Dies ist eine Frage der Perspektive!cathol01 hat geschrieben:Und die Erde ist eine Scheibe.
GsJC
Raphael
Einverstanden. Wenn ich an die Auferstehung von den Toten glaube, d.h. daran, dass wir 1) nach unserm Tod zur Vollendung und ins ewige Leben gelangen; 2) am Ende der Zeiten auferstehen; 3) im Diesseits dazu berufen sind, "aufzustehen" glaube, dann ist das doch nicht ein gegenstandsloser, sondern ein ganz konkreter Glaube - auch wenn ich eventuell verschiedene biblischen Texte nicht literalistisch verstehe, sondern als Zeugnisse, die auf diese Realität hinweisen wollen.Ketelhohn hat geschrieben:Ich kann doch nicht absolut „glauben“, sondern immer bloß etwas glauben: Fakten und Tatbestände glauben, jemandem glauben, jemanden meinetwegen – wie du willst, aber niemals absolut bloß so für mich hin „glauben“. Das wäre gnostischer Selbstbetrug.
Was auch gut ist, denn die Theologie sollte nich blosses Sprachrohr des Lehramtes sein. Das ist eine Reduktion, eine unzureichende Auffassung von Theologie. Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte, statt sich an der Interpretation der Kirche zu orientieren, die die Bibel lange Zeit nicht ernst genommen hat (sie wurde oft zum blossen Zitatenreservoir degradiert, als dass der Text wirklich ernst genommen wurde; und auch auf der lokalen Ebene galt auch eher das das, was der Pfarrer sagte als das, was in der Bibel stand).Die exegetische Praxis der Gegenwart mißachtet leider zumeist die klare Interpretation des Lehramts.
Diesen Schritt kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, wieso man Verfasser der heiligen Schriften, die eine Realität bezeugen, die vielleicht in ihrer Darstellung nicht genau dem historischen Tatbestand und -verlauf entspricht, als Betrüger darzustellen. Es kommt doch auf die Aussageintention an!Man kann ihnen glauben, oder man mißtraut ihnen. Mißtrauen freilich brächte einige nicht unerhebliche Schwierigkeiten mit sich: Wie kann man nämlich erklären, daß Betrüger – und um solche handelte es sich, wenn die Berichte nicht wahr wären – um ihrer Mission willen sogar Verfolgung und Tod auf sich nahmen?
Man sollte die Bibel, die, auch wenn sie aus vielen verschiedenen höchst unterschiedlichen Büchern besteht, doch als ein Buch - das Buch der Bücher - bezeichnet werden kann, und die darin enthaltenen Texte vor allem mal ernst nehmen. Norma normans...Die Heilige Schrift ist gar kein Buch, sondern eine Sammlung höchst unterschiedlicher Bücher, die man derart pauschal nicht über einen Kamm scheren kann. Man sollte überhaupt aufhören, sie zu scheren.
Natürlich. Der Begriff des Realsymbols ist ja vor allem von Rahner gebraucht worden. Ein Realsymbol ist von der Wirklichkeit, die es bezeichnet, nicht zu trennen und dennoch von ihr real verschieden.Schon mal auf die Idee gekommen, daß es auch Realsymbole gibt?
@cathol01 Wünsche ICH mir "warme Priester"?cathol01 hat geschrieben:Lieber Otto,
Wir besitzen die Wahrheit nicht, auch nicht "warme Priester" (die du dir ja zu wünschen scheinst). Die Wahrheit ist unerschöpflich, unbegreiflich, sie umgibt uns. Es ist leider manches nicht so einfach und so klar, wie verschiedene es sich wünschen. Was nicht bedeutet, dass man nich auch Halt geben kann, wenn man manches etwas nuancierter betrachtet. Die Realität komplex ist und differenziert betrachtet werden muss.
Dennoch: Woran machst du fest, dass ich lau bin. Kommt es nicht auf die Begeisterung für das Evangelium an? Jesus hatte es auch nicht so mit der traditionnellen Theologie seiner Zeit.
Hm - wirklich unvoreingenommen an die Texte heranzugehen beinhaltet auch, mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sich mitunter auch recht ungewöhnliche Dinge ereignen können...cathol01 hat geschrieben: Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte
2 Tim 4,2-5cathol01 hat geschrieben:
Ich möchte mich trotzdem gegen den Vorwurf der Lauheit wehren. In meiner bisherigen pastoralen Tätigkeit - sei es in der Kinderarbeit, in der Krankpastoral, v.a. auch in der Schule (Gymnaisum bis Hauptschule), auch im Gespräch mit Erwachsenen - konnte ich erfahren, dass ich von anderen Menschen keineswegs als lau empfunden werde, sondern als jemanden, der den Leuten etwas zu sagen hat und dies sogar auf eine ansprechende und insofern mitreissende Art und Weise.
Weder noch !cathol01 hat geschrieben:Die Kirche ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.
Juergen hat geschrieben:Weder noch !cathol01 hat geschrieben:Die Kirche ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.
Ich wollte sagen:cathol01 hat geschrieben:Darüber müsste man diskutieren. Hat die Kirche eigentlich einen Sinn, wenn sie den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?
@cathol01Ich sehe, aus jedem Deiner Sätze trieft der Zweifel, die Lauheit und die Zerrissenheit zwischen der Welt und dem „Wort Gottes“cathol01 hat geschrieben:Darüber müsste man diskutieren. Hat die Kirche eigentlich einen Sinn, wenn sie den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?
Ich bekenne mich vorneweg ausdrücklich als Vertreter der historischen Textkritik. Ich versuche gern, „voraussetzungslos“, also unvoreingenommen an die Texte heranzugehen. Vor drei Tagen habe ich darzulegen versucht, was ich darunter verstehe, indem ich die Situation der Urkirche skizzierte, aus welcher die Evangelien hervorgegangen sind. Ich halte das nach wie vor für historisch sehr konkret und plausibel. Gegenargumente habe ich nicht vernommen.cathol01 hat geschrieben:»Was auch gut ist, denn die Theologie sollte nich blosses Sprachrohr des Lehramtes sein. Das ist eine Reduktion, eine unzureichende Auffassung von Theologie. Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte, statt sich an der Interpretation der Kirche zu orientieren, die die Bibel lange Zeit nicht ernst genommen hat«
Genau dazu lade ich die Exegeten nun schon seit Jahren ein. Statt dessen sehe ich bloß, wie die Texte zerpflückt werden, immer von der Basis der eben beschriebenen ideologischen Voraussetzung aus. Auch von dir habe ich noch kein einziges Argument für deine Thesen vernommen, außer dem steten Hinweis darauf, daß du die heutige Mehrheitsmeinung der Exegeten wiedergebest. Das mag ja so sein, ja es ist ganz sicher so: aber kannst du das auch selber begründen?cathol01 hat geschrieben:»Man sollte die Bibel, die, auch wenn sie aus vielen verschiedenen höchst unterschiedlichen Büchern besteht, doch als ein Buch - das Buch der Bücher - bezeichnet werden kann, und die darin enthaltenen Texte vor allem mal ernst nehmen.«
Genau. Von der Aussageintention habe ich ja selber geredet. Aber wie kann man annehmen, einer, der ausführlich die Einzelheiten eines Geschehens schildert, wolle damit sagen, genau dies, was er schildert, sei in Wahrheit nie geschehen? Drückt der Exeget da nicht eher anstelle der Aussageintention der Autoren seine eigene Rezeptionsintention aus?cathol01 hat geschrieben:»Ich sehe beim besten Willen nicht ein, wieso man Verfasser der heiligen Schriften, die eine Realität bezeugen, die vielleicht in ihrer Darstellung nicht genau dem historischen Tatbestand und -verlauf entspricht, als Betrüger darzustellen. Es kommt doch auf die Aussageintention an!«
Ich auch nicht … im Gegensatz zu – na, zu wem wohl?cathol01 hat geschrieben:»Jesus hatte es auch nicht so mit der traditionnellen Theologie seiner Zeit.«
In dem kath.net -Artikel finde ich nix Paranormales.Ufo-Forscher Hesemann bedient konsequent ein Bedürfnis nach dem Paranormalen.
Kotti, Achtung!overkott hat geschrieben:Aber was besagen schon historische Fakten in einer fiktiven Geschichte?
(meine Korrektur)overkott hat geschrieben:Jedenfalls nichts über die Wahrheit Gottes Gegenwart in der Geschichte. Diese herauszufinden geht über den Forschungsrahmendergottloser Archäologie hinaus.
Nein, Sempre hat nicht gottloser geschrieben!overkott hat geschrieben:Sempre hat gottloser geschrieben.
Doch, Sempre hat »gottloser« geschrieben.Raphael hat geschrieben:Nein, Sempre hat nicht gottloser geschrieben!overkott hat geschrieben:Sempre hat gottloser geschrieben.
Dann nehmen wir doch einfach mal einen Aspekt heraus:overkott hat geschrieben: ...
Dass mehrdeutige Begriffe nach 500 Jahren eindeutige historische Umstände bezeichnen sollen und Griechisch sprechende Theologen weniger interpretiert haben als deutschsprachige, ist eine erstaunliche These.
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Warum nicht? Das beweist weder die Gottessohnschaft, noch die Auferstehung. Wenn man sie nicht geistlich versteht, versteht man sie nämlich gar nicht.Pit hat geschrieben:Dann nehmen wir doch einfach mal einen Aspekt heraus:overkott hat geschrieben: ...
Dass mehrdeutige Begriffe nach 500 Jahren eindeutige historische Umstände bezeichnen sollen und Griechisch sprechende Theologen weniger interpretiert haben als deutschsprachige, ist eine erstaunliche These.
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Gab es die berühmte "Volkszählung" ("die erste ihrer Art") wie Lukas sie schildert?