Seite 1 von 7

Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Samstag 26. Juni 2010, 18:09
von Nassos
Liebe Mitforer,

eventuell schon besprochen - dann bitte demütig die Moderatoren, diesen Strang doch zu versenken.

Sind wir in unserem Glauben und unserer Sichtweise auf das, was hier so mannigfaltig diskutiert wird, Fundamentalisten? Warum bzw. wie definiert Ihr selber "Fundamentalist" - und zwar jetzt auf Euch selber bezogen?

Ich habe mich bisher nicht als Fundamentalist gesehen, aber nachdem ich - freundschaftlich - mal darauf angesprochen worden war, habe ich mir Gedanken gemacht, wie jemand dies für sich definiert.

Wenn die Frage ein Augen-nach-oben-Roller ist, dann bitte auch ins Jenseits befördern.

Fundamental interessiert, :breitgrins:
Nassos

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Samstag 26. Juni 2010, 18:45
von taddeo
Lieber Nassos,

das ist eine gute Frage, die es sicher wert ist, hier einen eigenen Strang zu bekommen.

Beantworten kann sie wohl nur jeder für sich persönlich, insofern ist das "wir" etwas zu pauschalisierend.
Meine Frau sagt schon gelegentlich - halb im Spaß, halb im Ernst -, ich sei ja ein "Fundamentalist". Hat sie damit Recht? Vielleicht.
Für meine Person kann ich sagen, daß der Glaube an Gott den Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist, seit ich denken kann, das Fundament meines ganzen Lebens ist - und zwar in der konkreten Ausprägung, wie ihn die römisch-katholische Kirche in ihrer "traditionellen" Glaubensüberlieferung seit jeher verkündet hat, bis hin zum heutigen Papst. Dieses Bewußtsein, Katholik zu sein, war mir immer schon fundamentaler als alle anderen menschlichen Bezugspunkte - Heimat, Familie, Beruf, Erfolg, Gesundheit etc. Wo immer ich auch hinkam in meinem Leben - wo ich katholisch sein konnte, da fühlte ich mich zuhause. Alles, was ich heute an menschlichen Bezügen habe und schätze, könnte ich verlieren. Meinen Glauben, so hoffe ich, nicht. Insofern fühle ich mich durchaus als "katholischer Fundamentalist".

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Samstag 26. Juni 2010, 19:02
von Anselmus
Ich sehe das (bis auf das spezifisch katholische) ähnlich wie Taddeo. Ich denke, dass das Problem ist, dass Fundamentalismus in der heutigen Zeit gleich gesetzt wird mit Terrorismus und Gewaltbereitschaft.

Aber heißt Fundamentalismus nicht eigentlich einfach, dass man ein Fundament hat, auf das alles andere aufbaut und an dem alles gemessen wird? Ist dann nicht jeder Christ dazu aufgerufen fundamentalistisch zu sein? Ich denke Jesus macht deutlich, dass man den Glauben als Fundament haben muss und auch sonst gibt es in der heiligen Schrift viele Stellen, die davon erzählen, sich Gott ganz und gar hinzugeben.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Samstag 26. Juni 2010, 19:33
von ad-fontes
taddeo hat geschrieben:Lieber Nassos,

das ist eine gute Frage, die es sicher wert ist, hier einen eigenen Strang zu bekommen.
:ja: :daumen-rauf:
(Hab nur leider gerade keine Zeit.)

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 00:32
von Nassos
Das ist ja wieder das Problem mit dem -istisch.

Kann man sagen, taddeo sei fundamental? Fundamentalistisch?
Ich hätte es zumindest mit einer Unbarmherzigkeit asoziiert. Und hier fängt das Problem schon an: bin ich unbarmherzig, wenn ich sage wer nicht an den triadischen Gott glaubt, der glaubt nicht an den selben Gott?

Selbstverständlich erfordert diese Frage auch die Fähigkeit, sich selber zu betrachten und auch mit etwas Abstand zu sich selber.

Ich war sehr überrascht, als ich zum ersten mal mit "fundamentalistisch" konfrontiert wurde. Bis dahin hätte ich eher das Adjektiv "konservativ" verwendet.

Und zugegebenermaßen habe ich zwei Betrachtungsweisen: meine interne, in der ich das Wort Fundamentalismus frei machen kann vom Verständnis der Umwelt. Und die externe, wo ich genau darauf achtgeben muss, wie meine Umwelt Formulierungen versteht. Das ist fundamental (lach, lach), wenn ich mit ihr kommunizieren will.

Vielen Dank so weit.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 01:58
von Sempre
"Fundamentalismus" ist ein politischer Kampfbegriff, der gegen alle jene eingesetzt wird, die sich nicht gleichschalten lassen wollen.

Ich bin tolerant und erdulde die schwachsinnige Titulierung als "Fundamentalist".

Gruß
Sempre

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 02:17
von Sempre
Wikipedia hat geschrieben:In dem Maße, wie eine fundamentalistische Ausprägung von Denken oder Glauben Handlungsnormen ableitet, deren individuelle und soziale Gültigkeit über den Kreis von Anhängern des jeweiligen Denkens, Glaubens oder deren Ideologie hinausgeht, ist schon durch die Art der Begründung der Normen der Konflikt mit dem Umfeld vorgezeichnet.
Das könnte man gutwillig wohl noch so lesen:

Wenn jemand seine Ablehnung der Kleinstkindschlächterei mithilfe Kants praktischer Vernunft begründet, dann ist die Art der Begründung ok. Beruft er sich aber auf die Lehre der Kirche, dann ist er Fundamentalist.

Gemeint ist aber wohl:

Wer sich nicht der wahrheitsleugnenden "Tollleranz"-Ideologie anschließt, die sich wie ein Chamäleon immer dem aktuellen Zeitgeist anpasst, der ist ein Fundamentalist.

Gruß
Sempre

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 02:41
von Jacinta
Sempre hat geschrieben: Wenn jemand seine Ablehnung der Kleinstkindschlächterei mithilfe Kants praktischer Vernunft begründet, dann ist die Art der Begründung ok. Beruft er sich aber auf die Lehre der Kirche, dann ist er Fundamentalist.

Gemeint ist aber wohl:

Wer sich nicht der wahrheitsleugnenden "Tollleranz"-Ideologie anschließt, die sich wie ein Chamäleon immer dem aktuellen Zeitgeist anpasst, der ist ein Fundamentalist.

Gruß
Sempre
Nach Ansicht des amtskirchlichen Mainstrams bin ich wohl auch zu den Fundamentalisten zu rechnen. Aber, so ist das halt mit den politischen Kampfbegriffen: Sie werden wahllos all denen um die Ohren gehauen, die nicht in die eigene politische Schublade des Betrachters zu passen scheinen.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 10:28
von Berolinensis
Jacinta hat geschrieben:Nach Ansicht des amtskirchlichen Mainstrams
"Amtskirche" ist übrigens ein Kampfbegriff antikirchlicher Kreise. Es gibt nur die eine Kirche Christi, geleitet vom Nachfolger Petri im Papstamt und den Nachfolgern der Apostel im Bischofsamt.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 10:37
von pierre10
Vielleicht, und ich betone das Wort vielleicht, ist religiöser Fundamentalismus immer dann zu erkennen, wenn ein Gläubiger, gleich welcher Religion, die Thesen, Vorschriften und Verbote (usw.) seiner Religion ohne wenn und aber, also auch ohne kritisches Hinterfragen annimmt und lebt.

Dabei stellt sich für mich die Frage,ob die Religion(en) ein für allemal festgelegt sind (wie man es im Islam erkennen kann) oder ob sie sich weiter entwickeln. Das Christentum hat sich in den letzten Jahrhunderte doch sehr gewandelt meine ich.

Wenn ich mir mein langes Leben ansehe, so hat sich durch meine Vita bedingt mein Bild von Gott und Glauben stark verändert.

Pierre, nachdenklich und dankbar für diesen Strang.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 11:05
von civilisation
Jawohl, ich zähle mich auch zu den Fundamentalisten. - Und zwar zu 100 %.

Denn wenn man sich auf Jesus Christus beruft, kann man gar nicht anders. - War er nicht selbst Fundamentalist?

Joh 6,35: Ich bin das Brot des Lebens.
Joh 8,12: Ich bin das Licht der Welt.
Joh 10,9: Ich bin die Tür.
Joh 10,11: Ich bin der Gute Hirt.
Joh 11,25: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Joh 14,6: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Joh 15,5: Ich bin der Weinstock.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 12:09
von LePenseur
@Sempre:
Ich bin tolerant und erdulde die schwachsinnige Titulierung als "Fundamentalist".
Und da ich ebenfalls tolerant bin, toleriere ich
1. Ihren Fundamentalismus (solange Sie damit nicht mir persönlich an den Pelz wollen)
2. Ihre Selbstcharakterisierung als "tolerant", da ich Sinn für Humor habe. Gott übrigens auch.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 12:23
von LePenseur
@Berolinensis:
... Es gibt nur die eine Kirche Christi, geleitet vom Nachfolger Petri im Papstamt und den Nachfolgern der Apostel im Bischofsamt.
Demnach ist z.B. die gesamte griechische und slavische Orthodoxie keine "Kirche Christi" mehr ... Mann-o-Mann! Sie haben sich in Ihrem Fundament schon ganz schön fest einbetoniert ...

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 12:32
von overkott
civilisation hat geschrieben:Jawohl, ich zähle mich auch zu den Fundamentalisten. - Und zwar zu 100 %.

Denn wenn man sich auf Jesus Christus beruft, kann man gar nicht anders. - War er nicht selbst Fundamentalist?

Joh 6,35: Ich bin das Brot des Lebens.
Joh 8,12: Ich bin das Licht der Welt.
Joh 10,9: Ich bin die Tür.
Joh 10,11: Ich bin der Gute Hirt.
Joh 11,25: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Joh 14,6: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Joh 15,5: Ich bin der Weinstock.
Jesus ging's ums Prinzip. Aber er war kein Fundamentalist. Eher im Gegenteil. Er wollte die Bibel nicht wörtlich, sondern geistlich verstehen. Seine Selbstaussagen sind subjektiv. Sie bringen seine Identifikation mit Gott zum Ausdruck. Das ist so wie: Ich bin Sohn Gottes. Ich bin Christ. Ich bin Gläubiger. Die Artikel zu den Bildaussagen sind Interpretationen der deutschen Übersetzung.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 12:52
von Anselmus
pierre10 hat geschrieben:Vielleicht, und ich betone das Wort vielleicht, ist religiöser Fundamentalismus immer dann zu erkennen, wenn ein Gläubiger, gleich welcher Religion, die Thesen, Vorschriften und Verbote (usw.) seiner Religion ohne wenn und aber, also auch ohne kritisches Hinterfragen annimmt und lebt.
Ich denke aber, dass wir gerade das manchmal im Glauben machen müssen. Wir sollen wie die Kinder sein und auch Kinder verstehen nicht immer alles, was sie tun sollen, oder warum das gut für sie sein soll. Als einfacher Gläubiger muss man auch manches einfach mal annehmen. Nur darf dies nicht zu einem pharisäerhaften Befolgen von Regeln werden.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 13:39
von Raimund J.
overkott hat geschrieben: Jesus ging's ums Prinzip. Aber er war kein Fundamentalist. Eher im Gegenteil. Er wollte die Bibel nicht wörtlich, sondern geistlich verstehen. Seine Selbstaussagen sind subjektiv.
Und wie ist dann die Bedingungslosigkeit bezüglich der Nachfolge (vgl. heutiges Evangelium Lk 9, 51-62) zu verstehen?

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 13:40
von Berolinensis
LePenseur hat geschrieben:@Berolinensis:
... Es gibt nur die eine Kirche Christi, geleitet vom Nachfolger Petri im Papstamt und den Nachfolgern der Apostel im Bischofsamt.
Demnach ist z.B. die gesamte griechische und slavische Orthodoxie keine "Kirche Christi" mehr ... Mann-o-Mann! Sie haben sich in Ihrem Fundament schon ganz schön fest einbetoniert ...
1) Sie wissen ja, daß das nicht der Kontext meiner Aussage war.
2) Wenn Sie aber schon fragen: Es sind Kirchen, die aber unglücklicherweise getrennt sind von der Einheit mit der Kirche Christi, sie sind ja im Schisma.
3) Ihren letzten Hinweis nehme ich als Kompliment: Bene fundata est domus Domini supra firmam petram, wie es in der Antiphon zum 4. Psalm der Kirchweihvesper heißt. ;D

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 14:00
von Marcus
Nassos hat geschrieben:Sind wir in unserem Glauben und unserer Sichtweise auf das, was hier so mannigfaltig diskutiert wird, Fundamentalisten? Warum bzw. wie definiert Ihr selber "Fundamentalist" - und zwar jetzt auf Euch selber bezogen?
Ja, weil ich Gott und Seinen Geboten und Verboten im Konfliktfall vor allen weltlichen Gesetzen und Gebräuchen den Vorrang gewähre und Ihn als höchste Autorität, gerade in Glaubensfragen sowie in Angelegenheiten der christlichen Lebensführung, anerkenne. Das macht mich nach heutiger gesellschaftlicher Auffassung zu einem Fundamentalisten. Insoweit kann man sich durchaus geehrt fühlen, alsfundamentalist bezeichnet zu werden. Als Christen haben wir jedenfalls noch ein stabiles Fundament. Andere Religionen und Weltanschauungen bauen hingegen auf Sand.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 14:15
von Marion
Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Selen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 14:37
von Niels
taddeo hat geschrieben:Lieber Nassos,

das ist eine gute Frage, die es sicher wert ist, hier einen eigenen Strang zu bekommen.

Beantworten kann sie wohl nur jeder für sich persönlich, insofern ist das "wir" etwas zu pauschalisierend.
Meine Frau sagt schon gelegentlich - halb im Spaß, halb im Ernst -, ich sei ja ein "Fundamentalist". Hat sie damit Recht? Vielleicht.
Für meine Person kann ich sagen, daß der Glaube an Gott den Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist, seit ich denken kann, das Fundament meines ganzen Lebens ist - und zwar in der konkreten Ausprägung, wie ihn die römisch-katholische Kirche in ihrer "traditionellen" Glaubensüberlieferung seit jeher verkündet hat, bis hin zum heutigen Papst. Dieses Bewußtsein, Katholik zu sein, war mir immer schon fundamentaler als alle anderen menschlichen Bezugspunkte - Heimat, Familie, Beruf, Erfolg, Gesundheit etc. Wo immer ich auch hinkam in meinem Leben - wo ich katholisch sein konnte, da fühlte ich mich zuhause. Alles, was ich heute an menschlichen Bezügen habe und schätze, könnte ich verlieren. Meinen Glauben, so hoffe ich, nicht. Insofern fühle ich mich durchaus als "katholischer Fundamentalist".
Dein Beitrag spricht mir aus der Seele. :daumen-rauf:

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 17:04
von Nassos
Sicherlich ist auch die Betrachtung des Prädikates "Fundamentalist" mannigfaltig.

Jedoch stellt sich mir hier die Frage bei den Beiträgen, die ich hier lese: ist man darin, zu seinem Glauben zu stehen, wirklich fundamentalistisch oder einfach konsequent?
Kann Konsequenz das selbe sein wie Fundamentalismus?

Vielleicht sollten wir hier als Beispiel die Aussage nehmen, dass die sog. Abrahamsreligionen alle an den selben Gott glauben. Die christliche Ansicht, dass das eben nicht so ist, liefert doch eine schöne Vorlage für die Diskussion des Fundamentalismus und der Konsequenz. Es geht hier ja nicht um das böswillige Ablehnen.

Ach ja, vielen Dank für das Mitdiskutieren, Ihr Fundamentalisten :breitgrins:

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 17:09
von overkott
Raimund Josef H. hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Jesus ging's ums Prinzip. Aber er war kein Fundamentalist. Eher im Gegenteil. Er wollte die Bibel nicht wörtlich, sondern geistlich verstehen. Seine Selbstaussagen sind subjektiv.
Und wie ist dann die Bedingungslosigkeit bezüglich der Nachfolge (vgl. heutiges Evangelium Lk 9, 51-62) zu verstehen?
Der hl. Franziskus hat sie richtig verstanden, indem er für sich Konsequenzen zog, die er von keinem anderen verlangte. Das ist eine Entschiedenheit, die ganz der Gottes- und ganz der Nächstenliebe entspricht. Das ist Subjektivität ohne Egoismus.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 20:42
von Clemens
Marion hat geschrieben:Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Selen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.
Warum nur mit den zulässigen?
Wenn es nichts Gefährlicheres als Irrlehrer gibt, müssten doch auch die "unzulässigen" Mittel geringere Übel sein?

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 20:49
von Gamaliel
Clemens hat geschrieben:Wenn es nichts Gefährlicheres als Irrlehrer gibt, müssten doch auch die "unzulässigen" Mittel geringere Übel sein?
„Non faciamus mala ut veniant bona.“ (Röm 3, 8)

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 21:33
von lutherbeck
Marcus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Sind wir in unserem Glauben und unserer Sichtweise auf das, was hier so mannigfaltig diskutiert wird, Fundamentalisten? Warum bzw. wie definiert Ihr selber "Fundamentalist" - und zwar jetzt auf Euch selber bezogen?
Ja, weil ich Gott und Seinen Geboten und Verboten im Konfliktfall vor allen weltlichen Gesetzen und Gebräuchen den Vorrang gewähre und Ihn als höchste Autorität, gerade in Glaubensfragen sowie in Angelegenheiten der christlichen Lebensführung, anerkenne. Das macht mich nach heutiger gesellschaftlicher Auffassung zu einem Fundamentalisten. Insoweit kann man sich durchaus geehrt fühlen, alsfundamentalist bezeichnet zu werden. Als Christen haben wir jedenfalls noch ein stabiles Fundament. Andere Religionen und Weltanschauungen bauen hingegen auf Sand.
:daumen-rauf:

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 21:35
von lutherbeck
Marion hat geschrieben:Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Selen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.
Die gibt es derzeit ja wohl eher in den eigenen Reihen...

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 21:36
von Clemens
Gamaliel hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wenn es nichts Gefährlicheres als Irrlehrer gibt, müssten doch auch die "unzulässigen" Mittel geringere Übel sein?
„Non faciamus mala ut veniant bona.“ (Röm 3, 8)
Der Zusammenhang dortselbst ist aber doch ein anderer.

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 21:41
von Gamaliel
Clemens hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wenn es nichts Gefährlicheres als Irrlehrer gibt, müssten doch auch die "unzulässigen" Mittel geringere Übel sein?
„Non faciamus mala ut veniant bona.“ (Röm 3, 8)
Der Zusammenhang dortselbst ist aber doch ein anderer.
Inwiefern meinst Du?

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 22:45
von Nassos
Dieses Thema war gedacht, sich in Bezug auf Nichtchristen zu sehen.
Was denkt Ihr, wenn Ihr von Nichtchristen als Fundamentalisten bezeichnet werdet, weil ihr konsequent seid?

Ich bitte daher nicht mehr tiefer auf interkonfessionelles einzugehen bzw. macht das woanders!

Muchas gracias für Euer Verständnis!
Nassos

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 22:54
von Niels
Nassos hat geschrieben:Dieses Thema war gedacht, sich in Bezug auf Nichtchristen zu sehen.
Was denkt Ihr, wenn Ihr von Nichtchristen als Fundamentalisten bezeichnet werdet, weil ihr konsequent seid?

Ich bitte daher nicht mehr tiefer auf interkonfessionelles einzugehen bzw. macht das woanders!

Muchas gracias für Euer Verständnis!
Nassos
Nunja, die Grenzen sind ja fließend. Ich bin in diversen Diskussionen schon oft als "Fundamentalist" bezeichnet/gebrandmarkt/stigmatisiert worden... zufällig immer dann, wenn der "Gegenseite" die "Argumente" ausgegangen sind... ;D

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 22:57
von Christ86
Nassos hat geschrieben:Dieses Thema war gedacht, sich in Bezug auf Nichtchristen zu sehen.
Was denkt Ihr, wenn Ihr von Nichtchristen als Fundamentalisten bezeichnet werdet, weil ihr konsequent seid?

Ich bitte daher nicht mehr tiefer auf interkonfessionelles einzugehen bzw. macht das woanders!

Muchas gracias für Euer Verständnis!
Nassos
Lieber Nassos :huhu:

Ich wurde auch schon als Fundi bezeichnet - von einem Priester meiner Kirche bei einer innerkirchlichen Ausbildung, weil ich seine Aussagen zur Tradition etc. zurückgewiesen habe. Lustigerweise kam das bei den anderen Studienteilnehmern gar nicht gut an und er musste sich entschuldigen.

Fakt ist aber, dass Antichristen - seien sie "Mitglied" einer Kirche oder nicht - häufig "Fundamentalismus" vorwerfen, wenn ihnen ihre "gebildeten" Argumente ausgehen. Es ist daher keine Beleidigung, sondern ein Kompliment, so bezeichnet zu werden. Immerhin hast du dann jenen die Sprache verschlagen 8)

P.S. de nada, mi amigo :)

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2010, 23:01
von Sascha B.
Wenn man heute als Fundamentalist gilt sobald man Jesus Christus konsequent folgt, seine Gebote und die der Kirche befolgt und den wahren Glauben verteidigt ohne Wenn und Aber und nicht nur das Glaubt was einen gefällt dann lass ich mich gerne so bezeichnen.

Was sind schon Anfeindungen hier auf Erden wenn es um das ewige Leben geht? Ich kann natürlich hier dem Zeitgeist entsprechend Leben und anschliessend ewig in der Hölle schmorren. Aber dann doch lieber Anfeindungen hier und Frieden bei Gott.