Die Christen sind das Neue Gottesvolk. Das Neue
Israel.
Wichtig ist wie immer der Kontext:
Die endgültige Rettung Israels: 9,1 – 11, 36
Die gesamte lange Passage ist wichtig-aber in Kürze
zusammengefasst:
„Ich frage also: Hat Gott sein Volk
verstoßen? Keineswegs! Denn auch ich bin ein Israelit,
ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm
hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt
hat.“ Römer 11,1-3
„Es ist jedoch nicht so, als ob das Wort Gottes
versagt hätte. Denn nicht alle, die von Israel
abstammen, sind wirklich „Israel“. Auch sind sie nicht
alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern:
„Was ‚dein Same‘ genannt werden wird, wird durch Isaak
kommen.“ Das heißt nicht, die Kinder des Fleisches
sind wirklich die Kinder Gottes, sondern die Kinder
der Verheißung werden als der Same gerechnet. […]
Wenn nun Gott, obwohl gewillt, seinen Zorn zu zeigen
und seine Macht kundzutun, die Gefäße des Zorns, die
zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut
duldete, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an
Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte, die er zur
Herrlichkeit im voraus bereitet hat, nämlich uns, die
er nicht nur aus den Juden berufen hat, sondern auch
aus den Nationen, was dann? Es ist so wie er auch in
Hosea sagt: „Die nicht mein Volk sind, will ich ‚mein
Volk‘ nennen und sie, die Nichtgeliebte, ‚Geliebte‘;
und an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: ‚Ihr seid
nicht mein Volk‘, dort werden sie ‚Söhne des
lebendigen Gottes‘ genannt werden.“
Ferner ruft Jesaja in Bezug auf Israel aus: „Obwohl
die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer sein
mag, ist es der Überrest, der gerettet werden wird.“
Jesaja aber erkühnt sich und sagt: „Ich wurde von
denen gefunden, die mich nicht suchten; ich wurde
denen offenbar, die nicht nach mir fragten.“ In Bezug
auf Israel dagegen sagt er: „Den ganzen Tag habe ich
meine Hände nach einem Volk ausgebreitet, das
ungehorsam ist und widerspricht.“
Ich frage also: Gott hat doch nicht etwa sein Volk
verworfen? Das geschehe nie! Denn auch ich bin ein
Israelit, vom Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin. Gott
hat sein Volk nicht verworfen, das er zuerst anerkannt
hat. Nun wisst ihr nicht, was die Schrift in
Verbindung mit Elia sagt, wie er vor Gott gegen Israel
vorstellig wird? „Jehova, sie haben deine Propheten
getötet, sie haben deine Altäre ausgegraben, und ich
allein bin übrig geblieben, und sie trachten mir nach
der Seele.“ Doch was sagt ihm der göttliche Ausspruch?
„Ich habe siebentausend Männer für mich übrigbleiben
lassen, Männer, die das Knie nicht vor Baal gebeugt
haben.“ So hat sich nun auch in der gegenwärtigen
Zeitperiode ein Überrest gemäß einer Auserwählung
zufolge unverdienter Güte gezeigt. Wenn es nun durch
unverdiente Güte ist, ist es nicht mehr zufolge von
Werken; sonst erweist sich die unverdiente Güte nicht
mehr als unverdiente Güte.
Was nun? Gerade das, was Israel ernstlich suchte, hat
es nicht erlangt, die Auserwählten aber haben es
erlangt. Die übrigen hatten ihr Empfindungsvermögen
abgestumpft, so wie geschrieben steht: „Gott hat ihnen
einen Geist tiefen Schlafes gegeben, Augen, um nicht
zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den
heutigen Tag.“
Römer 9:6-8, 22-28; 10:21; 11:1-8;
Die Juden sind also nicht vollständig verworfen,
Paulus ist schließlich selbst ein Jude. Allerdings
müssen sie, wie alle anderen Menschen auch, Glauben an
Christus ausüben, um gerettet zu werden. Als Nation
sind sie nicht mehr Gottes auserwähltes Volk, nur ein
„Überrest“ der fleischlichen Juden hat auch das
Vorrecht zum „Israel Gottes“ zu gehören (Galater
6:16). Dazu müssen sie, wie Paulus auch, Christus
annehmen.
Denke doch auch in diesem Zusammenhang an das
Gleichnis vom Weingarten aus Markus, Kapitel 12.
quote:
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„Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich, und
wer nicht mit mir sammelt, zerstreut“
Matthäus 12:30 und Lukas 11:23
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sowie
quote:
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Denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns.
Markus 9, 40
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Dies scheint ein Widerspruch zu sein; wichtig ist
aber, wie immer, der Kontext:
Im ersten Text argumentiert Jesus mit den Pharisäern
(Jüdische Schriftgelehrte). Ihm wurde vorgeworfen,
dass sein Heilungswunder, welches er gerade eben
vollbracht hatte, durch den Teufel geschehen war.
Jesus kontert daraufhin scharf, denn seine Gegner
waren alle mit den Schriften vertraut, hätten also
wissen können, wer Jesus war, und konnten außerdem
ein Wunder „live“ miterleben. Da sie trotzdem Jesus
als Verbündeter Satans ansahen, ging Jesus mit ihnen
ziemlich hart ins Gericht und sagte dabei diesen
oberen Satz. Wer Gott erlebt, und ihn trotzdem
ablehnt, ist gegen Gott. (aber das tun die anderen apostolischen Traditionen etwa nach Johannes und Jakobus oder auch Thomas ja eben nicht!)
Die zweite Stelle:
Hier redet Jesus über Leute, die Gutes tun, ohne
explizit einer Gemeinde zuzugehören bzw. den Jüngern
nachfolgen.
Anerkennung auch anderer Konfessionen…
Ich wollte noch auf zwei spezielle und sehr verwandte
Bibelstellen hinweisen (ich verwende die
Einheitsübersetzung bzw. Interlinear-Übersetzung)
hinweisen:
Der fremde Wundertäter: Markus 9,38- 41
Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir
versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht
nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner,
der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht
schlecht von mir wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser
zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen,
ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Der fremde Wundertäter: Lukas 9,49 – 50
Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie
jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir
versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit
uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete
ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist,
der ist für euch.
Auch als überzeugter Christ kann man also andere
christl. Konfessionen oder eingeschränkt die Juden als Gott
verehrend akzeptieren. Wenn auch noch unvollkommen.
Die Christen als neues Gottesvolk bzw. neues Israel
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