Ich sehe, daß Du hier rhetorische Redeweisen verwendest, zu denen man eigentlich nur greift, wenn es ad rem knapp wird und ad personam als Zuflucht angeraten erscheint.Sempre hat geschrieben:St. Pius X. unfähig und gescheitert zu nennen, weil Du für die Zukunft einen idealen Papst postulierst, der große Mehrheiten bekehrt, finde ich verwegen.
Modernismus
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Langsam. Er hat schon recht. Von Natur aus steht keiner von den Toten wieder auf. Die Auferstehung ist selbstverständlich kein natürliches, sondern ein übernatürliches Ereignis. Man kann das auch „geistlich“ nennen, doch birgt das – wie gerade gesehen – die Gefahr von Mißverständnissen. Real ist das übernatürliche Ereignis der Auferstehung auf alle Fälle, dinglich, auf natürliche Weise sinnlich faßbar.cantus planus hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Auch die Auferstehung ist ein geistliches Ereignis, kein natürliches.
Overkott, ist alles in Ordnung mit dir? Selbstverständlich ist die Auferstehung ein natürliches, d.h. reales Ereignis, und kein rein geistliches. Etwas Ähnliches hatten wir allerdings schonmal: viewtopic.php?p=26631#p26631
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Re: Modernismus
Mein lieber Robert, deine Ausführungen sind vollkommen richtig. Doch in Zusammenhang mit dem alten Osterthread, den ich verlinkt habe, drängen sich mir doch berechtigte Zweifel auf, ob ich es war, der Overkott mißverstanden hat...
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Das ist aber, meine ich, nicht primär eine Frage der Formulierung, sondern hängt sehr wesentlich von den gesamten Umständen ab. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an mein wiederholt geäußertes Wort vom „entmannten Episkopat“.Bernado hat geschrieben:Ich postuliere, daß die wahre und unverfälschte Lehre auch so verkündet werden kann, daß sie innerhalb einer (von der gesellschaftlichen Entwicklung ohnehin in eine MInderheitenposition gedrängten Kirche) nicht ihrerseits noch einmal nur eine verschwindende Minderheit überzeugt.
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Re: Modernismus
Die Beiträge von Bernado mit dem "scheitern" war mir von Beginn an ein Dorn im Auge. Ich hab mich aber zurückgehalten, da ich auch dachte, daß eine Reaktion etwas überempfindlich sei. Als ich dann aber im Internet auf einer Kirchenseite die St. Pius X heißt (also ihn verehrt) dasselbe "Staubkorn" Richtung hl. St. Pius fliegen sehen habe wußte ich in welche Richtung gearbeitet wird. (Das ist kein Zufall!)lifestylekatholik hat geschrieben:Und da Pius X. offenbar ihr Idol ist, kommt sie nicht zur Ruhe, solange sie nicht jedes Stäubchen (und sei es noch so imaginär) von der Büste des Heiligen abgebürstet hat. Bei eingebildetem Staub natürlich eine langwierige Prozedur.
Cantus Planus fragte mich auf welchem Stern ich lebe. Ja, ich lebe auf einem Stern auf dem der Heilige nicht zu beschmutzen versucht wird und deswegen fällt mir auch auf wenn da auch nur vorsichtig mit Staub rumgeworfen wird. Imaginair ist der Dreck nicht.
Daß Papst Pius X von den vielen nicht gemocht wird ist aber natürlich. Seine großartige vorbildliche Arbeit die nach seinem Tod weiterlebt und eben nicht ausgetilgt werden kann zeigt nämlich einfach zu deutlich, daß ein Großteil der Kirche momentan einfach auf dem falschen Dampfer sitzt. Für jeden der auf dem falschen Dampfer sitzt muss dieser Papst ein Dorn im Auge sein.
Das mit dem Scheitervorwurf hab ich zwischenzeitlich verstanden. Allerdings macht dieses Wort nur einen Sinn wenn man auch dazusagt woran jemand gescheitert ist, wie das hier nun nachdem nachgehakt wurde auch geschehen ist. Das Ziel des Papst Pius X war m.E. so gut wie möglich jeden der hören will den Geist des Feindes zu erkennen und nicht in sein Herz zu lassen. Das hat er gut gemacht und daran ist er nicht gescheitert. Bis heute kann man sein Werk dazu erfolgreich benutzen.
Cantus sagt er wäre gescheitert hätte er den Modernismus (fast) ausrotten wollen. Dem stimme ich zu. Das ist eine neutrale Feststellung die objektiv stimmt. Der Modernismus wurde weder unter ihm noch unter den folgenden Päpsten ausgerottet.
Bernado sagt er wäre gescheitert, hätte er eine einigermaßen große Gruppe Gläubige vor dem Modernismus bewahren wollen, daß sich also der einzelne Gläubige nicht so ausgeschlossen vor der großen Welt fühlt. Das ist objektiv nicht zu überprüfen. Das ist ein subjektives Gefühl. Dazu braucht man genaue Zahlen und vor allem ein Gefühlsmeßgerät. Das bringt es nicht zum diskutieren. Da bleibt es beim: Ich meine so und der meint so und du meinst so ...
Außerdem bestreite ich, daß der Papst eines dieser Ziele oder diesen Auftrag überhaupt hatte. Hat er in diese Richtung irgendetwas gesagt oder steht irgendwo, daß das die Aufgabe eines Papstes ist?
Falls ja, lasse ich mich gerne belehren.
Nun kommt aber auch noch nach längerem hin und her das Wort unfähig dazu und der Drang nach etwas Neuem, weil wir Menschen heute anders sind als früher. Wir (die Menscheit) waren wohl auch schon anders als Papst Pius X regierte da er nach Bernados Aussage unfähig regierte. Meine Frage dazu ist: Wie anders waren wir denn ganz früher? War es d.E. damals wirklich einfacher zu glauben, daß Tote auferstehen, eine Jungfrau ein Kind bekommt oder das etwas, das wie Brot aussieht plötzlich Fleisch ist.
Die konkrete Frage ist: Was war früher einfacher anzunehmen als heute und warum?
Außerdem wird als Fehler angesehen, Papst Pius X habe mit seiner Art die Modernisten in den Untergrund gejagt, wo sie eine bessere Wirkmöglichkeit hatten und es taktisch unklug war sie dahin zu jagen. Heute müssen die Folgen dieses Fehlers mit einer neuen Taktik ausgebügelt werden. (Hab ich das richtig verstanden?)
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Re: Modernismus
Mit „beschmutzen“ haben nüchterne Erfolgsbilanzen überhaupt nichts zu tun. Ich lasse auf den verehrten hl. Pius X. auch nichts kommen, aber „kirchenpolitisch“ betrachtet ist sein Antimodernismuskampf gescheitert, und zwar wucherte der Krebs auch bereits unter seinem Pontifikat großflächig weiter, wenn auch zumeist im Verborgenen.Marion hat geschrieben:Ja, ich lebe auf einem Stern auf dem der Heilige nicht zu beschmutzen versucht wird und deswegen fällt mir auch auf wenn da auch nur vorsichtig mit Staub rumgeworfen wird.
Erfolg ist kein Name Gottes, und irdisches Scheitern hindert nicht die Heiligkeit. Doch aus Verantwortung für die Kirche müssen wir uns auch irdisch-praktische Gedanken um die Glaubensvermittlung machen. Insofern sind Bernados Gedanken also völlig richtig, auch wenn ich deutlich geringere „Erfolgaussichten“ erkenne als er.
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Re: Modernismus
So hätte ich es auch formuliert. Vor allem kann ich nicht erkennen, dass man ihm persönlich Scheitern angelastet hätte, geschweige denn ihn bzw. sein Andenken beschmutzen wollte.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mit „beschmutzen“ haben nüchterne Erfolgsbilanzen überhaupt nichts zu tun. Ich lasse auf den verehrten hl. Pius X. auch nichts kommen, aber „kirchenpolitisch“ betrachtet ist sein Antimodernismuskampf gescheitert, und zwar wucherte der Krebs auch bereits unter seinem Pontifikat großflächig weiter, wenn auch zumeist im Verborgenen.
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Re: Modernismus
Wem denn sonst?cantus planus hat geschrieben:Vor allem kann ich nicht erkennen, dass man ihm persönlich Scheitern angelastet hätte
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Re: Modernismus
da ist jemand falsch zitiert worden...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mit „beschmutzen“ haben nüchterne Erfolgsbilanzen überhaupt nichts zu tun. Ich lasse auf den verehrten hl. Pius X. auch nichts kommen, aber „kirchenpolitisch“ betrachtet ist sein Antimodernismuskampf gescheitert, und zwar wucherte der Krebs auch bereits unter seinem Pontifikat großflächig weiter, wenn auch zumeist im Verborgenen.Marion hat geschrieben:lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, ich lebe auf einem Stern auf dem der Heilige nicht zu beschmutzen versucht wird und deswegen fällt mir auch auf wenn da auch nur vorsichtig mit Staub rumgeworfen wird.
Erfolg ist kein Name Gottes, und irdisches Scheitern hindert nicht die Heiligkeit. Doch aus Verantwortung für die Kirche müssen wir uns auch irdisch-praktische Gedanken um die Glaubensvermittlung machen. Insofern sind Bernados Gedanken also völlig richtig, auch wenn ich deutlich geringere „Erfolgaussichten“ erkenne als er.
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Re: Modernismus
... und zwar wucherte der Krebs auch bereits unter seinem Pontifikat großflächig weiter, wenn auch zumeist im Verborgenen.
Das finde ich auch. Einige gewiefte Gauner haben sich dann wie die berühmten "Schläfer" in den geistigen Zentralen (Seminare, kath. Fakultäten etc.) eingenistet und nur darauf gewartet, ihr Gift zu verbreiten. Wie Viren, die sich in gesunden Zellen verstecken und auf ihre Aktivierung warten. Mit den Mitteln, die der Kirche damals nur noch zur Verfügung standen, war da kein brauchbares Kraut mehr 'gegen gewachsen ...
Re: Modernismus
Da erhebe ich an zwei Stellen "Einspruch":Thomas_de_Austria hat geschrieben:... und zwar wucherte der Krebs auch bereits unter seinem Pontifikat großflächig weiter, wenn auch zumeist im Verborgenen.Das finde ich auch. Einige gewiefte Gauner haben sich dann wie die berühmten "Schläfer" in den geistigen Zentralen (Seminare, kath. Fakultäten etc.) eingenistet und nur darauf gewartet, ihr Gift zu verbreiten. Wie Viren, die sich in gesunden Zellen verstecken und auf ihre Aktivierung warten. Mit den Mitteln, die der Kirche damals nur noch zur Verfügung standen, war da kein brauchbares Kraut mehr 'gegen gewachsen ...
1. Die Einschätzung von Robert, daß etwas großflächig weitergewuchert hätte, teile ich nicht. Es wäre interessant zu erfahren auf welche Personenkreise & Institutionen er sich da in der Amtszeit von Pius X. bezieht.
2. Pius X. hat ein ganz effektives Mittel eingeführt, um dem Modernismus zu begegnen, nämlich den Antimodernisteneid. Nur was tun, wenn Leute so verdorben sind, daß sie einen Eid ablegen, den sie dann hinterrücks nicht halten? Wie entdeckt man, daß das äußere Verhalten eines Menschen, nicht mit seiner inneren Haltung übereinstimmt?
Du hast also recht, was das Bild des "Schläfers" betrifft, nur mit welchen Methoden entdeckt man solche Leute kurzfristig? Ich glaube, solche Methoden gibt es nicht. Nicht heute und nicht damals. (Andernfalls könnte man sich z.B. alle Eheprozesse zum Thema "Simulation" sparen.)
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Re: Modernismus
Nun, wie schnell man das entdeckt ist natürlich die Frage. Mittel wüsste ich allerdings schon, aber die konnte der Papst gar nicht mehr anwenden, das ging schlicht und ergreifend nicht mehr. Das war auch nicht seine "Schuld".
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Re: Modernismus
Verzeihung, oben korrigiert. Dank dir für den Hinweis.Nassos hat geschrieben:da ist jemand falsch zitiert worden...
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Wieso rhetorische Redeweise?Bernado hat geschrieben:Ich sehe, daß Du hier rhetorische Redeweisen verwendest, zu denen man eigentlich nur greift, wenn es ad rem knapp wird und ad personam als Zuflucht angeraten erscheint.Sempre hat geschrieben:St. Pius X. unfähig und gescheitert zu nennen, weil Du für die Zukunft einen idealen Papst postulierst, der große Mehrheiten bekehrt, finde ich verwegen.
Du beurteilst St. Pius X. als unfähig und gescheitert, denn er habe keine wirkungsvolle Antwort auf den Modernismus gegeben. Du postulierst, die wahre und unverfälschte Lehre könne so verkündet werden, dass sie nicht nur verschwindende Minderheiten überzeugt. Erst wenn das geschehen, sei die richtige Antwort auf den Modernismus gefunden. (hier und hier).
Dein Maßstab, an dem gemessen Du Unfähigkeit und Scheitern feststellst, ist also ein postuliertes Lehramt, dass frühestens in der Zukunft die wahre und unverfälschte Lehre in einer solchen Weise darlegt, dass sie nicht nur von verschwindenden Minderheiten angenommen wird.
Oder habe ich Dich irgendwo missverstanden?
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Modernismus
lutherbeck hat geschrieben:...ohne Moderne keinen Kreuzgang...
... zumindest nicht mit nennenswerter römisch-katholischer Beteiligung.
Es gab Zeiten, da war es katholischen Laien strengstens untersagt, sich öffentlich über theologische Themen auszutauschen,
geschweige denn Theologie zu studieren, wie es hier etliche User getan haben.
Daß das heute eine Selbstverständlichkeit ist, ist auch so ein übler Modernismus - den freilich diejenigen problemlos für sich in Anspruch nehmen, die sich ansonsten als die größten Modernistenfresser gerieren.
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Re: Modernismus
Kämen die Bischöfe ihren Amtspflichten nach, hätten wir ja gar nichts zu diskutieren.taddeo hat geschrieben:Daß das heute eine Selbstverständlichkeit ist, ist auch so ein übler Modernismus - den freilich diejenigen problemlos für sich in Anspruch nehmen, die sich ansonsten als die größten Modernistenfresser gerieren.
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Re: Modernismus
Aktueller, kurzer Artikel auf der dt. FSSPX-Homepage:
Dogmatiker Neuner: Kirche hat Kampf gegen Modernismus nicht aufgearbeitet
Dogmatiker Neuner: Kirche hat Kampf gegen Modernismus nicht aufgearbeitet
Re: Modernismus
Einen Artikel von Neuner dazu gibt's hier: http://www.theologie-und-kirche.de/neun ... teneid.pdf
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Modernismus
Du willst uns aber nicht ernsthaft weismachen, daß du den Unterschied zwischen der Moderne mit ihrer Technik einerseits und dem theologischen Modernismus andererseits nicht verstehst, oder?taddeo hat geschrieben:lutherbeck hat geschrieben:...ohne Moderne keinen Kreuzgang...
... zumindest nicht mit nennenswerter römisch-katholischer Beteiligung.
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Re: Modernismus
Wie würdet ihr eine Wiedereinführung des Antimodernisteneids finden? Theologiedozenten könnte man verpflichten, nicht nur zu beschwören, keine Häresie zu glauben, sondern auch, keine Häresie zu lehren.
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Re: Modernismus
Seminar- und Universitätsdozenten sind dazu ja ohnehin schon verpflichtet gemäß can. 833 Nr. 6 und 7 CIC. Die Formel lautet gemäß Ad tuendam fidem:Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wie würdet ihr eine Wiedereinführung des Antimodernisteneids finden? Theologiedozenten könnte man verpflichten, nicht nur zu beschwören, keine Häresie zu glauben, sondern auch, keine Häresie zu lehren.
Der Effekt:Ich, N. N., verspreche bei der Übernahme des Amtes eines . . ., dass ich in meinen Worten und in meinem Verhalten die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche immer bewahren werde.
Mit großer Sorgfalt und Treue werde ich meine Pflichten gegenüber der Universalkirche wie auch gegenüber der Teilkirche erfüllen, in der ich berufen bin, meinen Dienst nach Maßgabe der rechtlichen Vorschriften zu verrichten.
Bei der Ausübung meines Amtes, das mir im Namen der Kirche übertragen worden ist, werde ich das Glaubensgut unversehrt bewahren und treu weitergeben und auslegen; deshalb werde ich alle Lehren meiden, die dem Glaubensgut widersprechen.
Ich werde die Disziplin der Gesamtkirche befolgen und fördern und alle kirchlichen Gesetze einhalten, vor allem jene, die im Codex des kanonischen Rechtes enthalten sind.
In christlichem Gehorsam werde ich dem Folge leisten, was die Bischöfe als authentische Künder und Lehrer des Glaubens vortragen oder als Leiter der Kirche festsetzen.
Ich werde den Diözesanbischöfen in Treue zur Seite stehen, um den apostolischen Dienst, der im Namen und im Auftrag der Kirche auszuüben ist, in Gemeinschaft mit eben dieser Kirche zu verrichten.
So wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meinen Händen berühre.
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Re: Modernismus
Ich meinte das expliziter:
Ich werde nicht die körperliche Auferstehung leugnen.
Ich werde nicht die biologische Jungfräulichkeit vor, während und nach der Geburt Christi leugnen.
Ich werde nicht behaupten, dass die evangelische und die katholische Kirche gleichwertig sind.
etc.
Ich werde nicht die körperliche Auferstehung leugnen.
Ich werde nicht die biologische Jungfräulichkeit vor, während und nach der Geburt Christi leugnen.
Ich werde nicht behaupten, dass die evangelische und die katholische Kirche gleichwertig sind.
etc.
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Re: Modernismus
Peter Neuners Buch über den Modernismusstreit ist eine äußerst lohnenswerte und sehr erhellende Lektüre:Gamaliel hat geschrieben:Aktueller, kurzer Artikel auf der dt. FSSPX-Homepage:
Dogmatiker Neuner: Kirche hat Kampf gegen Modernismus nicht aufgearbeitet
http://www.amazon.de/Streit-den-katholi ... 339&sr=8-1
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Bitte ab jetzt keine Off-topics mehr in diesem Strang!
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Re: Modernismus
Ist das der, der den alten Antimodersnisteneid abgelöst hat?Berolinensis hat geschrieben:Seminar- und Universitätsdozenten sind dazu ja ohnehin schon verpflichtet gemäß can. 833 Nr. 6 und 7 CIC. Die Formel lautet gemäß Ad tuendam fidem:Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wie würdet ihr eine Wiedereinführung des Antimodernisteneids finden? Theologiedozenten könnte man verpflichten, nicht nur zu beschwören, keine Häresie zu glauben, sondern auch, keine Häresie zu lehren.
Der Effekt:Ich, N. N., verspreche bei der Übernahme des Amtes eines . . ., dass ich in meinen Worten und in meinem Verhalten die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche immer bewahren werde.
Mit großer Sorgfalt und Treue werde ich meine Pflichten gegenüber der Universalkirche wie auch gegenüber der Teilkirche erfüllen, in der ich berufen bin, meinen Dienst nach Maßgabe der rechtlichen Vorschriften zu verrichten.
Bei der Ausübung meines Amtes, das mir im Namen der Kirche übertragen worden ist, werde ich das Glaubensgut unversehrt bewahren und treu weitergeben und auslegen; deshalb werde ich alle Lehren meiden, die dem Glaubensgut widersprechen.
Ich werde die Disziplin der Gesamtkirche befolgen und fördern und alle kirchlichen Gesetze einhalten, vor allem jene, die im Codex des kanonischen Rechtes enthalten sind.
In christlichem Gehorsam werde ich dem Folge leisten, was die Bischöfe als authentische Künder und Lehrer des Glaubens vortragen oder als Leiter der Kirche festsetzen.
Ich werde den Diözesanbischöfen in Treue zur Seite stehen, um den apostolischen Dienst, der im Namen und im Auftrag der Kirche auszuüben ist, in Gemeinschaft mit eben dieser Kirche zu verrichten.
So wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meinen Händen berühre.
Falls ja, hat er genau den Effekt den man auch vorraussehen hätte können. Man könnte fast denken das wäre das Ziel der Änderung gewesen. Alles was gestrichen (hier nicht mehr erwähnt) wurde wird fehlt nämlich nun im Glaubensgut.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Du weigerst dich, zu denken.Sempre hat geschrieben:Wieso rhetorische Redeweise?
Du beurteilst St. Pius X. als unfähig und gescheitert, denn er habe keine wirkungsvolle Antwort auf den Modernismus gegeben. Du postulierst, die wahre und unverfälschte Lehre könne so verkündet werden, dass sie nicht nur verschwindende Minderheiten überzeugt. Erst wenn das geschehen, sei die richtige Antwort auf den Modernismus gefunden. (hier und hier).
Dein Maßstab, an dem gemessen Du Unfähigkeit und Scheitern feststellst, ist also ein postuliertes Lehramt, dass frühestens in der Zukunft die wahre und unverfälschte Lehre in einer solchen Weise darlegt, dass sie nicht nur von verschwindenden Minderheiten angenommen wird.
Oder habe ich Dich irgendwo missverstanden?
Statt dessen versuchtst Du - und das, nachdem andere Diskussionsteilnehmer durchaus schon das entsprechende zum Thema gesagt haben - einen religionspolitisch korrekten Popanz aufzubauen, nachdem es eine Art Heilighenlästerung darstellen soll, nüchtern und in
Anbetracht der Tatsachen festzustellen, daß ein Heiliger in einer bestimmten Hinsicht gescheitert sei.
Komisch, daß das noch jemand beim Hl. Franziskus so gesehen hat, der es vergeblich auf sich nahm, dem Sultan zu predigen. Oder beim hl. Paulus, der sich auf dem Areopag eine Abfuhr erster Güte einhandelte. Dieses Versagen hat weder ihrer persönlichen Heiligkeit noch ihren Leistungen auf anderen Gebieten Abbruch getan.
Der Grund, warum Du und einige andere hier so reagieren, liegt freilich auf der Hand: Ihr habt Euch in einer Art theologischen Sterilität und Immobilität eingerichtet, die ihr als Orthodoxie verklärt. Die Vefrsuchung, die dazu führt, kann ich teilweise nachempfinden - schließlich hat vieles sich in der falschen Richtung bewegt und viele Früchte, die die neuere Theologie hervorgebracht hat, erwiesen sich als faul, bevor sie reiften.
Das alles berechtigt uns aber weder dazu, eine Denkweise, die im 12/13. Jh. entwickelt wurde und auf die Erkenntnistheorie vorchristlicher Griechen zurückgriff, als die für Zeit und Ewigkeit einzige anzusehen, in der die Wahrheit des Glaubens ausgedrückt werden kann. Tatsächlich sehe ich in diesem Beharren eine der Ursachen dafür, daß dem Modernismus ein Siegeszug gelang, der ihn fast alle Schaltstellen in der Kirche erobern ließ. Und nein, ich will die Scholastik nicht mit Haut und Haar verwerfen; sie hat in einigen Bereichen der Fachdiskussion nach wie vor eine Existenzberechtigung. Aber ihre Anschlußfähigkeit an Denken und Wissen der Gegenwart ist höchst begrenzt.
@Gamaliel: Vielleicht versuchst Du mal, die Irtümer von v.Balthasar (um nur einen von mehreren höchst lesens- und bedenkenswerten modernen Autoren zu benennen) zu belegen, statt sie nur zu behaupten. Und zwar belegen nicht aus irgendwelchen polemischen Groschenheftchen, sondern aus den Originalschriften.
Ich weiß, die sind dick.
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- cantus planus
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Re: Modernismus
Nochmals: niemand behauptet hier, der hl. Pius X. sei unfähig gewesen. Das ist in der Tat eine schwere Verunglimpfung, die nicht zulässig ist. Ich halte ihn nach wie vor für einen der größten Päpste überhaupt.
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Re: Modernismus
Das ist ja interessant... ist das nicht ein bißchen eine Bevormundung des Kirchenvolkes? Oder soll das vor dem Hochmut "ich bin der Chercker" schützen (plus vor Irrtümern à la "a bißrl Theologie und a weng Bauchgefühl)??? Wenn ja, inwieweit würde die Katechese davor schützen?taddeo hat geschrieben:lutherbeck hat geschrieben:...ohne Moderne keinen Kreuzgang...
... zumindest nicht mit nennenswerter römisch-katholischer Beteiligung.
Es gab Zeiten, da war es katholischen Laien strengstens untersagt, sich öffentlich über theologische Themen auszutauschen,
geschweige denn Theologie zu studieren, wie es hier etliche User getan haben.
Daß das heute eine Selbstverständlichkeit ist, ist auch so ein übler Modernismus - den freilich diejenigen problemlos für sich in Anspruch nehmen, die sich ansonsten als die größten Modernistenfresser gerieren.
Danke und Gruß,
Nassos
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Bernado hat geschrieben:Und zwar belegen nicht aus irgendwelchen polemischen Groschenheftchen, sondern aus den Originalschriften.
Was meinst du denn mit polemischen Groschenheftchen?
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Würdest du auch behaupten, ich bezeichnete Bonifatium als „unfähig“, wenn ich sagte, er sei bei den Friesen „gescheitert“?Sempre hat geschrieben:Du beurteilst St. Pius X. als unfähig und gescheitert
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Re: Modernismus
ich hab mal gegoogelt. Also, zumindest ist er einer der bestaussehendsten Päpste, mit Verlaub...cantus planus hat geschrieben:Nochmals: niemand behauptet hier, der hl. Pius X. sei unfähig gewesen. Das ist in der Tat eine schwere Verunglimpfung, die nicht zulässig ist. Ich halte ihn nach wie vor für einen der größten Päpste überhaupt.
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Re: Modernismus
Du nicht! Das kann man hier überall nachlesen - Bernado zumindest aber schon:cantus planus hat geschrieben:Nochmals: niemand behauptet hier, der hl. Pius X. sei unfähig gewesen. Das ist in der Tat eine schwere Verunglimpfung, die nicht zulässig ist. Ich halte ihn nach wie vor für einen der größten Päpste überhaupt.
Für dieses Beharren ist Papst Pius X nämlich bekanntBernado hat geschrieben:Tatsächlich sehe ich in diesem Beharren eine der Ursachen dafür, daß dem Modernismus ein Siegeszug gelang, der ihn fast alle Schaltstellen in der Kirche erobern ließ.
Da hat er stramm gestanden bis zum Schluß
Zuletzt geändert von Marion am Dienstag 31. August 2010, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
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