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Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 9. Juli 2012, 21:29
von Edi
Der Strang wurde nicht von Edi eröffnet. Die Beiträge stammen aus dem Klausnerei-Strang „500 Jahre Reformation“. Marcus als Moderator.
taddeo hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Jesus Christus.
Einen anderen Grund kann es nicht geben.

Daß ausgerechnet DER dran schuld gewesen sein könnte, übersteigt mein Vorstellungsvermögen. :irritiert:
Meines auch. Als ob nicht der von unten dabei auch kräftigst mitgewirkt hätte. An den Folgen muss das doch jeder Blinde erkennen. Luther war doch kein heiliger Franz von Asissi, der die Kirche von innen und besonders innerlich erneuern wollte. Entsprechend unheilig ist Luther ja auch aufgetreten.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 01:57
von asderrix
Edi hat geschrieben:
Meines auch. Als ob nicht der von unten dabei auch kräftigst mitgewirkt hätte.

Na klar, das war ja der Grund warum Gott Luther zur Reformation führte, weil der von Unten seine Kirche unterwandert hatte.
Und ja, die Scheinheiligkeit seiner Zeit hat er nicht mitgemacht, da fand er klare, treffende Worte.
Ein Heiliger war er im biblische Sinn wie jeder erlöste Christ, nicht aber im römisch katholische Sinn.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 02:36
von lifestylekatholik
Regel hat geschrieben:Umgekehrt halten die protestantischen Teilnehmer sich stets präsent, daß dieser Freiraum nicht dazu da ist, ungestört die Katholiken zensieren oder antikatholische Stereotypen verbreiten zu können.

Die Moderatoren sind gehalten, diese Regeln nach den allgemeinen Grundsätzen der Moderatorentätigkeit im Kreuzgang durchzusetzen.
Dass gerade ein Moderator sich in einem »katholischen Treffpunkt« für pauschales Kirchenbashing hergibt, ist ziemlich grenzwertig. :!:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 08:34
von Melody
asderrix hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Meines auch. Als ob nicht der von unten dabei auch kräftigst mitgewirkt hätte.
Na klar, das war ja der Grund warum Gott Luther zur Reformation führte, weil der von Unten seine Kirche unterwandert hatte.
Was Luther tat, hatte wohl kaum etwas mit Gott zu tun... Du willst doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, das sei gottgewollt gewesen?!

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 11:03
von Edi
asderrix hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Meines auch. Als ob nicht der von unten dabei auch kräftigst mitgewirkt hätte.

Na klar, das war ja der Grund warum Gott Luther zur Reformation führte, weil der von Unten seine Kirche unterwandert hatte.
Und ja, die Scheinheiligkeit seiner Zeit hat er nicht mitgemacht, da fand er klare, treffende Worte.
Ein Heiliger war er im biblische Sinn wie jeder erlöste Christ, nicht aber im römisch katholische Sinn.


Über den letzten Satz kann man nur lachen. Luther würde heute aus jeder Gemeinde rausgeschmissen nur allein wegen seiner Ausdrücke, mal ganz abgesehen davon, was er über die Juden und die Wiedertäufer schrieb, die er einen Kopf kürzer haben wollte. Wenn das ein Heiliger in deinem Sinne war, dann frag ich mich, was bei dir heilig ist.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 11:21
von lutherbeck
Edi hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Meines auch. Als ob nicht der von unten dabei auch kräftigst mitgewirkt hätte.

Na klar, das war ja der Grund warum Gott Luther zur Reformation führte, weil der von Unten seine Kirche unterwandert hatte.
Und ja, die Scheinheiligkeit seiner Zeit hat er nicht mitgemacht, da fand er klare, treffende Worte.
Ein Heiliger war er im biblische Sinn wie jeder erlöste Christ, nicht aber im römisch katholische Sinn.


Über den letzten Satz kann man nur lachen. Luther würde heute aus jeder Gemeinde rausgeschmissen nur allein wegen seiner Ausdrücke, mal ganz abgesehen davon, was er über die Juden und die Wiedertäufer schrieb, die er einen Kopf kürzer haben wollte. Wenn das ein Heiliger in deinem Sinne war, dann frag ich mich, was bei dir heilig ist.


Was sollen diese Aufrechnungen - auch die Päpste haben genügend Leute auf dem Gewissen...

:sauer:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 13. Juli 2012, 10:58
von Reinhard
lutherbeck hat geschrieben:
Katholiken und Protestanten tragen Schuld daran, dass es zur Kirchenspaltung gekommen ist. Zu Beginn des Reformationsgedenkens sollte deshalb ein gemeinsames Schuldbekenntnis stehen.
Ein guter Ansatz!
:nein:
Ist irgendwie komisch, wenn ausgerechnet der verlorene Sohn seinem Vater ein gemeinsames Schuldbekenntnis vorschlägt, oder ?

Nein, hier sind von evangelischer Seite wirklich weder Hochmut noch Hybris angemessen, sondern viel mehr eine Rückbesinnung darauf, dass Martin Luther die Demut z.B. eines Ignatius von Loyola gefehlt hat, um in der Kirche (!) zu bleiben, und von dort aus die Kirche zu reformieren.
Eine Mitschuld an der Verhärtung der Fronten hat sicherlich auch mancher katholische Fürst, aber die hat kein Protestant an zu mahnen !!

Allerdings ... wie soll jemand, der das Beichten verlernt hat, noch wissen, was eigene Schuld ist ...!?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Samstag 14. Juli 2012, 00:30
von ChrisCross
Pilgerer hat geschrieben:In den anderen theologischen Fragen können die Protestanten jedoch selten mit einer Stimme sprechen. Die Ablehnung des Papstes ist einer der wenigen Punkte, wo sich alle einig sind.
Tja, hier müssen sie ja wenigstens ihrem Namen gerecht werden. Wer könnte den Protestant sein, ohne gegen den papst zu protestieren?
Pilgerer hat geschrieben: Selbst da wissen sie nicht, ob sie ihn als guten Christen, als Heiden oder schlimmeres ansehen sollen.
Einer wusste es ganz genau:
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:... Sie schmücken sich mit dem Namen Christi, des hl. Petrus und der Kirche, obwohl sie doch voll sind von den ärgsten Teufeln in der Hölle, voll, voll, und so voll, dass sie nichts denn eitel Teufel ausspeien, auswerfen und schneuzen können. ... Nun sehen wir, dass er [der Papst] mit seinen römischen Kardinälen nichts anderes ist, denn ein verzweifelter Spitzbube, Gottes und Menschen Feind, der Christenheit Verstörer und des Satans leibhaftige Wohnung ...
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:Denn der Teufel, der ja das Papsttum gestiftet, der redet und wirket alles durch den Papst und den römischen Stuhl. Was man aber dem Teufel glauben soll, als dem Mörder und Vater aller Lügen, soll ja ein Christ wohl wissen (Joh 8).
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:Da hast du den Papst, was er sei und wo er herkomme, nämlich ein Greuel aller Abgötterei, von allen Teufeln aus dem Grund der Hölle hervorgebracht.
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:Wer dem Papst gehorsam ist, der wird selig; er aber, der Papst selbst, als der Fels, soll niemand gehorsam und unterworfen sein. Da hast du des geistlichen Rechts und aller Dekretalen Summe und ganzes Verständnis, woraus du deutlich entnehmen kannst, dass der Papst und sein Papsttum ein Teufelsgespenst ist aus verkehrtem, verfälschtem Verständnis von Mt 16, d. i. aus Lügen, Gotteslästerungen, als dem Teufel aus dem Hintern geboren.
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:So hab ich doch... das erste Stück... so klar und gewaltig ausgeführt, dass gottlob kein gut christlich Gewissen anders glauben kann, denn dass der Papst nicht sei noch sein kann das Haupt der christlichen Kirche, noch Statthalter Gottes oder Christi, sondern ist das Haupt der verfluchten Kirche der allerärgsten Buben auf Erden, ein Statthalter des Teufels, ein Feind Gottes, ein Widersacher Christi und Zerstörer der Kirche Christi, ein Lehrer aller Lügen, Gotteslästerung und Abgöttereien, ein Erzkirchendieb und Kirchenräuber der Schlüssel, aller Güter beider, der Kirchen und der weltlichen Herrn, ein Mörder der Könige und Hetzer zu allerlei Blutvergießen, ein Hurenwirt über alle Hurenwirte und aller Unzucht, auch die nicht zu nennen ist, ein Widerchrist, ein Mensch der Sünden und Kind des Verderbens, ein rechter Werwolf.
Martin Luther, Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet, hat geschrieben:Die teuflische Päpsterei ist das letzt Unglück auf Erden und das näheste, so alle Teufel tun können mit all ihrer Macht. Gott helfe uns, Amen.

500 Jahre Reformation

Verfasst: Samstag 14. Juli 2012, 01:32
von Reinhard
Na ja, - aber die Protestanten auf eine üble Polemik von M.L. zu reduzieren ist doch auch etwas billig, oder ?

Mit Stänkern gewinnt man keine Seelen !

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Samstag 14. Juli 2012, 16:29
von ChrisCross
Reinhard hat geschrieben:Na ja, - aber die Protestanten auf eine üble Polemik von M.L. zu reduzieren ist doch auch etwas billig, oder ?
Deswegen habe i9ch ja auch geschrieben, einer wisse es ganz genau, nicht alle. :blinker:
Reinhard hat geschrieben:Mit Stänkern gewinnt man keine Seelen !
Sag das Luther, nicht mir :breitgrins:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Samstag 14. Juli 2012, 19:36
von Christiane
Pilgerer hat geschrieben:In den anderen theologischen Fragen können die Protestanten jedoch selten mit einer Stimme sprechen.
Da hast du leider Recht. Weshalb man ja ohnehin nicht von den Protestanten sprechen kann.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Samstag 14. Juli 2012, 21:02
von Marcus
Ich denke, wenn niemand mehr etwas Konstruktives zum Thema beizutragen hat, könnte man den Strang auch schließen. „Lutherbashing“ in der Klausnerei ist halt doch nicht so ganz passend und den Unterforenregeln gemäß, auch wenn es genügend Dinge gibt, die man an Luther kritisieren kann. Aber dann doch bitte sachlich und nicht das Luthertum bzw. die Protestanten auf Luther reduzieren wollen. In der Theologie der lutherischen Orthodoxie hat z. B. Martin Luther keine so große bedeutende Rolle gespielt bzw. er galt für die luth. Orthodoxie nicht als „unfehlbarer Glaubenslehrer“. Außerdem sind nicht alle Schriften Luthers zu Bekenntnisschriften erklärt worden und somit auch nicht Gegenstand der ev.-luth. Theologie.

500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 09:59
von Lutheraner
Marcus hat geschrieben:Ich denke, wenn niemand mehr etwas Konstruktives zum Thema beizutragen hat, könnte man den Strang auch schließen.
Ich finde den Thread unterhaltsam. Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung. Daher könnte man den Thread auch gut ins Refektorium verschieben.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 10:15
von taddeo
Lutheraner hat geschrieben:Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung.
Ich glaub, Du unterschätzst uns.
Nur weil irgendwelche Mainzelmännchen gelegentlich dumm daherreden, fürchten wir uns noch lang nicht vor unserer "Kirchenführung". Tatsache ist allerdings, daß allein schon die Person Luthers für uns so indiskutabel ist, daß wir uns eine inhaltliche Annäherung an seine "Verehrer" kaum vorstellen können. Dafür ist unsere Vorstellung von der Verehrungswürdigkeit von Menschen doch zu katholisch: zumindest am Lebensende muß der Betreffende heiligmäßig gewesen sein. Und, mit Verlaub, da sind beim Wittenberger Doktor doch leise Zweifel angebracht.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 13:05
von Affirming Catholic
taddeo hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung.
Ich glaub, Du unterschätzst uns.
Nur weil irgendwelche Mainzelmännchen gelegentlich dumm daherreden, fürchten wir uns noch lang nicht vor unserer "Kirchenführung". Tatsache ist allerdings, daß allein schon die Person Luthers für uns so indiskutabel ist, daß wir uns eine inhaltliche Annäherung an seine "Verehrer" kaum vorstellen können. Dafür ist unsere Vorstellung von der Verehrungswürdigkeit von Menschen doch zu katholisch: zumindest am Lebensende muß der Betreffende heiligmäßig gewesen sein. Und, mit Verlaub, da sind beim Wittenberger Doktor doch leise Zweifel angebracht.
Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)

Greetings,

AC

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 13:52
von Edi
Affirming Catholic hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung.
Ich glaub, Du unterschätzst uns.
Nur weil irgendwelche Mainzelmännchen gelegentlich dumm daherreden, fürchten wir uns noch lang nicht vor unserer "Kirchenführung". Tatsache ist allerdings, daß allein schon die Person Luthers für uns so indiskutabel ist, daß wir uns eine inhaltliche Annäherung an seine "Verehrer" kaum vorstellen können. Dafür ist unsere Vorstellung von der Verehrungswürdigkeit von Menschen doch zu katholisch: zumindest am Lebensende muß der Betreffende heiligmäßig gewesen sein. Und, mit Verlaub, da sind beim Wittenberger Doktor doch leise Zweifel angebracht.
Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)
AC
Stimmt wohl. Nur war Luther alles andere als geeignet ein Heiliger zu sein, auch wenn er bis heute von manchen, die wenig über ihn wissen (muss man dazu sagen), sehr hochgehoben wird.
http://www.kreuz.net/article.15495.html

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 14:14
von Raphael
Edi hat geschrieben:
Affirming Catholic hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung.
Ich glaub, Du unterschätzst uns.
Nur weil irgendwelche Mainzelmännchen gelegentlich dumm daherreden, fürchten wir uns noch lang nicht vor unserer "Kirchenführung". Tatsache ist allerdings, daß allein schon die Person Luthers für uns so indiskutabel ist, daß wir uns eine inhaltliche Annäherung an seine "Verehrer" kaum vorstellen können. Dafür ist unsere Vorstellung von der Verehrungswürdigkeit von Menschen doch zu katholisch: zumindest am Lebensende muß der Betreffende heiligmäßig gewesen sein. Und, mit Verlaub, da sind beim Wittenberger Doktor doch leise Zweifel angebracht.
Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)
AC
Stimmt wohl. Nur war Luther alles andere als geeignet ein Heiliger zu sein, auch wenn er bis heute von manchen, die wenig über ihn wissen (muss man dazu sagen), sehr hochgehoben wird.
http://www.kreuz.net/article.15495.html
Nunja, das mit der "Bigamie" ist auch bei moderneren protestantischen Theologen nicht ganz ausgeschlossen:
Karl Barth lebte bspw. in einer Ménage_à_trois!

Noch Fragen? :hmm:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 14:17
von holzi
Raphael hat geschrieben:Nunja, das mit der "Bigamie" ist auch bei moderneren protestantischen Theologen nicht ganz ausgeschlossen:
Karl Barth lebte bspw. in einer Ménage_à_trois!

Noch Fragen? :hmm:
Mist, jetzt hab ich wieder den Ohrwurm von den South-Parkmormonen im Ohr "Joseph Smith war ein Prophet - dumm, dumm dumm dumm dumm!"

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 14:40
von taddeo
Affirming Catholic hat geschrieben:Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)

Greetings,

AC
Wie ich schon sagte: Das Ende ist entscheidend. Und da war Luther ein ausgemachter Saubär, ein Schlemmer, Säufer, Hurenbock und Katholikenfresser, soweit man aus den Quellen entnehmen kann.
Soweit ich seine Biographie kenne, hatte er durchaus in seinen katholischen Mönchsjahren das Zeug zum Heiligwerden, also bevor er auf die schiefe Bahn geriet.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 17:53
von Clemens
taddeo hat geschrieben:
Affirming Catholic hat geschrieben:Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)

Greetings,

AC
Wie ich schon sagte: Das Ende ist entscheidend. Und da war Luther ein ausgemachter Saubär, ein Schlemmer, Säufer, Hurenbock und Katholikenfresser, soweit man aus den Quellen entnehmen kann.
Soweit ich seine Biographie kenne, hatte er durchaus in seinen katholischen Mönchsjahren das Zeug zum Heiligwerden, also bevor er auf die schiefe Bahn geriet.
Dass Luther ein Hurenbock war, stützst du worauf? Gibt es Zeugnisse dafür, dass er jemals irgendeine Frau außer seiner eigenen begattet hat? Glaub ich nicht. Falls doch, wüsste ich es gerne.

Karl Barth hatte eine intensive platonische Freundschaft mit einer wissenschaftlichen Partnerin, die in mancherlei Hinsicht seiner Ehefrau durchaus berechtigten Grund zur Eifersucht gegeben hätte. Eine klassische "menage à trois" war das aber wohl nicht. Auch keine Bigamie. Erotisch vielleicht, sexuell aber kaum.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 18:31
von Affirming Catholic
Edi hat geschrieben:
Affirming Catholic hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Es geht hier auch weniger um Luther-Bashing als um die Angst "konservativer" Katholimen vor potentieller Entscheidungen ihrer eigenen Kirchenführung.
Ich glaub, Du unterschätzst uns.
Nur weil irgendwelche Mainzelmännchen gelegentlich dumm daherreden, fürchten wir uns noch lang nicht vor unserer "Kirchenführung". Tatsache ist allerdings, daß allein schon die Person Luthers für uns so indiskutabel ist, daß wir uns eine inhaltliche Annäherung an seine "Verehrer" kaum vorstellen können. Dafür ist unsere Vorstellung von der Verehrungswürdigkeit von Menschen doch zu katholisch: zumindest am Lebensende muß der Betreffende heiligmäßig gewesen sein. Und, mit Verlaub, da sind beim Wittenberger Doktor doch leise Zweifel angebracht.
Dass es bei fast jedem Heiligen einmal Zweifel an seiner Heiligkeit gegeben hat, ist ja nichts Neues. ;)
AC
Stimmt wohl. Nur war Luther alles andere als geeignet ein Heiliger zu sein, auch wenn er bis heute von manchen, die wenig über ihn wissen (muss man dazu sagen), sehr hochgehoben wird.
http://www.kreuz.net/article.15495.html
Das ist Luthers Leben und Theologie aus sek­tie­re­rischer, nicht aber katholischer Sicht.

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 18:41
von Dieter
Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen. Die Confessio Augustana ist durch und durch katholisch.

Erst spätere Generationen dachten und fühlten "protestantisch". Nach dem Tridentinum bildeten sich Fronten heraus: Katholisch waren Marienverehrung, Heiligenverehrung und das Kreuzzeichen, evangelisch waren das Abendmahl in zwei Gestalten und die Messe in deutscher Sprache sowie die Pfarrerehe.

Wenn man als evangelischer Christ heute wirklich Ökumene will, muss man zu Luther zurück. Er -und sonst keiner- ist die Brücke zur RKK. Leider haben dies in den ev. Landeskirchen bisher nur die Hochkirchler richtig verstanden.

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 18:45
von Affirming Catholic
Dieter hat geschrieben:Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen. Die Confessio Augustana ist durch und durch katholisch.

Erst spätere Generationen dachten und fühlten "protestantisch". Nach dem Tridentinum bildeten sich Fronten heraus: Katholisch waren Marienverehrung, Heiligenverehrung und das Kreuzzeichen, evangelisch waren das Abendmahl in zwei Gestalten und die Messe in deutscher Sprache sowie die Pfarrerehe.

Wenn man als evangelischer Christ heute wirklich Ökumene will, muss man zu Luther zurück. Er -und sonst keiner- ist die Brücke zur RKK. Leider haben dies in den ev. Landeskirchen bisher nur die Hochkirchler richtig verstanden.
Erst einmal kommen die Lutheraner mit uns Anglikanern ins Gespräch... :D

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 18:47
von lifestylekatholik
Dieter hat geschrieben:Luther … dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen.
»Luther wollte nicht die Spaltung, er wollte die Zerstörung der katholischen Kirche: ›Laßt uns, liebe Freunde,‹ schrieb er zu Neujahr 1526, ›auf’s Neue wieder anfangen, schreiben, dichten, reimen, malen. Unselig sei, wer hier faul ist; denn das Papstthum ist noch lange nicht genug zerscholten, zerschrieben, zersungen, zerdichtet, zermalet.‹«

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 18:53
von Fridericus
Dieter hat geschrieben:Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen.
1) Ja. 2) Anfangs schon. 3) Doch.

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 19:03
von Clemens
Ehrlich gesagt: diese Polemik finde ich zu billig.

Luther wollte eine andere Kirche, als die römische Papstkirche. Er war zugleich überzeugt, dass diese andere (nicht neue) Kirche zugleich der Kirche der Apostel entspricht. Dass er sich darin irrte, ist wohl katholischer Konsens. Ihm aber zu unterstellen, dass er die wahre Kirche zerstören und durch eine neue ersetzen wollte, verkennt seine Motivation völlig. Er erkannte die damalige römische Kirche leider nicht als die wahre.

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 19:11
von Dieter
Affirming Catholic hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen. Die Confessio Augustana ist durch und durch katholisch.

Erst spätere Generationen dachten und fühlten "protestantisch". Nach dem Tridentinum bildeten sich Fronten heraus: Katholisch waren Marienverehrung, Heiligenverehrung und das Kreuzzeichen, evangelisch waren das Abendmahl in zwei Gestalten und die Messe in deutscher Sprache sowie die Pfarrerehe.

Wenn man als evangelischer Christ heute wirklich Ökumene will, muss man zu Luther zurück. Er -und sonst keiner- ist die Brücke zur RKK. Leider haben dies in den ev. Landeskirchen bisher nur die Hochkirchler richtig verstanden.
Erst einmal kommen die Lutheraner mit uns Anglikanern ins Gespräch... :D


Ich sag nur: Porvoo

Übrigens: Was macht ein liberaler Anglikaner bei kreuzgang.org?

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 19:29
von civilisation
Dieter hat geschrieben:
Affirming Catholic hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen. Die Confessio Augustana ist durch und durch katholisch.

Erst spätere Generationen dachten und fühlten "protestantisch". Nach dem Tridentinum bildeten sich Fronten heraus: Katholisch waren Marienverehrung, Heiligenverehrung und das Kreuzzeichen, evangelisch waren das Abendmahl in zwei Gestalten und die Messe in deutscher Sprache sowie die Pfarrerehe.

Wenn man als evangelischer Christ heute wirklich Ökumene will, muss man zu Luther zurück. Er -und sonst keiner- ist die Brücke zur RKK. Leider haben dies in den ev. Landeskirchen bisher nur die Hochkirchler richtig verstanden.
Erst einmal kommen die Lutheraner mit uns Anglikanern ins Gespräch... :D


Ich sag nur: Porvoo

Übrigens: Was macht ein liberaler Anglikaner bei kreuzgang.org?
Und was macht ein Dieter aus Berlin bei kreuzgang.org? :anton:

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 19:39
von Pilgerer
Wäre, was die Lebensführung angeht, Martin Luther-King aus katholischer Sicht besser als sein Namensvetter von der Wartburg?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 20:00
von taddeo
Clemens hat geschrieben:Dass Luther ein Hurenbock war, stützst du worauf? Gibt es Zeugnisse dafür, dass er jemals irgendeine Frau außer seiner eigenen begattet hat? Glaub ich nicht.
Ach, Clemens, unter uns verheirateten Mannsbildern wird wohl Einigkeit darüber herrschen, daß gelegentlich die gefürchtete Eifersucht der rechtmäßig Angetrauten der einzige Grund für die Tugendhaftigkeit eines Mannes sein kann. Und so, wie einerseits Katharina von B. geschildert wird, und andererseits Luther sich über Sekundär- und Tertiärgspusis höherstehender Wohltäter geäußert hat, dürfte das im Hause der Luthers ähnlich gewesen sein. Und nachdem ja - sola scriptura! - schon der lüsterne Blick genügt ... :tuete:

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 20:19
von civilisation
Pilgerer hat geschrieben:Wäre, was die Lebensführung angeht, Martin Luther-King aus katholischer Sicht besser als sein Namensvetter von der Wartburg?
Bitte beim Thema bleiben!
Off Topics werden künftig kommentarlos gelöscht.
c. als Moderator

Re: Luthers Leben und Theologie aus katholischer Sicht

Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 20:35
von Affirming Catholic
Dieter hat geschrieben:
Affirming Catholic hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Luther selbst war katholisch erzogen. Er dachte und fühlte selbstverständlich wie ein Katholik. Er hatte nicht die Absicht gehabt, eine neue Kirche zu gründen. Die Confessio Augustana ist durch und durch katholisch.

Erst spätere Generationen dachten und fühlten "protestantisch". Nach dem Tridentinum bildeten sich Fronten heraus: Katholisch waren Marienverehrung, Heiligenverehrung und das Kreuzzeichen, evangelisch waren das Abendmahl in zwei Gestalten und die Messe in deutscher Sprache sowie die Pfarrerehe.

Wenn man als evangelischer Christ heute wirklich Ökumene will, muss man zu Luther zurück. Er -und sonst keiner- ist die Brücke zur RKK. Leider haben dies in den ev. Landeskirchen bisher nur die Hochkirchler richtig verstanden.
Erst einmal kommen die Lutheraner mit uns Anglikanern ins Gespräch... :D


Ich sag nur: Porvoo

Übrigens: Was macht ein liberaler Anglikaner bei kreuzgang.org?
Das frage ich mich manchmal auch... :pfeif:

Spaß beiseite. Bei mykath.de beispielsweise stimmen ja fast alle, was das Liberale angeht, mit mir überein, ist halt ein bisschen einseitig, dort zu diskutieren. Hier sind wahrscheinlich 90 Prozent gegen meine Position, was das Ganze spannender macht.