Ich möchte ganz konkret und leicht nachvollziehbar wissen, was nachstehender Satz inhaltlich besagt und welche Bedeutung dem Begriff "Herz" darin zukommt:
overkott hat geschrieben:Hör auf dein Herz und tu, was du für richtig hältst.
overkott hat geschrieben:Hör auf dein Herz und tu, was du für richtig hältst.
Es ist leicht zu erkennen, daß dieser Satz von overkott angelehnt ist an den Satz von Augustinus: Dilige, et quod vis fac...Gamaliel hat geschrieben:Über das Bild des Herzens können wir uns alles mögliche zusammenspinnen, wir können dieses Bild auch ganz seriös in der Verwendung der Heiligen Schrift, der Liturgie,.... in der Religions- und Kulturgeschichte betrachten und verfolgen. Das interessiert mich aber alles im gegenwärtigen Zusammenhang nicht!
Ich möchte ganz konkret und leicht nachvollziehbar wissen, was nachstehender Satz inhaltlich besagt und welche Bedeutung dem Begriff "Herz" darin zukommt:
overkott hat geschrieben:Hör auf dein Herz und tu, was du für richtig hältst.
Ja, ja, Deine Fähigkeiten im Gedankenlesen sind mir bekannt.Raphael hat geschrieben:Man darf vermuten, daß overkott ähnliches meinte ...........
Ich kenn' den ovi halt schon ein bißchen länger als Du, da kann man seine Schreibe auch besser einschätzen und muß nicht immer gleich mit Deiner Hermeneutik des Verdachts an seine Texte herangehen!Gamaliel hat geschrieben:Ja, ja, Deine Fähigkeiten im Gedankenlesen sind mir bekannt.
Ergo?overkott hat geschrieben:Ich habe da keine eigene Meinung zu außer dem Maßstab Jesu der Gottes- und Nächstenliebe.
Denkt an beides.Niels hat geschrieben:Ergo?overkott hat geschrieben:Ich habe da keine eigene Meinung zu außer dem Maßstab Jesu der Gottes- und Nächstenliebe.
... zum Beispiel als riesige Schildkröte ...?Ist der Gottesbeweis der prima causa noch zu retten und wenn ja, wie? Inwieweit müssen wir die Erstursache personal denken, weil wir sie autonom denken? Warum denken wir sie nicht als Tier?
Jetzt ist diese Frage nach dem Tier tatsächlich eine Frage und kein Vorschlag. Dabei glaube ich schon, dass es darauf eine Antwort gibt. Wir begreifen mit Begriffen und je strukturierter unsere Begriffe sind, desto leichter fällt uns die Antwort:LePenseur hat geschrieben:@Overkott:... zum Beispiel als riesige Schildkröte ...?Ist der Gottesbeweis der prima causa noch zu retten und wenn ja, wie? Inwieweit müssen wir die Erstursache personal denken, weil wir sie autonom denken? Warum denken wir sie nicht als Tier?
Du verlinkst hier denselben Text von Bertrand Russell, den Du weiter vorne im Strang bereits zitiert hattest und der kommentiert wurde.LePenseur hat geschrieben:@Overkott:... zum Beispiel als riesige Schildkröte ...?Ist der Gottesbeweis der prima causa noch zu retten und wenn ja, wie? Inwieweit müssen wir die Erstursache personal denken, weil wir sie autonom denken? Warum denken wir sie nicht als Tier?
... aber vielleicht nur für Sie, bzw. all jene, die gleich Ihnen von metaphysischen Voraussetzungen ausgehen, die Russell offensichtlich so nicht für gegeben erachtet. Hume z.B. auch nicht — und der ist zwar ein Ihnen nicht eben genehmer, aber ein wohl nicht gerade unfähiger Philosoph (was u.a. auch Kants Meinung war ...)Wie nun ein Bertrand Russell, berühmter Philosoph, Mathematiker und Logiker, nach Erkenntnis des Unbedingten weiterfragen kann Ja, aber was bedingt denn das Unbedingte? ist völlig unerklärlich.
Um metaphysische Voraussetzungen geht es doch gar nicht. Solche bringt Russel auch gar nicht ins Spiel. Wenn Russell nach formal korrekter Herleitung des Unbedingten aus dem Bedingten nach einer Bedingung des Unbedingten fragt, dann hat er die Herleitung nicht verstanden (oder sie ist ihm gar nicht bekannt). Ob sich die logische Schlussfolgerung dann auf die objektive Wirklichkeit bezieht, oder nur auf Gedachtes, spielt dabei keine Rolle.LePenseur hat geschrieben:@Sempre:... aber vielleicht nur für Sie, bzw. all jene, die gleich Ihnen von metaphysischen Voraussetzungen ausgehen, die Russell offensichtlich so nicht für gegeben erachtet. Hume z.B. auch nicht — und der ist zwar ein Ihnen nicht eben genehmer, aber ein wohl nicht gerade unfähiger Philosoph (was u.a. auch Kants Meinung war ...)Wie nun ein Bertrand Russell, berühmter Philosoph, Mathematiker und Logiker, nach Erkenntnis des Unbedingten weiterfragen kann Ja, aber was bedingt denn das Unbedingte? ist völlig unerklärlich.
'Türlich ... Foucault z. B., war auch "nicht gerade unfähig", das macht seinen Müll aber auch nicht besser, was man von Hume wohl auch sagen kann ...... aber ein wohl nicht gerade unfähiger Philosoph ...
@LePenseur Was meinst du mit metaphysisch? Auf Deutsch bedeutet diese Aussage lediglich überkörperlich, geistig. Von welchen Voraussetzungen ist der berühmte Philosoph, Mathematiker und Logiker ausgegangen, wenn nicht von geistigen?LePenseur hat geschrieben:@Sempre:... aber vielleicht nur für Sie, bzw. all jene, die gleich Ihnen von metaphysischen Voraussetzungen ausgehen, die Russell offensichtlich so nicht für gegeben erachtet. Hume z.B. auch nicht — und der ist zwar ein Ihnen nicht eben genehmer, aber ein wohl nicht gerade unfähiger Philosoph (was u.a. auch Kants Meinung war ...)Wie nun ein Bertrand Russell, berühmter Philosoph, Mathematiker und Logiker, nach Erkenntnis des Unbedingten weiterfragen kann Ja, aber was bedingt denn das Unbedingte? ist völlig unerklärlich.
Aha, das wusste ich noch nicht, oder doch?overkott hat geschrieben:Schaut man sich die Gottesbeweise an, stößt man bei der Suche nach dem Prinzip immer wieder auf ein Paradox.
(...)
Schöpfung bedeutet Abgrenzung, Definition, Teilung der Einheit in seine paradoxen Teile.
Darauf hatte ich geantwortet:Juergen hat geschrieben:Du behauptest "Gott" bewiesen zu haben, doch Du hast nicht das bewiesen, was die Kirche meint, wenn sie das Wort Gott ausspricht.
Für nicht-Katholiken, die das Lehramt nicht als maßgeblich ansehen, hier eine weitere Antwort:Sempre hat geschrieben:Die Beurteilung, ob das, was der kausale Beweis beweist, das ist, was die Kirche meint, wenn sie das Wort Gott ausspricht, müssen wir wohl der Kirche selbst überlassen: [mehr]
Der Nachweis der Existenz Gottes gibt nichts über `Ferne' oder `Nähe' Gottes her. Er ist für Deisten und Theisten gleichermaßen von Interesse.Raphael hat geschrieben:Nichtsdestoweniger gibt es neben den Gemeinsamkeiten, die Du hier zu Recht herausstellst, auch Unterschiede zwischen dem Gott des Denkens und dem Gott des Glaubens:
1. Der Gott des Denkens ist der ferne Gott, der bspw. auch mit einem deistischen Gottesbild in Übereinstimmung zu bringen wäre, während der Gott des Glaubens immer auch als ein konkret geschichtlich Handelnder verstanden wurde.
Nein. Ein Gott, der vernunftbegabte Personen schafft, besitzt gemäß dem Kausalgesetz alle Vollkommenheiten, die vernunftbegabte Personen besitzen.Raphael hat geschrieben:2. Der Gott des Denkens ist letztlich ein unpersönlicher Gott, wie man bspw. an der Begrifflichkeit "unbewegter Beweger" sehen kann, während der Gott des Glaubens schon bei Mose ein persönlicher war, einer, der in der ICH-Form spricht.
Ja, aber es geht allen um die Wahrheit.Raphael hat geschrieben:3. In der hellenistischen Aufklärung durch Sokrates, Platon und Aristoteles geht es um Entmythologisierung und Deutung einer die Sinne übersteigenden Umwelt; während sich Abraham, Isaak und Jakob immer schon bei Gott geborgen wissen, der gut an ihnen handelt.
Nein, der Gott der Philosophen ist Gott, er ist Jesus Christus. Für ihn ist seine Menschwerdung nicht undenkbar.Raphael hat geschrieben:4. Für den Gott des Denkens ist die Menschwerdung Gottes undenkbar. Dazu brauchte es schon JESUS CHRISTUS, den Erlöser.
Die deistische Gottesvorstellung impliziert den ‘fernen‘ Gott, daher ist der „Nachweis“ sehr wohl mit der ‘Entfernung‘ verknüpft.Sempre hat geschrieben:Der Nachweis der Existenz Gottes gibt nichts über `Ferne' oder `Nähe' Gottes her. Er ist für Deisten und Theisten gleichermaßen von Interesse.Raphael hat geschrieben:Nichtsdestoweniger gibt es neben den Gemeinsamkeiten, die Du hier zu Recht herausstellst, auch Unterschiede zwischen dem Gott des Denkens und dem Gott des Glaubens:
1. Der Gott des Denkens ist der ferne Gott, der bspw. auch mit einem deistischen Gottesbild in Übereinstimmung zu bringen wäre, während der Gott des Glaubens immer auch als ein konkret geschichtlich Handelnder verstanden wurde.
Gott ist dem Menschen in allen Belangen überlegen, da ER das in Vollkommenheit ist, was beim Menschen schöpfungsbedingt mit Mängeln behaftet ist.Sempre hat geschrieben:Nein. Ein Gott, der vernunftbegabte Personen schafft, besitzt gemäß dem Kausalgesetz alle Vollkommenheiten, die vernunftbegabte Personen besitzen.Raphael hat geschrieben:2. Der Gott des Denkens ist letztlich ein unpersönlicher Gott, wie man bspw. an der Begrifflichkeit "unbewegter Beweger" sehen kann, während der Gott des Glaubens schon bei Mose ein persönlicher war, einer, der in der ICH-Form spricht.
Stramm behauptet ist halb bewiesen!Sempre hat geschrieben:Ja, aber es geht allen um die Wahrheit.Raphael hat geschrieben:3. In der hellenistischen Aufklärung durch Sokrates, Platon und Aristoteles geht es um Entmythologisierung und Deutung einer die Sinne übersteigenden Umwelt; während sich Abraham, Isaak und Jakob immer schon bei Gott geborgen wissen, der gut an ihnen handelt.
Diese Gleichsetzung zwischen dem „Gott der Philosophen“ und dem menschgewordenen Gott, an den die Christenheit glaubt ist, keineswegs als gesicherte Erkenntnis anzunehmen. Es kann sich schließlich auch um eine Äquivokation handeln ………Sempre hat geschrieben:Nein, der Gott der Philosophen ist Gott, er ist Jesus Christus. Für ihn ist seine Menschwerdung nicht undenkbar.Raphael hat geschrieben:4. Für den Gott des Denkens ist die Menschwerdung Gottes undenkbar. Dazu brauchte es schon JESUS CHRISTUS, den Erlöser.
Gruß
Sempre
Es gibt wohl nur eine einzige und nicht viele. Wenn Gott vernünftig ist (was wir ja durchaus annehmen) und Vernünftiges schafft, das wir erkennen können, weil Er auch uns mit entsprechendem Erkenntnisvermögen ausgestattet hat, dann muss "jener Gott" der des Beweises sein, der eine Lehre verkündet hat, die am besten zu dem, was wir als die vernünftigen Grundstrukturen der Schöpfung erkennen können, passt, also die, die zusammen mit dem Vernünftigen ein möglichst kohärentes Ganzes bildet.Um welche Wahrheit ging es denn der hellenistischen Aufklärung?
Genau dort fängt jedoch der Streit der Philosophen jedoch schon an ..........Thomas_de_Austria hat geschrieben:Es gibt wohl nur eine einzige und nicht viele.Um welche Wahrheit ging es denn der hellenistischen Aufklärung?
Hier geht es doch gar nicht darum, dem einen Gott Unvernunft zu attestieren bzw. attestieren zu wollen!Thomas_de_Austria hat geschrieben:Wenn Gott vernünftig ist (was wir ja durchaus annehmen) und Vernünftiges schafft, das wir erkennen können, weil Er auch uns mit entsprechendem Erkenntnisvermögen ausgestattet hat, dann muss "jener Gott" der des Beweises sein, der eine Lehre verkündet hat, die am besten zu dem, was wir als die vernünftigen Grundstrukturen der Schöpfung erkennen können, passt, also die, die zusammen mit dem Vernünftigen ein möglichst kohärentes Ganzes bildet.
Das leistet der Beweis selbst natürlich nicht, dafür hat St. Thomas wohl auch den Rest seiner "Summe wider die Heiden" geschrieben ...
Ja und? Wen juckt das? Wenn jemand leugnet, dass es genau eine Wirklichkeit gibt, über die wir auch Richtiges aussagen können, dann kann ich mit ihm auch darüber endlos streiten, ob er existiert oder ob ich existiere. Oder wenn jemand die grundlegenden Denkgesetze nicht akzeptiert, etwa den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch nicht anerkennt, dann lebt er halt in irgendeiner phantastischen Traumwelt, in der vielleicht Mögliches unmöglich ist.Raphael hat geschrieben:Genau dort fängt jedoch der Streit der Philosophen jedoch schon an ..........Thomas_de_Austria hat geschrieben:Es gibt wohl nur eine einzige und nicht viele.Um welche Wahrheit ging es denn der hellenistischen Aufklärung?
Sempre hat geschrieben:Ja und? Wen juckt das?Raphael hat geschrieben:Genau dort fängt jedoch der Streit der Philosophen jedoch schon an ..........Thomas_de_Austria hat geschrieben:Es gibt wohl nur eine einzige und nicht viele.Um welche Wahrheit ging es denn der hellenistischen Aufklärung?
Warum schwenkst Du plötzlich von der Disputation über die Wahrheit auf eine Disputation über die Wirklichkeit um?Sempre hat geschrieben:Wenn jemand leugnet, dass es genau eine Wirklichkeit gibt, über die wir auch Richtiges aussagen können, dann kann ich mit ihm auch darüber endlos streiten, ob er existiert oder ob ich existiere. Oder wenn jemand die grundlegenden Denkgesetze nicht akzeptiert, etwa den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch nicht anerkennt, dann lebt er halt in irgendeiner phantastischen Traumwelt, in der vielleicht Mögliches unmöglich ist.
Mit solchen Philosophen lohnt die Auseinandersetzung nicht. Sie sind nicht nur nicht in der Lage, etwas sicheres über transzendente Realitäten auszusagen, sie sind genausowenig in der Lage irgendetwas über die sichtbare Wirklichkeit außerhalb ihres Oberstübchens zu erkennen. Denen kannst Du Nutella in die Haare schmieren und dann sagen: Nutella existiert nicht.
Gruß
Sempre