Ur-Anaphora ohne Einsetzungsworte?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
conscientia
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Ur-Anaphora ohne Einsetzungsworte?

Beitrag von conscientia »

Der Strang wurde nicht von „Conscientia“ eröffnet, sondern
von der Moderation aus einem andern Strang herausgelöst.
                                                                          Der Administrator




Stephen Dedalus hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
"Nehmt das Brot,das ich selber bin",.......
Wenn er das als Ersatz für die regulären Wandlungsworte gebrauchte, dann hat es keine Wandlung gegeben.

Gruß, ad_hoc
Das ist wirklich furchtbar.

Aber: Wurde nicht durch die Annahme der Anaphora von Addai und Mari irgendwie festgestellt, daß die Einsetzungsworte nicht unbedingt notwendig sind?

(Ich bin da nicht auf dem neuesten Stand, muß ich zugeben, aber ich meine mich da an soetwas zu erinnern).
Literarkritisch gesprochen ist die Anamnese der Stiftung der eucharistischen Opfermahlfeier ein Embolismus, eine Ausweitung der allgemein gehaltenen Christus-Anamnese. Das kann man auch heute noch merken, wenn man beim Sich-selbst-Vorlesen des römischen Kanons oder des HG II in seiner Ursprungsfassung (in der Traditio apostolica) die Stiftungsanamnese probehalber einmal weglässt. Der Text klingt dann ungewohnt, ist aber gleichwohl kohärent (im Canon Romanus bzw. der Hippolyt-Anaphora ist die Stiftungsanamnese als Relativsatz eingeschaltet, und solche kann man nach gängigen Satzbau-Regeln immer weglassen).

In Enrico Mazza, L'anfora eucaristica. Studi sulle origini, Roma 1992 (= BEL. S 62) findet sich, nach Diskussion der Quellenlage, pp. 296-300 die Rekonstruktion des Ursprungstextes des römischen Kanons im Anschluss an einen Straßburger Papyrus gr. 254. Kennzeichen: große Ähnlichkeit im Wortlaut mit unserem HG I, ohne "Heilig" und Stiftunganamnese.

In William F. Macomber, The Oldest Known Text of the Anaphora of the Apostles Addai and Mari, in: Orientalia Christiana Periodica, vol. 32. 1966, pp. 334-371, findet sich pp. 358-371 eine syrisch-lateinische Rekonstruktion des genannten Textes.

Also, grundsätzlich ist mir eine Eucharistiefeier ohne Stiftungsanamnese nicht suspekt. Ich würde meinen: unerlaubt, aber durchaus gültig. (Sonst hätten irgendwelche Jungs aus der Alten Kirche ebenfalls weder die rechte Form noch - vermutlich - Intention gehabt. Woher wollen wir das alles wissen?)

Ich würde es sogar für richtig halten, wenn die römische Autorität ein Eucharistiegebet erlaubte, das wie die Hippolyt-Anaphora weder Stiftungsanamnese noch "Heilig"-Ruf enthielte. Dann würden sich unsere Gemeinden an den Gedanken gewöhnen, das das anamnetisch-epikletische eucharistische Gebet als ganzes das Tischgebet der Messfeier ist (und nicht das Vaterunser). Außerdem sind durch die gängige Komposition Gabenepiklese (Quam oblationem) + Stiftungsanamnese (..., qui pridie) ein Hokuspokus-Verständnis der eucharistischen Realpräsenz des Herrn entstanden, das die Realpräsenz in einer von der Transsubstantiationslehre nicht mehr gedeckten Weise materialistisch deutet.

Dass es nicht sinnvoll ist, wenn ein Pfarrer wie beschrieben agiert, ist klar. Da müsste er sich durchaus Gegenwind gefallen lassen....

Gleichwohl wird man fragen dürfen: Wie kommen Pfarrer auf ein solches Handeln? Wäre es nicht wirklich sinnvoller, für einzelne Sprachgebiete Eucharistiegebete zum Gebrauch zu empfehlen, die wirklich in muttersprachlicher Diktion gehalten sind, an Stelle, wie Liturgiam authenticam es vorzuschreiben scheint, vom Muttersprachler ein Übersetzungs-Deutsch, -Englisch, -Französisch zu verlangen. Es war doch wirklich Unsinn, die so genannten Schweizer Hochgebete für den ganzen deutschen Sprachraum nicht in der ursprünglichen deutschen Textfassung zuzulassen, sondern erst ins Latein und dann anhand des Latein wieder ins Deutsche zu übersetzen.
Noch härter: der Unsinn, in der 3. Ed. des Missale Romanum von 1970 die Hochgebete für Messfeiern mit Kindern in lateinischen Normtexten abzudrucken. Geschah das auf Wunsch des Altphilologenverbandes zum Gebrauch auf der Unterstufe altsprachlicher Gymnasien?
Zuletzt geändert von conscientia am Dienstag 24. Juni 2008, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.

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holzi
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Beitrag von holzi »

In unserer Pfarrei existiert noch so ein Bastelbüchlein mit holländischen Hochgebeten aus der "Sturm- und Drangzeit" unseres Pfarrers. Er hat aber -soweit ich mich erinnere- nie die Hochgebete, sondern nur die Fürbitten daraus verwendet.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Alfred Schilling, Fürbitten und Kanongebete der Holländischen Kirche. Ein weinrotes Büchlein mit Lesebändchen. Gibt es in mehreren Auflagen. Das Deutsch darin ist allerdings auch schon nicht mehr unser Deutsch.

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben:Alfred Schilling, Fürbitten und Kanongebete der Holländischen Kirche. Ein weinrotes Büchlein mit Lesebändchen. Gibt es in mehreren Auflagen. Das Deutsch darin ist allerdings auch schon nicht mehr unser Deutsch.
Und der Glaube darin auch schon nicht mehr unserer.

iustus
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Beitrag von iustus »

@ conscientia:

In welchem Moment der Messe erfolgt denn die Wandlung? Ab welchem Zeitpunkt ist die Hostie kein Brot mehr?

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Spätestens wenn alle anamnetischen und epikletischen Teile des Eu.G. verklungen sind. Ich muss aber sagen, meines Erachtens wird es der Größe der eucharistischen Mysteriums nicht gerecht, genau festlegen zu wollen, wann der Wandlungsmoment ist, und auch nicht, das auf Stiftungsanamnese und Epiklese zuspitzen zu wollen. Ehrlich gesagt, das ist mir zuwider. Das ganze Gerede vom Konsekrationsmoment beruht auch auf der bisweilen angeblich gegebenen Notwendigkeit einer "Nachkonsekration": Ein guter Küster (oder Pfarrer) sollte das aber im Griff haben, wieviel Opfermahlgaben er auf den Hl. Tisch stellt. Der Rest wird ebene nach der Feier aufsumiert.

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben:Das ganze Gerede vom Konsekrationsmoment beruht auch auf der bisweilen angeblich gegebenen Notwendigkeit einer "Nachkonsekration": Ein guter Küster (oder Pfarrer) sollte das aber im Griff haben, wieviel Opfermahlgaben er auf den Hl. Tisch stellt. Der Rest wird ebene nach der Feier aufsumiert.
Jetzt kämpfst Du aber gegen Windmühlen, die seit Jahrzehnten verfallen sind. Es mag ja vor Jahrzehnten mal so gewesen sein, dass die Sorge um eine Nachkonsekration ein wesentliches Thema war.

Mein Gerede heute von Konsekrationsmoment beruht einzig und allein auf Logik:

Jedes Objekt ist zu einem Augenblick "etwas bestimmtes", d.h. hat EINE Identität. Keine zwei Identitäten.

Ein Objekt (ens) kann auch nicht "bißchen etwas sein und bißchen nicht". Entweder ist es etwas, oder ist etwas nicht.

Es ist auch nicht möglich, daß ein Objekt etwas gleichzeitig ist und nicht ist.

Zur Verwandlung der Substanz (transsubstanciatio) kann es deshalb nur "auf einmal" kommen. Bis dahin ist es Brot, nach dem Abschluß der Wandlungsworte kein Brot mehr, sondern Christus selbst.

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holzi
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Beitrag von holzi »

conscientia hat geschrieben:Alfred Schilling, Fürbitten und Kanongebete der Holländischen Kirche. Ein weinrotes Büchlein mit Lesebändchen. Gibt es in mehreren Auflagen. Das Deutsch darin ist allerdings auch schon nicht mehr unser Deutsch.
Ja, genau das ist es!

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Ich kann iustus nur zustimmen (und bitte conscientia im Übrigen, den Text ganz oben auf der Seite so zu übersetzen, dass es auch ein Normalkatholik versteht - denn ich bin auch als Akademikerin nicht durchgestiegen).
Conscientia, deiner Meinung kann ich nicht zustimmen. In der Tat: Gott ist so demütig, dass Er sich an etwas so Wertloses wie Brot, Wein, Öl, Wasser, Handauflegung und an einige vom Menschen ausgesprochene (aber nicht ausgedachte!) Worte bindet. Genau darum sind auch wir daran gebunden. "Ex opere operato" heißt doch, dass die rechtmäßig und in der richtigen Intention vollzogene Handlung des Heilswillens Gottes wegen Sein Gnadenwirken unwiderruflich nach sich zieht - weil Er es versprochen hat - auch wenn es dem persönlichen Empfinden im Moment nicht entspricht. Nicht der Mensch, der "dies tut zu Seinem Gedächtnis", macht Ihn klein, denn Gott hat sich bereits so klein gemacht, um auf unsere Augenhöhe zu kommen - sondern derjenige, der an diesem freien Geschenk Gottes inhaltlich "herumdoktert", als ob die Sakramente der Phantasie des Einzelnen anheimgestellt wären.
Letztlich dienen die so verschrieenen scholastischen Unterscheidungen, wie z.B. die Frage, wann die Gegenwart Christi gegeben ist, auch der Gewißheit der Gläubigen, ob sie sich jetzt einen Keks abholen oder ob sie den Leib Christi empfangen. Dass dieser chemisch und physisch weiterhin Brotsgestalt hat, dürfte jedem klar sein, so dass ich die Gefahr irgendwelcher materialistischer Mißverständnisse nicht sehe. Die größere Gefahr geht wohl von dem modernen Spiritualismus aus.
Im oben geschilderten Fall ist eins klar: Es gab nur Kekse. Vielleicht war die Intention da, das kann man nicht klar erkennen, aber die Form war sowas von falsch, dass man vielleicht sagen kann: Gottlob musste Christus nicht auch noch an diesem Mummenschanz teilnehmen. Wie hätte der Zelebrant wohl reagiert, wenn nach dieser "Messe" ein Dutzend Gläubiger zu ihm gekommen wäre und gesagt hätte: "Und jetzt hätten wir gern die Kommunion"?

Die Debatte um die anamneselosen Sonderformen ist hier nicht einschlägig; hier geht es nur um eine rein ökumenische Fragestellung, nämlich ob eine getrennte Kirche die Eucharistie bewahrt hat oder nicht. Da die Kirche festlegt, was zur Gültigkeit der Sakramente nötig ist (c.841) - und die Wandlungsworte da ganz eindeutig Grundbedingung sind - werden solche Experimente heutzutage vielleicht gesegnete Oblaten, aber auch nicht mehr hervorbringen.
"Scio cui credidi"

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Sicher, es hat etwas zu bedeuten, wenn man sich, wie auch in diesem Thread, einer Fachsprache bedient, die vermutlich von vielen oder gar den meisten Usern nicht verstanden wird. Einerseits ist dies eine Vernachlässigung der Höflichkeit gegenüber denjenigen, die an diesem Thema interessiert sind, aber solche Beiträge nicht verstehen können, andererseits habe ich die innerliche Vermutung, dass, gerade durch die bewußte Verwendung von solchen Formelsätzen und spezifischen fachlich gebundenen Bezeichnungen mehr verborgen werden als verständlich gemacht werden soll.

Mein alter Pfarrer hat immer gesagt, die Verwandlung findet statt mit den Worten: "Das ist mein Leib - das ist mein Blut."
Zum Zeichen dessen erfolgte direkt nach dem ersten Teil der Einsetzungsworte die Kniebeuge des Priesters, um zu verdeutlichen, dass Jesus jetzt in diesem Moment in Fleisch und Blut gegenwärtig ist. Und die Gläubigen wußten dadurch Bescheid über diesen wichtigen Moment und erhöhten ihre Aufmerksamkeit und ihre Andacht.


Stephen Dedalus hat geschrieben:
Aber: Wurde nicht durch die Annahme der Anaphora von Addai und Mari irgendwie festgestellt, daß die Einsetzungsworte nicht unbedingt notwendig sind?
Meines Erachtens ist dies eine Fehlentscheidung gewesen!
Damals hatte ich die Diskussionen hierzu mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt und, wenn ich mich richtig erinnenre, wurde überwiegend die These vertreten, dass genau diese Einsetzungsworte, aus welchen Gründen auch immer, in dem Text der Anaphora verloren gegangen sein müssen, womöglich bei der Übersetzung oder aus sonstigen Umständen heraus.

Mit der Annahme des derzeitigen Textes der Anaphora von Addai und Mari sind natürlich auch in katholischen Messen Türen und Tore geöffnet worden mit dem Ziel, auch im Kern der Hl. Messe wesentliche Änderungen einzubringen. Der im Eingangsbeitrag genannte Pfarrer ist nur eines von vielen Beispielen hierzu.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Conscientia hat geschrieben:Literarkritisch gesprochen ist die Anamnese der Stiftung der eucharistischen Opfermahlfeier ein Embolismus, eine Ausweitung der allgemein gehaltenen Christus-Anamnese. Das kann man auch heute noch merken, wenn man beim Sich-selbst-Vorlesen des römischen Kanons oder des HG II in seiner Ursprungsfassung (in der Traditio apostolica) die Stiftungsanamnese probehalber einmal weglässt. Der Text klingt dann ungewohnt, ist aber gleichwohl kohärent (im Canon Romanus bzw. der Hippolyt-Anaphora ist die Stiftungsanamnese als Relativsatz eingeschaltet, und solche kann man nach gängigen Satzbau-Regeln immer weglassen).
Soll ich dir mal vorführen, wieviele „Embolismen“ in Gestalt von Relativsätzen in Cæsars bellum Gallicum eingeschaltet worden sind? – Entschuldige, aber das ist ein Null-Argument. Es ist auch nicht „litterarkritisch“. Es taugt einzig als Beispiel dafür, wie innerhalb der theologischen Exegetik unter dem Deckmantel der „historisch-kritischen Methode“ anstelle sachlich begründbarer historischer Textkritik rein ideologisch motivierte Textfledderei betrieben wird.

Conscientia hat geschrieben:In Enrico Mazza, L'anfora eucaristica. Studi sulle origini, Roma 1992 (= BEL. S 62) findet sich, nach Diskussion der Quellenlage, pp. 296-300 die Rekonstruktion des Ursprungstextes des römischen Kanons im Anschluss an einen Straßburger Papyrus gr. 254. Kennzeichen: große Ähnlichkeit im Wortlaut mit unserem HG I, ohne "Heilig" und Stiftunganamnese.
Na gut. Zur Sache. Ich kenne Mazzas Arbeit nicht, darum muß ich nachfragen:
1. Von wann stammt jener Papyrus?
2. Welche Textteile enthält er?
3. Wie lautet Mazzas Rekonstruktionsvorschlag?
4. Wie begründet er ihn?

Dazu zwei konkretere Detailfragen:
1. Steht das Quam oblationem wirklich als rudimentäre Epiklese bereits in jenem Papyrus? – Das würde meine bisherige Meinung umstoßen, es handle sich um einen ursprünglich narrativen Teil des römischen Canons vor dem Einsetzungsbericht, der [Achtung, Embolismus!] irgendwann zur epikletischen Anrufung ausgebaut wurde, während die Epiklese nach dem Einsetzungsbericht wegfiel, welchen Platz wir als ursprünglich zumindest vermuten dürfen, weil dort in den übrigen lateinischen und in den ostkirchlichen Riten die Epiklese steht.
2. Ist Mazza bewußt, daß schon die Didache nicht etwa darum hinsichtlich der Anaphora „lückenhaft“ ist, weil diese „Lücken“ damals in der Liturgie selber gesteckt hätten, sondern weil die Didache gar kein vollständiges Meßformular bringen will? Mit welcher Begründung schließt Mazza aus, daß sein Papyrus eventuelle Lücken auch bloß darum habe, weil sein Schreiber nie die Absicht hatte, den Canon lückenlos aufzuschreiben?

Ach ja, eine Anmerkung noch, zumal bereits Fragen aufkamen. Der Begriff einer „Stiftungsanamnese“ scheint mir etwas überkandidelt zu sein, vor allem aber – bezogen auf die Wandlungs- oder Einsetzungsworte – schlicht falsch. Der rein anamnetische Charakter wäre (für irgendeinen Zeitpunkt der Liturgiegeschichte) erst einmal zu beweisen. Eine „Stiftungsanamnese“ liegt dann allerdings gleich hernach vor: im unde et memores.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Vielleicht erkläre ich die Sache besser noch einmal anders herum. Über die Segensgebete in der Didache habe ich mich nicht geäußert, das werde ich weiterhin nicht tun.
Anaphora in der Traditio apostolica des hl. Hippolyt, Nr. 4, Übersetzung: Geerlings, Fontes christiani Bd. 1, 223. 225. 227 hat geschrieben:Wir sagen dir Dank, Gott, durch deinen geliebten Knecht Jesus Christus, den du uns in diesen letzten Zeiten als Retter, Erlöser und Boten deines Willens gesandt hast. Er ist dein von dir untrennbares Wort, durch ihn hast du alles geschaffen zu deinem Wohlgefallen,
ihn hast du vom Himmel gesandt in den Schoß einer Jungfrau. Im Leib getragen, wurde er Mensch und offenbarte sich als dein Sohn, geboren aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau.
Der deinen Willen erfüllen und dir ein heiliges Volk erwerben wollte, hat in seinem Leiden die Hände ausgebreitet, um die von Leiden zu befreien, die an dich geglaubt haben.

[Als er sich freiwillig dem Leiden auslieferte, um den Tod aufzuheben, die Fesseln des Todes zu zerreißen, die Unterwelt niederzutreten, die Gerechten zu erleuchten, eine Grenze zu ziehen und die Auferstehung kundzutun, nahm er das Brot, sagte dir Dank und sprach: „Nehmt est, dies ist mein Leib, der für euch zerbrochen wird.“
Ebenso nahm er auch den Kelch und sprach: „Dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Wenn ihr dies tut, tut ihr es zu meinem Gedächtnis.“]
Seines Todes und seiner Auferstehung eingedenk bringen wir dir das Brot und den Kelch dar. Wir sagen dir Dank, dass du uns für würdig erachtet hast, vor dir zu stehen und dir als Priester zu dienen.
Auch bitten wir dich, deinen Heiligen Geist auf die Gaben der Heiligen Kirche herabzusenden. Du versammelst sie zur Einheit, so gib allen Heiligen die die Opfergabe empfangen, Erfüllung mit Heiligem Geist zur Stärkung des Glaubens in der Wahrheit, dass wir dich loben und verherrlichen durch deinen Knecht Jesus Christus, durch den Herrlichkeit und Ehre ist dem Vater und dem Sohn mit dem Heiligen Geist in deiner heiligen Kirche jetzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Fett gesetzt habe ich die allgemeineren Teile des Eucharistiegebetes, die Stiftungsanamnese ist in Klammern gesetzt. Die Frage ist: Ist der fett gesetzte Text, der Reihe nach hintereinander gelesen, in sich zusammenhängend und schlüssig oder nicht? Ich möchte das bejahen.
Conscientia hat geschrieben:Literarkritisch gesprochen ist die Anamnese der Stiftung der eucharistischen Opfermahlfeier ein Embolismus, eine Ausweitung der allgemein gehaltenen Christus-Anamnese. Das kann man auch heute noch merken, wenn man beim Sich-selbst-Vorlesen des römischen Kanons oder des HG II in seiner Ursprungsfassung (in der Traditio apostolica) die Stiftungsanamnese probehalber einmal weglässt. Der Text klingt dann ungewohnt, ist aber gleichwohl kohärent (im Canon Romanus bzw. der Hippolyt-Anaphora ist die Stiftungsanamnese als Relativsatz eingeschaltet, und solche kann man nach gängigen Satzbau-Regeln immer weglassen).
Ob ich mit dieser Bemerkung an Stelle sachlich begründeter Textkritik rein ideologisch begründete Textfledderei betrieben habe, wage ich zu bezweifeln. Gleichwohl ist hier nicht der Ort für eine Grundsatzdebatte über die Berechtigung eines historisch-kritischen Vorgehens bei der Textauslegung. Lass, Robert, bitte den Begriff "Embolismus" weg und lies das oben fett Gedruckte einmal der Reihe nach laut, und frage Dich: Ist ein bruchloser inhaltlicher Zusammenhang da oder nicht?
Conscientia hat geschrieben:In Enrico Mazza, L'anafora eucaristica. Studi sulle origini, Roma 1992 (= BEL. S 62) findet sich, nach Diskussion der Quellenlage, pp. 296-300 die Rekonstruktion des Ursprungstextes des römischen Kanons im Anschluss an einen Straßburger Papyrus gr. 254. Kennzeichen: große Ähnlichkeit im Wortlaut mit unserem HG I, ohne "Heilig" und Stiftungsanamnese.
Bitte geh in die Stabi und lies Mazzas Buch. Ich habe mir nur jenes Kapitel kopiert, in dem sich an besagter Stelle die Rekonstruktion findet.

Vielleicht hilft die folgende Übersetzung der Rekonstruktion aus Mazzas Buch weiter.
Römische Anaphora – Rekonstruktion ausgehend vom Straſzburger Papyrus gr. 254 hat geschrieben: Mit vielfältiger Dankſagung uns freuend, bringen wir dir, vor deinem Anlitz ſtehend, ein Opfer des Lobes für dich dar: Jeſus Chriſtus, unſeren Herrn und Gott.
Durch ihn bitten wir und flehen wir, allmächtiger Vater, daſz du wohlgefällig annimmſt und ſegneſt dieſe Geſchenke und dieſe makelloſen Opfergaben, die wir vor allem für deine heilige katholiſche Kirche darbringen, welche, über den ganzen Erdkreis in deinem Frieden verbreitet, du in Frieden bewahren mögeſt, und für den König.
Auch uns Sündern gib Anteil und Gemeinſchaft mit deinem heiligen Apoſteln und Märtyrern.
Wir bitten und flehen, daſz du dieſe unſere Darbringung, die Abbild des Leibes und Blutes unſeres Herrn Jeſus Chriſtus ist, aufnimmſt auf deinem himmliſchen Altar durch die Hand deines Engels (= i. e. des Heiligen Geiſtes), wie du anzunehmen geruht haſt die Gaben deines gerechten Dieners Abel und das Opfer unſeres Vaters Abraham, und weil dir geopfert hat dein Hoherprieſter Melchisedek, mögen wir mit allem himmliſchen Segen und Gnade erfüllt werden.
Das ist ein meines Erachtens sehr dicht und knapp geschriebener Text, der gleichwohl alles Notwendige erhellt.
Conscientia hat geschrieben:In William F. Macomber, The Oldest Known Text of the Anaphora of the Apostles Addai and Mari, in: Orientalia Christiana Periodica, vol. 32. 1966, pp. 334-371, findet sich pp. 358-371 eine syrisch-lateinische Rekonstruktion des genannten Textes.
Lediglich ein Literaturhinweis dafür, dass schon vor P. Uwe M. Lang zur Anaphora von Addai und Mari publiziert wurde.
Conscientia hat geschrieben:Also, grundsätzlich ist mir eine Eucharistiefeier ohne Stiftungsanamnese nicht suspekt. Ich würde meinen: unerlaubt, aber durchaus gültig. (Sonst hätten irgendwelche Jungs aus der Alten Kirche ebenfalls weder die rechte Form noch - vermutlich - Intention gehabt. Woher wollen wir das alles wissen?)
Ich würde es sogar für richtig halten, wenn die römische Autorität ein Eucharistiegebet erlaubte, das wie die Hippolyt-Anaphora weder Stiftungsanamnese noch "Heilig"-Ruf enthielte. Dann würden sich unsere Gemeinden an den Gedanken gewöhnen, das das anamnetisch-epikletische eucharistische Gebet als ganzes das Tischgebet der Messfeier ist (und nicht das Vaterunser).
Ich frage mich, wie sich das gerade Zitierte noch durch Eindeutigkeit überbieten lässt. Vielleicht so: "Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird" = "Nehmt das Brot, das ich selber bin"; "mein Leib" = "Brot, das ich selber bin". In der Liturgiegeschichte gibt es mehrere hundert Fassungen des Wortlauts der Stiftungsanamnese. Waren die alle ungültig?

Klar, die Kirche legt die forma sacramenti fest. Sie ist dabei allerdings auch nicht unverrückbar, wie Pius' XII. Apost. Konst. Sacramentum Ordinis vom 30.11.1947 (DH 3857sqq.), derzufolge als Materie und Form des Ordinationssakraments nicht mehr die Übergabe der Amtsgeräte und -insignien, wie die Armenierbulle des Konzils von Florenz 22.11.1439 meinte lehren zu sollen (DH 1326), ist, sondern die Handauflegung und das Gebet des ordinierenden Bischofs.
Warum sollte es, im Rahmen eines erneuerten Verständnisses der eigenen (westkirchlichen) Tradition, nicht auch ein neues Verständnis von Materie und Form des Altar-Sakramentes geben?
Conscientia hat geschrieben:Außerdem sind durch die gängige Komposition Gabenepiklese (Quam oblationem) + Stiftungsanamnese (..., qui pridie) ein Hokuspokus-Verständnis der eucharistischen Realpräsenz des Herrn entstanden, das die Realpräsenz in einer von der Transsubstantiationslehre nicht mehr gedeckten Weise materialistisch deutet.
Römischer Kanon (= HG I) hat geschrieben:Quam oblationem tu, Deus, in omnibus, quaeſumus, benedictam, adſcriptam, ratam, rationabilem, acceptabilemque facere digneris : ut nobis Corpus, et Sanguis fiat dilectiſsimi Filii tui, Domini noſtri Jeſu Chriſti, qui pridie quam pateretur, accepit panem in ſanctas ac venerabiles manus suas, et elevatis oculis in caelum ad te Deum, Patrem ſuum omnipotentem, tibi gratias agens, benedixit, fregit, deditque diſcipulis ſuis, dicens : Accipite, et manucate ex hoc omnes. Hoc eſt enim Corpus meum. etc. pp.

Zu deutſch (im Anſchluſz an GL 367): Schenke, o Gott, dieſen Gaben Segen in Fülle und nimm ſie zu eigen an. Mache ſie uns zum wahren Opfer im Geiſte, das dir wohlgefällt: zum Leib und Blut deines geliebten Sohnes, unſeres Herrn Jeſus Chriſtus, der am Abend vor ſeinem Leiden das Brot in ſeine heiligen und ehrwürdigen Hände nahm und, die Augen erhoben zum Himmel, zu dir, Gott, ſeinem allmächtigen Vater, dir Lob und Dank ſagte, das Brot brach, es ſeinen Schülern gab, ſagend: „Nehmt, und eſst alle davon. Das ist mein Leib.“ etc. pp. [Die Kennzeichen des Relativſatzes fett hervorgehoben.]
Transsubstantiationslehre sagt: Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben. Wenn die Akzidentien des Brotes nicht mehr vorliegen (kein Brot mehr da ist, etwa weil's im Tabernakel verschimmelt ist), ist die Substanz des Leibes Christi nicht mehr da. Jeder Student der systematischen Philosophie in den ersten Jahren des Diplom-Studienganges Theologie lernt: "Substanz" ist keine materielle Größe, wie die Naturwissenschaft "Substanz" versteht (= chemische Substanz), sondern eine geistige Größe, allein durch den Intellekt fassbar. Insgesamt: Transsubstantiationslehre = substantiales Verständnis der eucharistischen Realpräsenz.

Materialistisches Verständnis der eucharistischen Realpräsenz heißt: Durch eine Wandlungsformel (Hoc est enim corpus meum, woraus unser Hokuspokus entstanden ist, weil die Leute im Mittelalter und in der Neuzeit das Hoc est enim corpus meum nicht verstanden haben und weil es ihnen auch keiner gescheit erklärt hat) wird aus der Hostie der hl. Leib Christi, und dieser hl. Leib Christi, den wir mit dem Mund aufnehmen, ist stofflich identisch mit dem Leib, der aus dem Schoß der Jungfrau gekrochen ist, so sehr, dass, wenn du daran zweifelst oder mit dem Messer hineinbohrst, Blut herausfließt. - Ist ein solches materialistisches Verständnis der eucharistischen Realpräsenz mit der an sich genialen Theorie des hl. Thomas vereinbar? Ich meine, dass nicht. Leider gibt es unter den Katholen nicht wenige mit einem solchen Hokuspokus-Verständnis von eucharistischer Realpräsenz.

Man muss in Pastoral und Religionsunterricht, verd.... noch mal, sehr genau aufpassen, dass die Leute kein Hokuspokus-Verständnis entwickeln.
Conscientia hat geschrieben:Dass es nicht sinnvoll ist, wenn ein Pfarrer wie beschrieben agiert, ist klar. Da müsste er sich durchaus Gegenwind gefallen lassen....

Gleichwohl wird man fragen dürfen: Wie kommen Pfarrer auf ein solches Handeln? Wäre es nicht wirklich sinnvoller, für einzelne Sprachgebiete Eucharistiegebete zum Gebrauch zu empfehlen, die wirklich in muttersprachlicher Diktion gehalten sind, an Stelle, wie Liturgiam authenticam es vorzuschreiben scheint, vom Muttersprachler ein Übersetzungs-Deutsch, -Englisch, -Französisch zu verlangen. Es war doch wirklich Unsinn, die so genannten Schweizer Hochgebete für den ganzen deutschen Sprachraum nicht in der ursprünglichen deutschen Textfassung zuzulassen, sondern erst ins Latein und dann anhand des Latein wieder ins Deutsche zu übersetzen.
Noch härter: der Unsinn, in der 3. Ed. des Missale Romanum von 1970 die Hochgebete für Messfeiern mit Kindern in lateinischen Normtexten abzudrucken. Geschah das auf Wunsch des Altphilologenverbandes zum Gebrauch auf der Unterstufe altsprachlicher Gymnasien?
Zum Begriff Stiftungsanamnese: Die einen reden von der "hl. Wandlung" (das kann ich so nicht nachvollziehen), die anderen (mir zu nüchtern, Vorsicht: evangelisch-exegetischer Begriff!) vom "Einsetzungsbericht". "Stiftungsanamnese" halte ich für durchaus angemessen: real gegenwärtig setzendes Gedächtnis der Stiftung der eucharistischen Opfermahlfeier als spezieller Teil der allgemeinen Anamnese des Werkes Christi.

Protagoras
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Beitrag von Protagoras »

conscientia hat geschrieben: Bitte geh in die Stabi und lies Mazzas Buch. Ich habe mir nur jenes Kapitel kopiert, in dem sich an besagter Stelle die Rekonstruktion findet.

Vielleicht hilft die folgende Übersetzung der Rekonstruktion aus Mazzas Buch weiter.
Römische Anaphora – Rekonstruktion ausgehend vom Straſzburger Papyrus gr. 254 hat geschrieben: Mit vielfältiger Dankſagung uns freuend, bringen wir dir, vor deinem Anlitz ſtehend, ein Opfer des Lobes für dich dar: Jeſus Chriſtus, unſeren Herrn und Gott.
Durch ihn bitten wir und flehen wir, allmächtiger Vater, daſz du wohlgefällig annimmſt und ſegneſt dieſe Geſchenke und dieſe makelloſen Opfergaben, die wir vor allem für deine heilige katholiſche Kirche darbringen, welche, über den ganzen Erdkreis in deinem Frieden verbreitet, du in Frieden bewahren mögeſt, und für den König.
Auch uns Sündern gib Anteil und Gemeinſchaft mit deinem heiligen Apoſteln und Märtyrern.
Wir bitten und flehen, daſz du dieſe unſere Darbringung, die Abbild des Leibes und Blutes unſeres Herrn Jeſus Chriſtus ist, aufnimmſt auf deinem himmliſchen Altar durch die Hand deines Engels (= i. e. des Heiligen Geiſtes), wie du anzunehmen geruht haſt die Gaben deines gerechten Dieners Abel und das Opfer unſeres Vaters Abraham, und weil dir geopfert hat dein Hoherprieſter Melchisedek, mögen wir mit allem himmliſchen Segen und Gnade erfüllt werden.
Schmidt-Lauber diskutiert den Straßburger Papyrus gr. 254 im Handbuch der Liturgik (2003), S. 229 ff. neben der syrischen Anaphora von Addai und Mari als alexandrinische Anaphora aus dem 2./3. Jh., die den "Embolismus" ebenfalls nicht enthält. Er kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsetzungsbericht nicht zum ursprünglichen Bestand des eucharistischen Hochgebets gehört, vgl:

http://books.google.com/books?id=FXU3ST ... On1uZgLH3w

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben: Transsubstantiationslehre sagt: Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben. Wenn die Akzidentien des Brotes nicht mehr vorliegen (kein Brot mehr da ist, etwa weil's im Tabernakel verschimmelt ist), ist die Substanz des Leibes Christi nicht mehr da.
Volle Zustimmung.

conscientia hat geschrieben: Jeder Student der systematischen Philosophie in den ersten Jahren des Diplom-Studienganges Theologie lernt: "Substanz" ist keine materielle Größe, wie die Naturwissenschaft "Substanz" versteht (= chemische Substanz), sondern eine geistige Größe, allein durch den Intellekt fassbar. Insgesamt: Transsubstantiationslehre = substantiales Verständnis der eucharistischen Realpräsenz.


6.Doch nach unsres Glaubens Lehren
ist das Brot, das wir verehren,
Christi Leib, sein Blut der Wein.
Was dem Auge sich entziehet,
dem Verstande selbst entfliehet,
sieht des Herzens Glaube ein.

conscientia hat geschrieben: Materialistisches Verständnis der eucharistischen Realpräsenz heißt: Durch eine Wandlungsformel (Hoc est enim corpus meum, woraus unser Hokuspokus entstanden ist, weil die Leute im Mittelalter und in der Neuzeit das Hoc est enim corpus meum nicht verstanden haben und weil es ihnen auch keiner gescheit erklärt hat) wird aus der Hostie der hl. Leib Christi, und dieser hl. Leib Christi, den wir mit dem Mund aufnehmen, ist stofflich identisch mit dem Leib, der aus dem Schoß der Jungfrau gekrochen ist, so sehr, dass, wenn du daran zweifelst oder mit dem Messer hineinbohrst, Blut herausfließt. - Ist ein solches materialistisches Verständnis der eucharistischen Realpräsenz mit der an sich genialen Theorie des hl. Thomas vereinbar? Ich meine, dass nicht. Leider gibt es unter den Katholen nicht wenige mit einem solchen Hokuspokus-Verständnis von eucharistischer Realpräsenz.

Man muss in Pastoral und Religionsunterricht, verd.... noch mal, sehr genau aufpassen, dass die Leute kein Hokuspokus-Verständnis entwickeln.
Hier kämpfst Du allerdings wieder gegen längst verfallene Windmühlen. Kein Mensch glaubt heute mehr, dass der Leib Christi "stofflich identisch mit dem Leib, der aus dem Schoß der Jungfrau gekrochen ist, so sehr, dass, wenn du daran zweifelst oder mit dem Messer hineinbohrst, Blut herausfließt."

Für 98 % der Deutschen übersteigt der Wert des Kommunionempfangs aber nicht den eines schönen Abendessens. DAS ist unser Problem, auf das man in Pastoral und Religionsunterricht verd... nochmal sehr genau aufpassen muss.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Meine Erfahrung ist eine andere!
Kirchenfernen ist die eucharistische Realpräsenz völlig wurscht.
Kirchennahe Pfarreichristen ("Trendis"; das sind die mit den selbstgebaktikten Schals) verstehen die Realpräsenz "symbolisch" (aber eben nicht im platonischen Sinne "real-symbolisch" (was Platon und die Kirchenväter bis hin zum hl. Augustinus als "symbolisch" oder "zeichenhaft" benennen, ist heute sinnvoll als "real-symbolisch" benennbar).
Kirchennahe Pfarreichristen, die gern traditionelle Frömmigkeitsformen pflegen, neigen sehr stark dazu, eucharistische Realpräsenz materialistisch misszuverstehen. Wenn sie schon mal etwas von "Transsubstantiation" gehört haben, berufen sie sich gern auf den hl. Thomas und das "Pange, lingua", können die Sache aber letztlich nicht gescheit erklären.
Kirchennahe und -ferne Schüler darf man gar nicht fragen. Die halten das (falsche) materialistische Realpräsenz-Verständnis für Lehre der Kirche.
Darum: ich kämpfe nicht gegen Windmühlen, sondern etwas, was es leider immer noch gibt. Darum hilft nix als Lenin: lernen, lernen, nichts als lernen!

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Schön, daß Du Dich da so auskennst, conscientia!
Ich bezweifle nur, daß es stimmt.
anneke6, sich als kirchennahe Pfarreichristin verstehend.
???

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben:Meine Erfahrung ist eine andere!
Kirchenfernen ist die eucharistische Realpräsenz völlig wurscht.
Kirchennahe Pfarreichristen ("Trendis"; das sind die mit den selbstgebaktikten Schals) verstehen die Realpräsenz "symbolisch" (aber eben nicht im platonischen Sinne "real-symbolisch" (was Platon und die Kirchenväter bis hin zum hl. Augustinus als "symbolisch" oder "zeichenhaft" benennen, ist heute sinnvoll als "real-symbolisch" benennbar).
Kirchennahe Pfarreichristen, die gern traditionelle Frömmigkeitsformen pflegen, neigen sehr stark dazu, eucharistische Realpräsenz materialistisch misszuverstehen. Wenn sie schon mal etwas von "Transsubstantiation" gehört haben, berufen sie sich gern auf den hl. Thomas und das "Pange, lingua", können die Sache aber letztlich nicht gescheit erklären.
Ist ja nicht so falsch. Ich bitte nur, die Größenverhältnisse zu beachten. Meine Erfahrung:

Kirchenferne: 75 %
Trendis: 20 %
Kirchennahr Pfarreichristen, die gerne traditionelle Frömigkeitsformen pflegen: 5 %

Wird irgendwie bestätigt durch die Sinus-Studie!

iustus
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Beitrag von iustus »

iustus hat geschrieben:
Ist ja nicht so falsch. Ich bitte nur, die Größenverhältnisse zu beachten. Meine Erfahrung:

Kirchenferne: 75 %
Trendis: 20 %
Kirchennahr Pfarreichristen, die gerne traditionelle Frömigkeitsformen pflegen: 5 %

Wird irgendwie bestätigt durch die Sinus-Studie!
Und angesichts dieser Zahlen, weiß ich, an was die Pastoral und der Religionsunterricht verd... nochmal arbeiten müssen!

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

So ich setze mich jetzt mal in die Nesseln:

WIE ist das nochmal mit der Wandlung und Eucharistie?

Weil ein Kannibale will ich auch nicht werden...?

aber: richtig kapiert hab ich es noch nie... gibt es dazu einen Thread?

dnake

iustus
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Beitrag von iustus »

Liebe Regina,

das ist das Entscheidende:

iustus hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben: Transsubstantiationslehre sagt: Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben. Wenn die Akzidentien des Brotes nicht mehr vorliegen (kein Brot mehr da ist, etwa weil's im Tabernakel verschimmelt ist), ist die Substanz des Leibes Christi nicht mehr da.
Volle Zustimmung.

conscientia hat geschrieben: Jeder Student der systematischen Philosophie in den ersten Jahren des Diplom-Studienganges Theologie lernt: "Substanz" ist keine materielle Größe, wie die Naturwissenschaft "Substanz" versteht (= chemische Substanz), sondern eine geistige Größe, allein durch den Intellekt fassbar. Insgesamt: Transsubstantiationslehre = substantiales Verständnis der eucharistischen Realpräsenz.
6.Doch nach unsres Glaubens Lehren
ist das Brot, das wir verehren,
Christi Leib, sein Blut der Wein.
Was dem Auge sich entziehet,
dem Verstande selbst entfliehet,
sieht des Herzens Glaube ein.
Weniger geht nicht. Wer den Leib Christi nicht von gewöhnlicher Speise unterscheidet, ist und trinkt sich das Gericht!

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Hallo iustus, kann man sich also sinnvollerweise auf die Formel einigen: Es kommt darauf an, eucharistische Real-Präsenz zu lehren, und zwar als Wesensverwandlung der Opfermahlgaben Brot und Wein (den Schwierigkeiten ins Auge blickend, die der Begriff "Transsubstantiation" mit sich bringt), damit keine Person sich ein materialistisches Realpräsenz-Verständnis oder ein Hokuspokus-Verständnis von hl. Wandlung angewöhnt...?

Gut, wir nehmen die Wirklichkeit je verschieden wahr, aber das dürfte angesichts der 75 % nicht so das große Problem sein.

Wenn das Formulierte Wert-Maßstab für Verkündigung und Religionsunterricht sein sollte, wird so mancher Pfarrer, mancher Relilehrer die ISO-Zertifizierung nicht erreichen.

@anneke6: Ich verstehe mich auch als kirchennaher Pfarreichrist: gehe zur Pfarre um die Ecke (ländlicher Raum, Katholen in der Mehrheit, Brauchtumskatholizismus). Im Kontakt mit PGRlern, Senioren, Jugendlichen staune ich schon darüber, wie viel Desinformation es gibt. Häufig genug fundamentale Irrtümer, ein symbolisches wie materialistisches, so gut wie nie ein substantiales Verständnis eucharistischer Realpräsenz.
Daher nehme ich in Anspruch zu wissen, wovon ich schreibe.

Gruß
c.

iustus
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Beitrag von iustus »

Ich will mein Verständnis mal in einfachen Worten beschreiben:

Es IST der Leib Christi. Er sieht aber aus wie Brot und schmeckt wie Brot und fühlt sich an wie Brot. Letzteres war schon vor der Wanldung der Fall und ist nach der Wandlung der Fall. Daher ist Dein Satz richtig: "Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben."

Das heißt: Der Leib Christi hat die "Gestalt" des Brotes. Wenn diese Gestalt nicht mehr vorhanden ist (etwa in Wasser aufgelöst), dann ist auch der Leib nicht mehr vorhanden.


Ist dieses mein Verständnis in Deinen Augen "materialistisches Realpräsenz-Verständnis oder Hokuspokus-Verständnis"?

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Liebe conscientia,
was die Kirche machen KÖNNTE, steht doch bitte sehr im Konjunktiv, und Tatsache ist, dass es in der katholischen Kirche kein gültiges Hochgebet ohne Einsetzungsbericht gibt.

Leute, die behaupten, dass aus einer durchbohrten konsekrierten Hostie Blut fließen würde, mit anderen Worten dass sie ein Stück lebendes Menschenfleisch (das anders aussieht) vor sich haben, sind mir mein Leben lang noch nicht begegnet - wohl aber extrem viele, die der anderen Irrlehre aufsitzen: vom "'(heiligen) Brot, das Jesus uns schenkt" - Zitat von einer Erstkommuniongratulationskarte: "Zu Brot und Wein lädt Jesus uns (alle) ein."

Dein literarkritischer Nachweis hinkt schon sehr, denn aus dieser Anaphora könntest du JEDEN vollständigen Satz herausnehmen, ohne dass die Logik gebrochen würde (vielleicht auch deswegen, weil der kundige Hörer den Rest der Heilsgeschichte vor seinem inneren Auge hat).

Außerdem kann ich mir in Analogie zum Vater unser und zum Credo sehr gut vorstellen, warum gerade die Einsetzungsworte fehlen könnten: Schon mal etwas von der altkirchlichen Arkandisziplin gehört?

Warum nicht einfach mal VOR all diese Quellen gehen?
Paulus hat geschrieben:Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
(1 Kor 11,23-25)

Paulus zitiert nicht ganze Hochgebete, sondern den wesentlichen, feststehenden Kern, und das mit einer sprachlichen Selbstverständlichkeit, die laut der mir bekannten Neutestamentler darauf hindeutet, dass dieser Text bereits fest im liturgischen Gebrauch beheimatet ist. Etwas später - ich kann mich aber nicht mehr erinnern, welcher Kirchenvater es war, heißt es in der Beschreibung der Eucharistiefeier, der Vorsteher schicke über den (konsekrierten) Gaben so viele Dankgebete zu Gott empor, wie er es vermag - mit anderen Worten: der Rest (!) des Hochgebets war da noch relativ frei.

Und schließlich: Warum wird bitte eine einzige Ausnahme - die wie gesagt nur von ökumenischem Belang ist - jetzt so aufgeblasen? Für mich bestätigt die eine Ausnahme nur die Regel, dass ein Hochgebet ohne Einsetzungsbericht - verba sacramenti - kein Hochgebet ist. Die Einsetzungsworte sind Worte Christi, der Rest ist Gebet der Kirche. Welches höher im Rang steht, dürfte doch klar sein! Wenn Christus den Aposteln Geste UND Wort hinterlässt mit der Weisung "Tut dies zu meinem Gedächtnis" - mit welchem Recht wird dann gerade das Wort weggelassen oder ersetzt?
"Scio cui credidi"

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overkott
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Beitrag von overkott »

iustus hat geschrieben:Ich will mein Verständnis mal in einfachen Worten beschreiben:

Es IST der Leib Christi. Er sieht aber aus wie Brot und schmeckt wie Brot und fühlt sich an wie Brot. Letzteres war schon vor der Wanldung der Fall und ist nach der Wandlung der Fall. Daher ist Dein Satz richtig: "Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben."

Das heißt: Der Leib Christi hat die "Gestalt" des Brotes. Wenn diese Gestalt nicht mehr vorhanden ist (etwa in Wasser aufgelöst), dann ist auch der Leib nicht mehr vorhanden.

Ist dieses mein Verständnis in Deinen Augen "materialistisches Realpräsenz-Verständnis oder Hokuspokus-Verständnis"?
Bonaventura behauptet nichts anderes.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

iustus hat geschrieben:Ich will mein Verständnis mal in einfachen Worten beschreiben:

Es IST der Leib Christi. Er sieht aber aus wie Brot und schmeckt wie Brot und fühlt sich an wie Brot. Letzteres war schon vor der Wanldung der Fall und ist nach der Wandlung der Fall. Daher ist Dein Satz richtig: "Durch die eucharistische Wandlung wird die Substanz von Brot und Wein die Substanz des Leibes und Blutes Christi, während die Akzidentien von Brot und Wein gleich bleiben."

Das heißt: Der Leib Christi hat die "Gestalt" des Brotes. Wenn diese Gestalt nicht mehr vorhanden ist (etwa in Wasser aufgelöst), dann ist auch der Leib nicht mehr vorhanden.


Ist dieses mein Verständnis in Deinen Augen "materialistisches Realpräsenz-Verständnis oder Hokuspokus-Verständnis"?
Nein.

Allerdings: wenn ich eucharistische Realpräsenz zu erklären habe, ist das Beispiel des In-Wasser-Auflösens einer eventuell verschmutzten hl. Hostie, weil ich mich davor ekele, sie zu sumieren, wirklich nicht das Erste, mit dem man anfangen sollte (das habe ich hier auf dem flachen brauchtumskatholischen Lande schon öfter erlebt). Wenn das Geschilderte der erste und wichtigste Punkt einer Eucharistie-Katechese ist, ist doch irgendwas aus den Fugen geraten, oder?

Wenn ein Geistlicher oder eine Pastoralassistentin nach fast 40 Jahren äußerst seltener Übung des eucharistischen Kultes (u. der Sonntagabendvesper) auf die Idee kommen, es sei sehr wichtig, Erstkommunionkinder zur eucharistischen Anbetung hinzuführen, damit sie überhaupt Beten lernten, - und beide auf kritische Nachfrage hin erklären, eucharistische Anbetung bewege so sehr das Gemüt und fördere das Beten, weil es so ein toller Moment sei, wenn die schneeweiße hl. Hostie in der goldenen Monstranz umgeben von dem goldenen Strahlenkranz in die Mitte des Altars gestellt werde - und dann noch dazu sagen, aus dem Grunde gehe es überhaupt nicht, die Eucharistie jemals mit selbstgebackenem Brot zu feiern, weil dann ja im Zweifel der ganze Effekt bei der Aussetzung nicht mehr da sei - dann ist doch irgendwas aus den Fugen geraten, oder?
Für mich ist so etwas ein materialistisches Verständnis von eucharistischer Realpräsenz.

Beten lernen vollzieht sich anders, und weil Eucharistische Anbetung ein römisch-katholischer Sonderbrauch ist, das Stundengebet in Form der Sonntagabendvesper aber nicht, hat es vielleicht mehr Sinn, Kinder und Jugendliche (und sich selbst) zum gemeinschaftlichen Gebetsgottesdienst in Form der Sonntagabendvesper hinzuführen und dann erst, wenn sie das können, zur Eucharistischen Anbetung.

Ich selbst empfinde es immer wieder als geistliche Herausforderung, der Gegenwart Gottes des Herrn beim gemeinschaftlichen und privaten Gebet gewärtig zu sein.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

conscientia hat geschrieben:
Beten lernen vollzieht sich anders, und weil Eucharistische Anbetung ein römisch-katholischer Sonderbrauch ist, das Stundengebet in Form der Sonntagabendvesper aber nicht, hat es vielleicht mehr Sinn, Kinder und Jugendliche (und sich selbst) zum gemeinschaftlichen Gebetsgottesdienst in Form der Sonntagabendvesper hinzuführen und dann erst, wenn sie das können, zur Eucharistischen Anbetung.
Meine nachfolgende Antwort wäre nicht anders ausgefallen, hätte ein anderer das Zitierte geschrieben.

Beten lernen vollzieht sich ganz anders, conscientia. Nämlich in der, zugegebenermaßen, mittlerweile zur Sonderform mutierten römisch-katholischen Familie, da also, wo es den Eltern noch wichtig ist, wie schon in vielen Jahrhunderten zuvor, die Kinder mit Gott vertraut zu machen. Das geschah und geschieht durch das Erlernen von Tagesgebeten, durch Andachtsübungen, und nicht zuletzt durch die Mitnahme der Kinder zur Hl. Messe am Sonntag (nicht zu Kindermessen und ähnlichem Zirkus) und an Feiertagen. Und dies geschieht durch den Religionsunterricht in den Schulen, wo diese allerdings nicht mit islamischen, jüdischen, buddhistischen und sexistischen Texten konfrontiert werden sollten, sondern, wie früher auch, mit ordentlichen Inhalten, zweckmäßigkeitshalber nach dem alten grünen Schul-Katechismus.

Kinder und Jugendliche zum gemeinschaftlichen Gebetsgottesdienst in Form der Sonntagabend-Vesper hinführen?
Wer soll das denn machen? Und wer will die Kinder und Jugendlichen dazu bringen, am Sonntagabend oder zu irgendeiner anderen Zeit dorthin zu gehen?
Das geht vielleicht bei Kindern und Jugendlichen, die bereits in die Kirchen eingebunden sind. Aber in dem Moment, wo man diese dem regulären Sonntagsgottesdienst entzieht, entzieht man sie Gott!

Die anderen Kinder und Jugendlichen, die diese Einbindung nicht haben, pfeifen darauf.

Und was soll diese Kinder- und Jugendlichen-Nummer bewirken? Sie bewirkt, meiner Erfahrung zufolge, gar nichts. Irgendwann bleiben sie weg.

Wenn Kinder und Jugendliche, die von den Eltern keine Hinführung zu Gott erhalten haben oder konnten, irgendwann zu Gott finden, dann nicht aufgrund solcher vermutlich brainstormingmäßig entstandener Event-Impulse.

Und die eucharistische Anbetung? Da muß der Glaube bereits vorhanden oder die Bereitschaft zu Gebet und Anbetung gegeben sein.

Theoretischen Humbug, der dann auch noch in pseudopraktischen, experimentellen Aktionismus ausartet, finde ich ganz einfach zum Kotzen.

Du hast zum Schluß geschrieben:
Ich selbst empfinde es immer wieder als geistliche Herausforderung, der Gegenwart Gottes des Herrn beim gemeinschaftlichen und privaten Gebet gewärtig zu sein.
Wie äußert sich denn diese geistliche Herausforderung? Wie macht sich diese bemerkbar?
Ich habe, offen gesagt, Mühe, an eine solche Aussage zu glauben.

Gruß, ad_hoc
Zuletzt geändert von ad_hoc am Donnerstag 26. Juni 2008, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

conscientia hat geschrieben:
Beten lernen vollzieht sich anders, und weil Eucharistische Anbetung ein römisch-katholischer Sonderbrauch ist, das Stundengebet in Form der Sonntagabendvesper aber nicht, hat es vielleicht mehr Sinn, Kinder und Jugendliche (und sich selbst) zum gemeinschaftlichen Gebetsgottesdienst in Form der Sonntagabendvesper hinzuführen und dann erst, wenn sie das können, zur Eucharistischen Anbetung.

Ich selbst empfinde es immer wieder als geistliche Herausforderung, der Gegenwart Gottes des Herrn beim gemeinschaftlichen und privaten Gebet gewärtig zu sein.
Die Gegenwart Gottes beim Empfang der Hl. Eucharistie geht aber noch einen
deutlichen Schritt tiefer als die beim gemeinschaftlichen oder privaten Gebet oder beim Lesen der Hl.Schrift.Es ist eine reelle Vereinigung ,die eben Körper und Geist betrifft.Und wenn die Kirche Menschen durch die sinnliche Erfahrung
der in der strahlenden Monstranz ausgesetzten Hostie dazu hilft, eben diesen
Unterschied zu begreifen:dies ist der Leib des Herrn und eben nicht nur
geweihtes Brot in der Erinnerung an das letzte Abendmahl-dann hat dies
nichts mit materialistischer Auffassung zu tun.Wer es begriffen hat,der kann natürlich auch vor einem konsekrierten Brot eucharistische Anbetung halten.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben: Allerdings: wenn ich eucharistische Realpräsenz zu erklären habe, ist das Beispiel des In-Wasser-Auflösens einer eventuell verschmutzten hl. Hostie, weil ich mich davor ekele, sie zu sumieren, wirklich nicht das Erste, mit dem man anfangen sollte (das habe ich hier auf dem flachen brauchtumskatholischen Lande schon öfter erlebt). Wenn das Geschilderte der erste und wichtigste Punkt einer Eucharistie-Katechese ist, ist doch irgendwas aus den Fugen geraten, oder?
Gott bewahre. Da sind wir uns völlig einig.

iustus
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Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben:
Ich selbst empfinde es immer wieder als geistliche Herausforderung, der Gegenwart Gottes des Herrn beim gemeinschaftlichen und privaten Gebet gewärtig zu sein.
Es ist eine Herausforderung, weil es sehr schwierig ist. Viel leichter fällt mir das, wenn die schneeweiße hl. Hostie in der goldenen Monstranz umgeben von dem goldenen Strahlenkranz in die Mitte des Altars gestellt wird. Das ist mir eine große Hilfe.

conscientia
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Beitrag von conscientia »

ad_hoc hat geschrieben:Beten lernen vollzieht sich ganz anders, conscientia. Nämlich in der, zugegebenermaßen, mittlerweile zur Sonderform mutierten römisch-katholischen Familie, da also, wo es den Eltern noch wichtig ist, wie schon in vielen Jahrhunderten zuvor, die Kinder mit Gott vertraut zu machen. [...] zweckmäßigkeitshalber nach dem alten grünen Schul-Katechismus. [...] Theoretischen Humbug, der dann auch noch in pseudopraktischen, experimentellen Aktionismus ausartet, finde ich ganz einfach zum Kotzen.
Herzlichen Dank, dass ich endlich erfahre, wie Beten lernen geht. Immerhin scheint eine gewisse Einigkeit darüber zu bestehen, dass es nicht der Eucharistischen Andacht und der faktischen Weitervermittlung eines eher falschen Verständnisses von eucharistischer Realpräsenz bedarf, um Beten zu lernen. Was der letzte Satz in dem Zusammenhang soll, weiß ich nicht. Die Eucharistische Andacht für Erstkommunionkinder in dem von mir skizzierten Zusammenhang - 40 Jahre keine Übung in Eucharistischer Anbetung gehabt - empfinde ich auch als "[t]heoretischen Humbug, der dann" etc. etc.

Vor dem grünen Schulkatechismus von 1955 kann ich allerdings nur warnen, denn er ist bereits von des Gedankens Blässe angekränkelt, sprich: von der Liturgischen und auch der Kerygmatischen Erneuerungsbewegung des deutschsprachigen Katholizismus. P. Josef A. Jungmann, ein Innsbrucker Jesuit, hat 1936 "Die Frohbotschaft und unsere Glaubensverkündigung" publiziert, ein Werk, dessen Verkauf umgehend verboten wurde, 1948 die zwei Bände von "Missarum Sollemnia. Historisch-genetische Erklärung der römischen Messe", ein Werk, nach dessen Erscheinen niemand mehr behaupten hat können, die römische Messe in der Form des Missale von 1570 sei schlechthin irreformabel und bereits vom Heiland selbst in Form der "Hochheiligen tridentinischen Opfermesse" mit Pontifikalhandschuhen und allem, was dazu gehört, eingesetzt worden. - Also Vorsicht vor dem grünen Katechismus!
ad_hoc hat geschrieben:Du hast zum Schluß geschrieben:
Zitat:
,Ich selbst empfinde es immer wieder als geistliche Herausforderung, der Gegenwart Gottes des Herrn beim gemeinschaftlichen und privaten Gebet gewärtig zu sein.'


Wie äußert sich denn diese geistliche Herausforderung? Wie macht sich diese bemerkbar?
Ich habe, offen gesagt, Mühe, an eine solche Aussage zu glauben.
Du wirst Verständnis dafür haben, dass ich vor dem Hintergrund des Tons, den Du in der ersten Hälfte Deines Postings angeschlagen habe, nicht gewillt bin, hier Gebetserfahrungen zu beschreiben, wie sie sind.

@ incarnata: Die sinnliche Erfahrung, die mir den Unterschied zwischen Brot und Wein und den eucharistischen Gestalten begreifen hilft, ist die hl. Kommunion selbst: eine reelle Vereinigung, die eben Körper und Geist betrifft.

@ Chiara
Chiara hat geschrieben:Leute, die behaupten, dass aus einer durchbohrten konsekrierten Hostie Blut fließen würde, mit anderen Worten dass sie ein Stück lebendes Menschenfleisch (das anders aussieht) vor sich haben, sind mir mein Leben lang noch nicht begegnet
Mir auch nicht. Ich bin aber schon genügend begegnet, die mit Genuss von den diversen Heilig-Blut-Wundern des Spätmittelalters erzählt haben oder jene Legende von der hl. Katharina von Siena, die, als die Muselmanen schon zum Sturm auf die Stadt ansetzten und auf Leitern die Stadtmauer hinaufstiegen, mit dem in einer Monstranz ausgesetzten Allerheiligsten zwischen den Zinnen erschien, worauf die Muselmani geblendet vom Glanz der Wahrheit hinterrücks von ihrer Leiter herunterfielen und Siena gerettet war. -- Warum werden den solche Geschichten erzählt? Da geht es doch nicht um die Freude an spätmittelalterlichen Kuriositäten, eher um die Botschaft: Hört mal her, eucharistische Realpräsenz ist so toll, die kann sogar den Muselmanensturm auf Siena abwehren! (Vielleicht sollten Angie Merkel und der Herr Beckstein auch einmal mit dem ausgesetztem Allerheiligsten an der EU-Außengrenze zur Türkei hin auftauchen, damit die Türken... (man darf solche Gedanken gar nicht zu Ende denken, so bizarr sind die).) -- Für meine Begriffe liegt da ein falsches Verständnis eucharistischer Realpräsenz vor - mindestens eine durchsichtige Verzweckung des richtigen.

Leider bin ich in meinem obigen Posting nicht umhingekommen, ganze Hochgebete zu ziteren, weil ich auf Anfragen eines anderen einigermaßen sachgerecht eingehen und gleichzeitig halbwegs verständlich schreiben wollte.
Dass Paulus 1 Kor 11,23-25 den wesentlichen, feststehenden Kern eines damals bereits verwendeten Hochgebets zitiert, ist eine interessante These. Ich habe sie bisher weder gehört noch gelesen. Die oben zitierte Anaphora aus der Traditio apostolica des hl. Hippolyt, die wohl vom Beginn des 3. Jhs. stammt, ist, so weit ich gelernt habe, die früheste, in der es eine Stiftungsanamnese gibt. (Es mag sein, dass zu neutestamentlicher Zeit die Erzählung vom Letzten Mahl Jesu bereits in liturgischem Gebrauch verbreitet war, deshalb ist sie so formelhaft überliefert, allerdings ist diese Vermutung keine Aussage darüber, dass die Erzählung im Rahmen des eucharistischen Tischsegens gebraucht worden ist.)

Mein literarkritischer Nachweis ist gar nicht als solcher gewollt oder zu verstehen. Wer sich von literarkritischen Nachweisen überzeugen lassen will, um die Ursprungssprache eines Textes sinnvoll beherrschen, in unserem Falle ginge es um Altgriechisch und Altsyrisch. Na Mahlzeit!
Mir geht es lediglich darum, darauf hinzuweisen, wie sich ein Text verändert, wenn man etwas weglässt. Und aus der von mir zitierten Hippolyt-Anaphora kannst Du einfach nicht alle Sätze herausnehmen, ohne die Logik zu brechen. Wenn Du die ersten Absätze weglässt, fehlt die Christus-Anamnese im Allgemeinen, wenn du den zweitletzten Absatz weglässt, die Darbringungsformel (da sind dann alle Verfechter des Verständnisses der Messfeier als reales Opfer ganz traurig und rufen: "er sei im Banne"), wenn du den letzten Absatz weglässt, fehlt die Herabrufung des Heiligen Geistes auf Opfermahlgaben und Kommunikanten.
Berger, Neues Pastoralliturgisches Handlexikon, p. 114, hat geschrieben: [...] fehlt in den Handschriften regelmäßig der Einsetzungsbericht; es ist kontrovers, ob er nur aus Ehrfurcht nicht niedergeschrieben wurde oder ob er in diesem Hochgebet nicht vorgesehen war.
Das ist das Äußerste, was zu sagen sinnvoll ist.
Traditio apostolica des hl. Hippolyt, n. 9, Übersetzung: Geerlings, FC 1, p. 239, hat geschrieben:Der Bischof sage Dank, so wie wir es oben gesagt haben. Es ist keineswegs nötig, dass er bei der Danksagung dieselben Worte verwendet, die wir gebraucht haben, so als hätte er sie auswendig gelernt. Vielmehr soll ein jeder seinen Fähigkeiten entsprechend beten.
Ich selbst habe eine andere Story zur Entstehung des Eucharistiegebetes. Christus der Herr hat im Rahmen des Letzten Mahlhaltens mit seinen Schülern etwas getan, was völlig neu war: Er hat nach dem Segensgebet ("sagte Lob und Dank") über das zu brechende Brot den Brotfladen auseinandergerissen und eine neue Darreichungsformel gewählt: "Das ist mein Leib, der für euch gebrochen." - Und das gleiche tat er auch nach dem Segensgebet über den Kelch. Er wählte eine neue Darreichungsformel: "Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für die Vielen vergossen wird zur Vergebung der Sünden" usw. Jeweils danach teilten die Mahlhaltenden Brot und Kelch.

Also es dürfte wohl klar sein, das Christus der Herr beim Letzten Mahl nicht gleich den Römischen Messkanon verwendet hat. Die ersten Eucharistiegebete, die verwendet worden sind, hatten noch sehr starke Ähnlichkeit mit den Segensgebeten des seinerzeitigen jüdischen Mahlrituals. Diese Texte sind dann, weil es ja noch gängig war, die Texte selbst zu formulieren - s. das obige Hippolyt-Zitat -, mehr und mehr im Sinne hellenistischer Denkwelt und von zunehmender christologischer Reflexion her verändert worden. Eines der Ergebnisse dieses Prozesses ist das andernorts zitierte Eucharistiegebet des Hippolyt. Paulus brauchte in seinen Briefen keins zitieren (er hatte auch noch nicht 2000 Jahre Entwicklung des Eucharistiegebets hinter sich); ich vermute, weil die jeweils in den Gemeinden tätigen Vorsteher sich der jüdischen Mahlgebete bedienten, die ja bisweilen einen messianischen Akzent haben; vielleicht hat man damals als Darreichungs-, als Spendeformel die Herrenworte "Das ist mein Leib" und "Das ist der Kelch" usw. benutzt, um die Identität der Feier klarzumachen.

Dass der Einsetzungsbericht unserer Hochgebete und auch die darin gesagten Herrenworte Gebet der Kirche sind, erhellt schon daraus, dass die Einsetzungsberichte und die Herrenworte nicht identisch sind mit einer der vier im NT gegebenen Erzählungen vom Letzten Mahl Jesu, die nicht vom Himmel gefallen sind, sondern aus der Tradition der damals noch jungen Kirche stammten.
Chiara hat geschrieben:mit welchem Recht wird dann gerade das Wort weggelassen oder ersetzt?
Diese Frage hättest Du bei Zeiten stellen sollen - vielleicht schon die hll. Apostel und Evangelisten, spätestens die Jungs in der Alten Kirche, denn es gibt von der Stiftungsanamnese im Hochgebet mehrere hundert Wortlaute, jeweils in den Ursprachen nachvollziehbar. Auch dieses Thema hat schon einen fleißigen Bearbeiter gefunden. Chapeau! (Ich fand's uninteressant, ich habe mir darum die Titel nicht notiert.)

Die einzige Ausnahme - die im ostsyrischen Ritus verwendete Anaphora der Apostel Addai und Mari - wird, wenn ich recht sehe, jetzt so aufgeblasen, weil Ende der 1990er der Hl. Stuhl mit einem Teil der Kirche, die diese Anaphora verwendet, so etwas wie eine Sakramentengemeinschaft und gegenseitige Anerkennung der Ämter vereinbart hat. Die Glaubenskongregation unter dem Vorsitz eines gewissen Ratzinger J. muss es ja genehmigt haben. So nach und nach sind dann besonders traditionalistische Kreise aus der römischen Kirche aus dem Halbschlaf erwacht, weil die Entscheidung des Vatikans, die Anaphora als legitimes Beten der Eucharistiefeier anzuerkennen, auf den ersten Blick der klassischen, hier mit viel Leidenschaft verteidigten westkirchlichen Eucharistielehre widerspricht. Ein P. Martin Lugmayer von der Petrusbruderschaft hat dazu geschrieben.

Nun denn. Mich lehrt die ganze Debatte, dass der Wortlaut und die bloße Existenz der Stiftungsanamnese im Eucharistiegebet nicht so sehr entscheidend sein dürfen für die von mir gepflegte Frömmigkeit des Eucharistiefeierns. Mir sind die allgemein anamnetischen und die epikletischen Bestandteile des Eucharistiegebets mittlerweile wichtiger geworden. Mein Lieblings-Hochgebet ist das Vierte. Den Römischen Kanon mag ich wegen seines archaischen Klangs, muss ihn aber nicht jeden Sonntag haben.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Möglicherweise ist im Zusammenhang mit der hiesigen Disputation der folgende Thread interessant: Hochgebete ohne Einsetzungsbericht

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

ad conscientia " Hokuspokus" wurde aus den Wandlungsworten:hoc est enim corpus meum nicht auf Grund des Unverständnisses des armen ungebildeten Volkes sondern durch bewusste Verballhornung der heiligen Handlung durch
Menschen,die-des Latein durchaus mächtig-sich mit Magie,Hexerei,Satanistischen Ritualen beschäftigten,um die Menschen zu verwirren.Sowas feiert in unserem ach so aufgeklärten Zeitalter gerade wieder fröhliche Urständ.Im arabischen Raum heisst das: Abrakadabra(von Allah u akbar)

Was hast Du eigentlich gegen das Wort: Heilige Wandlung: Wandlung findet doch gerade in der Eucharistiefeier auf die vielfältigste Weise statt:
einmal die Wandlungder Opfergaben in den Leib und das Blut Christi als das Zentrale;dadurch aber eben auch die Wandlung der Gläubigen durch die sündentilgende Kraft dieses Geheimnisses:
wir werden in Gott hineingewandelt und damit immer wieder bewußt als die Glieder Seiner Kirche erneuert.Wir staunen über Seine Demut,die den allmächtigen Gott sich in kleine Brotstückchen wandeln lässt und lassen in diesem Staunen unser "Herz aus Stein" in ein liebendes verwandeln Wenn
das keine Heilige Wandlung ist !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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