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Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 11:30
von overkott
Angenommen ein Furchtsamer, Ungläubiger, Verfluchter, Totschläger, Hurer usw. lässt sich taufen. Ist er dann von Schuld gegenüber dem Nächsten befreit? Oder muss er Schuld noch begleichen? Von welcher Vorschuld ist der Getaufte frei?

Re: Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 12:07
von overkott
Mal angenommen, ein Mörder kommt ins Gefängnis und lässt sich nach acht Jahren taufen, weil er sich nicht nur selbst leid tut, sondern weil er bereut, weil er mit dem Opfer leidet und er bereit ist, Buße zu tun. Nach sieben weiteren Jahren Haft kann er durch den Bundespräsidenten begnadigt werden. Ist ihm durch die Umkehr zu Gott die Schuld bereits vergeben und durch die Taufe abgewaschen, wenn er bereits nach sechs Jahren weiterer Haft verstirbt?

Re: Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 12:32
von overkott
Muss ein Säugling irgendwelche Vorleistungen an Buße erbringen, um getauft zu werden? Oder ist Buße nur angemessene Einübung ins Christentum für Präparanden im erwachsenen Alter?

Re: Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 13:16
von Raphael
Angenommen ein neugeborenes Baby lässt sich taufen, weil seine Eltern es so wollen.

Ist es dann von Schuld gegenüber dem Nächsten befreit?
Oder muss es noch Schuld begleichen?
Von welcher Vorschuld ist das getaufte Baby befreit worden?

Re: Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 13:59
von overkott
Von aller Vorschuld natürlich befreit. Das getaufte Kind ist nicht durch die Schuld der Eltern belastet. Zum Beispiel, wenn Vater und Mutter noch nicht heiraten konnten.

Der Prophet Maleachi

Verfasst: Montag 2. Februar 2015, 23:39
von overkott
Zustände wie im alten Jerusalem. Säkularisierung im Judentum. Der Prophet Maleachi nimmt kein Blatt vor den Mund. Jahrhunderte vor Christi Geburt geht das Judentum mit sich selbst ins Gericht. Eine halbe Ewigkeit vergeht bis zur Erscheinung des Herrn. Warum hat Hieronymus das Buch Maleachi vor das Matthäus-Evangelium eingeordnet?

Re: Wäscht Taufe alle Vorschuld ab?

Verfasst: Mittwoch 4. Februar 2015, 15:59
von overkott
Bedarf eigentlich eine Tauferneuerung nicht auch einer Bußerneuerung und muss diese nicht Ostern vorangehen?

Wollen wir an Karneval noch einmal so richtig das Schweinchen herauslassen, weil die 40 Tage erst am Aschermittwoch beginnen?

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Freitag 6. Februar 2015, 13:00
von overkott
Hier müsste man das Buch vorher mal lesen.

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Freitag 6. Februar 2015, 23:59
von Niels
[quote="overkott"] Warum hat Hieronymus das Buch Maleachi vor das Matthäus-Evangelium eingeordnet?[/quote]
Im Kanon Muratori ist es genauso, und der ist wohl um die 150 Jahre älter.
Vielleicht einfach wegen der zeitlichen Reihenfolge, in der die Schriften verfasst wurden? :hmm:

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 00:00
von Niels
[quote="overkott"]Hier müsste man das Buch vorher mal lesen.[/quote]
Das ist in der Tat nicht unhilfreich. :breitgrins:
Ovi, dann mal los. Das Schwarze sind die Buchstaben... :anton:

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 09:38
von overkott
Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Warum hat Hieronymus das Buch Maleachi vor das Matthäus-Evangelium eingeordnet?
Im Kanon Muratori ist es genauso, und der ist wohl um die 150 Jahre älter.
Vielleicht einfach wegen der zeitlichen Reihenfolge, in der die Schriften verfasst wurden? :hmm:
Was spricht für das Abweichen der Westkirche von der Septuaginta?

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 11:42
von Tinius
overkott hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Warum hat Hieronymus das Buch Maleachi vor das Matthäus-Evangelium eingeordnet?
Im Kanon Muratori ist es genauso, und der ist wohl um die 150 Jahre älter.
Vielleicht einfach wegen der zeitlichen Reihenfolge, in der die Schriften verfasst wurden? :hmm:
Was spricht für das Abweichen der Westkirche von der Septuaginta?
Nichts.

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 12:02
von Protasius
Die Reihenfolge "große Propheten - kleine Propheten" in der Vulgata ist die selbe Reihenfolge wie im hebräischen Tanach, während die Reihenfolge der Septuaginta "kleine Propheten - große Propheten" vom hebräischen abweicht.

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 12:06
von Tinius
Protasius hat geschrieben:Die Reihenfolge "große Propheten - kleine Propheten" in der Vulgata ist die selbe Reihenfolge wie im hebräischen Tanach, während die Reihenfolge der Septuaginta "kleine Propheten - große Propheten" vom hebräischen abweicht.
Das ist allerdings richtig. Problematisch ist nur, dass die Septuaginta nicht einfach willkürliche Anordnungen bietet, sondern den zu ihrer Entstehungszeit bestimmenden Konsens bietet.

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 13:55
von overkott
Tinius hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Die Reihenfolge "große Propheten - kleine Propheten" in der Vulgata ist die selbe Reihenfolge wie im hebräischen Tanach, während die Reihenfolge der Septuaginta "kleine Propheten - große Propheten" vom hebräischen abweicht.
Das ist allerdings richtig. Problematisch ist nur, dass die Septuaginta nicht einfach willkürliche Anordnungen bietet, sondern den zu ihrer Entstehungszeit bestimmenden Konsens bietet.
Warum stehen im Tanach die Propheten im Zentrum, während die Ketuvim den Tanach beschließen?

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Sonntag 8. Februar 2015, 07:41
von Raphael
Nun, die inhaltliche Diskussion des Buches Maleachi kommt ja richtig voran. :roll:


Chapeau, ovi! :emil:

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Sonntag 8. Februar 2015, 14:34
von overkott
Warum hat Hieronymus das Buch Maleachi vor das Matthäus-Evangelium eingeordnet?

Erste Bilanz:

"Im Kanon Muratori ist es genauso"

Zum Thema Kanonbildung gehört sicher auch der Kanon Muratori. Dieses Fragment zur frühen Kanonbildung ist eine wichtige Quelle zur Bedeutung des Buches der Weisheit in der alten Kirche und erklärt, warum eine Abweichung jüngeren Datums von dieser Kanonbildung an der zentralen Bedeutung des Buches der Weisheit für die ersten gebildeten Christen im hellenistischen Raum geradezu vorbeigeht. Für den Gesamtkanon der Bibel spielt der neutestamentliche Kanon Muratori allerdings eine untergeordnete Rolle. Die zitierte Behauptung ist falsch.

"Die Reihenfolge 'große Propheten - kleine Propheten' in der Vulgata ist die selbe Reihenfolge wie im hebräischen Tanach"

Der Hinweis auf den Tanach zeigt, dass die ersten gebildeten Christen keineswegs die jüdische Weisheitsliteratur verachteten, sondern im Neuen Testament pointiert weiterdachten. Offenbar hat Hieronymus, soweit man ihm die Gesamtverantwortung für die Vulgata unterstellen kann, sich kritisch mit dem Tanach und dem Kanon Muratori auseinander gesetzt und behutsam neu geordnet. Dabei wandte er für die Anordnung der Bücher des alten und neuen Testaments die gleiche Grundstruktur an. Aus dieser Verdoppelung - Geschichte, Weisheit, Vorhersage - ergab sich der Übergang vom alten zum neuen Testament wie von selbst. Die zitierte Behauptung ist allerdings ebenfalls falsch.

Warum ist der Übergang von Maleachi zu Matthäus in der Montage des Kanons inhaltlich überzeugend?

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Sonntag 8. Februar 2015, 22:02
von Soulfly
Das Buch Maleachi ist wie eine Zahnwurzelbehandlung.
Schmerzhaft.
Aber besser man behandelt den Zahn als ihn auszureißen.

Und, es ist die Ankündigung eines Vorboten:
"Kommt er, folge ICH!"

Re: Der Prophet Maleachi

Verfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 17:44
von overkott
Warum solltest du folgen?

Kurze Fragen - kurze Antworten - kurze Kommentare

Verfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 19:52
von overkott
Nicht nur der Messias erscheint in der Einheitsübersetzung explosionsartig häufig. auch ließen sich die Übersetzer die Lust am Götzenopferfleisch nicht nehmen.

Wo der heilige Paulus es schlicht vergessen hat oder der heilige Hieronymus vielleicht eher an Obst, Gemüse und Getreide dachte, überkam die Einheitsübersetzer die Fleischeslust. So sorgten sie für eine wunderbare Fleischvermehrung.

Wie möchtet ihr euch eure Bibel schreiben?

Re: Götzenopferfleisch: Die wunderbare Fleischvermehrung

Verfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 20:39
von umusungu
Ich denke, ein ausfüllender Brotberuf oder eine engagierte ehrenamtliche Tätigkeit würden dir sehr gut tun!

Re: Götzenopferfleisch: Die wunderbare Fleischvermehrung

Verfasst: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:15
von Niels
umusungu hat geschrieben:Ich denke, ein ausfüllender Brotberuf oder eine engagierte ehrenamtliche Tätigkeit würden dir sehr gut tun!
Dir vermutlich auch... immer (gut bezahlt) in der Hängematte liegen und mal in und wieder nach Afrika fliegen - das kann doch nicht erfüllend sein... :koenig: :zirkusdirektor: