Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Raphael

Beitrag von Raphael »

@ cathol01
cathol01 hat geschrieben:Und die Erde ist eine Scheibe.
Dies ist eine Frage der Perspektive! :P

GsJC
Raphael

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das ist die dümmlichste antichristliche Polemik, die mir bislang begegnet ist. Allerdings ist sie mir bis heute immer bloß von seiten bekennender Feinde des Glaubens und der Kirche insgesamt vorgehalten worden. Dasselbe von einem Priesteramtskandidaten zu hören ist neu.

Auf den Scheibenschwachsinn möchte ich wirklich nicht eingehen. Nur eine Bemerkung zur dahinterstehenden Gesamtsicht des Glaubens. Du hast deine Behauptungen bislang nicht begründet. Ich habe dagegen recht ausführliche Gegengründe geliefert. Vielleicht solltest du sie einmal zur Kenntnis nehmen und dich mit ihnen auseinandersetzen.

Ich muß dich an dieser Stelle, da du den Glauben nicht bloß verwässerst, sondern obendrein mit Hohn überziehst, aber auch daran erinnern, daß die beharrliche Leugnung von Glaubenswahrheiten automatisch die Exkommunikation nach sich zieht. Und da willst du Priester werden? Wenn du derzeit Schwierigkeiten hast zu glauben, was die Kirche glaubt und bekennt, dich aber gleichwohl vom Herrn in Seinen Dienst gerufen siehst, dann solltest du:
• sofort den Ort verlassen und jene Lehrer meiden, die den Zweifel in dir gesät haben;
• auf deinem Weg zum Empfang des Weihesakraments eine Auszeit nehmen;
• gute geistliche Leiter suchen, die fest im Glauben stehen;
• unter Gebet, Fasten und Werken der Barmherzigkeit Gott um Erleuchtung über dein Leben bitten;
• Geduld haben;
• zugreifen, wenn Gott dir deine Braut zeigt (sei’s eine Schwester im Glauben, sei’s die ganze Kirche).
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Es rührt mich, Ketelhohn, dass du dir so viele Sorgen machst. Auch wenn ich das eine oder andere etwas differenzierter betrachtete, sehe ich nicht ein, wieso ich nicht in den kirchlichen Dienst treten soll. Zu einer Berufung gehört nicht nur, dass man sich persönlich berufen fühlt, sondern dass auch die Leitung der Kirche eine solche Berufung feststellt. Das ist bei mir durchaus der Fall, also kein Grund zur Sorge. Ich frage mich halt nur, wieso man an nicht länger haltbaren und durch die Wissenschaft längst widerlegten "Wahrheiten" festhalten kann, als ob man mit Scheuklappen durch die Welt liefe. Mich erinnert manches an dir, Ketelhon, an das in der Gesetzesfrömmigkeit erstarrtes Judentum, das Jesus zu seiner Zeit aufgefunden und aufgerüttelt hat.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ketelhohn hat geschrieben:Ich kann doch nicht absolut „glauben“, sondern immer bloß etwas glauben: Fakten und Tatbestände glauben, jemandem glauben, jemanden meinetwegen – wie du willst, aber niemals absolut bloß so für mich hin „glauben“. Das wäre gnostischer Selbstbetrug.
Einverstanden. Wenn ich an die Auferstehung von den Toten glaube, d.h. daran, dass wir 1) nach unserm Tod zur Vollendung und ins ewige Leben gelangen; 2) am Ende der Zeiten auferstehen; 3) im Diesseits dazu berufen sind, "aufzustehen" glaube, dann ist das doch nicht ein gegenstandsloser, sondern ein ganz konkreter Glaube - auch wenn ich eventuell verschiedene biblischen Texte nicht literalistisch verstehe, sondern als Zeugnisse, die auf diese Realität hinweisen wollen.
Die exegetische Praxis der Gegenwart mißachtet leider zumeist die klare Interpretation des Lehramts.
Was auch gut ist, denn die Theologie sollte nich blosses Sprachrohr des Lehramtes sein. Das ist eine Reduktion, eine unzureichende Auffassung von Theologie. Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte, statt sich an der Interpretation der Kirche zu orientieren, die die Bibel lange Zeit nicht ernst genommen hat (sie wurde oft zum blossen Zitatenreservoir degradiert, als dass der Text wirklich ernst genommen wurde; und auch auf der lokalen Ebene galt auch eher das das, was der Pfarrer sagte als das, was in der Bibel stand).
Man kann ihnen glauben, oder man mißtraut ihnen. Mißtrauen freilich brächte einige nicht unerhebliche Schwierigkeiten mit sich: Wie kann man nämlich erklären, daß Betrüger – und um solche handelte es sich, wenn die Berichte nicht wahr wären – um ihrer Mission willen sogar Verfolgung und Tod auf sich nahmen?
Diesen Schritt kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe beim besten Willen nicht ein, wieso man Verfasser der heiligen Schriften, die eine Realität bezeugen, die vielleicht in ihrer Darstellung nicht genau dem historischen Tatbestand und -verlauf entspricht, als Betrüger darzustellen. Es kommt doch auf die Aussageintention an!
Die Heilige Schrift ist gar kein Buch, sondern eine Sammlung höchst unterschiedlicher Bücher, die man derart pauschal nicht über einen Kamm scheren kann. Man sollte überhaupt aufhören, sie zu scheren.
Man sollte die Bibel, die, auch wenn sie aus vielen verschiedenen höchst unterschiedlichen Büchern besteht, doch als ein Buch - das Buch der Bücher - bezeichnet werden kann, und die darin enthaltenen Texte vor allem mal ernst nehmen. Norma normans...
Schon mal auf die Idee gekommen, daß es auch Realsymbole gibt?
Natürlich. Der Begriff des Realsymbols ist ja vor allem von Rahner gebraucht worden. Ein Realsymbol ist von der Wirklichkeit, die es bezeichnet, nicht zu trennen und dennoch von ihr real verschieden.

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otto
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Beitrag von otto »

Ein paar Grundsätzliche Gedanken möchte ich Dir @cathol01 schreiben.

Offb. 3,14-22

An die Gemeinde in Laodizea
14 An den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht Er, der «Amen» heißt, der treue und zuverlässige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
15 Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß!
16 Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.

17 Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt.
18 Darum rate ich dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von mir weiße Kleider und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich schämen musst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst.
19 Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um!


Ich lese aus Deinen Beiträgen @cathol01 genau jene Lauheit von der Johannes schreibt.
Macht es wirklich Sinn einen zweifelnden Menschen, der beharrlich an den überlieferten Glaubenswahrheiten zweifelt zu einem Priester der Kirche Jesus zuweihen?
Die Wissenschaften können die Wunder Gottes nie erklären!

Ich denke Robert ist im Recht wenn er Dir ein überdenken Deiner Entscheidung nahe legt. (Robert hat alles aufs ausführlichste erklärt und erläutert, ich spare mir eine Wiederholung der Sachlage)
Ein lauer Priester in einer Gemeinde kann wo möglich der Kirche Jesus mehr Schaden als Nutzen, auch wenn derzeit akuter Priestermangel herrscht, sollte dennoch beharrlich darauf geachtet werden, dass nicht die Lauheit in die Kirche Jesus einfällt. Auch seitens der Verantwortlichen innerhalb der Kirche, die jede Berufung prüfen und vor den Gemeinden als würdig und wahrhaftig bekunden müssen.

Nichts ist nach Johannes dem Herrn Jesus Christus unerträglicher als die Lauheit. Lieber kalt als lau! Warum wohl? Lauheit ist mit Unwahrheit behaftet. Und alle Unlauterkeit verabscheut Jesus aufs stärkste. Sie widerspricht seinem Wesen. Denn er ist die Wahrheit in Person. Aus einem Kalten kann leichter noch etwas werden als aus einem Lauen, der im Selbstbetrug dahingeht. Der Heiland möchte brennende Herzen haben, brennend im Eifer und in der Liebe.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Lieber Otto,

Wir besitzen die Wahrheit nicht, auch nicht "warme Priester" (die du dir ja zu wünschen scheinst). Die Wahrheit ist unerschöpflich, unbegreiflich, sie umgibt uns. Es ist leider manches nicht so einfach und so klar, wie verschiedene es sich wünschen. Was nicht bedeutet, dass man nich auch Halt geben kann, wenn man manches etwas nuancierter betrachtet. Die Realität komplex ist und differenziert betrachtet werden muss.

Dennoch: Woran machst du fest, dass ich lau bin. Kommt es nicht auf die Begeisterung für das Evangelium an? Jesus hatte es auch nicht so mit der traditionnellen Theologie seiner Zeit.

Im Übrigen möchte ich auch dir eine grundsätzliche Überlegung mit auf den Weg geben:

Die Wahl der Zwölf (Mt 10)

1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes,
3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus,
4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.


Die Berufung der Zwölf kann als eine der kirchenstiftenden Akte Jesu angesehen werden. Wer waren diese Zwölf? Hatten sie alle verstanden, worum es geht? Waren sie alle auf Linie? Waren dabei vielleicht nicht auch laue Kandidaten? War da nicht sogar ein Verräter dabei?

Ich möchte mich trotzdem gegen den Vorwurf der Lauheit wehren. In meiner bisherigen pastoralen Tätigkeit - sei es in der Kinderarbeit, in der Krankpastoral, v.a. auch in der Schule (Gymnaisum bis Hauptschule), auch im Gespräch mit Erwachsenen - konnte ich erfahren, dass ich von anderen Menschen keineswegs als lau empfunden werde, sondern als jemanden, der den Leuten etwas zu sagen hat und dies sogar auf eine ansprechende und insofern mitreissende Art und Weise.

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otto
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@cathol01 bist du naiv, zynisch oder polemisch?

Beitrag von otto »

cathol01 hat geschrieben:Lieber Otto,

Wir besitzen die Wahrheit nicht, auch nicht "warme Priester" (die du dir ja zu wünschen scheinst). Die Wahrheit ist unerschöpflich, unbegreiflich, sie umgibt uns. Es ist leider manches nicht so einfach und so klar, wie verschiedene es sich wünschen. Was nicht bedeutet, dass man nich auch Halt geben kann, wenn man manches etwas nuancierter betrachtet. Die Realität komplex ist und differenziert betrachtet werden muss.

Dennoch: Woran machst du fest, dass ich lau bin. Kommt es nicht auf die Begeisterung für das Evangelium an? Jesus hatte es auch nicht so mit der traditionnellen Theologie seiner Zeit.
@cathol01 Wünsche ICH mir "warme Priester"?

@cathol01 bist du naiv, zynisch oder polemisch?

Wenn Du meinen Beitrag aufmerksam ließt, fällt Dir sofort die Tatsache ins Auge das nicht ICH gegen die Lauheit der Priester bin, sondern Jesus gegen die Lauheit seiner Jünger.

Der Heiland möchte brennende Herzen haben, brennend im Eifer und in der Liebe. Was dass mit "warme Priester" zu tun hat bleibt wohl in Dir @kathol01 verborgen. Oder willst DU doch nur provozieren?

Sünde und Verlorenheit: Römer 1,18 - 1,32

Gottes Zorn über die Ungerechtigkeit der Menschen

18 Der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.
19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart.
20 Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.
21 Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren.
23 Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen.
24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten.
25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.
26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;
27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.
28 Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört:
29 Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden
30 und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern,
31 sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen.
32 Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selber, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.

Galater 1,6-9

6 Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet.
7 Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.
8 Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel.
9 Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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Niels
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Beitrag von Niels »

cathol01 hat geschrieben: Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte
Hm - wirklich unvoreingenommen an die Texte heranzugehen beinhaltet auch, mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sich mitunter auch recht ungewöhnliche Dinge ereignen können...
Bei der Bewertung von historischen Ereignissen helfen die Modelle der Naturwissenschaft nicht unbedingt weiter - die Geschichte gleicht eben nicht einem Versuch, wo ein bestimmtes Ergebnis herauskommt, wenn die Versuchsanordnung stimmt....
Zuletzt geändert von Niels am Mittwoch 31. Dezember 2003, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.

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otto
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Beitrag von otto »

cathol01 hat geschrieben:
Ich möchte mich trotzdem gegen den Vorwurf der Lauheit wehren. In meiner bisherigen pastoralen Tätigkeit - sei es in der Kinderarbeit, in der Krankpastoral, v.a. auch in der Schule (Gymnaisum bis Hauptschule), auch im Gespräch mit Erwachsenen - konnte ich erfahren, dass ich von anderen Menschen keineswegs als lau empfunden werde, sondern als jemanden, der den Leuten etwas zu sagen hat und dies sogar auf eine ansprechende und insofern mitreissende Art und Weise.
2 Tim 4,2-5
2Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.
3 Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;
4 und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.
5 Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!


@cathol01 es geht nicht darum, dass du in deiner Gemeinde mit Klatschen und Jubelrufen empfangen wirst. Natürlich sind bei den Menschen die Priester die ihnen nach dem Mund reden und ihren Ohren schmeicheln beliebter.

Aber @cathol01 ein Priester ist dem "Wort Gottes" verpflichtet auch dann oder - vielmehr gerade dann- wenn die Menschen es nicht hören wollen. Auch dann wenn sie die Kirche dafür verfolgen und in ihrer Würde herabsetzten.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Die Kirche ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.
"Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt, und damit ihr es in Fülle habt."

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

cathol01 hat geschrieben:Die Kirche ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.
Weder noch !
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Darüber müsste man diskutieren. Hat die Kirche eigentlich einen Sinn, wenn sie den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Die Kirche ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.
Weder noch !
cathol01 hat geschrieben:Darüber müsste man diskutieren. Hat die Kirche eigentlich einen Sinn, wenn sie den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?
Ich wollte sagen:
Die Kirche ist nicht (in einem funktionalen Sinne) für den Menschen da, wie ein Naturschutzverein für den Schutz der Natur, ein Tierschutzverein für den Schutz von Tieren oder ein Denkmalpflegeverein für die Denkmalpflege da ist.

Die Menschen sind nicht (in einem funktionalen Sinne) für die Kirche da, daß sie nur dafür da sind, der Kirche zu dienen etc.


Vielmehr bilden die Gläubigen die Kirche und die Kirche ist in und mit Christus, der ihr Haupt ist geeint; in Christus ist die Kirche Gottes, ja sind alle, die ihr angehören, eine neue Schöpfung.

Die Kirche kann man nicht mit funktionaler Aufgabe der einen für die anderen oder der anderen für die eine sehen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

sic!

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otto
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Nein, nicht die Angst sondern die Wahrheit.

Beitrag von otto »

cathol01 hat geschrieben:Darüber müsste man diskutieren. Hat die Kirche eigentlich einen Sinn, wenn sie den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?
@cathol01Ich sehe, aus jedem Deiner Sätze trieft der Zweifel, die Lauheit und die Zerrissenheit zwischen der Welt und dem „Wort Gottes“

Deine Frage ob es „eigentlich einen Sinn macht, wenn die Kirche den Menschen nicht dient, sondern ihnen die Leviten liest und ihnen Angst macht?“ würde sich ohne Lauheit an den „Wort Gottes“ so nicht stellen.

Wir dürfen den „Wort Gottes“ nichts hinzufügen und nichts von ihm weglassen. Die Kirche muss dass „Wort Gottes“ immer in seiner gänze verkünden.

Nun zu deiner Frage ist es sinnvoll den Menschen die Leviten zu lesen und ihnen „Angst“ zumachen? Nein, nicht die "Angst" sondern die Wahrheit muss verkündigt werden.
Nun ich bin der Meinung wenn das „Wort Gottes“ mit brennenden Herzen, brennend im Eifer und in der Liebe verkündet wird, ist es nicht nötig den Menschen die die Leviten zu lesen und ihnen „Angst“ zumachen. Die Menschen finden dann durch den „Heiligen Geist“ zu der Wahrheit Gottes.
Natürlich kann die Kirche immer wieder prüfen, ob die Art und Weise der Verkündigung noch zeitgemäß verstanden wird, in der Art und Weise der Verkündigung kann der Wandel liegen nicht im „Wort Gottes“

Ein bisschen das „Wort Gottes“ zu verkünden ist genauso unmöglich, wie eine Frau ein bisschen Schwanger sein kann. Entweder JA oder NEIN. Aber nie LAU oder vielleicht oder ein bisschen.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

cathol01 hat geschrieben:»Was auch gut ist, denn die Theologie sollte nich blosses Sprachrohr des Lehramtes sein. Das ist eine Reduktion, eine unzureichende Auffassung von Theologie. Das gilt insbesondere für die Exegese, die zunächst einmal "unvoreingenommen" an die Texte herangehen sollte, statt sich an der Interpretation der Kirche zu orientieren, die die Bibel lange Zeit nicht ernst genommen hat«
Ich bekenne mich vorneweg ausdrücklich als Vertreter der historischen Textkritik. Ich versuche gern, „voraussetzungslos“, also unvoreingenommen an die Texte heranzugehen. Vor drei Tagen habe ich darzulegen versucht, was ich darunter verstehe, indem ich die Situation der Urkirche skizzierte, aus welcher die Evangelien hervorgegangen sind. Ich halte das nach wie vor für historisch sehr konkret und plausibel. Gegenargumente habe ich nicht vernommen.

Erstaunlicherweise bestätigt diese unvoreingenommene Herangehensweise stets die Interpretation der Kirche. Mir scheint, das hat was mit dem Realismus der Väter zu tun. Käme allerdings anderes heraus, dann hätte ich ein Problem. Denn die Interpretation der Kirche bildet nun doch – in diametralem Gegensatz zu deiner oben aufgestellten Behauptung – immer den letzten und absoluten Maßstab aller Theologie und Exegese.

Wie aber könnte ich mein Problem lösen? – Ich müßte mich entscheiden: Entweder vertraute ich weiter der Kirche und erkennte mich selbst als irrend, wofür es gute Gründe gäbe, denn die Kirche hat ja selber die Evangelien als Teil ihrer Tradition hervorgebracht; dann müßte ich konsequenterweise meine Forschungen einstellen und meine Ergebnisse vernichten und vergessen. Oder ich vertraute meiner eigenen Erkenntniskraft: Dann müßte ich die Kirche als Irrweg verlassen.

Bei der heute herrschenden Methode der Bibelexegese kann ich jedoch leider kein unvoreingenomenes Herangehen an die Texte erkennen. Vielmehr sehe ich einen Berg ideologischer Voraussetzungen, die einem echten historischen Verständnis entgegenstehen. Wurzel all dieser Voraussetzungen ist der Ausschluß der Übernatur aus der Geschichte.

cathol01 hat geschrieben:»Man sollte die Bibel, die, auch wenn sie aus vielen verschiedenen höchst unterschiedlichen Büchern besteht, doch als ein Buch - das Buch der Bücher - bezeichnet werden kann, und die darin enthaltenen Texte vor allem mal ernst nehmen.«
Genau dazu lade ich die Exegeten nun schon seit Jahren ein. Statt dessen sehe ich bloß, wie die Texte zerpflückt werden, immer von der Basis der eben beschriebenen ideologischen Voraussetzung aus. Auch von dir habe ich noch kein einziges Argument für deine Thesen vernommen, außer dem steten Hinweis darauf, daß du die heutige Mehrheitsmeinung der Exegeten wiedergebest. Das mag ja so sein, ja es ist ganz sicher so: aber kannst du das auch selber begründen?
cathol01 hat geschrieben:»Ich sehe beim besten Willen nicht ein, wieso man Verfasser der heiligen Schriften, die eine Realität bezeugen, die vielleicht in ihrer Darstellung nicht genau dem historischen Tatbestand und -verlauf entspricht, als Betrüger darzustellen. Es kommt doch auf die Aussageintention an!«
Genau. Von der Aussageintention habe ich ja selber geredet. Aber wie kann man annehmen, einer, der ausführlich die Einzelheiten eines Geschehens schildert, wolle damit sagen, genau dies, was er schildert, sei in Wahrheit nie geschehen? Drückt der Exeget da nicht eher anstelle der Aussageintention der Autoren seine eigene Rezeptionsintention aus?
cathol01 hat geschrieben:»Jesus hatte es auch nicht so mit der traditionnellen Theologie seiner Zeit.«
Ich auch nicht … im Gegensatz zu – na, zu wem wohl?
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Niels
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Niels »

"Warum man der Weihnachtsgeschichte trauen kann". Interview mit Michael Hesemann:
http://www.kath.net/detail.php?id=29461
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von overkott »

Ufo-Forscher Hesemann bedient konsequent ein Bedürfnis nach dem Paranormalen.

Aber ist es das, worauf es in der Kindheitsgeschichte ankommt? Oder welche Bedeutung hat die Geschichte, dass der Schöpfer aller Ding niedrig und gering wird?

Tatsächlich bringt bereits die Kindheitsgeschichte zum Ausdruck, womit Jesus später seinen öffentlichen Auftritt beginnt: 4,18 Spiritus Domini super me propter quod unxit me evangelizare pauperibus misit me Die Kindheitsgeschichte bringt also bereits den Auftrag Jesu zum Ausdruck, den Armen die frohe Botschaft zu verkünden. Die Armen sind eindeutig Maria, Josef und die Hirten als Stellvertreter für alle Gläubigen. Die frohe Botschaft an sie lautet: Gott ist mit euch. In der Geschichte von der Menschwerdung Gottes wird die Allgegenwart, die Omnipräsens des Schöpfers sichtbar: Gott ist nicht nur weit weg, hoch oben im Himmel, bei den Herrschern in den Palästen, bei den Priestern im Tempel, sondern auch im Stall auf der Weide (pascua). Gott ist nur das Licht am Tag, sondern auch das Licht in der Nacht. Dem Volk, das im Dunkeln lebt, ist ein Licht aufgegangen. Ob uns auch heute noch ein Licht aufgeht?

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Lioba
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Lioba »

Ufo-Forscher Hesemann bedient konsequent ein Bedürfnis nach dem Paranormalen.
In dem kath.net -Artikel finde ich nix Paranormales. :achselzuck:
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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overkott
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von overkott »

Von 1984 bis 2000 war Hesemann Chefredakteur der Zeitschrift „Magazin 2000“, die sich vor allem dem Bereich der Grenzwissenschaften widmete, aber auch christlich-religiösen Themen Platz einräumte. In diesen Zeitraum fallen erste, kritische Veröffentlichungen zu Themen des Paranormalen (UFOs, Kornkreise etc.) 2000 erklärte er nach einem thematischen Kurswechsel seinen Ausstieg und distanzierte sich von der nun Magazin 2000plus genannten Zeitschrift.

Etwas unwissenschaftlich will er im kath.net-Artikel etwa über die Archäologie Theologen glauben machen. Warum auch nicht? Aber was besagen schon historische Fakten in einer fiktiven Geschichte?

Jedenfalls nichts über die Wahrheit Gottes Gegenwart in der Geschichte. Diese herauszufinden geht über den Forschungsrahmen der Archäologie hinaus. Die Erzählabsicht einer Geschichte und Bedeutungen für die Gegenwart offenzulegen, ist der Job von Theologen.

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lifestylekatholik
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von lifestylekatholik »

overkott hat geschrieben:Aber was besagen schon historische Fakten in einer fiktiven Geschichte?
Kotti, Achtung! Bild
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sempre
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Sempre »

overkott hat geschrieben:Jedenfalls nichts über die Wahrheit Gottes Gegenwart in der Geschichte. Diese herauszufinden geht über den Forschungsrahmen der gottloser Archäologie hinaus.
(meine Korrektur)

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von overkott »

Sempre hat gottloser geschrieben.

Raphael

Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Sempre hat gottloser geschrieben.
Nein, Sempre hat nicht gottloser geschrieben! 8)

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lifestylekatholik
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von lifestylekatholik »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Sempre hat gottloser geschrieben.
Nein, Sempre hat nicht gottloser geschrieben! 8)
Doch, Sempre hat »gottloser« geschrieben. :doktor:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Niels
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von overkott »

Eine nette historische Spekulation. Hesemann hat in Göttingen Geschichte studiert und das merkt man seinem historischen Blick auf die Bibel auch an. Dass mehrdeutige Begriffe nach 500 Jahren eindeutige historische Umstände bezeichnen sollen und Griechisch sprechende Theologen weniger interpretiert haben als deutschsprachige, ist eine erstaunliche These.

Ich neige eher der geistlichen Sichtweise von Tertullian zu, weil ich theologisch mit dem heiligen Bonaventura die Bibel zunächst aus ihrem eigenen Zusammenhang verstehe, während Historiker dazu neigen, in anderen Quellen Bestätigung zu suchen. Es ist jedoch ehrlicher, sich theologisch zur Subjektivität zu bekennen, statt unter dem Schleier scheinbarer Objektivität seine eigene Subjektivität zu verhüllen.

Was die Supernova anbelangt, zweifelt selbst der Leiter der vatikanischen Sternwarte, dem ich in astronomischen Fragen mehr vertraue als Hesemann.

Immerhin ist es beachtlich, mal eine Akte zu alten Überlieferungen über die Heiligen Drei Könige zusammenzutragen.

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Pit
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben: ...
Dass mehrdeutige Begriffe nach 500 Jahren eindeutige historische Umstände bezeichnen sollen und Griechisch sprechende Theologen weniger interpretiert haben als deutschsprachige, ist eine erstaunliche These.
...
Dann nehmen wir doch einfach mal einen Aspekt heraus:
Gab es die berühmte "Volkszählung" ("die erste ihrer Art") wie Lukas sie schildert?
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overkott
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Re: Kindheitsgeschichte – Legende oder Wirklichkeit?

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: ...
Dass mehrdeutige Begriffe nach 500 Jahren eindeutige historische Umstände bezeichnen sollen und Griechisch sprechende Theologen weniger interpretiert haben als deutschsprachige, ist eine erstaunliche These.
...
Dann nehmen wir doch einfach mal einen Aspekt heraus:
Gab es die berühmte "Volkszählung" ("die erste ihrer Art") wie Lukas sie schildert?
Warum nicht? Das beweist weder die Gottessohnschaft, noch die Auferstehung. Wenn man sie nicht geistlich versteht, versteht man sie nämlich gar nicht.

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