Bibelübersetzungen/-ausgaben

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Lycobates
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 29. August 2020, 09:58
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 26. August 2020, 12:24
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 26. August 2020, 11:04


Paulus sah das anscheinend anders, schrieb er doch an die Römer (Röm 15,4):


Mir fehlt gerade die Zeit um tiefer darauf einzugehen, aber bspw. die Beschreibung bspw. des Tempelgottesdienstes ist nach meinem Dafürhalten für das Verständnis einiger Stellen des Neuen Testamentes sehr nützlich (man denke nur an den Hebräerbrief).
Das lasse ich gelten.
Allerdings muß man sich im klaren sein, was unter „Belehrung“ genau gemeint ist.
Kein Katholik ist sein eigener Lehrer, und die wenigsten können und sollen sich in dieser Beziehung eigenständig betätigen.
In den meisten Fällen genügte eine Fußnote zur einschlägigen Stelle des NT in einem autorisierten katholischen Kommentar.
Hier ein Nachtrag mit etwas ausführlicheren Beispielen zum asketischen Nutzen der geschichtlichen Bücher des alten Testamentes aus einer Handausgabe seiner Bibelübersetzung, die Dr. Joseph Franz Allioli 1850 für die betrachtende Schriftlesung herausgab; aus diesem Grund enthält sie nur die nötigsten Kommentare, während etwa die vielen Anmerkungen über Varianten zwischen lateinischen, griechischen, hebräischen und chaldäischen Manuskripten oder archäologische und historische Erläuterungen seines großen Bibelwerkes überwiegend wegfielen. In der Einleitung gibt er dem Zweck des Werkes entsprechend bspw. folgende Anmerkungen zu den Büchern Levitikus und Numeri:
Im dritten Buche [Mosis] werden die nähern religiösen Vorschriften in Bezug auf Gottesdienst und priesterliches Amt gegeben. Auch diese orschriften haben in allen ihren Einzelnheiten einen sinnbildlichen Werth für uns Christen. In den verschiedenen Opfern der Israeliten ist uns das blutige und unblutige Opfer Christi veranschaulicht; denn auch dieses ist ein Schlacht-, Friedens-, Bitt-, Dank- und Sündopfer, das uns erst dann zur Rechtfertigung und Heiligung, ähnlich den Israeliten, verhilft, wenn wir damit das beschnittene Herz und den lebendigen Glauben verbinden. In den Ceremonien der Bestellung und Einweihung der Priester, und in den Reinigungsgesetzen wird uns die Heiligkeit des christlichen Priesterthums, und der allgemeine christliche Beruf an's Herz gelegt, vor allem die innerliche Reinigung zu suchen und zu bewahren. In den israelitischen Festen erblicken wir vorgebildet die heiligen Zeiten der Christen, und können uns auch aus den übrigen Sinnbildern überzeugen, wie Christus und seine Kirche das Sinnliche des Alten Bundes in das höhere Gebiet des Geistes hinaufgerückt haben. Allerdings ist von dem Christen nicht zu verlangen, daß er die geistige Beziehung dieser Sinnbilder auf seinen Glauben in ihrem ganzen Umfange erkenne, auch der unterrichtetste Christ wird darüber noch in einigem Dunkel bleiben; aber bei aufmerksamer Vergleichung kann er es in demüthiger Forschung zu immer größerer Klarheit bringen, und der Geist wird ihn von Wahrheit in Wahrheit leiten.

Im vierten Buche wird die Geschichte des vierzigjährigen Zuges durch die Wüste fortgeführt, und eine Ergänzung der politischen und religiösen Gesetze gegeben. Die Israeliten erscheinen da in geschlossenen Lagern und den Panieren ihrer zwölf Stammfürsten, geschaart und gerüstet zum Einzuge ins Land Chanaan. In diesem Zuge sehen wir so recht anschaulich die menschliche Herzenshärtigkeit und die göttliche Langmuth. Gott zieht vor den Israeliten her in der Wolken- und Feuersäule, speist sie mit dem himmlischen Manna, tränkt sie mit Wasser aus dem Felsen; aber sie murren und sind widerspenstig, selbst die Frommen unter ihnen straucheln. Gott schildert ihnen das herrliche Land, das ihr Erbe werden soll; aber sie wollen sich nicht bemühen, es zu erkämpfen; sie erlahmen im Streite und fordern in ihrem Uebermuthe Gottes Strafgerichte heraus. So kommen sie nach einigen Siegen unter Moses über die feindlichen Völker nur bis an die Grenze des verheißenen Landes. All dies ist ein sprechendes Bild unserer Reise durch das irdische Leben, das ein Streit ist, den wir wohl unter Entsagungen, aber in dankbarer Anerkennung der göttlichen Gaben und Tröstungen muthvoll kämpfen müssen, wenn wir das himmlische Land unsere eigentlichen Heimath erreichen wollen.
Diese Ausgabe enthält derartige kurze Erläuterungen für jedes Buch der Bibel, und nach meinem Dafürhalten wird daraus durchaus ein asketischer Nutzen dieser Bücher deutlich. Ich gebe freimütig zu, daß mir dies nicht unbedingt selbst eingefallen wäre, aber zu diesem Zwecke gibt es ja seit Jahrtausenden Kommentare der heiligen Schriften.
Ich danke für die Mühe!
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Lycobates
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Lycobates »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 29. August 2020, 16:26
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 26. August 2020, 08:29
Ich habe mich immer gewundert, warum Christen heute etwa Numeri oder Levitikus oder weite Abschnitte der historischen Bücher lesen möchten, es sei denn aus rein dokumentarischem oder historischem Interesse, einen direkten asketischen (geistlichen) Nutzen erkenne ich da nicht.)
Richtig, aus dokumentarischem und historischem Interesse :) . Geht aber auch nicht wirklich ohne Kommentar. Und ohne Hebräisch-Hintergrund auch schwierig.

Gruß
Irmgard
Eben.
Genau das meinte ich.
Daher: nicht für jedermann.
Und niemals zwingend.
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Trisagion
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Trisagion »

Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 1. September 2020, 16:28
Eben.
Genau das meinte ich.
Daher: nicht für jedermann.
Und niemals zwingend.
Nun ja... Ich darf dann mal an

Litera gesta docet,
Quid credas allegoria,
Moralis quid agas,
Quo tendas anagogia.


erinnern, also daran, daß es neben dem "wörtlichen" Sinn noch drei andere klassischen Möglichkeiten der Bibelinterpretation gibt (allegorisch, moralisch, anagogisch). Bei den Kirchenvätern wurde das Alte Testament eifrig "nicht-wörtlich" gelesen. Zu Numeri sind mir Predigten des Origen von Alexandrien bekannt, die dieses Buch spirituell "aufbohren". Keine Ahnung ob es da deutsche Übersetzungen zu gibt, die Predigten findet sich auf Englisch unter anderem in dieser Sammlung (5 Predigten dabei komplett kostenlos im Netz, weil Google Copyright nicht juckt...). Es ist durchaus möglich, daß wir ohne dieses christliche Deuten der Kirchenväter gar kein Altes Testament in die Bibel übernommen hätten, oder jedenfalls nicht die komplette Tanakh.

Verglichen mit heutigen drögen Ansätzen sind die Kirchenväter ziemliche frei und kreativ in ihren Interpretationen. Und sie gehen schlicht davon aus, daß dem Heilige Geist kein Füllmaterial in die Schrift geraten ist: es muß einen christlichen Sinn geben, also sucht man ihn. Ist zwar manchmal etwas Brechstange, aber m.E. ist das Risiko hier etwas in die Schrift hineinzulesen ein notwendiges. Ansonsten sind halt große Teile der Bibel schlicht spirituell tot, nur noch von "dokumentarischem und historischem Interesse" (Irmgard).

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Protasius
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Protasius »

Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 2. September 2020, 02:20
Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 1. September 2020, 16:28
Eben.
Genau das meinte ich.
Daher: nicht für jedermann.
Und niemals zwingend.
Nun ja... Ich darf dann mal an

Litera gesta docet,
Quid credas allegoria,
Moralis quid agas,
Quo tendas anagogia.


erinnern, also daran, daß es neben dem "wörtlichen" Sinn noch drei andere klassischen Möglichkeiten der Bibelinterpretation gibt (allegorisch, moralisch, anagogisch). Bei den Kirchenvätern wurde das Alte Testament eifrig "nicht-wörtlich" gelesen. Zu Numeri sind mir Predigten des Origen von Alexandrien bekannt, die dieses Buch spirituell "aufbohren". Keine Ahnung ob es da deutsche Übersetzungen zu gibt, die Predigten findet sich auf Englisch unter anderem in dieser Sammlung (5 Predigten dabei komplett kostenlos im Netz, weil Google Copyright nicht juckt...). Es ist durchaus möglich, daß wir ohne dieses christliche Deuten der Kirchenväter gar kein Altes Testament in die Bibel übernommen hätten, oder jedenfalls nicht die komplette Tanakh.

Verglichen mit heutigen drögen Ansätzen sind die Kirchenväter ziemliche frei und kreativ in ihren Interpretationen. Und sie gehen schlicht davon aus, daß dem Heilige Geist kein Füllmaterial in die Schrift geraten ist: es muß einen christlichen Sinn geben, also sucht man ihn. Ist zwar manchmal etwas Brechstange, aber m.E. ist das Risiko hier etwas in die Schrift hineinzulesen ein notwendiges. Ansonsten sind halt große Teile der Bibel schlicht spirituell tot, nur noch von "dokumentarischem und historischem Interesse" (Irmgard).
:daumen-rauf: In diese Richtung gehen ja auch die oben zitierten Einleitungen von Allioli, wenngleich nicht so stark, wie das manche Kirchenväter tun; mir fällt dazu immer ein aus heutiger Sicht etwas anachronistisch erscheinendes Beispiel aus einer Predigt Gregors des Großen ein, der zum Evangelium vom reichen Prasser und armen Lazarus sagt, daß unter den Hunden, die die Wunden des Lazarus lecken, die Prediger zu verstehen seien – wir Heutigen haben dabei natürlich schnell die Dominikaner im Kopf, die aber erst 600 Jahre später gegründet wurden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Auf der Spur der Heiligen Schrift

Der Ursprung der Bibel liegt teils noch im Dunkeln. Forscher haben deshalb uralte Tonschriften aus Israel analysiert. Könnten erste Bibeltexte schon früher als gedacht entstanden sein?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 8dcc7e439e
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Benutzt jemand „Halley's Bible Handbook“ für seine Bibelarbeit?
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

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Estephanaus
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Estephanaus »

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 23. August 2020, 17:34
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Sonntag 23. August 2020, 16:24
Man will wohl nicht (mehr) in den Verdacht einer Missionsabsicht kommen: Moslems und Atheisten könnten den Alarmknopf drücken.
Ich bin der Meinung, daß es kaum einen kraftvolleren Weg für die Abschaffung des Islams gibt als allen Leuten eine gute Koranübersetzung in die Hand zu drücken. Insofern bin ich absolut dafür einen Koran in jedem Hotelzimmer der Welt zu haben! Je mehr dieses Buch tatsächlich gelesen wird, desto weniger Islam wird es geben auf der Welt.

Noch besser wäre es, wenn die Menschen die primäre Quellenliteratur um den Koran herum lesen würden (Sahih al-Bukhari, Sahih Muslim, ...), Hadith die für die islamische Lehre und Praxis maßgeblich ist. Quasi das was für Christen die Schriften der Kirchenväter sind. Oder auch formative Geschichtschreibung wie die von al-Tabari, quasi das Analogon zu Eusebius. Man kann einfach keine bessere Polemik gegen den Islam erfinden als (Teile der) islamischen Quellen selber...
Am besten wäre wohl islamischer Religionsunterricht als verpflichtendes Fach in der Schule. Wenn die üblichen Methoden, vor allem inklusive der an Universitäten gängigen "Exegese" zum Einsatz kommen, dauert es keine dreißig Jahre, bis unsere Theologen die nächste Religion zerstört haben...
«Alexander, Cäsar, Karl der Grosse (…) haben Reiche gegründet. Aber worauf (…) ? Auf Gewalt. (…) Jesus Christus gründete sein Reich auf der Liebe; und zu dieser Stunde würden Millionen Menschen für ihn sterben.» - Napoléon Bonaparte

Trisagion
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Trisagion »

Estephanaus hat geschrieben:
Montag 28. September 2020, 17:28
Am besten wäre wohl islamischer Religionsunterricht als verpflichtendes Fach in der Schule. Wenn die üblichen Methoden, vor allem inklusive der an Universitäten gängigen "Exegese" zum Einsatz kommen, dauert es keine dreißig Jahre, bis unsere Theologen die nächste Religion zerstört haben...
Nun, der "akademische" Angriff auf den Islam ist in vollem Gang und inzwischen sogar in YouTube angekommen (Stichwort: Interview mit Sheikh Yasir Qadhi). Das ist bei den Muslimen auch viel schlimmer als im Christentum, weil die unhaltbare Behauptungen aufgestellt haben und schlechteres Quellenmaterial haben. Soll heißen, im Gegensatz zum Christentum gibt es aus der Uni weniger Streit um Interpretationen, als um Fakten, also z.B. um die Frage ob es nur einen Korantext gibt der von Gott vor jeder Korruption erhalten wurde. Da klappen die frommen Märchen gerade zusammen wie die Kartenhäuser.

Und im Islam ist das Quellenmaterial selber problematisch, es muß nicht groß fehlinterpretiert werden. Beispiel? Nach al-Tabari: Mohammed hatte eine Adoptivsohn (Zaid), und der hatte eine bildhübsche Ehefrau. Eines Tages geht Mohammed in das Zelt seines Adoptivsohns, sieht die fast unbekleidete Ehefrau, kann sich kaum an sich halten, aber zieht sich zurück. Der Adoptivsohn reagiert, scheidet sich von seiner Frau damit Mohammed sie heiraten kann. Die Leute murren darüber... und prompt gibt Allah Mohammed die Offenbarung (Sure 33,4-5 & 33) daß normale Adoption abzuschaffen sei, und daß er die Situation für Mohammed so arrangiert hat um den Leuten zu zeigen, daß es kein Problem ist die Ehefrau des Adoptivsohns abzugreifen. Prima, oder?

Derlei gibt es vieles, und das war ein eher mildes Beispiel. Gerade was sexuelle Dinge angeht könnte man da viel diskutieren, das nicht jugendfrei oder gar kriminell ist.

Martina

Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Martina »

Ja gibt es denn bereits eine gute Koranübersetzung? Ich habe mir keinen angeschafft, weil man mir stets sagte, dass sie samt und sonders nicht gut sind. Und Arabisch wollte ich jetzt auch nicht lernen. Ich nehme einmal an, dass es sowas wie den Bibelserver für den Koran allenfalls auf Arabisch gibt, wenn überhaupt.

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Protasius
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Protasius »

Martina hat geschrieben:
Montag 28. September 2020, 21:38
Ja gibt es denn bereits eine gute Koranübersetzung? Ich habe mir keinen angeschafft, weil man mir stets sagte, dass sie samt und sonders nicht gut sind. Und Arabisch wollte ich jetzt auch nicht lernen. Ich nehme einmal an, dass es sowas wie den Bibelserver für den Koran allenfalls auf Arabisch gibt, wenn überhaupt.
Ich habe mal versucht den Koran zu lesen: eine, die angeblich von irgendeiner saudiarabischen Behörde gutgeheißen war, war in so grausam schlechtem Deutsch, daß ich keinen einzigen Satz verstanden habe; eine ältere, die ein katholischer Priester und Orientalist im 19. Jahrhundert übersetzt hatte, war in einem so schwülstigen Sprachstil verfaßt, daß ich mir das nicht länger als ein paar Sätze antun konnte. Allerdings hatte der Übersetzer im letzteren Falle im Vorwort bereits davor gewarnt, so daß das möglicherweise nicht an der Übersetzung, sondern am Koran selbst liegt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Martina

Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Martina »

Oh, danke für die Warnung.Aber vielleicht gibt es ja wieder mal Koranverteilungsaktionen irgendwo in der U-Bahn. Man kann dann ja eine falsche Adresse angeben, damit man dann nicht die Zeugen Jehovas auf islamisch vor der Tür hat. (die wollen immer eine Adresse).

Hier habe ich noch was gefunden : https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika ... bersetzung

Trisagion
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Trisagion »

Ich lese halt praktisch nur Englisch... und da gibt es wirklich Dutzende Übersetzungen. Eine gut lesbare, moderne und billige ist die von M.A.S. Abdel Haleem .

Eine Liste deutscher Übersetzungen findet sich hier, da kann ich aber nichts weiter zu sagen. Ich kenne die alle nicht.

Online Quelle a la Bibelserver (aber nur auf Englisch) hier. Wenn man bei den Versen ist, dann kann man in den "Settings" oben rechts mehrere verschiedene Übersetzungen anwählen und dann parallel lesen.

Martina

Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Martina »

Vielen Dank, das ist wunderbar! Vielen Dank Trisagion.

Ralf

Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Ralf »

Martina hat geschrieben:
Montag 28. September 2020, 21:38
Ja gibt es denn bereits eine gute Koranübersetzung?
Schau mal nach der von Max Henning. Die habe ich und halte sie für gut verständlich. Was man so liest, galt sie lange Zeit als die beste deutsche Übersetzung.

HeGe
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von HeGe »

Das ist wohl auch so etwas wie eine Bibelausgabe, für die sich für modern haltende Generation: :patsch:
Michael Sommer spielt die 66 Bücher der Bibel mit seinem Playmobil-Ensemble nach. In 66 Videos bringt er mit Unterstützung und theologischer Beratung der evangelisch.de-Redaktion jedes Buch der Bibel jede Woche in rund 10 Minuten auf den Punkt. Und geschmunzelt werden darf dabei auch.

https://www.evangelisch.de/bibel-to-go
Ich habe bei dem ersten Video ca. 5 Sekunden durchgehalten. :roll:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 7. Oktober 2020, 16:10
Das ist wohl auch so etwas wie eine Bibelausgabe, für die sich für modern haltende Generation: :patsch:
Michael Sommer spielt die 66 Bücher der Bibel mit seinem Playmobil-Ensemble nach. In 66 Videos bringt er mit Unterstützung und theologischer Beratung der evangelisch.de-Redaktion jedes Buch der Bibel jede Woche in rund 10 Minuten auf den Punkt. Und geschmunzelt werden darf dabei auch.

https://www.evangelisch.de/bibel-to-go
Ich habe bei dem ersten Video ca. 5 Sekunden durchgehalten. :roll:
Na, toll: Eva trägt im Paradies Bikini :vogel: :patsch: :vogel:
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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Der „konfessionslose Bibellehrer“ und Youtuber Nature23 hat seine Top10 Bibelübersetzungen (NT) zusammengestellt. Schön, dass er Außenseiter wie Benjamin Fotteler und Bernd Fischer auf dem Schirm hat.
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Tinius
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Tinius »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 19. Oktober 2020, 14:35
Der „konfessionslose Bibellehrer“ und Youtuber Nature23 hat seine Top10 Bibelübersetzungen (NT) zusammengestellt. Schön, dass er Außenseiter wie Benjamin Fotteler und Bernd Fischer auf dem Schirm hat.

Alles Quatsch. Der ist ein Verkäufer für seine Drucke.

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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Die BasisBibel ist gestern erschienen:
Am 21. Januar 2021 erscheint die BasisBibel als vollständige Ausgabe mit Altem und Neuem Testament. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die neue Bibelübersetzung nun für die kirchliche Arbeit empfohlen. In dem Beschluss heißt es, die neue Übersetzung sei in Ergänzung zur Lutherbibel vor allem für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie für die „Erstbegegnung mit der Bibel“ geeignet.
https://www.die-bibel.de/service/presse ... eroeffnen/
„Hilfe, kein Jugendlicher versteht die Bibelübersetzungen!“ Das will die evangelische Kirche ändern. Mit der „BasisBibel“. Weltweit sei es die erste Bibel, die die Anforderungen digitalen Lesens berücksichtigt. Wer aber alle Hürden fürs Verstehen ausschalten will, zahlt einen Preis.
https://www.deutschlandfunk.de/neue-bib ... _id=491264
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Siard
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Siard »

Zu dumm, daß die Bibel selbst an vielen Stellen schwer verständlich ist. Also wird beim "Übersetzen" interpretiert und fabuliert auf Diabolos komm raus.

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Niels
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Niels »

Siard hat geschrieben:
Freitag 22. Januar 2021, 16:29
Also wird beim "Übersetzen" interpretiert und fabuliert auf Diabolos komm raus.
Klar. Die müssen ja ihre "Neuübersetzung" irgendwie rechtfertigen...
Wozu ist die eigentlich nötig, wo doch die revidierte "Einheitsübersetzung" erneut revidiert wurde?

Pressematerial zur BasisBibel hat geschrieben:17 Jahre lang haben über 40 Übersetzerinnen und Übersetzer an der BasisBibel gearbeitet.
Da wäre "BER-Bibel" fast passender gewesen... :D :ikb_tomcat:
Die Übersetzer der Septuaginta waren damals zwar ein paar mehr, aber dafür sehr viel schneller und das Endergebnis ließ sich bekanntlich sehen ... :unbeteiligttu:

Leider finde ich auf der Seite dort nur sehr wenige Textproben. Interessant wäre die "Übersetzung" meines Lieblingspsalms Dixit Dominus und des Johannesprologes.
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Siard
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Siard »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 09:24
Da wäre "BER-Bibel" fast passender gewesen... :D
:klatsch:
Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 09:24
Interessant wäre die "Übersetzung" meines Lieblingspsalms Dixit Dominus und des Johannesprologes.
:daumen-rauf:

Trisagion
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Trisagion »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 09:51
Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 09:24
Interessant wäre die "Übersetzung" meines Lieblingspsalms Dixit Dominus und des Johannesprologes.
:daumen-rauf:
"Dixit Dominus" nach BB
"Johannes Prolog" nach BB

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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Siard »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 12:04
"Dixit Dominus" nach BB
"Johannes Prolog" nach BB
Herzlichen Dank!

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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Niels »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 14:43
Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 12:04
"Dixit Dominus" nach BB
"Johannes Prolog" nach BB
Herzlichen Dank!
Von mir auch! :daumen-rauf:
Werde ich mir nachher mal zu Gemüte führen...
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Lycobates
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 15:37
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 14:43
Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 12:04
"Dixit Dominus" nach BB
"Johannes Prolog" nach BB
Herzlichen Dank!
Von mir auch! :daumen-rauf:
Werde ich mir nachher mal zu Gemüte führen...
Deus erat Verbum.
Θεὸς ἦν ὁ Λόγος.
Man beachte, wo der Artikel steht.
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Siard
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 15:55
Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 15:37
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 14:43

Herzlichen Dank!
Von mir auch! :daumen-rauf:
Werde ich mir nachher mal zu Gemüte führen...
Deus erat Verbum.
Θεὸς ἦν ὁ Λόγος.
Man beachte, wo der Artikel steht.
Ich hatte schlimmeres erwartet, aber von mir eine klare Absage an den Text.

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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 16:14
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 15:55
Niels hat geschrieben:
Donnerstag 28. Januar 2021, 15:37
Von mir auch! :daumen-rauf:
Werde ich mir nachher mal zu Gemüte führen...
Deus erat Verbum.
Θεὸς ἦν ὁ Λόγος.
Man beachte, wo der Artikel steht.
Ich hatte schlimmeres erwartet, aber von mir eine klare Absage an den Text.
Ja, Reißwolf.
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Niels
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Niels »

Meine Einschätzung ebenfalls: gruselig. :daumen-runter:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Wer kann sachdienliche Hinweise zur Identifizierung einer Bibel geben, über die folgende Informationen bekannt sind:

Bei der gesuchten Bibel handelt es sich um eine KJV-Übersetzung, die im Jahr 1938 in den USA erworben wurde. Das Besondere an ihr ist, dass neben den Worten Christi auch die messianischen Prophezeiungen des Alten Testaments in rot gedruckt sind.

Der biblische Fließtext selbst ist zweispaltig angeordnet. Die Referenzen/Verweise sind in der Mitte angeordnet (=„center column of cross references“).
Ferner enthält diese Bibel eine umfangreiche alphabetisch angeordnete Konkordanz („cyclopedic concordance“) und Kartenmaterial. Trotz des umfangreichen Zusatzmaterials wird die Bibel von der Größe als „kompakt“ und eher klein beschrieben.

Der damalige (= Zeit der wirtschaftlichen Depression in den USA!) Kaufpreis betrug 5 USD.
Sie wird als „Oxford-Bibel“ bezeichnet und wurde offenbar nur in einer kleinen Auflage publiziert.
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Vinzenz Ferrer
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Freitag 29. Januar 2021, 14:11
Sie wird als „Oxford-Bibel“ bezeichnet und wurde offenbar nur in einer kleinen Auflage publiziert.
Könnte „Oxford-Bible“ noch etwas Anderes bedeuten als der Verlag „Oxford University Press“? :hmm:
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Trisagion
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Re: Bibelübersetzungen/-ausgaben

Beitrag von Trisagion »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Sonntag 31. Januar 2021, 18:35
Könnte „Oxford-Bible“ noch etwas Anderes bedeuten als der Verlag „Oxford University Press“? :hmm:
Vermutlich nicht. Allerding könnte "Oxford" ein direkter Teil des Titels sein, der eventuell mit dem Text von einem anderen Verleger lizensiert wurde. Also z.B. trägt die "New Oxford Annotated Bible" den Namen im Titel, und man könnte sich vorstellen, daß das von einem anderen Verleger lizensiert wird und dann unter diesem Namen publiziert wird.

OUP publiziert allerdings schon lange außerhalb Englands:
From the late 1800s OUP began to expand significantly, opening the first overseas OUP office in New York in 1896. Other international branches followed, including Canada (1904), Australia (1908), India (1912), Southern Africa (1914).
Aber es könnte durchaus sein, daß die für frühere Druckwerke Lizenzen vergeben haben.

In gewissem Sinne habe ich Deine Bibel inzwischen übrigens gefunden...
SO ANYHOW, I SHOPPED ALL OVER MIAMI TO FIND THIS BIBLE, since I was going to start a very serious, exhaustive, thorough study of the Bible to try to find out who was right. And not only did it have all the Words of Jesus & all the Messianic Prophecies--or nearly all--marked in red letters in the Bible, both Old & New Testament, but it also had something very rare--it had a Cyclopedic Concordance in the back, a very extensive & thick one, despite the fact that it was a rather small, easily portable Bible.
Obwohl, äh, naja. :tuete: Schau Dir den link halt selber an. :/ Das hat irgendwas mit einem "Kult" zu tun, "Children of God"?

An dieser Stelle bewege ich mich jetzt vorsichtig und leise in Richtung Ausgang...

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