Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. März 2022, 14:29
Mit der Ostkirche kann gesagt werden, daß das Totenreich ein „Mittelzustand“ ist, in dem die Verstorbenen durch das unmittelbar nach ihrem Tode erfolgende Einzelgericht eine Vorkenntnis ihrer zukünftigen Seligkeit oder Verdammnis haben. In dieser Vorkenntnis werden die Verstorbenen durch die besondere Nähe zu Christus, zu seiner Gnade und zu seinem Gericht, auf den großen Tag der Endlösung hin geläutert. Diese Läuterung erfolgt aber nicht durch Genugtuungsleistungen, die die Verstorbenen passiv (durch das Erdulden von Fegfeuerqualen) abzuleisten hätten. Vielmehr ist das Totenreich ein Purga- torium, ein Läuterungsort der Gnade. Daß den Verstorbenen eben diese Gnade zuteü werde, darum darf und soll die irdische Gemeinde beten.
Versteht ihr, um welchen Unterschied es dem Schreiber da ging?
Lycobates hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. April 2022, 21:40
Wir sind hier im Alten Bund (das Beispiel Abrahams), und die Werke, um die es geht, sind jene rein natürliche Werke des Alten Bundes, nicht aber die, welche durch die Tauf- und Glaubensgnade der bereits erfolgten Rechtfertigung im Neuen Bunde gewirkt sind, und deswegen verdienstlich sind.
Der Völkerapostel betont, daß auch im Alten Bund kein Werk ohne den Glauben heilswirksam ist. Höchstens können diese natürlichen Werke einen natürlichen Lohn beanspruchen. Durch den Glauben werden sie aber verdienstlich.
Ginge es bei solchem Verdienst darum?
"Speichert euch aber Schätze auf im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie lassen verschwinden und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Des Leibes Leuchte ist das Auge. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib licht." Mt 6,20-22
Die Erlösungsgnade, die prima gratia, ist immer absolut unverdient; sie bewirkt dann aber weitere Gnaden, und zwar unter Mitwirkung des Menschen (nicht ohne ihn), und sie bewirkt die guten Werke, die aus dem Glauben heraus geschehen, welche sodann die Gnade und die Verdienste mehren.
Vermutlich, wenn so der Sinn, das innerste Wollen des Menschen lichter wird.
Näheres beispielsweise bei Kalt, Der Römerbrief (in Herders Bibelkommentar), SS. 37-39, und Bardenhewer, Der Römerbrief, SS. 64-69.
Ich habe keinen einfachen Zugang zu Bibliotheken, in denen solche Bücher stehen könnten. Nebenbei angemerkt gibt es so viele "schlaue Bücher", aber vor Jahren sprach mich solche Kommentarliteratur überwiegend gar nicht an, sie wirkte in der Masse auf mich nicht wie ein guter Zugang zum wahren Christentum.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15