Propheten
Verfasst: Sonntag 10. Januar 2010, 11:00
Gibt es sie nur in der Bibel oder auch heute noch?
Mein Verständnis war immer, daß sie die Aufgabe hatten, das Volk Gottes in der Treue zu Seinen Geboten zu halten und als begnadete Seher auf die Ankunft des Messias vorzubereiten. Demnach wäre Johannes der letzte gewesen.Raimund Josef H. hat geschrieben:Gibt es sie nur in der Bibel oder auch heute noch?
Au Backe mein Zahn.overkott hat geschrieben:Wir erkennen darin eine Entwicklung im Denken und ein Wachsen im Glauben von der christlichen Monarchie zur christlichen Demokratie. Gottes Volk ist Gottes Sohn, die Kirche ein Leib und ein Geist in Christus. Jeder Christ ist für sein Handeln nach Gottes Gebot der Nächstenliebe selbst verantwortlich.
Die Propheten des Alten Bundes sind das eine. Der Neue Bund hat jedoch auch seineBernado hat geschrieben:Mein Verständnis war immer, daß sie die Aufgabe hatten, das Volk Gottes in der Treue zu Seinen Geboten zu halten und als begnadete Seher auf die Ankunft des Messias vorzubereiten. Demnach wäre Johannes der letzte gewesen.Raimund Josef H. hat geschrieben:Gibt es sie nur in der Bibel oder auch heute noch?
Nach Christi Auferstehung und Himmelfahrt übernahmen die Apostel und in deren nachfolge die Kirchenlehrer und später das Magisterium den Teil ihrer Aufgabe, den ich oben mit "in der Treue zu Gottes Geboten zu halten" umschrieben habe. Der andere Teil ist eigentlich erledigt - denn seine zweite Wiederkunft hat Christus selbst angesagt.
Dies ist ein gutes Beispiel für die paulinische Pädagogik!Nassos hat geschrieben:Ich glaube, Raimund meinte wohl eher die Alttestamentarischen.
Aber Du hast recht, die prophetische Gabe gibt es.
Aber wir sollten zwischen "prophetischer Gabe" und "Propheten" unterscheiden. Die rolle der "Propheten", die sie im alten Testament als (auch und ganz wesentlich, wenn auch nicht ausschließlich) Überbringer von Offenbarung hatten,l ist nach dem Abschluß der Offenbarung ausgespielt.Nassos hat geschrieben:Ich glaube, Raimund meinte wohl eher die Alttestamentarischen.
Aber Du hast recht, die prophetische Gabe gibt es.
Vielleicht.Marion hat geschrieben:Kann man sagen Don Bosco war ein Prophet?
Oder in Fatima? Da gabs auch Prophezeiungen ..
Nicht zu vergessen den "prophetischen Ungehorsam" den die Donaudampfschiffahrtsbischöfinnen gepachtet haben.ad-fontes hat geschrieben:Einem System tut es immer gut, wenn es nicht nur systemverfestigende, sondern auch systemkritische Elemente gibt, die quer zum Durchschnitt stehen und "aus der Wüste heraus rufen".
Unsere gesellschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen machen es dieser Sorte von Gottesmännern und -frauen, den Mahnern und Hinterfragern, nicht gerade einfach.
Aus dem Taschenkalender des Ökumenischen Patriarchats der Heiligen Metropolie Deutschlands.Metropolit Augoustinos von Deutschland hat geschrieben:...Die Propheten kennen wir vor allem aus dem Alten Testament. Dort verkünden sie dem Volk Gottes seinen Willen und kündeten ihm die Ankunft des Messias an. Doch den letzten Propheten kennen wir aus dem Neuen Testament: Johannes d. Täufer, dem es aufgetragen war, Christuts den Weg zu bereiten. Er ist der einzige Prophet, von dem ein anderer prophetisch verkündet hatte: "Siehe, ich sende meinen Boten aus, und er wird einen Weg vor mir erblicken, un plötzlich wird in seinen Tempel kommen der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr begehrt. Siehe, er kommt - spricht der Herr, der Allherrscher" (Mal 3,1). Die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten ist unser Herr Jesus Christus selbst, der par excellence den Willen des Vaters offenbart.
In der Menschwerdung des Gottmenschen vollendete sich auch die Sendung der Propheten. Das griechische Volk formuliert diese Wahrheit mit dem Spruch: "Nach Christus ist jeder Prophet ein Gauner." Wenn auch die Propheten ausblieben, so ist doch die prophetische Rede uneingeschränkt auf die Kirche, Gottes Gründung, deren Haupt Christus ist, übergegangen. Denn in der Kriche wird das Wort Gottes authentisch gedeutet. Die Kirche offenbart uns seinen Willen und zeigt uns den Weg, den wir gehen sollen. Die Kirche erinnert uns an die zweite Ankunft und die Gegenwart unseres Erlösers. In der Kirche bleibt das Wort Gottes das, ws es als solches ist, und wird nicht mit meschlichen Worten vermischt. Es untrliegt auch nicht dem urteil der Vernunft, die glaubt, die Freiheit des Heiligen Geistes einschränken zu können.
Darum muß das Wort der Kirche in schwierigen, in bösen Zeiten kraftvoll und wahrhaftig sein; es muß ein prophetisches Wort sein. Insbesondere heute, in einer Zeit, in der unterschiedliche Ideologien, die glaubten, die Welt retten zu können, und den Glauben der Welt fanden, verstummt sind - insbesondere heute muß die Kirche das Wagnis eingehen, ein prophetisches Wort zu artikulieren..."
Das ganze lesenswerte Interview findet man hier: http://tlig.info/gm/gmratzfull.htmlJoseph Kardinal Ratzinger hat geschrieben:Wir werden zuerst bei der alttestamentlichen Prophetie einen Augenblick verweilen. Es ist nützlich, präziser zu klären, was ein Prophet im Grunde ist, um Mißverständnisse auszuräumen. Ein Prophet ist nicht ein Wahrsager. Das wesentliche Element des Propheten ist nicht, daß er zukünftige Ereignisse sagt, sondern Prophet ist einer, der aus der Berührung mit Gott die Wahrheit sagt, und zwar die Wahrheit für heute, so daß sie freilich auch die Zukunft erhellt. Dabei geht es aber nicht um die Vorhersage von Details, sondern darum, die Wahrheit Gottes in dieser Stunde präsent zu machen und damit zugleich den Weg anzugeben. In Israel hat das insofern seine besondere Funktion, als der Glaube wesentlich Hoffnung ist auf den Kommenden hin, insofern ein Wort des Glaubens immer vor allen Dingen den Glauben in seiner Hoffnungsstruktur realisiert und die Hoffnung weiter voranführt und lebendig hält. Wichtig ist auch, daß der Prophet kein Apokalyptiker ist, obwohl er sich damit berühren kann, aber er beschreibt nicht wesentlich die letzten Dinge, sondern hilft, jetzt den Glauben als Hoffnung zu verstehen und zu leben.
Ähnlich muß der Prophet zwar immer das Wort Gottes als schneidendes Schwert in die Zeit hineinhalten, ist jedoch nicht wesentlich ein Kult- und Institutionskritiker. Er muß immer wieder gegen das Mißverständnis und den Mißbrauch des Wortes und der Institution den lebendigen Anspruch Gottes präsent halten, aber trotzdem wäre es falsch, das Alte Testament als eine reine gegenläufige Dialektik von Propheten und Gesetz zu konstruieren. Sofern und soweit beide von Gott kommen, haben sie beide prophetische Funktion. Das ist ein Punkt, der mir sehr wichtig ist, weil wir damit in das Neue Testament kommen. Mose selbst wird ja am Ende des Deuteronomium als Prophet bezeichnet und bezeichnet auch sich selber als solchen. Er kündigt Israel an: Einen Propheten wie mich wird Gott dir schicken. Da bleibt dann die Frage: Was heißt da "einen Propheten wie mich"? Ich glaube, der entscheidende Punkt ist, dass - wiederum nach dem Deuteronomium - das Besondere bei Mose war, daß er mit Gott redete, wie ein Freund mit einem Freund redet 8. Darin würde ich den Kern oder die Wurzel des Prophetischen sehen. Es ist genau dieses "Auge in Auge mit Gott", dieses "Reden wie ein Freund mit einem Freund". Von dieser direkten Begegnung mit Gott her kann der Prophet dann in die Zeit hinein reden.
Lieber Reinhard,Reinhard hat geschrieben:Lieber al-Muschrik, angesichts deines Temperaments möchte ich Dir doch einmal mit Nachdruck sagen: nicht jeder, der solche mutigen Worte gebraucht, spricht deshalb gleich im Namen des Heiligen Geistes und ist ein Prophet.al-Muschrik hat geschrieben:Der arme ישׁוע hätte heute die massivsten Probleme wegen seines Mangels an Nächstenliebe und seines unchristlichen Verhaltens: andere Menschen "Schweine", "Hunde", "Nattern" und "getünchte Gräber" zu nennen
und gar im Tempelvorhof Körperverletzung zu begehen. Wie unchristlich! Wie intolerant! Wie unfriedlich!
Dazu ist etwas mehr nötig, vor allem Demut und Hören auf den Ewigen. Daraus, und nur daraus kann dann prophetische Vollmacht erwachsen, die einem eventuell solche groben Worte erlaubt.
Deshalb möchte ich Dir aufgeben, jeweils mindestens eine Stunde über der jeweiligen Frage zu beten, bevor Du eine entsprechend engagierte (um nicht zu sagen wütende) Antwort gibst !
Reinhard
„Sie verführen mein Volk. Haben sie etwas zu beißen, dann rufen sie: Friede! Wer ihnen aber nichts in den Mund steckt, dem sagen sie den Heiligen Krieg an.“
„Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen. Sie betören euch nur; sie verkünden Visionen, die aus dem eigenen Herzen stammen, nicht aus dem Mund des Herrn. Immerzu sagen sie denen, die das Wort des Herrn verachten: Das Heil ist euch sicher!; und jedem, der dem Trieb seines Herzens folgt, versprechen sie: Kein Unheil kommt über euch.“
„Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht.“
„Darum gebe ich ihre Frauen an Fremde, ihre Felder an Eroberer. Sind sie doch alle, vom Kleinsten bis zum Größten, nur auf Gewinn aus; vom Propheten bis zum Priester betrügen sie alle. Den Schaden der Tochter, meines Volkes, möchten sie leichthin heilen, indem sie rufen: Heil, Heil! Aber kein Heil ist da. Schämen müßten sie sich, weil sie Greuel verüben. Doch sie schämen sich nicht; Scham ist ihnen unbekannt.“
„Ich [Paulus] weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen. Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen.“
Und wie deutest du die Bibelstellen die mehr von der Barmherzigkeit Gottes sprechen?Peti hat geschrieben:
Es gibt im NT Aussagestränge die mehr vom ewigen Verlorengehen sprechen (z.B. die von dir erwähnten).
Andere sprechen mehr von der Barmherzigkeit Gottes, von seinem Willen und Können, die Menschen zu retten (z.B. Mt 9,13; Röm 11,32; Eph 1,10; Kol 1,20; Phil 2,10;
1Kor 15,26-28; 1 Tim 2,4; Röm 5,20 )
(Quelle)Die Salbung ist ein
Zeichen dafür, dass dem Neugetauften der
Hl. Geist geschenkt wird. Sie betont die
Eingliederung in den Leib Christi, in dem
jeder Getaufte zum allgemeinen
Priestertum, Propheten- und Königtum
gesalbt ist.
Die Charismen in der Kirche sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder hat die Gabe der Prophetie erhalten.Pilgerer hat geschrieben:Das besagt, dass den Zellen im Leib Christi alle Güter zukommen, die in Jesus Christus sind. Dazu gehört grundsätzlich auch das Amt Christi als Prophet, wie er von Mose verheißen war.
(1 Petrus 2, 9)Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
(Offenbarung 1, 6)er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
Es geht also um allgemeines Königtum und allgemeine Priesterschaft in seiner dienenden Funktion!und du hast sie für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen.
Dazu auch Paulus an die KorintherRaphael hat geschrieben:Die Charismen in der Kirche sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder hat die Gabe der Prophetie erhalten.Pilgerer hat geschrieben:Das besagt, dass den Zellen im Leib Christi alle Güter zukommen, die in Jesus Christus sind. Dazu gehört grundsätzlich auch das Amt Christi als Prophet, wie er von Mose verheißen war.![]()
Im NT ist die Rede von folgendem:(1 Petrus 2, 9)Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
oder:(Offenbarung 1, 6)er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
oder:Es geht also um allgemeines Königtum und allgemeine Priesterschaft in seiner dienenden Funktion!und du hast sie für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen.
1 Kor 12, 29-31 hat geschrieben:Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen? Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen:
Gibt es Heilige der Kirchengeschichte, die als Propheten bekannt waren? Wie viele Propheten gibt es heute in der katholischen charismatischen Erneuerung?Raphael hat geschrieben:Die Charismen in der Kirche sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder hat die Gabe der Prophetie erhalten
Allein schon weil Jesus wie ein Diener auftrat, ist das für seine Nachfolger umso mehr ein Gebot. Es ist falsch, auf bestimmte Stärken, Charismen oder Ämter stolz zu sein (davor warnt die Geschichte von Nebukadnezar in Daniel 4), sondern sie erblühen erst richtig durch Demut.Raphael hat geschrieben:Es geht also um allgemeines Königtum und allgemeine Priesterschaft in seiner dienenden Funktion!
Bei einer Heiligsprechung wird diejenige Person nicht wegen einer einzelnen charismatischen Gabe heiliggesprochen, sondern weil sie die Nachfolge Jesu in seinem (ihrem) Leben in religiös vollkommener Hinsicht verwirklicht hat.Pilgerer hat geschrieben:Gibt es Heilige der Kirchengeschichte, die als Propheten bekannt waren? Wie viele Propheten gibt es heute in der katholischen charismatischen Erneuerung?Raphael hat geschrieben:Die Charismen in der Kirche sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder hat die Gabe der Prophetie erhalten
Daher sind tendenziell diejenigen eher zum Propheten geeignet, die die unverfälschte katholische Lehre verkünden.Pilgerer hat geschrieben:Allein schon weil Jesus wie ein Diener auftrat, ist das für seine Nachfolger umso mehr ein Gebot. Es ist falsch, auf bestimmte Stärken, Charismen oder Ämter stolz zu sein (davor warnt die Geschichte von Nebukadnezar in Daniel 4), sondern sie erblühen erst richtig durch Demut.Raphael hat geschrieben:Es geht also um allgemeines Königtum und allgemeine Priesterschaft in seiner dienenden Funktion!
Die wenigsten Propheten des Alten Testamentes suchten nach der Anerkennung als "Prophet". Das ist eher typisch für die falschen Propheten wie Mohammed. Die tatsächlich von Gott gesandten Propheten stellten nicht sich, sondern die Botschaft ins Zentrum (siehe Johannes der Täufer).
Ist Prophetie "Frauenkram"? In welchem Rahmen kann Prophetie stattfinden: im Gottesdienst oder außerhalb desselben?Raphael hat geschrieben:Da sind auch etliche dabei, die prophetische Gaben hatten. Spontan fallen mir vier Frauen ein: Katherina von Siena, Hildegard von Bingen, Katherina von Genua und Anna Katharina Emmerick.
Gibt es bekannte Propheten, die nicht heiliggesprochen wurden?Raphael hat geschrieben:Bei einer Heiligsprechung wird diejenige Person nicht wegen einer einzelnen charismatischen Gabe heiliggesprochen, sondern weil sie die Nachfolge Jesu in seinem (ihrem) Leben in religiös vollkommener Hinsicht verwirklicht hat.
Dazu fehlt heute vermutlich die tiefe Frömmigkeit, die den Boden dafür bereiten könnte.Raphael hat geschrieben:Daher sind tendenziell diejenigen eher zum Propheten geeignet, die die unverfälschte katholische Lehre verkünden.
Genaus das solltest Du aus der spontanen Aufzählung eben nicht schließen!Pilgerer hat geschrieben:Ist Prophetie "Frauenkram"?Raphael hat geschrieben:Da sind auch etliche dabei, die prophetische Gaben hatten. Spontan fallen mir vier Frauen ein: Katherina von Siena, Hildegard von Bingen, Katherina von Genua und Anna Katharina Emmerick.
Die Frage ist unverständlich!Pilgerer hat geschrieben:In welchem Rahmen kann Prophetie stattfinden: im Gottesdienst oder außerhalb desselben?
Wenn Dich die Antwort so brennend interessiert, dann fang doch 'mal an zu recherchieren .......Pilgerer hat geschrieben:Gibt es bekannte Propheten, die nicht heiliggesprochen wurden?Raphael hat geschrieben:Bei einer Heiligsprechung wird diejenige Person nicht wegen einer einzelnen charismatischen Gabe heiliggesprochen, sondern weil sie die Nachfolge Jesu in seinem (ihrem) Leben in religiös vollkommener Hinsicht verwirklicht hat.
Völlig falsch!Pilgerer hat geschrieben:Dazu fehlt heute vermutlich die tiefe Frömmigkeit, die den Boden dafür bereiten könnte.Raphael hat geschrieben:Daher sind tendenziell diejenigen eher zum Propheten geeignet, die die unverfälschte katholische Lehre verkünden.
Ich habe mir die Mühe gemacht, alle von Dir zitierten Stellen in der Einheizübersetzung aufzusuchen und hierher zu kopieren.Peti hat geschrieben:Und wie deutest du die Bibelstellen die mehr von der Barmherzigkeit Gottes sprechen?Peti hat geschrieben:
Es gibt im NT Aussagestränge die mehr vom ewigen Verlorengehen sprechen (z.B. die von dir erwähnten).
Andere sprechen mehr von der Barmherzigkeit Gottes, von seinem Willen und Können, die Menschen zu retten (z.B. Mt 9,13; Röm 11,32; Eph 1,10; Kol 1,20; Phil 2,10;
1Kor 15,26-28; 1 Tim 2,4; Röm 5,20 )
Bis auf die erste, stammt keine aus den Evangelien, und gerade diese Stelle gibt ja nun gar nichts für Gottes Barmherzigkeit her.Mt 9,13 Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Röm 11,32 Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen.
Eph 1,10 Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.
Kol 1,20 um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.
Phil 2,10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
1Kor 15,26-28 26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. 27 Sonst hätte er ihm nicht alles zu Füßen gelegt. Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. 28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem.
1 Tim 2,4 er will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Röm 5,20 Das Gesetz aber ist hinzugekommen, damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden.
Das meine ich, wiegt sehr viel schwerer als die nicht einfach zu verstehenden Paulusstellen. Die lehramtlichen Ausführungen zur massa damnata und zur reprobatio post praevisa demerita habe ich ja schon genannt. Zu der von Dir so gerne strapazierten Barmherzigkeit Gottes sei noch kurz bemerkt, daß der Bibel zufolge ohne sie, d.h. nur aus Gerechtigkeit, auch kein einziger Mensch gerettet werden würde.Mat 7:13 Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.
Mat 19:24 Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. 25 Als aber die Jünger es hörten, gerieten sie ganz außer sich und sagten: Wer kann dann errettet werden?
Mat 20:16 So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.
Mat 24:9 Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen.
Luk 6:26 Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden, denn ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten.
Luk 18:8 Ich sage euch, daß er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?
Joh 15:18 Wenn die Welt euch haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat.
Also: Weniger Gotteswortverdreherei!2 Pet 3:15 Seid überzeugt, daß die Geduld unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; 16 es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.
Ganz gewiß kann man das. Was ich mir erlaube ist allerdings nur dies, daß ich den vielen Tausenden, die nur von Gottes Liebe und Barmherzigkeit reden, eine ziemlich einsame Stimme über Gottes Haß und Zorn entgegenhalte, von denen keiner weiß und wissen will. Und damit kaum einen Ausgleich schaffen kann.Protasius hat geschrieben:Man kann dabei auf beiden Seiten vom Pferd fallen: Wer die Barmherzigkeit Gottes überbetont, fällt in Vermessenheit; wer die Gerechtigkeit Gottes überbetont, fällt in Verzweiflung und Verbitterung.
Das sagt einer, nämlich Heiner!overkott hat geschrieben:Vom Geißler- und Flagellantentum war der Weg in die Ketzerei nicht weit.