@Sempre:
Wie ich Ihrer aufgeregten Reaktion entnehmen darf, haben meine Postings Sie etwas in der Ruhe des unhinterfragten Wahrheitsbesitzes gestört — das freut mich

, denn Nachdenken ist der einzige Weg zu weiterer Erkenntnis. Inhaltlich erspare ich mir wohl besser, auf Ihre "Beweise" einzugehen. wenn Sie z.B.
das hier
Eine endliche Reihe von Bewegern, die ihre Bewegung der Reihe nach durch Anstoß erhalten, kann sich nicht selbst anstoßen. Hat man eine Reihe mit N (endlich vielen) Bewegern, so kann diese sich nicht selbst anstoßen. Hat man eine Reihe mit N+1 Bewegern, so ändert sich daran nichts. Auch diese Reihe kann sich nicht selbst anstoßen. Durch Induktion folgt, dass auch eine unendliche Reihe sich nicht selbst anstoßen kann. Wir können die Reihe immer länger machen, beliebig lang, unendlich lang. Sie muss trotzdem initial angestoßen werden, um in Bewegung zu geraten.
ernstlich als "Beweis" behaupten, hat es wohl nicht viel Sinn, darüber weiterzudiskutieren. Denken Sie mal über meinen Hinweis mit den sich in der Unendlichkeit schneidenden Parallelen nach ...
Ebenso gehen Sie am eigentlichen Argument vorbei (Absichtlich, weil es Sie stört? Unabsichtlich, weil Sie's nicht verstanden haben? —
quod quod peregrinus ...

), wenn Sie auf mein Menübestellungsbeispiel antworten:
Die Menschheit ist ihrerseits verursacht. Es gibt eine Kausalkette, die die Menschheit verursacht. Diese Kausalkette hat einen Anfang, der keine freie Willensentscheidung eines Menschen ist.
Die Menschheit mag Ihrer Ansicht nach durch eine Kausalkette verursacht sein, aber meine (unterstellen wir sie einmal:) Schnitzelbestellung ist es nicht (sonst leugnen Sie die Willensfreiheit), womit der Satz "alles hat eines Ursache" nicht mehr haltbar ist, denn die Willenfreiheit
in actu hat keine Ursache. Natürlich kann ich die Eigenschaft, daß Menschen Willensfreiheit besitzen, als "von Gott verursacht" (scil. durch die Tatsache, daß er die Menschen so und nicht anders geschaffen hat) ansehen, aber die Ausübung dieser Willensfreiheit eben nicht, denn sonst wäre sie keine, sondern wir hätten bloß die Illusion einer solchen. Wenn aber für Milliarden Akte der Willenfreiheit in jeder Sekunde allein auf diesem Planeten (und was wissen wir, ob es auf anderen Planeten nicht ebenso Wesen mit Willenfreiheit gibt — aber das lassen wir einmal "außen vor") keine Verursachung über den Akt der Ausübung hinaus existiert, dann ist der Satz "Alles hat eine vorgängige Ursache" unhaltbar.
Ach, lassen wir's ... leere Kilometer. Wenn Sie gegen Kant & Co. (aber dafür mit Pius XII & Co.) partout rechthaben wollen, dann werde ich Sie auch mit dem Nachweis der Schludrigkeit Ihrer Argumentation nicht überzeugen können. Ich trag's mit Fassung.