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Verfasst: Montag 30. April 2007, 22:37
von Linus
Sofa
ich weiß nicht, wie man Tobias' anliegen (nachdem er ja seltenst trollig ist [ich kann mich nicht erinnern]) so mißverstehen kann.

Am Besten besorgst du dir eine "Betende Gemeinde" da gibts massig Ablassgebete mit Zeitangaben drin.

Eins der Effektivsten"Mein jesus barmherzigkeit!"

Verfasst: Montag 30. April 2007, 22:54
von Linus

Verfasst: Montag 30. April 2007, 22:59
von new
Das Wissen um Ablässe ist sehr stark zurückgegangen und viele wissen auch nicht den Unterschied zwischen Ablass und Beichte.

Einen Ablass gewinnt man grundsätzlich für sich selber oder für einen Verstorbenen. Dieser kann bestimmt sein oder auch unbestimmt "für eine arme Seele an die keiner mehr denkt".

Details: http://www.padre.at/ablass.htm

Einen vollkommenen Ablass kann man eigentlich täglich gewinnen. Bedingungen:
1. heilige Handlung, die mit einem Ablaß verbunden ist
2. gültig Beichte, was auch mehrere Tage zurückliegen kann.
3. würdiger Kommunionempfang am Tage der Ablasshandlung
4. das Gebet nach Meinung des Hl. Vaters (ein "Vater unser" und ein "Gegrüsset seist du Maria"). Zur Gewinnung eines mit einer Kirche verbundenen Ablasses ist deren andächtiger Besuch notwendig, dabei wird das Gebet des Herrn und das Glaubensbekenntnis gesprochen.
5. Loslösung von jeder bewußten Anhänglichkeit an die Sünde

Ist eine Bedingung nicht erfüllt, so ist auf jeden Fall ein Teil-Ablass gewonnen.

zu 1.
Heilige Handlungen, die mit einem Ablass verbunden sind (nicht vollständig):
- Beten des Kreuzweges
- Beten von 5 Rosenkranzgesätzchen in der Kirche auch alleine oder in Gemeinschaft auch außerhalb der Kirche
- halbstündige Besuchung des Allerheiligsten
- halbstündiges Lesen und Betrachten der Hl. Schrift
- Gebet "Siehe, o gütigster Jesus" an den Freitagen der Fastenzeit
- Kreuz-Verehrung in der Karfreitagsliturgie-
- Erneuerung der Taufgelübde in der Osternacht
- Papstsegen URBI ET ORBI auch am Rundfunk und Bildschirm
- Singen des "Tantum ergo" an Fronleichnam
- öffentlicher Weiheakt an das Heiligste Herz Jesu am Herz-Jesu-Fest
- Besuch jeder Pfarrkirche am Portiunkula-Sonntag im August
- Gräberbesuch und Beten für die Seelen der Verstorbenen in der Zeit vom 1. bis 8. November täglich)
- Jahrestag des eigenen Tauftages
- Fest des Patroziniums
- feierliche eucharistischen Prozession
- Teilnahme an einer Erstkommunion
- am 31. Dezember beim öffentlichen Gesang des "Großer Gott, wir loben Dich"

Ablässe in Jahren hat die Kirche in früheren Zeiten zugelassen bereits für Gebete wie "Herr gib den Verstorbenen, dem x, der y die ewige Ruhe ..." aber wenn ich den o.g. Artikel auf padre.at studiere scheint dies so nicht mehr aktuell zu sein, aber für Verstorbene beten hilft einer armen Seele sicher immer.

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 07:31
von Ecce Homo
new hat geschrieben: [...]
Herzlich willkommen hier im [Punkt] :huhu:

Sorry

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 17:00
von sofaklecks
Sorry, Linus.

Ich war selbst von der Frage von Tobias überrascht, wie man lesen kann.

Ich kenne Gebete mit der Angabe von zeitlichen Ablässen nur noch aus dem allerersten Gesangbuch Anfang der fünfziger Jahre. Ich meine, mich daran zu erinnern, dass hier schon einmal jemand anderes darauf hingewiesen hat, die Zeitangaben seien zu problematisch und würden deshalb weggelassen.

Ich kann sie (ich bitte um Nachsicht) nicht nachvollziehen. Tage und Jahre hängen von irdischen Gegebenheiten ab. Wenn wir die Evolutionstheorie diskutieren, die Relativitätstheorie ist bewiesen. Denkt Gott in Erdumläufen? Wird es im Fegefeuer Tag und Nacht?

Vollkommene Ablässe für den, der sie erwirbt, kann ich nachvollziehen. Für andere schon weniger. Und relative, über das Phänomen Zeit definierte nicht mehr.

Was bitte seh' ich da falsch?

sofaklecks

Re: Sorry

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 17:34
von taddeo
sofaklecks hat geschrieben:die Relativitätstheorie ist bewiesen
Und nicht einmal die ist in der modernen Physik mehr unumstritten (vor kurzem wurde in einer Fernsehsendung von Zeit-/Raum-Phänomenen in der Astrophysik berichtet, die man nur derzeit nur erklären könnte, wenn man Abstriche an der Relativitätstheorie macht). Finde ich sehr interessant, daß nach der Evolutionstheorie eine weitere Theorie sich als solche erweist: als Denkmodell, das durch die Realität überholt werden kann.

Meinetwegen

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 18:09
von sofaklecks
Meinetwegen, taddeo, meinetwegen. Muss man halt bei der Relativitättheorie Abstriche machen.

Es gibt eh deren zwei.

Ich muss nur immer schmunzeln, wenn die Theologen darauf hinweisen, die Naturwissenschaft müsse Irrtümer in Teilbereichen einräumen.

Nützt aber hier nichts, wenn ich feststelle, dass es sich bei Tagen und Jahren um höchst irdische Masstäbe handelt. Einstein hin, Darwin her.

sofaklecks

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 21:19
von Leguan
Ich habe schonmal darauf hingewiesen, daß die Zeitangaben sich nicht auf die Tage im Fegefeuer, sondern auf die Tage altkirchlicher Bußpraxis, die man dementsprechend abzuleisten hätte, beziehen.

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 22:52
von ad_hoc
Sofaklecks hat geschrieben:
Ich kann sie (ich bitte um Nachsicht) nicht nachvollziehen. Tage und Jahre hängen von irdischen Gegebenheiten ab. Wenn wir die Evolutionstheorie diskutieren, die Relativitätstheorie ist bewiesen. Denkt Gott in Erdumläufen? Wird es im Fegefeuer Tag und Nacht?

Vollkommene Ablässe für den, der sie erwirbt, kann ich nachvollziehen. Für andere schon weniger. Und relative, über das Phänomen Zeit definierte nicht mehr.

Was bitte seh' ich da falsch?
Nicht falsch, sondern zu eng denkend.

Du kennst vielleicht die Legende des Mönchs von Heisterbach, der einen Spaziergang in den Wäldern des Klosters machte und dabei sinnierte, wie es möglich sein könnte, dass für Gott 1000 Jahre wie ein Tag seien. Nach einigen Stunden kehrte er ins Kloster zurück, wobei er feststellte, dass irgendwie einiges an diesem Kloster verändert war. Als er an die Pforte pochte, öffnete ihm ein unbekannter Mönch. Diesem und den übrigen Mönchen war er selbst unbekannt. Als man dessen Geschichte vernommen hatte, schlug man in den alten Büchern nach und konnte dem Mönch berichten, dass vor 300 Jahren ein Mönch das Kloster verlassen hätte, um ein wenig im Wald spazieren zu gehen. Dieser Mönch wäre nie zurück gekommen.
Da erkannte der Mönch den Sinn der Aussage, vor Gott sind 1000 Jahre wie ein Tag, lobte Gott und verschied.

In der Ewigkeit gibt es die Zeit als solche nicht mehr. Aber die Armen Seelen im Reinigungsort empfinden ihren Leidenszustand wohl als unerträglich lange.
So sind die Tage bzw. Jahre eines gewonnen Ablasses zwar in für Menschen fassbare Zeiträume angegeben, aber sie sind imstande, die Zeit im Reinigungsort zu verkürzen.

Vollkommene Ablässe, die man für sich selbst gewinnt, kannst Du nachvollziehen. Vollkommene Ablässe, die man für andere Personen, beispielsweise für Familienangehörige, gewinnen will, schon nicht mehr.
Stelle Dir vor, Du bist in einer lebensbedrohenden Situation, aus der Du Dir mehr aus eigener Kraft heraushelfen kannst. Du wärst auf die Hilfe eines Retters angewiesen, der kommen kann, oder auch nicht.
So muß man es mit den Armen Seelen sehen, die im Reinigungsort selbst nichts mehr für sich tun können und auf das Gebet ihrer Angehörigen oder eines Menschen angewiesen sind, die für diese solche Ablässe stellvertretend gewinnen, um deren Leidenszustand abzukürzen.
Ist das für Dich nicht vorstellbar? Vielleicht wirst Du die Wahrheit ja erst nach Deinem Tode feststellen.

In meiner Familie kenne ich es nicht anders, schon von den Großeltern her, dass täglich für die Armen Seelen gebetet wird und das, was man als schwer empfindet, ebenfalls für diese aufgeopfert wird.

Gruß, ad_hoc

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 23:00
von new
Da es doch relativ leicht ist einen vollkommenen Ablass zu erlangen würde ich zeitliche Ablässe nicht überbewerten.
Allerdings sind die gewährten Zeitspannen so willkürlich nicht. In meinem Schott 1962 heisst es regelmässig "7 Jahre" (Gebet Seele Christi heilige mich ... oder Herz-Jesu-Litanei oder Namen-Jesu-Litanei oder Lauretanische Litanei) wobei 7 ja eine biblische Zahl ist.
Dann gibt es auch schonmal "5 Jahre", z.B. für das Beten der St. Josephs Litanei oder des Rosenkranzes an jedem Tag eines Monats. Die "5" steht dabei für die Rosenkranzgesätze und der Verbindung zu Maria und Josef.
Aber wie gesagt, ich würde das nicht überbewerten.

Nach der Lehre der Kirche können die armen Seelen in der leidenden Kirche im Fegefeuer nichts mehr für sich selber tun, sehr wohl können wir als Teile der streitenden Kirche auf der Erde für unsere Verstorbenen beten und ihnen damit Linderung verschaffen.

Für andere lebende Personen können keine Ablässe gewonnen werden.

Jurist

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 08:58
von sofaklecks
Ich bin halt Jurist.

Christus als Weltenrichter entscheidet sich zwischen zwei Möglichkeiten, der ewigen Seligkeit und der Verdammnis. Schon das allein ist bei seinem Geschöpf, das mit der Ursünde belastet durch die Zeit geht, nicht einfach zu verstehen. Kein Mensch ist ohne Schuld.

Wer nicht verdammt ist, muss daher möglicherweise gereinigt werden. Das Beispiel von Linus mit dem Licht ist beim Verstehen hilfreich.

Aber weshalb wird diese Zeit durch Verdienste anderer verkürzt, wenn sie eine individuell zugemessene,von den Sünden des Betroffenen abhängige ist? Weil Gott barnherzig ist, gut. Aber nur barmherzig, wenn wir ihm was dafür bieten? Wie war das mit dem Bruder des verlorenen Sohnes?

Je länger ich über alle diese Hilfskonstruktionen menschlichen Verständnisses nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass wir von dem Land, von dem kein Wanderer wiederkehrt nichts wirklich wissen. Dass wir uns das so oder anders vorstellen. Das wir gerichtet werden. Und uns darauf einrichten sollen. Und einen Weg durch dieses Gericht von der Kirche gezeigt bekommen.

Aber mehr?

Ich halte es, das hab ich glaub ich deutlich gemacht, für richtig, für die Verstorbenen zu beten. Ganz ohne Schielen auf Ablässe.

Und ich behaupte auch nicht, dass zeitliche Ablässe willkürlich festgelegt würden. Nur ist mir der Masstab nicht nachvollziehbar.

sofaklecks

Re: Sorry

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 09:36
von Linus
sofaklecks hat geschrieben:
Ich kann sie (ich bitte um Nachsicht) nicht nachvollziehen. Tage und Jahre hängen von irdischen Gegebenheiten ab. Wenn wir die Evolutionstheorie diskutieren, die Relativitätstheorie ist bewiesen. Denkt Gott in Erdumläufen? Wird es im Fegefeuer Tag und Nacht?

Vollkommene Ablässe für den, der sie erwirbt, kann ich nachvollziehen. Für andere schon weniger. Und relative, über das Phänomen Zeit definierte nicht mehr.

Was bitte seh' ich da falsch?

sofaklecks
Nu, wer sagt denn, daß im Vorzimmer zum Himmel, das das Fegefeuer nunmal ist, keine Zeit bekannt wär? Das Fegefeuer ist ein Übergangszustand - vom irdischen ins Himmlische, da kanns (mM) durchaus noch sowas wie irdische Zeitrechnung geben.

Warum ist es so schwer, Ablässe für andere zu verstehen. Wenn man weiß, daß wir der Leib Christi sind, ist es nur verständlich: Geht ein Glied beichten, freuen sich alle, betet ein Glied fürs andere, so ist dem Leib geholfen. Und dieser Leib erstreckt ich nunmal zeitlich von der Erde bis in den Himmel, das "Vorzimmer" zum Himmel miteingeschlossen.

Re: Meinetwegen

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 10:08
von taddeo
sofaklecks hat geschrieben:Meinetwegen, taddeo, meinetwegen. Muss man halt bei der Relativitättheorie Abstriche machen.
Ich muss nur immer schmunzeln, wenn die Theologen darauf hinweisen, die Naturwissenschaft müsse Irrtümer in Teilbereichen einräumen.
Ich bin keiner, der fanatisch danach sucht, wo die Naturwissenschaften Fehler haben. Aber als Theologe muß ich immer schmunzeln, wenn Naturwissenschaftler (oder solche, die sich dafür halten, wie zB Mathe-, Physik- oder Biolehrer) meinen, sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen. In jeder seriös betriebenen Wissenschaft (auch der Theologie wohlgemerkt, ebenso wie in der Juristerei) gibt es Dinge, die man beweisen kann, und andere, die man mit Hilfe einer Theorie zu erklären versucht (siehe Limbus-Lehre), weil man noch nicht genügend Empirisches darüber weiß. Man sollte nur so ehrlich bleiben, Theorien auch stets als solche zu benennen und nicht eine Tatsache aus etwas zu machen, was noch nicht als solche bewiesen ist.
Die "Naturwissenschaftler" neigen heute dazu, das zu tun, was sie etwa den Theologen als unwissenschaftlich vorwerfen: nämlich Dogmen aufzustellen aufgrund unbewiesener oder unbeweisbarer Theorien. Denn was sind die Evolutions- und Relativitätstheorie im allgemeinen heutigen Verständnis anderes als naturwissenschaftliche Dogmen?

Verhältnis

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 10:32
von sofaklecks
Leguan hat klargestellt, dass es sich bei den Zeitangaben um irdische Masstäbe handelt, nämlich um den Hinweis auf die Zeiten altkirchlicher Busspraxis, die man ansonsten ableisten müsste.

Das erklärt einsichtig den Masstab, aber jetzt fragt sich der Jurist natürlich nach der Willkürlichkeit dieser Masstäbe. Das fromme Beten eines einzigen Satzes (unter Linus Bild) ersetzt mehrere Tage Busspraxis?

Aber ich hab Tobias hier offenbar Unrecht getan und werwolfe besser.

Lasst mich ein wenig darüber nachdenken.

sofaklecks

Re: Verhältnis

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 10:49
von taddeo
sofaklecks hat geschrieben:Das fromme Beten eines einzigen Satzes (unter Linus Bild) ersetzt mehrere Tage Busspraxis?
Lasst mich ein wenig darüber nachdenken.

sofaklecks
Das läßt sich nur dadurch erklären, daß es für die Buße auf die Reue des Herzens mehr ankommt als auf das äußere Werk, das man vollbringt.
Der Bußpsalm 50 (51) hat dafür eine unüberbietbare Formulierung gefunden: "Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen."

Re: Verhältnis

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 11:10
von Linus
sofaklecks hat geschrieben:Das erklärt einsichtig den Masstab, aber jetzt fragt sich der Jurist natürlich nach der Willkürlichkeit dieser Masstäbe. Das fromme Beten eines einzigen Satzes (unter Linus Bild) ersetzt mehrere Tage Busspraxis?
Mein lieber Canapéklecks

1. Ja Gott mißt anders als wir Menschen
2. Um mit der hl. Therese von Lisieux zu sprechen "Wenn man aus Liebe eine Nadel aufhebt, kann man Seelen retten"

(im übrigen sind auch Juristen mit von der Partie, wenns um verschiedene Maßstäbe geht: Gleiches Delikt - Verschieden schwere Urteile, kommen in der Richtspruchpraxis doch auch vor?)

Re: Sorry

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 22:12
von overkott
taddeo hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:die Relativitätstheorie ist bewiesen
Und nicht einmal die ist in der modernen Physik mehr unumstritten (vor kurzem wurde in einer Fernsehsendung von Zeit-/Raum-Phänomenen in der Astrophysik berichtet, die man nur derzeit nur erklären könnte, wenn man Abstriche an der Relativitätstheorie macht). Finde ich sehr interessant, daß nach der Evolutionstheorie eine weitere Theorie sich als solche erweist: als Denkmodell, das durch die Realität überholt werden kann.
Mich würde einmal eine theologische Auseinandersetzung mit der Relativitätstheorie interessieren.

Vom Ewigkeitsgedanken her, gibt es folgende Möglichkeiten:

1. alles ist Raum
2. alles ist Zeit
3. Raum und Zeit sind eins

Der Schöpfungsgeschichte nach schuf Gott die Welt durch Trennung von Zeit und Raum (Gen 1,1).

1. Er machte einen Anfang.
2. Er unterschied Himmel und Erde = den übernatürlichen und den natürlichen Raum.

Die Schöpfung entfaltet sich durch immer weitere Differenzierung.

Maßstab für die Zeit wird das Licht (Gen 1,3-5). Mit dem Licht entsteht der erste Tag.

Wie verhalten sich Ewigkeit und Zeit?

Die Zeit kann nur ein Teil der Ewigkeit sein. Räumlich ausgedrückt befindet sich die Zeit in der Ewigkeit. Wenn wir aber keinen Anfang finden, befinden wir uns in der Ewigkeit.

Wie verhalten sich Unendlichkeit und Raum?

Der Raum kann nur ein Teil der Unendlichkeit sein. Zeitlich ausgedrückt befinden wir uns solange im Raum, bis [!] wir an seine Grenze stoßen. Wenn wir aber nie an eine Grenze stoßen, befinden wir uns in der Unendlichkeit.

Die Grenzen von Zeit und Raum sind willkürlich festgelegt.

Die willkürlichen Grenzen nehmen Maßstab am Menschen. Sein Eintreten aus der Ewigkeit in den Raum ist seine Geburt. Sein Tod ist das Eintreten vom Raum in die Ewigkeit.

Was ist das Sein? Die Zeit und der Raum - oder die übergeordneten Größen von Ewigkeit und Unendlichkeit. Ich würde sagen: die übergeordneten Größen.

Philosophisch-rational betrachtet, erscheint Gott als die Einheit von Ewigkeit und Unendlichkeit, von Licht und Finsternis, von Fülle und Leere, von Weisheit und Lehre, von allem und nichts, von absolut und relativ, aus dem durch einen willkürlichen Schöpfungsakt die relative Schöpfung in Vielfalt, Unterschied, Widerspruch und Relativität ausdifferenziert wurde.

Gleichzeitig frage ich mich, inwieweit Einstein nur seinen religiös-kulturellen Hintergrund in mathematische Formeln ausgedrückt hat.

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 23:21
von incarnata
Sehr schön formuliert.
Nur das Eintreten des Menschen von der Zeit in den Raum ist nicht die Geburt
sondern die der Befruchtung der Eizelle(oder die der Beseelung der
rein biologisch gesehen befruchteten Zelle ?)

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2007, 23:31
von incarnata
ps. Hab`mich verschrieben; natürlich nicht von der Zeit sondern von der Ewigkeiti
in den Raum.bzw. auch von der Ewigkeit in die Zeit ebenso wie der Tod der
Übergang von der Zeit in die Ewigkeit ist.Gott ist aber auch das Licht-
und er schuf das was wir das Licht nennen und entweder als Korpuskel oder
Welle beschreiben können.

Auf in die Kapelle

Verfasst: Donnerstag 6. Dezember 2007, 11:34
von sofaklecks
Wer im Februar zu (irgend)einer Kapelle pilgert, in der die Muttergottes von Lourdes verehrt wird, erhält einen vollkommenen Ablass:

http://www.n-tv.de/889069.html

Ausserhalb Februar muss er schon nach Lourdes selbst.

sofaklecks

Re: Auf in die Kapelle

Verfasst: Donnerstag 6. Dezember 2007, 21:00
von Peregrin
sofaklecks hat geschrieben:Wer im Februar zu (irgend)einer Kapelle pilgert, in der die Muttergottes von Lourdes verehrt wird, erhält einen vollkommenen Ablass:
Wer ist die Muttergottes von Lourdes? Ist das eine andere Muttergottes als die, die in praktisch allen Kapellen verehrt wird?

Verfasst: Donnerstag 6. Dezember 2007, 22:41
von Robert Ketelhohn
Diese Frage hätte auch Roman stellen können oder Alexander …

Re: Auf in die Kapelle

Verfasst: Donnerstag 6. Dezember 2007, 23:44
von Allons
Peregrin hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Wer im Februar zu (irgend)einer Kapelle pilgert, in der die Muttergottes von Lourdes verehrt wird, erhält einen vollkommenen Ablass:
Wer ist die Muttergottes von Lourdes? Ist das eine andere Muttergottes als die, die in praktisch allen Kapellen verehrt wird?
Wieder so ein Herstellertrick, gleiches Fahrgestell aber mit Sonderausstattung eben. ;D

Gruß, Allons!

Re: Auf in die Kapelle

Verfasst: Freitag 7. Dezember 2007, 08:08
von taddeo
Allons hat geschrieben:Wieder so ein Herstellertrick, gleiches Fahrgestell aber mit Sonderausstattung eben. ;D

Gruß, Allons!
Muß man da auch so aufpassen wie bei anderen EU-Reimporten? :hmm:

Verfasst: Samstag 5. Januar 2008, 22:29
von anneke6
Ein Priester hat mir mal geschrieben, daß er früher die Vollmacht hatte, Rosenkränze mit 900 Tagen Ablaß pro Perle zu segnen, daß man ihm aber mitgeteilt habe, diese Ablässe seien nicht mehr gültig.
Es sind aber bis heute Rosenkränze im Umlauf, bei denen es heißt, sie wären von einem gewissen österreichischen Benediktiner gesegnet und zwar auf Kreuzherren- Brigittinnen- und andere Ablässe, ebenfalls mit "Zeitangabe".
Weiß jemand von Euch, was aus diesen Ablässen geworden ist und ob sie noch gültig sind?

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2008, 09:31
von Raphaela
anneke6 hat geschrieben:Ein Priester hat mir mal geschrieben, daß er früher die Vollmacht hatte, Rosenkränze mit 900 Tagen Ablaß pro Perle zu segnen, daß man ihm aber mitgeteilt habe, diese Ablässe seien nicht mehr gültig.
Es sind aber bis heute Rosenkränze im Umlauf, bei denen es heißt, sie wären von einem gewissen österreichischen Benediktiner gesegnet und zwar auf Kreuzherren- Brigittinnen- und andere Ablässe, ebenfalls mit "Zeitangabe".
Weiß jemand von Euch, was aus diesen Ablässen geworden ist und ob sie noch gültig sind?
Ich weiß zumindest soviel:
Wenn jemand solche Rosenkränze (manchmal auch teurer als andere) verkauft, mit dem Zusatz, dass diese gesegnet/geweiht sind, dann verliert diese Segnung ihre Gültigkeit, da damit kein Geschäft zu machen ist.
Wenn du so einen geschenkt bekommst, ihn segnen lässt oder der Schenkende so einen Rosenkranz erst nach dem Kauf segnen lässt, dann sieht es anders aus, dann ist er auch gesegnet.

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2008, 09:42
von anneke6
Danke, Raphaela, war aber eigentlich nicht die Antwort auf meine Frage.
Es ging mir eigentlich darum, ob es noch vergleichbare Ablässe giebt. Der Priester schrieb mir ja, er könne das jetzt nicht mehr machen.

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2008, 10:32
von Linus
anneke6 hat geschrieben:Danke, Raphaela, war aber eigentlich nicht die Antwort auf meine Frage.
Es ging mir eigentlich darum, ob es noch vergleichbare Ablässe giebt. Der Priester schrieb mir ja, er könne das jetzt nicht mehr machen.
Sicher kann er, nur düfen darf er nicht mehr (zu mindest offziell, weil die Zählweise in Tagen und Jahren abgeschafft wurde.)

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2008, 14:16
von Raphaela
anneke6 hat geschrieben:Danke, Raphaela, war aber eigentlich nicht die Antwort auf meine Frage.
Es ging mir eigentlich darum, ob es noch vergleichbare Ablässe giebt. Der Priester schrieb mir ja, er könne das jetzt nicht mehr machen.
Na ja, z. T. denke ich, dass ich schon auf deine Frage geantwortet habe, da du nicht nur von Ablässen geschrieben hast, sondern auch, dass diese Rosenkränze gesegnet gewesen wären.

Verfasst: Montag 7. Januar 2008, 09:29
von Clemens
Linus hat geschrieben: Sicher kann er, nur düfen darf er nicht mehr (zu mindest offziell, weil die Zählweise in Tagen und Jahren abgeschafft wurde.)
Könnte ich das bitte kurz erläutert bekommen?
Da liegt nämlich eine meiner romanokatholologischen Wissenslücken.

Liebe Grüße,
Clemens

Verfasst: Montag 7. Januar 2008, 10:03
von Raimund J.
Clemens hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: Sicher kann er, nur düfen darf er nicht mehr (zu mindest offziell, weil die Zählweise in Tagen und Jahren abgeschafft wurde.)
Könnte ich das bitte kurz erläutert bekommen?
Da liegt nämlich eine meiner romanokatholologischen Wissenslücken.

Liebe Grüße,
Clemens
1967 gab es eine Apostolische Konstitution über die Neuordnung des Ablasswesens. Das Dokument heißt "Indulgentiarum Doctrina" und ist z.B.
hier im Vatikan-Archiv (allerdings nicht auf deutsch) zu finden.

Eine deutsche Übersetzung gibts z.B. hier (zenit.org)
Bei den Teilablässen tritt an die Stelle der früheren Maßangaben nach Tagen und Jahren eine neue Norm und Bemessungsart, bei der das Tun des Christgläubigen selbst, der das mit einem Ablass versehene Werk verrichtet, beachtet wird.

Verfasst: Montag 7. Januar 2008, 11:09
von Simplex
Die Kirche hat aber noch nie festgelegt wieviel Tage oder Jahre Fegefeuer ein Sünder bekommt.
Als ewige, aber aus Strafe in der Zeitschlaufe gefangene Wesen, werden Tage bzw. Zeit dann sowieso eine völlig andere Bedeutung für uns bekommen.