Jesus sagte im Matthäus-Evangelium: "kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken" - damit greift er Worte des Alten Testamentes auf, die Gott dort in ähnlicher Weise redet. Diese Erquickung, von der Jesus hier spricht, ist echtes, übernatürliches Leben, das in der Gegenwart des HERRN auf den Menschen übergeht, ihn lebendig macht und rettet (rechtfertigt). Jesus sagt an anderer Stelle, dass er nicht gekommen sei um zu richten, sondern um zu retten. Es ist darum notwendig, jetzt Jesus Christus als Retter anzunehmen, um dem Gericht (im wesentlichen) aus dem Weg zu gehen. Die Frage, ob ein Mensch Jesus annimmt oder nicht, ist schon eine Vorwegnahme des Gerichts, eine Weggabelung hin zum Himmel oder zur Hölle.
Jesus als Retter annehmen heißt, sich Seiner Gegenwart öffnen. Es gibt keine Alternative zu Ihm, um seelisch heil zu werden und Sicherheit im Jüngsten Gericht zu bekommen. Er ist unsere Rechtfertigung. Seine Gerechtigkeit ist höher als die der Menschen, wenn wir sie erben, wie wir alles zu erben berufen sind, wird auch unsere Gerechtigkeit höher werden als die der Menschen, die aus eigener Kraft versuchen, irgendwelche guten Werke zu erbringen: Röm 8,17 "Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden."
Rechtfertigungslehre
Re: Rechtfertigungslehre
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Rechtfertigungslehre
Die Problematik liegt bereits im Wort: Was ist Recht? Was ist fertig? Was ist Lehre?
Recht ist die Regelung von Beziehungen. Gegenüber der Pflicht steht Recht für Freiheit. Rechte regeln die Beziehungen der Söhne ( Pflichten der Diener ).
Fertig ist die deutsche Übersetzung von factum und kommt von machen, tun, handeln.
Lehre erklärt in diesem Fall das richtige Handeln.
Rechtfertigungslehre ist also für Protestanten protestantische Ethik.
Warum macht Gott gerecht?
Gottes Recht bricht als höheres Recht menschliches Recht. Das ist der Grundgedanke des ersten Gebots.
Bricht auch Gottesliebe Nächstenliebe? Jesus glaubt: Gottesliebe und Nächstenliebe sind gleich wertig. Für Jesus gibt es also keine Gottesliebe ohne Nächstenliebe. Das ist für ihn Anlass für sein Wüten im Vorhof des Tempels. Verurteilt wird er schließlich für seine Berufung auf Gott als höchste Autorität. Jesus bringt dies mit dem traditionellen Gedanken der Gottessohnschaft zum Ausdruck. Seine Berufung wird ihm als Ketzerei ausgelegt und mit dem Tod bestraft.
Wie macht Gott gerecht?
Wenn Gott für Jesus der Inbegriff des Guten ist, kann nichts gerecht machen, was nicht vom Guten stammt. Dabei geht es um die gute Intention und Motivation: um den Vater des Gedankens. Dieser ist für die Augen unsichtbar, geheimnisvoll, verborgen. Der Vater des Gedankens wohnt in unseren Herzen. Wenn wir die Augen schließen und nur den guten Gedanken lauschen, können wir seine Stimme hören. Gedanken sind dann gut, wenn sie Gott als Name und Inbegriff des Guten um seiner selbst willen lieben und Nächstenliebe zum Ausdruck bringen. Wer dem Guten als Vater des Gedankens folgt, ist Sohn Gottes und mit ihm im Geist eins. Alle sollen mit Christus in Gott eins sein.
Ist dazu die Wassertaufe nötig?
Jesus glaubt: nicht. Im Prinzip genügt die Taufe mit dem Geist. Wo Gottes Geist weht, ist Gerechtigkeit, Ausgleich und Friede.
Warum dann die Wassertaufe?
Gott hat dem Menschen einen Leib gegeben. Für den Leib gibt es äußere Zeichen: das Wasser, das Feuer, den Stein. Deshalb bauen sich Menschen Kirchengebäude, versammeln sich darin, zünden Kerzen an und taufen mit Wasser.
Warum wünschen sich Eltern für ihre Kinder auch die Wassertaufe?
Weil sie ihrem Glück- und Segenswunsch für das Kind sichtbaren Ausdruck verleihen wollen.
Recht ist die Regelung von Beziehungen. Gegenüber der Pflicht steht Recht für Freiheit. Rechte regeln die Beziehungen der Söhne ( Pflichten der Diener ).
Fertig ist die deutsche Übersetzung von factum und kommt von machen, tun, handeln.
Lehre erklärt in diesem Fall das richtige Handeln.
Rechtfertigungslehre ist also für Protestanten protestantische Ethik.
Warum macht Gott gerecht?
Gottes Recht bricht als höheres Recht menschliches Recht. Das ist der Grundgedanke des ersten Gebots.
Bricht auch Gottesliebe Nächstenliebe? Jesus glaubt: Gottesliebe und Nächstenliebe sind gleich wertig. Für Jesus gibt es also keine Gottesliebe ohne Nächstenliebe. Das ist für ihn Anlass für sein Wüten im Vorhof des Tempels. Verurteilt wird er schließlich für seine Berufung auf Gott als höchste Autorität. Jesus bringt dies mit dem traditionellen Gedanken der Gottessohnschaft zum Ausdruck. Seine Berufung wird ihm als Ketzerei ausgelegt und mit dem Tod bestraft.
Wie macht Gott gerecht?
Wenn Gott für Jesus der Inbegriff des Guten ist, kann nichts gerecht machen, was nicht vom Guten stammt. Dabei geht es um die gute Intention und Motivation: um den Vater des Gedankens. Dieser ist für die Augen unsichtbar, geheimnisvoll, verborgen. Der Vater des Gedankens wohnt in unseren Herzen. Wenn wir die Augen schließen und nur den guten Gedanken lauschen, können wir seine Stimme hören. Gedanken sind dann gut, wenn sie Gott als Name und Inbegriff des Guten um seiner selbst willen lieben und Nächstenliebe zum Ausdruck bringen. Wer dem Guten als Vater des Gedankens folgt, ist Sohn Gottes und mit ihm im Geist eins. Alle sollen mit Christus in Gott eins sein.
Ist dazu die Wassertaufe nötig?
Jesus glaubt: nicht. Im Prinzip genügt die Taufe mit dem Geist. Wo Gottes Geist weht, ist Gerechtigkeit, Ausgleich und Friede.
Warum dann die Wassertaufe?
Gott hat dem Menschen einen Leib gegeben. Für den Leib gibt es äußere Zeichen: das Wasser, das Feuer, den Stein. Deshalb bauen sich Menschen Kirchengebäude, versammeln sich darin, zünden Kerzen an und taufen mit Wasser.
Warum wünschen sich Eltern für ihre Kinder auch die Wassertaufe?
Weil sie ihrem Glück- und Segenswunsch für das Kind sichtbaren Ausdruck verleihen wollen.
Re: Rechtfertigungslehre
Die Ausgangsfrage liegt in der Absolution, also der Freisprechung von Sünde. Historischer Hintergrund war ein gewisser Geldsammeleifer des Vatikans. Der Grundgedanke: Mit Werken der Buße ( Bußgeld ) kann man fromme Schuld begleichen und seine Heidenangst loswerden. Das war im Hinblick auf die Finanzierung höfischer Pracht und kunstliebhaberischem Mäzenatentum diabolisch. Und ein Mönch mit biblischer Gelehrsamkeit konnte dies als Pervertierung der Kritik des Herrn am Säluarismus seiner Zeit verstehen. Ergo, also sann er auf Generalabsolution: die Rechtfertigungslehre.
Nun kann sich aber ein guter Katholik aus der Bibel nicht seine Stellen rauspuhlen wie Rosinen aus dem Brot. Sankt Paul konnte mit seiner Gnadentheorie nicht Segen für alle Missetat verstanden haben. Deshalb floss mit der Tinte auch Herzblut aufs Briefpapier, als er schrieb:
Bleibt niemandem etwas schuldig, nur die Liebe schuldet ihr einander immer.
Dem heil'gen Mann war wohl bewusst, dass bei aller Gnädigkeit Gottes für den reuigen und selbst vergebungsbereiten Sünder, Sünde darin besteht, einem anderen etwas zu schulden. Diese Schuld kann man durch Rückgabe, Wiedergutmachung, Genugtuung und Genügeleistung begleichen. Aus seinem Gedanken der nie endenden und damit immer währenden Liebe ergibt sich, dass die Liebe immer geschuldet ist und auch nicht durch eine Generalabsolution aufgehoben wird.
Nun kann sich aber ein guter Katholik aus der Bibel nicht seine Stellen rauspuhlen wie Rosinen aus dem Brot. Sankt Paul konnte mit seiner Gnadentheorie nicht Segen für alle Missetat verstanden haben. Deshalb floss mit der Tinte auch Herzblut aufs Briefpapier, als er schrieb:
Bleibt niemandem etwas schuldig, nur die Liebe schuldet ihr einander immer.
Dem heil'gen Mann war wohl bewusst, dass bei aller Gnädigkeit Gottes für den reuigen und selbst vergebungsbereiten Sünder, Sünde darin besteht, einem anderen etwas zu schulden. Diese Schuld kann man durch Rückgabe, Wiedergutmachung, Genugtuung und Genügeleistung begleichen. Aus seinem Gedanken der nie endenden und damit immer währenden Liebe ergibt sich, dass die Liebe immer geschuldet ist und auch nicht durch eine Generalabsolution aufgehoben wird.
Re: Rechtfertigungslehre
Da der Logos der Prototyp des Menschen ist, kann jeder Mensch (auch ein Feind) als Repräsentant Gottes gesehen werden. Die Nächstenliebe ist also - automatisch -auch eine Form der Gottesliebe. Gottesrecht und Menschenrecht gehören zusammen (vgl. Matthäus 25,31ff. zum Weltgericht).overkott hat geschrieben:Jesus glaubt: Gottesliebe und Nächstenliebe sind gleich wertig. Für Jesus gibt es also keine Gottesliebe ohne Nächstenliebe.
Das ist ein Grund dafür, weshalb die protestantische Tradition kritisiert, wenn Menschen aus eigenen Werken gerecht vor Gott werden wollen. Kann ein Mensch aus dem Eigenen Gutes hervorbringen? In unvollkommener Weise ja - als Geschöpf Gottes - aber in vollkommener Weise, wie es der göttlichen Gerechtigkeit entspricht, nicht.overkott hat geschrieben:Wenn Gott für Jesus der Inbegriff des Guten ist, kann nichts gerecht machen, was nicht vom Guten stammt.
Andererseits sagt Jesus im Johannesevangelium sinngemäß: wer Gutes tut und damit das Licht liebt, der kommt zu Jesus Christus als dem Licht. Das Gute, was jemand - wenn auch unvollkommen - tut, kann also durchaus die Liebe zu Gott stärken.
Das Wort Gottes ist in allen Geschöpfen und gibt ihnen ihr "Programm" ein. Darum ist das Wort Gottes in uns und ist durchaus instinktiv vernehmbar.overkott hat geschrieben:Wenn wir die Augen schließen und nur den guten Gedanken lauschen, können wir seine Stimme hören. Gedanken sind dann gut, wenn sie Gott als Name und Inbegriff des Guten um seiner selbst willen lieben und Nächstenliebe zum Ausdruck bringen. Wer dem Guten als Vater des Gedankens folgt, ist Sohn Gottes und mit ihm im Geist eins. Alle sollen mit Christus in Gott eins sein.
Da der Geist Gottes Gott ist, rettet tatsächlich mit göttlicher Autorität. Jedoch ist wohl die Wassertaufe notwendig, damit der Geist in voller Intensität über einen Christen kommen kann.overkott hat geschrieben:Jesus glaubt: nicht. Im Prinzip genügt die Taufe mit dem Geist. Wo Gottes Geist weht, ist Gerechtigkeit, Ausgleich und Friede.
Melanchthon formulierte die Rechtfertigungslehre so, dass ...overkott hat geschrieben: ein Mönch mit biblischer Gelehrsamkeit konnte dies als Pervertierung der Kritik des Herrn am Säluarismus seiner Zeit verstehen. Ergo, also sann er auf Generalabsolution: die Rechtfertigungslehre.
http://www.glaubensstimme.de/doku.php?i ... nfessionenes doch unmöglich ist, Gott zu lieben, wenn das Herz nicht erst durch den Glauben Vergebung der Sünden ergriffen hat. Denn es kann je ein Herz, das in Ängsten ist und Gottes Zorn recht fühlt, Gott nicht lieben, er gebe denn dem Herzen Luft, er tröste und erzeige sich denn wieder gnädig
Solange das Herz nicht geheilt ist, kann es nicht Gott lieben. Die vollständige Sündenvergebung heilt das Herz und macht es frei zu Gottesliebe und guten Werken. Jesus selbst nannte das Herz die Quelle aller Übel. Dieses gilt es zu heilen, damit es zur Quelle von guten Gedanken, Worten und Werken werde. Das sah die Reformation als den christlichen Weg an, während es als unchristlich galt, von außen her auf "gottlose" Weise das eigene Wesen heiligen zu wollen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Rechtfertigungslehre
Um in der Terminologie der Bibel zu bleiben, ist Gott der Vater und Schöpfer seines Volkes und dessen Söhne. ( Vgl. Lied des Moses Dtn 32: Dieses ist für die politische Ideengeschichte von Bedeutung. Der Herr(scher) und Gott erscheint hier als Höchster, der die Stämme unter den Fürsten und Göttern aufteilt und selbst über eine eigene Hausmacht verfügt. Wie eng Herren und Götter zusammen gedacht wurden, sieht man etwa in Ägypten und später in Rom an der kultischen Verehrung der Herrscher als Götter. ) Im Prinzip ( und Paradieszustand ) ist der Mensch Ebenbild Gottes.Pilgerer hat geschrieben:Da der Logos der Prototyp des Menschen ist, kann jeder Mensch (auch ein Feind) als Repräsentant Gottes gesehen werden. Die Nächstenliebe ist also - automatisch -auch eine Form der Gottesliebe. Gottesrecht und Menschenrecht gehören zusammen (vgl. Matthäus 25,31ff. zum Weltgericht).overkott hat geschrieben:Jesus glaubt: Gottesliebe und Nächstenliebe sind gleich wertig. Für Jesus gibt es also keine Gottesliebe ohne Nächstenliebe.
Die Ähnlichkeit und Herrlichkeit Gottes kann der Mensch allerdings verlieren. Dies wird nicht nur im Lied des Moses, sondern auch bei Paulus im Brief an die Römer deutlich. Den allgemeinen Verlust der Göttlichkeit des Menschen kann man als Erbsünde interpretieren. Tatsächlich repräsentiert der Böse nicht Gott, sondern hat sich von ihm entfremdet. Und tatsächlich geht es um die Überwindung des Bösen, allerdings nicht durch körperlichen Tod, sondern durch geistige Bekehrung zum Leben. Das Böse soll in der Lehre Christi durch Gutes überwunden werden, um den Teufelskreis der Vergeltungsschläge zu durchbrechen. In der Tat ist Nächstenliebe gelebte Gottesliebe.
Gottesrecht und Menschenrecht sind im Prinzip eins, soweit das Menschenrecht Gott als dem Inbegriff des Guten verpflichtet ist. Davon zu unterscheiden ist menschliches Recht als von Menschen gemachte Satzungen. Der Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Recht formuliert einen möglichen Konflikt zwischen Moral und Rechtsetzung bzw. -sprechung.
Im tradionell prophetischen Denken Jesu sieht man eine Vergeistigung Gottes und Abstraktion vom konkreten Herrscher. Diese Vergeistigung und Abstraktion findet sich ebenso im Verständnis des Gottesvolkes sowie des gelobten Landes. Diese drei Elemente: ein Herr, ein Volk, ein Land entsprechen der klassischen völkerrechtlichen Definition des Staates. Israel war ursprünglich ein Gottesstaat. Jesus versteht das Reich Gottes allerdings geistig als Idealbild gegenüber der gesellschaftlichen Realität seiner Zeit und als Vorbild für die Versammlung ( ecclesia ) seiner Jünger.
Als Kritik an einer Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit gegenüber gebotener Demut und Bescheidenheit entspricht dies ganz der katholischen Tradition.Das ist ein Grund dafür, weshalb die protestantische Tradition kritisiert, wenn Menschen aus eigenen Werken gerecht vor Gott werden wollen. Kann ein Mensch aus dem Eigenen Gutes hervorbringen? In unvollkommener Weise ja - als Geschöpf Gottes - aber in vollkommener Weise, wie es der göttlichen Gerechtigkeit entspricht, nicht.overkott hat geschrieben:Wenn Gott für Jesus der Inbegriff des Guten ist, kann nichts gerecht machen, was nicht vom Guten stammt.
Es gibt keine Liebe zu Gott, die sich nicht in guten Gedanken, Worten und Werken ausdrückt. Für Jesus zählt die Intention. Deshalb sagt er sinngemäß: Wenn zwei das gleiche tun, ist es nur dann das selbe, wenn sie auch die gleiche Intention haben. Das Wesentliche einer Tat ist also für die Augen unsichtbar.Andererseits sagt Jesus im Johannesevangelium sinngemäß: wer Gutes tut und damit das Licht liebt, der kommt zu Jesus Christus als dem Licht. Das Gute, was jemand - wenn auch unvollkommen - tut, kann also durchaus die Liebe zu Gott stärken.
Gerade für Lukas ist in seinem Evangelium und in der Apostelgeschichte der Unterschied zwischen der Wasser- und Geisttaufe, zwischen Johannes ( der noch den Alten Bund repräsentiert ) und Jesus ( der den Neuen Bund begründet ) von großer Bedeutung. Auch hier geht es um eine Vergeistigung: nicht das Wasser macht die Menschen von innen rein, sondern die Bekehrung zu Gott in Gedanken und zum Guten in der Tat.Das Wort Gottes ist in allen Geschöpfen und gibt ihnen ihr "Programm" ein. Darum ist das Wort Gottes in uns und ist durchaus instinktiv vernehmbar.overkott hat geschrieben:Wenn wir die Augen schließen und nur den guten Gedanken lauschen, können wir seine Stimme hören. Gedanken sind dann gut, wenn sie Gott als Name und Inbegriff des Guten um seiner selbst willen lieben und Nächstenliebe zum Ausdruck bringen. Wer dem Guten als Vater des Gedankens folgt, ist Sohn Gottes und mit ihm im Geist eins. Alle sollen mit Christus in Gott eins sein.
Da der Geist Gottes Gott ist, rettet tatsächlich mit göttlicher Autorität. Jedoch ist wohl die Wassertaufe notwendig, damit der Geist in voller Intensität über einen Christen kommen kann.overkott hat geschrieben:Jesus glaubt: nicht. Im Prinzip genügt die Taufe mit dem Geist. Wo Gottes Geist weht, ist Gerechtigkeit, Ausgleich und Friede.
Leider hat das mit der vollständigen Sündenvergebung gegenüber den Sündern im Vatikan nicht ganz geklappt. Jedenfalls war der Bruch der Kirche ein Ereignis, das der Kirche Anlass zu Demut und Reue gibt und kein Grund zum Feiern ist. 217 sollte also als Buß- und Betjahr begangen werden.Melanchthon formulierte die Rechtfertigungslehre so, dass ...overkott hat geschrieben: ein Mönch mit biblischer Gelehrsamkeit konnte dies als Pervertierung der Kritik des Herrn am Säluarismus seiner Zeit verstehen. Ergo, also sann er auf Generalabsolution: die Rechtfertigungslehre.http://www.glaubensstimme.de/doku.php?i ... nfessionenes doch unmöglich ist, Gott zu lieben, wenn das Herz nicht erst durch den Glauben Vergebung der Sünden ergriffen hat. Denn es kann je ein Herz, das in Ängsten ist und Gottes Zorn recht fühlt, Gott nicht lieben, er gebe denn dem Herzen Luft, er tröste und erzeige sich denn wieder gnädig
Solange das Herz nicht geheilt ist, kann es nicht Gott lieben. Die vollständige Sündenvergebung heilt das Herz und macht es frei zu Gottesliebe und guten Werken. Jesus selbst nannte das Herz die Quelle aller Übel. Dieses gilt es zu heilen, damit es zur Quelle von guten Gedanken, Worten und Werken werde. Das sah die Reformation als den christlichen Weg an, während es als unchristlich galt, von außen her auf "gottlose" Weise das eigene Wesen heiligen zu wollen.
Re: Rechtfertigungslehre
2017 sollte ganz besonders genutzt werden, um katholischerseits alles zu tun, dass die protestantischen Gruppierungen ihren Irrweg verlassen und wieder den Weg zurück in die römisch-katholische Kirche finden.
Gruß, ad_hoc
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Rechtfertigungslehre
Dazu bedarf es nicht mehr als einer Befolgung des Doppelgebots und einer Vermeidung von Sünden.
Dann hilft der Herr noch mit dem Gleichnis vom Splitter und Balken.
Darüber hinaus sollte man nicht glauben, dem Geist des Herrn ins Handwerk pfuschen zu können.
Dann hilft der Herr noch mit dem Gleichnis vom Splitter und Balken.
Darüber hinaus sollte man nicht glauben, dem Geist des Herrn ins Handwerk pfuschen zu können.
Re: Rechtfertigungslehre
Erklärst du den dritten Punkt vielleicht etwas genauer? Auch mit Beispielen und so....?
Gruß, ad_hoc
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Rechtfertigungslehre
Das stimmt. Gott hat den Menschen die Verantwortung gegeben, die darin besteht, die Konsequenzen ihrer moralischen Entscheidungen+Handlungen ertragen zu müssen. Allerdings ermahnt Gott uns mehrfach zur Barmherzigkeit (z.B. Seligpreisungen, Jakobus-Brief) gegenüber einander. Warum will Gott diese Barmherzigkeit zwischen den Menschen, wenn sie doch alle in vieler Weise schuldig sind? Wie lässt sich die Barmherzigkeit mit der Gerechtigkeit vereinbaren? Wie lässt sich Barmherzigkeit rechtfertigen, wenn Menschen durch eigenverantwortliches Handeln die Ähnlichkeit Gottes verlieren und objektive Schuld auf sich laden?overkott hat geschrieben:Die Ähnlichkeit und Herrlichkeit Gottes kann der Mensch allerdings verlieren. Dies wird nicht nur im Lied des Moses, sondern auch bei Paulus im Brief an die Römer deutlich.
Doch möglicherweise ist vor Gott Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit nicht gerecht. Gott ist ja der Maßstab für Gerechtigkeit. Der selbe Gott, der gerecht ist und Adam und Eva aus dem Paradies verweist, erbarmt sich gleichzeitig über sie. Sein Erbarmen, das sie letztlich über Jesu Passion rettet, scheint auf den ersten Blick die Gerechtigkeit des ersten Urteils zu relativieren. Gott hatte vor dem Sündenfall klar gesagt, dass Adam und Eva sterben müssten, wenn sie das Gebot brechen. Wenn Gott darin wahr gesprochen hat - was er immer tut - und gerecht/unparteiisch wie ein irdischer Richter richtet, hätte er eigentlich Adam und Eva nach dem Sündenfall sterben lassen müssen, ohne sie durch die Hintertür zu retten. Gott tat das nicht. Gott ist als Normsetzer der Definierende von "Gerechtigkeit". Daher ist nach der göttlichen Schöpfungsordnung die Barmherzigkeit als Teil der Gerechtigkeit zu sehen.
Gottes Barmherzigkeit ließ sich durch die Sünde der Menschen nicht brechen oder auch nur verletzen. Doch was ist die Wirkung der Sünde? Sie bewirkt, dass sich der Mensch in sich selbst vergräbt, wie die Zahl "6" der Form nach veranschaulicht. Der Mensch sieht nicht mehr Gott oder die wahre Schöpfung, sondern richtet in sich selbst ein Lügengebilde auf, in dem er lebt. Schauen wir auf Adam:
Die Schlange sagt das genaue Gegenteil von Gottes Worten: "Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, ..." (1. mose 3,4). Adam und Eva stehen nun vor der Wahl, ob sie auf die Worte Gottes oder der Schlange hören. Wer hat recht? Sie glaubten der Schlange, sie hatten mehr Vertrauen in die Schlange als in Gott! Sie lenkten ihre Augen, Ohren und Herzen der Schlange zu. Dadurch wurden sie in sich selbst gekrümmt wie nach dem Biss einer Schlange. Sie sahen Gott, die Welt, alles nur noch durch ihre eigene Brille. Damit begann zuerst das Misstrauen gegenüber Gott: sie versteckten sich vor Gott, weil sie Unheil von ihm erwarteten. Dabei ist selbst das Unheil, das von Gott kommt, ein Heil für die Geschöpfe. Die (Erb-)Sünde bewirkte also ein tiefes Misstrauen gegenüber Gott und auch gegenüber Seiner Barmherzigkeit. Misstrauen gegenüber Gott stand am Beginn der Neigung zur sündigen Tat, und noch größeres Misstrauen gegenüber Gott war die Folge der sündigen Tat.
Wie ist die Erlösung aus dem ererbten Misstrauen gegenüber Gott möglich? Die Heiligen des Alten Bundes konnten es bereits reduzieren. Von Abel angefangen erfuhren sie Gottes Barmherzigkeit, der ihre Sünde auf Opfertiere legte. In der Reinheit der Opfertiere konnten sie die göttliche Barmherzigkeit schon etwas schauen. Im Lauf des Alten Bundes erkannten die Propheten, dass es notwendig ist nicht zu vertrauen "auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit." (Daniel 9,18) In den Psalmen heißt es wiederholt in etwa: "17 Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit" (Psalm 69). Sie erkannten, dass die göttliche Barmherzigkeit der menschlichen Buße zuvor kommt, und dass die menschliche Buße nur der Anlass, aber nicht der Grund der Sündenvergebung ist. Sie verstanden etwas von Gottes Einstellung gegenüber den Menschen und konnten damit das ererbte Misstrauen weitgehend überwinden.
Viel klarer als in den alttestamentlichen Opfertieren schauen wir im geopferten Jesus seit Golgatha die Reinheit eines "Opferlammes". Seine (göttliche) Reinheit geht auf die über, die es sehen und als Opfer für ihre Sünden annehmen. Wir können in Jesus die göttliche Barmherzigkeit erkennen, lernen an sie zu glauben und das Misstrauen gegenüber Gott restlos(!!) überwinden. Die Überwindung des Misstrauens gegenüber Gott ist mit dem Austreiben des Satans angedeutet, die in Johannes 12 und Offenbarung 12 zu sehen ist. Satan kann, wenn wir uns an Jesus binden, nicht in unser inwändiges Verhältnis zu Gott einwirken. Indem wir so den wahren Gott in Christi Klarheit kennen lernen, lernen wir wirklich an Seine Barmherzigkeit zu glauben und darauf zu vertrauen. Das verändert uns und bewirkt die Rechtfertigung in uns.
(das ist länger geworden als geplant, ist auch nicht "protestantisch", sondern eher allgemein-christlich gedacht)
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Rechtfertigungslehre
Gottes Gerechtigkeit ( 1. Gebot ) ist Barmherzigkeit ( 2. Gebot ). Jesus formuliert ex negativo: Es gibt kein gerechtes Opfer ( 1. Gebot ) ohne vorherige Schuldvergabe ( 2. Gebot ). Es gibt keine Vergebung für den Unbarmherzigen. Im Vaterunser empfiehlt Jesus Werkgerechtigkeit. Diese besteht in Werken der Gnade gegenüber Armen und Schwachen. Die Gnade besteht darin, ihnen über ihre Leistungsgrenze hinaus den guten Willen anzurechnen und entsprechende Restschuld zu erlassen. Barmherzigkeit ist in diesem Fall ausgleichende Gerechtigkeit. Die Gnade für schwache Schuldner am Tag des Gerichts ist gleichsam die Strafe für unbarmherzige Gläubiger.Pilgerer hat geschrieben:Doch möglicherweise ist vor Gott Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit nicht gerecht.