Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 15. August 2020, 09:47
Denn logischerweise ist Etwas (oder Jemand), auf den diese Fragen abzielen, notwendigerweise vollkommen.
In der Tat, aber zur Erinnerung: diese Fragen habe ich gestellt um zu illustrieren, daß im Buddhismus "Nichts" nicht einfach als das westliche Null-Existenz zu verstehen ist. Buddhismus ist eben nicht wortwörtlicher Nihilismus. Ich denke den Unterschied zum Christentum kann man (in christlichen Konzepten) etwa so fassen: der Buddhist macht den Fehler, die reine Potenz statt den reinen Akt als das Vollkommene zu sehen. Das Ziel ist es darum für ihn, alle Aktualisierung enden zu lassen. Selbstverständlich ist einem Buddhist dabei klar, daß ein konkretes, materielles Lebewesen nicht komplett frei von Aktualisierung sein kann. Das Nahziel im Leben ist darum quasi perfekte "Aktualisierungs-Effizenz": nur aktualisieren was aktualisiert werden muß, nichts tun das zu neuen Aktualisierungen führt. Da man noch nicht still stehen kann, dann wenigstens perfekter Fluß ohne Stau, Wirbel oder Welle.
Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 15. August 2020, 09:47
Metaphorisch ist zu sagen, daß derjenige, der ständig in den Abgrund schaut, irgendwann in Selbigen hineinfallen wird.

Der Buddhismus in praktisch allen Spielarten fällt weder individuell noch gesellschaftlich als problematisch auf, eher im Gegenteil. Man kann hier sicher interessante philosophische und religiöse Spekulationen aufstellen (bitte ohne Heidegger

), aber diese Beobachtung aus der gelebten Realität darf man dabei nicht aus den Augen verlieren.
Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 15. August 2020, 09:47
- Verwunderlich ist ja bekanntlich dreierlei:
- daß Manche sich keine Gedanken darüber machen, von wo das Alles, was ist, eigentlich herkommt.
Was bitte ist der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Punkt? Zum dritten Punkt: die Menschen machen sich ganz allgemein viel weniger Gedanken als sie gerne denken.
Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 15. August 2020, 09:47
- In der Hl. Schrift gibt es einen bemerkenswerten Satz.
Er lautet: Denn für Gott ist nichts unmöglich. (Lk 1,37)
Mithin kann Gott nicht Nicht-Sein.
Eine kurze, aber philologisch zutreffende Widerlegung des Nihilismus und zugleich des Buddhismus; wobei Letzterer zwar nicht vom nichts als Quelle des Seins ausgeht, aber über ein besseres Erkennen von nichts das Sein zu verstehen sucht.
Ich hoffe das war jetzt als witziges Wortspiel gemeint? Als ernsthafte Schriftauslegung wäre es jedenfalls unter aller Sau... Ich hab's nicht so mit dem flapsigen Umgang mit Bibelzitaten, insbesondere wenn damit dann in der Philosophie oder bzgl. anderen Religionen gekeult wird.