt des "Bischofs von Rom" ist das grundlegende Amt. Das haben auch seine beiden Vorgänger deutlich gemacht mit den vielen Besuchen in römischen Pfarreien. Damit haben sie die Basis ihres weltkirchlichen Dienstes immer wieder offengelegt.... "Bischof von Rom" - Nachfolger des Apostel Petrus.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Was kann ein Papst machen, wenn seinen Anweisungen nicht Folge geleistet wird? Bischöfe absetzen kann er nicht. Ein Bischof kann ja auch Gründe vorschieben, wenn er die offene Auseinandersetzung scheut. Er kann von Einzelfällen sprechen, um einen vielleicht(?) systemhaften Mißstand herunterzuspielen. Es gibt da sehr viele Möglichkeiten ...Didymus hat geschrieben:Aber auch z.B. die Möglichkeit für Gläubige, sich direkt beim Heiligen Stuhl über Mißstände zu beschweren, wenn sie zuhause auf taube Ohren stoßen, gehört hierher. Oder die Durchsetzung von päpstlichen Anweisungen (z.B. in der "pro multis"-Frage).
Daß es einen Unterschied zwischen theoretischer und praktischer Gewalt des Papstes gibt, ist nicht erst seit heute so. Im Mittelalter haben Päpste teilweise Fürsten exkommuniziert, Bischöfe und Äbte abgesetzt und niemanden vor Ort hat es interessiert.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Heute hatte es schon die Auswirkung, daß er als allererstes zur Salus Populi Romani nach Santa Maria Maggiore gepilgert ist (dem römischsten aller Marienbilder Roms) und dann in sein Hotel in der Innenstadt gefahren ist, dort persönlich sein Gepäck geholt und die Rechnung bezahlt hat. DAS ist romanità, wie sie im Buch steht. Solche Gesten sind wertvoller als ein Jahr Ansprachen bei Generalaudienzen.Didymus hat geschrieben:Da müssen wir abwarten, was das Verständnis des neuen Papstes als Bischof von Rom für Auswirkungen haben wird.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Nach Vatileaks hätte ich diese Geste der Selbstabholung auch gemacht.taddeo hat geschrieben:Heute hatte es schon die Auswirkung, daß er als allererstes zur Salus Populi Romani nach Santa Maria Maggiore gepilgert ist (dem römischsten aller Marienbilder Roms) und dann in sein Hotel in der Innenstadt gefahren ist, dort persönlich sein Gepäck geholt und die Rechnung bezahlt hat. DAS ist romanità, wie sie im Buch steht. Solche Gesten sind wertvoller als ein Jahr Ansprachen bei Generalaudienzen.Didymus hat geschrieben:Da müssen wir abwarten, was das Verständnis des neuen Papstes als Bischof von Rom für Auswirkungen haben wird.
Wahrscheinlich verschliesst er auch sein Zimmer.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Öhm, warum sollte ein Papst keine Bischöfe absetzen oder versetzen können? Ist man sowas einfach nicht mehr gewohnt (bzw. war das früher auch kaum nötig, da bestimmte Leute gar nicht erst Bischof geworden wären)? Aktuelles Gegenbeispiel: Erzbischof Robert Bezák von Trnava.
Daß sich ein Papst nicht nur gegen einzelne Bishöfe, sondern gegen ganze Bischofskonferenzen sehr wohl durchsetzen kann, zeigte JP2 ja eindrucksvoll am Beispiel der Schwangerenberatung. Nur hatte er eben vor allem das Thema Lebensschutz auf dem Radar und hat anderweitig eher die Zügel schleifen lassen.
Ein Papst, der Konflikte mit der Regierung nicht scheut, geht vielleicht ganz anders an solche Themen ran als ein Papst, der im Grunde doch bei jedem an dessen guten Willen glaubt und an die Kraft der Überzeugung durch Liebe und Beispiel. Aber manchmal muß man halt auch mal auf den Tisch hauen, und diese Fähigkeit braucht ein Papst eben auch.
Daß sich ein Papst nicht nur gegen einzelne Bishöfe, sondern gegen ganze Bischofskonferenzen sehr wohl durchsetzen kann, zeigte JP2 ja eindrucksvoll am Beispiel der Schwangerenberatung. Nur hatte er eben vor allem das Thema Lebensschutz auf dem Radar und hat anderweitig eher die Zügel schleifen lassen.
Ein Papst, der Konflikte mit der Regierung nicht scheut, geht vielleicht ganz anders an solche Themen ran als ein Papst, der im Grunde doch bei jedem an dessen guten Willen glaubt und an die Kraft der Überzeugung durch Liebe und Beispiel. Aber manchmal muß man halt auch mal auf den Tisch hauen, und diese Fähigkeit braucht ein Papst eben auch.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Jetzt jubeln alle, weil sich der Papst "wie ein normaler Mensch gibt".
Beim nächsten Papst wird das völlig selbstverständlich sein. Da jubelt niemand mehr. Es gibt nur noch einen Höllenzores, wenn der dann wieder in einer Limousine fahren will - siehe Tebartz.
Dieses betonte "Sich-menschlich-geben" geht voll auf Kosten der Nachfolger.
Die Zeichen Kamphaus stehen hier am Horizont. Und das sind keine guten Aussichten.
Ich hoffe, dass ich mich täusche!
Beim nächsten Papst wird das völlig selbstverständlich sein. Da jubelt niemand mehr. Es gibt nur noch einen Höllenzores, wenn der dann wieder in einer Limousine fahren will - siehe Tebartz.
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Die Zeichen Kamphaus stehen hier am Horizont. Und das sind keine guten Aussichten.
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„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Keep cool and stay catholic...
Demnächst kommt wieder die Sedia zum Einsatz, und wenn das keine "klimaneutrale" An-/Abreiseweise ist, weiß ich auch nicht.
Kein Atomkraftwerk, kein Liter Petroleum oder Biosprit ist da vonnöten...
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Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, ich sei nicht katholisch?Quasinix hat geschrieben:Das kannst Du alles persönlich gerne sehen wie Du willst. Die Beiträge orthodoxer Diskutanden fallen mir eh immer wieder negativ auf durch bewußte oder unbewußte Verdrehung, bewußtes oder unbewußtes Mißverstehen(wollen) - [...]Athanasius0570 hat geschrieben:Im Zusammenhang deiner Aussagen ist der Unterschied aber nicht so deutlich auszumachen.Quasinix hat geschrieben:"Der Papst ist das Oberhaupt der ganzen Kirche" <> "Der Papst ist die ganze Kirche", oder?
Zusammen mit dem Verweis auf WSK kann man so einen "Interpretationsirrtum" nur noch schwer als gutwillig interpretieren.
Und für mich bleibt eben Christus das Haupt der Kirche, der Papst als Bischof von Rom Nachfolger des Petrus - dem Vorsteher der Apostel - der mit dem höchsten Vorrang vor allen Bischöfen der Weltkirche.
Das Petrusamt ist weiters auch nicht Vermittler des Apostelamtes.
Es ist keinesfalls so, dass die "Weltkirche des Papstes" in Diözesen unterteilt wäre, sondern die Weltkirche baut sich aus Ortskirchen unter ihren Bischöfen auf. Die Katholische Kirche aus jenen Ortskirchen, die mit dem Bischof von Rom in Communio stehen.
Zuguterletzt: Hier geht es eigentlich um die katholische Sicht auf die im Betreff genannte mögliche Neudeutung des Petrusamtes - was das für andere Glaubensgemeinschaften bedeutet, sollte sinnvollerweise anderswo diskutiert werden, alleine schon weil das jede derselben wohl etwas anders deutet (das kannst Du jetzt auch gerne als Kapitulation vor Deinen "Argumenten" sehen).
Es geht mir ganz gewiss auch nicht um meine persönlichen Ansichten.
Du kannst das z. B. nachlesen im Katechismus der katholischen Kirche:
KKK hat geschrieben:832 „Die Kirche Christi ist wahrhaft in allen rechtmäßigen örtlichen Gemeinden der Gläubigen anwesend, die in der Verbindung mit ihren Hirten auch selbst im Neuen Testament Kirchen genannt werden ... In ihnen werden durch die Verkündigung der Frohbotschaft Christi die Gläubigen versammelt, in ihnen wird das Mysterium des Herrenmahls begangen ... In diesen Gemeinschaften ist, auch wenn sie oft klein und arm sind oder in der Zerstreuung leben, Christus gegenwärtig, durch dessen Kraft die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche versammelt wird" (LG 26).
833 Unter „Teilkirche" - Bistum (oder Eparchie) - versteht man eine Gemeinschaft von Christen, die mit ihrem in der apostolischen Sukzession stehenden Bischof im Glauben und in den Sakramenten vereint ist [Vgl. CD 11; [link] CIC, cann. 368-369]. Diese Teilkirchen sind „nach dem Bild der Gesamtkirche gestaltet. In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche" (LG 23).
834 Die Teilkirchen sind im Vollsinn katholisch durch die Gemeinschaft mit einer von ihnen: mit der Kirche von Rom, „die den Vorsitz in der Liebe führt" (Ignatius v. Antiochien, Rom. 1,1). „Mit dieser Kirche nämlich muß wegen ihres besonderen Vorranges notwendig jede Kirche übereinstimmen, das heißt die Gläubigen von überall" (Irenäus, kur. 3,3,2; übernommen vom 1. Vatikanischen K.: DS 3057). „Seitdem das inkarnierte Wort zu uns herabgekommen ist, hielten und halten alle christlichen Kirchen von überall die große Kirche, die hier [in Rom] ist, für ihre einzige Basis und Grundlage, weil gemäß den Verheißungen des Herrn die Mächte der Unterwelt sie nie überwältigt haben" (Maximus der Bekenner, opusc.).
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Immerhin:
Dieser Weg der Kirche Roms, die jene ist, die in der Liebe allen Kirchen vorsteht, ein Weg der Brüderlichkeit, der Liebe, des Vertrauens zwischen uns.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Das ist wohl der Kernsatz seines Amtsverständnisses. Als Sohn italienischer Auswanderer fühlt er sich offensichtlich italienisch genug, um hier als echter Italiener Bischof des wichtigsten italienischen Bistums sein zu wollen.... Kirche Roms, die jene ist, die in der Liebe allen Kirchen vorsteht ...
Gleichzeitig leugnet er keineswegs die besondere Aufgabe der Kirche von Rom. Und in seiner heutigen Predigt stecken noch so ein paar Sätze, die manchem Lokalkirchenhäuptling und interreligiösen Bischofsmufti noch schlaflose Nächte bereiten könnten.
Ich glaube allmählich, wir werden uns noch wundern, wie katholisch dieser Papst ist.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
taddeo hat geschrieben:Das ist wohl der Kernsatz seines Amtsverständnisses. Als Sohn italienischer Auswanderer fühlt er sich offensichtlich italienisch genug, um hier als echter Italiener Bischof des wichtigsten italienischen Bistums sein zu wollen.... Kirche Roms, die jene ist, die in der Liebe allen Kirchen vorsteht ...
Gleichzeitig leugnet er keineswegs die besondere Aufgabe der Kirche von Rom. Und in seiner heutigen Predigt stecken noch so ein paar Sätze, die manchem Lokalkirchenhäuptling und interreligiösen Bischofsmufti noch schlaflose Nächte bereiten könnten.
Ich glaube allmählich, wir werden uns noch wundern, wie katholisch dieser Papst ist.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Welche Sätze meinst Du?taddeo hat geschrieben: in seiner heutigen Predigt stecken noch so ein paar Sätze, die manchem Lokalkirchenhäuptling (...) noch schlaflose Nächte bereiten könnten.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Die Formulierung des ersten Teils scheint von Ignatius v. Antiochien zu stammen, wie das Zitat v. Nr. 834 des KKK zeigt.iustus hat geschrieben:Immerhin:Dieser Weg der Kirche Roms, die jene ist, die in der Liebe allen Kirchen vorsteht, ein Weg der Brüderlichkeit, der Liebe, des Vertrauens zwischen uns.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Vor allem diese (meine Hervorhebung):iustus hat geschrieben:Welche Sätze meinst Du?taddeo hat geschrieben: in seiner heutigen Predigt stecken noch so ein paar Sätze, die manchem Lokalkirchenhäuptling (...) noch schlaflose Nächte bereiten könnten.
Was haben unsere Bischöfe und Kardinäle schon für eine Ahnung vom Kreuz? Wissen sie überhaupt, wovon sie reden, wenn sie davon predigen?Wenn wir ohne das Kreuz voranschreiten, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und wenn wir uns zu einem Christus ohne Kreuz bekennen, dann sind wir keine Jünger des Herrn: wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, aber keine Jünger des Herrn.
(Ich wünsche mir, dass wir alle nach diesen Tagen der Gnade den Mut haben – wirklich den Mut – in Anwesenheit des Herrn zu schreiten, mit dem Kreuz des Herrn;) die Kirche auf dem Blut des Herrn aufzubauen, das am Kreuz vergossen wurde; und uns zur einzige Herrlichkeit zu bekennen, zum gekreuzigten Christus.
Und daß der gekreuzigte Christus die einzige Herrlichkeit ist - kein Mohammed, kein Buddha, kein EKD-Weichspülsoftijesus, kein weißderTeufelwas - das enthebt Heerscharen von kirchlichen Mitarbeitern mit einem Schlag ihrer beruflichen Existenzberechtigung.
Wenn er daraus wirklich Konsequenzen zieht, dann wird das ein Hammerpontifikat.
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Welche Ahnung vom Kreuz hast Du vorzuweisen, dass Du solche Reden meinst führen zu dürfen?taddeo hat geschrieben:Was haben unsere Bischöfe und Kardinäle schon für eine Ahnung vom Kreuz? Wissen sie überhaupt, wovon sie reden, wenn sie davon predigen?
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Du und Deine (Priester-)Generation - ihr habt die Kirche hierzulande ruiniert... moralisch und auch sonst. Halt Du Dich mal besser geschlossen.
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Wer bist denn Du für solche Worte?
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Na super... einfach eine Gegenfrage stellen.
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Und genau das glaube ich !taddeo hat geschrieben:...
Wenn er daraus wirklich Konsequenzen zieht, dann wird das ein Hammerpontifikat.
Wenn schon sein erstes offizielles Statement gestern "Gebet, Gebet, Evangelisierung und nochmals Gebet" war, dann ist genau das zu erwarten !
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Ein sehr dankbares Thema wäre auch das Stichwort "Kirchensteuer"...
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Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Aha und wer bist Du, dass Du die offen liegenden Fakten bestreiten kannst?umusungu hat geschrieben:Wer bist denn Du für solche Worte?
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Und mit welcher dieser Stellen möchtest Du nun meine Aussage widerlegen, daß der Papst als Stellvertreter Christi Oberhaupt der Christenheit ist? Statt von der Person des Petrusnachfolgers schiebst Du die Diskussion plötzlich auf die Rolle der "Kirche von Rom". Ist das ganze eine einzige Serie von "Thema verfehlt" oder eine bewußte Ausweichstrategie?Athanasius0570 hat geschrieben:Es geht mir ganz gewiss auch nicht um meine persönlichen Ansichten.
Du kannst das z. B. nachlesen im Katechismus der katholischen Kirche:KKK hat geschrieben:832 „Die Kirche Christi ist wahrhaft in allen rechtmäßigen örtlichen Gemeinden der Gläubigen anwesend, die in der Verbindung mit ihren Hirten auch selbst im Neuen Testament Kirchen genannt werden ... In ihnen werden durch die Verkündigung der Frohbotschaft Christi die Gläubigen versammelt, in ihnen wird das Mysterium des Herrenmahls begangen ... In diesen Gemeinschaften ist, auch wenn sie oft klein und arm sind oder in der Zerstreuung leben, Christus gegenwärtig, durch dessen Kraft die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche versammelt wird" (LG 26).
833 Unter „Teilkirche" - Bistum (oder Eparchie) - versteht man eine Gemeinschaft von Christen, die mit ihrem in der apostolischen Sukzession stehenden Bischof im Glauben und in den Sakramenten vereint ist [Vgl. CD 11; [link] CIC, cann. 368-369]. Diese Teilkirchen sind „nach dem Bild der Gesamtkirche gestaltet. In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche" (LG 23).
834 Die Teilkirchen sind im Vollsinn katholisch durch die Gemeinschaft mit einer von ihnen: mit der Kirche von Rom, „die den Vorsitz in der Liebe führt" (Ignatius v. Antiochien, Rom. 1,1). „Mit dieser Kirche nämlich muß wegen ihres besonderen Vorranges notwendig jede Kirche übereinstimmen, das heißt die Gläubigen von überall" (Irenäus, kur. 3,3,2; übernommen vom 1. Vatikanischen K.: DS 3057). „Seitdem das inkarnierte Wort zu uns herabgekommen ist, hielten und halten alle christlichen Kirchen von überall die große Kirche, die hier [in Rom] ist, für ihre einzige Basis und Grundlage, weil gemäß den Verheißungen des Herrn die Mächte der Unterwelt sie nie überwältigt haben" (Maximus der Bekenner, opusc.).
Warum zitierst Du nicht auch diese Stellen:
Da steht nämlich genau das drin: Es gibt eine einzige Kirche Christi, und diese wird vom Nachfolger Petri geleitet. Siehe auch:816 „Die einzige Kirche Christi ... zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen, ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut ... Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in [subsistit in] der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird" (LG 8).
Das ist doch (obschon aus LG) deutlich genug, oder?882 „Der Römische Bischof hat kraft seines Amtes, nämlich des Stellvertreters Christi und des Hirten der ganzen Kirche, die volle, höchste und allgemeine Vollmacht über die Kirche, die er immer frei ausüben kann" (LG 22) [Vgl. CD 2;9].
Das war ja nicht böse gemeint - ich schloß das einfach aus Deinen irgendwie Orthodoxen Äußerungen in diesem Thread...Athanasius0570 hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, ich sei nicht katholisch?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: "Neudefinition" und "Entmystifizierung" des Petrusamtes
Soviel wie unsere Hirten bestimmt, das kann ich Dir versichern. Nur halt vielleicht in anderer Gestalt.umusungu hat geschrieben:Welche Ahnung vom Kreuz hast Du vorzuweisen, dass Du solche Reden meinst führen zu dürfen?taddeo hat geschrieben:Was haben unsere Bischöfe und Kardinäle schon für eine Ahnung vom Kreuz? Wissen sie überhaupt, wovon sie reden, wenn sie davon predigen?
(Im übrigen geht es mir nicht darum, daß ICH mehr Ahnung vom Kreuz hätte als unsere hiesigen Bischöfe, sondern daß der neue Papst vermutlich mehr Ahnung davon hat, weil er nicht aus einer saturierten Kirchensteuerdekadenz kommt.)
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Re: Nachfolger auf dem Stuhle Petri
primus & summus omnium pontificum Ecclesiæ universalis, sive primus & summus antistitum Ecclesiarum omnium totius orbis.Didymus hat geschrieben:Der Papst ist nicht nur Episcopus Romanus sondern auch Summus Pontifex Ecclesiae Universalis.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.