Wie hören Heilige unsere Gebete?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Benutzeravatar
berneuchen
Beiträge: 342
Registriert: Donnerstag 18. Juni 2009, 22:15
Wohnort: Großherzogtum Baden

Re: Wie hören Heilige unsere Gebete?

Beitrag von berneuchen »

ad_hoc hat geschrieben:Nicht drüber oder drunter, sondern direkt neben der Bibel steht das Katholische Lehramt. Hierin befinden sich alle diejenigen laufenden und weiterführenden Kenntnisse und Erkenntnisse, die in der apostolischen, katholischen Kirche aus der Tradition und durch das Wirken des Hl. Geistes, erwachsen bis zum Ende der Welt. Alle Erkenntnisse, welche aus der Bibel und der fortlaufenden Lehre gewonnen und aus dieser Tradition ohne Bruch weitergeführt werden können, entstehen ganz sicher unter der Leitung bzw. Führung des Hl. Geistes. Es kann nicht alles der Bibel entnommen werden. Es wurde auch nicht alles niedergeschrieben, was Jesus seinen Jüngern und Aposteln mitgeteilt hat. Umso wichtiger ist die kontinuierliche Erkenntnis im Hl. Geist, die den Glauben nährt und bereichert und im Lehramt ihren Eingang findet.

Daraus ergibt sich u. a. auch die Möglichkeit der Fürbittgebete an die Heiligen und deren Wirksamkeit, die rechte Intention vorausgesetzt.

Gruß, ad_hoc
Heißt das : in der Schrift steht nicht alles, was wir zum Heil brauchen
oder: die Tradition / das Lehramt entfaltet das in der Hl. Schrift Gesagte
oder: Tradition / das Lehramt ergänzen und komplettieren die Hl. Schrift?
Was ist die "fortlaufende" Lehre?
Die Lehre, die in der Hl. Schrift vor- gebene Wahrheit auslegt, deutet und mit der Gegenwart in Beziehung setzt
oder die fortläuft von der Hl. Schrift.
Welche Offenbarungsquellen überliefern die Worte für die gilt : "Es wurde auch nicht alles niedergeschrieben, was Jesus seinen Jüngern und Aposteln mitgeteilt hat" ?
Die apokryphen Evangelien des 2. Und 3. Jhdts nehmen das auch für sich in Anspruch.
Zuletzt geändert von berneuchen am Donnerstag 20. Juni 2013, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7171
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Wie hören Heilige unsere Gebete?

Beitrag von Protasius »

berneuchen hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Nicht drüber oder drunter, sondern direkt neben der Bibel steht das Katholische Lehramt. Hierin befinden sich alle diejenigen laufenden und weiterführenden Kenntnisse und Erkenntnisse, die in der apostolischen, katholischen Kirche aus der Tradition und durch das Wirken des Hl. Geistes, erwachsen bis zum Ende der Welt. Alle Erkenntnisse, welche aus der Bibel und der fortlaufenden Lehre gewonnen und aus dieser Tradition ohne Bruch weitergeführt werden können, entstehen ganz sicher unter der Leitung bzw. Führung des Hl. Geistes. Es kann nicht alles der Bibel entnommen werden. Es wurde auch nicht alles niedergeschrieben, was Jesus seinen Jüngern und Aposteln mitgeteilt hat. Umso wichtiger ist die kontinuierliche Erkenntnis im Hl. Geist, die den Glauben nährt und bereichert und im Lehramt ihren Eingang findet.

Daraus ergibt sich u. a. auch die Möglichkeit der Fürbittgebete an die Heiligen und deren Wirksamkeit, die rechte Intention vorausgesetzt.

Gruß, ad_hoc
Heißt das : in der Schrift steht nicht alles, was wir zum Heil brauchen
oder: die Tradition / das Lehramt entfaltet das in der Hl. Schrift gesagte
oder: Tradition / das Lehramt ergänzen und komplettieren die Hl. Schrift?
Wenn ich mich nicht vertue, ist alles drei richtig.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Wie hören Heilige unsere Gebete?

Beitrag von ad_hoc »

Berneuchen hat u. a. geschrieben:
Heißt das : in der Schrift steht nicht alles, was wir zum Heil brauchen?
In der Hl. Schrift steht tatsächlich alles, was wir zum Heil benötigen, das richtige Verständnis vorausgesetzt.
Das ist ja der große Irrtum der Protestanten sowie der freireligiösen christlichen Gruppierungen, die Annahme nämlich, die Bibel allein würde genügen. Es liegt nämlich im Wesen des einzelnen Menschen, die Bibel so zu erfassen und zu verstehen, wie es seiner - wie auch immer geformten - Einstellung entspricht. D. h., insofern kann die Bibel auch falsch ausgelegt und missverstanden werden. Es ist die Aufgabe der Kirche, des Papstes und seiner Bischöfe als Nachfolger des Hl. Petrus und seiner Apostel, und unter Zuhilfenahme theologisch versierter Laien, die Bibelinhalte zu erforschen und die fortlaufenden Erkenntnisse im kirchlichen Lehramt einzubringen. Niemand sollte annehmen, allein mit der Bibel sein Heil zu erreichen. Außerhalb der Kirche kein Heil. Aber wer kennt schon Gottes Wege und seine Barmherzigkeit, um auch denjenigen das Heil zukommen zu lassen, die ohne eigenes Verschulden der Kirche fernstehen.

Die beiden anderen genannten Punkte sind natürlich richtig. Danke Protasius

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema