„Missionarisch leben – Begegnung wagen“. In diesem Leitwort zum Monat der Weltmission steckt für uns christliche Gemeinden und Gemeinschaften eine Aufforderung und eine Herausforderung. Wir sollen genau hinschauen, auch über den eigenen Kirchturm hinaus. Dann sehen wir, dass an den Orten, an denen wir leben, zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger muslimischen Glaubens leben, Frauen und Männer, die die Begegnung mit Gott suchen und die ihr Leben nach den Maßstäben des Koran ausrichten. Missionarisch leben heißt für uns als Christen, Zeugnis zu geben von dem, was uns wichtig und heilig ist. Begegnung wagen heißt, über den eigenen Schatten zu springen, auf unsere Nachbarinnen und Nachbarn zuzugehen, sie kennen zu lernen und sich in gemeinsamen Anliegen zu treffen. „Dass Christen voll Hoffnung Gespräch und Zusammenarbeit mit den anderen Religionen suchen, ist Gabe des Heiligen Geistes, der ihnen aufträgt, ihren Horizont zu erweitern, über ihre persönlichen Bedürfnisse und die ihrer Gemeinschaften hinauszublicken, die Einheit der ganzen Menschheitsfamilie ins Auge zu fassen und sich auf die geschwisterliche Wanderung zu machen, auf der die Religionen sich gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel.“
(Den Geist von Assisi in dieser Welt lebendig halten.
Interreligiöse Begegnung auf dem Petersplatz.
Ansprache von Johannes Paul II. am 28. Oktober 1999)
Bei "Missio" frage ich mich überhaupt, was das eigenlich mit christlicher Mission zu tun hat.
Oder missionieren die Katholiken, indem sie mit Muslimen beten und so gemeinsame spirituelle Wege zum gemeinsamen transzendenten Ziel suchen?